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- llmfulg dl« Lofltte, sich et»« »Mschatz für di« Kri«,». zeit «nznl^en, «n»«o«»«i hl. Der i» einzelnen Fällen s«»«hs GskmhM« Berfnch, d«« »ortzemde«, »old durch Nrrtraulchmq«,« «i»Msa»»«l« mid dchusl U»»«chs«I»v, tu Buuchrlrn em di« Michrduuk udP»ftlh«« f«llt», «ll»e- »«tust« N»ch«chM«»ß fisde«. Echt mit selchen vrmdhuug«, ft»« »weckmäßtg« «t»,«t» Aufklärun, Hund in Han» »tz«r dm GUdumet »ns««r vuukuot«» uud Sd«r d«n Mon^l u« patri«lisch« Gefinnme», d«r im Wnbehalten d«d d«m Reich« notwendigen Gokdft» kt«gt, so kann «4 an Srsolg nicht f«hlm. LiiBirftärkung de» Goldbestands d«r Riichddaur ist für di« Zeit de» Krieg«» nicht nur von a«h«rordmtNcher «trtfchafliichrr, sondern auch von h«r»or- ragmdir politischer Bedeutung. Die Zuführung der Feldpostse». düngen an die mobilen Truppen unterliegt, wie -ereil» in der öffentlichen Bekanntmachung de» Staats sekretär» de» Reich-Postamt» vom 22. August ausgespro chen ist, im gegenwärtigen Feldzuge aussergewöhnlich großen Schwierigkeiten. Nachdem seit dem 1. September mehr und schnellere Züge eingeführt worden sind uno nachdem jetzt der Standort der Truppen, soweit si.» sich n^cht im Vorrücken befinden, den Postsammelstellen regel mäßig mitgeteilt wird, ist zu hoffen, daß die Beförde rungen der Sendungen nach dem Heere sich besser ge stalten wird. Der schnelle Bormarsch einzelner großer Truppenlörper beeinträchtigt aber die Heranbringung der Post an d,ie Truppen außerordentlich. Liese Ver hältnisse berücksichtigt da» Publikum bei seinen Klagen nicht genügend. — Im .Finanzministerium sand am 4. September Unter Borsitz de» FtnanzministerS v. Sehdewitz eine Beratung über die Maßnahmen statt, die al» ge eignet erscheinen können, den sür Sachsen außerordent lich wichtigen, durch die Kriegsereignisse aber stark be einträchtigten überseeischen.AuS-und Einfuhr verkehr zu fördern. An der Beratung beteiligten sich außer den Ministerien de» Innern, der auswärtigen Angelegenheiten und der Justiz sowie der Generaloirek- tion der Staatseisenbahnen Kahheiche Vertreter von handel und Industrie, insbesondere waren sämtliche säch sische Handelskammern, mehrere Gewerbekammern > der Verband Sächsischer Industrieller und der Exportverein im Königreich Sachsen vertreten. Auch der LandeSkultur- rat hatte Vertreter entsandt- Nach mehrstündiger Ver handlung. in der alle einschlagenden Verhältnisse genau erörtert wurden, beschloß man, einen Unterausschuß ein- zusetzen> dem die Weiterverfolgung der gegebenen An regungen zufällt. ' — Se. Majestät der König hat seinem General- adjutanten Generaloberst Freiherrn v. Hausen das Rit terkreuz de» Militär-St.-HeinrichSordenS verliehen und rhm folgendes Telegramm zugehen lassen: ,/Generaloberst Freiherr v. Hausen. Ew. Exzellenz spreche ich meinen herzlichsten Glückwunsch aus zu dem großen Anteil, den meine Armee unter Ihrer Führung an der gewaltigen Schlacht an der AiSne genommen hat. Ich glaube keinem Würdigeren wie Ihnen da» Ritterkreuz meines Militär-St.-HeinrichSorden» verleihen zu können, der Ihnen sobald wie möglich zugehen wird. Friedrich .Angust." —* Der Paketverkehr nach Oesterreich-Ungarn, Dänemark, Schweden, Norwegen, Luxemburg, Nieder lande, Schweiz und nach den übrigen neutralen Ländern auf den Wegen über die Schweiz und über dis Nieder lande ohne Berührung feindlichen Auslandes ist vom 5. September ab wieder zugelassen. .