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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.06.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-06-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192606141
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19260614
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19260614
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-06
- Tag 1926-06-14
-
Monat
1926-06
-
Jahr
1926
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.06.1926
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MkMA K» MMM» UW M «WER a» 1». J»»i 1»M. Au «1«» befonbereu Ehre«, und Freubentaae gestattet« sich der gestrige Sonntag für den MUitärverei» Pausitz und Umgegend. L« «S ihm -och gestern — »ach fast einem Vterteljahrhuubert seine» Bestehen» — endlich vergönnt, de» heißen Wnnsch, et« BeretnSsymdol zu besitzen, u« da» sich die Kamera ben in Freud und Leid scharen solle«, ver wirklicht zu sehen. Aster nicht nur für die Angehörige« de» Verein» war e» et« Festtag, auch die «nwohnerschast de» Festorter »nd nicht minder auch die benachstarten Gemeinden Oelsitz. Kawktz. Jahnishausen. Böhlen. Gostewitz und Nick- ritz «ahmen innige« und freudigen Anteil an dem so schön verlassene« Feste. Spitzige Hände hatten schon Tage vor her gewunden und gebunden, und so prangte« die beteilig- teu Ortschafte« in herrlichem Festschmucke. Zahlreiche Häuser waren mit Flagge» und frischem Grün geschmückt und viele Laubgewinde überspannten die Straße«. Her», üche WillkommenSgrütze leuchteten den Festgästen, die von noch und fern -erbetgekommen waren, entgegen. Zur st«, sondere« Freud« de» Festvereins nahmen die Kameraden der Mtlttärvereiue des Bezirks Grobenhain und benach- darter Bezirke in äußerst stattlicher Anzahl an der Feier teil. Auch sonstige befreundete Vereine waren der Etu- labaug gern gefolgt. Da» Fest hatte bereit» am Sonnabend abend durch eine« Zapfenstreich seinen Anfang genommen. Da durch wurde schon am Vorabend Festftimmung geweckt «ud et« würdiger Auftakt geschaffen. Der etgentliche Festtag wurde am frühen Morgen mit eine« Weckens ei»geleitet. Um 8 Uhr «ahmen die Kame raden an dem FestgotteSdtenste teil. Im verlaufe de» vormittag» trafen sodann bi« auswärtigen Militär verein« und sonstige Kestteilnehmer ei«, so daß sich ol»bald este frohstewegte», rege» Lebe« und Treiben entwickelte. Um 1 Uhr stellten die Verein« und die übrigen Erschie nenen zum Seftzuge, der sich alsbald tu Bewegung setzte und seine» Weg über Lakbktz, Oelsitz nach Jahnishausen und Ntckritz nach der Festwiese hinter dem Haunstein'schen Gute nahm. Die Be teiligung an dem stattlichen Festzuge war «ine sehr starke. Et« stattlicher Herold ritt au der Spitze de» Zuge». Ihm folgte in schmucker Rettertracht ein« berittene Abteilung. In mehreren Wagen hatten die Ehrenmitglieder des Vereins und andere Ehrengäste Platz genommen. Hinter den Wagen schritten in großer Anzahl die festlich gekleideten Ehrenjungsrauen mit der zu weihenden umhüllten Verein», sahne. In langer Reihe folgten sodann die übrigen Fest, teilnehmer. In dem Zug«, der von mehreren Musikkapellen und Spielmannszügen begleitet wurde, wurden etwa 40 Fahnen, Banner und Standarten mitgeführt. Gegen X8 Uhr traf der Zug auf -er geräumige» Fest- wiese, die von Herr« Gutsbesitzer Hannstein freundlichst z«r Verfügung gestellt worden war, ein. Auf dem Platze, auf welchem mehrere Schankzelte, Karussells und Verkaufe bude« und -stäub« ausgestellt waren, hatten sich inzwischen zahlreiche Gäste eingefüuden und belebte» bereit» die fest liche Stätte. Nachdem sich die Zugsteilnehmer und die übrigen An