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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.08.1942
- Erscheinungsdatum
- 1942-08-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-194208295
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19420829
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19420829
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1942
-
Monat
1942-08
- Tag 1942-08-29
-
Monat
1942-08
-
Jahr
1942
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.08.1942
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/ Eine lustige Krieg-geschickte von Heinz Reinhard die zu Ibsen und meint« treuherzig' »ormachen, Herr — ich kann nämlich genau- «roste italienische Donschöpser, litt an einer Vorgang ihrer Bergangeuhett bekannt. ' Dagmar» dem l eine der lndustrie. Unsere Anekdoten Der «»»»Hine «riet Sin berllbmtet Prosctsor, der wegen seiner neuen umftürzenden Theorien und Forschungsarbeitey viel angegritsen wurde, bekam gelegeni lich auch.gnünvmg Lchmähbriese ins Pau» geschickt. Sr nahm sie achsel zuckend hin und ging stillschweigend darüber hinweg Stnmol aber erhielt er wieder eine Inschrift. Al» er ""den Bries dssnete, stand ans dem meisten Bogen nur ein einzige« Mort: Flegel" Der Prüfest»«' schüttelte den Kops und sagte: »Merkwürdig, sehr merkwürdig!, Ich hgbe ja schon viele Briest ohne »nierschrjft erhalten, aber dieses ist der. erste, der nur die Unterschrift trägt . . ." - - r - - DM'Ml«««,sie . Gotisried OcUcr fehle sich zur Arbeit an »eg Lchreibtilch. Plötzlich liest es^>neith)g sttchend dle. Blicke-rimhcrgleittn, wübkte zwischen Posieren, sand aber nicht das Gesuchte. Der Dichter sprang aus und ries ärgerlich nach seiner Lchwestcr, die ihm die Wirtschaft stihrte: -Immer dieselbe Wirtschaft", sagte er wütend, es hat wieder einer auf meinem Schreibtisch herumgekramt! Immer, wenn ich arbeiten wist, fehlen mir die wich tigften Lachen!" »Was fehl« denn?" fragte seine Lchwcster beklommen. »Der Korkenzieher!", grollt« Keller. , , Uiezak »»t »ab Aerz«e»rchester Slezak wurde einmal von einem ihm besrcundeteik Arzt aulgeforderk, sich ein Konzert des berühmten Wiener Acrzteorcheltcrs anzuhören. Llczak schien sedoch vom musikalischen Können der Aesknlapjünger nicht vief zu halten,.denn ex sagte mit aller Sntschiedenhett: »Nein, lieber Freänd, dasür können Sie mich nun nicht haben! iftetzer lasse ich mix, von den Philharmonikern meinen Blinddarm herausnehme»!" / Itzse» »»b »er Bauer Seurtk Ibsen machte in de» Jahren, di« er in Italien lebte, viele Wanderungen in der »Sher«» nnd weiteren Umgebung Roms. Einst hatte er sich ein bißchen verlausen, sand ober znm Glück eiuem Weg- .... demnach Schicht ich, meinen Kreditbrief lir ge wohnter Höhe nach Marseille, da» ich als» nächst«» Reise ziel itn Auge habe, an di« Tredit Ltzonnai» zu Wer- weisen».." Nicht Mr stngergeübt, aber, mit liebevollem Eifer, entlockte Barbar« der kleinen handlichen Schreibmaschine diese wenige» Seilen. Dann wandte sie sich der blassen Frau zu, dir, die Arme in» Racken verschrilnkt, aus »er niedrigen, kitseudetxckte» Eouch r»hte>n»d, reicht, ihr Vogen und Füllfederhaltei zur Unterschrift hi». Mitch ernste Lni Eines Abends zieht Günther, bepackt und beladen mit seiner gesamten Ausrüstung, in ein kleines sowjetisches Dorf ein, das unmittelbar