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7. Jahrgang Dresden, Montag den 2ü. Oktober 1931 Nummer 179 sseuer auf Ms xesamle ^rbeklersekLtt Polizei besetzt Lieblnecht Hauz! Unsere «n 8PN-0^resinski! Rote Einheitslundgebung in Dresden Zn Freital üveesllNle KP s-Dersommlung / proletarische Abrechnung mit SPD, SAPD und Wagner i r einer Mitteilung des Polizeipräsidenten ist zu «r- , dasz diese Polizeiaktion gegen das Karl-Liebknecht» ; in l't durch eine Anordnung des Oberreichsanwalte«. -n, vom Berliner Polizeipräsidenten per. In der Diskussion sprach der Linkszcntrijt Hellmut Wag ner. Mit scheinradikalen Phrasen verkleidet, entwickelte er eine syndikalistisch-tratzkistische Plattsorm. Angeblich will er nicht mehr zur SPD zurück, nicht zur SAP gehen und bekämpf auch die kommunistische Partei. Dann erklärte eine SAI-Iungarbeiterin unter stürmischem Beifall ihren Ue vertritt zum kommunistischen Iu- gendvcrband. Im Ükamcn der Ortsgruppe Hellcrauder 2AI gab ein Iugendgenossc eine Erklärung ab, das; die Gruppe be schlossen hat, einen Delegierten nach der Sowjetunion zu schicken und gleichzeitig mit dem kommunistischen Iugendverdand die rote Einheitsfront zu bilden gegen Lohnraub, Arbeits dienstpflicht und Faschismus. (Minutenlanger Beifall.) Im Schlußwort rechnete der Genosse Feller unter stürmi scher Zustimmung der Versammlung mit den anttbolschewistischen Auffassungen Wangners ab. Wer nicht f ii r di« Sowjetunion ist, ist gegen sie. Und wer die Sowjetunion bekämpft, ist gegen den revolutionären Marxismus-Leninismus, der durch den gran diosen FUnsjahrplan in unserem proletarischen Vaterland ver wirklicht wird. Zum Schluß wurden Protestentschließungen, u. a. gegen die Besetzung des Karl-Liebknecht-Hauses und gegen die Berurtei- lung der streikenden Seeleute einstimmig angenommen und eine Reih» Aufnahmen in die KPD, den KIVD und die Rote Hilf« gemacht. (Ausführlicher Bericht folgt morgen im lokalen Teil.) Am Sonnabend fand in Freital im Sächsischen Wall ebenfalls eine überfüllte Versammlung statt, in der beide Rese. > ! renten sprachen. 7 Abonnenten für das Volksecho wurden ge- ! worben zind Aufnahmen für Paktes und Jugend gemacht, Tchlachsteueeeehühung eine bedeutende Erhöhung der Fleifch- Großstädte übertrumpft. jede Konkurrenz ausschließt, wird die Sabotage der Kroßugraiier begünstigt. Die neue Brotpreiserhohung ist jedoch nur der A ustakt ii r eine allgemeine Lebensmittelverteuerung. Durch die Erhöhung d e r S ch I a ch t st e u e r und Ausgleichs- teuer, die von der S ch i e ck - R c g i e r u n g mittels Notverord nung erfolgte, und durch die beide Steuern um rund bl» Prozent erhöht werden, wird für die Dauer der nächsten Jahre jedes Pfund Fleisch um ti bis 9 Pfennig verteuert. Die Folge davon wird ein weiteres Anziehen der Klei, Handelspreise für Fleilchmaren sein. So wird die Lebenslage der werktätigen Malsen verschlechtert. Dem Lohn-, Gehalts- und llntcrstlitzungsraub folgt der Lebensinittelwucher. Die Schuld daran tragen diejenigen, mit deren Unterstützung diese Notver ordnungen in Kraft treten konnten und dir ErUtcnz der Brüning und Schieck ermöglich! n-brde. Der Noggenkommisjar Baade, der tMlwv Tonnen Roggen für den menschlichen Genus, unbrauch bar machen lieg, ist Mirglied der SPD. Die Zollgesctze wurden beschlossen mit Hilfe der SPD. Die Notverordnung der Schieck- regierung wurde sanktioniert durch die sächsischen „Linken". Die sabotierenden Großagrarier, die den konzenirlschcn Angriff aus die Lebenshaltung der Werktätigen führen, sind die Befehlshaber der nationalen Front, der Hugcnbcrg, Hitler und Leldte. In der Landwirtschaftskammer Sachsens haben die Nazis die abso lute Mehrheit. So besteht die breiteste Einheitsfront non futter bis Breiticheid zur Auswucherung der werktätigen Bevölkerung. Demgegenüber gilt es «inen festen Block unter roter Füh rung zu schaffen gegen Lebrnsmittelwucher und Ausräuberung des werltätigen Volkes. In jedem Betrieb, auf jeder Stempel- stelle bildet rot« Einheitskomitees gegen Brot- und Fleifchwuchrr. Organisiert unter Führung der Kommunistischen Partei in roter Einheitsfront den Kamps gegen Brot- und Fleifchwuchrr, gegen di« Aushungerung der werktätigen Bevölkerung, für Arbeit, Brot und Freiheit! - >! p , , I I « : dt- neunmal N«npm,Ill«ttU, »dir »«,„ .... „ i» , iur g-mM«n-n,eUi«n rn Pt . sür »I« RekI-m„«U« I.nIchN«!,,»» e.kUpalnarn Teil «Inrr T»,NrU,> l.i» RW Än»!,«n.