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-4-18« S. vrN«,e M» Attserr TozeblM. TevrerStag, IS. «»«»ft 1887, ,»ni»s 9«. J«hrg. MmiMMmMklii Rxdols G. vixdiug seieri seinen 7V. Geb«rt»t«g Der Dichter Dr. h. c. Rudolf G. Binding feiert am IS. August seinen 70. Geburtstag. (Mltbild-WagenLorg-M.) WtffenschaftltcheS Institut für -«Lisch- Hochschulknub« anf der Keftnng Marienberg bei Würzburg Seit längerer Zeit wurden in Würzburg di« Vorarbeiten für die Errichtung eines „Wissenschaftlichen Institut- für deutsch« Hochschulkunde und Gtudentengeschichte" getroffen, wie »unmehr bekannt wird, soll da- Institut auf der Heftung Marienberg, dem Kleinod MainfrankenS, unter- gebracht werde«. — Die Heft« Marienberg bei Würzburg. (Atlantic-Wagenborg-M.) Krau wilhelmme Zcharnikow au- Hannover konnte dieser 1-5 Geburtstag feiern. Trotz ihre- außer« gewöhnlich hohen Alters nimmt Frau Scharnikow infolge ihrer geistigen Rüstigkeit am täglichen Geschehen lebhafte» Anteil. (Atlantic-Wagenborg-M.) Nuudftmk»Vrsgrmnm Deutschlandserrder Freitag. IS. August. TüOr Fröhlich« Morgenmustk. — 9.40: Sendepause. — 10.00» Soll an der Arbeit. Sin Windstoß kostet ein» Million Marli Hdrspttt zur Schädlingsbekämpfung. — 1130: Sendepause. — ll.SO: Kampf dem Kartoffelkäfer! — Anschließend: Wetter bericht. - 12.00: An« Bremen: Musik ,um Mittag. - 1S.1S: Kinderliedersinaen. — 15.40: Lob der Musik. Mädel singen und Miel«». — 18.00: Musik am Nachmittag. — In der Paus, von l7.00-17.10: Di, vorsichtig«. Mar Bialluch. - 18.00: Mar Neger. Sonate V-Moll, Op. 1 «Violine und Klavier). — 18.25: Fantast«, auf der Wurlttzrr Orgel. — 18.40: Im neuen Portu gal. Sin, Retseplauderet. - 19.00: Und setz» ist Feierabend! Bunt« Untrrdaltung. — 2O.OO.-Dir Glücksritter." Sin Hörspiel uach SichendorffS Novell«. «Aufnahme.) — S1.1S: Deuschland- echo. — L1L0: Werke von Giuseppe Verdi «Induftrieschall- pwtstn). — 22.10; Deuschlandecho. - 22.20-24.00: SinS inS ander« ,,, Bunte Musik zur späten Nacht. Reichssender Leipzig SSlk BkuS Danzig: Frühkonzert. — 8.30: LuS München: Froher Klang zur Arbeitspause. — S.30: Kater Murr im Storchennest. Dr. Ilse Obria. — 10.00: Au« BreSlau: Kampf w» ein Wunderland. Deutsche ringen um Boden in der Neuen Welt. — 10L0: Sommerlager 1937. Mit dem Mikrophon durch Lhüringen. — 11.00: Sendepause. — 11L5: Heute vor . . . Jahren. — 11.40: Erntezeit. Funkbericht. — 12^00: AuS Meu- Mtvttz: Musik für di« Arbeitspause. — 1315: Au« Saarbrücken: MittagSkonzert. — 14.15: Musik nach Tisch. (Jndustrieschall- Platten und Ausnahmen de« deutschen Rundfunk«.) Opern stund«. — 15.00: Vom vchatzenstein nach der DitterSdorfer ^h«. Karl Kröner. — 15.20: Konzertstunde. Solist: Pros. Tüncher Homann (Klavier). — 15.45: Jäger und Hund. KretS- fügermetster Dr. Rock. — 16.00: vom Drutschlandsender: Musik am Nachmittag. — 17.10: Barnaba« von GSczv spielt. (Jn- dustrieschallplatten.) — 17.50: Au« Dresden: Gedicht« in Ober- laustder Mundart, von Gustav Wolf. — 18.00: Musik au« Dresden. — 19.45: Au« Stolberg (Harz): Ferien vom Alltag. Nu« buntt Stund« mit „KdF.'-Urlaubern. — 21.15: Orch«fler- lonzert. Werke von Joseph Haydn. — 22.15: Au« dem Schrift- W»r der Bewegung. — N.5O—24.00: Tan, bi« Mitternacht. L«its»ruch für 1L. August: Die Kühnheit ist vom Troßknecht bi« zum Felbherru dir edelste Tugend, der rechte Stahl, ber der Waffe ihre Schärfe und ihren Glan, gibt. Karl von Slausewitz. verichttlaal Da« Handwerk gelegt In einem umfangreichen Strafverfahren beschäftigt« sich die SO. Grob« Strafkammer de» Dresdner Landgericht» wieder einmal mit der Person der am 2». Oktober 1875 geborenen Karl blugust Mag Di»N«r, der sich zum wieder- holten Male wegen Zuhälterei uu» «„polet verantworten mußt«. Der Angeklagte hatte ungeachtet der früheren Vorstrafen sein schamlose» und