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Uiesaer D Tageblatt 49 Jahr, Anita», 4. Dezember 1896, AdmdS Hmtzsch. »a»»Riesarr LagSlatt «sch«« ft«, La« Abend» «ft «uSnahwk der Som. und Festtage, ««teljahrlicher »«WM«» bet Abholung tu den «zpedtttou-n t» SNeft und Strehla ad« durch «tftr, Lrtlger snll M» Han» L Mark SV Pfg., bet Abholung «n Schalt« d« kafterl. Popanstalt« 1 Mar» 28 Pfg-, durch dm Briestrüg« frei ft» Hau, 1 Mark 68 Pfz »ftvtWmAmmh«, für dft Rumn« d» «uggabetag» bi« vormittag S Uhr ohne Gewähr. DonffnulGverlag Vox Langer » »tnterltch ft, Mesa. - G^chäft»pell«: »apantenftraße KV. - Md- die «edaettou veranttoortftch: Her«««« Schmidt' «tesa. «rrd Anzeiger Weßlsll «ß 1lyti-er). AmtsSkatt d« Köntgl. Amtshauptmannschast GroßenhM, des König!. Amtsgerichts und des Stadtrath- zu Riesa Bekanntmachung. Mit Rücksicht auf das bevorstehende Weihnachtsfest will der unterzeichnete Rath auf Grund der Vorschrift in ß 105 d der Novelle zur Gewerbe-Ordnung vom 1. Juni 1891 hiermit ge statten, daß im Stadtbezirk Riesa während der letzt« drei Sonntage vor Weihnachten, da- ist am 6., 13. und 20. Dezember diese- Jahres, die Beschäftigung von Behülfen, Lehrling« und Arbeite« im HMtdelOgewerbe zu folgenden Tageszeiten stattstnde: vertliches und Sächsisches. Riesa, 4. Dezember 1886. — Tine Neuerung, die man gewiß vielseitig dankbar begrüßen wird, hat Herr Uhrmachtr Beruh, Költzsch, Wettinerstraße, an seine« Hause angebracht: eine große Uhr mit transparenten Zifferblättern. Dieselbe wird vom Ein tritt der Dunkelheit bis Nacht» 12 Uhr erleuchtet, was be sonders lobenswerth ist. — Die Sächs.-Böhm. Dampfschifffahrt-.Se- sellschaft hat heute ihre Fahrten eingestellt, da auf der Abe in Folge der starken und anhaltenden Kälte sehr viel Treibeis geht. — Die gestern stattgefundene Versammlung des Bür gervereins wurde vom Vorsitzenden, Herrn Stadtrath Barth, eröffnet und geleitet. Zur Tagesordnung stand die Aufstellung von Candidaten für die bevorstehenden Stadtver ordneten-Ergänzungswahlen. Nach von dem Ausschüsse und aus der Versammlung heraus gemachten Vorschlägen erfolgte die Wahl der Candidaten mittelst Stimmzetteln und wurden mit starker Majorität die Herren Schütze, Donat, Braune, Berg, Förster, Thalheim wieder und Herr Bernhard Müller neu gewählt. Die genannten Herren werden also vom Bürgervrrein zur Wahl als Stadtverordnete empfohlen wer den. Die Candidaten sind, wie ersichtlich, allenthalben di», se.ben, wie die des HauSbefitzervereinS. — Hierauf machte der Herr Vorsitzende noch die erfreuliche Mittheilung, daß jedenfalls schon in Kürze gegen die Unzulänglichkeit de» Post amt es ll Abhilfe geschaffen werden wird. Weiter gelangte noch zur Besprechung die Hafen- resp. Quai- verlängerungsfrage. Der Vorsitzende, Herr Stadt rath Barth, war in der Lage, bestimmt versichern zu können, daß seitens unseres Stadtraths in deie Sache Alle» gethan wird, was zu Nutz und Frommen der Stadt gereichen könne und daß auch bereit- da- jetzt Erforderliche ausgeführt sei. Au« diesem Grunde und wegen der mannigfachen Schwierig, ketten und der nothwendigen Erörterungen wurde von einer derzeitigen Einberufung einer allgemeinen Bürgerversamm- lung sehr abgerathen, da es nicht ausgeschlossen erscheine, daß dieselbe die im Gange befindlichen Arbeiten unserer Behörde, de» Stadtraths, in dieser Sache durchkreuzen und erheblich schädigen könnte. — Der nunmehr angetrctene letzte Monat de« Jahre», der Winter, oder Lhristmonat, bringt drei kritische Lage, die nach den Mondvierteln auf den 4., 20. und 27. Dezem- ber fallen. Die Tage gehen von 8 Stunden 10 Minuten bi» auf 7 Stunden 49 Minuten zurück, die Nächte dagegen von 1k Stunden SO Minuten auf 16 Stunden 11 Miauten austvärt», da» ist eine Sesammtabnahme de« Tage» bi» zum k Bekanntmachung. Die von dem Königlichen Aichamt zu Dresden festgesetzt« Gebühren für die bei der Maaß- und Gewichtsrevision in der Zeit vom 3. bis