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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.12.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-12-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192512220
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19251222
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19251222
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-12
- Tag 1925-12-22
-
Monat
1925-12
-
Jahr
1925
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.12.1925
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—* 2 3 t 5 a 7 8 9 10 ,6 SO 40 50 «,—01» «I«I« o,07 0,15 0,22 0,2S 0,86 0,44 0,51 0,58 0,»5 v,?s 1,45 S,l8 2,90 3,63 NumtltO» VKe», lNM«. «K» I»mr) R«. 485 5,OS 5,80 6,55 7,25 »4,50 21,75 SS,00 SK,L5 43,50 50.75 58.00 65,25 72,50 Welche Mete hete ich a» 1. J«m«r 19-6 z« rahlenl Eftiett 60'/». Mietzin»fteu«r 27«/^ zusammen 27'/. der FriedeaSmiete.) M» «In« »«»re». Y,!«d«n»»MN «»I. so 70 80 90 100 S00 roo 400 500 600 700 800 900 1000 dem »er Tro««ler. «nd Pfeifer,ng de» ^»»»«Mahlhelm^ uocb«intge»darardoien batte,beendete derSesongde» Bun. beSliede»die schön, Arter. «xth«acht»r,ter der »Inbe-abtetkun. LE"?'»Schwtm«klnb»„0tt«r" »«»U0S Rtesa. Im überfüllten kleinen Strrnsaalr hatten sich am Sonntag nachmittag gegen 4 Uhr über 100 «Inder mit ihren Eltern »md «»gehörig«, viele« veretnömitalteber« und Güsten ^»«r wohlgelungene« Weihnachtsfeier Ungesunden. »)e«u«grstaltung war »um großen Seil den Kindern selbst überlassen worben, die sich mit Eifer und Hingabe dieser Ausgabe entledigten. Auch die »affe«, nab Stollen- täfel fand dieselbe liebevolle Anteilnahme, «ach einem Schülervortrag für «lavier und Violine sprach der Letter »er Abteilungen zu den Eltern und den so zahlreich erschie nenen kleinen Sportler« und Sportlerinnen Wort« der Er innerung an da» verflossene, erfolgreich« gemeinsame Arbett»jahr, in dem die Gruppe auf über doppelt« Grüße angewachsen sei. Er rief in ktnbertümltcher, oft humor voller Art bei den Kleine» Freude und Begeisterung bet den so gern besuchten Schwimm- und Turnstunden in» Ge- düchtnt» zurück und forderte die «tnder auf z« weiterer treuer Gemeinschaftsarbeit im kommenden Fahr in der Turnhalle sowohl wie im Schwimmbad und aus Wander fahrten. Um den Eltern wenigsten» auf dem beschränkten Raum — der grobe Saal Hütte genommen werben sollen — etwa» von der Arbeit der Abteilung zu zeigen, bot die Sportschule au» ihrem Arbeitsgebiet einige drollige Hüpfwetfen in geschloffener Gruppe, die besonder» bet de» Fangübungen mit de» großen Büchen de« zuschauenden «leinen viel Spaß gab«», weil diese mitmachen durften. Mit einem ganz reizenden Ballett „Schneeflückchen tanzt" zeigten 14 Mädchen der Schul« unter Anleitung ihre» Lehrers Johannes Schneider, zu welch sicherer Kör perbeherrschung und Gewandtheit, verbunden mit dem Sinn für Schühett und Anmut der Beweaungsform st« die regel müßig« gymnastische Arbeit in den UebungSftunden gebracht hat. Zuvor boten zwei Mädchen der Gruppe lein« davon die kleine Solotänzerin au» dem Weihnachtsmärchen „Förster» Friedens Einzeltänze freier Erfindung, ähnlich wie da» Groh schon in Riesa zeigte, nach improvisierter Musik unseres bewährten Walther Lüßtg. Nach einem «lavtersalovortrag