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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.08.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-08-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193208179
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19320817
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19320817
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-08
- Tag 1932-08-17
-
Monat
1932-08
-
Jahr
1932
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.08.1932
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b«i den Verunglsickten u» den GLrtnereibesitzer vlumhaaen und Sohn au» Langebrück bei Dresden. El« befanden sich auf der Heimfahrt in Richtung Marbach—Nassen. Der Hergang de« Unfalls bedarf noch der Klärung. Beide Per- letzt, wurden mit dem Krankenkraftwagen au« Nasse» dem hiesigen Krankenhaus zugeiührt. Sie haben beide erhebliche Verletzungen, u. a. Beinbrüche, erlitten. Melken. Beim Baden ertrunken. In Scharfenberg ertrank am Montag beim Baden in der Elbs der in Scharfenberg wohnhafte arbeitslos« Schlosser Kurt Haupt. Seine Leiche wurde abgetrieben und konnte noch nicht geborgen werden. Gauernitz. Grobe Steine werben aus der Elbe ent» fernt. In der Nähe der Gauernttzer Elbinsel ist «in be sonderer auf zwei kleineren Kähnen montierter Stetnheber der Elbstromr-erwaltung damit beschäftigt, besonders grobe in der Fahrrinne liegende Steine und Quader, die der Schiffahrt bet niedrigerem Wasserstande gefährlich werden könnten, au» dem Flußbett zu entfernen. Das Anheben dieser gröberen, offenbar durch Hochwasser oder Eisgang in die Fahrrinne getriebenen Steine und Quader geschieht durch einen Flaschenzug, der zwischen den beiden Kähnen an einem Gerüst montiert und auch schwerste Lasten an heben kann. * Dreljbcn. Ein Kind stürzt aus dem Fenster. Am Dienstag vormittag fiel ein zwölfjähriges Mädchen auS einem Fenster seiner im 8. Stockwerk eines Gebäudes aus der Wachsblcichstratze gelegenen elterlichen Wohnung. Das Mädchen fiel einer vorhergehenden Frau auf die Schulter, wodnrcl die Wucht beS Falles etwas abgemildert wurde. Trotzdem schlug das Kind noch so heftig aus den Boden auf, dab es einen Unterschcnkelbruch und innere Verletzungen erlitt und ins Krankenhaus gebracht werben mutzte. * Dresden. Eine technische Neuerung im Dresdner Omntbusverkchr. Von der Dresdner Straßenbahn A.-G. wird gegenwärtig eine bemerkenswerte Umstellung im OmnibuSverkehr vorgenommen, und zwar werden im ge samten Kraftwagenpark die Benzinmotoren durch Oek- motorcn ersetzt. Die Gesellschaft hat zu diesem Zweck von der Firma Junkers in Dessau M Scchszylinder-Zweitakt- Dieselmotoren gekauft, deren Wirtschaftlichkeit bedeutend größer sein soll als die der Benzinmotoren. Der Umbau soll keine besonderen Kosten verursachen. In jeder Woche sollen drei Fahrzeuge mit den neuen Motoren versehen werden. * Dresden. Die Vorwürfe gegen den Zirkus Sarra- sani unberechtigt. Zu den Vorwürfen wegen Tierquälerei und ähnliches, die in letzter Zeit gegen den in Dresden beheimateten Zirkus Sarrasaui erhoben worden sind, teilt der Alte Tierschutzverein in Dresden als ältester Verein des Kontinents mit, daß sich nach seinen Feststellungen diese Anschuldigungen völlig haltlos erwiesen haben. Durch sein Beispiel in der Dressur und der Haltung der Tiere hat der Zirkus in breitesten Volkslreisen der Länder die Liebe zu Tierkreisen geweckt und gefördert. * Heidenau. Tödlicher Hufschlag. Als vor einigen Tagen in Birkwitz die Gutsbesitzersehefrau Wehner und ihr 27 Jahre alter Sohn Kurt einem kranken Pferde Umschläge machen