wesenden vor der Tribüne, auf welcher die Bereinslettnng mit den Ehrengästen und den Festjungfrauen Platz genom- men hatten, aufgestellt hatten, nahm der feierliche Weiheatt mtt dem stimmungsvolle« Gesänge de» Damenchor»: »Brüder, reicht die Hand zum Bunde" feinen Anfang. Sodann entbot der Bor sitz ende de» Verein». Kamerad Her mann Schön ert, den Festtetlnehmern herzlichste« Will- kommensgrutz. Er gab seiner besonderen Freude darüber Ausdruck, daß eine so stattliche Anzahl lieber Kameraden, unter ihnen der Be-irkSvorsitzeu-e Kam. Grünberg-Großeu- Hai» und Vertreter der Ortsgruppe Riesa de» Deutsche» OffizierSbundeS, erschienen seien, um gemeinsam mit dem Milttärvereine Pausitz und Umgegend die Feier der Fah nenweihe zn begehen. Er dankte allen für ihre freundlich« Anteilnahme und wünschte chuen einige festliche Stunde« t« treuer Kameradschaft. — Sodann hieß da» Ehrenmitglied de» Vereins Kam. Haunstet« die Anwesenden auf feinem Grund und Boden, Len er zur Veranstaltung des Festes gern zur Verfügung gestellt habe, herzlichst willkommen. Hiernach begrüOe Frt. Else Boden die Berfammelte» mit folgendem sinnige» Festgedichte: ' Zum schönen Fest der Fahnenweihe Seid alle herzlich mir gegrüßt, Kr diesem Tag, der im Vereine Wohl alle» «»vergeßlich ist. Gegrüßt Ihr Frau«, die au der Feier So gerne im Vereine wetlnr Ihr Frauu, die Männersorgeu teile», Und heut auch wollt die Freud« teil». Ihr Kameraden, alt «nd junge. Die ihr gekämpft in blut'ger Schlacht, Die Ihr in bitter ernsten Zeiten So manche Nacht für uns gewacht. Die Fahne war'», der Ihr geschworen» Und der Ihr treu bliebt alle Zett: Treu al» de» Friedens Sonne lachte. Und doppelt treu in Kampf und Streit! Nun rauscht Euch eine andre Fahne I» KriedenStagen hell voran. Sie führt Euch nicht zu Schlacht and Siege» Sie leuchtet nicht auf blut'ger Bahn. Sie will die Feste Euch verschöne«: Den letzten Gruß sie bringe» will. Wenn einen Eurer Kameraden In» Grab Ihr bettet, tief und still. Sie will Euch mahnen und Euch rütteln. Erschüttern biS ins tiefste Mark: Vergeßt eS nicht, vergeßt'» nicht, Deutschei Daß «ur die Einigkeit macht stark! O seid ei« einig Volk von Brüdern, Boll Gottvertraun und tapfer» Mut, Daß Deutschland wieder neu erblühe Au» Trümmern «nd au» wüstem Schutt. Nunmehr er Miss der geschätzte Geistliche deS Kirchspiel» Herr Pfarrer Michael La» Wort z« folgender Weiherede: Der Tag der Fahnenweihe ist da. Wahrlich, ein gro ßer Tag für unseren Pausiyer Milrtärvevein. -seit seiner Gründung im Jahre 1803 ersehnten di« Mitgliü>er eine eigene Fahne. Wie könnt« das bei alten Sol daten anders sein. Ihnen ist die Fahne ein heiliges Sinnbild. Auf die Fahne haben sie einst den Soldaten- eid geschworen, die Fahne wehte voran an den »rohen Tagen ihre» Soldatenlebens, die Fahne erzählte ihnen von einstigen Waffentaten de» Regiments auf blutigem Schlachtfeld. Denn wenn unsere Väter in den Kampf zogen, zog ihnen die Fahne voran, wenn e» hineinging ms Ge wühl der Schlacht, zeigte sie den Weg. Wie waren aller Augen auf die Fahne gerichtet. Sie galt e» zu hüten mit dem Einsatz de» Lebens. Wenn wirklich der -sieg sich neigt« auf das Feindes Seite, dann deckten die Tapferen da» Fahnentuch mit ihren Leibern. Ost fand es der Feind erst am Tage nach der Schlacht unter einem Haufen von Tobe«. rnn gonhelt ihr«» Volke» Die Geschichte de» deut schen Volke» ist erfüllt von Waffenaeklirr und Kampfae- töse, sie erzählt von viel heldenhafte« Taten. Die Er» i an diese Vergangenheit wollen wir pflegen, sen.sie mi» nicht nehmen durch diejenigen, tue en. und verspotte«, wa» st, deutschen Lan- mi» der Vergangenheit Leit vollkommen, auch