—* Am 1. September ist in Frankreich ein Lastauto mit zahlreichen Postsäcken für das Feldpostamt des Gardekorps und sür die Feldpostexpedition der 1. und 2. Garde-Jnfanterie-Division sowie der 19. und 20. In fanterie-Division aus bisher nicht aufgeklärter Ursache in Brand geraten und die Post durch Feuer vollständig vernichtet worden. ES ist nicht ausgeschlossen, daß der Brand durch Selbstentzündung von Zündhölzern oder sonstigen feuergefährlichen Gegenständen, die in den Feld postsendungen enthalten.waren, entstanden ist. Auö An laß dieses Vorkommnisse» wird darauf aufmerksam ge macht, daß Zündhölzchen, wie überhaupt alle durch Rei bung, Luftzüdrang, Druck oder sonst leicht entzündlich« Sachen mit der Post nicht versandt werden dürfen. Durch Zuwiderhandlung gegen dieses Verbot werden in erster Linie unsere im Felde stehenden Truppen geschä digt, weil Sendungen mit leicht entzündlichen Gegen ständen eine ständige Gefahr für die übrigen sehnsüchtig erwarteten Feldpostsendungen bilden. —* Die Verpflegung der Gefangenen hat wegen ihrer angeblich zu weitgehenden Güte eine ab fällige Beurteilung erfahren. Diese Verpflegung über schreitet aber nicht da- Norniale Maß der Beköstigung, und eS liegt nicht im Belieben der Militärverwaltung, sie zu erhöhen oder zu verringern, sie wird vielmehr genau nach den Bestimmungen der Kriegsverpflegungs vorschrift gewährt. Die in dieser Vorschrift ausgesetzten Preise entsprechen den Preisen der Lebensrnittel. Be- rondere Zugaben zu der von den Lagerkommandanturen geprüften Kost bezahlen, wenn sie e» können, dte ge fangenen Offiziere und Mannschaften aus ihrer Tasche. Im übrigen trägt auch nicht dte eigene Heereöverwal» tung die Kosten der Gftangenenunterhaltung ; diese wer den vielmehr bei Friedensschluß vom Gegner zurück gefordert. Bemerkt wird noch, daß bei der den Unter nehmern der Beköstigung unserer Gefangenen zuzubil ligenden Vergütung aus den Kopf des Gefangenen alle die Unkosten auch mit einbegriffen sind, die dem Unter nehmer z. B. durch Verleihung von GlaS, Geschirr, Koch geräten und andere» erwachsen. Für dte Beköstigung un serer eigenen Leute wird nicht unerheblich mehr auSge- geben, al» für dte der Gefangenen. Die Brotportion der letzteren ist neuerding» von 750 auf 500 Gramm herab gesetzt worden. Einer auf hoher Kulturstufe stehenden Ration, wie der deutschen^ ist e» nicht würdig, den Haß g«gen den Aeind auf die »«ehrlosen Gefangenen au»zu dehnen. Vw hoffen und wünschen, daß dte gefangenen deutsch Soldaten bei unseren Gegnern ebenfalls eine menschenwürdig« Behandlung genießen. — Sonnabend starb in Schirgiswalde der apostoltfche Vikar und Bischof für da» Königreich Sachsen uud Dekan de» DomfitfkS St. Petri in Bautzen D. Aloys Schäfer. Er wurde am 2. Mat 1853 zu Dingelstädt auf dem Eichsfelde al» Sohn eine» Kaufmann» geboren. Nach ttebersiedlung seine« Eltern nach Chemnitz in Sachsen besuchte er dte dqrttge^katholische Volksschule, darauf das katholische Progymnastum zu Dresden und da» Kleinskitener Gymnasium zu Prag, wo er die Reife- Prüfung mit großer Auszeichnung bestand. Alsdann be zog er die Universitäten -ü Prag und Würzburg. Im Jahre 1877 wurde er -um Doktor der Theologie promo viert und war al» Kaplan in Plauen und Dresden tätig. Darauf wirkte er al» Professor der alt- und nentesta- mentlichen Exegese am Lyzeum in Dillingen und an der Akademie zu Münster in Westfalen, wo er 1891 zum Rektor magnificuS erwählt wurde. Später wurde er an die katholisch-theologische Fakultät der Universität BreSlau und 1904 an die Kaiser-WilhelmS-Universität zu Straßburg berufen. Er wurde 1906 als Nachfolger deS verstorbenen Bischof» Dr. Georg Wuschanski als apo- stoliicher Vikar im Königreich Sachsen gewählt. Seine Weihe als Bischof empfing er im