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K. Vellege ze» Meseer KiqMett. L»mi»r-t«ß, I». AtzrN ES, «Sems 81. J«yr„ MWMW. 4 —— lg. IN-. kM. tr.ö2. r ist luno, durch Man ttzer ppen> sein. G arken ribsch- bebör mien. Ull» ien. Berufs- und Handelsschulwesens alle anderen deutschen Länder überragt, auch hier bahnbrechend mit vorangehen würde. ' >- Isgsi». nvlls» spiob^ 777 K IMM- ritten gerer es. b. wen, bla >n4S. z» 0« sklim btt zalmu nd Kr rsr ml leMemust» MIM». tsd. Dresden. Die Nachrichtenstelle in der Staats kanzlei schreibt: Zu den beiden Klageanträgen mit denen sich der Landesverband Sachsen der Sächsischen Zentrums partei und die Unabhängig« Sozialdemokratische Partei in Sachsen an de» GtaatSgertchtShof für das Deutsche Reich gewandt haben, hat die SSchstlche Regierung kürzlich «e, gewerkliirunge« abgegeben. Mit Rücksicht auf das Interesse, da- die Oeffenilichkeit an dieser Angelegenheit nimmt, soll im folgenden der wesentliche Inhalt jener itzcgenerklärun- gen kur» dargelcgt werben: Soweit in den beiden Klageanträgen die Feststellung begehrt wird, daß die Vorschrift des 8 1» Abs. 8 des Landes- Wahlgesetzes dem Art. 17 der Reichsverfassung widerspricht, gehen die Gegenerklärun-en davon aus, dast die Zuständig keit de» StaatSgertchtShofe» ober des Reichsgerichts von der Frage abhängt, in welchem Verhältnis dir Vorschrift de« Art. 18 Abs. S der Reichsverfassung zu der des Art. 10. Abs. 1 der Reichsverfassung steht. Unter Hinweis auf Wort laut und Entstehungsgeschichte der Vorschriften und die hier über entstandene Literatur wird in dieser Hinsicht folgen der Standpunkt näher begründet. Im Falle des Art. 18 Abs. 2 handelt eS sich um die Entscheidung einer abstrakten Rechtsfrage, nämlich der grundsätzlichen Frage, ob eine landesrechtliche Vorschrift mit dem Reichsrecht vereinbar ist, während sich Art. Ist Abs. 1 auf die Entscheidung eines konkreten, streitig gewordenen Rechtsverhältnisses »wischen bestimmten Parteien bezieht. Dabei ist in den Fällen des Art. 18 Abs. 2 nur der Ge richtshofes dieses Artik., also das Reichsgericht <8 1 des Aus führungsgesetzes vom 8. April 1VM, zur Entscheidung be rufen, da die Zuständigkeit des Staatsgerichtsbofes in allen Fällen des Art. Ist Abs. 1 nur subsidär ist. Hiernach ist der Staatsgerichishof zur Entscheidung der Frage, ob eine lanbesrcchtliche Vorschrift mit dem Rcichsrecht vereinbar ist, nur dann zuständig, wenn diese Frage für ein konkretes, streitig geworbenes Rechtsverhältnis zu entscheiden ist. Handelt cs sich dagegen darum, daß jene Frage als abstrakte Rechtsfrage, mithin unmittelbar und als Hauptfrage, ent- schieden werden soll, so ist das Reichsgericht, und nur das Reichsgericht auf Grund des Art. 13 Abs. 2 zur Entschei- düng berufen. Vom Standpunkte dieser Auffassung aus wird danach geltend gemacht, dast in den beiden vorliegen den Fällen, da ja in beiden die Frage der Vereinbarkeit des Landesrechts mit Reichsrecht als abstrakte Rechtsfrage ent scheiden werden soll, zur Entscheidung nicht der Ltaatsgc- richtshof berufen ist, sondern das Reichsgericht auf Grund des Art. IS