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IS«. 1. Betlize ,«» Airs«« G«m«ed» S8. Ml» 1SS7, «,en»s. 80. Rundfunk-Programm. Wm»f»r Let-tt« »Welle b»L.tz^ ^»..4»« Mette »»4». PU»aü. Nuubf»«» AA»iO4»«MtzMiDtG Meile ISavj. Wochentaali» von 820 abend, ad drtnat/du Deuts»« Well« amd da, Berlin«» Rundsuntproaramm. Sonntag, »an norm. 1120-2 and ab«nd, von S Uhr ab. dium." O 10M: Prof. Bangert: wech!«lftröme m der Starkstrom- H. Munk ltzkder «lr Laute) und da, Leip». sins.-Orch. 4 7: Haupt mann Siornnete: Die Bedeutung d«, Luftbild«« für Wullchast und Forschung." 4 720: Dr, Zimmermann: „Luftschiff und Mug,«ug." 4 8^5: Szenen au» «Die Mainacht". Lver in drei Akten, nach einer Er,, von Sogol. Musik von Rimsty-Kprsako«. Eins. Wort«: Elfriede Brmtmann. Kauotplls.: Der Aeltesk: G. Zottmar. Lewko, km Sohn: R. Bröll. Die Schwägerin: Lisa Wechflrr. Di« Nu»n- Knigin: Lrna Kayser «. a. Handlung: KkinrWsche« Dorf. » 11: Tanzmusik. Künigrwufterhausen. Sonntag, 29. Mai. 11: Uebertr. au» Mannheim anlühl. der VS. Hauptversammlung de» Verein» Deutscher Ingenieure. Vortrag Prof. Dr. ing. Heidebroeck: „Technische Pionierleistungen als Träger industriellen Fortschritts." 4 7: Uebertr. au, Breslau. - Manta» 30. Ma«. 12: Leip,. Siiü.-Orchefter. 4 4.30: Drerd. Funkkapelle. 4 S.05: Abgeordneter Eraebe-Lromberg: „Die Li quidationen in Polen." 4 7: Dr. Kunath: „DK dramat lche musik. Eestaltuny" 4 720: Dr. Schlegel: ..SachgemSher Wandern." 4 8: „Adrienne"., von W. Eoehe. Hauptdarsteller: Martha Serak und Erich Suckmann. 4 10.45: TanMUsi«. , - , . , KSnia,Wusterhausen. Montag, 30. Mai. 12: Std.-Rot Friedel, Lektor Mann: Englilch f. Schüler. 4 3: Fr. Lüderid Ramelow: Küchenzettel im Juni unter Berücksichtigung aesundheitsfSrdernder Er- nährung durch einheimische Erzeugnisse. 4 3.40: Wetter- und Börsen bericht. 4 4: Rektor Hauer: Verkehrserziehung der Jugend. 4 4.30: Dr. Klopfer: Erziehungsberatung. 4 5: Nebermann: Schach. 4 6: Ed. Keller: Waskerwanderungen in Süddeutichland. 4 6.30: Stud.- Rat Friedberg, Lektor Mann: Englilch f. An,anger. 4 625: Dr. Hummel: Der Wert der neueren Buchhaltungsi armen u. Grund sätze für ihre zweckmäßige Anwendung in der Praris. 4 7.20: Dr. Schindler: Das Wirlschastsjahr 1925/28 im Licht« der Koniunktur- statistik. 4 8.15: Uebertr. aus Kiel: Empfang-,abend, der Provinz Schleswig-Holstein." Ansprache des Oberpräs. Kürbis. Aiiiprache des Oberbürgermeisters Dr. Tadsen. Ansprache des Reichspräsidenten Hindenburg. Dkastag. 31. Mal. 11: Anläszl. der Deutschen SchriitN-ller- taaung. Uebertr. der HauploerlammlUNg, aus Eiienach. 4 4.30: Lei«/ Funkorch 520: Melanie Reunüvel von der Landwni- » di« städt. Hausfrau von der Eeflügelprv- 4 6.05: Au» neuen Büchern. 4 7: Geometer Zusammenlegung im Dienst« der Landest« tur." - Job. Brahm, und Llara Schumann in ihrem Briefwechsel. 4 LlS: Lei»,. Sins^Or». Grkg: Loris», Smte. — Sinuiaalio: Piemontrsisch« Suite. — Köcher: «in ländliche» Idyll. — RIeod«: Bilder au» dem Süden. 