hinter her Kxont lkat u»d ist bemüht, sich für die Nacht eine Unterkunft zu beschossen, denn für «inen Weitermarsch ist eS an diesem Abend ohne hin schon zu spät und seine Kompanie würde er wohl doch nicht mehr finden. Das Dorf ist nur von wenigen Land sern belegt, und daher ist eine Unterkunft auch Verhältnis- mäßig schnell gesunden. Günther macht eS sich nach de» Strapazen des Fußmarsches gerade zwischen den Kame raden bequem, als plötzlich die Tür seiner Unterkunft auf fliegt und die Klak hereinschießt. Bildlich natürlich nur,' in Gestalt «ine- Unteroffiziers nämlich. Der stutzt eine» Augenblick, sieht das ue« Gesicht, nennt seinen Namen, und auch Günther fühlt die Verpflichtung, sich vorzustellen. In iventgen Augenblicken sind sie alle in ein Gespräch vertieft, erzählen vom Krieg und ihren groben Erlebuisien. Doch so MÜ der Zeit gehen ihre Gedanken zurück ,zur Hei mat, denh auch vou dieser Zeit gibt es prächtige Erinne rungen tiuszupacken, und, nachdem sie sich zunächst «in wenig gestritten haben, wo es sich besser leben ließe, in Wien oder in Berlin — Rudi von der Klak ist nämlich Weaner, und Günther ist mit echtem Sprceivasser getauft — gibt Rudi in seiner gemütlichen Redeweise endlich zu: „Weißt, i glaub's scho. In Berlin ist auch was los. Ich war da mal lange Zeit beim Wachbataillon kommandiert." „So, sö, beim Wachbataillon warst", sagt Günther. und es ist ersichtlich, daß er^über irgendetwas angestrengt nach denkt. " - „Ja - scho", meint Rudi, a ja, do bi» i viel auü- g wes n. A seins Lokal hat'S da, als da hoaßt . . .!" „So, »as kennst Dn also?" fragt Günther versonnen. „Ja, woaßt, da hoab i amvl . . ." mid nun ist Rudi in 'einem Element. Er erzählt, was er da hat, Himmtherr- gott, er hat da amol ein Mädchen kenuengelernt, und das Kind, daS war sooo! Acha, was schreib' ich: soooo und noch viel länger. Direkt znm Anbeißen. Nnd Rudi schildert die ses Mädchen, bei dem er gern augebissen hätte, wenn . . . Ja, dieses „Wenn" wird Rudi natürlich nicht eingestehen denn dieses „Wenn" ist gerade' kein Plus für ihn. Nnd also dreht vr die Sache «kwas herum und schildert ausschweifend seine Erlebnisse Mit diesem Mädchen. „Woaßt", endet er schließlich den schäumenden Genuß, „i hätt' sie geheirat't/ aber nu hoab i InznUscheu die Mirzel, nnd nu is aa gnat!" ES ist unverkennbar, daß nun eigentlich bis Reihe an dem Berliner wäre, ein ähnliches Erlebnis zum besten zu geben. Aber der schweigt entgegen allen sonstigen Voraus- ietzungen über das Berliner Mundwerk, faßt nnr in seine Brieftasche, zieht ein Bild 6X12 heraus und reicht es wortlos dem anderen. Dor Stutzt tut nur Me« Blick darauf, dabei stehen ihm Mund, Ohren und Nasy offen, und derweilen er vergißt, wenigstens Sen ersteren wieder zuzumachen, liegt das Bild irgend,ivo am Bode«. Wie, er endlich Sprache und Spucke wiederflndet, tönt eS herüber: „O — JeffaS, dos iS fa die Hilde! Nur die Haar«, die Haare .. ." „Trügt sie jetzt etwas anders", sagt Günther, „aber das »MFußerlich!" » lIs dös letzt Deine Kleine?" ^ragt der Rudi. „Was man so nevnt", erwidert -er Berliner, uttd be deutsam schwer liegt plötzlich sein« rechte Hand dem Rudi direkt unter den Augen, daß dieser sie unmöglich übersehen kann. - „Aa — Jessas", stöhnt er, „verheirat't bist gär . mit dem Teufelsmadchen ". Die anderen