einer Schülerin erschien plötzlich Knecht Ruprecht mit Gack und Pack und verteilt« unter großem Jubel der Kinderschar seine gebündelten Herrlichkeiten. Zufrieden eilt« die Kleinen gegen 7 Uhr heimwärts. All« aber, die sich um La« Zustandekommen dieser bisher schönsten Weihnachtsfeier de» Schwimmklub» bemüht haben, nahmen die Ueberzeugung mit, daß auch Liese Veranstal tung da» Zusammengehörigkeitsgefühl der Kinder und die Lieb« zur Schwimm- und Lurnsache neu geweckt hat, und die Erziehungsarbeit in der Abteilung neuen wertvollen Boden gewann. —* Weihnachtsfeier der Heimattreuen Schlesier. Am Sonntag, den 20. 12. Sö feierte der Verein heimatStKuer Schlesier im kleinen Saale de« Hotel Löpfnrr sein Weihnachtsfest. Zahlreich hatten sich die Mitglieder mit ihren Kindern eingefunden, so daß der Saal voll besetzt war. Nach einer kurzen Ansprache des 1. Vorsitzenden, Herrn Peschke, in der er die Bedeutung des Festes für die Kinder hervorhob und alle Erschienenen auf da- herzlichste begrüßt hatte, wurde die kleine schlichte und eindrucksvolle Feier durch ein Musikstück der 3 kleinen Künstler b. Herrn Reinert, eröffnet. AllSdann folgten Gedichte, von Kindern der Ange hörigen vorgetragen. Nach dem gemeinsamen Gesang des Liede» „Stille Nacht, heilige Nacht^ erschien der Weihnachts mann, reichlich beladen und waltete seines Amte«. Hier hatte der Jubel der Kleinen seinen Höhepunkt erreicht. Als die Säcke leer waren, verabschiedete sich der Weihnachtsmann und versprach, im nächsten Jahr wieberzukommen. — Bei Lieser Gelegenheit wurde auch dem 1. Vorsitzenden, Herrn Pefchke, für seine langjährigen Verdienste, bi« er sich um den Verein erworben hat, ein sichtbares Zeichen der Dank barkeit überreicht. Nach kurzen Worten de» 2. Vorsitzenden, in denen dieser die Verdienste des Herrn Peschke um den Verein würdigte, überreichte er ihm ein Tischbauner, da« von den Mitgliedern des Vereins gestiftet worden ist. Sicht lich ergriffen, bankte Herr Peschke für die ihm zuteil gewor bene Ehrung. Nachdem alle» stoch in festlicher Stimmung kurze Zett beisammen geblieben war, erreichte die schlichte und eindrucksvoll« Feier ihr Ende. S. y. —* Jahreshauptversammlung der Espe- rantogruppe. Ju der im Hotel Sächsischer Hof gestern abgehaltenen Jahreshauptversammlung der „Esperantista Grupo Riesa" Mitglied -er UniverSla Esperanto-Asoeia in Genfs ergaben die nach Vortrag der VerwaltungSbertchte vorgenommenen Wahlen eine neue Besetzung der Vorstands ämter bis aus den ersten Vorsitzenden. Herr Lehrer Kröber in Bobersen hat den Vorsitz für bas neue Geschäftsjahr wie der übernommen. —* Bcamtenhtlfe zu Weihnachten bea«. tragt. Bon demokratischer Sette ist an den Reichskanzler und an den Generaldirektor -er Deutschen ReichSbahnge- sellschast das Ersuchen gerichtet worden, den Beamte» über Gruppe VI, die sich in großer Notlage befinden, auf Antrag eine Unterstützung oder wenigsten» da» Januargehalt noch vor Weihnachten auszuzahlen. Die einmalige Notmaß nähme für die Beamten. Vom Bund Sächsischer GtaatSbeamten wird un» geschrieben: Zur Vermeidung irrtümlicher Auffas sungen möchten wir ausdrücklich feststellen, daß di« Be schlüsse des Reichstags lediglich eine einmalige Notstands maßnahme für die Beamten der Gruppen I bis Vl