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Riesaer G Tageblatt und «klbeblatt «nd Ameiser). Postscheckkonto! Dresden ISS» Virokaffr Riesa N.'. »2. und Anzeiger Mebiatt »«r Anzeiger). Draytanschrist: ^g.vlatt Riesa. Da» Riesaer Tageblatt enthält die amtlichen Brkanutmachuugen der AmtS';o:i>tmannschaft Srohenhal«, de» Amtsgericht», der Amtsanwaltschaft beim Amtsgerichte und de» Rate» der Stadt Riesa, de» Finanzamt» Riesa und de» HanNttallamt» Melken, sowie de» Kemeinderate» Gröbä. 274. Sonnabend, 25. November 1S22, abends. 75. Jahrg. Das Niesaer Tageblatt erscheint irden Ta, avend«^»^hr^i7^ü«nähmr^«^Eonn. und gesttag«. veznsSpret«, «egen Vorauszahlung,^önätttch^SSY^Märk ohne Bringerlohn. Anzeigen für dir^ Nummer des Ausgabetage« sind bi« 9 Uhr vormittags aufzugeben und im vorau» »u bezahlen; eine Gewähr für da« Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Preis für die 89 mm breite, 8 nun hohe Grundschrist.Zril« (ö Gilbens 2S.— Mark; zeitraubender und tabellarischer Satz 50°/, Aufschlag. Nachweisung«, und VermittelungSgeblihr S.— Mark. Feste Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag versällt, durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung«, und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige llntt'hattungs. beilage „Erzähler an der Elbe". — Im Fall« höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de» Betriebe« der Druckerei, der Lieferanten oder der BefvrderungSeinri h l ügen hat ver Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de« B«-ug»pr«iseS. Rotation«druck und Verlag: Langer S Winterlich, Riesa. EeschöftSftelle: Gortheftrstze Ü9. Verantwortlich sür Redaktion: Arthur Hähnel, Riesa; für Anzeigen»«»: Wilhrlm Dittrtch, Niksa. g Meielieferung von Umlagegetreide betr. Unter Bezugnahme auf Ziffer 5 der Bekanntmachung de» Kommunalverbandes vom 21. Oktober 1922, Kleieliefernng von Umlagegrtreide betr., wird bekanntgegeben. daß der Klelevreis fiir das erste Drittel der Getreideumlage auf 1188 M. ohne Sack ab Laaerstelle festgesetzt worden ist. Der Kommunalverband wird nunmebr mit der Ausschreibung der KleiebezugSschein« für das erste Drittel der Umlage in der Reihenfolge der gestellten Anträge beginnen. W r okie « bain am 25. November 1922. 1185 l. NmtSbaiivtmannschaft. Getreidepreise betr. Die Preise für das erste Drittel der Getreideumlage sind mit rückwirkender Kraft für alle a«S der Ernte 1922 getätigten Ablieferungen wie folgt erhöht worden: Fiir die Tonne Roggen auf 28 809 M. „ „ „ Weizen „ 30 800 „ „ „ ,. Gerste „ 27 000 „ „ „ „ Hafer „ 25 500 .. Die Wirtsckiaftsstelle des KommunalverbandS in Großenhain wird auf Antrag den Unterschied auf die bereits zu den bisherigen Preisen abgeliekerten Mengen mit möalich. ster Beschlennianng den Erzeugern nackveraüten. Bei der Antraaftellnng find die Nblieferungsschclne mit vorznlegcu. Der Antrag kann unter Vorlegung der Abliefe- rungSslbeine mündlich oder schriftlich gestellt werden. Bei der Geldknappheit empfiehlt es sich dringend, daß die Bankkonten der einzelnen Erzeuger nach Möglichkeit anSgenützt werden. Die schriftlich antragstellenden Erzeuger wollen deshalb in dem Antrag mit angcben, auf welches Konto fie den nachzuvergütenden Betrag überwiesen hnben wollen. Im Interesse einer geordneten Abwicklung deS umfgngreicheu NachzablungSgeschäfteS wird weiter bestimmt, dast mündliche Slnträae auf Zahlung der Nachvergütuna nnr vor mittag» in der Zeit von 8-1S Ubr gestellt werden können. Die übrige Geschäftszeit mutz zur Erledigung der schriftlich eingehenden Anträge vorbebalten bleiben. Die Getreideaufkäufer des Kommunalverbands wollen vom Erlaß dieser Bekannt- macbung ab für das zur Ablieferung gelangende Getreide die obigen Preise zur NuSzah- lung bringen nnd den gezahlten Preis auf den Ablieferungsscheinen vermerken. Großenkatn am 25. November 1922. 