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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.02.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-02-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192202011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19220201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19220201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-02
- Tag 1922-02-01
-
Monat
1922-02
-
Jahr
1922
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.02.1922
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V orauSsetznng kür die Gesundung Deutschland?. Dee furckt- 1 arcn Notlage der Hausbesitzer und Rentner muß abge- ti^lken werden. Die Beamten tönnen kein Streikreckt in Anivrn i> »edmen, wenn sie nickt ans ihre Beamtenreckte w-rzicdtcn wollen. Die Notlage der Presse sollte der Eisen» b ilmverwaltnng den Gedanken nahelegen, ob nickt da« ;feOnngSvavier in einer niedrigeren Tarifklaffe befördert werden kann. Von den wahnwitzigen Putschabsicktrn ist inan jetzt wohl reckt« und links abaekommen. Wir müssen uns im Innern verstehen lernen, damit wir auch nack mißen die notwendige einheitliche Linie bilden können. Die Mark muß stabilisiert werden. Tas tüchtige deutsche Volk wird schließlich anck die jetzige trübe Zeit überwinden. (Beifall bei den Dem.) Slbg. Erflng (Z): Ob der rechnungsmäßig balanzierte Etat der rauben Wirklichkeit ftnndhalten wird; ist sehr zweifelhaft. Wir müssen ernstlich svaren. Die Vereinfachung der Verwaltung ist notwendig. Die langsame Abwicklung der aufgehobenen KriegSgesellsckaften sollte kräftig beschleunigt werden. Die nie! zu großen BerwaltungSapparate wollen leider ihre Existenznotwendigkeit durch bennnungSlosen Sckreibriser Nachweisen. Die Steuer Möglichkeiten müssen endlich klar zwischen Reich und Ländern und Gemeinden geteilt werden. Die Gemeinden müssen sich anck nach der Decke strecken, be» sonders auch in der Bcamtcnbcsoldung. Die Beamten sind !m Unrecht mit der Bcbaiivtnng, daß die Angestellten und Arbeiter der Privatindnstrie beff'r gestellt sind, als sie. Dem Ultimatum der Reichsgewerksckaft der Eisenbahner gegenüber sagen wir: Regierung bleibe bart! lllnruhe bei den Komm.) Dieses Ultimatum richtet sich dock eigentlich argen das deutsche Volk. Tas Beamtenrecht ist mit dem Streikrecht unvereinbar. Die Leitung dieser ReickSgewerk- ichaft arbeitet seit langem planmäßig ans den Streik bin and erläßt für die Streikdnrchsührung Bestimmungen so rigoros und volksfeindlich, wie sie niemals eine christliche oder sozialistische Gewerkschaft erlassen hat. Die Mitglieder werden hoffentlich cinsehen, in wie verbrecherischer Weise ihr Vorstand sie am Narrenseil sübrt. — I» den letzten sechs Monaten sind 30 bis 35 Milliarden für Beamten gehaltserhöhungen ausgegebcn worden und da wagt es die Streikleitung der Reichsgewcrksckast, in ihrem Flugblatt zu behaupten, das deutsche Reich bade gar nichts für seine Beamten getan. (Hört! Hört!) Die gewaltigen ReparationS- sorderungen der Entente sind unmöglich zu erfüllen. Wir müssen aber immer wieder auf die riesigen Leistungen hin- weijen, in die fick unser ErsüllungSwillcn nmgrsetzt bat. Die Verwüstungen in Nordfrankreich bätten zum großen Teil