grinsen, wobei, nicht recht, ersichtlich ist, ob über Günther, der das „Teufels- Mädchen" geehelicht hat, oder über Rudi, der seine Faron völlig verloren zu habey scheint. Rudi kann eS aber nun nicht prehr länger verheim lichen, er muß dringend einmal an die frische Luft. Aber es geht ihm wie den kleinen Mädchen, scheinbar fürchtet er sich, allein zu geben. Er bittet daher Günther, mitzpkom- men. Der tut es. Draußen nimmt Rnbi den Arm des anderen. „Du", sagt er nnd spricht auf einmal ganz hochdeutsch, „Du, was ich da vorhin erzählt hab'. Du darfst daS nicht glauben von Deiner Kran. War natürlich dick aufgetragen vo,n mir, aber Tu weißt ja, wie eS ist, wenn man Weiber geschichten erzählt. Es war ja ganz anders. Ich hab* mir damals bei ihr- sogar einen Korb geholt. AVer das erzählt Man natürlich nicht gern. Mußt' nichts Anderes denken von Deiner Krau!" Der Günther lacht nun ganz unvorschriftsmäßig laut heraus und zieht den Ring von feiner rechten Hand und setzt ihn wieder ans die linke, wo er bislang auch immer saß. „Noch bin ich nicht mit ihr verheiratet", sagt er dazu. Rudi geht in diesem Augenblick das bekannte große Licht auf. ^chöN einig'legt hast mi . . ." brummt er. ^Auk einen aufgetischten Klotz gehört ein aufgebockter Keil", flötet Günther in Abwandlung eines Sprichwortes. Als die beiden die Unterkunft wieder betrete«, find Wean^-Berlin ein Herz und eine Seele, und tm nächsten "Brief von Günther an Hilde steht sogar ein schöner Gruß vom Rudi, der mit seiner Kanone inzwischen längst wieder Stellungswechsel gemacht hat - — - Berühmte lLsmersleute Am Anfang alle» Filmens steht der Kameramann. Ohne ihn ist kein Film möglich, ohne ihn gibt «'S keine „Stars", und was nicht als Lichtstrahl den engen Weg durch bas Objektiv seiner Kamera genommen hat, kann «le im Licht der Leinwand zum Leben erweckt werden. Und dennoch steht der Kameramann im allgemeinen bescheiden hinter den vom Publikum umjubelten Darsteller zurück, und sein Name ist nur den Fachleuten oder einigen beson deren Filmenthuslasten geläufig. Mit einigen Ausnahmen allerdings. Es gibt Kamera leute, die es zu einer europäischen, ja zur Weltberühmtheit gebracht haben, und von einigen dieser „berühmten* Kameraleute soll heute hier die Rede sein. Da muß zunächst der Altmeister des deutschen Films Oskar Meßter genannt werden, der wohl der erste Kameramann Deutschlands war und dem wir überhaupt das Entstehen einer Filmindustrie verdanken. Meßter hatte von seinem Bater eine Fabrik und ein Geschäft für optisch« Instrumente übernommen, und er konstruierte tm Jahre 18k>5 selbständig einen brauchbaren Ausnahme- und Wiedergabeapparat für ktnematographische Aufnahmen. 1VV7 schuf er die ersten Tonbilder nach Schallplatten, und im Jahre 1S10 war auf Grund seiner Initiative bereits eine ausgedehnte Filmindustrie in Deutschland entstanden, die bis zum Weltkriege den damals den Markt beherr schenden französischen Firmen erfolgreich Konkurrenz machte. Noch heute verfolgt der 7ttjährige Meßter, dessen bahnbrechende Apparaturen im Deutschen Museum in München gesammelt sind, mit aufmerksamer Anteilnahme die weitere Entwicklung der Filmtechnik und gilt in jeder Beziehung als Autorität. Zu den ersten Mitarbeitern Meßters gehörte Carl Froelich, der viele Jahre lang Kameramann war, bis er dann gleichzeitig auch in