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Riesaer G Tageblatt und Aurrigrr (Llbe-IM mü» Amrlaer). Postscheckkonti Dnsd«, I5SS. Girokaff« Riesa Nr. LL Tag^latt Rios«. Fernruf Nr. 20. Postfach Nr. LL uud Anzeiger (LldtblM Ml- An)tiger). Da» Mesa« Tageblatt ist da» zur Veröffentlichung d« amtlichen Bekanntmachungen der Amt-Hauptmannschaft Großenhain, de« Amt-gericht« und d« Amtsanwaltschaft beim Amtsgericht Mesa, de» Rate» d« Stadt Riesq, de» Finanzamt» Riesa und de» Hauptzollamt» Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. S8. Sonrmdend, s. Medrnar 1Y2S, RberrdS. 82.Jatzrg. Da» «ttföm r^g»«att mfchewt t^e, »aa a»«h» V,» Uhr mit «nonahme »er Sonn, und stesttag». vritl««»r»w. gegen GorauSMIm^fÜr einen «onat S Mart 2Ü Pfennig ohne Zu stell. aobRbr. Für »on Fall do« Eintreten» »on Prodnttionsomttnmungen, GrhLhungen der Löhn, nab Materialienpreis» Inhalten wir un» da« Recht der Prri-erhöhung und Nachsorderuag vor. kazet»«« Pir di» Amnnme da« »u»qab«MorD sind di» » Uhr »«mittags «nfzugeben und in» voraus zu bezahlen; »ine Gewäbr für da« Erscheine» an bestimmte» Lagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für di» M mm breit», i mm hohe 9irundschrist-Zell« <s Silben» V Gold-Psennig«; di« 8» «« breit« Rrklam«^<l« lOO Gold-Pfennig«; zeitraubend« und tabellarisch« Satz SO*/, Aufschlag. Fest« Tarife. Bewilligter Rabatt «lisch», menn der Betrag »«fällt, dura» Mag« «ingezogm »«den muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung«- und Erfüllungsort: Riesa. 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Sein geschickt berech neter und einwandfrei durchdachter SanterungSplan hat die sranzvslschen Finanzen in Ordnung gebracht. Auch auf nubenpolitischem Gebiet hat er erkennen lasten, dab er durch aus nicht immer der Mann der Faust ist, deS blinden Drauf gängertum», der Prestigepolitik um jeden Prei». Seine merkliche Zurückhaltung tm französisch-italienischen Gegen- satz und feine steten Versuche, die Schärfen Mufloljnischer Reden durch eine konsiliante Höflichkeit wiedergutzumachen, lehren, dab Poincars auch der Diplomat ist, der Empfin dungen nicht gleich zu Taten werden läßt. Leider haben wir festzustellen, daß dem französischen Ministerpräsidenten in seiner Einstellung zum elsaß-lothringischen Problem diese Gaben seines diplomatischen Geschicks und seiner Weitsichtig keit abhanden gekommen sind. Der französische Nttnifter- prästdent ist sicherlich nicht der Mann, der den Ernst der Be- schwerben de» elsaß-lothringischen Volke» nicht ersaht hat, der nicht ganz genau weiß, was die autanomistische Bewe gung tn den sogenannten befreiten Provinzen Frankreichs zu bedeute» hat, und wie tief die Erbitterung großer Be- völkerungSkreise dieser Gebiete über ein nach ihrer Ansicht verfehltes Regierungssystem alle Herzen ergriffen hat. Und doch lassen die Elsaß-Reden Poincarss erkennen, daß der französische Ministerpräsident -em Kern der Auseinander setzung auSweichen will, daß er die Situation gewiß nicht verschärfen möchte, aber andererseits nicht zu einer Entschei dung zu kommen versucht, die sv oder so da» Problem löst. Am Donnerstag hat sich Poincars zu einer Fortsetzung fei ner großen Elsaß-Rede