dar stellen. In der öffentlichen Meinung ist diese Maßnahme teilweise al» «in Weihnachtsgeschenk für die Beamtenschaft betrachtet worben. Davon kann jedoch gar nicht die Rebe sein, sondern eö handelt sich lediglich um eine einmalige Zuwendung zur Behebung der allerschlimmsten Not. Die schlechten Besoldung-Verhältnisse der Beamtenschaft im all gemeinen werden dadurch in keiner Weis« behoben. Hierzu sind vtelmehr ganz andere Maßnahmen notwendig, auf die Reichskanzler Dr. Luther in der Plenarsitzung de» Reichs tag» vom 1y. Dezember bereit» hingewiesen hat, indem er die seit langem erstrebte BesoldungSrevtston al» unmittel bar bevorstehend bezeichnete. Außerdem ist durch verschiedene Pressemeldungen der Eindruck entstanden, als ob die Be amten der Besoldungsgruppen l bis Vl doppelt« Unter stützungen erhalten hätten. Dies ist ebenfalls nicht der Fall, vtelmehr sind lediglich di« Zuwendungen an di« in Frage kommenden sächsischen Beamten erfolgt, die der Reichstae auf Grund de» Anträge» Leicht beschlossen hat. Di« Höhe dieser Zuwendungen ist so gering, daß die Not dieser Gruppen badnrch nicht gehoben wird. —* Die Steuerkarten für da» Kalender jahr 1926. Die Steuerkarten für da» Kalenderjahr 1VL6 werben im Laufe de» Monat» Dezember den Arbeitnehmern in ihren Wohnungen zugestellt. Die Arbeitnehmer sind ver pflichtet, die Steuerkarten dem Arbeitgeber Vezw. den die Bezuae audzahlenben Sassen zu übergeben. Arbeitnehmer, die bi» zum »1. Dezember 192« noch nicht in den Besitz ihrer Steuerkarte gelangt sind, müssen die Ausstellung bei dem zu- ständigen Steueramt beantragen. Soweit die Steuerkarten dann nicht zugestellt sind, gilt, spätesten» bis Ende Januar 1926, für die Berechnung der Steurrmäßtguna die aus den bisherigen Steuerkarten beglaubigte Kopfzahl der Ange hörigen, vorbehaltlich späterer Verrechnungen. Anträge auf Berichtigung der Steuerkarten hinsichtlich -er Ehefrau und der zum Haushalt zählenden minderjährigen Kinder sind bei der zuständigen Gteuerkartei, Anträge auf Berücksichtigung mittelloser Angehöriger, z. B. Eltern ober sonstiger Ver- wanbter, sowie Anträge auf Erhöhung der steuerfreien Wer. buuaöksste» lind bei dem zuständige» Finanzamt »u Kellers , —» Kinheranfführuna der Schule SrSda. Montag abend führt« di« Schal« Gröba im „Gasthof Große" Engle?» WeihnachtSwiel „Hänsels Weihnacht», trau»" ans. Die Wahl des Stücke» ist rin glücklicher Griff, Vir blicke« in di« Stube einer arme« Witwe, die ihren beiden Kindern mit inbrünstiger Liebe da» Weih, nachtsfeft bereitet. Wie strahle« die Armen de» Hänsel» und der Gretel ob der schön«, Sache«. Leiber muß die Mutier «och arbeiten gehe». Ergreifend «st e», wie der heilige Abeud so unterbrochen wird und Hänsel allein zu Hause bleiben muß. Doch da» glücklich« Kind ist bald nicht mehr allein. Mit einem Pfefferkuchenmann und einer Pfefferkuchenfrau in der Hand entschlummert e» in» Traumland. Die Geschenke werde« lebendig. Die Püpp chen und Psefferkuchenmännkr führen einen entzückenden Reigen auf. Eine wirkliche Here will mit einem Gehilfen dem schlafenden Hänsel di« Pfefferkuchen nehmen. Doch Hänsel gibt st« nicht heran». In höchster Rot erscheinen Rübezahl» Zwe«« und nehmen die Her« gefangen und schleppen sie zu Rübezahl. Unter den Klängen