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bericht wurden bet die Strecke vM K Die Dresdner Börsenkurse wurden heute wiederum, wie schon gestern, so spür uottrt, daß dieselben in heutige vir. nicht zum Abdruck gebracht werden können. ___—_ - - ere Sorten, ben die Preise aas , «eseu oder jenen Laut K beherrscht, dem Willen ttfer tu da« Oemüthslrde» de« ald erkenne«, daß nicht allein di s Sofia. Wie die „Agence Balcanigue" meldet, ge« lang in dem Prozesse Georgien),-der zur Zeit der Minister- Präsidentschaft StambülowS wegen angeblicher Mitschuld an der Ermordung Beltschews verurtheilt und später von Hern Appellgericht freigesprochen iwirde, der Untersuchungsrichter zu der Schlußfolgerung, daß Stambulow an der Ermordung Beltschews bttheiligt war. Damit war die Aufgabe des Untersuchungsrichters beendet. Derselbe trat gestern die be treffenden Aktenstücke an den Platzkommandanten atz, per sie dem Kriegsminister zustellte. Der Kriegsasiuisier wird die Akten untersuchen lassen. Wenn die Anzeichen Hk die Schuld Stambulows sich als gravirend beweisen, wird die Angele« genheit dem Untersuchungsrichter des Geschworenengerichtes ' überwiesen werden. Die Meldung, daß man Stambulow gegenwärtig verhaften wolle, wird von der „Agence Balca« nique" als unbegründet bezeichnet. Die Verhaftung könne ausschließlich das Civilgericht veranlassen. , , iw die Er- Müng treteeckeff AunkttolisstSrnagtt Hei de« Uttel eine Ür sielen, sottitttt daß dasselbe vhrwiegend ei» psychische« ist; er wird suchen, daß der in sprachlicher Hinsicht vom Skeptizismus gequälte Sprachleidend«, welcher täglich/ ja stündlich über sein Gebrechen grübelt, nicht zu belächeln, son dern geradezu zu bedauern ist. — Diese« in da« veruf«- leben de« Leidenden tief einschneidend« Uttel zu bekämpfen, hat sich die E. Denhardt'schr Sprachheilanftalt in Dresden- Blasewitz seit vielen Jahren zur Aufgabe aemacht und hierin die schönsten Erfolge erzielt. Die Anstalt wurde während ihre« nunmehr 33jährigen Bestehen« von 2236 Stotterern im Alter von 8 bis 61 Jahren besucht und zwar von 2025 Personen männlichen und 211 weiblichen Geschlechts, einVer- HAfisiß von 9 : i. Von diesen 2236 Stotternden waren 1977 Deutsche (138 aus dem Königreiche Sachsen), 259 Ausländer. — Das Stottern kann nicht nur im jugendlichen Alter, wie man oft glaubt, sondern auch bei Erwachsenen be seitigt werden, ES befanden sich z. B. unter den Besuchern der Anstalt viele ältere Personen, Aerzte, Geistliche, Päda gogen, Juristen u. s. w. Die Anstalt in DresVen-Blasewitz hielt seit dem Jahre 1890 vier Fretkurie ab; dieselben wiederholen fick jährlich. Eine Ziveiganftalt des C. Den- harht'schen Instituts in Dresdcn-Blasewitz existirt in Burg- ftcinfurt, Westfalen, eine Filialanstalt in Chicago. Beide Anstalten stehen unter der Leitung früherer, von Herrn Den- Hardt geheilter Schüler. * Promnitz. Auch hier ist Heuer wiederum eine schöne Eisbahn vorhanden, die der Beachtung des Publikums em pfohlen wird. Der Preis für Benutzung der Bahn ist ein sehr mäßiger. Oschatz. Der hiesige Gewerbeverein hat die Abhal tung einer ÄuSstellstNg in Erwägung gezogen, doch finden über den Zeitpunkt, wann dieselbe stattfinden soll, noch Er örterungen statt. j ):( Dresden, 5. Januar. Wegen Beleidigung Sr. Majestät des Königs und der Prinzen dcS Königl. Hauses wurde heute der Steinbrecher Otto Förster aus Naundorf bei Struppen, Vater von 5 Kindern, zu 8 Monaten Ge- fängniß verurtheilt. Der Angeklagte hatte äv« Anlaß des Einzugs Ihrer K. K. H. H. des Prinzen Johann Georg und der Prinzessin Isabella in Dresden am S. Joni ». I. in einer Schänke zu Kleinstruppen gröbliche Beleidigungen auS- geftoßen. — Unter aufregenden Umständen für daS Publikum