gefunden, zu der Rebe, di« viele hundert Seiten eines Buchs in Anspruch nimmt, die doktri när und profestoral anstelle von Neuerungen oder Entschei dungen nur die Berteibigkng eines französischen Verwal tungsrechts im Elsaß fetzen möchte. In einer seiner letzten Reden hatte einer -er Befürworter der elsässischen Beschwer de», der Abgeordnete Dahlet, -en Ministerpräsidenten ge beten, «inen Strich unter die Vergangenheit zu ziehen und eine politische Richtung einzuschlagen, die der elsässischen Bevölkerung die Möglichkeit gibt, auch innerlich den An schluß an Frankreich und seine Kulturwelt zu finden. Diese Rebe DahletS war ein sehr offenherziges und freimütiges Angebot, letzten Endes eine Bekundung der loyalen Haltung -er Elsässer, ihres Wunsche«, im Rahme» der geschaffenen Tatsachen, aber unter Wahrung der eigenen Kulturrechte «it Frankreich zusammenzuleben. Hier war dem französischen Ministerpräsidenten eine Möglichkeit geboten, -er Schärfe einer Auseinandersetzung die Spitze zu brechen, eine Chance auSznnutzen, die nicht nur elsässische Interessen, sondern auch die Interessen des gesam ten Frankreichs gefördert hätte. Poincars hat diese Chance nicht ausgenutzt, sie ist nutzlos vorübergegangen und mit ihr vielleicht eine der wenigen Möglichkeiten, eine Krage be friedigend zu lösen, die jetzt noch viel Streit, viel Bitternis und Leidenschaften zeitigen dürfte. PoincareS Katheder predigt läßt sich auf eine kurze Formel zusammcnfasten: Er findet nichts Schlimmes an den französische« BerwaltunaS- methoden im Elsaß. Sie sind ihm gerecht, sie erscheine« ihm durchaus durchpulst von einem französischen Verständnis für die kulturelle Eigenart eines Landes, -essen Sprache, wie er felbst zuaibt, vorherrschend die deutsche ist. Immerhin siu- det sich PoiucarS zum ersten Male zu -em Eingeständnis, -aß von der von ihm so gepriesenen französischen Verwal tung tm Elsaß Fehler begangen worden seien, di« nach geprüft werden sollten und die auch wieder abgestellt «erden könnten. Aber er substanziert Lies« Kehler nicht, er gibt auch keine Aufklärung darüber, wie er sie wieder gntmachen will. LuS den ganzen Ausführungen de» französischen Ministerpräsidenten über die Güte un- Nützlichkeit -er fran zösischen Verwaltung im Elsaß geht nur da» Net« hervor, da» er ihrer Reform entgegengeschleudert. Er will im Prinzip nicht» geändert sehe«. Zu gewissen Korrekturen sind« er sich bereit. AVer et« korrigierte» System bleibt letzte« Endes doch da» alte System, wenn die Korrekturen nicht die Grunbsehler beseitigen. Der französische Ministerpräsident hat sich in seiner Rede, wenn auch kur», über die Spracheufrage auSg^assen. Er gab da» Versprechen ab, »aß die französische Regternng jede gewaltsam« Angleichung bekämpfen wolle. Diese» Ver sprechen hat Poinears wiederholt gegeben. Mit feiner Wiederholung sagte er daher durchaus nicht» Neue», zumal er sich nicht zu einer näheren Auslegung de» Begriffes „Gewalt" fand. Die Gewalt spürt ja nur der, aus den sie auSgeübt wird. Der Gewalttätige kann sie immer leugnen, wie der andere sie immer erdulden muß. Beide werden ych über di« Methode sicherlich niemals einig werden. Pot«, cars hat am Schluß seiner