wollten, wurde das Pferd scheu. Die beiden Per sonen wurden von einem Hufschlag des Pferdes getroffen und zu Boden geschleudert. Dabei erlitt der Sohn so schwere Verletzungen, daß er am Montag im Johanniter krankenhaus Heidenau, wohin er gebracht worden war, ver starb. Frau Wehner liegt an den Folgen des HufschlagS ebenfalls krank danieder. * Pirna. Aus der Unglückschronik. Am Dienstag vormittag stießen hier auf der Dresdner Straße zwei Kraft radfahrer zusammen. Während der eine unverletzt blieb, zog sich der andere erhebliche Beinverlctznngen zu, außer dem wurde ihm der Daumen der rechten Hand glatt abge rissen. Der Verunglückte wurde ins Krankenhaus gebracht. — Im Luftbad Heidenau rutschte am Montag ein junger Mann, als er aus dem Wasserbassin steigen wollte, aus und zog sich beim Sturz so schwere Nippenquctschungen zu, daß er im Johanniterkrankcnhaus Aufnahme finden mußte. *Zinnwald. Die Daumenschrauben dec Steuerein treibungen. Nach einer Bekanntmachung der Steueradmini stration in Teplitz-Schönau sind in Böbmisck-Zinnwald, einem armen Erzgebirqedorfe, sechs Zwangsversteigerungen vorgesehen, wovon mehr als 35 Haushaltungen, d. i. «in Zehntel der gesamten Haushaltungen des Ortes, betroffen werden. Zumeist erstrecken sich diese Massenerekutionen auf HauShaltungSgeaenstände und Vieh. Auch m Marienbad werden im Wege der zwangsweisen Versteigerung in 20 Häusern EinrichtungS- Gebrauchs- und LuxuSgeaenstände veräußert. * Kamenz. Forstfest. Vom 21. bis 25. August wird hier daS traditionelle Kamenzer Forstfest abgchalten, zu dem in jedem Jahre zahlreiche Fremde nach Kamenz kom men. Im Mittelpunkt der Veranstaltungen stehen die Kin- derfcstzüge, an denen sich etwa 1500 Schulkinder beteiligen. * Herrnhut. 200 Jahre Herrnhuter Misston. Am 21. August feiert die Herrnhuter Mission das Fest ihres 200 jährigen Bestehens. * Bautzen. Brand einer Hühnerfarm. Am Montag abend brannte eine auf dem Gelände der ehemaligen Rein- hardtschen Ziegelei errichtete Geflügelfarm nieder. Es han delte sich um eine Holzbaracke, in der sämtliches Geflügel untergebracht war. 125 Hühner, 2 Gänse und 16 Tauben kamen in den Flammen um. Nur etwa 30 Hühner konn ten gerettet werden, während weitere 30 notgeschlachtet werden mußten. Der Schaden soll sich auf etwa 1200 Mk. belaufen, jedoch durch Versicherung gedeckt sein. * Schirgiswalde. Eine Falschmünzerwerkstatt ausgehoben. Am Montag abend wurde auf dem Schützen fest in Wilthen von einer Arbettersehefrau aus Obergurig Falschgeld in Zahlung gegeben. Die Gendarmerie hielt die Frau fest und nahm eine Durchsuchung ihrer Wohnung in Obergurig vor, wobei man eine regelrechte Falschmünzer werkstätte, sowie zahlreiche halbfertige Zweimarkstücke vor sand. Die Frau und ihr Ehemann wurden verhaftet und ins Amtsgerichtsgefängnis Schirgiswalde gebracht. * Taubenh«im. Schwierige Leichenbergung. Recht schwierig gestaltete sich die Bergung der Leiche der seit einiger Zeit vermißt gewesenen Ehefrau des Fabrikwebers Seifert ans Neutaubenheim, di« durch Spürhunde in einem Steinbruchtümpel sestgeftellt wurde. Die Feuerwebr mußte tage- und nächtelang arbeiten, nm das Wafferloch «uS- zupumpen, erst dann gelang e«, die Leiche zu bergen. * Oppach (Oberlaufitz). Tod durch Unvorsichtigkeit. Am Montag sriih wurde der allein wohnend« Korbmacher Eduard Kappler gaSvergistet tot ansgefunden. Er hatt« sich am Gaskocher sein Uffe» wärmen wollen, da« über kocht» und die Flamm« rum Erlosch«» brachte, sodaß d«r alte Mann durch das auSttrömende Ga« d«n Tod fand.