wurde genxrn bei de« Königl. Landgericht ei« Meinerd ge- 'w-r drcn. Zwei Frauen aus Obermeua M M«ch«n, deren Aussagen in einer Strafsache wegen Körperverletzung einan der oiamteral gegenübersteben, mußten nach Lage'de» Prozesses vereidet werden. Das Gericht-konnte davon «sicht Abstand nehmen, da noch unentschieden ist resp. vorläufig nicht fest- gesullt werden konnte, wer falsch schwören wütve. ' Alle Be mühungen des Vorsitzenden, das Gedächrniß der Frauen zu schärfen, und die wiederholten Hinweise auf die schweren Folgen LeS Meineides rc., änderten au dem Ausgang nichts. Crimmitschau. Einen bedauerlichen Unfall erlitt in der Nackt zum 4 d. M. der auf hiesigem Bahnhose ange- stellie Weichenwärter Kluge von hier beim Rangiren eines Mürerzugcs dadurch, daß er von einem Wagen herabglitt und unter die Näder desselben kam; dem Bedauernswerthen wurde der linke Arm dicht an der Schulter vom Körper getrennt. Meerane, 3 Januar. Am Neujahrstaz ist die Fa milie. der Hebamme Kögler von einem schweren Verhängniß betroffen worden. Die genannte Frau ging am Sylvester- Abend ihrem Berufe- nach, als plötzlich ein großet Hund auf sie zusprang und sie mn der Brust mit den Pfoten packte. Durch den dabei erhaltenen Schreck mußte die bedauerns- werkhe Frau in ihre Wohnung zuröckkehren, sich zu Bett legen und am Neujahrsmorgen verstarb sie. Eine große Kinderschaar betrauert den schnellen Tod der erst 42jährigen krcusörgenden Mntter. Oelsnitz. Die Kreuzotter ist in der Amtshaupt- mannschaft Oelsnitz zur Landplage geworden. Obschon man dorr alljährlich Tausende dieser giftigen Reptilien tödtet, so ist Loch aus den tabellarischen Uebersichten kein Rückgang zu bemerken. ES wurden nämlich 1889: 2140; 1890: 3378; 1891: 2513; 1892: 2480; 1893: 2941 und 1894: 3064 Kreuzottern gefangen und getödtet und hierfür Fangprämien in Höhe von 4283 Mark aus Bezirksmilteln bezahlt. Unter Leu 93 Ortschaften, welche im Bezirke der Amtshauptmann- schakl Oelsnitz liegen, befinden sich überhaupt nur 9 Dörfer, in denen in den letzten fünf Jahren keine Kreuzotter getödtet worden ist. Leipzig. Eine sehr gewichtige Rolle im Haushalts plan der Stadt Leipzig spielen die „ManSfelder Kuxe", von denen Leipzig 6998 besitzt. Infolge des Silberpreissturzes und anderer Unfälle, von denen die Marisfelder Bergwerke heimgesucht worden sind, haben die Kuxe im Jahre 1893 einen Gewinn überhaupt nicht ergeben. Da auch für 1894 ein besseres Ergebniß nicht zu erwarten ist, so hat auch in den HauShaltplan für 1895 eine. Gewinnsumme nicht einge stellt werden können. Wie bedeutend die Verluste sind, die die Stadtkasie dadurch erleidet, geht daraus hervor, daß z. B. in den Jahren 1891 und 1889 die Kuxe für Leipzig einen Gewinn r on je einer halben Million Mark brachten, und in den Jahren 1887 bis 1892 beziffert« sich der Ge winn auf etwa 2'/, Millionen Mark. Auch im Interesse der Leipziger Steuerzahler ist es daher sehr zu wünschen, daß für die „Mansfelder Kupferschiefer bauende Gewerkschaft" -besser« Zeiten kommen. Leipzig, 4. Januar. Die Ledermesse, die vorgestern Eisenbahn-Fahrplan vom 1. October 1894. ^Abfahrt vÄ, Riesa sin ver Richtrmg^uach: DreSde« 7,0 9,28* 9,57* 9,33^ 11,207 1,21 3,10 5,37 6,167' 7,36* 9,147 11,38* (s. a. Meja-Röderau-Dresden.) Leipzig 4,44*1 7,51s- 9,41 9,34* 12,567 3L5 5,9* 7,197 8,22* 1,14. «henmitz 4,56-f- 8,50 11,51 3,53 6,30 8,4* 9,477. Nossen 5,07 7,13-s- 1,21 6,10s- 9,51 bis Lommatzsch. Elsterwerda und Vertin 6,54-s- 12,16 bis Elsterwerda, 1,36 5,134 9,46-s- bis Elsterwerda. RSderau 4.3 9,37* 10,43 3,14 6,51 8,26 11,47. 