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—* Wahlkarte t. Die für die Landtagswahl am IS. Mat UM aufaestellte Wahlkartet der Stadt Riesa liegt vom 21. April bis mit 28. April 1VS9 au». Alle« wei- tere enthält die Bekanntmachung im amtlichen Teil« vor liegend«, rageblatt-Au-gave. —* Mnntttonsvernichtung in Zeithain. Saut amtlicher Bekanntmachung wird am A. April 192» auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Zeithain Muni tion vernichte». Lager und GohliS-Lichtenseer Weg find ««sperrt. —* Handlest« r wagen oestoblen. (PoMei- bericht.) End» Mär» diese» Jahres ist ans dem Grundstück« «oetbettraße 88 »in seldarangestrichener Handleiterwaaen, 4—5 Cir Lragkras». an einer Seite war «ine Schwing« er neuert und ungestrichen, gestohlen worden. D»r Wagen ist durch sein» stabil« Bauweise von anderen Wagen leicht berauStusinde». — Sachdienlich« Angaben erbittet der Kriminalposten. —«Diebstähle in Dobersen. (Polizeibericht.) In der Nacht »um 18. April 1929 wurde» in Badersen mittel« Einbruch» au« drei Kaninchenställen eine weihe Häsin mit 7 vier,ebn Tage alten Jungen und zwei gelb- grau« Rirsentaninchen. beide tragend, gestohlen. — Ferner sind in der Zeit vom 1. bi« 13. 4. LS au* einem unver schlossenen Garte» »ine« Gastwirt« in Bobersen S Tarten stühle mit grüngestricheuem Etsengestell und rotgestrichenen Holzleiste» «ntwendet worden. — Sachdienlich« Wahr nehmungen hierüber erbeten an Grndarmeriestandort Räderau »der an jede nächstliegend« Volizridienststell«. Di« Mit teilungen werden vertraulich behandelt. —* Oeffentltcher Vortragsabend. Ueber »Die beiden Fragen Deutschlands: DaweSfklaveret und Aufwertung" sprach am Mittwoch abend in der „Elbterrasse" Herr LandeSerztchungSrat Setlsert, Berlin. Einberufer der öffentlichen Versammlung, di« vom Herrn Stadtverordneten Voland gelettet wurde, war die diesige Ortsgruppe der BolkSrecht» und AufwertungSpartet. Der Redner erklärte zu Beginn seiner Ausführungen, -atz Deutschland durch den DaweS-Vcrtrag wett stärker ge knebelt morden sei alS durch das Versailler Diktat. Letz teres muhten wir notgedrungen unterschreiben, den Dawes- Bertrag dagegen haben wir freiwillig angenommen und damit u. a. ans unsere BcrkehrSfretheit verzichtet, denn die .Deutsche" Reichsbahn ist setzt nicht mehr Eigentum de» deutschen Volkes. Die Reichsbahntarife werden nicht mehr nach wirtschaftlichen und sozialen Gesichtspunkten, sonder« nach den rein kaufmännischen Grundsätzen der Gläubiger staaten festgesetzt. Auch die eigene Ftnanzhohett haben wir verloren, denn unser« Währung, die Reichsmark, basiert aus dem Dollar -er Rewyorker Börsenmagnaten. Eine deut sche Steuerhoheit gibt «S gleichfalls nicht mehr, denn durch das Dawesgutachten haben wir unS freiwillig ein« Anzahl neuer Steuern aufgebürdet. Au» der in der Hauptsache von den Sparern und HypothekengläuViaern entrichteten HauSztnssteuer werden die Reparationen bezahlt. Die sog. „innere Entschuldung" existiert in Wirklichkeit überhaupt nicht. Wir haben aber den EigentumSbegrifs verloren, denn das Geld der Sparer ist nicht etwa in» Ausland ge wandert, sondern es hat im Inlands nur den Besitzer ge wechselt und ist in die Taschen der Sachwertbefitzer geflossen. Zum Beweise dieser Behauptung erwähnte Redner die Riesengewinne der Großbanken und der Industrie nach der Markstabiltstcrung. Er betonte mit Nachdruck, baß die Wirt schaft nicht eher gesunden könne, ViS wir in Deutschland wieder einen einheitlichen EigentumSbegrifs bekommen haben. Unser