- ' Nerchau. „Zieb'n Se bloß »ich so sehrel" Hier wird folgendes hübsche Reiseerlebnis erzählt. Ein Mannfährt in einem Abteil dritter Klaffe in der Kleinbahn von Mutzschen nach Nerchau. Zum besseren Genuß des LandschaftSftudiumS leistet er sich eine Zigarre. Sin Schaffner, dir durch da« Abteil ging, findet diese Tatsache wohl etwa» merkwürdig und sicht den Reisenden groß und bedeutungsvoll an, sagt jedoch nichts. Auch bei «inem »weiten Dtrnstgaug« durch da» Abteil sagt der Beamte nicht», der Reisende merkt ihm aber doch an, daß er etwa« auf dem Herzen hat. Also fragt er ibn, als er das dritt« Mal auf der Bildfläche erscheint, ob etwas nicht stimme. „Ja, wissen Sr", sagt daraus der bieder« Beamte da« iS Se nämlich eechrntltch Ntchrooch«rabterl. »ber roöcü'en S« rubia m«it«L »ieb'n S« bloß nich io sehr«!" * Leipzig. 121 Bewerber für «inen Bürgermeister posten. Am 10. August lief die Bewerbungsfrist für die Stell« des Bürgermeisters von Schkeuditz ab. 121 Bewer bungen aus allen Gauen des Reiches gingen ein. Rund 80 v. H. der Bewerber haben akademisch« Bildung, von ihnen stehen oder standen die Hälfte im Kommunaldienst. Nur ein kleiner Teil stammt au« dem Staatsdienst. Der Nest von 20 v. H. verteilt sich auf alle möglichen Berufe. DaS gegenwärtige Stabtoberhaupt verläßt Ende September sei nen Posten. * Leipzig. Eine Bergsteigerin aus Gaschwitz tödlich verunglückt. Wie aus Innsbruck gemeldet wirb, hatte bi« 48jährige OberbahnmeisterS-Ehefrau Lina Zinn aus Gasch- wttz bei Leipzig mit ihrem zehnjährigen Sohn und Bekann- ten von BulpmeS im Stubaital aus eine Besteigung der Schaufelspttze unternommen. Beim Abstieg von der Hildes- Heimer Hütte geriet Frau Zinn mit ihrem Sohn zwischen Hildesheimer Hütte und der Schaufelspitze in einen Stein- schlag, wobei ein großer Stein Frau Zinn an den Hinterkopf traf. Die Verletzung war so schwer, baß die Frau noch während des Transports zur Dresdner Hütte verstarb. Die Leiche wurde nach Neustift gebracht. * Leipzig. Am Leipziger Lido werden Wohlfahrts beamte in« Wasser geworfen- Im Freibad am Hochflut- becken, daS täglich von mehr als zehntausend Badegästen be- sucht wirb, haben Wohlfahrtsbeamte am Dienstag befehls gemäß die dort sich aufhaltenden Strabenhändler auf ihre Ausweise geprüft. Als verschiedene Händler, die keine gül- tigen Ausweise besaßen, sestgeftellt worden waren, drängte eine geschlossene Menge von etwa 2000 Personen die Wohl- fayrtspolizeibeamten gegen den Uferranb und verlangte von ihnen die Herausgabe der Aufschriebe, widrigenfalls die Beamten ins Wasser geworfen würden. Die Beamten wei gerten sich. Sie wurden tatsächlich in voller Ausrüstung tnS Wasser geworfen. Ein Ueberfallkommando mit zehn Mann erschien, konnte aber dieser Menge gegenüber nichts ausrich ten. Es wurde eine Hundertschaft eingesetzt, die bte erregte Menge schließlich auSeinanbertrieb, der es aber auch nicht gelang, die Rädelsführer diese- überaus rohen und nach den derzeitigen gesetzlichen Bestimmungen mit Zuchthaus zn be strafenden Vorgehens zu ermitteln. * Leipzig. Die Straßenhänbler im Streik. Wie ge meldet, sind die Leipziger Straßenhänbler wegen der Er höhung der Stanbgebühren in den Streik getreten. Am Dienstag vormittag hat eine Besprechung mit den Vertretern der Straßenhändler bei Bürgermeister Dr. Löser stattge- funben. Den Straßenhänblern ist mitgeteilt worden, daß es bei der Erhebung der beschlossenen Sätze bleiben müsse, sowohl mit Rücksicht auf -en seßhaften Handel, wie auch auf die Verhältnisse in anderen Städten. Im übrigen will inan aber versuchen, gewisse Erleichterungen, vornehmlich hin sichtlich der Saltezeit, den Händlern zu gewähren. * Chemnitz. Schlägerei auf dem