Red« versprochen, baß er sie am Freitag mit einem »vollständige« und peinlichen, aber not wendigen Expos« der autonomistischen Machenschaften" fort setze« wird. Die DonnerStag-AuSführungen waren auf schlußreich genug, um erkennen zu lassen, baß das elsässisch« Volk auch am Freitag nur Unerfreuliches und Ablehnendes zu erfahren bekommen wird. WWW der MtewMkiiM Mw. Deutscher Reichstag. vdz. Berlin, 1. Februar, 3 Uhr Aus der Tagesordnung steht di« drille Bemlm der MlleftMrbeMeWleku. Die dritte Beratung des Wartestandsbeamtengesetzes in der heutigen NeichStagssitzung hat mtt der Ablehnung der Vorlage geendet. Bei der Schtußabsttmmuna wurde die für das verfassungSändernde Gesetz notwendige Zweidrittel mehrheit nicht erreicht. Die Niederlage der Regierung kann rn diesem Falle als ein weiteres Argument für die Not wendigkeit einer festen Koalittonsbildung gelten, sie wär« der Regterung nämlich erspart worden, wenn nicht di« Mehr heit der Bayerischen Volkspartet und auch «in Teil -eS Zentrums Stimmenthaltung geübt hätten. Abg. Gottheimer sDnat.) äußerst feine Enttäuschung darüber, daß nach der Zurückverweisung der Vorlage an den Ausschuß -ort lediglich die Beschlüsse der -weiten Lesung in die Vorlage hineingearbeitet worden feie». Der jetzt in das Gesetz aufgenommene Antrag Morath sei ei» zweifel haftes Manöver. Wenn die volle Anrechnung -er Wartezeit nach diesem Antrag erst beim Inkrafttreten d«S neuen Be amtengesetzes wirksam sein soll, so habe bas gar keinen Wert, denn mit dem neuen Beamtengesetz werde alles frühere Recht, also auch das vorliegende Gesetz aufgehoben. Der Redner beantragt die volle Anrechnung der Wartezeit. Bei Ablehnung diese» Antrages würden die Drutschvationaleu die volle Anrechnung vom 1. April 1981 ab beantragen. Sollten alle Aenderungsanträge abgelehnt werden, so wür ben die Regierungsparteien bei der Annahme de» Gesetzes die Dcutfchnattonalen nicht an ihrer Seite haben. Abg. Torgler (Komm.) meint, die vom Ausschuß gesaß. ten Beschlüsse seien nur eine formelle Aenderung, aber keine Verbesserung der Vorlage. Von den Kommunisten werd« die volle Anrechnung der Wartezeit beantragt. Abg. Steinkopf (Soz.) polemisiert gegen den Abg. Gott- veiner. In einem Artikel der „Kreuz-Zeitung" habe Abg. Gottheiner sich selbst bescheinigt, daß er überzeugend ge sprochen habe. (Hört! Hört! Links.) Eine Ablehnung -er Vorlage würde eine schwere Schädigung der Wartestands beamten bedeuten. Abg. Siegfried (Wirtschaftspartet) stimmt der Vorlage zu. Die bringe immerhin den Wartestandsbeamte» ein« wesentliche Verbesserung ihrer bisherige» Rechtslage. Abg. Schmidt-Stettin (Dnat.) fragt die Regierung, ob die Reichsbahn-Gesellschaft irgend eine Zusage gegeben habe, ihre Wartestandsbeamten nach den Wünsch«» der Regie rungsparteien zu behandeln. Die Aussprache ist damit geschloffen. Nach Ablehnung kommunistischer und beutschnationaler Aenderungsanträge wird über den 8 8 des Art. 1, der die Zwaugspeusiouierung der Sechzigjährige« vorschreibt, namentlich «»gestimmt. Dafür »erde« abgegeben 258. da gegen 527 Stimme« bei SS Stimmenthaltnugem Für 8 5, der die Pflicht zur vorübergehend«, Dienst leistung regelt, werden in namentlicher