einigen Filmen Regie zu führen begann. Als sich Froelich von Meßter nach dem Weltkriege trennte, war er längere Zeit der Regisseur von Henny Porten, mit der er etliche Serien ihrer berühmtesten und weit über die Grenzen Deutschlands bekannt gewor denen Filme drehte. Froelich schuf auch den ersten wirk lichen Tonfilm in Deutschland <„Die Nacht gehört nnS"j und wirkte damit in einer Zeit bahnbrechend, als die meisten der ehemaligen Film-„Gröhen" der neuen Kunst noch völlig ' verständnislos gegenüberstanden. Heute ist Professor Carl Froelich als Spielleiter und als Präsident der ReichSfilmkammer wohl unbestritten einer unserer „berühmtesten" Kameraleute. Auf dem Gebiete des Trickfilms zeichnete sich Guido Seeber aus, der als Sohn eines Chemnitzer Photo graphen schon früh mit dem Film in Berührung kam und mit sicherem Instinkt die filmischen Möglichkeiten im Gegensatz zu den Möglichkeiten der Bühne erkannte und diese Erkenntnis dann in der Praxis geradezu genial entwickelte. Alles, waS wir heute an Filmtricks haben geht in der Erfindung im wesentlichen auf Seeber zurück, der bis vor seinem vor zwei Jahren erfolgten plötzlichen Tobe auch der Leiter der Trickateliers der Ufa war. Zu den Altmeistern der Kamera gehört auch Carl Hofsmann, den man nicht mit Unrecht schon vor Jah ren den „Dichter der Kamera" nannte. Ihm verdanken wir die in jener Zeit geradezu sensationellen, aber auch mit heutigen Maßstäbeü gemessen noch großartigen Auf nahmen zum Nibelungen-Film, er photographierte Mur- naus berühmt gewordenen Faust-Film und „BarietS" mit Emil JanningS. Auch er versuchte sich vor Jahren einmal als Regisseur, kehrte jedoch dann zu seinem eigentlichen Metier zurück und ist heute als „Bildleiter** ein Regisseur der Kamera von einmaligem Format. Unter den jüngeren Kameraleuten müssen Richard Angst, der hervorragende Photograph vieler Fanck-Kilme. der „Geyerwalln" und des „Rembrandt", ferner Günther Rittau, der unter die Spielleiter ging und ddr ebenfalls als Spielleiter zu höchstem" Ruf gekommene ehemalige Kameramann Gustav Ucicki genannt werden. Inter essant ist, daß alle diese Männer, deren Ruf heute weit über Deutschlands Grenzen hinausgeht, Autodidakten sind, meist als Photographen oder als Lehrlinge in einem chemischen Laboratorium begannen, um sich bann Stufe für Stufe aus eigener Kraft emporzuarbeiten. Alle diese auf gezählten Namen aber sind auch ein Beweis dafür, daß von der chemischen und technischen Arbeit zur Kunst nur ein Schritt ist für denjenigen, der Talent und künstlerisches Vermögen in sich trägt, und daß andererseits die Voraus setzung einer jeden Kunst die selbstverständliche Beherr schung ihrer Technik ist. Lich, dieser Märchenweftboll Lieblichkeit wolle» Sie chtalich schon den Rücken kehre«, Jntelmann?" Sonsul Bäder, Fjaüergast au» Hamburg, wart einen bezeichnenden VliM.rtng»um aus da» zauberhaft phantastische Bild, ehe tt sich umständlich mit der Bauchbinde sein« goldbraune« Ser untersetzt« Mann ihm gegenüber zeigte sich wenig jUhöngiich sÜr die reizvolle Umgebung: „Muß - mein Uwe« Konsul -- must,,. Kann mir nicht erlauben, mich witz Sitz, monatelang dem Orient und seinem Fatum zu vetMrewtzn."' ' «ade in einem Lande, wo man aus Ntausenden begegnetI* wandte 8er Mik tzedeutet da» nicht»... T» «tue Handsester« Umgebung... Bewegung, - , Lheaterpach