4 10.15: Tanzmusik. Könlggwusterbausen. Dienrtag. 31. Mai. 12: Lektor Ll. Gran- der: Fran,ölisch für Schüler. 4 3: «nni Macke: Hessisch« Volks märchen. 4 3-40: Wetter, und Börsenbericht. 4 4: Prof. Dr. Ziehen: Wie kann da» Elternhaus di« häuslich« Schularbeit unterstützen? 4 5: 2. W. Schotte««,: Religiöse Kunst in «It-Meriko. 4 S: Rechtsanwalt Dr. o. Boeckmann: Das Recht der inneren Koloni- lätion: Geschichtliche Grundlage. 4 S20: G. o. Eyseren, L. M. Alfieri: Spanisch s. Anfänger. 4 625: Dr. Mersmann: Das deutsche Kunstlied bi» Schubert. 4 720: Eva Schobert: Baltische Dichtungen. 4 Ab 820: Uebertr. au» Frankfurt. Mitt»»», 1. Jggt. 1120: Uebertr. der Eröffnungsfeier der Iahresschau 1927 in Dresden: Dar Papier. 4 420: Für die Jugend- Von kleinen Ausreibern. 4 625: Morkkurs. 4 8.20: Arbeitsmarktbericht. 4 7: Musiischriststetler Smigelski: „Das Faust- Problem in der Musik." 4 720: Heinrich Zerkauten: Di« Jahres- schau Dresden 1927: Das Papier." 4 8: Anl. der Tagung de» Reichrverbande» Deutscher Orchester und Orcheftermusikr. Uebertr. de» Festkonzerte» au» Magdeburg. Dirigent: Generalmusikdirektor Busch-Dresden. Weber: Oberon-Ouv. — Beethoven: 5. Sinfonie. — Straub: Don Juan .— Wagner: Meistersinger-Vorspiel. 4 10.15: Tanzmusik. K»nig»wufterhaul«n. Mittwoch, 1. Juni. 12: Prof. Dr. Amsel und Oberschullehrer Westermann: Linheitskurzschrift für Schüler. 4 12.30: Mitteilungen de» Reichsstädtebundes. 4 3: Prof. Dr. Amsel und Oberschull. Westermann: Einheitskurzschrist für Ansänger. 4 3.40: Wetter -und Börsenbericht. 4 4: Stud^Dir. Dr. Georges: Die Gefahren der Entwialungsjahre. 4 420: Stud.-Rat Friebel, Lektor Mann: Englisch f. Fortgeschrittene. 4 5: Prof. Dr. Marcus«: Die Naturkräfte und ihre technische Verwertung. 4 520: Dr. Fischer: Vom Singspiel zur Operette: „Die Blütezeit des Wkner Singspiels". 4 6: Gewerbeoberl. Mayer: Technischer Lehrgang f. Facharbeiter: „Physik". 4 620: Stud.-Rat Friebel, Lektor Mann: Englisch f. Ansänger. 4 625: Dr. Curt Zielenziger: Grenzland in Rot. 4 7.20: Dr. Osborn: Deutsches Kunstgewerbe der Gegenwart. 4 8: Uhr Uebertr. aus Magdeburg. Donnerstag, 2. Juni. 420: Leip,. Sinfonkorchelker. 4 6.05: Steuer. 4 7: Dr. Kunath: „DK Opernrollen als literarische Charaktere." 4 720: Dr. Enes: Die chinesische Dichtung. 4 10.15: Chinesische Prosa und Lyrik. ,-Mitw.: Elisabeth Lubszynski (Rez.) und Leipz. Sinf^Orch. 4 10: Funkpranger. 4 1020: Funkstille. Königswusterhausen. Donnerstag, 2. Juni 1927. 3: Sommer gerichte und Kaltschalen. 4 3.40: Wetter- und Börsenbericht. 4 4: Reg.-Rat Dr. Benecke: Die Beschlüsse de» Preuh. Landtage« gist. dem Gebiet, der Kulturpolitik. 4 420; Apg dem Zentral, Mstttut. 4 5: Prof. Dr. Hamilton: Die Deutschen tn Canada. 4 520: Prof. Dr. Schmid: Au« der Geschichte der «atur- betracht«»,. 4 620: G. o. Eyseren, L. M. Alfieri: Tonisch f. Fortgeschritten«. 