Schützenplatz. Gestern kam^eS in den späten Abendstunden auf dem Schützenplatz ^cs Wettin-Bundesschießens in Altendor» zu einer Auseinandersetzung zwischen Ausstellern und Platzbe suchern, die schließlich in eine Schlägerei auSartete, bei der zwei Personen verletzt und ins Krankenhaus gebracht wer den mußten. Die Polizei stellte die Ruhe wieder her. , Chemnitz. Ein Ehepaar wegen Meineids verur- »eilt. , Chemnitzer Schwurgericht verurteilte den 58 Jahre alten Baumeister Bruno Penndorf auS Eppendorf wegen Verleitung zum Meineid zu 1 Jahr 6 Monaten Zuchthaus und 8 Jahren Ehrverlust und die Ehefrau Penn- dorfs wegen Meineids zu 1 Jahr Zuchthaus und 2 Jahren Ehrverlust. Beiden Verurteilten wurde die Etdesfähigkeit für bauernd aberkannt. In einem Prozeß gegen daS Ehe paar hatte die Frau beschworen, eine Abtretungsurkunde bereits im März 1028 und nicht erst im März 1880 unter- schrieben zu haben. Zu dieser Aussage, die falsch war, war die Frau von ihrem Manne verleitet worden. * Chemnitz. Die Woblsabrtslaßen der Stadt. Im Monat Jnll betrugen die vom Jugend- und Wohlfahrts- amt der Stadt Chemnitz auSgezahlten Barunterstützungen rund M. Die Aufwendungen waren damit um über 100000 M. hoher als im Vormonat. „ - Trübe geschichtliche Erinnerungen. Der gestrige 16. August war rin trauriger ErinnrrungStag für Oederan. In diesem Iahte waren 300 Jahre vergangen, seitdem eine furchtbare Bande von Mordbrennern hier ae- baust hat. Damals brachen, es war mitten im Dreißig jährigen Kriege, die Kaiserlichen unter Holk in die Stadt «in, steckten sie in Brand und warfen 500 Bürger in den Teich und töteten sie. 200 Personen erstickten in den Kellern ihrer brennenden Häuser. Kaum 20 Bürger sollen den SchreckenStag überlebt haben, und nur 50 Häuser blieben stehen. Da die Kirche nicht brennen wollte, rollte die vertierte SoldateSke Pechsäffer hinein, die endlich den vernichtenden Brand hrrbeisührten. Oederan hatte damals etwa 4000 Einwohner. * Annaberg. Gelvitter und Hagelschlag im Erzge ¬ birge. Bei Temperaturen bis nahezu dreißig Grad traten Montag nachmittag im oberen Erzgebirge schwere Ge witter auf. Annaberg batte starken Hagelschlag und 23 Millimeter Regen. — Wie zu dem über der Annabergcr Gegend niedergegangenen schweren Gewitter noch gemeldet wird, wurden durch das etwa 25 Minuten anhaltende Hagelwetter auf Feldern und Fluren schwere Schäden verursacht. Das noch stehende Getreide wurde zu Boden gedrückt und in den Obstgärten das Obst herunterge schlagen. Besonders schwer heimgesucht wurden dabei Anna berg, Buchholz und Cunnersdorf. Die Sehma schwoll in wenigen- Minuten etwa 75 Zentimeter an. Der Hagel lag nach mehreren Stunden stellenweise bis zu 25 Zenti meter hoch. i * Glauchau. 1000 Brieftauben starten. Der Glauchauer Briestaubenzüchterverein veranstaltete am Dienstag am Glauchauer Bahnhof einen Jungtaubenstart für die vereinigten Brieftaubenzüchtervereine des Chem nitzer Bezirks. Es handelt sich um einen Ernstslug mit dem Ziele der Ausscheidung minderwertiger Tiere. Bei diesen Flügen pflegen in der »siegel 85 Prozent der Tiere nicht wieder in den heimischen Schlag zurückzukehren. ES star teten rund 1000 Tauben, von denen das Gros auf Chemnitz entfiel. Weitere waren aus Limbach, Rabenstein, Hohen stein-Ernstthal, Heinersdorf usw. Die Tiere hatten Reise strecken von 15 bis 40 Kilometern vor sich. * Glauchau. Im GutSteich ertrunken. Im benach barten Tirschhatn badete am Dienstag .nachmittag die 18 Jahre alte Tochter des Gutsbesitzer» M. tm väterlichen Gutsteich. DaS Mädchen geriet in eine tiefe Stelle und ertrank. Die angestellten Wiederbelebungsversuche