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Die Grundsteinlegung zum dritten Erbhösedors im Gau Hesien-Nasiau Durch den Ncichsstatthaltcr Gauleiter Sprenger fand die Grundsteinlegung zum dritten Erbtzöfedvrf im (van Hefsen- Nasiau statt. Das neue Darf wird bei Gernsheim in Hessen zwischen der Reichsautobahn und dem Rhein auf dem früheren Allmendfeld entstehen und vom Gauleiter den Namen „Allmendfeld" erhalten. — Während der Grund- steinlegnng. (Weltbild — Ms IW »NN Arbeitsmäuuer durch Hier! verabschiedet Im Rahmen einer »rotzen Morgenfeier im Hause des Rundfunks in Berlin verabschiedete Rcichsarbcitöfiihrcr Hier! rund IW WO Arbeitsmänncr nach ihrer halbjährigen Dienstzeit. In 1.1W Lagern des Neichsarbcitsdienstcs waren diese IWOlX» jungen Deutschen zum Abschiedsappell ange treten und hörten durch den Rundfunk, der die Morgen feier Fbcr alle deutschen Sender übertrug, die Worte ihres Ncichsarbeitsführcrs. — Im Anschlutz an die Morgenfeier im Haus des Rundfunks fand vor dein Gebäude ein Vor beimarsch statt, den Neichsorbcitsfübrcr Hier! abnahm. (Weltbild - M.) Motorschiff „Belgrad" vom Stapel geüusen In Anwesenheit des Oberbürgermeisters von Belgrad lies auf der Deutschen Werst in Hamburg das Motorschiff „Belgrad" der Deutschen Lcvaute-Linic glücklich vom Stapel. (Weltbild — M.) Helferinnen gesucht Bäder, Sommerfrischen und Privathaushaltungen Das Landesarbcitsamt Sachsen teilt mit: Mit dem allgemeinen Wirtschaftsausschwung haben auch die Bäder und Sommerfrischen einen von Jahr zu Jahr wachsenden Besuch zu verzeichnen, so dah die Beschaffung von weib lichen Arbeitskräften für die Saisonbetriebe des Gast- stättengewerbes und Pensionen mit Schwierigkeiten ver bunden ist. Zur Befriedigung des saisonmätzig starken Bedarfes mutz aus die freien Arbeitskräfte zurückgegrif- fen werden. Bekanntlich hat jeder deutsche Volksgenosse nicht nur das Recht aus Arbeit sondern auch die Pflicht zur Arbeit. Dieser Pflicht zu genügen, bietet für Haus töchter, Ntchtuntersttttzungsempfänger, die von den Eltern unterhalten werden müssen, die Ausnahme einer Tätigkeit in den Fremdenheimen der Bäder und Sommerfrischen eine günstige Gelegenheit. Die Mädel haben gleichzeitig die Möglichkeit, bevorzugte Gegenden unserer schönen Heimat kennenzulcrnen, Kenntnisse und Fähigkeiten zu vertiefen und den Gesichtskreis zu erweitern. Aber auch in Privathaushaltungcn ist starker Be darf an Arbeitskräften vorhanden. Hier bieten sich viele Betätigungsmöglichkciten, die nicht zuletzt zum Nutzen der Bewerberinnen sind und manchem jungen Mädel den Weg zur späteren Hausfrau ebnen Helsen. Vielfach ist der Nachweis einer solchen Tätigkeit Voraussetzung für die Zulassung zu den Laufbahnen von Sozialbcamnnnen und ähnlichen Berufen. Nähere Auskunft erteilen die Arbeitsämter. DAF. macht Sünden der alte« Gewerkschaften gnt Zusätzliche Invalidenhilfe ab ISSN auch siir Berg, und Landarbeiter udz. Berlin. Im Rahmen des UntcrstüvnngswescnS der Deutschen Arbeitsfront gewinnt die zusätzliche Iuva- ltdenunterstützung im Lause der Zeit immer mehr an Be deutung. Nach den neuen Richtlinien wird diese zusätzliche Jnvalidenunterstützung bei mindestens -tu Monatsvollbei trägen gewährt. W Jahre also mutz das Mitglied rcgcl- mätzig den vollen Beitrag entrichtet haben, wenn cs in den Genutz der Invalidcnnntcrstütznng kommen will. Nm aber Härten zu vermeiden, sind NcbcrgangSbestimmnngcn ge schaffen worden. Diese neben der vcrsichcrungsmätzigcn Invalidcnunterstützung gewährte Hilfe wird, wie das -ldz. meldet, vom 1. September IMS ab allen in Betracht Urheberrechtsschutz Lurch Lerlagsanstalt Manz, München. IS. Fortsetzung. Nachdruck verboten. ..Weitzt du schon, Mutter, Latz sie uns stolz nennen?" /ragt er dann unvermittelt. „So? Sagen sie das? Na, Schänd ist es keine." „Und ich und der Robert sind der Gute und der Wilde." „Hast du das alles heut erfahren?" sragt die Tann- hoferin. „Ja. heut hab ichs ersahren. Heut hab ich überhaupt viel erfahren," setzt er bedeutungsvoll hinzu und pafft wie der, datz cs leise brodelt im