4 6.55: Dr. Böttcher: Das deutsche Kunstlied: Schubert. 4 7.20: Reg.-Rat Dr. Pgpe: Krankheiten der Futter- und Wiesenpflanzen. Freitag, 3. Inal. 12: Aus neuen Büchern. 4 4.30: Leiv». Sim fonieorchester. 4 6.05: Aus neuen Bücher«. 4 7: Dr. Hofmann: „Buchkunst und Illustrationen." 4 720: Prof. Dore«; Wunsch-und Trauinländer, ll. V.) 4 8.15: Neu« Sachlichkeit in der Musik. Mit«.: Malt Trümmer Gesang). Dr. Mersmann (Vortrag),, Dr. Latzko (Klav.), Prof. Reitz (Bratsche u. Violine), E. Winkler lKlav.l, sämtl. in Weimar. Einl. Vortrag. — Hindemith: Sonate für Violine und Klavier <E»-Dur), — Zwei Lieder. - Tansmann: Sonate Rustika.'— Honegger: Sonate für Bratsche und Klavier. — Straoinski: Sonate für Klavier in drei Sätzen: Vierhändige Stücke, 4 10.15: Funtbrettl. , Königswusterhausen. Freitag, 3. Juni. 3: Prof. Dr. Amkl ». Oberschull. Westermann: Einheitskur,schrist für Fortgeschritten«. 4 3.40: Wetter- und Börsenbericht. 4 4: Prof. Dr. Strauh: Vom Essen und Trinken. 4 420: B. K. Graef: Die Kunst der Sprechens, 4 5: Dr. Kossinna: Die Alpen. 4 520: Berghptm. Schulz-Briesen: Bilder au» dem Steinkohlenbergbau. 4 620: Stud.-Rat Friebel, Lektor Mann: Englisch für Fortgeschrittene. 4 625: Geh. Kam- Rat Dr. Raoene: Die Aufgaben und das Wesen des deutschen Erotzhandels. 4 720: Wissenschaft!. Vortrag für Aerzte. Sonnabend, 4. Juni. 4.30: Dresd. Ctreichguartett. 4 7: D». Fischer: „Von der Lawine oerschültet." Lin Erlebnis.) 4 720: Prof. Lipsius: „Die Revolution der Wissenschaft." 4 8.15: Dis Braut und das scharlachrote Tier. Komödie in 3 Akten von Kun Frkberger. Pers.: Sebastian: P. Stanchina. Ursula: Lina Carstens, Der Jäger Teufel: R. Mayn. 4 10.15: Tanzmusik. Königswusterhausen. Sonnabend, 4. Juni. 220: Lektor El, Grander, E. o. Eyseren: Französisch für Anfänger. 4 3.15: Die selben: Französisch für Fortgeichrittene. 4 3.40: Wetter- unlk Börsenbericht. 4 4: Postrat Behrendt, Frl. Moelke: EGeranto. 4 4.30: Aus dem Zeniralinstitut. 4 5: Polizeisekretär Hildebrand: Bildungssragen der Polizeibeamienichast. 4 5.30: Reg.-Rat Äoldtt Die Fabrik als Umwelt des Arbeiters. 4 6: Min.-Rat Horstmann? Techn. Lehrgang f. Facharbeiter: Mechanik. 4 620: Prof. Dr, Ritter: Zahnärztl. Hilke bei Aufdeckung von Kriminalfällen. 4 625: „Pfingstseier". Ein», u. Rez.: Dr. Christians. Gesang: Charlotte Leichmann, Grete Hansen, Klavier: E. Schröder. 4 820: Uebertr aus Hamburg. 5"" Das Spiel mit dem Tode, s Roman vott Hans Schulze. 6. Fortsetzung. Nachdruck vertraten. Er sah das Leuchten wohl, «nd durch ferne Leere zog eS wie eine Abnung künftigen Glückes. Ans den Wiesen lag schon das erste rote Dämmern der Frühnacht. »Ihr heutiger Fund läßt den Tod Ihres Herrn Onkels in einem völlig anderen Lichte erscheinen/ nahm er dann wieder das Wort. „Bisher hat man wohl all gemein und unbestritten einen Iagdunfall angenommen, jetzt aber mutz man sehr ernsthaft auch mit