1138 I. Rmtsbauvtmannschast. Urttermieterwohnunqen betr. 1. Wir weisen hiermit zur Vermeidung erheblicher Nachteile erneut daraus bin, daß die Verpflichtung bestebt. in allen Füllen da» Freiwerden bezw. Freistellen möblierter oder unmöblierter Nntermteterwohnungen unverzüglich im Rathaus, Zimmer Nr. 14, zu melden. In den Fällen de» Freiwerdens durch Kündigung muß diese Meldung spätestens binnen 3 Tagen nach Kündigung bewirkt sein. 2. Vor Vermietung, Neberlaffung oder Ingebrauchnahme einer möblierten oder unmöblierten Untermietrrwobnuna ist die Erlaubnis des Wohnungsamtes erforderlich. Soweit von einer selbständigen Wohnung nnr rin Raum möbliert an eine einzelne Person weiter vermietet werden soll, geben wir hiermit, wie dies bisher schon stillschweigend geschehen, ganz allgemein dir Genehmigung. In jedem anderen Falle ist aber die besonder« Genehmigung des Wohnungsamtes einzubolen. Die Nichtbeachtung dieser Bestimmungen würde sowohl kür de« Mieter wie den Untermieter die Bestrafung auf Grund des 8 18 der LandeSwohnungSverordnuna zur Folge haben. Rat der Stadt Riesa, am 23. November 1922. Der GaSwerkSauSschuß hat beschlossen, den Gaspreis mit Wirkung vom 1. November 1922 ab auf 7S.V0 M. für 1 edm fest,ns,den. <Nröba ttklbe). am 24. November 1922. Der Gemeindevorstanb. . ' - ' . --ss—— OerMckes nnd SiitWsches. Riela. den 25. November 1922. —* Lichtbilder-Vorträae des Landes- aereins Sächsischer Heimatschutz. Im zweiten Heimatvor^raa bekmudelte Herr Oberstudieurat Vrok. Dr. Lstta Eduard Schmidt. der verdieustvalls Bei-saller der ..Knrsächfischen Streifzüae". das untere sächsische Elbtal. Unterstützt durch eine aroße Zabl prachtvoller Lichtbilder ließ der geschätzte Redner in aeist- und aemüt- voller Weise tue Elblandschatt von Cossebaude bis Strehla an unserem Nnae nornberzieben. Bilder vom Strom, von Burgen und Schlössern, non Siedelnvasfarmen. von Bergen und Tälern betonten in anschaulicher Art. daß diese? Gebiet nuferer Heimat, da? uns so nabe lieat. viele Schön heiten birat, insbesondere die Landschaft des GranitmasiivS zwischen CoSwig und Hirschstein, die z. T. etwa? Heroisches an sich hat. Von den vielen Bildern, di« uns erfreuten, seien nnr einige genannt: Cossebaude. Siebeneichen und Scharfenberg — die Burgen der deutschen Romantik, die Aufnahmen non der Insel Gauernitz, von Diesbar, Seußlitz und Hirschstein. Mit besonderer Liebe verweilte der Vor tragende bei Meißen, d'eser erinnerunasrelchen Stätte, von der n'cht nnr ein gutes Stück sächsischer, sondern auch deutscher Kultur ihren AnSgang genommen bot. Ein Genuß für sich waren die Bilder Oskar Zwintlchers mit ihrer liefen Beseelung der Meißner Landschaft — im Gegensatz zur volkstnmlich.naiven AuffgssnngSmeise eines Ludwig Richter. Ter Vortrag, dem mehr als tausend Zuhörer lauschten, fand äußerst lebhaften Beiiall. Kein Wunder! — trug er dach in hervorragender Weise dazu bei, die Liebe zur heimatlichen Landschaft «nseres Stromes zn wecken und zu vertiefen. — Nm Schluffe seiner Wanderfahrt berührte der Redner auch unsere Heimatorte Niesa-Gröba. Dabei wurden auch einige von Herrn Hynek zur Verfügung ge stellte neue Ausnahmen von Teilen des Klosters nnd Ansichten des BerkchrslebenS aut der Elbe gezeigt. Da die hierzu gemachten Ausführungen des Vortragenden besonderes Interesse erregten, seien sie hier wörtlich angeküat. CS. Wo