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Berlin; für bayrisch, Truppen: da« Nachwetsebureau de« Königlich Da,rischen KrlegSmlnistertum« in München; sür württembngtsch» Truppen: da« Nachwetsebureau de« Königlich Württembergtschen Krieglministertum« in Statt' «art; sür die Mariae: da« Zentralaachweisidureau de« Retch«marineamte« in Berlin. Di« bet den Postämtern vanätlg gehaltenen Doppelpostkarten können für Anfragen bei den außerfächfifchen Bureau« aus der Abreßseit« dem- entsprechend abgeändert werben. — Wie nicht ander« zu erwarten war, find infolge der «tngetritenen Mobilmachung dieErntebertcht « beim Königlichen Statistischen Lanbe«amte nicht so zahlreich ein gelaufen wie unter normalen Verhältnissen; sie genügen aber doch, um einen Ueberbltck über den Stand der Saaten zu gewinnen. Im allgemeinen hat die trockene Witterung und besonder« die tropische H'.tze in der ersten Hälfte .br« v»rlcht«mona!« da« Getreide zum Teil sehr schnell zur Reif« gebracht, sodaß «in groß» Teil de« Roggen« schon in vielen Bezirken geschnitten ist. Die häufigen Nieder schläge in den letzten Wochen haben allerdings da« Ein- . dringen de« abgemähten Roggen« sehr erschwert. Dazu kommt noch, daß sich die Halmfrüchte durch heslig« Ge wittergüße stellenweise gelagert haben, wa« da« Abmachen ungemein verzögert. Da« letzter« ist auch bei den Sommer- Halmfrüchten der Fall, möchten sich de»halb bet dem durch den Krieg heroorgerusenen großen Arbeitermangel in der Landwirtschaft recht viele hilfsbereite Kräfte finden, die die schöne anstehende Ernte mit unter Dach und Fach bringen. — Der Stand der Rüben und Futtergewächse ist im großen und ganzen ein guter, und auch der erst« Schnitt der Wiesen hat befriedigende Erträge ergeben; durch die letzten nassen Tage ist die Heuernte noch etwa« verzögert worden. — Die Kartoffeln leiden wie die letzten Jahre etwa« unter der vlaltrollkrankheit; nach der Durchschnitt«, not« zu schließen, hat sich aber ihr Stand etwa« gebessert. — Gewitter und Hagelschlag haben auch in diesem verichtS- «onat wieder einige Bezirke getroffen, und auch über Mäuse- und Hamsterschäden werden hier und da Klagen geführt. —* Ueberau« viele Freiwillige und Krieg«- freiwillige Irrffen in den Standorte» der Kaiser- lichen Marine ein, ohne daß ihre Annahme möglich ist. E« wird daher denjenigen Personen, welche keinen Einberufungsbefehl oder Krieg«order haben, dringend ab- geraten, nach den Marinegarnisonen zu reisen in der Annahme dort eingestellt zu werden. Der Bedarf ist augen- blickltch gedeckt. Für alle etwaigen späteren Einstellungen kommen in erster Linie Freiwillige in Betracht, da« heißt Leute, die ihrer aktiven Dienstpflicht ohne Unterbrechung genügen wollen und in diesem Jahre noch nicht 20 Jahre alt find oder werden, oder um zurückgestellte Militärpflich tige. Die Aussicht auf Einstellung KriegLfreiwilliger be steht vorläufig nur für frühere Osfiziere und Deckosfiziere, für Geschützführer, Seetelegraphisten, Funkrntelegraphisten, Rohrmeister, Ltgnalpersonal und andere Spezialisten. —* E« unterliegt keinem Zweifel, daß übelwollende Elemente, vielleicht im Auftrage unserer Feind«, planmäßig auf allerlei Gebieten de« öffentlichen JntereffeS Alarm- und Sensationsnachrichten verbreiten, die bestimmt und geeignet sind, Beunruhigung hervorzurufen. Da« Publi- kum wird aufgefordert, allen solchen Nachrichten ein ruhiges Mißtrauen entgegenzusetzen. Jedenfalls macht sich tnit- schuldig, wer Nachrichten verbreitet, die nicht durch die amt liche Berichterstattung bestätigt sind. Sollt« r» gelingen, den Urheber von Slarmnachrichten festzustellen, so ist er der Polizei zu