«nn,I>m, nur von » u^r an in d«r LkptdiN-n Dr«»drn<N. l, Liilrrb-dnhsMrulN r Dresden, den 26. Oktober. li-cftern fand im Ausstellungspalast in Dresden eine wuchtige Einheitskundgebung der KPD und des KIVD Halt. Genosse Iür», der ehemalige 2. Vorsitzende der SAI Niederrhein, sprach an Stelle der erkrankten Genossin Grete Neumann. In trefflichen Ausführungen schilderte er seinen Weg von bankrotte n Sozialdemokratie zum Kommunismus. Am Niederrhein gingen Hunderte oppo- >nellc SPD- und SAI-Genossen den Weg der Genossen Lr! ringhaus, Torhorst und B a u m a n n. Die oppo- iüencllcn SAI-Mitglicder von Dresden dürfen sich nicht für ne neue zcntristijche Splitterjugcndorganifa- non mißbrauchen lassen, sondern müssen dem Beispiel der himborner SAI-Ortsgruppc folgen, die unter der Losung: „Neber hundertmal mit Thälmann, als einmal mit Wels oder -eqdklvilz", zum KIVD Ubergetreten find. Genosse Feller gab dann bekannt, daß di« Polizei de» Sozial demokraten Krzesinski erneut das Karl-Liebknecht- Haus in Berlin besetzt hat.. (Minutenlanger Empörung-sturm). Dann behandelte der Referent den völligen Zusammenbruch der Außenpolitik der 2. Inter na Atonale und brand markte besonders die schändliche i m p e r i a l i st i s ch c Rolle der 5szialdcmokratic in der offenen Verteidigung des japanischen "ebersalls aus die Mandschurei. Zum Schlug setzte er sich mit in Toleriekungspolitik der sozialfaschistischen SPD-Führer aus einander und kennzeichnete die konterrevolutionäre Rolle der LAP. v . z , r , , 11 « r tr«! tzou, monmu» r.!Ul RM «zahl!,«, Im v»k-u«>, dm» I L dl? Voll r.LO RM sOhn« Zu'^ellarbührf. DI« ..ArbNKksttmm»- or!chri«t läa- I da an bona, und Feieriap««. In Kalle» köherer Gewalt betteht kein I E «nspluch auf UirfeeuaA der Zeitun- »do* aus Zur2azahlung de» Nezuqsprelle» I ve KPD-Stimmen Verdoppelt Lleberan Derluite der SPD / Nazis aewinnen durch Aufreibuna der bllraeriichen Parteien Die stark« Wahlb«t«iligung bei den gestern durchgrführten Gemeindcwahlrn in Anhalt ist «in Symptom siir dir allge meine Zuspitzung d«r Klassengegensätze in Deutschland. Das Be zeichnendste ist, dasz jetzt auch in dem iibrrwiegend ländlichen und kleinbäuerlichen Gebiet die Kommunistisch« tjiattei «inen be deutenden Wahlersolg verzeichnen konnte, während die Nazis überall auf Kosten der bürgerlichen Parteien gewännen, die sie teilweise völlig ausriebe'n. Die Kommunisten haben in Stadt Dessau ihre Stimmen und Sitze gegenüber den letzten Grmeindewahlen um tt>N Prozent gesteigert, gegenüber de« Reichstagswahlen um tg Prozent. Rehnlich« Resultate liege« aus Eöthen, Zerbft, Vern- bürg vo-„ Di« KPD, die einen harten Zweisrontrnkamps gegen die tzitlerattacken und die oirräterischr Politik d«r APD-Führer führte, kann diese Resultate al» Beweis für die Richtigkeit ihrer Politik der Masfenmobilislerung gegen die faschistische Diktatur der Bourgeoisie und den sozialdemokrätischen Nrbeiterverrat be trachten. Die Resultate zeigen, das, e» der KPD gelungen ist, raufende bisher sozialdemokratischer Wähler der roten Klaffen front zuzusiihren Wir werden noch über die Einzelergrbn'p ausführlich berichten Tageszeitung der Kp!L> / Sektion der Kommunisttfchen Internationale / Bezirk Sachsen Verbreitungsgebiet Ostsachsen / Beilagen: Der rote Stern / Rund um den Erdball / proletarische Sozialpolitik / FUr unsere Frauen / Der revolutionäre Jungarbeiter takN-n: »>U„bahnI>oIft,. r. geeniuf: ikri». Poj>l»««k°i>i,: Nr,»den Itiuüu. ^prechft.ndem M»ni»°» !t-!8 Uhr ,1!