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Frohes Volt NSK. Die Zahlen, mit denen Kraft Lurch Fr««L« all. jährlich bei der großen Jahrestagung vor die Oeffentlich- keit tritt, sind so überwältigend, daß häufig der einzelne Volksgenosse vor der gigantischen Leistung des praktischen Sozialismus fast fassungslos steht. Solche „astronomischen" Ergebnisse scheinen ihm schon nicht mehr überbietbar zu sein, und doch erlebt er «S alljährlich, daß an schon gewal tige Ziffern eine Null gehängt werden kann, die die Ver zehnfachung der Leistung bedeutet, daß zu Millionen wei tere treten, eine unabsehbare Menge von Menschen, Ver anstaltungen, schönen Dingen des Lebens. Daun, manchmal, wird eS ihm offenbar, -ast hier eine Sache des Volkes marschiert, «in Gedanke, -essen Einrichtungen und Formen immer und immer wieder wachsen werden, bis sie über Tausende und Hunderttausende und Millionen das ganze deutsche Volk «rfassen werden. Aber nicht in dem Sinne, daß jeder „auch mal bei KdF." gewesen ist — soweit sind wir längst —, sondern dah Kraft durch Freude ei« Lauer«, der, ««abdingbarer Lebe«sbesta«dteil LeS ei«zel«en Schaf» sende« ist: an seiner Arbeitsstätte, tn der BetriebSgemein- schaft, am Feierabend, im Urlaub und nun auch in seinem HauS und seiner Familie. Die Tatsache Kraft durch Freude ist gewaltig — die Idee und baS Tempo ihrer Verwirklichung sind es noch mehr. Jahr um Jakr wird «S schneller. Jahr um Jahr werden die Mittel aröster, die Erfola« erstaunlicher. Aus Skeptikern und Mistgünstigen sind Teilnehmer geworden, die ihre Ehre darein sehen, sogar im Wettkampf um den Einsak für Krakt durch Freude an der Spitze zu stehen. ..Astronomisch"? Wakrbaftig. «ine Astronomie, die nicht auS den Sternen geholt ist. sondern auS dem lebendigen Leben, aus der Freude am Leben. Wie «in breiter Strom in urgewaltiger Kraft, fließt die Freude über das Sand, jeden mitreißend, der ableits stehen will, jeden vorwärts führend der verharren will. WaS nannle man nickn früher alles ..Sache des Volkes!" Zank. Neid, Miß-must, Mißtrauen. Klaffcnkampf. Die FrevLe ist «i»- Sache LeS Volkes, die Kraft, die daraus erwächst, die Leistung, die sie zeugt, der Erfolg, den sie bewirkt. Frohes Volk. M Millionen frohe deutsche Menschen daS ist das Mittel aller Erfolge, das ist das Geheimnis des neuen Deutschland, das ist das bleibende Ziel: Kraft durch Freud«! Hachsen Wendel M -aü WSW. 1S37 38 Mr daS Vifint-rdilsswerk des Deutschen Volkes 1937/38 wurden von sächsischen Firmen und Einzel der- tonen weiter folgende Spenden oh Ml NM. gezeichnet: NM. 660 Ernst Haud-'ld. Tjvl-Fug., L-ivzia C 1: A. MarthauS, Filz» und Filrwarenfabriken, Oschatz: Dr. med. Ernst Frenkel, Kamen»: Bruno Leunert. Lederwa'-enfabrik. Bretnig-Han-walde: N. E. Schöne, Band- und Gurt weberei, Odorn: Haui'tbakmbofSwirtschast Alfred Berg mann, Dresden-A. 1: M. u. Zordex, Parnerha-dluna und Bttchdrnckerci, DreSdcn-A. 1: NM. 5>00 Deutsche Bcul- und Bodenbank A.-G., Zweigniederlassung DreSd-n, DreS- den-A. 1: Gerhard k Heb A.-G , Spedition. Leipzig CI: Kurt Knarre Jng., Nänitz-Hell-rau; LambroN«"tzu. Rauch waren und Komm., Leipzig C 1: Hermann Straube, Lot terie-Einnehmer, Leipzig C l: Tlwd-scke Papierfabrik A.-G. zu Hainsberg, HainSberg bei Dresden: Wild k Laue. Paviergrosthandluna. Leipzig C 1: Aktjen-Molzfabrik Landsb-rg, Abt. Malzfabrik, Löbau l-anteilige Tuendes: E. L. Kempe k Co.. A.