gutgrmachr werden können mit den hohen Summen, die der Militarismus der Besatznugsarmee im Rheinland uns entzieht. (Beifall im Zentrum.) Abg. Henke (Unabh.) nimmt die NeichSgewerkschaft der Eisenbahner gegen den Vorredner in Schutz. Die mit großer Reklame angekündigte Hilfsaktion der Landwirtschaft werde mit einer Androhung des LieferstreikS begonnen und die Hilfsaktion der Jndnstrie habe sich als Schwindel erwiesen. Di« Kaiserjacht sei für 2 Millionen verschleudert worden, während 100 Millionen dafür zu haben waren. Das sei eine treffliche Jllnstration mit dem Gerede von der Sparsamkeit. Redner polemisiert sodann gegen Sckcidcmann, der ihm als Schönredner nicht imponieren könnte. Durch die Ausstellung NoSkeS als Reichstagskandidat habe die Sozialdemokratie ihren anti- republikanischen Charakter erwiesen. In Lübben habe die Reichswehr drei Tage lang Kaisers Geburtstag gefeiert und sei unter Führung eines besoffenen Offiziers mit schwarz-weiß-roten Fahnen durch die Stadt marschiert. Abg. Emminger (Bayr. Vv.) bezeichnet die Erzählungen SckeidemannS über di« angeb lichen Verschwörungen in Bayern als Ammenmärchen. Durch solche Märcken würden nur die französischen Hoff nungen ans bayerische Scparationswünsche gestärkt. Redner fordert schleunige Hilfe für den notleidenden Mittelstand und verlangt auf dem Gebiete des StenerwesenS eine wesentliche Dezentralisation sowie Beschleunigung der Liquidation der Kriegsgesellschaften. Reichsfinanzminister Dr. HermeS erklärt, die BrotpreiSerhöhung sei nickt eine Folge der Ge- treidepreiserhöhung. Die Landwirtschaft habe die Umlage- vflicht bisher gut erfüllt. Die Abrechnung der ReichS- getreideftelle ergebe, daß dort tatsächlich sparsam gewirt schaftet morden sei. Von einer Korruption der Kriegsgesell- schäften könne keinesfalls gesprochen werden, es sei auch sei» Bestreben, bei Post und Eisenbahn wie überhaupt bei der Verwaltung einen Abbau des Personals herbeizuführen. Schwieriger wäre aber die Beseitigung des Äeichsschatz- und Reichsernährungsministeriums überhaupt. Die Zentrali sation der ReichSfinanzverwaltung könne nicht als gescheitert gellen, er werde jedock dem Gedanken einer gesunden Dezentralisation gern nähertreten. Mittwoch, nachmittag 1 Uhr: Weiterberatung und klemere Vorlagen. — Schluß 8'/, Uhr. Von der Washingtoner Sonferenz. Aus Washington wird gemeldet: Staatssekretär HugheS hat in der Flottrnkommission mitgeteilt, daß di« drei be teiligten Mächte, die Vereinigten Staaten, Großbritannien und Japan, sich über den Wortlaut des auf die Befestigungen im Stillen Ozean bezüglichen Artikels des Fünfmächte-Ber- trageS in der Flottenfrage geeinigt bätten. Durch den Wortlaut des Artikels werde die Aufrechterhaltung de» «lew, qoo erklärt. Die beteiligten Nationen dürsten in den bezeichneten insularen oder kontinentalen Gebieten keine neuen Befestigungen bauen. In einer Vollsitzung der Kom mission für die Einschränkung der Rüstungen am Diens tag und in einer öffentlichen Sitzung am Mittwoch werden der Fünimächte-Vertrag in der Flottensrag«, die Resolution Root über die Unterseeboote und die Resolution über die Giftgase erörtert werden. Tie Rückgabe SchantnngS a« China. Die chinesischen und japanischen Delegierten schloffen