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198 s. Beil««» zi« Aiefeer r«ee»1«tt. Mewe«, S6. A»«ft 1999, <»«!»». 8». gehr«. ^7.7/ M, KasoevbV^ Da» öfterretchttch« «eßlwn» feiert sein lojä-riae» Audi- läum, au» diesem Anlaß befindet sich der österreichische Hqn- delömintfter in Leipzia. Große Brachtuna findet auch da» Rosentbal-Hau» in der Dresdner Bank, wo au» Anlaß de» kwjäbrtgen BerufSjubiläum» de» Geh. Rat» Dr. Rosenthal eine Sonberschau veranstaltet wird. Der Etraßenvarkeh« konnte am Messesanntqg von dcr Straßenbahn und den Kraftdroschken mtihelo» bewältig, werden,- die Neueinrichtungen vor dem Hanvtbahnhos haben sich bewsthrt. rnnmivlm AN MH« Mmt. * L «ivzig. Da» Leipziger Meßamt «mpstna am Sann, taaabend wie üblich bl» in Leivzia anwesenden Vertreter der deutschen «nd «nöländischen Preise. Bei dieser Gelegenheit erklärte brr Direktor dr» Lelo» ziaer Meßamt« Dr. Kähler, baß die direiäbriae Herbst, meffe, wa» dir Konfunktur anlange, unter einem besonder» nnaünfttaen «ter« stebe. So sei e« o,kommen, daß in den lebten Monaten dl« vrrlchledenen Ausstellungen in Deutsch, land schlecht abgeschnlttrn hätten. Auch die Leimiger Herbstmesse könne die Konjunktur nicht machen, sondern lie nur an,einen. Die Konjunktur trete aus der Herbstmeff« wieder besonders scharf hervor. Noch vor 14 Tagen lei da« Mrßamt in schwerer Sorge gewesen, daß die dttejiibrige Herbstmeff» geringer beschickt sein werde gl« die vorjährige, doch in den lebten Tagen sei die Differenz wieder anfgebolt worden, offenbar infolge der etwa« günstiger lautenden Nachrichten ans dem Haag. Man bäb« in Leimig die Hoffnung auf «ine gute Mlttrlmeffe. Die Herbstmeff« pflege besondere Bedeutung kür den Export nach Süd« amrrika zu haben. Dr. Kähler wie« dann auf dir Be deutung der Leipziger Meffe für den Arbeit«markt bin. Bestimmte Heimindustrien erhielten ihre Betriebe ausschließ lich von der Leipziger Messe. 10 Prozent aller grwerb- lichen Arbeiter und Angestellten Deutschland« seien in Firmen beschäftigt, di« ans der Leipziger Messe anSstrlle». Die Aufträge, dir aus einer Mrff« erteilt würden, erfor- derten nach Berechnungen de« Meßamt« etwa 22 Millionen Arbritlstundrn für ihre Ausführung. In weitere» Ansprachen wurde der Gedanke abgelrhnt, die Leipziger Herbstmesse auszugeben, obwohl die Herbst- messen in ihrer Bedeutung gegenüber den Frühjahrsmessen znrückstrhen. Aber auch die Herbstmesse gebe sowohl den Ausstellern wie auch den Einkäufern unendlich viele An- rrgungrn. Schließlich wurde noch mit anerkennenden Worten aus die seit einigen Jahren vom Mrßamt gemeinsam mit dem Institut für »oniunktursorschnng in Berlin ausgenommen« wissenschaftliche Durchdringung der Meffrprobleme hin- gewiesen. va^eo»/».aec«rL«»o7r oc»m or««» oe«L7'M» nweaec//» 17. Fortsetzung Marion hatte Karsten von Petroffs Werbung Mitteilung gemacht. Er hätte gerne darüber gespottet, wenn die Lage nicht so biAer ernst gewesen wäre. Dimitri etwa» davon zu sagen, riet er ab. Man mußte sehen, daß man ohne ihn fertig wurde. Gemeinsam, mit Marion, dem Hilfsregisseur und dem Overateur arbeitete er einen förmlichen Kriegsplan au». Bi» in di« Nacht saßen sie beieinander und berieten. Pläne und Karten waren auf dem Tisch« ausgebreiket. Die Maßstäbe wurden berechnet, Entfernungen gemessen, den geraden Weg über die Grenz« durst« man unter keinen Umstanden wählen. Man würde jedenfalls gut überwacht sein. Marion hatte die Hand um ihre Knie geschlungen und hörte zu, was Karsten ausklügelte und als da« beste vorschlug. Sie lachte ihm nervös in die Worte. .Da» ist ja alles Mumpitz! — Wir sind so viel wie gefangen." Er bestritt es. Sie bewies es ihm. Ueber