's Zu die,em Schnellzuge werdm in Mesa TageSbllletS na» Leipzig zu den gewöhnlichen Preisen verausgabt. tzkcknnft in Riesa von: Dresden 4,43* 7,47-s- 9,25 9,33* 10,567 12,527 3,49 5^* 7,157 8,^" 9.41-* 1,8. - Leipzig 6,oO 9,27* 9,56* 9,157 1,16 3,9 4,587 7,35* 9,97 11,«7* «henmitz 6,447 9,22* 10,38 3,5 5,28 8,12 11I37. «affen 6,267 12,37 3,337 8,197 11,20 von Lommatzsch. Elsterwerda 6,407 11,43 3,6 6^7 8,367- «-der« 4,37 10,13 11,26 3,45 8,2* 8,59 12,25. Die mit Stern (*) bezeichneten Züge, sind Schnellzüge, die nu Kreuz (7) bezeichneten Mge führen die 4. Wagenllasse. An Sonn, und sächsischen Festtage» kommt dir 4. Vagenllass« in Wegfall. dieser Doppelselbstmord hervordrachte, war so groß, daß folgenden Abend die Spielsäle vollständig leer blieben. Ha«S- und Landwirthschaftliches. Unsere Pferde. Es ist geradezu unbegreiflich, daß Leute, die jahraus jahrein mit Pferden umgehen, die Thiere so wenig zu behandeln verstehen. Sehen wir uns zunächst die Pferdeställe an; dieselben sind ost dunkel und dämmerig, in Kellergeschossen angebracht, unrein, zu heiß und dunstig oder zu kalt. Augen- und Lungenkrankheiten sind die Folge der Barbarei! Nur als wahres Unding können die hoch an der Wand angebrachten Heuraufen bezeichnet werden. Wer dieselben erfunden hat, muß eine Giraffe beim Fressen beob achtet und sie für ein Pferd gehalten haben; das Pferd im im Naturzustände nimmt seine Nahrung vom Boden auf, nicht aber von Bäumen, wie die Giraffe oder der Elefant. Bei dem Fressen von der Raufe fallen dem Thiere unzählige kleine Sämereien und Heustaub in die Nüstern und Augen und verursachen Erkrankungen der Athmungsorgane, sowie Entzündung der Augen, oft Erblindung. Produktenbörsen. LS. Berlin, 5. Januar. Weizen loco M. Mai 140,—. Juni 140,75, Juli bester. Ropo«v loa> «. 115,-, Mai 118,25, Juni M. 119,-, Juli M. — bester. Spiritus loco Di. —, 70er loco 32,—, Mai 37,70, Juni 38,—, 50er loco M. 51,50, ruhig. SttlLl» loco: mit Gaavrächo gegetbt ist, sehr gern kaust, da vorzüglicher Beschaffeiche« ist. Die gestrige LedeyWe Amr von etwa soo G«rb«r» and Lederhändlern besucht. — An unserer Universität bestehe« in diesem Winter 60 studentische Vereine und Korporationen, außerdem werden aus der List« noch 2 Bereinigungen geführt, dis zur Zeit infolge einer Verfügung de» Universitätsgerichts aasgehoben (suspendtrt) find. — In einem hiefigeu Hotel fand man heute Morgen einen 26 jähr. Kaufmann aus Wernigerode und ein 24 jähr. Büffetmädchen erschaffen auf. Bermuthlich hat der Kaufmann zuerst seine Geliebte und dann sich selbst erschossen. Der Grund ist bisher unbekannt. — Der am Mittwoch wegen Verdachtes der fahrlässigen Tödtung des ynnck. msck. Os wald Heyde vorläufig verhaftete Apothekergrhilfe Cramer ist bald nach seiner Vernehmung wieder entlassen worden. Die Sektion der Leiche des auf so tragische Weise umS Leben ge kommenen Studenten Heyde ist gestern Nachmittag auf An ordnung der hiesigen königlichen Staatsanwaltschaft erfolgt. Ueber das Ergebniß der Sektion verlautet noch nichts Be stimmtes. Berlin. Ein schwerer Unglücksfall hat sich in dem Hause Bernburgerstraßc 14 zugetrqgen. Ein in dem Fabrik betriebe einer Buchdruckerei befindlicher Fahrstuhl ist mit vier Personen, drei Lehrlingen und einem Hausdiener, ari dem vierten Stock in den Keller gestürzt. Alle vier Personen sind schwer verletzt. Es scheint, daß der Unfall durch hie Schuld der Verletzten her,beigeführt wyrdtztt sst. Ein er schütterndes Familiendrama hat sich gestern, Frettäg, früh, in der Wohnung des Kutschers Hoffmann, Ganenstraße 52, ab- gesnelt. In Abwesenheit ihres Mannes schickte Frau Hoff-, mann ihre beiden ältesten Kinder fort uNd erwürgte ihre beide« jüngsten Kinder, die im Alter von 1 und 5 V, Jahren standen. Dann legte fie Hand an sich selbst; und machte ihrem Leben durch Erhängen ein Ende. — Eine am Donnerstag Abend' bei Keller