ein Abkommen über die Rückgabe SchantungS an China. Es bleiben nur noch einige Einzelheiten zu regeln. * Tie interalliierte« Schulde«. Der amerikanische Senat hat «s abgelehnt, der Kom mission für die Konsolidierung der interalliierten Schulden das Recht zu beschränken, den RückzahlungSbeginn für die Schulden aufzuschieben. Die Sonferenz von Genua. HavaS meldet aus Washington: Die Stimmung für eine Teilnahme der Bereinigten Staate« an der Konferenz i« Genna scheint an Boden zu gewinnen. Infolge der Konferenz der Landwirte, die vorige Woche auf Aufforde- rung der Präsidenten Harding hier stattgefunden hat. tritt die günstig« Bewegung in den amtlichen Kreisen schärfer und deutlicher zutage. Die Landwirte der Zentral- und Südstaaten sprachen sich für «ine Politik an», welch« di« europäischen Märkte den landwirtschaftlichen Erzengniffen Amerikas öffnet. Der Rückgang de» Absatzes seit zwölf Monaten hat in de» landwirtschaftlichen Kreisen große Verluste verursacht. Die vrieuttonferern verschöbe«. „Daily Thronicle" berichtet, daß wegen der Verschieb«», der Pariser Konferenz über de» Nahe« Oste« Lord MWmUWrt M Zimer. «Mevqesellschaft Lauchhammer Abteil««, Stahl- «nd Walzwerk Riesa. D!» landwirtschaftlich»« Berufsorganisationen müßte« größeren Einfluß auf di» Rraieruna«maßnabm»n erhalt»» Sie würden sehr bald mit einem Sckritt an die Oeffent- lichkeit treten, der kür di« Broduktioiiehebuna bahnbreck»nd sei. Ein» n»ua,bildete Kreditarmeinschaft würde tn erheb lich»«, Umfang« Mittel für di« landwirtschaftliche« Bedürfnisse beschaffen. Der Reickeverband der deutsche« Industrie und der ReickSverband de» deutschen Handwerk« leien zur NnterftNtzuna bereit. Auch di» christlichen Gewerk- schaffen hätten ihr Einverständnis erklärt. «in, R^olutio« der international«« Metallarbrttrr- konferen». Der „Wiener Arbeiterzeitung- zufolge nahm di, internationale Metallarbelterkonkerenz in ihrer Schluß- sttzuna eine Resolution an, wonach der international« MewerksckaftSbund in Rom beschließen solle, daß Krieg« durch allgemeine «rbeiwniedrrlegung zu Verbindern seien, Di« internationalen v«ruf«organtsation,n bätten überall die Ueberwachung der KrieaSsabrlkation aller Art durchzu führen und diese einzuschränken. Z»r Durchführung der Bestimmungen sei eine international«Kommission einzmetzen, worin alle Berufsorganisationen und der international« GewerkschastSbund vertreten sein sollen. Tschechoslowakei. Der deutsch-böhmische Abgeordnete Baeran. der kürzlich im Prager Parlament eine Stinkbombe warf, teilt der Wiener .Neuen Freien Presse- mit, daß er nickt ge- stücktet sei, sondern sich wegen dringender Familien- angeleaenheiten, wie schon vor der Tat beabsichtigt, nach Deutsch Oesterreich begeben habe. Er werde sich nach Er ledigung seiner Angelegenheiten nach Prag begeben und den Behörden zur Verfügung stellen. Verwischte«. Tin Wettrennen mitdemTod, auf hoher See. Die folgend« Schilderung eine« Wettrennens mit dem Tode auf hoher Tee stammt an« Neuseeland. Der Schoner .Helen B. Sterling- befand sich auf der Fahrt von Newcastle in NrusÜdwale« nack Papete auf Tahiti, al« plötzlich ein Orkan au» Ost heranbrauste und den unglück lichen Sckoner mit voller Kraft und Wut packte, so daß die rasend« See ihn leck schlug. Von 8 llbe morgens bis 4 Uhr nachmittags trugen die Mareoni-Welle» den Todesschrei „S. O. S.