ihre Schulter spähte er durch das Fenster: Man hörte unten den Schritt einer Patrouille auf dem kreischenden Schnee. Er verlor sich an der Ecke de» Hotel» und klang nach ein paar Minuten wieder auf. »Wollen Sie mir nun glauben, mein Lieber?" Er erschrak erst, dann wurde er wütend. Man hatte zu 'enge gezögert. „qch werde mich mit ihm verloben muffen", sagt« Manon. .Zett gewinnen ist alle». Geben Sie mir «ine Zigarette, Karsten! — Sch werd» nun doch mit Dimitri darüber sprechen müssen, damit er un» kein« Geschichten macht." Nikolajewitsch war außer sich. .Sch knall« ihn nieder! — Er soll sich mir gegenüberstellen! — Ehe er dich küßt, geb ich mich freiwillig in sein« Hände." Sie betrachtete ihn amüsiert. .Niki! — Ein Kuß ist da» wenigste. Er läßt sich abwaschen. Sch habe «in halbe» Dutzend Lippenstifte bei mir. Wenn ich sehr dick austrage, kommt sein Mund nur aus die Schmink, zu liegen. — Wenn du nicht vernünftig bist, bringst du un« alle in Gefahr. Es bandest sich nicht mehr um dich allein! Bedenke da», mein Lieber!" Er rannt« in ihrem Zimmer hin und her, hielt nach einer weil« still und horchte in sich hinein. Sein Gehirn rebel liert«, al« wolle es zerspringen. .Laßt mich zurück, Marion! Euch wird man nicht behelligen." ^vu irrst, Niki. Sch hab« dir ja schon gesagt, wir sind all« mtt htneinaezoaen. Man wird un» beweisen, daß wir mn dein» Nationalität wußten. Ich will aber nicht ein- gesperrt weRwn. Lieber noch, mich mtt Petross verloben und frei sein. Solang« ich mich rühren kann, M noch nicht alle» oerioren. Wenn man erst hinter dicken Mauern sitzt, Helse« dt» klügsten Gedanken nicht, mehr." Sie wurde ernstlich zornig über ibn. Er gebärdet« sich wie »d» Jrrsdnttger, überschüttet» sich mtt den gräßlichsten Selbstovrwürsen, riß seinen Revolver au, der Lasch« und hielt ihn gegm die Schläfen. Sie benötigt« all« ihr« Kraft, sein« Armherabzureiße«. .Du bist kein Mann", warf si« ihm vor. .was ist un» mtt deinem Lod gedient! La» macht di« Sach« nur noch komplizierter. Ganz abgesehen von dem, ««lche« L«td du mtt dadurch ausbürdest. Begreife doch, daß wir all« unser» Kraft und unsere Gedanken aus d«n «inen Plan konzen triere» vMen^au» PLtrovad hsnau»zukommen. Jede» tut sein Bestes. Sogar Siga hat ichon ganz nette rrveen ent wickelt. Nur du bist untätig." Er stand wie ein gescholtener Knabe, daß er ihr beinahe leid tat. Aber sie durfte nicht ander» mit ihm reden. Es stand alles aus dem Spiele. Ein« halbe Stunde später klopfte er wieder an ihr» Türe. Et« zog ihn hastig herein, drehte den Schlüffe! und drückte ihn in ihren Schreibtischstuhl. Wenn er so weitermachte, konnte es sein, daß man ihn wirklich nur noch al» Leiche mit nach Deutschland nahm. Sein» Backenknochen standen spitz, die Schultern stachen unter dem dunklen Rock hervor, als wären sie verkrüppelt. .Niki, du bist feige/ Ein Schuß Blut stand sekundenlang auf seinen Wangen. „Sch hab« mich nicht richtig ausgedrückt/ bat Marlon und küßte ihn demütig. „Ych wollte sagen, du gibst da» Rennen aus, «he e« verloren ist." ,E» ist soviel wie verloren." „Nein." „Sch denk« nur an dich, Marion." „Es wär« bester, an dich selbst zu denken." „Ich glaube, daß es so zu machen ist." Sie sah, wie schwer er atmete. „Hast du etwas gesunden, da» möglicherweise eine Rettung bedeutet?" Er nickte und entwickelte ihr seinen Plan. „Etwas weiter nach Norden, wo die großen Wälder- gebiete liegen, hatten wir ein Jagdschloß. Ich weiß nicht, ob e» noch steht. Aber da» ist ja schließlich gleichgültig. Daran vorüber führt der Weg nach Archangelsk. Wenn wir das erreichen, sind wir gerettet." „Wie sollen wir dorthin kommen, Niki?" Marion konnte ihre Enttäuschung