mit 12. vorigen Monat- in hiesiger Stadt ausgeführten Nachaichungm werden von den Zahlungspflichtigen durch den RathSbot« eingeholt werden. Riesa, am 3. Dezember 1896. Der Rath der Stadt voeterS. längerer Zeit an krampfhaften Athembeschwerden, die in eine« Anfalle unter Herzlähmuug den Lod herbeiführten. Schedewitz bei Zwickau. Der hiesige Militärverein hat mit Rücksicht auf den Erlaß de» König!. SSchs. Militär- »erein-buude», diejenigen Mitglieder, welche eine« unter sozialdemokratischer Leitung stehenden Consmudereiu ange hören, auszuschließeu, seinen Austritt au« de« Militärver einsbund beschlossen. Wilkau, 1. Deceurber. Unsere Gemeinde ist abermals in der Lage, von eine« Vermächtnisse berichten zu können, und zwar ist ihr dasselbe die»«al vonFrau »erw.Kommerjientath Mary Dtrtel gestiftet worden. Dieselbe hat zum Andenken au ihren, leider viel zu früh für unsere Gemeinde verstorbenen Gatten der Gemeinde ein Bermächtniß von 5000 Mk. Über wiesen, dessen Zinsen zu gleichen Theilen alljährlich an würdige Arme al» außerordentliche Unterstützung und zum anderen Lheile als Freikarten zur Benutzung de« Bolksbades ver wendet werden sollen. Neumark, 2. D.cember. Auf bedauerliche Weile kam heute der Steinbrucharbeiter Hermann Gripel zu Schaden. Derselbe war im Begriff, Steine zu sprengen und nah« die hierzu bestimmte Dynamitpatrone in die Hand. Diese entfiel ihm aber, und zwar auf ein zufällig daliegende» Messer und explodirte. Dem BedauernSwerthen wurden die Nagelglieder vom Daumen, Zeige- und Mittelfinger abge rissen, die rechte Hand und da- linke Auge schwer verletzt. Seipel wurde sofort nach de« KreiSkrankenstift Zwickau überführt. Grimma. Bekanntlich wurde im vergangenen Früh jahre in der Seelingstädter Gegend ein etwa «0 Ucker große- Braunkohlenlager aufgefunden. Seitde« »«ge nommene Bohrungen, die auch jetzt noch von den H irren Wiede L Söhne-Pauschwitz, die in Ankaufsoerhandlungen stehen, fortgesetzt werd«, ergaben, daß die Kohl« stellenweise 5,5 na Mächtigkeit hat und 24—35 rrz tief liegt. Sie ist fast durchgängig al- feste Holzkohle zu bezeichnen. Der vahnbau, an dessen Vermessung flott gearbeitet wird, dürfte die Erschließung de» Kohlenlager» erleichtern >«nd be schleunigen. Plauen im Vogtl., 2. December. Von der hiesigen Staatsanwaltschaft ist der Schneidergehilfe Hilmer hier, dessen Frau kürzlich an Arsenikvergtftung gestorben ist, wegen Ber- dacht» de» Giftmord» verhaftet worden. Die fünf noch kleinrn Kinder Hilmer'» stehen nun fast ganz allein da, nur ihre Großmutter ist noch bei ihnen. Rochlitz, 3. December. Durch den früh 8 Uhr 57 Minuten von Großbothen nach Glauchau verkehrenden Per- sonrnzng wurde gestern in unmittelbarer Nähe dar benach barten Haltestelle Lastau auf de« dafigrn NivraBibrrgange 21. Deze«ber von 8 Stunden 40 Mimten, lieber >/, der Tageslänge habe« wir im Dunkeln zu verleben. Der späteste Sonnenaufgang ist 8 Uhr 12 Minuten vom 27. bi» 31. Dezember, der zeitigste Untergang aber 3 Uhr 57 Mi nuten vo« 8. bi» 14. Dezember; also am kürzesten Tage, a« 21., geht die Sonne mit de« Untergang bereits wieder aufwärts, nur mit de« Aufgang wird sie später. Die kür zesten Tage dauern vo« 21. bis 31. Dezember. — Milzbrand ist in der Zett vom 16. bis 30. No vember 1896 im Königreiche Sachsen festgestellt worden in 12 Gehöften, Maul- und Klauenseuche in 134 Ge höften, beziehentlich Schlachthöfen. Meißen. Ein schwerer Unglücksfall ereignete sich vor gestern Nachmittag an der Anmündnung der Rauhenthal- in die Roßnersiraße. Herr Obercontroleur-Assistent Medeger kam mit seinem Geschirr von einer Diensttour aus Lö.hain und konnte infolge der herrschenden Glätte der Kutscher an oben genannter Stelle den Wagen nicht mehr erhalten. Der selbe kam in» Rutschen und fuhr mit Wucht in ein entgegen kommende« und auf der falschen Wegseite fahrendes Geschirr hinein. Bei dem Zusammenstoß wurden beide Kutscher ziem lich schwer verwundet. Auch