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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.05.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-05-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192705287
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19270528
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19270528
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-05
- Tag 1927-05-28
-
Monat
1927-05
-
Jahr
1927
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.05.1927
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1. v«N«»e z«m Aiefeer r«»ebl«tt. Op»«a»«»p, 88. Mai IVS7. «l>e»»S. 8V. Jeyrg Fs 188. „Verlaufene Italiener." Italien« Duc« um» Her»« hielt wieder einmal die Zett für aekommen, die Welt mit einer seiner bekannten and „gesÜrchteten" Dvohreden zu überraschen. Da Herr Musso lini selbst zu Beginn seiner Ausführungen, die er dieser Tage in der Kammer hielt, lagt«, daß seine Rede „aus. reizend'' wirken müsse, so hat er schon einen großen Teil der Kritik vorweagenommen, di« diese Rede naturgemäß auSlSsen mutz. Wenn wir in Deutschland un« mit dieser neuesten Mussoltm-Rede beschäftigen, "so nur deshalb, weil sie wieder einmal uns den klarsten Beweis dafür liefert,' datz auch heute, obgleich die Welt den Gang nach Locarno und Gens antrat, der BegRsf ,,Sieger" und „Besiegter" noch in seiner alten, ursprüncttichen Drohung als gang, barstes Requisit einer Gewalt-Politik uns erhalten aeblie- ben ist^WaS^Herr Mussolini in ferner letzten Rede'' über Lk? ?nd kulturellen Aufbaupläne inner- halb seiner Lande» sagte, soll einer Kritik nicht unter- »ogen AHm. Die Ausgestaltung Italiens, die Hebung keiner Wohlfahrt ist «>ache des Duce. Gelingt ihm diese Aufgabe, so soll es uns recht sein, denn ihre Bewältigung liefert auch einen Stein zu dem Wiederaufbau Europas, dem mich das deutsche Volk angehört. Mussolinis Kammer- rH?...b«sSranrte sich jedoch keinesfalls auf die Innen- Politik. Er sprach auch über die außenpolitische Lage und zwar indem Sinne, wie er sie ansieht. Das heitzt, die italienische Presse wird sicherlich bemerken, daß, wenn Herr Mussolini, über Bozen und Südtirol spricht, dies prägen seien, die lediglich interne Interessen Italiens be- träfen, die alb» in keinem Falle die Außenpolitik und die Beziehungen Italiens zu anderen Staaten angingen. Wir sind hier anderer Ansicht. Zwar sind Bozen und Süd tirol leider nicht mehr politische Bestandteile des Reiches Aber Bozen und Südtirol gehören mich heute noch trotz der willkürlichen Grenztrennung zum deutschen Kultur- kreiS, sintemalen das Volk Südtirols deutsch ist, deutsch war und vermutlich auck noch dann deutsch bleiben wird, wenn Herr Mussolini und seine Politik schon längst einer abgetanen BergangenlM angehören. Nu dieser nnver- rückbaren Wahrheit wird auch der Ausflug Mussolinis in der historischen Geschichte Südtirols nichts ändern. Zumal dieser „Ausflug" nur Irrwege geht, die an der Wahrheit strikt vorbeilausen. Kann es doch auch die gerissenste De- duktion eines Mussolini niemals abstreiten, daß das Deutschtum im Mittelalter noch viel weiter über die süd lichen Grenzen Südtirols hinabreichte als heute. Wenn -Herr Mussolini die südtiroler Bauern als „verlaufene Italiener" anzusprechen sich erkühnt, so tut er dies auf Kosten des Ernstes, den man gemeinhin jeder Rede eines ernsthaft zu nehmenden Staatsmannes entgegenzubringen pflegt. Mussolini wollte eine „aufreizende"^ Rede halten. Vermutlich, weil er dies im Augenblick der englisch. französischen Einigung und der Händel mit Rußland für angebracht hält. Sern« Absicht ist ihm recht wohl ge lungen. Seine Rede wirkt aufreizend. In der Hauptsache allerdings aufreizend gegen den Geist einer Völke-rver- ständigung, der Derrtschland in Locarno so geflissentlich offeriert wurde. Wirklich ein recht seltsamer Geist. Es ist immerhin dienlich für uns, wenn er von Zeit