Staat müsse wieder ein Rechtsstaat mit innerer Vernunft werden, in welchem gegenseitiges Ver trauen herrscht. Nur wenn da» Volk einig sei im Kamps« gegen die KrtegSschuldlüge und die Lüge von der „inneren Entschuldung", dürfe man auf eine Erleichterung -er un tragbaren DawcSlasten hoffen. Nach Beantwortung ver schiedener Fragen aus der Versammlung forderte der Referent, -em reicher Beifall der leider nicht sehr zahl reichen Zuhörer dankte, in seinem Schlußwort -u eifriger Werbearbeit für die Ziele seiner Partei aus. —* Jahreshauptversammlung de» M.-G.-V. „OrpheuS", e. B. im BereinSheim Hotel Hopfner. Nach dem der Verein am vergangenen Sonnabend «ine schön «er- laufene Gründungsfeier abgehalten hatte, versammelten sich die Mitglieder gestern zu der alljährlich übliche« Jahres hauptversammlung. Der Ehrenvorsitzende und jeweils noch 1. Vorsitzende Herr Helvach begrüßte alle Erschienenen und dankte für üaS damit bekundete Interesse. Bon den Ein gängen unter Punkt 1 der Tagesordnung umrd« Kenntnis genommen. AuS dem Jahresbericht de» Schriftführers «r und geselliger Beziehung recht rege MM Kl Mn-MIM IkkKN Über „Die Vekäwpsvng der GeschlechtSkraukheite» «ns Grund de» RelchsgeFtze» »nd der Sächsischen «ussührungs. bestimm»»,««" t» d«r P«ftalozztsch«le tu Ri«fa am 17. April IW». Den durch das Wohlfahrt», und Jugendamt ergangenen Einladungen hatten ca. KO Personen aus den Kreisen der Aerzt«, der Schulen, der Wohlfahrts- und Sozialbeamten, der freien Wohlfahrtspflege, der Polizei und der Kranken, kass« Folge geleistet. Es sprach zunächst der bekannte Facharzt für Geschlechts krankheiten, Herr Professor Dr. Galewskn, Dresden, über „Neuzeitliche Maßnahmen zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten". Der Redner führte aus, das: die Geschlechtskrankheiten eine Seuche am VolkSkörper seien und ein« planmäßige Bekämpfung dieser Seuche dm:h Aufklärung allein nicht möglich sei, weshalb auch schließlich nach jahrelange» Be mühungen daS ReichSgesetz zur Bekämpfung der Geschlechts krankheiten sustanbegekomlne» sei. TaS Gesetz bringe alö Wichtigstes: 1. Aushebung der Reglementierung- 2. Aufhebung der Bordelle und S. Verbot der Behandlung von Geschlechtskranken durch Laienvehandler. Zur Durchführung der gesetzlichen Maßnahmen seien die NesundheitSbchörden (als solche sind in Sachsen die Wohl fahrtsämter bestimmt) beauftragt: außerdem habe di« Lan- deSversichernngSanstalt zur Beratung und Behandlung der Geschlechtskranken Beratungsstellen eingerichtet, die von der LanbeSversichcrungöanstalt aus eigne Kosten unterhalten werden. Die Behandlung in den Beratungsstellen der Lan- deSversicherungSanstalt sei kostenlos. So hab« im Jahre 1928 di« LandeSversicherungSanstalt Sachsen für di« Behand lung der Geschlechtskranken in ihren Beratungsstellen ca. 100 Ovo RM. anSgegeben. Redner betonte, daß vor allem eine sofortige Erkenntnis -er Krankheit durch den >i ranken und sofortige Inan- spruchnahme eines Arztes zu einer schnellen Heilung führen können. Tas Gesetz wolle den Kranken und den Gesunden schützen, eS sei kein Polizeigeketz, sondern ein sanitäres Ge setz. Die Polizei dürfe nur aus Ersuchen deS Wohlfahrts amtes eintrelcu. Dieser Fall trete dann ein, wenn sich Ge schlechtskranke zur Durchführung der Behandlung weigern oder trotz Erkennung ihrer Krankheit mit anderen Perso nen Geschlechtsverkehr ausüben. lieber die Wirkung deS ReichSgcsctze» zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten lasse sich jetzt, nachdem cS reichlich