übergeben. —* SS wird nochmal« dringend gebeten, bi« in da« kleinste Dorf hinan« davor zu warnen, auf Flieger, bi« sich nicht etwa durch Bombenabwrrsen oder in anderer, durchaus zweifel-freier Weise al« Feinde erweisen, zu schießen. Man bedenk« nur, welches Unheil durch einen Treffer gegen unser« Luftfahrer in ihrer wichtigen Tätigkeit . ungerichtet werden kann. Dasselbe gilt von unseren Kraft- fahrern. Wir haben keine feindliche» Kraftwagen mehrtmLande. ' —* Dem Großen Generalstab gehen zahlreiche Mit ¬ teilungen sowie Angebote sür die Verwendung al» Dolmetscher usw. zu. Der Geueralstab ist nicht in der Lage, Uebersandtr« zurückzuschicken oder Anfragen und Angebote zu beantworten. — Bet der Besprechung im Ministerium d»S Innern In DnSden über die wirtschaftliche Lage nach , Au« bruch de» Kriege«, au« der wir schon Sonnabend einige» Mitteilen konnten, wurde «. a. noch in folgenden Punkten Ueberelnstimmung mit den Vertretern von Land- wirtschaft, Industrie, Haudel, Gewerbe usw. festgestellt: I. Den Arbeitgebern ist dringend anzuraten, ihre Ange stellten und Arbeiter, wenn anch vielleicht in beschränktem Umfange, solange weiter zu beschäftigen, al« sich ihr Betrieb uur irgendwie aufrechterhalten läßt, verschiedene In dustrien, in«besondere der Nahrung«- und Genußmittel, können mit Sicherheit darauf rechnen, daß ihnen durch den Krieg sogar vermehrt« Aufträge zugrsührt werden. 2. Mit Unrecht nehmen manch« an, daß der eingetretene Krieg«- zustand die Aufhebung «ingegangener Lies«rung»oerträge rechtfertig». Eine Aushebung solcher Verträge kann nur in Frage kommen, wenn besondere RechtSgründe dafür vor liegen. Wer sich ein« Lieferung hat versprechen lassen, ^anus jedenfalls' nichts «inseitig vom Lieferungloertrag« zürücktr«t«n.' 8.-Di« diesjährig« Ernte bietet di« günstigsten Au«fich1«n. Maßregeln, sie mit Beschleunigung zu bergen, find allenthalben tu, Sange. E« liegt daher kein Anlaß für Landwirte und Händler vor, ihr« Vorräte an Grtretde und M«hk über da« übliche Maß hinan« zurückzuhallen. Auch di« Kartoffelernt« stellt reichen Ertrag in Aussicht. 4. Um «in« Zusammenfassung aller durch d«n Krieg be dingten wirtschaftlichen Maßnahmen für da« ganze Land berbrtzuführen, ist «in besonderer Ausschuß gebildet worden, dem Vertreter der großen Städte, der Landwirtschaft, von Handel und Industrie und der Banken angehören. —* Nach einer Umfrage, di« der verband der vffent- NL« aemchuützig,»^ Arbiit«n,ch»,ts, bet seinen HauptatiöeUönachweiseu Bautzen, Ehemnitz, Dre-den, Leip zig, Plaue» veranstaltet ha», scheinen auch im Königreich Sachsen wie in anderen Teilen de« Deutschen Reiche« ge nügend Arbeitskräfte sür di« Einbringung der Ernte vor handen zu sein. Bet den einzelnen Arbeitsnachweisen be steht sogar ein starke« lleberangebot von Arbeitsuchenden, so daß viel« vorläufig nicht unleraebracht werden konnten, zu mal in einigen Teilen Sachsen« die Erntearbett überhaupt noch nicht begonnen hat. Es zeigt sich namentlich, daß viele beschästtgungllos« Arbeiter selbständig Stellen auf dem Lande sich gesucht haben. Unter diesen Umständen muß die dringende Bitte an die Schulen und die Jugendorgani sationen ausgesprochen werden, daß die sich für die Ernte meldenden Beschäftigungslosen nicht durch freiwillige Helfer verdrängt werden. ES gilt in erster Linie, den durch den Krieg arbeitslos Erworbenen Gelegenheit zu geben, für sich und die Ihrigen den Unterhalt zu erwerben. Sehr viele per städtischen Arbeiter sind ja auch durchaus in der Lage, landwirtschaftliche Arbeiten zu verrichten, La ein großer Teil auf dem Lande aufgewachsen und erst später in die Stadt gekommen ist. Unbedingt