zu Zeit einmal seine Maske fallen läßt. Sami W Puch' ÄWinsnilc. gu. Berlin. Der Reichskommissar kür Entwaffnung, General von Pawelst, hat eine Inspektionsreise nach Ost deutschland angetreten, um sich dort von dem Stande der EntfestigungSarbeiten zu überzeugen. General von Pawelß wird in diesen Tagen wieder nach Berlin zurückkebren und dann sofort einen Bericht ausarbeiten über die vollzogenen EntfestigungSarbeiten. Man nimmt an, datz das Reichs kabinett Ende der nächste» Woche diesen Bericht zur Kenntnis nehmen und gleichzeitig beschließen wird, in welcher Form es den in der Botschaiterkonferenz vertretenen Regierungen die Erfüllung der restlichen Entwaffnungsverpflichtungen mitteilen soll. Was die Frage der von Frankreich nnd England ver- langten abschließenden Kontrolle der deutschen Ostsestungen betrifft, so sind die diplomatischen Verbandlungen noch immer nicht zum Abschluß gelangt. Die Regierungen von Paris, London »nd Rom haben sich inzwischen lediglich damit einverstanden erklärt, daß die Kontrolle der deutschen Ostsestungen nur von ein oder zwei Offizieren der französischen Botschaft und vielleicht auch der engiischen oorgenommen werden soll. Auch über diese Frage wird sich da« Reichskabinett in seiner nächsten Sitzung schlüssig werden. Reichspräsident v. Hindenburg beglückwünscht die Stadt Rordhansen. X Nordhausen, 27. Mai. Heute «egen Mittag traf folgendes Glückwunschtelegramm a» den Oberbürgermeister Dr. Baller ein: Zu NordhaufenS Jahrtausendfeier sende ich der alten Kaiserpfalz un- ehemaligen Freien Reichsstadt meine Herz- lichsten Grübe und Glückwünsche. Möge deutscher Sinn und deutscher Fleiß die arbeitsame Stadt einer blühenden Zu kunft entgegenführen. gez. v. Hindenburg, Reichspräsident und Ehrenbürger der Stadt Nordhausen. . Die Antomobilzölle. vdz. Berlin. Der Reichsverband der Automobilin dustrie nahm gelegentlich seiner M. Generalversammlung eingehend Stellung zu der Frage der prohibitiven Wirkung der Auslandszölle für Kraftfahrzeuge und deren Zubehör und beschloß eine Resolution au die beteiligten Behörde« sowie an die Parlamente zu richten, der wir folgendes ent nehmen: »Di« Generalversammlung des ReichSverbandeS der > Automobilindustrte stellt fest, daß di« Interessen der deut schen Kraftfahrzeug- und deren Zubehör-Industri« bei den bisherigen Handelsvertragsverhandlungeu nicht der Bedeu tung dieser Industrie entsprechend berücksichtigt wurden. Der ReichsverbanL der Automobilinbustrie verlangt daher, daß bet den kommenden Handelsvertragsverhandlungen unbe dingt durchgesetzt wird, daß die Zollsätze des Auslands ver tragsmäßig nicht höher festgelegt werden als umgekehrt aus ländische Kraftfahrzeuge und deren Zubehör bet der Einfuhr nach Deutschland an Zoll zu tragen haben. Nur wenn der deutschen Kraftfahrzeug- und deren Zubehör-Industrie durch Forderung des Exports die Möglichkeit einer Steigerung der Produktion geaeben wird, kann dieser Industriezweig die Aufgaben, di« ihm als einem -er wichtigsten Glieder Les gesamten Wirtschaftslebens obliegen, erfüllen." Ak MW M m kn Kikilitt in «Mn M II in EwjctMWlil«. ff London, »7. Mai. Die Rote »«» Antzenminifter« Shamberlai« an de« Sowjetgeschäftsträger Rosengolz ist vom 2«. 5. datiert und bat folgenden Wortlaut: 1. Di« jüngst »»« der Polizei vorgenommen« Durch suchung der Büro« der Areos-Gesellfchast ««» der russischen Handelsdelegation hat de» schlüssigen Beweis erbrgcht, datz sowohl militärisch« Spionage, wie auch eine umstürzlerische Tätigkeit t« ganze» britische» Reich »,» »ort geleitet und aoSgesührt wurde. Zwischen de» Mitglieder» »er Handels« delegatiou ««» de» Angestellte» der Arcos ist kein bemerk barer Unterschied dezllglich der Räumlichkeiten oder »er Arbeite» gemach« worbe«, «nd es hat sich gezeigt, datz diese beide« Organisation«» an der antibritisch«« Spionage ««b Propaganda beteiligt wäre«. k. Aber damit ist die Sache nicht