Mai 1906 im Münster zu Straßburg ' durch den dortigen Bischof Dr. Fritzen Wenige Wochen später kam er als apostolischer Vikar und Bischof nach Dresden, wo am 23. Mai seins feierliche Einführung durch Mkariatsrat Kanonikus Fischer er folgte. Ihr wohnten Se. Majestät der König und Ihre Majestät die Königin Carola, sonne Ihre Königlichen Hoheiten die Prinzen und Prinzessinnen, ferner zahl reiche Hof- und Staatswürdenträger und katholische Ber einigungen mit ihren Fahnen bei. D. Schäfer entfal tete eine reiche seelsorgerische Tätigkeit in Dresden und vielen Orten des Landes. Bischof D. Schäfer war auch Mitglied der Ersten Kammer des Landtags. Seine Tüch tigkeit ist vielfach an höchster Stelle anerkannt, aber auch von wissenschaftlichen Instituten und .namhaften Persönlichkeiten gewürdigt worden. Dingelstäm zählt« ihn zu seinen.Ehrenbürgern. Ans der Reihe seiner kirch lichen Schriften nennen wir: Die biblisch« Chronologie vom Auszug auS Aegypten bis zum Beginn des baby lonischen Exils mit Berücksichtigung der Aegyptologie und Assyriologte; Tie Gottesmutter in der heiligen Schrift; DaS Neue Testament, erklärt: 1) Thessal und Galaterbrief, 2) 1. und 2. Karintherbrief, 3) Römerbrief, 4) Hebräer brief; Aufgabe der Exegese; Soziale Frage und aka demisch gebildete Stände; Klerus und soziale Frage; Einleitung in das Neue Testament. —* Die auf Grund der Reichsgesetze vom 28. Februar 1888 und 4. August 1314 zuständigen Unterstützungen für Fami- lien der in den Kriegsdienst ringetretenen Mannschaften tragen nicht, wie vielfach angenommen wird, den Charakter von Armen unterstützungen, sondern eS sind Zuwendungen, die unbemittelten Angehörigen dieser Mannschaften zu gewähren sind. Es werden im Fall« oer Bedürftigkeit gewährt für die Ehefrau in den Sommer monaten bis einschließl. Oktober mindestens S Mark, in den Winter monaten bis April 12 Mark, für die übrigen in Betracht kommen den Personen (Kinder usw.) mindesten« 8 Mark monatlich. Die Unterstützungen werden halbmonatlich im Voraus bezahlt. Die UntrrstützungSonträae sind von den Empfangsberechtigten bei den Gemeindebehörden, in den Städten beim Magistrat des Aufenthalts ortes zu stellen, wo auch jede weitere Auskunft erteilt wird. Den Anträgen sind die Ausweise in FamilienunterstützungSanaelegen- beiten, die sich bei den KrtegSbeorderungen befinden, und bei Ab stempelung durch die Truppenteile rc. den Empfangsberechtigten durch die Einberufenen zugehen, beizufügen. Die Angehörigen können sich auch an die zuständigen Bezirkskommandos wegen Aus stellung von Bescheinigungen über den erfolgten Diensteintritt melden. Ist auch diese Bescheinigung nicht alsbald zu beschaffen, so empfiehlt eS sich, den Rat und die Vermittelung der Gemeinde behörden in Anspruch zu nehmen. * Röderau. Am Donnerstag, d. 27. August, hat sich hier ein au» 15 Mitgliedern zusammengesetzter Hilfs- auSschuß für Röderau, Moritz und Promnitz mit Gutsbezirk zur Linderung der KriegSnot gebildet. Zum Vorstand diese» Hilfsausschusses gehören di« Herren Rittergutsbesitzer Rudolph, Kirchschullehrer Bienert, Lehrer Hofmeister und Pfarrer Handmann al« Vorsitzender. Die Sitzungen werden bi» auf weitere« an jedem zweiten Donnerstag stattfinden. Zescha. Hier brannte die Scheune de» Wirtschaftsbesitzers Mittasch nieder. Die ganze Ernte ist verbrannt. Königstein. Beim Baden in der freien Elbe find hier der 10 jährige Schulknabe Höhnel und der 11jährige Knabe Gell ertrunken. Die Leiche Höhnels konnte in Rathen geborgen werden und wurde zur Beerdigung yiuhergebracht. Oberottenbach. In einer Jauchengrube ertrunken ist der 17 