de» reizenden Vnomenltebchen» fällt der Vorhang. La» zweite Bild bringt nn» in Rübezahl» Waldreich. Die Walbfren führen «inen prächtige« Reigen auf. Rübezahl hilft einer Reih« Bittstellern. Au» dem Bode« de» Zauberfasse» lieft er verborgene Dinge, und mit der Zaubermüble entzaubert er die unglückliche» Menschen, welche di« böse Here erst verhert hatte. Die Here aber wirb in der Mühl« zur Eule umarmahlen. Hänsel jedoch wird von Rübezahl be schenkt. Im dritten Bilde findet die hetmkehrend« Mutter ! ihr träumendes Hänsel und weckt ihn. Nun ist wtrder s grauer Alltag. Ein stimmungsvolle» WethnachtSspiel mit Märchcnzauberl Anheimelnde Melodien wirken auf den Hörer. Prächtige Reigen erfreuen da» Auge. Der Schul- chor gab sein Bestes, und die Spieler wetteiferten mitein- ander. Da» ganze war ein Erfolg. Die zahlreichen Zu- schauer werden den Abend gewiß lange im Gedächtnis be halten. — Dienstag, den 22. Dezember, 8 Uhr, findet im „Gasthof Große" «ine Wiederholung de» Stücke» statt. —»Kinderaufführung der Schule zu Bobersrn. Festliche Freude leuchtete au» den Augen der zahlreichen Zuhörerschaft, die gestern abend im Saale de» „Admiral" zusammengestrümt war. Der uralte und doch ewig neue Zauber de» deutschen Walde» hatte sie alle in seinen unwiderstehlichen Bann gezogen. „Der Wal erzählt" meldete die VortragSfolge. Und wie viele» und vielerlei wußte er zu berichten! Vom Winterschlaf erwachende Zwerge, «in Ringelreihen der Frühlings blumen, der Osterhase, der Maitanz einer frohen Kinder schar, liedcrfrohe Wandervögel, Elfenreige» in der Mond nacht, Pilzmännlein, das neckische Echo, Beerensammler, Märchenträume, Jäger und Kräuterjette, Kletterbüblein, die gefiederten Waldsänger, Förster, Holzfäller, Reisig- fammlrr, das Sterntalermäbchen und Weihnacht im Win terwalde rauschten in buntem Wechsel an dem Auge -er gespannten Menge vorüber. Zahlreiche Gesänge deS Schülerchor» ergänzten die lebensvollen Bilder und gaben ihnen einen stimmungsvollen Rahmen. Da» frischsrohe Spiel der Kinder regte zur Mitbetätigung an und löste in manchem der Lauschenden den Wunsch aus: Wenn ich doch mittun könnte! — Ein Vertreter der Elternschast sprach im Namen aller, als er seiner Freude über da» wohlgelungene Spiel Ausdruck gab. Auf vielseitigen Wunsch soll e» am 3. Feiertage, abends 7 Uhr, im „Admiral", Bobersen, wie derholt werden. -»DerKönigin-Luise-Bund,Ortsgruppe Riesa, veranstaltete gestern abend im „Stern"-Saale eine Weihnachtsfeier, verbunden mit Gab envert et- lung an hiesige bedürftige Familien. Brennende Christ bäume, sowie brennende Kerzen und sonstiger Schmuck auf den ausgestellten langen Tafeln vertieften den weihnacht lichen Eindruck. An der Feier nahmen außer den Familien, die besonders hierzu eingeladen waren, viele Freunde und Gönner, sowie die Schwestern des Lutfe-Bun-es mit ihren Angehörigen teil, so daß der geräumige Saal sehr gut besetzt war. Die festlich weiß gedeckten Tafeln, an denen sich die Festteilnehmer zu einer großen Familie vereint hatten, luden freundlich ein zu gemeinsamem Kaffeetrinken, wobei sogar der unvermeidliche Weihnachtsstollen nicht fehlte. Die kleinen und natürlich auch die großen Festgäste ließen sich begreiflicherweise da» oespendete WethnachtSmahl aut mun den »nd so