z« E»de. Ihr« Regie, rung «nd Sie »erde» di« D»k«me«te wiedererkenne», die am «orige« Die«Stag vom Premierminister vor dem Unterhanse »erlese« wurde». Ich möchte Sie daran er, inner», datz Ihr eige»«S Telegramm, t» dem Sie »« Ma, terial ersuchte«, «m Ihne« z« ermöglichen, eine» politische« Feldzug in England gege« Sr. Majestät Regier««« ,» n„ terfttttzen, innerhalb weniger Woche« «ach der Warnung ab, gesandt wurde, die in «einer an Sie gerichteten Note vom SS. S. b. I. Ihrer Negierung ,«gestellt wurde «nd in der besondere Beispiele antibritischer Propaganda angesiihrt wurden nnd ihre Einstellung gesordert wurde. 8. Sr. Majestät Regierung hatte gehofft, die Sowjet regierung würde die Gelegenheit, die ihr in Uebereiu» ftimmung mit de« Bestimmungen des Artikels 18 des Handelsabkommens gegeben war, dazu benutzen, eine Er« klärnng z« gebe« ober be« Berftotz rückgängig zu mache«. Sie hat keines von beide« getan. Im Gegenteil, die Feind seligkeit der Sowjetregierung znsamme« mit der umstürz lerische« Propaganda, bi« von Ihre« Helfer«, der russischen kommunistische« Partei «nd der Dritten Internationale, im Bereinigte» Königreich «nd in britische« überseeische« Gebiete« betrieben wurde, hat ungehemmt fortgedanert nnd ihre« Gipfel erreicht in dem Mißbrauch diplomatischer Bor, rechte, der enthüllt nmrde durch de« Versuch, sich in die in» «ere« Angelegenheiten Englands eiuzumischeu. 4. Es gibt, wie ich insbesondere in meiner Note »o« S8. S. d. I. warnend sagte. Grenze« für die Geduld Sr. Majestät Regierung «nd der hiesige« öffentliche« Mein«««, ««b diese Grenze« sind jetzt erreicht worbe«. Angesichts der obe« dargelegte« Tatsache« m«ß Dr. Majestät Regierung »o« Großbritannien sich jetzt i« Uebereiustimmuug mit de« Bestimmung«« des 8 3 Artikel 18 des Handelsabkommens vom 16. 8. S1 als frei von de« Verpflichtungen dieses Ab kommens betrachten. Die Herrn Shinchuk und seine« Gehilse« entsprechend dem Abkomme« gewährte» Borrechte sind dementsprechend ausgehobe« und ich habe um ihre Ab reife aus England zu ersuche«. ö. Die Regierung Sr. Majestät hat, während sie gezwun gen ist, diese« Schritt ans de« oben dargelegte« Gründe« zu tun, nicht de« Wunsch, in de« gewöhnliche« Gang legitime« russischen Handels einzngreife« und wird daher dem wirklichen Handel zwischen de» beiden Ländern keine Hin» derniffe in den Weg legen. Sie wird keine Einwendung gegen die Fortführung der legitime« kommerzielle» Ope rationen der Arcos-Gesellschast «nter be« gleiche« Bedin gungen, wie sie sür andere Handelsorganisationen in Eng land üblich sind, erheben, «nd zu diesem Zweck ist sie bereit, einer angemessenen Zahl der russische« Angestellte« der Gesellschaft, über deren Name« Ihne« Mitteilung gemacht wird, z« gestatten, in England zu bleibe«, vorausgesetzt, daß sie sich den Gesetze« des Landes entsprechend verhalte« «nd Die Unkosten des Einzelhandels. WW. Keine Wirtschaftsgruppe ist in den letzten Jahren so viel beschuldigt und für unerfreuliche Zustände in der Versorgung unseres Volkes so verantwortlich gemacht wor den. wie der Einzelhandel: keine Wirtschaftsgrupp« hat es aber auch so wenig verstanden, sich ihrer Haut zu w«hren wie diese. Da ist es zu begrüßen, -aß das Cpitzenorgan des Einzelhandels, die „Hauptgemeinschaft des deutschen Einzel handels", am letzten Dienstag der Preße Gelegenheit gab, sich mit den Faktoren vertraut zu machen, welche die Ge schäftsunkosten des Einzelhandels bestimmen. Tatsache bleibt allerdings, daß wohl kein anderer Wirtschaftszweig der artig übersetzt ist wie der Einzelhandel. Nach der Beruis- und Betriebsstatistik vom Juni 1925, — deren Ergebnisse jetzt veröffentlicht werden, — sind im Handel noch weit über 1 Million Menschen mehr beschäftigt als vor dem Kriege, obwohl die Menge der erzeugten und gehandelten Waren im Jahre 1925 beträchtlich gerinaer gewesen ist als vor -em Kriege. Es ist natürlich nicht -i« Schuld