nicht verbergen. „Ich habe all«, erwogen: Di« Fahrt auf etner halbver- deckten Troika ist für jeden, der st« zum ersten Mal« macht, sehr unterhaltend. Zum mindesten nicht allzu eintönig, Pelze werden wir zur Genüge bekommen. Du wirst nicht frieren. Liebste. Du sagst zu Petroff, du habest gehört, daß eine Fahrt durch die verschneiten Wälder und Tundren nie gesehene Wunder enthüllen soll. Und sprichst den Wunsch au», sie kennenzulernen. Er wird es dir nicht abschlagen. Selbstverständlich wird er mit dabei sein wollen. Da« ist nur ein Vorteil für un«. Sch werd, di» Juwelen, welch« ich in der ersten Nacht im Zimmer meiner Mutter geholt hab«, benützen, die Kutscher zu bestechen. Wir lasten Petroft in irgendeinem Dorf« zurück, wo e, weder Pferde noch sonst ein« Verbindung-Möglichkeit gibt. — Bi» er die versolgung aufnehmen kann, sind wir in Archangelsk." Marion saß schweigend. Lang« Zeit fiel kein Wort zwl- schen ihnen. Al, Dimitri sprechen wollte, «ehrte si, bittend ab. Er merkt«, wie sehr sie angeregt war: Ihr, Nasen flügel fieberten und ihr« Stirn« war in tttfen Rinn«, zusammengezogen. St« winkt« ihn zu sich heran und beugt« den Kops weit in den Nacken. Er küßte den Mund, der ihm «ntaegenblüht«, sah wie ihr« Arme sich nach ihm hoben und fühlt, ihr« Hände über Hal» und Wangen gleiten: „Marion/ „Du sollst nicht reden, Niki!" Ihr« Augen brannten in die seinen, ihr ganzer Körper zittert« ihm entgegen. Karsten trat ein, ohne angeklovft zu haben. „Kommissar Petroff bittet, ihm «ine Unterredung zu gewähren, Frau Marion." Sie strich, jäh au» seligem Traum« gerissen, da, Haar zurecht und raunt» ihm zur „Dimitri wird Ihnen sagen, wie er sich unser« Rettung ausgedacht hat." Den Finger auf die Lippen legend, ging sie den Männern in das Schlaf zimmer voran und drückt« di« Litt« hinter sich zu. Sietrat, i ohne deren Gegenwart weiter zu beachten, an den Spiegel, stchr mtt der Duderaualt« über di» dunklen Mecken auf den l MW tkl WUl SklMM. ^Leipzig, ßv. August, vir hatten in der Zeit nach der Anstatt»» noch kein« Herbstweffe, über bi« nicht schon am Tage ihrer Eröffnung Unkenruf« in di« Welt gedrahtet wurde». Auch vo» der Herbstmeff« 19V werben gewiß am Montag schon Bilde» gezeichnet fein, in den,» alle» grau in gra» erscheint. Ein Urteil über »en mutmaßlichen Erfolg der Messe ist aber au» vielen Gründen am ersten Tage überhaupt nicht möglich. E» »ar am erste» Lage et« gang beachtlicher Inform«, «iongnervh, ,» »«rzeichx«» nutz zwar in «>l«n Branchen. Ma» u»»ß dabei bedenke«, daß auch der Mefferinkäufer feine Technik wandelt und «in« vorsichtige Beobachtung dem Handel voraftgehen läßt. Nur wer fein« Leipziger Geschäft« an einem Lag« hat abwickeln wolle«, gab die seinen Kräften angemessen«, Ordre»,- hier aber kann «» sich naturgemäß nicht um di« bedeutenderen Einkäufer handeln. Gin ganz schöner Verkehr kam t» der Le>tilm«ffe schon am Sonntag ,«stand«, wo manch« Auglanböordre» gebucht werben konnten. Hier war namentlich da» Interesse seriv- ser valkanftrmen bemerkenswert. Groß« Bedeutung hat hier vor vielem anderen die Werbeausstellung der I. G. Farben-Agfa-Setde, Agfa-Travt». bargestellt in ihrer letzten Wirkung durch Auslegung von Kertigsabrikaten. Da» schöne Meßhan» PeterShos, da» Heim der Spiel, «arenindnstrie, der Musik und des ttunstgewerbeö, ist auftcr- orbentlich zahlreich besucht worden. Im Kunstgewerbe sind die teuren Stücke hochwertiger Erzeugung planmäßig gekanst worden: billige Ware hat man mehr besichtig». Spiclwaren, Ehristbanmschmnck und Musikinstrumente bildeten zunächst im wesentlichen Gegenstand informatorischer Besichtigung. Neu find n. a. ein Propeller-Drachenflieger „Wiudgesclle" einer bayrischen Fabrik und ein Kasperltheater der Waldorf- schule mit Puppen internationalen Charakters. Die Sportartikelmeffe mar zahlreich besucht: sie zeigte neben den gewohnten reiche» Auslagen deutscher und vom AuSlande hauptsächlich englischer Qualitätsarbeit, nament lich Tischtenniseinrichtungen in verschiedener Ausführung und in sehr beachtlich großer Zahl. Die Reklame- und BerpackungSmittelmeffe zeigt, trotz der Anstrengungen Berlins, voll besetzte Stände: das In teresse war groß, denn das Reklamebedürsnis ist in Zeiten ruhiger Konsnnktur ausgeprägter und zwingt zu größeren Opfern als bei besserem Geschäftsgang. Immer mehr tritt -aS Licht als Werbemittel und in mannigfachster Verwen dung in die Erscheinung: auch originelle und scherzhafte Reklamemethoden, zum Teil in nicht einmal teuren Lösungen, werden gezeigt. Unstreitig ein Erfolg ist die Baumeffe. Die soll sa in erster Linie bi« technischen Fortschritte im technischen Bau wesen zeigen. Erst in zweiter Linie ist sie der Ort direkter GeschästSbetätigung. Deine alte Bedeutung hat das zur Frühjahrsmesse vollendete Stahlbau» beibebaltem SsUMlo-MrWni. Sfpeeont» »nd Schule. .Durch Beschluß de» Gemeinderats von Neckargartach p. Heilbronn wurde Esperanto in der dortigen Schule ein geführt. Die Kosten trägt die Gemeinde In Helmstedt ^Braunschweig) läuft mit Erlaubnis de» Minister» für Volksbildung feit Ostern ds. Is. der suchsweise in einer Klasse der Volksschule ein Esperanto kurju« al» Pflichtstunde. Die am ll. Avril 1629 in Llandudno abgehastene Tagung de» englischen Lehrrrverbandes »National Ultim os Teachers — NUT —) bezeigte großes Interesse für Esveranto. Der Vorsitzende, W. Williams, hielt etnc-o groß angelegten Vortrag über den internationalen Wer, des Esperanto. Esperanto erweitere nicht nur die geo- praphischen Kenntnisse, die Beziehungen der Menschen untereinander und diene nicht nur der Erhaltung bei Frieden», e» habe vielmehr auch pädagogischen Wert, den: es vertiefe, kläre und ordne vernunftgemäß oie Sprach« und das Denken des Kinde«. Darum empfehle er dei- Lehrern allen Ernstes, Esperanto einzuführen. Die Ver sammlung schloßen, a, daß das Organ »es Verdanke' „Tlie Schoolmastcr" allwöchentlich einen Esveranto-Tci bringe. Esperanto an der Deutschen Technik in Prag Dr. Phil. Emil Michal, Beamter Ker Poldi-Hütte, wurde zum Lektor für Esperanto an der Deutschen Technik ernannt. Diese Ernennung ist ein »euer Beweis, daß die technischen Hochschule» immer medr die Bedeutung der Welthilfssprache für die Technik erkennen und würdigen An der Universität in Krakau werde» Vorlesungen über Esperanto gehalten. Als Lektor snngjert W. Fc- zierski, der früher Esperanto lieitig bekämpfte An Ker nationalen Aebeits»ilnioerinät in Kianvan lEhsna) wird Esperanto-Unterricht als Pflichtfach erteil:. In Kanton wurde eine Eiveranlo-Bibliotbek ins Leben gerufen, sür die bereits lstM» Lollar gestEter wurden. Der lt Kongreß Kes internationalen Verbandes oer Erziehnngs-Gesellschaiten (World Federa-ion v' Eoueation Assocjationsi sand, in der ,-jeit vom 2',. Juli bis 4 August 1929 unter Mitarbeit des internationalen ErUehungsamteS in Gens statt Die Hauptversammlung des Deutschen Lehrcrveretn» zu Dresden ^Pfingsten 1929,. zu der sich über 8cH0 Teil nehmer aus allen Teilen des Reiches eingefnnden hatten, hat nach einem Vortrag über das Thema „Die Schule iw Dienste der Volks- und Völkervcrsvhnung" folgenden An trag angenommen: „Alle ans internationale We1tspraci>e zielenden Versuche in Lehrer- und Sclnilerkrcjscn sind zu fördern." — Praktisch in Frage kommr nur die Welt hilfssprache Esveranto. -Denn die von Amerikanern