über ein Jahr in Krall ist. noch kein Urteil fällen. Jeden falls seien aber die Snphiliserkrankungen bedeutend in der Abnahme, auch die Trippererkrankungen seien — wenn auch noch gering - znriictgegangen. Eine wirksame Bekämpfung -er Geschlechtskrankheiten sei nur aus internationalem Wege möglich. Im Schlußwort seiner sehr interessante» AuSführnngcn betonte Herr Pros. Tr. Galewskn, daß vor allem durck Be- kämpsnng der Wohnungsnot, Ansklärnng der Jugendlichen und Zusammenfassung aller .»reise die Bekämpsnng der Geschlechtskrankheiten zum Wohle der Menschheit energisch dnrchgesührt werden müsse. Nach Erledigung einiger Anfragen anS den Kreisen der Hörer an Herrn Pros. Tr. Galewskn sprach dann nach kur zer Panse Herr Professor Dr. Weisbach, Dresden, über „Die hygienische und soziale Bedeutung der Geschlecht», krankhciteu mit besonderer Berücksichtigung der Sexual pädagogik". Redner sprach einleitend über die Senchengefahr und ihre Bekämpfung im allgemeinen. Er führte ans, daß jede beuche nach einer bestimmten Zeit von allein wieder auf höre. um aber dann innerhalb bestimmter Zeiten ernstlich oder weniger ernstlich wieder aufzntreten. ES sei nun die größte Aufgabe der Wissenschaft, die Ursachen des Auftre tens dieser Seuchen und wirksame Bekämpsungsarten zu erforschen. Tic TnphiliS sei jetzt zwar stark im Znrückgehcn, ob dies aber anS den angeführten Gründen von Dauer sein wird, könne jetzt nicht gesagt werden. Cs sei notwendig, daß vor allem der Jugend die größte Bedeutung geschenkt wurde und sie in ihren kulturellen Bc- trebungcn und im Sport unterstützt werde. Neber alle Fragen in der Gesundheitspflege müßte ihnen Ansklärnng gegeben werben, der beste Weg dazu sei der über die Schule. Die Hngicne-Ausstellung lütt in Dresden habe durch die Sondcrhalle „Der Mensch" und das darin gezeigte An- chauungsmatcrial den Anstakt zu gesundheitlicher Rnfklä- vnng auf internationaler Grundlage gegeben. In der für lüAt geplanten Internationalen Hygicne-AuSstellung in Dresden werde sich dann zeigen, was auf dem Gebiet neues gelernt und geschaffen worben sei. Begünstigt werde die Verbreitung der Geschlechtskrank heiten durch den Alkoholmissbrauch, weil dieser die Wider. standSfähigkeit des Körpers abschwäche. Im nüchternen Zustande würde d«n Versuchungen eher widerstanden wer den können. Eine Förderung der Jugend- und Sportbe wegung sei Gebot, denn dies seien die Wurzeln einer neuen, kräftigen und gesunden Nation und würben wesentlich zur Ertüchtigung beitragen. Es solle stets im Auge behalten werden, daß daS Gesetz nur ein Punkt auf der breiten An- ariffSbahn sein könne gegen die Bekämpfung der Geschlechts krankheiten. Mit diesen Worten schloß Herr Prof. Dr. WeiSbach seinen Bortrag. Beiden Rednern wurde für die sehr interessanten AnS- führnngen von den Hörern durch Beifall gedankt. Lertliches und Sächsisches. Riesa, den 18. April 1929. —"Wettervorbersaae 'ne den 19. April. Mitgeteilt von der SSchs. Landeswetterwarte zu Dresden. Milde«, vorwiegend leicht bewölkte« Wetter. Nackt frost- frei. Schwache bi« mäßige Winde au« südlichen bi« west lichen Richtungen. —"Daten für den 19. April 1929. Tonnen- an'gana 4,57 Ubr. Sonnennntergaug 19,02 Uhr. Mond ausgang 13,42 Ubr. Monduntergang 3,55 Uhr. 1529 : Reichstag zu Speyer. 1580: Der Reformator Philipp Melanchthon in Wit- Irnberg pest. laeb. 1497). 17SS: Der Schauspieler und Dramatiker August Wil- beim Jsslond in Hannover geb. lgest. 1814). 1824: Der englische Dichter Lord Byron in Misso- lungbi gest. «geb. 1788). 