erforderlich ist allerdings, daß nun auch die Landwirt« von diesem Angebot Gebrauch machen und entweder den landwirtschaftlichen Organisationen (KreiSoereinen, Lande»kulturrat) oder den öffentlichen Arbett«nachwetsen ihren Arbeiterbedarf melden. Wenn der gesamte Arbeiterbedarf eine« Dorfe« durch den Gemeinde vorstand festgrstellt und einer Vermittlungsstelle mitgeteilt würde, dürfte die Lösung der Arbeiterfrage keine Schwierig keiten bereiten. —* Durch die eingetretene Mobilmachung ist dem Postamt die Hälfte de« Unterbeamten-Personal« genommen worden, sodaß mehrfach« Einschränkungen im Bestellung«- und vriefkastenleerungSdirnst nötig geworden sind. Bi« auf weitere« sind folgende Bestellungen vorgesehen: Im Stadtgebiet Riesa eine 3 malige Ortsbestellung gegen 7*/, Uhr vorn»., 12 Uhr vorm. und S Uhr nachm., eine einmalig« Geld- und Paketbrstelluug 7 Uhr vorm., eine zweimalige VorortSbestellung gegen 7°° Uhr vorm. und 5 Uhr nachm, sowie eine einmalige Landbestellung 7^ Uhr vorm. — Im OrtSgebtet Gröba findet eine zwei malige vrtrsbestellung gegen 7°° Uhr vorm. und 6 Uhr nachm., sowie «in« einmalige Geld- und Paketbestellung statt. Ferner werden in der Zett von 7—10 Uhr vorm., 1—4 Uhr nachm. und 7—10 Uhr nachm. sämtliche Briefkasten de« Stadtgebiet« Riesa und de« OrtSgebiet« Gröba geleert. — «Mit dem Einsetzen der Kriegshandlung wird na türlich im ganzen Volke der dringende Wunsch laut, stets schleunigst Kenntnis von unseren Verlusten zu erhalten. Dieser Wunsch ist durchaus begreiflich und e» wird ihm in offenster und weitestgehender Weise Rechnung getragen werden. Jeder, der mit militärischen Verhältnissen vertraut ist, wird eü aber auch verstehen, daß rS gewisser Zeit be darf, bi» nach einem Gefecht die Zahl der Verwundeten übersehen werden kann. LS ist sogar sür die am Kampfe beteiligten Regimenter unmöglich, unmittelbar nach dem Kampfe, bevor die von der Truppe Abgekommenen sich wieder eingefunden haben, ein einigermaßen zuverlässiges Bild zu geben. ES ist Vorsorge getroffen dahin, daß die Truppen durch die Militärbehörde in der Heimat die An gehörigen so schnell wie möglich benachrichtigen; außer dem werden regimentsweise zusammengestellte Verlust listen veröffentlicht werden. Die Heeresleitung rechnet auch hier auf das Vertrauen de» tapferen und zu jedem Opfer bereiten Volkes, in welchem sie die festeste Stütze findet bei dem unS aufgezwungenen schweren Kampfe." — ES werden wohl viel« aus dieser Mitteilung die Mahnung herauShören: Seid gefaßt! Die Zahl derer, die zu Hause bereit» «ine UnglückSbotschast ereilte, ist sicher nicht gering. Mögen sie Trost finde» in dem Gedanken, daß ihr Leid unser aller Leid ist. »Vaterland, du forderst viel!" Die Hunderttauseude, die jetzt in Ost und West dem Feinde entgegenziehen, wissen: e« geht durch Not und Tod! Wissen aber auch, daß er nicht« Höheres geben kann, al« sein Blut einzusetzen sür da« Vaterland und für eine Zukunft, die, so hoffen wir, vielen Geschlechtern zum Segen werden wird. —* Wir machen darauf aufmerksam, daß bis auf weitere« jede Mittwoch abend» */,9 Uhr Kriegs- and acht mit anschließender Abend mahlSfeier statt findet. Nähere« in den Kirchennachrichten. — An die höheren Kommandobehörde n de« Heere« gelangen jetzt alltäglich zahlreiche Gesuche von junge» Leuten, die den Wunsch haben, durch Eintritt in da« Heer al« Freiwilliger ihre Kräfte in den Dienst de« Vaterlandes zu stellen. Alle derartigen Gesuche sind jedoch nicht an die höheren Kommandobehörden zu richten, di« auf die Annahme von Freiwilligen keinerlei Einwirkung auSübeu. Die an diese Behörden gerichteten Gesuche er schweren nur den Geschäftsgang und