des Einzelhändlers oder d«s ganzen Berufsstandes, datz dieser Wirtschaftszweig übersetzt ist. Um aber «in« Ausscheidung der volkswirtschaft lich nützlichen von den volkswirtschaftlich unnützen oder gar schädlichen Existenzen herbeizuführen, müssen die Ansichten über normale Unkostenhöhe und über angemessenes Preis niveau geklärt werden. In -er erwähnten Preffebesprechung hat ein Referent der Hauptgemeinschaft des deutschen Einzelhandels dargelegt, datz der vom Einzelhändler berechnete Preis weder ein vor- noch ein nachkalknlierter, sondern ein neu kalkulierter Preis sei. Die Gestehungskosten des Einzelhändlers (also des Vadeninhabers) werden nicht nur vom Einkaufspreis der Ware und von den Geschäftsunkosten, sondern auch von der Verwertbarkeit der Waren bestimmt. Mode, Saisonwechsel, Qualitätsminderung und vor allem di« Verderblichkeit der Waren zwingen den Einzelhändler Mr einwandfreie, gut sortierte und modern« Ware in der eigentlichen Saison Preise zu berechnen, die weit über dem liegen, was gemein hin als Gestehungskosten der Waren angesehen wird. Häufig führt «in Einzelhändler Waren, mit denen er Kunden an locken will, und an denen er wenig oder gar nichts verdient. Was er hierbei weniger «innimmt, muß er bei anderen Waren gruppen mehr einnehme«. Der Einzelhändler muß in Zeiten ungünstiger Konjunktur seine Waren unter Um ständen ohne Nutzen oder sogar mit Verlust verkaufen, um wenigstens die Barmittel zur Bezahlung der laufenden Un kosten hereinzubckommen. Als Ausgleich muß er dann die Möglichkeit haben, in Zeiten günstiger Konjankiur eine . größere Gewinnquote auf de» Gestehungspreis anszu- I schlagen. I Da -er Einzelhandel wie kein anderer Wirtschaftszweig I aus die Kaufkraft der breiten Massen angewiesen ist. wäre I es töricht zu behaupten, der Einzelhandel habe kein soziales I WM WWlW. ihre Tätigkeit «ns legitimen Handel beschränke». Ada» Seiner Majestät Regier«»» ka»» nicht dulden, daß hier ein« privilegierte Organisation besteht, die «nter der Hülle fried« liche« Handels Spionage »nd Intrige» gegen das Land de, treidt, i» dem sie ihre» Sitz hat. Hieran schließen sich die bereits in der Bormeldung wörtlich mitgeieilten beiden letzten Punkte -er Note. » R»s«««»lz «ast sozialistischer Parlamentarier t» Westminster. * London, 27. Mat. lTelunion.s Kurz nach Empfang der englischen Note in der russischen Botschaft waren der sowjetrnsstsche Geschäftsträger Rosengolz und ein höherer Beamter der Botschaft Gäste sozialistischer Parlamentarier und Arbeiterführer im Unterhaus. Das Essen wurde von dem englisch russischen parlamentarischen Komitee veran staltet. Ueber die Anwesenheit der Russen in Westminster war völliges Stillschweigen bewahrt worden. In konserva tiven Kreisen beabsichtigt man, diesen Vorfall am Montag im Unterhaus zur Sprache zu bringen. * Di« britische Flagge auf dem Moskauer Botschaftsgebäude eingezoge». * Riga. Wie ans Moskau gemeldet wird, ist die bri tische Flagge auf dem Botschaftsgebäude gestern eingezogen worden. Tie Mitglieder der britischen Mission haben Moskau verlassen. Wie weiter gemeldet wird, soll sich die französische Botschaft geweigert haben, die Schlüssel der bri tischen Botschaft zu übernehmen, bevor eine offizielle Be nachrichtigung aus Paris vorliegt. Ter britische Geschäfts träger soll darauf eine provisorische Lösung Mit dem italie nischen Botschafter in Moskau vereinbart haben. Südafrika bricht »orlänfig nicht mit de« Sowjets. * London. lTelunion.l Zm Parlament der südafri kanischen Union erklärte Premierminister General Hcrtzog, Südafrika werde im Augenblick keine Maßnahmen er greifen, um auch seinerseits die Handelsbeziehungen mit Sowjetrußland der bestehenden diplomatischen Vorrechte zu entkleiden. » Der Schiffsverkehr zwischen England und Rußland eingestellt. * London. Die Schiffahrt zwischen Leningrad und London ist bereits eingestellt worden. Nach einer Meldung aus Moskau hat der Schisfahrrstrust die Scött'e ausqcfor- dert, alle englischen Häfen und Schiffe zu bonkoctieren. Zu AMM lltbttiladme des MMutzlS. Berlin. (Funkspruch.j Wie die BZ. melde:, wird in Berliner diplomatischen Kreisen, auch in Kreisen der diesigen fremden diplomatischen Vertretungen allgemein anerkannt, daß der Entschluß des Auswärtigen Amts, dem Wunsche der Russen entsprechend, den diplomatischen Schutz in London zu übernehmen, keinerlei Lprion der Ncichsregicrnng im englisch-russischen Streik bedeutet. Nach Laae der Ting« war eine Ablehnung des russischen Eriuc!