Unterwelt meinetwegen. ? "K^WF^A«se^rv-btz vrügt sich wieder «ortsetz»»« svsall Im Laufe bet Zeil ergab e» sich von selbst, daß yte um einige Jahre jünger? Barbara die führende Rolle in diesem Zusammenleben übernahm, die ihr von der mehr dem tatenlosen Hindümmern zuneigenden Dagmar gern über» lassen wurde. Bald war sie es, die Dagmars finanzielle Angelegenheiten regelt« und den Schriftwechsel führte. Di« war SttisemarschaU und Reisebegleiterin in einer Person. Die beiden jungen, schönen und sich so ähnlichen Frauen erregten überall da» denkbar größte Aufsehen, obwohl sie jeder wie immer gearteten Annäherung au» dem Wege gingen. Namentlich Dagmar zeigte eine geradezu ängst» siche Scheu vor Berührung mit fremde» Mensche». Einzig Barbara vermochte e», die beständige Wolke vou Schwer» mut, die ihr Wesen beschattete, gelegentlich zu verscheuchen. Ihr allein vertraute sie sich an, und lästgst wär Barbara jeder kleine Vorgang ihrer Vergangenheit bekannt. ' immar» verstorbener Gatte, Gunnar Ohlsen, urttn Beinamen „der schwedttche Erzkönig* bekannt, war hervorragendsten Persönlichkeiten der Schmer» Er entstammte einem alt«, stolze» Patrizier» geschlecht und nicht geringes Aufsehen erregte e» seinerzeit, al» er. trotz hestkaen Widerstände- der Familie, die junge Schauwielerin hermführte. Aber nur wenlge Jahve eine» traumhaft innige« Zusammenleben» Ware« dem Paar beschießen; Litt tödlicher Antounfall Ohlsen» bereitete dem beiderseitigen Glück ein jähes Ende. -Schlag-Dagmar schwer. Wj» auf be» ständiger Flucht vor sich selber, begann sie ziel» mrd platt» lo» in der W«lt umheynveisen. . i. Da kreuzt«» sich ihre und BarbNra» Weg« aerad« in dem Augenblick, al« auch dieser die erste gtzoste Snt»- täuschung ihre» Leben» widerfuhr... Dir WMlliliM Ser ösrvm Zürn ^orrimn von Säseloinn» von -ßngoen Copyright d, Prometheus-Berla, 0». «ichacktr, Lröb,n««ll b«i München 1. Fortsetzung vergessen, verlassen saß Barbara in dem stillen Raum. Niemand nahm mehr Anteil an ihr. Gut — dann mochte da» Schicksal, da» ihr diesen Stretch gespielt hatte, nun zusehen, was es mit ihr begann... Leise schluchzend grub sie den Kopf in die Kissen. In der Türe, die geräuschlos geöffnet wurde, erschien di« schmale Gestalt einer Frau. Ein blondes Haupt neigt sich über Barbaras lichten Scheitel; küble, schmale Hände umfaßten ihre heißen, flatternden; eine tiefe, marine Stimm« sagte: -Kann ich Ihnen helfen?* Ohne aufzubucken schüttelt« Barbara heftig abwehrend den Kops. „Brauchen Sie Geld? Wollen Sie nach Hause fahren?" fracste die Stimme weiter. Wie unter einem Hieb zuckte Barbara zusammen: „Um Gottes willen... nur da» nicht... lleber darben... licher hungern..." Jäh sich aufrichtends heftete sie den Blick beschwörend auf da» Antlitz der Fremden. Plötzlich wetteten sich ltz« Augen in grenzenloser Verwunderung: „Mein Gott... Ss« sehen ja genau so au» wie ich...» kam «s stammelnd von ihren Lippen. - „Ja* — sagte Dagmar — „Merkwürdig.., picht wahr?" „Sehr... sehr merkwürdig..." „Wissen Sie was?" Hub Dagmar nach kurzem ver sonnenen Schweigen wieder an, „wenn Tie ohnMin. ittcht heimwollen, dann bleiben Sie bei mir. vorläufig. Be gleiten Sie mich auf meinen Reisen. Ich bin sehr allein..." , „Wie könnte ich das? Ich habe nicht»..."' „Solange man sich so gegen ein Mißgeschick ausz»lehnen