der Mög lichkeit eines Verbrechens rechnen. Trug Ihr Herr Onkel die Brieftasche eigentlich immer bei sich?" „Sie verlieb ihn nie: sie war schon alt und abgenutzt, aber er konnte sich nicht von ibr trennen, weil sie ein Erbstück seines Vaters war. Ihr Fehlen bei -er Leiche war daher um so auffälliger. Zumal der Rentmeister erklärte, datz er Onkel Leo am Morgen seines Todes, tages noch eine größere Barsumme ausgehändtgt habe. Für eine Reise, wenn ich nicht irre. Dies Geld ist an scheinend noch vollzählig vorhanden!" Klaus sah nachdenklich vor sich hin. „Wir wollen einmal ganz methodisch vorgehen, Fräulein Lore, und zunächst an der Möglichkeit eines Unglücksfalles festhalten, für den ja noch immer gewich tige Umstände sprechen. Da wäre es durchaus denkbar datz irgend ein Unbeteiligter, zum Beispiel ein Wald arbeiter, den Toten in aller Frühe im Walde entdeckt und bei einer Durchsuchung der Leiche die Tasche ge funden und an sich genommen hätte. Um sich durch Aus gabe der großen Scheine nicht verdächtig zu machen, könnte er seinen Fund sehr wohl in der Abtei versteckt haben, bis über die Sache Gras gewachsen sein würde!" Lore schüttelte den Kopf. „Verzeihen Sie, Herr Doktor, aber das halte ich Md wenig wahrscheinlich. Denn ein gemeiner Dieb würbe unbedingt ein anderes, zuverlässigeres Versteck gewählt haben als die schließlich doch jedermann zugängliche Insel. Der Mann aber, der die Brieftasche -ort niedere gelegt hat, hatte an dem Geld sicherlich kein Interesse. Das ist rein gefühlsmäßig meine Ueverzeugung, wenn« ich ste vorläufig auch noch nicht näher begründe» kann!" „Und Haven Sie gegen Irgend jemand eine» be stimmten Verdacht?" „Ich zermartere mir darüber schon de» ganzen TV den Kopf. AVer ich weiß nicht, wen Ich anklagen soll., Onkel Leo hatte keine persönlvhen Feinde!" * . * Ein Schweigen entstand. Zuweilen gurrte es schläfrig im Hok-. Nähe und Ferne hüllten sich langsam kn vroretten Duft. Alles schien Licht und Luft geworden. Indes das Laubwerk des Parkes allmählich zu dicken Klumpest von Finsternis »usammenschmolz. Klaus hatte sein Etui aus der Tasche genommen und entzündete sich bedachtsam eine Zigarette. Auf einmal war der lockende Gedanke wieder in ihm wach geworben, der schon zuvor leise in ihm aufge klungen war. Was geht dich im Grunde diese Brieftasche, dies Schloß, der ganze Fall des Barons von Rhaden an? Mache ein schnelles Ende. Sage diesem vertrauenden Kinde, wer du bist, und üatz du ste lieb ball. Nimm ste schön morgen fort von hier, führe ste in ein neues Leben, hülle sie in den warmen Mantel deiner Liebe, datz keine Schicksalsnot sie jemals wieder ver- wunden kann. Dann aber, als er tn Lores tiefernstes, -erd ver schlossenes Gesicht blickte, entsank ihm -och wieder der Mut zu einem solchen Geständnis. Wie ein düsterer Schatten stand auf einmal wieder die Gestalt des Toten zwischen ihnen, -em eE sein Recht werben mutzte, ehe