«. Speechliund,. MiN«-»- 17-18 1II>r "'t'b» und «rbill,r«»il. grauen, greilaa, 1S-1S Uhr lurüMihe Sprechl'un», ? e Raume des Zentralkomitees und der Bezirksleitung der KPD bls aus weiteres von Grzesinski- Alizei geschlossen/Alarm sür ganz Deutschland! Heraus zum Massenprotest! Schützt die KPD! Berli n, 26. Oktober. (Eig. Drahtbericht). Die Polizei des sozialdemokratischen Polizei« r deuten Grzesinski hält den Teil des K a r l-L i e b- , i e ä> i-E> a u s e s, in dem sich die Räume de« Zentral. ! i tees und der Bezirksleitung der Kommunistischen Par- i.i beiiuden, bis aus weiteres besetzt! Die Leitung der revolutionären Partei von Millionen h. üs.k cr Arbeiter, die Leitung der stärksten Partei des st i n Prrlins kann vorerst nicht ihre Parteiräume betreten! r i o bewacht Tag und Nacht das Karl-Liebknecht-Haus i im Hause Perbindungstüren der Redaktion der „Roten l .jrbciter, Werktätige! Erhebt euren hunderttausend- I ,r r o t c st gegen die polizeiliche Besetzung des Karl- ! t.ht-Hau-es! Höchst« Aktivität aller Kommunistcnr I i den Betrieben, an den Stempelstellen, in den Mas- I! r" aifationen und in jeder Versammlung findet euch I irnnen zur Verteidigung eurer proletari. sei! Kampfpartei! Antwortet durch engsten Zujammenschlusz um eure 5; uuuniftischc Partei: Tausende neuer Mitglieder, Tau- !:7.dc »euer Leser siir die „Arbeiterstimme"! M etzuaa des L'eblnechl-Hauses Sonnabend gegen It.iiN llhr wurde das Karl-Liebknecht- (üus mit einem groszen Aufgebot von Schupo und > ii m i n a l b c a m t e n besetzt. Die Polizisten drangen von sü:!.n Liugängen zugleich in Len Sitz des Zentralkomitee« der >;snmuniflischen Partei Deutschlands, der Berliner Bezirk». I:ilung und der Redaktion der „Noten Fahne" ein. Niemand r ^lt das Gebäude verlassen. Die Verbindungen zwischen den runclnen Teilen des Hauses wurden durch Polizeiposten unter- biochrn. (Fortsetzung Seite 2) Brot in Dresden 4 Pf. teurer! Ab heute neue Srhvhuna des Brotprelses auf 76 Pfennig / Fleisch um 6 vis 9 Pfennig pro Pfund verteuert / Werktätige schafft Ginheitskomltees gegen Rot und Reaktion Dresden, den 26. Oktober. Den Dr«»dner Werktätigen ist ad heut« «ine neu« Verschlechterung ihrer Lebenslage diktiert worden. Der Dresdner Brot preis wurde von der Bäckerinnung und den Mühlrnbesitzern von 72 Pfennig für «in Bierpfund-Noggenbrot auf 76 Pfennig in dir Hohr geschraubt. Eine weitere Erhöhung auf 79 Pf. soll solgen, mit der Begründung, man müsse einen Ausgleich zu den gestie genen Roggenmrhlpreisrn finden. Gleichzeitig wird di« sächsische preise mit sich bringe«, Mit Hirsen Preisen hat Dresden all« In der Auswucherung der Werktätige« steht Dresden an der i Spitze! Diese Brotpreiserhöhung ist nur der Auftakt sür eine neue gesteigerte Auswucherung der werktätigen Bevölkerung. Von allen Seiten wird festgestellt, dasz in diesem Jahre eine Rekord- ernte an Roggen zu verzeichnen ist. Die Krautjunker und Großgrundbesitzer betreiben unter den Augen der R-ichs- und Landesregierung ganz planmäßig die Aushungerung des werk tätigen Volkes. So wirb In einem Schreiben des Landbundes, kreis Lyck, Ostpreußen, eine Anweisung an die Krautjunker ge geben, in der ausgesordert wurde, Getreide, und Viehvrrkäuse in Zukunft nur noch nach folgenden Gesichtspunkten vorzunehmen. Die bürgerliche Presse meldet, daß das Reichsernährungs- ministerinm sich gegen die Brotpreiserhohung in Dresden ge wandt habe. Gleichzeitig wird um Bemühungen des Oberbürgcr- Meisters Dr. Külz zur „Verhinderung der Erhöhung des Brot- Preises" großer Tamtam gemacht. Die Meldungen bezwecken nicht» anderes als die rrerwilchnng der Schuldfragt vor den ardeitenden Massen. Unvergessen bleibt, daß das Reichvernäh- rungsministerium mit Unterstützung der Hugenberg-Brüning- Frvnt im vorigen Jahre nichr weniger als 6NOWO Tonnen Roggen sür die menschliche Ernährung unbrauchbar gemacht hat. Mit Hilfe riesiger Subventionen und durch eine Zollpolitik, die