-G.. KG., Weinbrennerei. Ovvach O. L.: Dr. med Heinrich Beneck-, Leipzig C 1: K Höhne, Bärenschänke. Dre-d-m-A. 1: llnrub L Liebig, Abt. der Peniger Maschinenfabrik unk Eisen"jest?r«i, Leipzig W 31; -löO „Miaa" Miibi-nbau und Jndnstrie-A.-G. Braun schweig. Werk Schmied-b-rg. Tchmiedeberg Be». DreSd-n: Papierfabrik H. Weisting A-G., Grimma: Westfächsilch« Granulitw-rke v. Bruck 5: Co.. DietheSKorf-Chemnitztal: Kurt Grübler, Landwirt und Tongrnbenbesiher. Meisten; !V:R. 44ö Ungenannt aus Kreis Dresden: NM. -130 Georg Hölzer, Dir. Ker „Union" Leipziger Presthefefabrik und Brennerei A.-G., Leipzig C 1: NM. 420 Beerdigungs anstalt „Heimkehr" Berger Men-r, Leipzig O k: NÄ'k. 400 Braunschweigische Aktienges-llschaft siir Jute- undFlachS- z'ndustrie, Werk Meisten. Meisten: Frau Dr. Elisabeth Heimvel, Leipzig O 27: Gustav Kämpfe, Feinbäckerei und Konditorei, Leipzig C 1: Flachsspinnerei H. C. Müller, Hirschfelde-Nosenthal: Frau Frida verw. Giesecke, Leipzig W 3l: Carl Wilhelm Müller, Dresden, Weißer Hirsch: !stM. 330 H. O. Ovcl. Zwiebackfabrik, Leipzig T 3: NM. Mi Eden-Arkadia. Cabaret und Danzvalast, Leipzig: Fubr- aeschäft Georg Löw, Leipzig N 21; Gewandhaus Leipzig. Leipzig C 1: Mar Queister, Apotheker, Oschatz: Dr. med- Walter Stintz, Nadeberg; Paul Bögler, Fabrikbesitzer, Langebrück; Reinhold Borde, Direktor, Reichenau; Brauerei Bretnig Emil Beyer, Bretnig-HauSwalde; T. F. Gebier, Mech. Weberei, Rretnig-Hauswalde; Kurt Kölbel, Fabrikdir-ektor, Großharthau; F. W. Kunath, Weberei, Färberei, Bretnig-Hauswalde; Leberecht Petzold L Sohn, Mech. Leineweberei, Bretnig-Hauswalde: C. A. Roscher, Oberlausitzer Webstuhlfabrik, Neugersdorf; Dr. m«d. Rühle, Ni-deroderwjtz: Kurt Bogel, Fabri'dircktor, Gvotzhartbau; „Einheit" Bertriebsgesellschast kür Zwirne und Garne aller Art, mbH., Leipzig C 1; HanS Richard Mentz, Treuhand- dir., Leipzig N 22; Paul Schmutzler, Kaufmann, Naun- hof-Lindhardt bei Leipzig; Georg Bettinger, Gastlvirt, Leipzig C 1: Diabaswerk Nossen v. Bruck L Co., Schwester firma der Westsächs. Granulitwerke v. Bruck L Co. Diet- hensdorf-Chemnibtal, Nossen; Rudolf.Schmutzler, Leipzig: Theuerkauf L Scheibner, Großhandel mit Drogen und Chemikalien, Leipzig O 5. Dle deutschen Stiftungen opfern dem WHW. ' Et« A«fr«f Hilgeufeldts Der Reichsbeauftragte für daS WinterhilsSwerk des deutschen Volkes, Hauptamtsleiter Hilgenfeldt, bat «inen Aufruf an die Verwaltungen aller deutschen Stiftungen erlassen, tn dem es heißt: DaS WinterhilsSwerk ist eine Gemeinschaftsaufgabe des deutschen Volkes. Di« deutschen Stiftungen werben auch in dies«m Jahr aufgerufen, Spenden auS ihren Erträgnissen bereitzustellen. Ich gebe der Erwartung Ausdruck, daß die Verwal tungen der deutschen Stiftungen diesem Ruse Folge leisten und sich über den ihnen gesetzten Zweck hinaus an dem Hilfswerk des Führers beteiligen. Der Radfahrer im neuen DerkehrSrecht Die Einführung des Pedal-Rück st radler» In Ker neuen Straßenverkehrsordnung hat die An kündigung desPedalrückstrahlers für alle Fahrräder besonderes Aufsehen erregt. Seine Einfüh rung stellt allerdings noch nicht unmittelbar bevor. Aber vom 1. Juli an sollen alle fabrikneuen Räder schon mit dieser Einrichtung versehen sein. Für die älteren