das Mädchen an seiner Sette an ihr eigenes Glück zu denken wagte. „Fräulein Lore," sagte er endlich, sich gewaltsam aus feinen abseitigen Gedankengängen reibend, „wir müssen zu irgendeinem Entschluß kommen. Und ich möchte Fhnen daher einen Vorschlag machen. Mein Freund Ralfs Interessiert sich von jeher leidenschaftlich für kri minalistische Probleme. Er ist ein hervorragend kluger, scharfsinniger Mensch und nach meiner Ueberzeugung wie kein anderer befähigt, das geheimnisvolle Dunkel des Neudietersdorfer Dramas aufzuklären. Wäre es Fhnen recht, wenn ich mich um seine Buudesgeuoffeu- schäft bemühte?" Lore nickte zustimmend. „Fch schätze Herrn Ralfs genau so ein wie Sie und lege die ganze Sache vertrauensvoll in Ihrer beider Hände. Fetzt mutz ich Sie aber bitten, mich zu entschul digen. Meine Zeit ist lange um, und ich möchte jedes unnötige Aufsehen vermeiden!" — Gemeinsam gingen sie durch eine Lindenallee »nm Schloß zurück. Nichts regte sich, kein Laut, kein Stimmenklaug. Nur ein Vogel, aus tieftnnerstem Schlaf herauf fragte zuweilen ganz süß und leise nach dem Morgen. — Da brach auf einmal ein Ast mit scharfem Knack. Unwillkürlich schreckte Lore zusammen. Fn diesem Augenblick bog eine unsichtbare Hand ein Spiräeugevüsch au einer Wegkreuzung unhörbar zur Seite. Das schöne Gesicht Sybilles tauchte in der Blätter wildnis auf. Ein seltsam verzerrter Zug lag um den seinen Mund, als sie jetzt vorsichtig um einen Buchenstamm spähte und mit einem langen Blick das Bild der beiden schlanken Gestalten umfaßte. * » * Kurt von Rhaden kam aus -er Orangerie und ging Lurch -en holländischen Garten nach seiner Werft hin- Wer. Ueber dem See brauten «och die letzten Morgen nebel und dampften in sonnendurchleuchteten Schwaden gleich purpurnen Opferfeuern, Durchblick für Durchblick entschleiernd. Ein Tag von Glanz und Glut war wieder über NeudteterSdorf aufgegangen, als sei die ganze Welt nur ein einziges Märchen von Schönheit und Glück. Kurt sprach mit seinem Mechaniker, der am Ein gänge des BootSschuppens an einem Motor Herumhäm. merte, und wandte sich dann nach kurzem Verweilen wieder dem Parke zu. Er tah abgespannt und müde aus: die innerlich« Erregung, die ihm schon seit Tage» ruhelos umher trieb, ließ sein tiefgebrüuntes Geiicht beute fabl und blaß erscheinen. Ein großer Trauermantel flog ihm in haarfcharfen Zickzacklinien gleichsam als ein Wegweiser vorauf. -iS er tn jähem Fall in einer der bunten Parkwtesen er trank. Zuweilen trat die graue Masse des Schlosses ernst und wuchtig zwischen hohen Baumgrupven hervor. Daun lenkte die Straße wieder »um See btngbr eiv kleiner Kanalarm tauchte plötzlich im Unterholz ans, von einer ungefügigen Bohlenürücke überspannt. Durch eine schmale Durchschau leutWM der weifte Saum des Badestrandes, von dem ein iMWer Gitter steg bis zu dem schmucken wett ins Wasser hinausgebaut war. -- —- Kurt nahm Sen Hut vom Kopf