1882: Der Naturforscher Cdarle« Darwin in Down bei vrckerham gelt. laed. 1809). 1885: Der «frtkareisende Gustav Nachtiaal bei Kap Palma« tn Weftafrika gest. (geh. 1884). 1908 : Der französisch, Physiker Pierre Curie, Entdecker SchiMW Mw dkll nsgkWl AM«. A« DieiGtaa sand eine Ti dun« de« Präsidium« de« Sächsisch«» Landtag»« statt, in der nach Zustellung dr« Urteil» i«G GtaatSirrichtSbosS und s«in«r Begründung »ur Recht»!»«« Gielduno genomm«» wurde. S« wurd« einstimmig beschlossen, d«n Mitgliedern de« Landtag« fol- «««dr« Schreiben »ugrben zu lassen: An di« Mitaliedxr de« Landtag« j Der Herr Ministerpräsident hat mir am heutiaen Lage amtlich Kennt»!« von dem Urteil» des Staat« aericht«dos« vom 22. Mär» 1929 in d«r veriassungrrecht- lichen Streitsache der so»>old«mokrat>lchen Fraktion de« Sächsi cken Landtag« gegen da« Land Sachsen gegeben und mich gleichzeitig zur Entschließung ansaeiorbert. Nack dem Urteil ist di« Landtag«wahl vom 31. Oktober 1926 sür ungültig erklärt worden, und nach der Be- aründuna de« Urteil« kann der Landtag Haudinnaen von rechtlicher Bedeutung nicht mehr vornehme». Hier mit da» sich Ihr «andtaasmandat erledigt. E«« Mitieilung über den Ablaut der Gültigkeit Ihrer Fretsabrtarte wird Ihne» noch «naehen. Der Präsident deS Landtag», igez.) Schwarz. 1. Vorsitzende Herr Helbach begrüßt« alle Ersch! dankte für daS^damit bekundete Interesse. Bo genommen. Au» dem Jahresbericht de» Sc^iftführe Kunze ging hervor, baß der Verein zwar «ine Schwächu durch Wegzug und Versetzung der Mitglieder erlitten ha! er aber in gesanglichr I „.'.7 7' aewesen sei. Der Verein hat sich auch in starker Zahl an dem herrlichen und erhebenden 19. SängerbunbeSfest in Wien beteiligt, hat «in stimmungsvolles und wohlgelungenes Kostümfest veranstaltet und zur 20. Gründungsfeier mit einem besonders gut gewählten Programm aufgewartet. Dem vertcht wurde starker Beifall gezollt, ebenso dem Ge schäftsbericht deS Orchesters, durch Herrn Kummer vorge tragen. Die Kassenberichte de» Vereins und des Orchester», durch H. Thieria und Seipt zur Kenntnis gebracht, zeigten über da» BereinSoermöge» erfreuliche Ergebnisse. AlS wichtigster Punkt stand die Wahl deS 1. Vorsitzenden zur Erledigung, da der bisherige VereinSvorsttzende. Herr C. Helbach, sein Amt, das er iv Jahre in aufopfernder Treue und von starkem Idealismus getragener Lieb« verwaltet hatte, in die Hände des Vereins zirrücklegte. Di« Versamm lung wählte einstimmig Herrn C. Adler alS 1. Vorsitzen den, der die Wahl auch annahm. Die übrigen Aemter blie ben in den bewährt-st Händen der bisherigen SangeSb^nder^ Der neugewählt« Vorsitzende dankte mit herzlichen Worten sür daß ihm geschenkte vertrauen und übernahm die weitere Leitung, indem er als 1. Amtshandlung allen Mitarbeitern nochmal» seinen ausrtchtiaen Dank aussvrach. Sodann folg ten noch Aussprachen über interne Angelegenheiten de» Vereins, und, nachdem der Vorsitzende nochmals an da» Pslichtgessihl jede» einzelnen Sänger» appelliert hatte, schloß er di« Versammlung mit dem Sängerspruch r „Wenn auch di« Welt d«, alle» nah« ..." «^Ka. —* Mtl»tärko«»«rt. Dt« Kapelle de» 1. (Säger), vatl. 10. ISächs.) Jnsanterte-Reat^ Dresden, unter Leitung de» Obermusikmetster» H. Lhtel« gad gestern abend im „Ster»"-Saale ein öffentliches Milttärkvnzeri, da» mit dem Marsch „Treu deutsch" von H. Lhtel« eröffnet wurde. Schon der ErösfuungSmarlch zeigte militärische» Schreib und «brasse Disziplin. ES folgt« hi, Ouve-tssre » vp. Ldie