Abs. 2 der Reichsverfassung. Hinsichtlich der Rechtsfrage selbst wird zunächst im ein zelnen dargelegt, was sich gegen die vom Tlaatsgcrichtshos insoweit in seinen bekannten Entscheidungen vom 17. Dez. 1st27 vertretene rechtliche Auffassung geltend machen läßt. sehen. Die Mama faß ans dem Sofa, und neben ihr in eine!» Sessel die Künstlerin. Sie sah blaß und verhärmt au», ihr« Hände krampften sich ineinander, als ringe sie mit einem Entschluß. »Ich «erde meinen Weg ebenso einsam wie bisher «eiter gehen müssen, liebe Mama! Lehnhardl ist ein durchaus braver, ehrenhafter Mann, aber geistig ganz unbedeutend. Wir würden uns nie verstehen. E» führt immer zum Unheil, wenn sich zwei heiraten, von denen der «ine nur geistige, der andere nichtig« Llltaasinter. essen hegt. E» ist schon «in« Qual für mich, Lehnhardt endlos über alle möglichen belanglosen Dinge reden zu hören. Er gefällt sich absolut in Kleinigkeiten und dadurch wird er mir unausstehlich - »Aber die Gegensätze gleichen sich doch in der Ehe au» l- »Rach metNan Erfahrungen verschärfen st« sich, Mama. Und —- di« junge Frau sah traurig auf ihr« oerfchlung«' nen Händh »vielleicht würde ich meiner Familie zuliebe mich trotz allem fügen, wenn — ich nicht einen anderen liebte.- Jetzt schlug Jutta di« Hände vor, Gesicht und «einte bitterlich. „O lieb« Mama, ich duld« ja unbeschreibliche Qual. Ich mutz fort von hier oder tch geh« zugrunde... I Ich wäre ja in dieser Nacht geflüchtet, und hätte ich als Entschädigung mein ganze» Vermögen darangeben müssen! Aber — daß tch «» nur eingestehe: di« Vorbereitungen zur Reis» haben Eischen aufgeregt und den Rückfall ver schuldet. Nun mutz ich noch tagelang o»»harren, mutz den Kelch bi» — zur Neig« leeren.- »Mein arme», liebe» Kindl- Frau Mari« stand aus und legt« de» Kops ihrer Tochter an ihr« Brust, »und diese unbegrenzt« Lieb», welch» dein Schicksal aueniach», findet kein« Erwiderung k- Iutta schwieg. Sie zog ihr Taschentuch hervor und trocknete die Augen. Doch immer von neuem löst« sich «in Schm«rz«n,au»vruch au» der Tiefe ihre» gefolterten H"z^b, beruhig« dich doch, Kindl Lein Jammer bricht mir ja da» Herz. Fass« Vertrauen zu mir, sag», wer «» tk um den du so viel ouldestl- .Latz mir mein Geheimnis l- stammelt« di« Künstlerin. »Nicht aus Mangel an vertrauen zu dir fivweige ich, sondern —- „Nein, Jutta, ich lasse keine Ausflucht gelten! Sieh, ich habe dein Kind in schweren Stunden dem Tode ao» gerungen, und dadurch ein unbeschränktes Recht auf dein Vertrauen erworben. Du mußt rückhaltlos sprechen, du bist es mir schuldigl" Iutra glitt zu Baden, sie legt« da» blasse Gesicht aus di« Kni« ihrer Mutter. „Ich danke dir all deine Auf- opferung so au» tiefster Seele, aber da» fordere nicht, da» erlasse mir!- „Nein, mein Kind, du mußt und wirst sprechen, und dann wollen wir beraten, wa» zu tun. Alsa wer ist es, Len du so schrankenic» liebst?