unG DM M» SO« dem frischen Anhauch -es MovgenuHW» Sine qualvillle Nacht lag hinter Er hatt« am Abend zuvor ve MWUH vrrftckbk, Sibylle noch einmal zu sprechen, nn-MW da» bi» zum ersten Morgengrauen plan- und «MO tW Bark Herumqcirrt. " s Immer wieder waren feine GWrnkk» kn jene Ze» znrückgekehrt, da er vor kaum zwei Monate» nach Neu-i -ietersdork gekommen war. Er hatte anfangs lange geschwankt, ob er der Ein» ladung seines Vetters auf feine schlesischen Güter ent-, sprechen sollte: eine dunkle Stiunne batte ihn davor ge warnt. die Ruhe seines Herzens erneut aufs Spiel zu setzen. Und dann war er doch gekommen, wie von einem unwiderstehlichen Zwange getrieben. Und all sein Stolz, alle seine gewollte verächtliche Zurückhaltung von dem Weibe, das ihn einst um schnö den Geldes willen verraten hatte, sie war wie der Schnee von -er Märzensonne vor einem einzigen Blick ihrer Augen in ein Nichts geschwunden. Ganz deutlich stand der wundervolle Maiabend feiner Ankunft in Neuüietersdorf auf einmal wieder vor ihm. Die mondüberblaute Terrasse des alten Schlosses. Rote Lampen über weißen Korbsesseln. Und inmitten der lärmenden, weinfrohen Gäste schar das lockende Gesicht der Fran, der einst die hol deste, berauschendste Zeit seines Lebens gehört hatte, die or mehr beim je als Sie Ergänzung seines Selbst em pfand. nach der seine reife Mannheit schon so lange irr heimlicher Sehnsucht verlangt hatte. Und eine Reihe unvergeßlicher FrtMingsabend« war jenem ersten Abend gefolgt. Tage voll Seligkeit und Wonne, -aß sie sie ihm in der Rückschau der Er innerungen gleichsam wie ein einziger glücklicher Sonnentag erschienen. Er fühlte ttefinnerlich, baß alles was in seinem Herzen geschlummert hatte, auf einmal zu neuem, quellendem Leben erwacht war: es schien ihm oft, als ob sein Leben erst wieder an ienem Taae anknüpfte. da Sibylle einst von ihm gegangen war, datz er mit ihr überhaupt erst wieder lebte. Vergebens hatte sich sein ritterlicher Sinn immer wieder gegen den Verrat empört, den er an ,em Ver trauen des arglosen, väterlichen Freundes beging. Wie in einem Frühltnassturm war ihre Liebe end lich in einer Schicksalsnacht znsammengebrandet, un alles, was an Vernunft und Widerstand in ihm ge wesen war. eS war untergcgangen in den Flammen ejuer großen, alles verzehrenden, unentrinnbaren Lei. benschast. Fetzt schimmerte der See rrntsr den silvergrauen Buchenstämmen fast greifbar nahe zu ihm herüber. Ein frischer Wasserdunst kam durch das Unterholz. Wie ein übermütiger Funge stürmte Kurt, die quälenden Gedanken gewaltsam von sich abschttttelnd, plötzlich -ie Uferböschung hinab. Und. dann stand er hochaufatmen- in der Morgen- einsamkeit -es stillen Badestrandes und trank mit ent zückten Augen das wundervolle Landslbaftsbild, da» sich wie ein verzaubertes Ostseemärchen um iS« breitete. Sonne und Wasser und weißer Saud. Buchenarün uns blauer Himmel, wie. ein 2ckrte^