Pseifcnkopf und die Rauchwol ken sein Gesicht verschleiern. Am andern Tag meint der Christoph so beiläufig, datz man Saatgctreide brauche, denn es sei ziemlich viel Unkraut im Roggen gewesen. Er müsse da halt einmal Umschau hal ten. Beim Gödlbauern in Renting, ja. das habe er zufällig erfahren, dort gäbe es gutes Saatkorn und er könnte ja schlietzlich am Sonntag einmal hinfahren. „Ich höre dich schon traben," denkt die Mutter und geht lächelnd hinaus aus die Weide, wo der alte Steffel einen Baumstamm aushöhlt zu einem Brunnentrog. „Du, Steffel," sagt sie. „Du kennst doch den ELdl von Penting?" „Freilich kenn ich den." gibt der Alte Auskunft. „Die Eödlin ist eine geborne Eschwendner von Sommerau." Die Tannhoserin beschaut sich nun recht angelegentlich den halbausgehöhlten Baumstamm und sagt nach einer Weile: „Eigentlich sollt man einen Brunnentrog betonieren lassen. Alle zwei, drei Jahr verfault so ein Stamm und — was ich sagen will: sind Töchter auch da auf dem Gödlhof?" .Eine einzige bloß. Ein Bub war noch da. aber der ist Sie mühten das einmal sehen! Die vielen Rollen Papier, jede so arotz wie ein Schulkind, die rasenden Rotationsmaschincn in mittimetergenauer Umdrehung, eine Flut von jener berühmten Druckerschwärze — Sic würden staunen, was alles dazu gehört, nm Ihre Zeitung, das Riesaer Tageblatt» zu vollenden, lind doch ist das nnr der letzte Teil der grvtzcn Arbeit, die täglich für Sic getan wird, damit Sic als treuer Leser Bescheid wisse» über die Welt uud mehr wissen als andere. kommenden Schassenden, gemätz den Bedingungen, zur Älersiigung stehen. Das bedeutet vor allem für die Berg arbeiter und Landarbeiter eine wesentliche Verbesserung, da diese beiden Berufsstände unter der marxistischen (tzcimrk- schaftsära, weil sic nicht geniiacn» Verbandsbciträge leisten konnten, überhaupt keine solche Möglichkeit hatten. Die DAF. ist aber auch imstande gewesen, denjenigen Arbeits kameraden, die unter dem Begriff „Altinvaliden" zusam- mcngefatzt werden, eine Besserung zuteil werden zu lassen. Hier handelt es sich nm Volksgenossen, für deren Betreuung znm grötztcn Teil die einstigen Gewerkschaften in Betracht kamen. Sic können jetzt, ab 1. März, einen auf 7 z>.// er höhten monatlichen Zuschntz zur Invalidenrente bekommen. Es handelt sich dabei um etwa IM NW Empfänger Ergän zend wird noch bekannt, datz bisher die DAF. schon rund -_'WNW zusätzliche Invalidenrenten gewährt. Die Höbe der Unterstützung richtet sich nach den geleisteten Beiträgen. Die Unterstützung beträgt monatlich bet mindestens 240 Monatsvollbeiträgen den fünffachen Monatsdurchschnitts beitrag und steigt bis zum achtfachen. Oer „infame" Buchbinderkleisier In einem Brief aus dem Beginn »es Jahres 1792 beklagt sich der Balladendichter Gottfriei August Bürger bitter über den Leichtsinn und die Vrgnügungssucht seiner dritten, wesentlich jüngeren Frau^ Damals, also vor 145 Jahren, waren die Folgen einer'Fehlernährung des Kleinkindes schon bekannt worden, die vir heute unter dem Namen „Mehlnährschaden" kennen. Türger schreibt in dem langen Anklagebrief an die Mutte: seiner Frau folgendes: „Meine tröstenden Hoffnungen, daß sie sich als Mutter ganz anders und besser benehmen vürde, haben sich leider nicht erfüllt. Die üppige, auf Bollüste und Vergnügungen erpicht» Mutter, die doch glüchwohl den Knaben haben wollte, legte alles so an, d,tz ihr nach ungefähr sechs bis acht Wochen die Milch gmz verging. Das Kind wurde nur selten an die Brust gekracht, dage gen schon in den ersten acht oder vierzehn Tagen wider meinen und aller vernünftigen Aerzte Miller mit Brei gestopft, diesem infamen Buchbinderkleister, den Gott verdammen wolle, trotz aller Verteidigungen, Ue er unter unwissenden, vernunftloscn Menschen findet, weil auch viele Kinder dabei leben, gesund bleiben und groß wer den sollen. Die ungleich grötzcre Zahl von Kndern, die dieser Kleister tötet oder auf ihr Leben lang estnd macht, wird von der blinden Unvernunft nicht gerechnet. Die Folge von jenem Verfahren war, datz das von einer kerngesunden Mutter