- in die Weite. Der australische Kreuzer »Mel bourne- nahm ibn schon vormittags auf und jagte nun mit aller Maschinenkraft dem vor dem Orkan treibenden Sckoner nach, und da die Funkenftation Awanui die Nachricht voH dem Todesschrei der «Helen B. Sterling- und der Parforee» Fahrt der »Melbourne- verbreitet hatte, vernahm ganz Neuseeland mit äußerster Spannung die fortlaufend zwischen beiden Sckiffen und Awanui übermittelten Funkrnaespräche. Näber und näher kam die .Melbourne- dem Schiff in Not, aber furchtbarer und furchtbarer wurde di« diesem drohend« Gefahr. Die .Melbourne- funkte der .Helen B. Sterling* um Mittag, daß sie erwarte, um 2,80 bei ihr rinzutreffe«. Das UnglÜrksschiff antwortete um 1,80: .Können unmög, lick weitere Stunde aushalten. Voll Wasser gelaufen. See fegt über uns fort. Bereiten Boote, aber unmöglich, in dieser See zu leben*. Ein nächstes Telegramm meldete; .Ein Boot beim zu Wasser lasten zerschmettert. Leute ver letzt". Dann folgten Abschiedsgrüße und dann setzte das Funken der «Helen B. Sterling* au«. Der Sckoner rollt« zu stark, sodaß die HilfSmascbinen nutzlos wurden. »Mel», bourne hatte auf die AbschiedSgrüße nock gefunkt: .Gr-, reichen Euch sicher. Bleibt guten Muts*. Am nächsten Morgen endlich funkte die.Melbourne", daß sie die „Helen* in Sicht bekommen und dann die ersehnte Nachricht, daß es nach langem Kampf gelungen sei, die Mannschaft zu retten. Man hatte di« Boote nur dadurch zu Master, bekommen können, daß man Oel in die empört« See pumpte. Gnrznn letzt nickt — wie gepkan» war — na» Vari« l fahren werde. Wie verlautet, bad» Lord Curzon da« fran zösisch» Memorandum über die Frage de« Naben Osten«, da« am Sonntag in London eintraf, dem Kabinett unter breitet. .Daily Telegraph* ickreibt, die Nachricht von der Verschiebung der Konferenz über den Nahen Osten werde zweifellos «inen peinlichen Eindruck aus diejenigen macken, die an die Möglichkeit einer baldigen Einigung »wischen Großbritannien, Frankreich und Italien geglaubt bätten. Nack einer HavaS-Meldung au« London über den Stand der Verhandlungen in der Ortentfrage besagen die Nackrickten au« offiziellen Kreisen, daß die Hauptschwierta- ketten sich zunächst auf die Frage beziehen, durch welch« Sanktionen di, Durchführung de» zu treffenden französisch- englisch-italirnischen Abkommen« zur Vermittelung »wischen den Griecken «nd den Türken gesickert werden solle. Man sage sich, daß «s nutzlos wäre, sich zu einigen, wenn man den Türken nicht die Befolgung der au» diesem Abkommen bervorgehenden Entscheidung anfzwinge. In der tbrazischen Frage solle die sranzöstsche Ansfaffung auf eine ausge sprochene Opposition stoßen. Die englische Regierung stimme wohl den Grenzveränderungen »n, aber in viel geringerer Ausdehnung als die französische Note sie vorschlage. Unter den anderen Fragen bereite namentlich die von Smyrna Schwierigkeiten. GrklSrungen des bayerische« Justizministeriums. Bei der Beratung des JustizetatS im Finanzausschuß des bayerischen Landtage« erklärte ein ReglerungSvertrrter. gegen den Direktor Roemer von der Pfälzischen Bank sei das Strafverfahren wegen