vermag, hat man noch unendliche Kräfte in sich'«, ent gegnete Dagmar ernst. „Wer ein starke» Lebensgefühl besitzt, der ist reich. Geben Tie mir von Ihrem Reichtum und ich gebe Ihnen von dem meinen..." Litze und Mattigkeit erhoben hatte, über sie gebeugt d Kickte mit heiser Verwunderung, unentwegt lächelnd, f Barbara» Werk. „Kleine Fällcherln", sagt« sie mit unverkennbarer Zärtlichkeit und strich ihr anerkennend «ber .dch» Scheitel. Dann nahm, sie den Brief an sich und betrachtete ihn zunaterschride«. Seltsam... sogar di« Schrift../' - Diese» kleine, belanglose Vorkommnis spielte sich i» beiß« Mittagsstunde, m einem künstlich verdunkelte« Zimmer Ü» Shepheard Hotel» in Kairo ab. Wr die bei den Krauen nicht» weiter M ein harmloser, spielerischer Zett» Wie leuchtend« Ächter fremder Westen grüßte« Stern« vom schwarzvlgue« RachthiryWel. i Terrasse de» Hotel» bot dat üblich« geftllschaft- 'leutzer, gewattsamer i« seiner Fremdartig« der gehetmni». wiiser. Toch er nutzt» Ihm nichts, denn die Schrift daraus >»ar sehr -klein und doch angebracht, und Ibsen war sehr kurzsichttg. La kam gerade «in Pauer die Straße entlang. Ibsen wandte lich sreundlich an ibn nnd bat ibn, doch einmal «achzuseben, wa» aiis dem Wegweiser stttnde. Der Bauer trat neben ibn, blickte einen Augenblick zwinkernd ans das Lchild, dann wandte er sich »Ich will Ihnen nicht» sowenig lesen wie Zie!" ltzioachino Rossini, der , merkwürdigen Iukch» iwr Wagenunsällen. Vr schwebte, wenn ex sich in ein «iiesührt setzte, stündig in der Besorgnis, die Pserde könnten, durch geben. ' Deshalb pflegte er, sobald er eine liingere Iahkt unternehmen mutzt«, vier oder ftins Iuhrunttrnehmer vor sein Haus zu bestellen. Dann erschien Rvlsini und wnsterte eingehend tedetz Ntespoirn.-- Gsine -Mahl siel regeltitätzig aus di» Magersten, schwöchltchsten und abgetriebensten Mliule, deren Dienst«,, man ihm anbot. Dann stieg, er ein, isst« dem lft. schmörenden Beseht: „Vorwärts — aber adagio e moderato,!".. ,, .»ch^ »ein Aräulet» ..." Der gute Bruckner war kein Aesellschastsmrnsch, Die Gabe sprudeln, der Unterhaltung war dem grotzen Lumphonlker nicht gegeben. — Sitze Tischdame, di« ihn sehr verehrte, wußte ihn wählend eiizer Gesellschaft nicht anders -zum Lprecheu zu »ringen al» durch die Frage: „Haben Tie schon bemerks, daß ich Ihretwegen mein schönste» »leid an gezogen habe?" »Ach, mein Fräulein", meinte da »vuckntt ein wenig »erlegen, „meint, weg'n hätten'» überhaupt nlr anzieh« brauchen ..." KxMtickch ,,» »ie chchlllchtersMchter - Friedlich Wilhelm IV. unterhielt sich «I» Kronprinz gerne mit der Tochter de» Hosschlättztermeifter» »ühne, deren nrberliner Humor ihm viel Vergnügen bereitet«. Eine»- Tage« zeigte st« ihm «inen soeben an- gekäststen Achsen und «ief bqgetftert: „Na,'Äönigltche Hoheit, i» det nu ntch een majestätischer Ochs«»" .Jawohl", gab Krtehrich gut gelaunt zgr Antwort, .Ihse Kamils«, hqt sich, schon immer dtttch grohe Rindviechtr ckusgezeichnet." Hände, nicht frei... Unterschreibe du. Kannst e» ja famos.'.." Uebermktig spitzte Barbara M Lippen, legte da» Blatt vor sich hin und malte behutsam, mit großen, steilen, eckigen Buchstaben den Namen Dagmar Ohlsen unter -das Schreiben. Ai» sie aufblickte, stand Dagmar, die sich nun doch, und auf
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