Räder ist die Festsetzung des Dermins noch vorb-halten. Die Fachleute rechnen.jedoch bestimmt damit, daß die meisten Radfahrer im Interesse ihrer eigenen Sicherheit frei willig zu dieser neuen Art von Rückstrahlern übergehen werden, sobald sie deren Vorteil erst einmal richtig erkannt haben, zumal der Preis erschwinglich sein wird. Man vertraut also auf den Grundsatz: DaS Gute bricht sich Bahn! Selbstverständlich ist das bisherige „Katzenauge" neben dem Pedalrüctstrahlcr dann nicht mehr erforderlich. Streng wird mit Beginn des neuen Jahres auf die Inne- yairung der Vorschrift gesehen werben, daß Radfahrer grundsätzlich hintereinander fahren müssen. Das gilt be sonder» für die Reichsstraßen außerhalb der Ortschaften. Für die Gespann Hal ter ist es wichtig, zu wissen, daß auch ihre Fahrzeuge vom 1. Juli 1938 ab bei Dunkel heit oder starkem Nebel ähnlich wie die Kraftfahrzeuge nach vorn dprch zwei Weiße oder schwach gelbe Laternen ihre seitliche Begrenzung z-eigen und nach rückwärts ihr Ende durch rote Laternen oder rote Rückstrahler kenntlich machen müssen. Die bisher meist übliche Anbringung von Lampen unter dem Fahrzeug ist verboten. Diese Vorschriften gelten übrigens für alle Fahrzeuge, gleichgültig durch welche Kraft sie bewegt werden, auch für durch Menschenkraft bewegte, sofern sie üb«r einen Meter breit sind. Unbespannte Fahr zeuge dürfen bei Dunkelheit oder starkem Nebel überhaupt nicht auf der Straße gelassen werden. Können sie auS zwingenden Gründen nicht entfernt werden, so muß die Deichsel abgenommen oder hochgeschlagen werden, und außerdem muß die Weiße Beleuchtung nach vorn und die rot« nach hinten vorhanden sein. Kampf der Maul» und Klauenseuche A«ch Leim geringste« Verdacht Anzeige erstatte« ZdR. Bon Frankreich, Belgien und Holland her ist di« Maitl- und Klauenseuche in die westlichen Gebietsteile Deutschlands eingedrungen. Mit allen erdenklichen Mit- teln wird ein weiteres Vordringen dieser Seuche verhin dert. Der Gau Sachsen ist von ihr verschont geblieben. Dennoch ist eS unbedingt notwendig, alle Vorsichtsmaß nahmen walten zu lassen. Insonderheit wird darauf hin gewiesen, daß die Seuche wegen ihrer großen Gefahr für die Vtehwtrtschaft anzeigepflichtig ist. Jeder Tierhalter muß also selbst beim geringsten Verdacht Anzeige beim Bürgermeister oder bei der AmtSbauptmannschaft , ' - -n. Ein Verdacht auf das Vorliegen der Maul- »nd Klauen seuche besteht schon, wenn mehrere Tiere im Stalle in der Freßlnst nachlassen. Die Maul- und Klauenseuche kommt bei Rindern, Schafen, Ziegen und Schweinen vor und ruft besonders in ihrer bösartigen Form schwere Verluste her vor. LandeskauvtabteilungSleitcr ll, Bennewitz, richtet deshalb an alle Bauern, Landwirte «nd Riehverteiler be« dringend«« Apppell, beim Ankans von Bieb. insbesondere vo« Slaueuhufer«, aus außersächsUchen Gebieten äußerst« Vorsicht zu wahren und ihn möglichst überhaupt zu unter lassen. Auch bittet er, daß die Tierärzte der Gefahr des weiteren Vorbringens dieser Seuche alle Aufmerksamkeit schenken und die Gefolgschastsmitglicdcr in eingehender Weise aufgeklärt werden. Ten Bauern und Landwirten wirb zur Vorbeugung empfohlen, die Stallgange mit Kalk zu bestreuen. Advent Die Funken sprühen im Kamt«. Durch frühe Dämmerschleier zieh« DeS Märchens Klänge zart und sacht — ES