Untreue und gegen zwei Mit direktoren das Verfahren wegen Betruges eingeleitrt. — Ferner wurde von Seiten der Realerung erklärt, daß die bayerische Regierung an der Todesstrafe festhalte. — In der Strafsache wegen der Ermordung des Abg. GareiS sei das Verfahren »och im Gange, ebenso wegen des lieber- falls ans den Abg. Aner. Ter Justizverwaltung sei nickt« von Paßfälschungen bei der Münckener Polizei bekannt, ebensowenig von Waffrnsckiebnngen. Strafverfahren in dieser Richtung seien nicht anhängig. — Ein unabhängiger Antrag auf sofortige Aufhebung der BolkSgertchte wurde abgelehnt. Ein Brief des früheren Kronprinzen. In einem Brief deS früheren deutschen Kronprinz«« an den Staatsrechtslehrer Prof. Dr. Zorn, der dieses Schreiben dem .Tag* zur Verfügung gestellt bat. beißt es n. a.: In der jetzigen Zelt schwerster vaterländischer Not dürfe die Frage: .Republik oder Monarchie* überhaupt keine Rolle spielen. Nach dem Zusammenbruch im Jahre 1918 habe sich dir vom deutschen Volke gewählte National- Versammlung zur republikanischen Staatsform bekannt und damit eine Tatsocke geschaffen. Nur die Staatssorm könne heute einem Volk« zum Segen ««reichen, die sich auf die von der Mehrheit deS BolkeS gewählte Ber- sassung stützt. ES fei dcShalb eiu Berbrechen, heute in Deutschland Klassengegensätze zu verschärfen. Die deutsche Arbeiterschaft sei «in Bestandteil deS BolkS- ganzcn nnd keine StaatSform könne sich daher auf die Tauer kalten, wenn sie nicht auch von einer Arbeiter- Mehrheit mitgetragen werde. Daß die FriedenSmöglich- keiten nack der Marneichaft nicht aescklcktrr ausgenützt worden seien, sei ein Fehler der drntscken politischen Leitung gewesen. Die Frag« nack den Schuldigen oder dem Alleinscbuldiaen solle man endlich verstummen lassen. Der frühere Kronprinz schließt sein Schreiben, indem er die Hoffnung ausdrückt, daß, wenn ihm die Stunde der Befreiung ichlage, für ihn noch Raum in der deutschen Heimat sein werde. Nach einer weiteren Meldung erklärt der Kronprinz in dem Briefe zur Ariedensfrage u. a. folgendes: „Bereits nack der Marneichlackt habe ich einen restlosen Sieg Deutschlands nickt mehr für möglich gehalten und . deshalb alle Friedensmöglickkeiten unterstützt, soweit ick das konnte, ohne dem Siegeswillen DeutscklandS zu schaden. Daß die sich bietenden Friedensmöglichketten nicht grfchickt ausgenutzt wurden, war ein Fehler der politischen Leitung. Noch im Sommer 1917 bot sich meines Erachtens di« Möglichkeit für Deutschland, leidlich aus dem Kriege herauSzukommen. Nach dem Fehlschlagen der militärischen Versuches 1918 wurde die Lage verändert, sodaß jetzt ein schneller FriedenSschluß herbeigesübrt werden mußte. Nicht ein einziger Fehler, sondern die Summ« vieler Fehler in Verbindung mit der Hungerblockade und unsrer unhaltbar gewordenen Lage führte die Katastrophe herbei. Man täte bester, wenn man die Frage nach den Schuldigen oder dem Alleinschuldigen endlich beiseite läßt. Heute gilt «» vor allen Dingen, di« Gegensätze aus dem Volke zu bringen, um alle Kraft nur auf das eine große Ziel des Wiederaufbaues unseres Vaterlandes zu vereinen. Diese drei Jahre der selbftgewählten Verbannung find genug. und die Sehnsucht nach Frau und Kindern, nach dem Vaterlande, die jedem menschlich Denkenden verständlich ist, wird nachgerade über groß. Doch ich lebe der Hoffnung, daß dann, wenn mir die Stund« der Befreiung schlägt, auch für mich noch Raum in der deutschen Heimat sein werde.