die Jahna aus ihrem an behäbigen Dörfern und schmucken Herrensitzen so reichen Tale die Elbe erreicht, stiftete Bischof Dietrich von Naumburg um 1119 das Lenediktinerkloster Riesa. Daran wuchs all mählich ein deutsche? Straßendorf an, ans dem sich ein Marktflecken entwickelte. Aber erst als sich die Leipzig- Dresdner Eisenbahn, das hügelige Gelände von Meißen und Lommatzsch meidend, seit 1837 bei Riela den Elb» ström überschritt, wurde Riesa 1859 wirklich zur Stadt und bekam seitdem als größter Elbumscdlaaeplatz Sachsens eine stetig wachsende Bedeutung. Eine weitschaueude Stadt verwaltung hat 1874 das Rittergut, das ist das ehemalige Kloster, in städtischen Besitz gebracht und zum Mittelpunkt der städtischen Verwaltung gemacht. Später kam der auf Aröbaer Flur an der Mündung der Döllnitz angelegte Elbhafen mit seinen umfangreichen Quai«. Speichern und Petroleumniederlagen hinzu. Riesas Wichtigkeit wird noch weiter wachsen, wenn es dereinst an das großdentsch« Kanalsystem angealiedert sein wird. Schon jetzt bat «S mit seinem weit ausladenden Wafferturm, seinem breit auf ragenden Kirchturm und seinen zahlreichen im Strom und Hafen verankerten Frachtkähnen etwas Niederdeutsch-Hansea tisches an sich. Eine auffällige Parallele zur Entwicklung von Riesa bietet auf sächsischem Boden die «rzgebirgische Stadt Aue. Auch Aue liegt an der Mündung eine« kleineren Gewässer» 4n ein größere», de» Schwarzwaffer» in die Mulde, auch Aue ist aus einem Kloster hervorgewachsen, das der Kaiser Friedrich Barbarossa im Jahre 1173 in» Leben rief, auch Aue ist erst im 19. Jahrhundert aus ländlichen Ver hältnissen zu städtischem Wesen fortgeschritten. Wie Riesa zu Beginn de» 19. Jahrhundert» WO Einwohner zählte, so batte Aue damals 770. um 1850: 1700. aber im Jalfte 1900: 17000 und jetzt über 25000. In Au« und in RMa batte der Scharfblick der mittelalterlichen Geistlichkeit und ihrer Berater Punkte herauSgrsunden, die sich beide erst im Zeitalter der Eisenbahnen zu bedeutenden Verkehr», platzen auswuchsen. Hier wie dort ist da» Kloster di« eigentlich« Urzell« der Stadt. Drum lassen Sie uns dem Riesaer Kloster, wenn r» auch längst weltlichen Zwecken diente noch einen Augenblick unlere Lelluabm« schenk««. keutixer vollarkur» (»mttted): 7206 Besonders hervorheben möchte ick den Nordbau und den Westbau als künstlerisch wertvoll nnd ehrwürdig durch die romanischen, nach innen schlitzförmig gestalteten Fenster, vor allem aber doS Bild eines eigenartigen Fundes, der im Jahre 1919 bei der Abtragung einer starken Mauer des WestflügelS im Wirtickastsbofe des Rathauses znm Vorschein kam. Es war ein seiner Aeste cntkleibeter rings ummauerter Eichenstamm von etwa 30 Zentimeter Durchmesser und 3'/« Meter Höbe. Dieter Stamm wurde bei den Bauarbeiten an seiner Stelle belassen, und durch eine Äleckkappe geschützt ragt er über das übrig gebliebene Manerstück empor. Er ist für dir Bangeschichte des Klosters von größter Wichtigkeit, denn da der Stamm augenscheinlich keine konstruktive Be deutung sür den Bau hatte, so muß man ihn wohl als ein Heiligtum betrachten, das absichtlich mit in das Kloster ein gebaut wurde. Vielleicht ist er dec Rest eines heiligen Haines der umwohnenden Slawen, den man rinbezirkt hat, nm die Neubekehrten an den Besuch der Klosterkirche zu gewöhnen. Da die jetzige Klosterkirche außerhalb des alten Klosterviereckes liegt und in ihrem Banbestand kaum über das 16. Jahrhundert zurückgebt, so bestebt die Möglichkeit, daß der Eickenstamm die Stelle anzeigt, wo die erste kleinere Klosterkapelle gestanden bat. —* Oefsentlicbe Sitzung des S chulausschus