kommt ein Licht auS dunkler Nacht! ES schimmert golden, hell und rein Bon fern ein lieber Kerzenschein Und raunt, daß auf verschneitem Pfad Der Weihnacht Zauber wieder naht. ES klingt mit holder Lieblichkeit Ein frohes Ahnen durch die Zeit Nnd macht die Herzen still und weich Und froh und sehnsucht-weit und reich. Fern hallt ein feiner Glockenklang. DeS ersten WeihnachtSliedeS Klang Jauchzt wie ein lieber schöner Traum AuS Kindermund durch den Raum. Er klopft mit seinem holden Bann An jedes Herzens Pforte an Und raunt, daß Nacht und Leid nicht frommt. Weil strahlenhell die Weihnacht kommt. Und weil au» Kerzenglan, und Licht Der eio'gen Liebe Güte spricht. Die gnadenvoll und märchenstill Uns alle bald nun segnen will . . . g«IIx «kktN». „Macht hock die Tür, die Tore weit . . Morgenrot der Weihnacht — Die Zeit Les Advent» ist da — St. Nikolaus steht vor der Tür AdventSzeit ist Morgenrot der Weihnacht. Ein Leuch ten verkündet — mitten in nordischem Winterdunkel — wochenlang im voraus bereit- daS „Fest der heiligsten Ge burt". Drum schwebt auch jahraus, jahrein ein eigenar tiger Glanz durch unsere Herzen, wenn wir dem schönen Christtaae cntgeoenssnnen, tiefen Verständnisses voll für den fröhlichen Willkommensruf, den vor 3M Jahren der Königsberger Prediger Georg Weißel in die Jubelverse einkleidete: „Macht hoch die Tür, die Tore weit! Es kommt der Herr der Herrlichkeit!" Aber auch um uns herum in der winterlichen Luft können wir, selbst wenn kein sternenklarer Simmel her niederstrahlt, in der Adventszeit vor starkem Froste oft ein schimmerndes Dunsten erkennen; und wenn die Kinder eS bestaunen, sagen sie zu einander: „Schaut «inmal, das Christkindlein bäckt!" Der Bauer steht diesen „Dust", wie man beispielsweise in der Eifel sagt, gern, diesen „gefro renen Nebel", der «inen kernigen Winter verheißt, und sagt: „Wenn der Advent viel Duft auSsenbet, er viel Obst den Bäumen spendet." Auch sonst prophezeit die Wetterregel auS dem Advent»- wettet; z. B. sagt man in Mitteldeutschland: „Wenn zum Advent das Welter mild ist, sich auch Morgenrot und Abendrot »eiot, so mißrät das Korn und bekommt im Mai die Röte." Ein Winter muß recht zu spüren sein; da» bringt der Natur, der Gesundheit und der Seelenstimmung rechten Nutzen. Für letztere sorgt treuherziger alter Brauch genugsam. In Niedersachsen kann man an den AdventSabenben noch häufig das „Blasen der Hirten auf dem Felde hören", eine feierliche AdventSsttte, di« sich dem weihnachtlichen Froh locken — wie eS vom Evangelium so hübsch geschildert wird — gut anschließt, obwohl sie ein alt«r heidnischer Brauch ist: denn schon lange vor Einführung her Christenlehre nach Germanien blieS man in den letzten Wochen vor Ler Sonnenwende auf RindSbörnern, zur Abwehr Ler Dämo- neu, die in den langen Nächten deS FrtthwinterS für be- scnders realam und schädlich galten. Die Kirche übernahm dann den Brauch, so daß sie mancherorts sogar ländliche Bläser bei der Christmette musizierest ließ. Eine alte Er innerung an das Toben des wilden Heeres in den „rauhen Nächtens die mit unserer AdventSzeit zusammenfallen ist «S, wenn die Kinder im Bettelgewand durchs Dorf streifen, Körner an di« Fenster werfen, so daß e» wie Hagelschauer klingt, und sich Gaben erbitten. In Masuren allerdings hat sich der — mehr in Süddeutschland