jährige Kurt Meter. Der junge Mann, der an Krämpfen litt, war mit dem AuSschöpfen der Grube be schäftigt und ist infolge eine» Anfälle» in die Grube ge stürzt. Ehe ihm Hilfe gebracht werden konnte, ertrank der Bedauernswerte darin. Borna. <B»z. Leipzig.) Am Freitag früh wurde beim Revidieren der zur Bewachung der Eisenbahnbrücke bet Zrdtlttz aufgestellten Posten der Landsturm-Unterosfizier Paul Weber au» Kieritzsch von einem Posten erschaffen. Der Erschossene, welcher eine Frau und zwei Kinder hinter läßt, war den Bahndamm htnaufgeklettert und hatte aus vielmaligen Anruf de» Posten» nicht geantwortet. Er war vor seiner Einberufung al» Heizer bet der Braun- ozhleng,werkschaft Breunsdorf beschäftigt. Leipzig. Der,3V, Jahre alte Sohn eines in der Luäaer Straße wohnhaften Arbeiter», der an Lungen entzündung krank darniederlag, wollte am Mittwoch abend in der Abwesenheit seiner Mütter nochmals trin ken. Er langte sich von einem Regal die erste Flasch', die er zu Gesicht bekam, herunter und trank von derein Inhalt. Die Flasche enthielt zum Unglück Salzsäure, und das bedauernswerte Kind verbrannte sich innerlich so schwer, daß es bald darauf verstarb. . Torgau. Belm Hantieren mit einem Revolver im Hose der Kaserne an der Schulftraß« entlud sich dieser plötzlich. D drang dabei leid» dem Landwehrmann Pi,streck au» Thüringen, «1u,m »ater von sech» Ktnbmr, in di, Brust. Gchwrrverletzt wurde er tu da» Gsmisou- la,«rett »«schafft. M tn Sng für ilemlU AM istM.. CK. Die amerikanischen Blätter beschäftigen sich eifrig mit der Frage,' welchen Einfluß der europäische Krieg auf Handel und Wandel der Bereinigten Staaten besitzt, und die Ansichten stehen sich da schroff gegen über: die einen hoffen, Amerika werde nun den Handel der ganzen Welt an sich reißen können; die andern fürchten, daß letzten Endes dieser Krieg doch auch sür die neue Weit einen schweren wirtschaftlichen Schlag be deute. „Unser Interesse an. dem europäischen Krieg", bemerkt ein Blatt, „hat. seine breiteste Grundlage in der Tatsache, daß »vir ein Volk von europäischen Auswan derern find Wenn auch die Hunderttausende von Reisen den, die sich bei Ausbruch des Krieges in Europa be fanden, am unmittelbarsten von den Schrecken diese» Weltkampfes betroffen werden, fo haben doch auch die von uns, die zu Hause geblieben sind und keine Freunde unterwegs besitzen, bereit» herausbekommen, daß die Aussperrung Deutschlands aus den Weltmeeren für un» ein Weiterleben ohne Waren „made in Germany" be deutet und »vir einer Knappheit und Preissteigerung von jeder Art eingeführter Güter gegenttberstehen." Trotz dem wiefft vielfach die Freude vor, daß man „fern vom Schuß" ist. „Dte Vereinigten Staaten", sagt die New- yorker Sun, /.werden unzweifelhaft bis zu einem ge wissen Grade unter der Verwüstung und Zerstörung da draußen leiden, aber sie haben die wohlbegründete Ur sache, dafür zu danken, daß sie von all dem Furchtbaren abgeschlossen sind." So sehen denn viele Zeitungen fetzt die günstigste Gelegenheit, die Regierung und die Geschäftsleute aus eine Eroberung des Welthandels hin zudrängen, während Europa anderweitig auf dem Schlachtfeld beschäftigt ist. „Während die Kräfte und Mittel Großbritanniens, Deutschlands, Rußlands, Oester reich-Ungarns, Belgiens und der andern in Mit leidenschaft gezogenen Länder von der Kriegsführung aufgezehrt werden," meint die Sun, „müssen die Bedürf nisse der übrigen Welt weiter befriedigt werden. .Unser Land steht in einer isolierten Stellung vollständiger Neutralität. Unser Handel und unsere Fabrikation wer den nicht unterbrochen sein. Es ist