seS In der gestern abend abgebaltenen öffentlichen Sitzung des Schulausschusses widmete Herr Bürgermeister Dr. Scheider vor Eintritt in die Tagesordnung dem am 16. November verstorbenen Leiter der Knabenschule. Herrn Schuldirektor Fritzsche, einen warmempfundenen Nachruf. Die Mitglieder des Ausschusses batten sich zu Ehren des Verstorbenen von den Plätzen erhoben. Ferner gab Herr Bürgermeister Dr. Scheider dem Ausschuß Kenntnis von einem Dank schreiben der Frau Schuldirektor Fritzsche. Alsdann be grüßte er diejenigen Herren, die neu in den SchulauSichuß eingetreten sind und sprach den Wunsch aus, daß ihre Mit- Wirkung im Ausschuß der Schulgemeinde zum Wohl« dienen möge. — An dem katholischen Feiertag Allerheiligen sind «ine Anzahl Kinder der hiesigen Volksschulen dem Unterricht ferngeblieben, obwohl fie bezw. ihre Eltern über die Strafbarkeit dieser Sckuloersäumnisse aufgeklärt ge wesen find. Der Schulausschnß beschloß, das Vergeben dieser Eltern als einen eigenmächtigen Eingriff in die Ord nung der Schule zu betrachten und deshalb Strafantrag zu stellen. — Zur Beratung kamen mehrere Anträge zum Haus- baltplan. Angenommen wurde der Vorschlag des Scbul- beirateS, die im diesjährigen HaushaUplan eingesetzte Summe von 92 500 M. zur Beschaffung von Lehrmitteln usw. entsprechend der Geldentwertung auf 629000 M. zu er- böhen. — Die Herstellung von Wandtaseiflächen an den Wanden der Knaben- und Albertscbule soll erst im nächsten Jahr ausgeführt, in den diesjährigen Hanshaltplan für dies« Arbeiten aber bereits eine Rat« von 100000 M. ein- gestellt werden. Die Beschaffung von Vorhängen in der Albettschule, die Einfriedigung des Vorplatzes der Knaben- schule und die Beschaffung von Bänken für die Knaben- schule wurden aus SparsamkeitSrücksichten auf spätere Zeit »urückgeftellt. Angenommen wurde noch ein Antrag, einen Betrag zur Anschaffung von zunächst 10 Reißbrettern, die gegen Leihgebühr an einheimische Fortbildunasschüler ver- liehen werden sollen, in den diesjährigen Hanshaltplan einzuftellen. — Nach einem Gutachten des städtischen Schul beirates schlägt der ScbulauSschuß vor, von Ostern 1923 ab die BeztrkSbilduna innerhalb der Mädchen- schule dergestalt durchzufttbren. daß als TrennnngSstraßen die Schul- und Partstraße gelten und die Kinder von der Schulttraße noch zur Carolaschule und die Kinder von der Parkftraße noch zur Aldertschule gehören. Al« Ausgleich- gebiet haben zu gelten in erster Linie die Häuser »wischen Schul- und Schloßstraße, wenn Kinder sür die Carolaschule in Betracht konnnen, und die Häuser zwischen Park- nnd Riederlagstraße, wenn Kinder für die Aldertschule in Be tracht kommen. Ausnahmen sollen nur auf Grund schulärzt lichen Gutachtens möglich jein. Hiernach gehören also die Kinder des Stadtgebietes westlich der Schul- und Parkftraße nach der Carolaschnle, die Kinder de« Stadtgebietes östlich dies« Straßen zur Aldertschule. — Weaen der Durchführung des SchulbedarsSgesrtztS In Riesa und der hierdurch erfor derlich werdenden Errichtung neuer Lebrerttellen Ostern 1923, sowie wegen der Genehmigung der alsdann noch ver bleibenden Ueberstunden soll der VezlrkS-Lehrerrat gehört werden. Das Ministerium soll gebeten werden, zu ge nehmigen, daß für den HandfertigkeitS-, Koch-, Haus- baltungS- und NadelarbeitSnnterricht an den Volksschulen Gruppenunterricht eingerichtet werden kann. Bei Gelegen heit der Ausschreibung der durch den Tod des Herrn Schul direktor Fritzsche freigewordeneu Lehrerstelle sollen gleich mehrere Stellen ausgeschrieben werden. Lehrkräfte, die auf dem Boden der Arbeitsschule sieben, sollen