Abstimmung 286, dagegen 129 Stimmen abgegeben bet 28 Stimmenthaltungen. Der von de« Deutschuatioualeu «nd den Kommunisten gestellte Antrag ans volle Anrechnung de» Wartegeldes wir» mit 285 gegen 129 Stimme» bei drei Stimmenthaltungen "^Abgelehnt werde« auch all« weitere» AendernngSanträge, M KMlMMkWlWkll ist 88W. vdz. Berlin. Nachdem in den letzten Tagen die Ver handlungen über die Bildung einer festen RetchStagSkoalt- tto» un- eine Umbildung der preutztscheu Regterung nicht hatten vom Fleck kommen wollen, scheinen sie am Freitag doch wenigstens tnFluß gekommen zu sein. Reichskanzler Müller erstattete zunächst am Vormittag de« Reichspräfideuteu Bericht über fett« bisherige» Be- mühnugen. Wie das Nachrichtenbüro de» VDZ. hört, er klärte der Reichspräsident darauf, -aß er die Äsung der Koalition-fr«»« ans be« Wege einer RegiernngSkrise »der «ar einer Reichstagsauflösung nicht für wünschenswert halte. Nachmittags hatte Müller bann zunächst eine Be sprechung mtt de« FraktiouSsührer »er Dentsche» Volks, partet tm Reichstage, Dr. Schal», und danach mit dem Zen» trnmSsührer Dr. KaaS «nd Dr. Stegerwald. Ein« Aende rung der Lage ergab sich allerdings, wie in parlamenta rische» Kreisen verlautete, ans dtescn Besprechungen noch nicht. * Gesamtdemifsion der Reich-regierung »nr «ach «ine» Misttrnnen-dotnm. Der sozialdemokratisch« Parlamentsdienst, der sich gestern ausführlich mit den Verhandlungen über die Bildung der Großen Koalition beschäftigt, kommt auch auf die Taktik de« Zentrum« zu sprechen uud sagt: Di« Drohung, den Berkehrsminifter von Gnsrard au» dem Kabinett »nrückzn. berufen, wenn nicht f«br bald eine Klärung erfolge, wird letzt immer deutlicher nnd nachdriicklicb-r ouSoesvrochen. In der namentliche» Schlußabstimmnug über die Borlage »erbe» 259 Stimme« dafür, 122 dagegen abgegeben bei 48 Stimmenthaltungen. Danach ist dt« für versaffnngSLndernde Gesetze erforder liche Zweidrittelmehrheit der Anwesende» nicht erreicht «nd da» Gesetz ist abgelebt«. Gegen di« Vorlage haben geschloffen gestimmt die Deutschnationalen, die Kommunisten, die Nationalsoziali- sten. Die meisten Mitglieder der Bayerischen Volkspartei haben sich der Stimme enthalten, desgleichen eine Anzahl Mitglieder deS Zentrum». Der früher« Reichssinanzminister Kühler hat, entgegen anderslautenden Meldungen, für das Gesetz gestimmt. ES folgt die zmite Ikrilmi I« SmWrrlr-WM zur Gewerbeordnung. Der Ausschuß hat nur unwesentliche Aenderungen an der Regierungsvorlage vorgenommen. ReichSwirtschastSmimfter Dr. Cnrtius erklärt sich mtt den vom Ausschuß gefaßte» Beschlüssen einverstanden und wendet sich gegen die jetzt noch vorliegenden Aenderung«. anträge. Die Jnnungskrankenkaffen hätten in dieser Vor lag« nichts zu tun. Eine Heraufsetzung des Wahlalters ü-er 21 Jahre hinaus würde nicht zu rechtfertigen sein, weil die Handwerker schon mtt 21 Jahre» selbständige Meister und Jnnungsmitgliedcr werden können. Abg. Rob. Schmidt-Berlin (Soz.) weist auf die große Zahl der proletartsierten Alletumeister im Sandwerk hin. Diese wirtschaftlich schwache« Handwerker hätten von -er Organisation des Handwerks wenig Nutzen. Die Institution der Zwangsinnung habe dem Handwerk nicht die