verzögern die Ein stellung. Nach Z 98 der Wehrordnung können von allen Ersatztruppenteilen nach ausgesprochener Mobilmachung Freiwillige jederzeit angenommen und eingestellt werden. Die Gesuche um Einstellung find daher unmittelbar an den Kommandeur de« Ersatztruppenteil« zu richten, bet dem der Betreffende eingestellt zu werden wünscht. — Neber da« Verhalten gegenüber Mili- tärposten scheint in manchen Kreisen noch Unklarheit zu bestehen. Wir weisen darauf hin, daß dem „Halt"-Rus eine« Posten« unverzüglich Folge zu leisten ist. Jeder, der «in Fuhrwerk oder Automobil benutzt, schärfe die« vor Antrltt der Fahrt seinem Führer ein. Nur so läßt eS sich vermeiden, laß ernste Vorfälle vermieden werden. Die Mahnung bezteht sich selbstredend auch auf Radfahrer und Fußgänger. Namentlich nervöse» Leun» möchten wir dringend an« Herz legen, nicht in der Bestürzung davon- zueilen oder gar mit der Hand Bewegungen zu machen, die ln der Dunkelheit von dem Soldaten nicht verstanden oder falsch gedeutet oder al« Gegenwehr aufgef^ßt werden kötnen. Di, letzten Tage haben wiederholl gezeigt, daß von den Feinden gern die weiblich« Verkleidung bevorzugt wird. Darum ist «» zweckmäßig, wenn sich unsere Frauen jederzeit mit einer Legitimation (Geburt«- und Woknuna«. schein, Familienbuch usw.) versehen, au« der ihre Persönlich keit «inwandsfret heroorgeht. Dasselbe gilt selbstverständlich auch für alle Männer, soweit sie nicht zu den Fahnesr gerufen find »nd kein« Uniform tragen. Jeder zügle feine Neugier und halt« sich nicht unnötig an den von Militär- und Polizeimannschasten bewachten öffentlichen Gebäuden, Brücken, Bahnkörpern usw. auf, da dadurch der Ueberbltck über di« zn bewachenden Terrain» erschwert wird. Er leichtere jeder unseren Soldaten den Dienst durch strenge Beachtung der öffentlich bekannt gegebenen Vorschriften und zeige jeder Ruhe und Besonnenheit. Da« ist die erst« Pflicht in diesen Stunden der Gefahr! —* Wieder zugelaffen sind geschlossene Briefe 1. nach Elsaß-Lothringen, 2. nach den zum Regierungs bezirk Trier gehörigen Kreisen St. Wendel, Ottweiler, Saar brücken (Stadt), Saarbrücken (Land), Saarlouis, Merzig und Saarburg (Bz. Trier), 3. nach Orten im Fürstentum Birkenfeld, 4. nach den zum vkfehlSbereich« der Festungen Straßburg (Elsaß) und Neubreisach gehörigen badischen Postorten, da« sind a) im Bereiche der Festung Straßburg die Orte: Altenheim, Appenweier, Auenheim (Amt Kehl), voderiweier, DierSheim, Dundenheim, Ichenheim, Kehl, Kork. LegelShurst, Leuteiheim, Lichtenau (Vaden), Linx, Marlen, Meißenheim (Baden), Mrmprechthofen (Amt Kehl), Neufreistett (Amt Kehl), RheinbischofSheim, Scherzheim (Amt Kehl), Schutterwald, Sundheim (Vaden), llrloffen, WagShurst, Willstätt (Amt Kehl), Windschläg, d) im Be- reiche der Festung Neubreisach die Orte: Achkarren, Breisach, vurkheim, Gottenheim, Jechtingen, Ihringen, Königschass hausen (Kaiserstuhl), Krozingen, Mengen (Baden), Merdingen (Baden), Munzingen, Oberbergen (Kaiserstuhl), Oberrimsingen, Oberrotweik, Opfingen, SaSbach (Kaiserstuhl), Schallstadt. 5. Nach der Rhrinpfalz. Die Rückgabe einzelner Sen dungen an die Absender, die sich zweckmäßig auf den Um schlägen zu bezeichnen haben, bleibt vorbehalten. Meißen. Der Schmiedemeister Kirsten hier hat sechs Söhne zum Militär gestellt, und alle sechs sind nun zu den Waffen einberufen. Die Schwester folgt den Brüdern als freiwillige Krankenpflegerin ins Feld. 8 Dresden. Der älteste Sachse in Waffen dürfte der Hoftheatermusiku« a. D. Fiedrich Füsse! in Dresden sein, der bereits die Feldzüge 1864 und 1866 mitgemacht hat. In den letzten Tagen sah man den 73jährigen Patri oten mit