herrschte gleich von Anfang an echte, rechte Weih» nachtSstimmung. Die Vorsteherin der Ortsgruppe, Frau Hennig, hieb zunächst in einer Ansprache alle Erschienenen herzlichst willkommen. Sie wies des weiteren daraus hin, daß die dteSjährige Weihnachtsbescherung im Küntgtn-Lutse- Bunb die zweit« seit Bestehen der hiesigen Ortsgruppe sei. „Geben ist seliger denn nehmen." Unter diesem Gesichts punkte solle auch die heutige Weihnachtsfeier vor sich gehen. Di« Schwestern deS Königin-Luise-Bunbe» haben eS sich ja zur Pflicht gemacht, zu helfen, soweit e» ihre Kräfte zulassen — gleich dem Borbilde der edlen Königin Luise: wohltun in aller Stille, nicht damit rauschende Feste verbinden. Die Aufgabe de» Bundes sei Not zu lindern, und Gott gebe, daß Liek auch heute gelingen möge. Man erfülle durch Wohl- taten Pflicht. Frau Hennig nahm sodann Gelegenheit, allen denen, die fleißig an dem Werk« der Wohltätigkeit mttgear- beitet haben, für die aufgewenbcte Mühe und für alle Epen- den zu danken. Sie bat alle, die zu der Feier gebeten wor ben waren, einige froh« Stunden mit -en Lutse-Schwestern zu verleben al» «ine kleine Vorfreude aus unser liebe», deut sche» WethnachtSfest. — Luise-Schwestern hatten die musika lische Unterhaltung übernommen und erfreuten die An wesenden mit mehreren Klaviervorträgen, die ebenfalls dem weihnachtliche» Abend wirksam angrpaßt waren. Lieb«, kleine Mädchen hatten brav gelernt, um da» Fest durch GrdichtSvorträge verschönen zu helfen, und sogar rin ganz kleine» Büblein schritt stramm und mutig auf di« Bühne, um, nach artigir Verbeugung, feine VerSlein hrrzusagen. Froh ob de» gute« Gelingen» undftvlz ließ der Kntrp» -en Beifallssturm über sich ergehen. Viel Freud« bereitete de« Kindern der plötzlich in den Saal „hereingeschneite" Knecht Ruprecht, begleitet von einem Stabe munterer Zwerge. Di« Rute in der Hand, über der Schulter den groben mit «epfeln und Nüssen gefüllten Sack — so stellte er sich den kleinen Gäste« vor, mit b«n«n er sich sehr gut verstand und mit denen er gar bald liebe WethnachtSltrber ansttmmte. Er «ar äußerst gebefreudig: nicht nur, daß er seinen reichlichen Aepfel- und Nüfse-Veftaub über der lustigen Ktnderschar auSschüttete, sondern er verteilte sogar noch an jede» Kind ein kleine» Weihnacht-Päckchen, «l» da» Kleine Volk* Ve- friedigt «ar, erfolgt« die Gabenvrrteilung an diejenigen be- dürftigen Familien, denen bi« Geschenke zugedacht waren. Zahlreich« Pakete, mit Namenbaufschrtft versehen, lagen auf den Gabentischen au»»«brettet. Der Erfolg, den die Vit- len «m Unterstützung in hiesigen vürgerkretsen gehabt haben und die vpferfreudiakett der vunbegschwestern hatten «S ermöglicht, baß VS Familien und einzelnen alten Frauen und Männern beschert «erben konnte. Außer neu beschaff- ten vrkletdung»g«aenstänb,n und sonstigen brauchbaren Artikeln gelangten insgesamt noch 18 Zentner Brikett», 44 Brote, 2« Stück Butter und mehrer« Zentner Kartoffeln zur Verteilung. Außerdem waren ans zusammengetragenen Beständen an Bekleidungsstücken aller Art, Spielzeug für die Kinder und verschiedene» mehr sehr willkommene Weih nachtsgeschenk« vorgerichtet worden. In der Nähstube und tu der Werkstatt waren wochenlang fleißig« Hände beschäf tigt, au» den alten Sachen brauchbare „neue" zu schaffen. Somit dürfte e» der Ortsgruppe wohl gelungen sein, einer Anzahl von Kamillen eine WethnachtSfreub« zu bereiten. An der Spitze der Ortsgruppe steht die nnermüdltche Lei terin, Frau Martha Hennig. Für ihre ersprießliche - Tätigkeit wurde iba her herzlichste Dank daraebracht. Nach Di« wir bereit» wiederholt bekanntgegeben haben, hat da« Ministerium die gesetzliche Miete von 58 auf 6V v. H. der FriedrnSmiete erhobt, sodaß einschließlich der Mietzins- steuer von 27 v. H. der FrtedenSmiete vom 1. Januar 1926 an 87 v. H. statt bisher 85 v- H. der monatlichen Frieden«- miete zu zahlen sind. Oertliches nnv SSchftscheA Riesa, den 23. Dezember 1925. — —* Wettervorhersage kür 23. Dezember. MMitgeteilt von der Sächs. LandeSwrtterwart« zu Dresden.) -g?ild. Flachlandtemperaturen zeitweise über 5 Grad, auch Ubira« frostsrei. Wechselnd bewölkt, vereinzelte Regen» sa,-u»r. Südöstlich» bis westliche Winde. Flachland schwache bitz mäßige, Gebirge äußerst lebhaft« Winde. Daten für den 23. Dezember 1 925. Son- ueuäusgang 8,12 Uhr. Sounennntergang 3,46 Uhr. Montzauigaiia 12,53 Uhr. Mouduntergang 12,18 Uhr. — 1604 Geheime Rat al» Oberst« Verwaltungsbehörde von Kurfürst Joachim Friedrich eingesetzt. —* Todesfall. Wiederum ist eine Persönlichkeit, die in unserer Stadt und ihrer Umgebung, sowie auch tu Fachkreisen in nah und fern hohe» Anse^n genoß, au» den Reib«, der Lebenden geschieden: Herr Otto Förster, Mitinhaber und langjähriger Geschäftsführer der Firma G. Moritz Förster, Baugeschäft und Schiffswerft, Riesa. Er hat eS verstanden, durch seine Tatkraft und Umsicht die Erweitc- rung deS Geschäft» zu seiner jetzigen Höhe zu fördern. Ueber die Grenzen Sachsens hinaus ist er besonders durch seine Tätigkeit im Schiffbau bekannt »nd am Ort war er durch sein ehrliches und offenes Wesen beliebt und geehrt und auch sein Verständnis für lokale Interessen sichern ihm ein dauerndes Gedenken. Winter» Anfang. Heute, am SS. Dezember, am 10 Uhr vormittags begann mit dem Eintritt der Sonne in das Zeichen des Steinbocks der kalendarische Winter. Dem kürzesten Tage des Jahres steht die längste Nacht gegenüber. Nu» liegen Lenz nn- Sommer ferne und bald gleitet das alte Jahr in seliger HoffnungSsrendtgkett in da» neue hinüber. Das ist die Zuversicht, die der Winter bringt, das ist die Leuchte, die uns über seiner starrenden Kälte und über der nebligen Dämmerung seiner kurzen Tage hell und Zuversicht verheißend entgegenstrahlt. Es ist keine tote Zeit, die nunmehr begonnen. Kann der Landmauu auch ein wenig auöruhcn, in den Städten gehen Handel und Wandel ihren alten gewohnten Gang, vielleicht noch in ein wenig rascherem Tempo. —* Gestohlen worden sind in -er Nacht zu heute au» einem Stalle auf dem ehemaligen Göhliscr Exerzier- patze durch Einbruch 8 große weiße Eilten, die am Tatorte rbgeschlachtet worden sind. Tie Kopfe der Tiere sind nicht rm Tatorte zurückgelaffen worden. Die Tat ist zweifellos am LI. IS. 1925 in den Abendstunden ausgeführt worden. Am Tatorte ist eine 15)4 Zentimeter lange, gebrauchte, aber guterhaltene Patentzwickzange zurückgelaffen worden, die an der Schneide an einer Stelle ausgebrochen ist. Ter Täter hat bei der Ausführung der Tat mit Stiefeletsen beschlagenes Schnhwerk