waren erfolglos. Kleinhessen. Schwerer VerkedrSunfall. In Flur Kleinhessen ereignete sich ein schwerer BerkchrSunfall. Ein 19 Jahre alter Telegraphenarbeiter aus Neukirchen fuhr mit seinem Motorrad, auf dem sich sein 54 Jahre alter Vater als Beifahrer befand, mit einer 12 jährigen Rad fahrerin, die auf ihrem Rad fuhr, zusammen. Dabei sind sämtliche Personen zum Sturz gekommen. Während der Motorradfahrer und da» Schulmädchen nur leichte Ver letzungen erlitten, mußte der Vater des Motorradfahrers ins Stadtkrankenhaus Werdau eingrliefert werden, wo er inzwischen gestorben ist. Mühlberg. Sin schwerer Unfall stieß Montag vor- mittag geg«n 10 Ubr dem 80 Jahr« alten Anspänner Kurt Nitzsche von bi«, der im Rittergut «üldrnstrrn bischästigt itt, »u. N. fuhr ans Köttlitzrr Flur Getreide zusammen. Plötzlich scheuten die Pferd«, die dnrch Hundrbellen erschreckt worden waren. N. ttürzte von dr« leeren Wagen, dessen Vorderräder ihm über den Leib gingen. Nitzsche, de« schwer« Quetschungen erlitten hat, mußt« sofort dem Krag kenhaus« Torgau »ugrsührt werd«». Meuselwitz. Grobfeuer. Auf dem hiesigen Ritter gut brach nachts Feuer aus, das sich sehr schnell über das langgestreckte Vorratsgebäude mit Stallungen ausdehnte. Nach kurzer Zeit brachen die Flammen an mehreren Stel len durch das Dach und setzten den großen Dachstuhl in Brand. In den Futtervorräten fand das Feuer reiche Nab- rung. Die Feuerwehr griff mit zwei Motorspritzen und acht Schlauchleitungen ein. Es gelang ihr verhältnismäßig schnell, das Feuer auf seinen Herd zu beschränken. Die gesamten Futtervorräte für den großen Viehbestand des Rittergutes wurden vernichtet, darunter auch eiwa 2000 Zentner bestes Wiesenheu. Das Dlehckonnte gerettet werden. Der Schaden ist beträchtlich, jedoch durch Versicherung gedeckt. Ais Ursache des Feuers nimmt man Brandstiftung an. Man glaubt, daß "man es mit demselben Täter zu tun hat, der im vergangenen Jahr um die gleiche Zeit die große Scheune des Rittergutes in der Schäferei in Brand gesteckt hatte. Altenburg. Gemeindevorsteher veruntreut 12 000 RM. Bei einer unvorhergesehenen Kassenrevision in der Gemeinde Kotteritz wurde sestgeftellt, daß der Ge meindevorsteher Börngen seit 1928 fortgesetzt Gemeindegelder veruntreut und für sich verwendet hat. Insgesamt ist die Ge meinde um über 12 000 RM geschädigt worden; Deckung ist nicht vorhanden. Börngen will durch schlechte Obsternten das Geld zu seinen Plantagenpachtungen verwendet haben. Nach Aufdeckung der Verfehlungen hatte Börngen oorgeschlagen, den Posten des Gemeindevorstehers bis zur Tilgung des Fehlbetrages unentgeltlich weiterzusühren. Der Gememderch erklärte sich aber damit nicht einverstanden * Gera. M i einem Strohhalm das Anqe anSgestochen. Bei Erntenrüeiten stack sick der Landwirt Heinoei in Obern dorf mit einem S rnbhalin in daS Ange. Er mußte dem Krankenhaus »uaesübrt werden, wo daS Auge entfernt wurde. Hemoel siebt im 74. Lebensjahr. * Zerbst. Te» Pater eritackeu. In Bornum geriet beut« moraen der Sobn des GasiwirteS Sckuckert mit seinem Vater in Streit, in dessen Berlin» der Vater eritocken wurde. Ter als jähzornig bekannte Sohn wurd« verhaltet. * Wittickennu. Diebesireckbeit. Als^in Saalau der Landwirt Modichina seinen Weizen vom Felde beim- labren wollte, mußte er die Fesisiellnna macken, daß sämt liche Garben von unbekannten Tätern an» dem Felde auS- gedroicken worden waren. Die Diebe hatten über 5 Zent ner Weizen erbeutet. . . * Teplitz. Omnibus gegen Kleinbabn. Ein Privat auto fuhr mit aller Wnckt gegen einen Omnibus der Teo- litzer Kleinbahn und wurde zertrümmert. Ter Jniasse