- „E» ist Harold Waldenstein,- kim es zitternd, in ab- gebrochenen Lauten von den Lippen der Schauspielerin. „Harold Waldenstein,- wieoeryolte oie Mutter wie betäubt. Wa» ne auch zu hören erwartet, dieses nicht, da» war auch ihr zuviel, sie sank wie gebrochen in sich zusammen. „Run begreifst Lu,- fuhr Jutta schluchzend fort, „daß ich auch ferner eurem Kreise sernbleiben muß. Ich habe mir damals durch meine Flucht da» Recht aus Glück und Frieden oerscherzt. Wie eine Verbannte muß ich nach wie vor mein Elternhaus meiden: denn unsere kleine Mar got, euer Liebling, soll in keinen Konflikt hineingezogen werden l- „Oh, welch ein grausames Geschick schwebt über meinen Kadern l' seufzt« Frau Marie tief erschüttert, „ich liebe euch beide und möchte euch beide froh und glücklich sehen, und da» Gegenteil ist euch zugedacht l- „Un« beiden? Wie kommst du daraus? Margot wird die beneidenswerteste Frau der Wett sein —" „Gemach, Jutta, ich bin vom Gegenteil überzeugt! Margot und Waldenstein gehören ebensowenig zu sammen, wie nach deinen Ausführungen du und Lehn- Hardt. Ich bin um Margot» Zukunst sehr besorgt. Aber welche» junge Mädchen hätte wohl schon - r rech «n Zeit Vernunft angenommen ? Eis kommen nicht eher zur Le- smnuna, al» bi» es zu spät ist. Dann gibt» im besten Falle «ine geschiedene Ehe, und die armen Kinder müssen vaterlos aufwachsen. Oder m kommt zu einem kalten Neoeneinanderleben, wo jeder sein« eigenen Weg» geht. Ich wollt«, Waldenstein erwiderte deine Liede, und meine kleine Margot heiratet« daheim unseren Bahnhos»inspektor, dann könnten wir Eltern un» auch noch einmal sonnen im Glücke unserer Kinder." Jutta hatte nur halb hingehört, traurig schüttest« sie den dunklen Kopf. „Waldenstein enttäuscht Margors vertrauen nicht, da» läßt sein edler, gütiger Sinn gar nicht zul- vorsichtig, krampshaft jede» Geräusch vermeidend, ent- fernst Margot sich wieder. Draußen im Korridor zog sie den regennassen Mantel an und drückte den Hut aus die blonden Flechten. Ihr Gesicht war bleich und naß von Tränen. Mechanisch nahm sie ihren Schirm an sich und schlüpft« in den Flur hinaus. Sie wußte kaum, wie schnell st« die Treppe hinunter und au» der Näh« de» Hause» fortgekommen. Si, lie: mehr, ast sie ging. Den Schirm spannst sie nicht «stder aus. Sie fühl« ««der Sturm noch Regen. Ihr« Wangen glühten wie Päonien, ihr« Gedanken wirbelten in tollem Neigen durcheinander, und da» Herz schlug den Takt dazu so wild und ungestüm, daß sie mehrmal» die Hand daraus preßte au» Furcht, daß es der furchtbaren Auf» regung nicht standhastea werd«. Schon wollte sie ungestüm vordringen, tonnst sie doch kaum den Moment erwarten, wo sie di« geliebte Schwester umarmen, da« Nichtchen begrüßen durfte. Da hörte sie, wie ihr« Mutter sagst: „Wir sind vor- hin davon abg,kommen, mein Kind. Wenn ich recht verstanden hab«, so willst Lu Lehahardts Antrag ab» weisen k- „Ia, Mutter,- kam es gepreßt und zögernd von den Lippen der Schauspielerin. „Das kannst du aber kaum verantworten, Jutta! Du mußt doch auch an dein Kind denken, ich sagte es dir neulich schon! Uebereist nur ja nicht»! Einen solchen Antrag bekommst du so sticht nicht «stder. Und weißt du, mein Herz,- Frau Marie» Stimme wurde weich und bittend, „tue es un», deiner Familie zuliebe! Wie würde Papa sich freuen, wenn er dich al» Frau