unsere Pflicht so wohl wie unsere außerordentlich günstige Lage, allen Anforderungen, die an uns gestellt werden, voll und ganz zu genügen. Amerikanische Fabrikanten können jetzt dauernde Handelsverbindungen gewinnen mit Süd amerika, Asien, Afrika und allen insularen Ländern." Auf welche Gebiete sich dieser durch den Krieg bedingte Aufschwung des amerikanischen Handels beziehen wird, das führt ein sehr optimistischer Aufsatz des New- yorker Handelsblattes Commcrcial aus. Große Gewinne winten der Schuh- und Textilbranche. Tie Zufuhr von Flachs und.Hanf aus Rußland, tvahrscheinlich auch die von Jute aus Indien wird während des Krieges auf hören; auch Wolle wird in viel geringeren Mengen eingcsührt werden, und so bleibt dem Baumwollhandel, van dem die Vereinigten Staaten zwei Drittel in ihren Händen haben, ein weites Gebiet. Der Markt von Baum- wolliachen kann nach dieser Anschauung auf einen Ab satz in Südamerika, Afrika, Asien und Teilen von Europa rechnen. Auch sür die Ausfuhr von Metallwaren bietet iich eine günstige Gelegenheit, und das Gleiche erhofft nran für amerikanischen Weizen und für amerikanische Kohlen. Da auf eine Versorgung des Weltmarktes mit Brotgetreide durch Rußland und die Donauländec nicht zu rechnen ist, „ist Europa einfach gezwungen, unfern Weizen zu kaufen und Mittel und Wege zu finden, ihn zu bezahlen und zu transportieren," erklärt die Evensug Post. Und der Commercial triumphiert: „Ein lflngdauern- der Krieg in Europa gibt uns die Kontrolle über den Handel m der übrigen Welt und gewährt uns einen Vorsprung vor allen andern Ländern auf lange hinaus." Ein großer Teil des Handels würde dann auch vom Suezkanal auf den jetzt fast fertigen Panamakanckl hin übergeleitet werden. Sodann rei-t die Sicherheit des amerikanischen Marktes zur Anlage für fremde Kapi talien. „Das Kapital der Welt", glaubt die St. Louis Republik, „wird in solchen Mengen wie nie zuvor in den industriellen und Handelsunternehmungen unsere» Landes angelegt sverden, das 4000 Meilen entfernt ist von den gekreuzten Bajonetten Europas." Diesem grellen Licht steht aber freilich in der amerikanischen Presse auch tiefer Schatten gegenüber . Während die Exporteure jubeln, trauern die Importeure. „Das Aufhören dee Wollzufuhr bedeutet hohe Preise für Kleider", sagt daS Newtwrker Journal of Commerce, und es fügt hinzu, daß ebenfalls Knappheit und Preissteigerung in Gummi, Kupfer und Zinn zu erwarten ist. Die Amerikanerinnen können sich, nicht mehr nach der neuesten Pariser Mode kleiden, und die ganze Konfektion liegt tief darnieder. Selbst wenn der Krieg nur kurze Zeit währt, werben viele Industriezweige, die von der Ausfuhr nach Eurova abhängen, auf das schwerste leiden. Die Standaco Oil Company z B. muß ihre Produktion sehr ein sch ranken. Außerdem ist mit einem Arbeitermangel wegen der Ab- re .e der vielen Reservisten nach Europa zu rechnen. „Die einfältigsten aller überflüssigen Schwätzer" nennt das Journal of Commerce die Vorlauten, die sich einen materiellen Nutzen von dem europäischen Kriege ver sprechen. „Die unmittelbare Folgeerscheinung wird Man- gei und Teuerung alles-Notwendigen »ein: die nächste Wiederherstellung der industriellen Nachfrage und der Fabrikation; die letzte aber Untergrabung unseres gan zen Wohlstandes, Zerstörung der Märkte und oaS Auf kommen künstlich hochgetriebener und rasch verschwin dender Unternehmungen." Ein großer europäischer Krieg ist nie und nimmer der „Bringer wirklichen Reichtums", fahr die Zeitschrift „Jron Age" diese pessimistischen Lrm schauungen zusammen. „Ein Land wie die Bereinigt««