gemeingefährliche« Treiben fortgesetzt und in seiner in ber Pillnitzer Straße in Dre«. den gelegenen Wohnung ein «bfteigeauartier unterhalten, da» immer mehr zu einer Gefährduna der Jugend wurde Der Prozeß enthüllt« ein geradezu erschütternde» Bild von sittlicher Verwahrlosung und verkommenbett eine« Men schen, der selbst hemmungslos seinen Trieben nachgab un wahrscheinlich ungezählt« fugenbliche Personen in- ver derben riß. Der Angeklagte lebte in einer au» drei Räumen be- stehenden Wohnung, in der er Dirnen beherbergte, aber auch andere Mädchen aufnahm, die ein Unterkommen such- ten und zunächst keineswegs bereit waren, dem Geschäft be» Angeklagten zu dienen. Die Männer, di« von dem Absteige- quartier de» Angeklagten Gebrauch machten, kamen al« an geblich« Käufer — der Angeklagte betrieb zum Schein di« Zigarrenherstellung —, und im Einverständnis de» Ange- klagten kam e» in der Wohnung häuftg zu wahren Orgien Ein Zeug« bestätigte vor Gericht, daß mehrfach acht ober neun Mädchen auf einmal beim Angeklagten waren an der gleich« Zeug« hat dort selbst im Laufe der Zeit, in der er von dem Absteigequartier Gebrauch macht«, SO bi» 40 verschiedene Mädchen kennen gelernt, di« meist sehr fugend- licken Alter» waren. Bezeichnend für da» schmutzig« Ge- fchäft, da» der Angeklagte trieb, war di« Tatsache, daß Untermieter, vor denen er sein Treiben ängstlich geheim zu halten suchte, bei ihrer nächtlichen Heimkehr wiederholt Mädchen in ihren Zimmern fanden. Ter Angeklagte, ber vor Gericht die Stirn hatte, alle» zu leugnen, wollte vollendet« Tatsachen schassen! Ein direkter Beweis, daß der Angeklagte von den Mädchen laufend Bargeld bezog, konnte zwar nicht erbracht werden, aber «S steht fest, daß er laufend Zuwendungen in Gestalt von Lebensmitteln erhielt. Einen groben Teil der Mädchen, di« sicher nicht all« sittlich ver dorben waren und nur durch den Angeklagten in» Unglück gestürzt worden sind, war außerdem den Zudringlichkeiten de» Angeklagten selbst ausgesetzt. Ter Angeklagte „be schäftigte" lausend eine» der Mädchen al» .Wirischafterin" wa» ihn aber nicht hindert«, nicht nur mit diesem Mädchen, sondern noch mit mehreren anderen im gleichen Zimmer zu übernachten. Ter Staatsanwalt hob mit Reckt hervor, daß der An geklagte ein Schädling der Volksgemeinschaft war. weil er Jugendlichen, die ohne sein Zutun ein anständige» Leben geführt haben würden, verführt« und zum Abgleiten in» Dtrnenleben gebracht hat. Nachdem der Anqrklagt« bereit» dreimal wegen gleicher Vergehen und Verbrecken verurleilt worden war. war da» Mab diesmal voll. Trotz seine» un verschämten Leugnen» verurteilte die Strafkammer de« Verbrecher zu eine« Jahr acht Monate« Zuchthaa» und drei Jahre» Ehrverlast. Ta außerdem auf Zulässigkeit von Polizeiaufsicht erkannt wurde, dürfte dem Angeklagten da« Handwerk für immer gelegt fein. . F Slonä« tiaae daäaek vag«» F* / «>nar llmpkinckikttßatt b«on- ///FtzL/l / <i«-e psi«S« Gan vdxßt « öakae nur mit "w-w. öi« * Kain ftlirail unä Kal», v ftalkaalka kn «aar Mnücft- «n unä äatLr »organ, — nkckt nachäankaU, atto att» für Sianälnan baaonäae» ru amvkaklam » Lchvaerkvpk-Lchuumvon Sott» KainMa ru 20 ?k. X Lchvarrkopk-llttra-Slonä mit SlonävowtSrkar »n 30 Pf. »Herr Justizrat Wiegand mit seinem Sohne Horst wck fei- »er Tochter Ulla." Da er selbst etwa» verlegen war, sprach er schnei Weiber imd sah nicht AnneliseS erstarrte« Gesicht. »Ich kenne den jungen Wiegand. Der hat doch meinen Prozeß gegen Biesdorf so famo« jeschaukelt. Ich sag« dir, WWei, «ft» propperer Junge! Und den Vater kenne ich auch -ttt. Gin feiner Mann. Nur die Tochter Haie ich «och nie gesehen. Jedenfalls ... ich denk«, e» wird so ganz gwnüt- sich werden. Schadet doch nicht», wenn mau mal mit gong andere« Leuten zusammenkonmrt, nicht wahr?" »Bestimmt, Papa!" entgegnete