heimische — Heische gang zu einer frommen AdventSkurrendc entwickelt, und nicht daS Prasseln an den Scheiben, nicht daS Rufen vor der Türe weckt den Bauern, sondern wohleinstubierter Gesang braver Schulkinder. Bemerkenswert ist die Abneigung vieler Lanbleute da gegen, in den Adventswochen eine Hochzeit auszurichten. „Das Treiben der bösen Geister — auch hier herrscht also die Erinnerung an die „UmzugSnächte" — würde nach altem Glauben eine Schädigung jungen, werdenden Lebens nach sich ziehen. In Bayern war ehedem eine Ehrschlie ßung zur Vorweihnachtszeit so ausgeschlossen und abwegig, daß man daS Scherzwort prägt«: „Tie Dirndln sind in den Rauch gehängt." Zu den hervorstechendsten Tagen christlichen Brauch tums gehört im Advent der NiklaStag. Seine Bedeutung lDellLilü-SagenVora — MI gewann «r wohl durch die hübsche Legende vom Bischof Nikolaus vpn Myra in Kleinasten, der einmal drei braven, armen Mädchen zur Belohnung für ihr Wohlverhalten drei Beutel mit Goldstücken vor die Kammertttr legte, damit st« ihren — gleichfalls armen — Bräutigam heiraten könnten. Dadurch ist der NiklaStag zum Spendetag geworden. Kin der vergessen ihn nie, wenn sie einmal seine Freuden er lebt haben, und warten alljährlich treulich auf den Men schenfreund Nikolaus, Ruprecht ober wie ihn ortsüblicher Brauch sonstwie nennt. Manche sagen, der Freudebringer reite auf einem Esel über die Dächer hinweg und werfe Spielzeug, Naschwerk und — leider — auch manchmal «ine Rute durch den Schornstein. Füllt der fromme Gottes- knecht braven Kleinen di« berauSgestellten Schuhe, so meinten «Hedem die Kinder, solche Gabe auch vergelten zu müssen, und legten in» Schuhzeug Heu, Has«« oder «ine Mohrrübe fürs Eselein. In Westfalen stellen mancher orts heute noch Knechte und Mägde abends vorm St. Nikolaustag Teller auf den Flur, die der Bauer oder seine Frau mit Backwerk, Aepfel« und Nüssen füllt. Im Rhein land findet man in den meisten Häusern zur Adventszeit — um Nikolaus am häufigsten — den „KlaSkerl", ein Männlein ans Semmelteig. Am Thomastage, dem 21. De zember, beeilen sich die Kinder, um nicht als letzte in der Schule zu erscheinen und als „ThomaSesel" verspottet zu werden. Tiefer Brauch dürfte davon Herkommen, daß nunmehr Li« längste Nacht ist und man beim späten Tag werben leicht verschläft. Während der AdventSzeit übt man im Salzburgischen da» „Frautragen"; ein Bild der Gottesmutter wird von fackeltragenden Männern und Frauen in bas Nachbarhaus getragen und feierlich aufgestellt. Nach Absingung alter Li«der geht man auf Einladung des Hausherrn ans Schmausen, Zechen und Tanzen; nächste Nacht trägt man da» Marienbild weiter zum nächsten Nachbarn, und so geht'» reihum bi» zum Christfeste. Dieser Umzug erin- nert an da» Herumsahren des NerthuSwagenS durch die deutschen Gaue; auch soll er wie jener Glück bringen und Segen. Der christlich« Beschluß besteht heute darin, daß da» Bildni» zur Christmett« mitgenommen und dann feier- kich an seinen alten Ort geleitet wirb. Bemerkenswert ist e», baß die meisten Adventsbräuche in di« Nachtzeit fallen; au» dem Abenddämmern bereits leuchten die Aerzen der Tastnenkränze oder — je nach OrtS- bräuch — die rotglühenden Adventsrosen, mit Papierblät tern zierlich verkleidete Nachtlichtlein, Sinnbilder des un vergänglichen HimmelSltchte».