>cns unmöglich, dazu kommt, wie in diplomatischen Kreisen ausdrücklich hcr- vorgchoben wird, daß Teutschland ohnehin als gleichzeitiger Vertragspartner der Locarnoverträge und des Berliner Vertrages für die Rolle des neutralen Vermittlers am ge eignetsten erschien. Praktisch wird sich die Uebernahmc des Sclmöcs der russischen Staatsangehörigen in England nur dahin aus wirken. datz die deutsche Londoner Brtsclrast znm Mittler der Wünsche und etwaigen Beschwerden der in England lebenden russischen Staatsangehörigen wirkt. Verständnis, — d. h. kein Verständnis für Maßnahmen, durch die die Kaufkraft der Massen erst ermöglicht oder doch gestärkt wird. Aber auch noch in einer anderen Hinsicht liegt eine soziale Geschästspvlit'k im Fnieiene des, Einzel händlers. Nm die Kundschaft sachgemäß bedienen .zu können, muß sich der Einzelhändler ein geschultes und leistungs fähiges Personal kcranbilden und es auck — soweit irgend möglich — in Zeiten schlechter AbsglZverhälrnisse beibehalten. Mit aller Schöne wendet fick die Hauptgemcinichast des deutschen Einzelhandels gegen Konknrrcruen. denen man künstlich bessere Wettbcwerbsmöglicökcnen gewahrt. Solche Konkurrenten find öffentliche Betriebe und »onsnmvereine. Selbstverständlich wird niemand jenen überspannten For derungen mancher Einzelhändler folaen können, wonach solche Konkurrenzunternehmungen sMlcwthin verboten sein sollten. Aber die Forderung erscheint doch gerechtfertigt, datz man solchen Unternehmungen besonders ans steuerlichem Gebiet« die gleichen Wettbewerbsbedingungen ausetlegl wie den Einzelhändlern. Tagunß des Reichsverbandes der deutschen Presse. )( Breslau. Anläßlich der Tagung des ReichSverbandeS der deutschen Presse fand gestern ein Begrüstungsadend statt, der Vorsitzende der Ortsgruppe Breslau erinnerte in seiner Begrüßungsansprache daran, daß Breslau die Wiege des ReichSverbandeS der deutschen Presse ist, denn es war vor 18 Jahren, als die Vorgängerin unserer heutigen Organisation hier tagte und hier zum ersten Mal da» Wort Reichsverband fiel. — Die Tagung ist von 880 Delegierten aus dem ganzen Reich besucht. Die Rückkehr der „Meteor". s( Berlin. Der Empfang bes Korschmigs» «nd Ver messungsschiffes der Reichsmarine „Meteor", das am 2. J»«i 1927 mit der deutschen atlantischen Expedition nach Wil helmshaven zurückkehrt, ist folgendermatzen geregelt: Um 9 Uhr werden der Reichswehrminister, der Ehef der Marine leitung und der Ches der Marinestation der Nordsee das Schiff auf Schillig-Reede begrüßen. Nachdem sie bas Schiit verlassen haben, werden etwa bei Genius-Bank als Ver treter des Reichsministcrs des Innern Ministerialrat Don nevert und für die Notgemrinsä-ast der deutschen Wissen schaft der stellvertretende Präsident Oberregierungsrat Pros. Dr. Haber, Geheimer Hosrat Tr. h. c. Sigismund und der Geschäftsführer Dr. Ltuchtey zur Begrüßung des wissen schaftlichen Stabes an Bord gehen. Gegen 11 Uhr wird das Schiff in die Nordschleuse der dritten Einfahrt einlaufen und sobald der Wasserstand ausgeglichen ist. d. h. nach etwa 29 Minuten, nach seinem Liegeplatz am Südwestkai g^en. Abends findet im Offiziersheim ein Empfangsabend Mr den militärischen und den wissenschaftlichen Stab statt. ' S«Im Ssrtwlet SMm A»ukmruu» L UselsdWgM Pllsnsr
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