kerngesund und stark gebirene Kind nach drei bis vier Monaten ein elender Schwächling war und blieb und Runzeln hatte wie ein alter Mann." Wir geben heute unseren Kleinkindern frühzeitig geriebene Möhren, Zitronensaft, geriebene Nepfel und wissen, datz wir ihnen damit Vitamine und Mineralsalze zusühren, die für Wachstum, besonders auch für die Aus bildung der Knochen und Zähne unerläßlich sind. Es wird allmählich Allgemeingut aller Volksgenossen wer den, daß eine Mutter, die stillen kann und es nicht tut, sich an ihrem Kind versündigt. umgekommen im Wald. Ein Baumstamm hat ihn erschla gen. Das hast doch sicher gehört damals?" „Ja, ich kann mich jetzt schon erinnern," meint die Bäue rin nachdenkend. „Mein Gott, ist auch schwer für so Leut." Sie wendet sich wieder ab. Steffel lächelt verschmitzt hinter ihr her und denkt sich auch: „Ich hör dich schon traben, Bäuerin " Am Sonntag mittag zieht Christoph das bessere Wagerl aus dem Schuppen und trägt die zwei schönen Laufgeschirre vom Speicher herunter. Peter, der junge Knecht, hilft ihm einspannen, und als die Mittagsglocken läuten, ist der junge Tannhofer sahrtbereit. Stattlich ist er anzusehen, wie er neben dem sauberen Fuhrwerk steht, so groß und schlank, schulterbreit in gelasse ner Würde. Nichts Verschlossenes, Listiges ist mehr in sei nem Gesicht, die Kerbe zwischen seinen Brauen ist heute auch nicht da und die blonde Stirnlocke kräuselt sich keck unter dem weiten Hutrand hervor. Nun steigt er auf und nimmt die Zügel in die Hand. ..Hiihs" Es geht dahin in leichtem Trab. Das Wetter ist schön, und grad eine Lust ists, durch die herrlich liegenden Fluren zu fahren. Aber je näher er dem Eödlhof kommt, desto mehr Herz klopfen verspürt Christoph. Und wenn er sich auch schilt und sich einen Feigling nennt und einen Waschlappen — es hilft nichts, das Herz klopft ihm einfach bis zum Hals hinauf. Nun ist er da, wo er sich das letztemal von Martha ge trennt hat, biegt in das Strätzlein «in und läßt die Pferde im Schritt gehen. Groß und breit sieht er den Hof schon vor sich liegen. In der stattlichen Reihe der kleinen Fenster spiegelt sich das Sonnenlicht. Ein warmer, stiller Strom umflutet das ganze Haus. Nun kann Christoph auch erkennen, dah jemand auf der Hausbank sitzt. Es ist der Eödlbauer und seine Frau. Der Jungbauer hält mit einem Ruck vor der Haustüre, wickelt umständlich die Zügel um den Bremsgriff, räuspert sich ein paarmal und steigt vom Wagen. „Grüh Gott, Gödl! Ich bin der Tannhofer Christoph und die Mutter schickt mich, ich soll einmal wegen einem Saatkorn fragen." Der Gödl, klein und untersetzt, fixiert den Angekomme nen mit flinken Augen. „Ja. das könnt ihr schon haben. Wieviel solls denn sein?" „Acht bis zehn Zentner, denk ich." „Haben wir denn noch so viel?" mischt sich jetzt die Bäue rin drein. Sie hat noch ein sehr junges Gesicht, aber schon ganz weiße Haare. Aus ihren grohen, grauen Augen blüht dieselbe Pracht und Ruhe, wie sie Christoph bei Martha schön bemerkt hat. „Zehn Zentner können wir schon noch abgeben," nickt der Bauer zu ihr hin. Und dann sagt er zu dem Besucher: „Da hast aber ein paar schöne Rösser." „Dreijährig und selbst gezügelt," antwortet Christoph nicht wenig stolz und dabei geht sein Blick an der Hausfront entlang. Und da entdeckt er, auf einen Husch nur, hinter den blühenden Eeranienstöcken Marthas Gesicht. „Komm mit und schau dir das Korn an," sagt der Bauer. „Ungeschauter kauft man nix." „Tut doch die Rösser in den Stall," sagt die Bäuerin „Gleich wird er uns doch net wieder davonfahren wollen der junge Tannhofer? 's ist net so Brauch auf dem Wald." Sie ruft einen Knecht und geht in die Stube. Christoph steigt mit dem Bauern auf den Speicher, aber weil der ver schlossen ist, mutz der Gödl nochmal zurück in die Stube um den Schlüssel. Dort sagt die Eödlin zu ihm: „Patz auf, Hannes, der kommt net wegen dem Saatkorn allein, sondern wegen der Martha." „Geh, was ihr Weiber gleich immer denkt," antwortet er polternd, obwohl es ihm selber schon durch den Kopf gegangen ist. (Fortsetzung folgt.)