den Vorzug er halten. — Herr Jurmann macht darauf aufmerksam, daß die Verlegung der Qnäkerspeisnng aus die Abendstunden sich nickt bewährt bade. Herr Bürgermeister Dr. Scheider bestätigt das, er wolle aber, ebe er ein bestimmtes Urteil abgede, erst nochmals genaue Erkundigungen einziehen. —SEK. Zum Totenfest. Ter Totensonntag führt unsere Gedanken mit leiser Hand an die Stätten, wo unsere Toten schlafen. ES wird manchem Alten, Kranken und Armen, Vereinsamten und von den Menschen Ver lassenen gerade angesichts der Notlage unseres Volkes fast wie Neid ankommen: „Die ruhen gut!" Aber rin besinn liches Gemüt sucht die Lebendigen nickt bei den Toten, sondern blickt empor zur Heimat der Seelen bei Jem im Lickt. „Mag auch die Liebe weinen, es kommt ein Tag des Herrn." In stiller AndacktSstund« hält die verwaiste Seele so gern versckwiegene Zwiesprache mit den Ver klärten, was sie wohl den Hinterlassenen zu sagen haben zu Hoffnung und Trost. Wenn das Herz reckt still geworden ist, gehorsam und ergeben unter den großen Gotteswillen, dann hört es doch die alte traute Stimme, die ewige HeilandSftimme: Sei getrost, Ich bin es! Und in den einsamen Nackten, auf den verwaisten Plätzen hört die Seele Seinen Zuruf: Ick bin bei euck, Ick bin mit dir. Und über den ehrwürdigen Leidenskampf und Heimgang unserer Abgeschiedenen klingt das Lied der Erlösten mit dem Siegeswort des Lebenssiirsten: Ich habe die Welt überwunden! G. F. —* »Die Schmetterlingsschlacht", Schauspiel in 4 Akten von Hermann Sudermann — dein eckten Volks- dickter —, gelangt Sonntag, den 26. November (Toten sonntag) im Hotel Höpfner, Riesa, zur Aufführung. Ein Werk von erschütternder Gewalt und Größe. Ter Kampf einer Mutter mit 3 Töchtern um ihr Taiein. Tie Haupt rollen liegen in den Händen der Damen Sckendlcr, Flessa, Walter. Matthes und der Herren Lehmig, Posse, Breitling. Weiß. Ter Abend kann auch dem verwöhntesten Thcatcr- desucker empfohlen werden. —* Gottfried Keller-Abend. Wie bereits im Anzeigenteil bekanntgegeben, wird Heinz Hanfe, in, Auf trage des Vereins für Volksbildung nnd Kunstpflege, am Montag, den 27. November, im Festsaal der Lbcrrcal cknle frei ans dem Gedächtnis die Mäichenerzählung „Spiegel, das Kätzchen" vortragen. Einlaß findet von 7', Uhr an statt. Nach 8 Uhr kann niemand bereingclassen werde», weil die Türe» geschlossen und die Lampen im Znhöiercaum gelöscht werden. — Der Volksbildungsoerein dielet mit dieser Veranstaltung eine intime Feierstunde, die kein Freund feinsinnigen Humors versäumen sollte, wie ihn Gottfried Keller in dieser Novelle darbietet. — Eine Anzahl Eintrittskarten zu je M. 25.— sind noch in den Buck- Handlungen Munkelt-Riesa und Jentzsch-Gröba zu haben. —* Fahrraddieb stahl. Heute mittag gegen 11.30 Uhr ist vor dem Grundstücke Hauptstraße 29 ein gut erhaltenes Herrenfahrrad (Marke Brrnnabor, schwarzer Rahmenbau. gelbe Felgen und Schutzbleche, die mit schma len schwarzen Streisen abgelebt sind, nach unten gebagcne Lenkstange mit Vorbau und verbrauchten Griffen, Pedale mit Ledereinsatz, langer brauner Ledrrsattel, an dem die Feder nieten inftandsetzungsbedürstig sind, Doppelhoblstahlielgen mit Radreiseniatz und guterhaltener Gummibereifung, Wert 20 000 Mark) gestohlen worden. Besondere Kenn- »eichen: an der vorderen Gabel ist an einem Teile die Löt naht geplatzt, die Kette sitzt leicht ans und der Freilauf über springt. Als Täter kommt ein 25 di» 28 Jahre alter Mann mit grauer Militärjoppe, schwarzer Hose nnd dunkel blauer Schiffermüde in Frage. Fiir die Ermittelung der Täters u»»d hie Wiedererlangung des Rades sind 2000 Ni,