erlitt Herr Medeger schwere Verletzungen, so daß er außer an einer Verwundung de« linken Auge« noch vier Mal im Gesicht genäht werden mußte, und ist daher sein Zustand nicht als unbedenklich zu bezeichnen. f Dresden, 4. Dezember. Das rheumatische Fuß leiden der Königin von Sachsen ist soweit beseitigt, daß die hohe Frau wieder ausfahren kann. Vielfach hat die Königin in diesen Tagen Weihnachtseinkäufe besorgt. Roßwein, 2. December. Gestern früh gegen '/, 1 Uhr brach in dem alten aus Fachwerk bestehenden Theil de« Läget- schen Gasthofes i« benachbarten Seifersdorf «in Brand au», durch welchen der Gasthof völlig niederbrannte. von dem Mobiliar und den laudwirthshaftlichen Borräthen konnte nur wenig gerettet werden. Der Versicherungsbetrag soll den Schaden nur zu« Theil decken. Leisnig. Ja der letzten Stadtverordnetenfitzung wurde von der Verordnung de» Königlichen KriegSministeriums, nach welcher eine Entschädigung der Stadt Leisnig wegen Verringerung der Garnison abgelrhnt ist, Kenntniß genommen. Mylau, 2. December. von einem jähen Tode wurde heute vormittag 9 Uhr die bei dem Fabrikbesitzer Bernhard Rätzer hier in Diensten stehende, über 26 Jahre alte, au» Weißenstadt lvayern) gebürtige Bertha Schelrer ereilt. Da» Mädchen stand i« Begriff, Ankäufe zu besorgen. Auf dem Marktplatze angekommen, sank e« plötzlich zusa««en und blieb regung«lo» liegen, sodaß dessen Ueberführung nach de« Kranken- Hause sich nörhig machte; während de» Transportes dahin ist da« Mädchen jedoch verschiede«. Dasselbe litt schon seit 1. Bei dem verkauft von Brod und weißer Bäckerwaare (ausschließlich der Condi- toreiwaarerOohne Zettbeschränkung. 2. Bei dem Handel mit Milch: mit Ausschluß der Gottesdienstzeit ohne Zeitbe schränkung. 3. Bei dem Handel mit Butter, Sahne, Käse Eiern, Grünwaar«^ Londitoreiwaar«^ sonstig« Eß- und Materialwaaren, Tabak, Cigarren, Rohn», Heizung-- und Beleuchtungsmaterialien, Fleisch, Fleisch- und Fischwaaren, übenden Blum«, Blumengewinden und Pflanzen: von Vormittag- 7 bi- S Uhr und von Vormittag- 11 bis Nachmittags 7 Uhr, jedoch mit Ausschluß der Zeit de« etwaigen NachmittagSgotteSdiensteS. 4. Bei de« Handel mit anderen als den vdrstehend bereit-genannten Gegenständen: von Vormittag- 11 bis Nachmittags S Uhr mit der Beschränkung wie oben unter 3. am Schluffe. Während der Zeit, in welcher Sehülfen, Lehrlinge und Arbeiter im Handelsgewerbe beschäftigt werden dürfen, darf auch der Gewerbebetrieb in offenen BerkausSläden stattfindm. Riesa, den 4. Dezember 1896. Der Rach der Stadt BoeterS. Bekanntmachung, die «lbschifffahrt in Riesa betr. Bei dem jetzig« immer noch anhaltenden Schiffsaudrange an den AuSschifsungsplätz« in Riesa ist e« nicht möglich, daß bei der nunmehr jeden Tag zu erwartenden Anwinterung des Strome« die in Riesa löschenden bez. auf die Löschung »artenden Fahrzeuge in dem dortig« Hafen Unterkunft finden können. Es wird daher hiermtt zur Kenntniß der betheiligt« Schlfs- fahrttreibmden gebracht, daß unter den dermalen in Riesa bestehenden außergewöhnlich« Ver hältnissen der nach 8 10 d«S Regulativs für die Benutzung des fiscalischen Verkehrs- und Winterhafens bei Riesa eingeräumte Vorrang nur auf solche in Riesa behufs ihrer Löschung liegenden Fahrzeuge zu erstreck« ist, welche wegen ihres jewelliaen Tiefgänge« nicht mehr weiter geführt werden können und zwar «ach Maßgabe ihrer durch Anmeldung m Riesa festgestellten Ankunft. Alle ganz oder theilweise von ihrer für Riesa bestimmt gewesenen Ladung entlöschten Fahrzeuge sind dagegen so schleunig wie möglich nach anderen Häfen «eiter zu führ«. Me au« der etwaigen von dm betheiligt« Schiffern verschuldeten Verzögerung dieser Wetterführung für die betreffenden Fahrzeuge u. s. w. entstehend« Nachthelle haben sich die betheiligt« Schifffahrttreibenden selbst zuzuschreiben. Meißen, am 3. Dezember 1896. Königliche Amt-Hauptmannschaft als Elbstromamt. 427 cr. vor» Gchrveter. W.