Fabrikbesitzer wiederjähe. Ach, ich hatte mir schon alle» so schön au»» gemalt, wenn du ast reichbegüterte Frau zu un» auf Besuch kommst. Da» wäre wenigsten» Entschädigung für all da» Leid, welche» wir um dich au»geftandenl- Margot schlich geräuschlo» bst zur Portier», welche di« Zimmer trennst. Durch einen Spalt konnte si« den Verbandes ergaben, daß rund Sb v. H. der kaufmännische« Lehrlinge Volksschulbtloung aenossen haben. Diese Fest stellung deckt sich mit dem Ergebnis einer Untersuchung des Landesamte» für Arbeitsvermittlung für den Freistaat Sachsen, von diesem Landesamt wurde «ine Umfrage bei öv höheren Lehranstalten in Sachse» veranftaltet, um di« Berufswünsche der Schüler kennen zu lernen. Für den kaufmännischen Perus, einschließlich der Anwärter, die mit volkswirtschaftlicher Bildung Kaufmann werden wollen, entschieden sich 14 v. H. Diese Tatsache muß alle« verantwortlichen Stellen die Verpflichtung auferlegen, dem kaufmännischen Nach- wuchs die größte Sorgfalt angedethen zu lassen. Die Forderung der BerufSverbände geht » B. dahin, daß al« kaufmännische Lehrlinge nur solche eingestellt werden dür fen, die die Volksschule bis zur 1. Klasse absolviert haben. Dem Zustrom ungeeigneter Kräfte muß mit allen Mitteln Einhalt geboten werben. Den BildungSstanb der Kaut- mannSlehrlinä« zu heben, muß die gemeinsame Arbeit aller interessierten kreise in der nächsten Zelt sein. Den jungen Kaufleuten mutz Nargemacht werden, datz ihre Schulbildung nur die Grundlage des für den Lebenskampf erforderlichen Rüstzeugs ist. Ihr Bestreben während ihrer Lehrzeit mutz es sem, alle Möglichkeiten der Praxi», der Handelsschule und der auf die berufliche Erfahrung sutzen- den Lehrgänge der BerufSverbände auszunutzen Immer mehr bricht sich die Erkenntnis Bahn, daß im Kaufmanns berufe eine Prüfung über die BerufSfähigkeit abgelegt werden mutz. In jedem Handwerkerberuf mutz der Berufs anwärter seine Gesellenprüfung machen. Nur im Kauf- mannsberuse kann jeder, ohne den Nachweis der beruf lichen Leistungsfähigkeit erbringen zu brauchen, sich zu diesem Stande rechnen. Das bedeutet für das Ansehen des Berufsstandes eine große Gefahr Deswegen finden bereit» seit einigen Jahren an verschiedenen Orten Deutsch lands (in Oppeln für den gesamten Bezirk der Industrie- und Handelskammer, weiter in Ncitze, Flensburg, Hirsch- berg-Schl., Cottbus, in mehreren Städten Württembergs u. al sogenannte kaufmännische Gehilfenprüsungen statt. Heute sind diese Prüflingen noch freiwillig, morgen werden sie vielleicht bereits Gesetz sein. Denn der Befürworter der Gehilsenprüfunaen werden von Tag zu Tag mehr Seit kurzem ist auch München dem Beispiel anderer Städte gefolgt und hat die freiwillig« kaufmännische Gehilfen prüfung eingesührt- Die Durchführung liegt in der Hand der Handelskammer unter Mitwirkung der BerufSverbände und Handelsschulleitunaen. Die Prüfungen sind einge stellt aus die berufliche Betätigung und den Geschäftsziveig de» Prüflings. Auch in Sachsen schenkt man diesen Prüfungen in letzter Zeit immer mehr Beachtung. Neben dem kauf männischen Bcrussverband treten jetzt auch die Vertreter der Wirtschaft dieser Angelegenheit näher. Eine bedeu tende Handelskammer des fächsi chen Wirtschaftsgebietes be saßt sick sehr ernstlich mit der Frage der Einführung der Gehilsenprüsung. Die Einrichtung von Gehilfenprüsungen seitens der Handelskammern rn Gemeinschaft mit Schule und Berufsverband ist nur zu begrüßen. Es wäre er freulich, wenn Sachsen, das zweifellos auf dem Gebiete des Der Deutscknationa!