des Autos, der Direktor der Chemischen Industrie in Anßig, Lemvel, und zwei Damen seiner Begleitung wurden in schwer verletztem Zustande ins Kranke-bans gebracht. Die OmnibuS-Dassagiere kamen durch die GeiüeSgegenwart deS Wagenlenkers mit dem bloßen Schiecken davon. Mantrag des LWWn MitaMeins Mu de« »BMeu VeübOtt". Dresden. Das Präsidium des Sächsischen Militärverelns« Bundes beschloß, gegen den in Karlsruhe erscheinenden „Ba dischen Beobachter" Strafantrag zu stellen wegen eines Ar» Kkels, in dem eine Beleidigung der ehemaligen königl. sächs. Armee zu erblicken sei. In den Ausführungen des genannten Blattes wird gesagt, daß die sächsischen Truppen bei den Kämpfen des Weltkrieges fast nie dort gewesen seien, wo es heiß herging. Die sächsischen militärischen Vereine, die Staats regierung und der Landeskommandant wurden ausgefordert, ebenfalls Einspruch zu erheben. Der „Badische Beobachter" ist das führende Zentrums blatt in Baden. Das Blatt hatte eine Auseinandersetzung mit einer nationalsozialistischen Zeitung über die Frage, ob die Katholiken im Weltkrieg ihre Pflicht und Schuldigkeit getan hatten. In seinen Ausführungen hatte das Zentrumsblatt auf Sachsen mit seiner überwiegend evangelischen Bevölke rung hingewiesen. Mit seinen unerhörten Borwürfen ist nicht nur das alte Sächsische Heer, sondern auch der evangelische Dolksteil Sachsens in schwerster Weise beleidigt worden, wes halb sich das Präsidium des Sächsischen Militäroereins zu einem energischen Vorgehen veranlaßt sah. ZMunisÄWg dkl!aMler. Der Rcichsverband Deutscher Tanzlehrer sPräsident Erwin Pommer-Leipzig», dem 12 deutsche Landesverbände angeschlossen sind, begeht vom 14.—27. August seine Tagung in Leipzig, wo zugleich das 48jährige Jubiläum der Ge nossenschaft Deutscher Tanzlehrer sVoriiyender Robert Köl ler, Dresden» stattfindet. Die vorausgehende Hochschule (Leitung Gustav Engelhardt, Leipzig» bietet den Mitgliedern wissenschaftliche und praktische Fachausbildung in zeitge mäßem Gesellschaftstanz, rhythmischer tänzerischer Gymna stik, Step-, Knnst- und Bühnciitanz, sowie auch deutschem Volkstanz. Anerkannte Fachkräfte stellen sich in den Dienst der Tagung. Die auch in weiten Kreisen des Publikums bekannten Namen, wie Hertha Beutele, Charlotte Mürich, Gerti Pommer, Karl Schäfer usw. bieten neben den oben genannten Lehrern beste Gewähr für gutes Gelingen und größte Erfolge. Ein Kunsttanzabend (Leitung Hoiballett- meister Köller» bildet wie alljährlich den Abschluß des Kon gresses, der außer der Lösung wichtigster WirtschastSiragen die Vereinheitlichung des modernen Gesellschaftstanzes an- strebt. Sm Wchk IlckilkiliW tkS ssmMD MUsMs i« iik WMikOW * Berlin. (Funkspruch.) Zu den Meldungen einiger Zeitungen, die Reichsrecnerung beabsichtige, den Frriwilliaen Arbeitsdienst in die ArbritSdienftpflickt bestimmter Jahr- gäna» über,»leiten, büren wir von unterrichteter Seit», daß im RetchSardeitsminiftertnm von einer solchen Absicht nicht» bekannt sei. In der Verordnung über den Frei willigen Arbeitsdienst habe di« Reicksregierung erklärt, daß sie ihr« Aufmerksamkeit der Entwicklung des Arbeitsdienste« widmen werde. Bisher könne jedenfalls ein außerordent licher Erfolg de» Arbeitsdienste« sestgeftellt werden. Weiter hab« di« ReichSrigierung den Reichskommiffar sür den Arbeitsdienst aufgeiordert, rin Gutachten über die Ent- wicklungSmöglichkeiteu im Arbeitsdienst »orzulegen. Diese» Gutachten liegt aber bisher noch nickt vor. Wie der Ar beitsdienst weiter ausgedehnt werd«, könne daher heute «och nicht gesaat werden.
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