Macht de» Schicksals" von Verdi. Besonders starker Beifall wurde der Beethoveuschen Andante «. d. 1. Stnsonte gespendet. Lobend erwähnt sei d«S Solisten Otto Richter, der in seine« »ouzertino sür Klariuette-Solo «ine lehr gut« Leistung »ot. Begeistert« Aufnahme sau» «uch der reizende Walzer „Gan, allerliebst" von Valdteusel. Eine besondere Leistung bot die Kapelle mit dem Vortrag der drei Sähe zur Musik: „Sigurd Jorsalfar" von Griea. Auch die weiteren musikalischen Darbietungen des Abend» bewegten sich auf künstlerischer Höhe. Von froher Begeisterung er. ärissen wurden die Zuhörer beim Erklingen del vertrauten Vaterländischen TongxmäldeS von Wt«pr«cht. Drei Märsche für Fansaren-Trompeten bildeten den Schluß d«S auser lesenen Konzert-ProgrammS. ES wurd« aber so kräftig Beifall gespendet, baß sich die Kapelle gezwungen sah. noch einige weitere Märsche al» Zugabe zu spielen. Di« Kapelle hat bewiesen, baß ihre Kunst in seltenem Maß« dazu angetan ist, Begeisterung und hohen Sinn in die Herze« der Zuhörer zu tragen. DaS Konzert lürs" '' " — - weckt habe«, die wackeren Mus»«r »«»» ,»»««» zu hören. — Leiber war der Besuch ei» schwacher, der «atllr. Sinn in die Herze« der Zuhörer irfte bet allen den Wunsch «r- stker mit ihrem Metfter wieder lich'keinrSfallS befriedigen konnte. Der angekünbigt« Ball, der dem Konzert folgen sollt«, fiel — »um Leidwesen der der Allgemein« Verband oer deutschen Bankangestellten mittetlt. ist gestern zwischen dem Reichsverband der Bank- leitungen und den Tarisv«rtrag«varteten aus Arbeitnehmer, feite eine Vereinbarung dahingehend zustandegekommen, daß die bereits in den letzten drei Jahren gezahlte Sonder- ausschüttung eine« HalbmonatSeinkommen» zu Weihnachten Bestandteil de» ManteltarisvertrageS wird, also in Zukunft von allen Banken nick Bankfirmen »u zahlen ist. Weiter ivurde vereinbart, daß im Jahre 1929 und im Jahre 1930 jeweils spätesten» bis 30. April eine wettere Sonder- zahlung in Höhe eines halben Monatseinkommen» gezahlt wird, wie dir» auch in den Vorkriegszeiten au» Anlaß de» Abschlüsse» jeweils üblich war. Soweit einzelne Banken bereit» beim diesjährigen Abschluß SonderauSschüttungen an ihre Angestellten geleistet haben, können diese anaerech- net werden. Weiter ist eine Verbesserung 1« der Neber- stundenbezahlung erfolgt. Die 97. bi» 102. Ueberstunde in der Dovvelwocbe wurde bisher mit 1/800 de» Monats einkommen» vergütet. Die Vergütung soll fetzt 1/400 be tragen. DaS Gcyaltsablommen und der Manteltaris läuft einichl. deS ErgänzungSabkommen» kür die AnSliilksan gestellten bi» zum S1. Dezember 1980. —* Zum Tarfsstreite in der sächsischen Metallindustrie. Nachdem am 9. April die große Tariskommission zu den «nn 5. und 8. April in Berlin geführten Verhandlungen Stellung genommen und den Mitgliedern die Annahme de» bet den Berliner Verhand lungen erzielten Ergebnisses empfohlen hatte, erfolgte nun mehr in den einzelnen Verwaltungsstellen der beiden Tarif gebiete die Abstimmung, bet der da» DerhandlungSergebni» mit Mehrheit ab gelehnt wurde. —* Die christlichen Slteruvereine Laudtag»wahl. Der Gesamtvorstand deS Landesver bandes der christlichen Elternvereine Sachsen» beschloß einstimmig, den aufzustellenden LandtagSkaudidaten die Frage vorzulegen, ob sie bereit sind, für die Wtedererrich- tung Evangelisch-Lutherischer DekenntniS-Schulen auch in Sachsen im Landtage einzutreten und für den Ausbau deS Elternrechte» auch in Sachsen in der von der christlichen Elternschaft von jeher geforderten