ins Leben gerufene Vereinigung zur Förderung der internationalen Hilfsspracko „International Auxiliarh Language Association (IALA)" hat laut Bericht vom Juli 1927 festgestellt, daß Esveranto die einzige Hilissvrachc ist, die in Schulen sür 8—18 jährige Schüler erteilt wurde. Wangen und zog mit dem Lippenstifte dicke, kirschfarben« Strich« den schmalen Mund entlang. Ein Klingelzeichen rief Siga herbei. „Ich laste Herrn Kommissar Petroft um ein paar Minuten Geduld bitten." Als sie gegangen war, öffnete sie einen Schrank. Er war vollkommen leer. Ehe Karsten zu staunen vermocht«, hob sie da» eine der Bretter auf, die zugleich den Boden vor stellten. und zeigte auf die Wendeltreppe, die in die Tiefe ging. Siga hat sie heute Morgen entdeckt. Ich habe nach gesehen, wohin sie führt. Si« endigt in den Kellerräumen tn einer Türe nach der Newa. Ob jemand davon weiß, entzieht sich Meiner Kenntnis. Aber sie nützt un» auch nichts. Wir sind bewacht, vorn« und hinten, vielleicht auch schon au» der Luft. Dimitti» Plan ist da» einzig«, was noch in Betracht kommt." Si« ließ den Boden leis« zurückgletten und hielt di« Hände gegen den Mund. Ein Lichtschimmer kam von unten. Man sah ihn deutlich durch die Ritzen der Bretter schimmern. — Dann da, Tasten «ine» Menschenfuße» — di« Diva und die beiden Männer bietten den »tem an. Marion trat dicht an den Schrank und sagte mtt lästigem Tonfall: „Siga, ich werde nun doch das blaue Brokatkleid nehmen, da» mit dem tiefen Ausschnitt. Es gefällt Herrn Petroff am besten. Ich möchte sehr gerne hübsch für ihn sein. Vielleicht können Sie mir für den Achselschluß einig- Rosenknospen in mattem Gelb verschaffen. Das wirkt am besten. Mit einem Ruck klappte si« beide Schranktüren in die Oesen und horchte nach dem Boden. — Menschenfüße tappten abwärts, ihr Hall verlor sich. Kein Lichtschimmer war mehr zu sehen. „Wir sind gut unter Aufsicht," stieß Karsten erbittert her ¬ vor. „Ich fand gestern meinen Koffer durchwühlt", gestand Dimitri. „Warum sagten sie nicht» davon?" Der Regisseur war sehr ärgerlich über diese Unterlassung. „Ich wollte niemand beängstigen. — Uebrigens fand man nicht» bei mir, wa» mich belasten könnte." Dimitri verließ mit dem Regisseur durch «ine Seitrntüre das Zimmer und ließ sich dessen Plan mitteilen. E» wurde nicht» dabei gesprochen — nicht einmal geflüstert. Die Treppe unter Marion» Schranktür« hatte Karsten mißtrauisch ge macht. Ex schob Nikolaus ein Blatt Papier zu, worauf dieser seine Aufzeichnungen macht«. Al» er zu Ende war. las der Regisseur — nickte — la, noch einmal und warf e» dann in den Kamin, dessen Helles Feuer jede Spur verschlang. Ueber eine Kart« aeneigt, studierten sie beide die Route, die man nehmen mußte. Für alle» ander« würde man an: besten Petroff selbst sorgen lassen. Karsten nahm wieder ein Papier zur Hand und kritzelte mit seinen großen markigen Buchstaben ein paar Wort« hin. Dimitri verblaßte etwa», krümmt« dir Schultern und atmete mühsam Ein« Viertelstunde später ließ sich Petroft bei der Diva melden. Sie stieß «inen Ruf de» Entzücken» au», al« er ihr «in« Fülle mattgelber Rosen überreichte. Er sah das Lächeln nicht, mtt dem sie ihr Gesicht in di« duftend« Pracht der Blüten barg. Spion! dacht« sie. und drückte di« Dangen in die samtenen Blätter. Nun war di« «Heime Treppe nicht mehr so fürchterlich. Si« kannte jetzt den. der darum wußte. Damit war di« Gefahr soviel wie abgetan. „Ich bin «komnün. Sie um Ihren Bescheid zu bitten. Madame." Petroft« Stimme bebte merMch. Sie hob da« Gesicht, da» von einem Mädchenerröten über haucht war. Der scheue Blick macht« « keusch und er««- tunorvoa d— -K-r Ack^KntLbrtoen. an vdr «w