Amuvse gepreßt. »Also ein erstklassige» warme» Abendessen! Nicht so prob» )ig, gutbürgerlich. Anständigen Wei«. Sie wisst« schm«, Laura, wie Sie e» gu machen haben. Ich übettafse da» ver trauensvoll Ihnen. Und wenn Sie sich nicht Aar sind, dann frag« Sie Annevst." Küche« « « a - Lnnelise und Laura find allein «ch starren sich an. „Pardauz ... da haben wir den Salat. w«, »ich Harst steht, da»- ist die Überraschung da." „Wollen Sie sich ihm nicht entdecken?" „Nein, noch nic^. Erst muß doch alles Aar sein, «st Nttch er doch der vermeintlichen Laura Specht Farbe besannt hocken." „Ach D - damit Sie WW» hgß M MM» LstK «ch „Ach ja, Laura, Sie glauben nicht, wie kbfttich da« Gefühl ist. Gin Mensch siebt mich, ist mir gut. Und « denkt, daß ich «in ganz am»«», kleine» Mädel bin. Ist da» nicht «ft» Wund«? Gr soll aoch nicht wissen, daß ich dl« ... die gut« Partie bin " „Wie wolle« Sie e» mm audreheu?" „Ich darf nicht dabei sein." „Wollen Sie krank werden?" „Nein, damit spiest ich nicht. Ich mache e» st: Ich sichre mit dem Wagen weg, und gegen vier Uhr rufe ich von <m»- wärt» an, daß ich «in« Panne gehabt hob« und «st gegen neun Uhr an, daß ich noch eine Panne gchabt habe, nnd e» wird ein Uhr, ehe ich zu Haust ankomme." ist ganz schlau. «i-*- Aie mm der Herr Dotz- tor ft» der Küche sucht? Wem» ich chm al» Laura Specht vor- gestalt werde, da kommt doch st« gange Schwinde! h---"-« " „Nanu?" „Ja, Ihre Tante — hast« Sie »st» Taste? — bst muß ^Lanst «rist war M kw-ck. Sst Mh>t in Hchlen- „Aiitzgegeichttel! Am Mittwoch aidend gchW» Sie Ml ihr. Ich stwge schon für cklle». Und Ihre Freundin Ekse, dst hft» und wieder bei Festlichkeiten kocht, die b-jstlsta wst, And st» Tante " sehr verärgert, oster e» ließ sich nicht» dagegen tu», und « wetterst a»»ch darüber, daß Ann^st emügerechuet an Aurnf an» EberStmckd« stm, der ihn üb« dst Panne unstv- richstst. Gr mußte dst GSste empfangen und Amstllfe «stschtckdi- ner Weist darunter. Der Abend war schr vergnügt. Horst mck Berndt kn Go- meinschast mit Edgar nnstchieite» sich mit lmr hübschen Tochter und Schtvester Wiegand«. Berndt und Edgar machst« ihr gemeinsam den Hof, wSH. read stch Ker Justtzrat und Herr Pnkermmm um Frau Meinhart »Mn« Fran wie Sie und nicht wieder heiraten?" sagst der Justizrat galant. „Das ist eine Sünde am Männergeschlecht." „Meinen Sie wirklich, Herr Justtzrat?" lachst Frau Mei» Hard und schien über das Kompliment sehr erfreut zu sei«. „Sst kürstn nicht vergessen, daß ich eine« großes Junge« hckbe." „Wa» Int do» schon. Oder wird Ker Herr Sohn dem Glück der Wulst' im Weg« stehen?" „Da* >ckcht", entgegnete sie Migernd. „Ich gesteh«, daß sich verschiedene ft» den letzten Jahren um mein« Hand bemüht hoben, ob« wen» ich mit Berndt darüber sprach, dann lachst « mich <m» und entdeckst st» viel Fehstr an chuen, daß mir dst Lust »«ging ." „Ach so, da »och sich der Wecker an den Herrn Sohn wen- d« und ihn fragen- Gestatten Sst, daß ich Are verehrt« Fran Nbama hestast?" warf Pickvermann lach«nd ein. „WS d« H«r Sohn fragt dann: Wie sind Are verhält- «isst? Wst sieht «< «ft Ihre« vermögen au»? Haben Sst -in poki^Klche, Führungszeugnis «ft? Haben Sie schon Fvoue» nugkftckkich gemacht? Sftch Sst Choleriker ob« pa- rstmn Sst aus» Wort?" fuhr der Justizrat lächelnd fort. Alst lachst« herMich. ,Da« dm» doch sein, gnädig« Frau." „Nein, H«r Justizrat. vorläufig hocke ich den Mann noch nicht gesunde», de« ich ger» gefolgt wäre, vielleicht kommt « noch, vielleicht nicht. So wichtig ist da» nicht mehr, kenn ich Nu sa schließlich nicht Mein. Wenn Berndt einmal heiratet ... dann Wick ja manches anders. Ich hoffe aber, daß « in unser« Villa wohne« bleibt. Ich bin verträglich, und weu» « «ine nette Schwiegertochter kn» Hau» bringt, dann weiß ich heust schop, daß ich rocht gut mit ihr auch-