* . Tagesgeschichte. Deutsches Mel» Arbeiter gegen den Achtstundentag. Dem .Berliner Tageblatt" zufolge wurde in der Karofferie-Werkstätt« Hubertus in Kueps bei Kronach eine Betriebsabstimmung über die Arbeitszeit vorgenommen. Dabei stimmt« eine überwiegende Mehrheit für die neunstündige Arbeitszeit, um den Verdienst zu erhöhen. Der Zweimarrtartf bet der Verliner Hoch- «nd Unter grundbahn. Von heute an erhöht die Berliner Hoch- und Untergrundbahn ihren Tarif auf 2 Mk. Eine Erhöhung der Straßenbahntarif« wird zwar noch nicht «intreten, doch glaubt sowohl der Magistrat wie die Leitung der Straßen bahn, daß die Stadtverordneten schon nach wenigen Tagen gezwungen sein werden, den Zweimarktarif zu bewilligen. Streik im Stettiner Elektrizitätswerk. Im städtischen Elektrizitätswerk in Stettin ist gestern di« Arbeit nieder gelegt worden. Da» Werk, das di« ganze Ueberlandzentral« mit elektrischem Strom versorgt und auch di« halbe Provinz Pommern umsaßt, wird nunmehr von der Technischen Not- hilse im Betrieb erhalten. Nene Kraftwerke a« Oberrhei«. Nächsten» sollen zwischen der Schwei» und der badischen Regierung Ver handlungen über die Errichtung neuer Kraftwerke am Oberrhein und über di« Regulierung de« Bodensee« beginnen. Polnisch« Banke« la Oderschlesteo. Wie das „verliner Tageblatt" au» Kattowitz meldet, sind von Warschauer und Posener Finan»l«utrn m dem polnisch werdenden Teile OberschlesirnS mehr al» 30 neue Banken bezw. Filialen gegründet worden, die den Aufkauf der Immobilien der aus Oberschlrsten sortziehenden Deutschen finanzieren sollen. Das landwirtschaftliche HtlfSwerk. Aus Hamburg wird gemeldet: Der Vorsitzende dr» ReickSwirtschastSrateS Edler v. Braun macht« Mitteilungen über das geplante landwirtschaftliche Hilfswerk und die mit ihm zusammen hängende Kreditgemeinschast. Durch Produktionshebung sei «» an sich Möglich, die Einfuhr von landwirtschaftlichen Nahrungsmitteln und Rohstoffen entbehrlich zu machen. Der gesamten Landwirtschaft müßten di« Errungenschaften du modernen Agrarwissenschaft zugänglich gemacht werden. Psoknungttzlckunvk Schön« Landwobnung mH sonniger Wohnung, Stube Kammer, Küche und großen Garten, in Riesa od. Grob« zu tauschen gesucht. Off. unt. L K884L an da» Tabl. Riesa. SO NNO Mark al» s. Hypothek aus Privat band auf mittlere« Gut unter Drandkaffe zu leibe« gesucht» Angebote unter l, D «814 an da» Tageblatt Riela. «»IS'°w^ Hypotheken, erhalten Leute jed. Stande« durch A. Becker, Heidelberg, Echlleßfachl 8.Rückporto 2M. Junger Herr, 23 Jahr«, wünscht «ekgnulschgst mit juuqer L««e al. Alter« zw. spät. Heirat. Werte Offerten m. Bild unt. LT8848 an da« Lgbl.Riesa. Eine Mittelmagd 18—17 Jahre, sucht sofort Such« wegen Erkrankung m. jetz. sür mial. sofort ein >ß«m«m- «m«e» d«««„ L. N»m»«tz>Eok«m. Ara» W. Braune, Kaistr-Wilhelm-Pla« 7, 2. Fiss-.in hi.Kg2 Aaßrw »Kontor gewandte l «NW» in Maschinenschreiben und Stenographie perfekt zum möglichst baldigen Antritt aesuch». 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