getragen. Die Gesamtlänge de» Schuhes ist MA, der Sohle 14, -er Fußbünnung und des Absatzes 6 Zentimeter gewesen. Die Schuhe und die Beinkleider des Täters weisen zweifellos Blutspuren auf. Der Täter ist vom hiesigen Stabtparke aus durch einen Schrebergarten hindurch gegangen und hat die nach dem Stadtparke zu gelegene Draht-Einfriedigung mit der zurückgelassene» Zange durchschnitten. Personen, die zur Aufklärung des Diebstahles sachdienliche Angaben machen können, werden gebeten, den Kriminalposten Riesa davon in Kenntnis zu setzen. —* Schrecklicher Tod. Am Sonnabend fand in Pausitz die Beerdigung des dreijährigen Mädchen» einer Drescherfamilie aus Kalbitz statt. DaS Kind hatte einen schrecklichen Tod gefunden. Das Mädchen und sein fünf jähriger Bruder suchten in Abwesenheit ihrer Mutter in einer Kammer nach dort von der Mutter versteckten Weih nachtsgeschenken für die Kinder. Sie hatten dazu ein Licht angebrannt. Dabet sind sie brennbaren Stoffen zu nahe gekommen und dadurch sind die Kleider der Kleine« in Brand gesetzt worden. DaS Mädchen erlitt am ganzen Körper sehr schwere Brandwunden. Das Feuer wurde durch einen Ortscinwohner entdeckt und konnte im Ent stehen unterdrückt werden. Das Mädchen erlag nach kurzer Zett den schweren Brandwunden. —* Die Heimatschutzvorträge i» Riesa sande» gestern abend mit einem Kasperletheater «inen schönen Ausklang. Lachende Freudigkeit herrschte in dem gntgefüllten Hüpfnrrschen Saale, wo Kasperle da» »roß« Wort führt« und nach altem Kasperlebrauch auch die „Kleinen au» dem Publikum" mitsviele» ließ. Die Ein drücke, die ein Kinderberz empfängt, prägen sich tief ein. Aber nicht allein den Kleinen wird die Unterhaltung mit dem putzigen Männlein noch lange im Gedächtnis bleiben, auch die Erwachsenen, die Imstande sind, sich über da» zu freuen, was ein Kinderherz ergötzt, werden mit wohltuenden Gefühlen gern de» Puppenspielen gelauscht und sich an ihnen ergötzt haben. Der bekannt« Puppenspieler Arthur Ganzaug« au» Dresden ist «in unerreicht dastehender Meister seiner Kunst, die «eit über dem steht, wa« man ans Jahrmärkte» zu sehen bekommt: er weiß sein« Puppen so meisterlich zu führen und ihnen Leben und Seel« zu geben, daß man zuzetten ganz veraeffrn kann, daß nicht lebende Wesen, sondern Puppen auf der kleinen Bühne spielen. Die Beleuchtung der Bühn« durch Scheinwerfer gab der hübschen Szenerie noch «Ine ganz besondere Wirkung. Di« beiden vorgefübrten Abenteuerstück«: „Kaspere Reise mit Drin, Fernando von Spanien nach Waldeck" und „Die Reise nach der Türkei »um Sultan Abdul Hamid" batten de» Tragische» gar viel geboten, wenn eben Kasper nicht dabei gewesen wäre, der in seiner urkomischen Art und seinem prächtigen Humor alle» zum besten zu wenden ver stand und »war in so drastischer Weise, daß wahr« Lach- stürm« entsesftlt wurden, zumal bet ihm da» unversLlscht« „Sächsisch" in klassischer Weis« zum Ausdruck kam. Bon packender Komik und belustigend war der Schlußwalzer, den Kasper mit seiner Christel tanzt« und der «in Zeugnis besonderer Puppenaeschicklichkrit gab. Di« dazuaehörtge Musik spielt« ein Liehbarmontkaspteler, der di« ihm zu fallende Aufgabe ebrnfall» mit anerkennenswertem Geschick »ledtatr.
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