Weise im Landtag« zu wirlen. —* Verein kür da» Deutschtum im Aus land. Der Verein sür da» Deutschtum im Ausland hält am 81. April seine diesjährige Jahresversammlung in Zittau ab. Am Abend vorher findet ein deutscher Festabend in Anwesenheit d«S ersten Vorsitzenden de» Landesver bände» Sachsen, Reichsinnenminister a. D. Dr. Külz, statt. —* „Staatliche Akademie kür Technik" Nach einer Verordnung des Wirtschaftsministerium» führt die „Staatliche Gewerbeakademie in Chemnitz" vom 12. April d». Js. ab den Name« „Staatliche Akademie für Technrk". —* SenätSpräsident Lobe bleibt im Reichstage. Der Reichstagsabgeordnete der VolkSrechts- partei, SenatSpräsident am Reichsgericht Dr. Lobe, teilte mit, dass er mit Rücksicht auf die politische Gesamtkage und die Belang« der DolkSrechtspartei nicht beabsichtige, sein ReichStaaSmandat ntederzulegen. Die Nachrichten von seinem bevorstehenden Rücktritt sind also unzutreffend. —- Der Mangel an Fünf-Mark-Gcheine«. Die Dresdner Handelskammer hat den Deutschen Indu strie- und HandelStag gebeten, dafür etnzutreten, daß unter Aenderung de« ReichSbankgesetzeS die-AuSaabe von Reichs banknoten über S RM. »ugelassen werd«, da sich der Mangel an Rentemnarlschetnen über k RM. immer mehr bemerkbar macht. —* Keglertagung 1« Chemnitz. Fm Segler heim fand die FrühjahrStagung deS verwaltungSraieS deS sächsischen KeglerbundeS statt. Der Vorsitzende Schnetder- DreSden gab in seiner Begrüßungsansprache bekannt, daß die Mitgliederzahl des sächsischen KeglerbuwdeS 44000 über schritten habe. Da» 20. Sächsische BundeSkegeln, das Im vorigen Jahr bet prächtigstem Wetter In Pirna stattfand, hat leider mit einem Fehlbetrag von 17000 Mark abge schlossen. Ein vom Vorstand gestellter Antrag, dem Ver band Pirna 10000 Marl Zuschuß zu bewilligen, wurde einstimmig befürwortet. Im Übrigen sollen die Garantie Zeichner der Stabt Pirna zu 50 Proz. herangezogen wer- den. Der Jahresbeitrag für die Mitglieder bleibt unver- ändert. ' Glaubiß: Wik werbe« um Aufnahme de« folgen- den Hinweise« gebeten:Ä3i« allgemein bekannt kein dürfte, findet am 5. Mai in Meißen» dem Lausendjährtaen, der evangelische Sachsentao statt, d. h. «ine «roße nrwltcbe Kundgebung sür da« ganze Land. 9,80 Uhr ist in sämt lichen Kirchen Festaott««dte»tt; um 12 Ubr eine Feier aus dem Marktplatz«, bet welcher etwa 4000 Mitalieder der KirchenchSre im Lande namentlich Bachsche Choräle dar bieten, auch DokaunenMufit erschallen soll- Hierbei wird der LandeSbiichos v. Jhmel« ein« Ansprache halten. Nach- mitta»8-4 Uhr finden an 15 Stellen kirchliche Versamm- lungen statt, in denen leitend» Männer de« Sachsenlandes Vorträge halten. Um 5 Uhr schließt bas Fest mit einer großen Poiaunenmusik, von mehreren bundert Posaunen bläsern dargebote». Auch unsere Kirchgemeinde und Zlchaiten wird herzlich gebeten, sich zahlreich an dieser Veranstaltung »u beteiligen. Ueber 20 Lausend yestgätte sind schon gemeldet. Wir sahren mit dem Zuge 6 Ubr 38 aus Sonntagskatt« (etwa 2 Mk.) Über ToSwia na» Meißen, «nknnst dort 8M4. Die Rückfahrt steht jedem nach Belieben irrt. Für Bervsieaung mutz feder selber sorgen. Ov in Melßen warm,« Essen zu Haden sein wird, ist bei der Sülle der Seltteiin,Hiner zw«tf,ldakt. Da« Pfarramt will am U Mat dtegenau« Zahl der Leilnehmer an den Fest- aueschuß nach Meißen und an die Eisendahnstation melden. De«daid müsse» sich sämtlich, Leilntdmee bi« 80. April abend« gemeldet und den Seftdeitra« von 0.50 Mk, gezahlt bad«. Meldunlleu nehmen entgegen sür Sl,«ditz da«