in der Koppenstraße tagende Brauereiarbriteroer-. sammlung mußte gegen 12*/« Ubr Nachts wegen des fürchter lichen RaddauS, den die „Genossen" machten, „vorzeitig" gr-, schloffen werden. Auf der Tagesordnung stand mA. der Bericht der Agitationskommission der Brauer, welchen der „Genosse" Eiermann erstattete. Wir erwähnen daraus, daß die Kommission nicht weniger als 32 Mal mit Brauereien in Verbindung getreten ist. Einige Male wurde sie jedoch glänzenden die Luft befördert. Die Versammlung beschloß, die stark angegriffene AgitatianStmumissioo noch- bis zu«v 1., Mar bestehen zu lassen, bis dahin soll sie Noch efnmal Rechenschaft ablegen. Das Referat des Brauers Schneider über die ,,"age der Opfer dcs Bielboykotts" hatte u. A. zur Folge, daß der „Genosse" Millarg, erklärte; ^Hören wollen uns die Braucreiärbeiter nicht, über unsere Groschen nehmen sie!' Stürmische Entrüstung folgte hierauf, Pfuirufe wurden laut. Als der Tumult immer größer wurde, „vertagte" der Vorsitzende die Versammlung; zu gleicher Zeit erklärte der überwachende Polizeioffizier die Dersackmlüng für geschloffen. Dem „Genossen" Millarg aber wurde arg zugesetzt, es be durfte des Eingreifens des Schutzmanns und des SaälbesitzerS, um das Knäuel zu lösen, das sich um ihn gebildet hatte. Vermischtes. Gegen das Schnarchen. Wenn Jemand anfängt zu schnarchen, genügt einfaches Berühren des Kehlkopfes von außen, um sofort die „lieblichen" Töne verstummen zu lassen. Der Schlafende mcrkt davon nicht das Geringste. Eine Er klärung für diese Thatsache hat man bis jetzt noch nicht finden können, aber das Mittel bewährt, sich und es ist dasselbe aufs Beste zu empfehlen — so sagt man. „Probiren geht über Studiren." Ein italienisches Ehepaar, das binnen vier Tagen 260000 Lire am Spieltisch verlor, erschoß sich vor dem EingangSthor des Crsinos von Monte Carlo vor den Augen einer großen Anzahl von Personen. Der Eindruck, den ' ' am Ressortminister de« -uküttM Stefan Ti-za als künftige», wird bemerkt, daß essich l«! denen ein gewisser Ernst «sicht augenblicklich nur den Werth vgn s- P a r i s. Heute Vormittag s „Ecole msiitaire" die Degradation Vtt fus. In dem Augenblicke, al« der Adjütant sich Drttzfttt näherte, um die Degradation vorzunehmen, rief DreyMSr „Ich swwöre, daß ich unschuldig bin! Es lebe Krauketchi* Die außerhalb de» „Ecole" stehende Menge, die verstand, büß Dreyfus seine Unschuld betheuerte, schrie: „Tod de« Ver- räkher! ' und von allen Seiten Mönte Pfeifen. Darauf voll zog Ver Adjutant die Degradation.? Al« er den Degen Der- ? brach und die Spitze zu Boden warf, rief DreyfuS r>on Neuem: „Ich bin unschuldig, es lebe Frankreich!" Rach er folgter Degradation mußte Dreyfus an der ganzen Arpüt vorbeischreiten. Als er vor "einer Gruppe Journalisten vorüber, kam, rief es: „Sagt dem ganzen Frankreich, daß ich unschiü- big bin!" Eiuige Reserveoffisiere riefen: „Rieder mit dem Judas! Schweig, Gerräther!" Bei diesen Worten «gndte sich Dreyfus aufbrausend unb mit drohender Miene nWtzdn Rufern um. Die Artilleristen, die ihn begleitet««, zog, jedoch weiler, und ohne weiteren Zwischen' " Uhr di? Handlung beendet. Santiago in Chile har im dortig Auswärtigen' hie Gerüchte 'M Verhältnisses zwischen Chile M AraentKiMM erklärt.' ' ' - '/ - 7 Madrid. Jü dtavarka und AhrMsi schwemmungen stattgefukden. , : -'. -- 7 London. Der ,,Dittel' wirh. von gestern gemeldet: Der Kongreß hat 2 Millionen Dollar, für KriegSmateE WipM sind 3 "' " M,Ki rung für den Fäll, dchWW Ät WHM licher Weise mit Chile in der Grenzfrage «üitred rigkeiten Geld bedarf. 7 Peterstzurg. Die Kaiserin-WittWe heMchtG «pch Thronfolger nach Mentotte zu reifen. 7 So" lang in dei der Ermordung Beltschews verurtheilt und später von hem