dem Gewehr auf der Schulter in DreSden-Neustadt auf Posten stehen. Ein noch nicht einmal 18 Jahre alter Enkel des alten Herrn wird den Krieg als Freiwilliger beim Infanterie-Regiment Nr. 106 in Leipzig initmachcn. Dresden. Die Kirchen, welche auch in den letzten Tagen von viele» aufgesucht wurden, waren natürlich gestern daS Ziel von Tausenden, welche besonders dir Gotteshäuser füllten, in denen beliebte Kanzelrcdner predigten. Uebervoll war die große LukaSkirche, wo der Hofprediger Keßler die Gemeinde zur Andacht hinriß, und rS war ein erhebender Augenblick, als nach Schluß des Gottesdienste« die Orgel nochmal« mit der Melodie: „Deutschland, Deutschland über alles" einsetzte und die Gemeinde stehend das Lied mitsang. DaS Niederländische Dankgebet beendete die wohl allen unvergeßliche Andachtsstunde. 88 Dresden. Nicht weniger als 10 In Dresden lebende Amerikaner, sowie fünf rumänische Studenten haben dem Roten Kreuz in Dresden ihre Dienste angeboten. Berbersdorf bei Roßwein. Beim Getreidemähcn wurde dem zweijährigen Kinde des Gutsbesitzers Otto Barthel ein Fuß abgeschnitten. * Königsbrück. Bei einer dienstlichen Patrouillen fahrt am 5. August nut einem Kraftwagen der Kommandantur Tr.-Pl. Königsbrück verunglückten gegen 5,30 Uhr nachmit tags durch Schleudern des Kraftwagens und Anfahren an einen starken Baum auf der Kunststraße bei Schmorkau Oberleutnant d. N. des Infanterie-Regiments Nr. 177 Nobe, befehligt als Adjuta,nt der Kommandantur, tödlich, und 12 Unteroffiziere und Mannschaften der Kommandantur des Truppenübungsplatzes zum Teil schwer infolge Quetsch- und Schnittwunden, Arm- und Beinbrüchen. Die Verletzten wurden sofort nach Anlegung von Notverbänden durch hinzngerufene Aerzte dem Garnisonlazarett Königsbrück zugeführt. Pirna. Ein Feldbesitzer hat seine reiche Ernte bereits geborgen und den ärmeren Leuten erlaubt, auf seinen un geschleppten Feldflächen die Aehren abzulesen. Mit Freuden zogen Frauen und Kinder hinaus, um daS Getreide draußen zu sammeln. ES sind recht nette Erträge gewesen, die da jusammengebracht wurden. ES würde mancher armen Fa milie ein großer Dienst erwiesen, wenn viele Besitzer dem Beispiele folgten. Bautzen. Ein hiesige« Blatt schreibt: Von maß gebender Seite erfahren wir, daß die in Bautzen ver breiteten Gerüchte über Verluste de« zur Division gehörigen Regimenter Nr. 177 völlig unbegründet sind. Meldungen über Gefechte würden an erster Stelle dem Herrn Divisions kommandeur zugeaangen sein, was jedoch nicht geschehen ist. Krim mitschau. Eine Stiftung von 25000 Mark hat Fabrikbesitzer Emil Trommcr der Stadtverwaltung zur Unterstützung von Familien, die durch die Einberufung ihres Ernährers in eine bedrängte Lage geraten sind, übergeben. Aue. Im Blaufarbcnwerk Niederpfannensticl erhält jeder der einbcrufencn Mannschaften eine Kriegsunterstützung von 10 Mk. Außerdem haben die in Werkshäusern wohnenden Familien der Einberufenen während der KriegSdaucr keine Miete zu zahlen. Zwickau. Ein Bürger der Stadt, der nicht genannt sein will, stiftele 20000 Mk. für die Zwecke des Roten Kreuzes. Zwickau. Die sozialdemokratischen Stadtverordneten haben erklärt, daß sie in der jetzigen Zeit jedwede theoretische Auseinandersetzungen über die Notwendigkeit des Krieges so wie über Recht oder Unrecht unterlassen. Jnfolgedcsse« würden sie auch für die geforderten Kredite und Mittel stim men, die zum Kriegftthren und zur Milderung der Krieg«» folgen notwendig sind. Die Stadverwaltung bewilligte dann einstimmig 300000 Mk. zur Milderung der Kriegsfolgen: Plauen i. v. An den Folgen eine« Echädelbruch» verstorben ist lm hiesigen Krankenhause der in Chemnitz;