« HandlungSgehilfen-verbemd bit tet uns um Veröffentlichung folgenden Artikels: von einer großen süddeutschen Jndustrteftrma wurde in dteftt» Frühjahr von den Bewerbern für kaufmännische Lehrstellen die mittlere »der Hochschulreife gefordert Auch an anderen Orten wurden solche Forderungen laut- Da- durch wurde die Frage «rfgerollt, ob die Bolttschulbtldung ür den »aufmonnSberuf heut- noch al» ausreichend ange- eben werden kann. Diese Fraaestellung erfolgt nicht zu- etzt aus der Sorge um di« BerufStüchtigkett de» Saus- mannsstandes überhaupt. Handelsschulen und BerusSver- bäHe sind sich darin einig, daß der Bildungsstand de» kaufmännischen Nachwuchses in den letzten Jahren ein« gewaltig« Verschlechterung erfahren hat. Der tm ver- gangene« und auch in diesem Frühjahr erhebliche Mangel an geeigneten Bewerbern für den Kauflnann-beruf führte vielfach dazu, daß Kräfte eingestellt wurden, di« die Vor aussetzungen der Eignung »um kauflnannSberuf nicht mit brachten. In einer sächsischen Handelsschule ergab die Aufnahmeprüfung ei« überaus traurige» Bild. Die Ar beiten der Prüflinge konnten »um größten Teil nur mit der Note 3, viele Arbeiten mit 3—1 und manche mit „un- genügend" bedacht werden. Diese jungen Menschen, heute noch Lehrling, sind die Kaufmannsgehilfen von morgen. Ihre Lehrzeit werden sie zu einer strammen Lernzeit be- mmen müssen, um sich die für ihren späteren Berufs und Lebenskampf erforderlichen Fähigkeiten anzueianen. Die Fälle, wo Firmen nur Lehrlinge mit höherer Schulbildung einstellen, werden auch in den nächsten Jabren ledtalüb Ausnahmen darstellen. Den größten Teil de» Nachwuchses wird auch weiterhin die BolkS- Jhr Bestreben muß e» sein, den jungen utem brauchbaren fliüstzeug soviel mit auf zu geben, als sie zu geben überhaupt im- z die Volksschule noch in mancher Hinsicht auSgebaut und verbessert werden muß, zeigte Ende v I. eine Prüfung, die von der Stadt Dresden vorgenommen wurde. Hundert junge Leute beiderlei Geschlechts, die vor einem Jahre auSgeschult worden waren, mußten ei nige Fragen beantworten. Das Ergebnis der Prüfung ist für dre Volksschule nicht gerade günstig. Und diese betrübliche Feststellung mußte in einem deutschen Frei staat gemacht werden, der sich rühmen kann, mit seinem Schulwesen an der Spitze zu stehen. Wenn man in der Volksschule wieder zu festen Erziehung-- und Lehrgrund sätzen gekommen ist und vom heute vielfach üblichen Experimentieren mit den verschiedensten Methoden abläßt, wird sie wieder in der Lage sein, auch dem Kaufmanns beruf das Menschenmaterial zuführen zu können, das dieser Stand in: Hinblick auf seine Bedeutung im Wirt schaftsleben braucht. Denn, wir betonten da- bereit-: Heute und auf Jahre hinaus wird der größte Teil der Merkurjünger seine Schulbildung mit der Volksschule ab- scklietzen, um dann in die praktische kaufmännische Lehre zu treten. Statistische Berechnungen eines kaufmännischen »lrk« ei-w. verk. Mesa Endlich frei. Roman von A. Regntlk. 