davon er- hofften Vorheile gebracht. Der vorliegende Entwurf bedeute sicherlich eine» Fortschritt gegenüber der bisherigen vrga- nisationsform. Abg. Dr. Wienbeck (Dual.) äußert einig« Bedenken gegen Eiuzelheiteu der Vorlage, besonders gegen das allge meine Wahlrecht zur Handwerkskammer im Gegensatz zu dem bisherigen Verfahren deS Wahlrechts der Innungs vorstände. Die Wahlordnung werde hofsentlich so ausfallen, daß demagogische Wahlmanöver innerhalb der Handwerks- »rganisation vermied^» werden. Die Innungen müßten gegen «inen weitere» Abbau ihrer Rechte geschützt werden. Der Vorlage würden die Deutschnationalen zustimmen. Abg. Wienttug (Zentr.) erklärt sich mit der Vorlage ein verstanden und wendet sich gegen die AenderunKsanträgr der Linken. Er beantragt die Wiederherstellung des im Ausschuß gestrichenen 8 7. wonach diejenigen Mitglieder, welche der Zwangsinnung anzugehören haben, aus -er bis herigen JnuunaauSscheiden, es sei denn, daß sie eiueu ent- gegenstehenden Willen ausdrücklich erklären. Abg. Hei« (Komm.) bezeichnet die Vorlage als ein ganz unzureichendes Mittel zur Behebung der Not des Hand werks. Die Kvmmuuisten verlausten dagegen die Nieder schlagung aller Steuerrückstände und aller Schulde» der Handwerker (Rufe b. d. Wirtschaftspartet: „Soviel Geld gibts ja gar nicht!"). Die Handwerker könnten nur tn der Kommunistischen Partei ihre richtige Vertretung finden. (Abg. Beier (Wirtschaft-Partei): „Wann kommt nun daS Wort: „Krauter?") Um 7 Uhr wird die Seiterberatnng abgebrochen. Auf der Tagesordnung der Sonnabend-Sitzung, die um 11 Uhr beginnt, stehen der deutsch-litauische Handelsvertrag, daS Finanzabkommen mit Rumänien und der Kellogg-Pakt. Wen« dies« Drohung wahr gemacht würde, so wäre da« für die Gestaltung der politischen Verhältnisse im Reich sicher lich nicht angenehm, aber «in« Gesamtdemiskion der Regie- rung würde «S nicht zur Folge haben. Die Regierung würde zunächst weiterarbeiten und e» darauf ankomm»» lasten, »d da» Zentrum sich entschiirßen konnte, sie im Reichs tag kurz vor Beginn der Reparation-Verhandlungen durch ein Mißtrauensvotum zu stürzen. Ak Wim Ar MAMiMkW. Di« Svitzenorgauisatione» der Gewerkschaften haben au den Rrichsarbeitsminister ein« Eingabe gerichtet, i» der für die Reform und de« AnSdan der Invalideuver sichern»« fotgende Hauptforderungen ausgestellt werden: Erhöhung der Renten durch Aufbau weiterer Lohn- »nd Britragsklaffen; Herabsetzung der JnvatiditätSgrenze von SS',, auf 50 Prozent; Gewährung von Witwenrenten auch ohne vorliegende Invalidität; Beseitigung der Sürzungsdestimmungen nach 8 1311 der ReichSoer- sicherungSordnung und Neuregelung der LastenoerteUung »wischen Invaliden- uud Angenelltenversicheruug. Erhöhung de» Grundbetrage» der Renten und Herabsetzung der Altersgrenze von S5 auf SO Jahr« werden von den Gewerkschaften ai» zur Zeit nicht dringlich betrachtet. Wie der „Vorwärts" dazu mitteilt, besteht wenig Wahrscheinlichkeit, daß di« Gewerkschaftsforderungen in ihrer gegenwärtigen Form vom Reichstag angenommen «erden. D e Meinungen sind auch bei deu Befürwortern der Reform noch nicht einheitlich. Im Reichstag sucht maß nach «in,in anderen Auswea ans den Scüwieriokeitem