20. Fortsetzung. Nachdruck verboten. Da» hätte doch wohl alle» anders sein müssen. Si« schritt tapfer au». Sie war bald durchnäßt. Den Schirm konnte sie nur mit Mühe und Not halten, der Sturm hätte ihn ihr fast au» der Hand gerissen. Wieder mußt« sie an Gronwald denken; und wenn si« sich vergegenwärtigte, wie heiß, und ach, wie Hoffnung«» lo» und unglücklich er sie liebt«, so empfand st« ein tiefe», schmerzliche« Mitleid mit ihm. Aber sie war ja nun einmal Harold» Braut, bald feine Gattin — seltsam, von der Hochzeit war in der letzten Zeit gar nicht mehr di« Red« gewesen. Ach, wenn si« doch nur ein wenig mehr von seinem Innenleben gewußt hätte! Bettübend, daß sie niemals ergründen konnte, ob er im Scherz sprach oder ironisierte. Sie hatte «« sich so leicht gedacht, dem Fluge seiner Gedanken, der Eigenart seine» Wesen» zu folgen, aber seufzend mußte sie sich «ingestehen, daß sie noch keinen Weg gefunden, der zu den Tiefen seiner Seele führt«, di« ihr noch immer ein völlige» Geheimni» waren. Lesen und Lernen mochte sie nicht, dazu hatte sie nun einmal keine Lust. E» ging ihr wie den ungeübten Bergsteigern, welche e» hinaufzieht zu de« Höben, und die niemal» an» Ziel kommen. Entweder si« stürzen an steiler Stelle ab, oder kehren zur rechten Zeit um. Margot dacht« nicht daran, umzukehrea. Jetzt hatte sie da» Hau» erreicht in welchem die Schau- jpieleriu wohnt«. All ihren Mut zusammennehmead, ging sie di« Trepp« hinauf. Da» Mädchen öffnete. Margot saßt« «inen schnellen Entschluß. „Sie brauchen mich nicht melden,- lagt« sie de» stimmt, im Korridor ablrgead, Frau verlach erwartet michl- Da» Mädchen verschwand, Margot blieb »och «in paar Minuten stehen, um ihr klopfende» -er, zu de» ruhigen. Daun öffnet« st« auf» Geratewohl die nächst« Tür, di, zum Eßzimmer führt«. Hier hatte Lehnhardt mit de« Damen gefrühstückt. Jetzt «ar niemand anwesemd. Aber im Nebenraum wurde gesprochen. „Liechen schläft —da» war die volle, symoathische Stimm« der Schauspielerin, „Gottlod, der Anfall ist besser und schneller vorüdergeaangeu, al» wir hofften l Ich «ar heute morgen -an- kopflos vor Angst und Jammer, sonst hätte ich dich sicht durch da» Telegramm erschreck^ liebst, Mama.- E» -ad Margot einen Nuck, st« mußt« uach einem hast suchen, der Loden schien unter ihr zu wanke». Also hatte ihre Ahnung doch nicht -»trogen — die Schauspiekeri» «ar ihr« Schwester Jutta l Di» verstoßen«, Gemieden«. Mit ihr hatte di« Mutter sich au»-rsShnt — der kleine« Enkelin wegen. Etna großem innige Freud« durchflutet« da« jung« Mädchen, st» hatte die ältere Schwester schmerzlich »er» »iM. de» Familienzwist ost bitter empfunden. Und te» sollt» n« -Efhüren? Und die -roße, gefeierte Schauspieieri» war ihre Schwester, mit welcher sie von >«n an »«traulich sprechen, die sie derma und küssen bwtte nach