nicht vollkommen. Aber «Helt wollen wir ihre die hinter un» i^gt, ck und Herrlichkeit, da dar«« «old-len sich Aue Fahne schaffe«, da wird sie ihnen zur steten Erinnerung an jene andere Fahne, da wird sie ihnen zum Erinne rn an di« ruhmreiche Bergan- re«.Volk«». Die »«schichte dv» deut- i von Waffenaeklirr und Kampfs«. innerung wir lall« alle» ver__ . den gewesen ist. Wir brauche« nicht zn schämen. Wohl ist keine da» Deutsche Reich von 1814 war über den Mängeln der Bergan» Größe nicht übersehest. Die Zett war die Zeit der deutschen deutsche Zucht, deutsch» Ordnung, deutsch« Wahrhaftig, keit emer feindlichen Welt Achtung abzwangen und ein. feindliche Welt in Schranken hielten. Wer dies« Zett de- schimpft und Nein macht, der zeige erst, baß er meyr Asttt an Zucht und Treue und Tapferkeit. Ihr alten Soldaten, .laßt euch die Vergangenheit nicht verlästern. Euere Fahne sei euch ein« stete Erinnerung an euere» Volke» Taten, an euere» Volke» große Vergangenheit. euere N-Hne schare euch zusammen, daß ihr Manner der Zucht und der Treue bleibet. Di« Fahne ist da» Sinnbild der Einheit. Ti« ruft zur Gamm- lung. So sammelt euch, ihr alten Soldaten. Ihr gehört zusammen. Ihr habt dieselbe Schule durchgemacht auf dem Exerzierplatz und in der Kaserne, ihr habt die gleich- Uniform getragen. Ob ihr sie auch abgelegt bab^ ihr gebSrt zusammen. So bleibt »usmmnen. Pflegt mitein, ander in rechter Kameradschaft deutsch« Gesinnung, die Gesinnung der Zucht, der Ordnung, der Treue. Wem wollen wir treu sein? Unserem deutschen Volke. Denn unser Volk ,st unser Vaterland. Für unser Volk, für seine Freiheit, für seinen Fortbestand sind Hundert- tausend« gestorben, so wollen wtr für unser Volk leben. Unseres Volke» Glück ist unser Glück, unsere» Volke» Leid sei unser Leid. Gott hat un» Deutsche al» ein Volk in die Menschenwelt hinetngestellt, er hat tue auseinanderstrebenden Deutschen immer wiÄ>er in schweren Schicksalen zusammen geschmiedet. Was Gott der Herr zu- sammengefügt hat, sollen Menschen nicht zerreißen. So rufet zur Sammlung, ihr alten Soldaten, alle, die deutsch fühlen, die sich mit ihrem Volk verbunden wissen. Auf euerer Fahne steht der Fahnenspruch: „Einigkeit macht star k." Handelt nach euerem Fapnenspruch. Unser Volk ist zerrissen von Haß und Partei hader. Da- ist das furchtbare Erblaster der Deutschen. Sie können sich mckt vertragen, sie müssen sich hassen. Lieber dem Femd versklavt al» untereinander einig. Aber nur Einigkeit macht stark, nur Einigkeit rettet ein Volk. Rettet euer Volk aus seinem unseligen Haß. Schlagt Brücken von Mensck zu Mensch. Nicht Klassenkampf hilft unserem Volk, uns hilft nur Klassenversöhnung. Größer als alle wirtschaftlichen Gegensätze muß die Liebe ziir Volksge meinschaft sein. Nur auf dem Boden der VolkSgemein- schast werden die wirtschaftlichen Gegensätze überwunden, so überwunden, daß jedem sein Recht wird. Ihr alten -Soldaten, Mießt di« Reihen, folgt euerer Fahne, sie maZnt zur Sammlung, »ur Einigkeit. Einigkeit macht So sei euere Fahne euch eine Erinnerung an große Vergangenheit, eine Mahnung i« zerrissener Gegenwart, und die Berbeißnng einer besseren Zukunft. Nach oben loeist die Fahnenspitze, nach oben zieht da» Fahnentuch den Blick. So ruft die Fahne euch zu: Auf wärts den Sinn, empor zur Höhe einer besseren Zukunft. Die leidvolle Gegenwart, da unser Volk versklavt ist, ein Gpielball fremder Völker, mutz ab gelöst werden durch eine bessere Zukunft. Wir wollen wieder frei sein wie die Väter waren. Wir warten auf eine bessere Zukunft, wir wollen arbeiten für diese Zukunst, da der Deutsche nicht mehr den Deutschen haßt, da Arbeiter und Unternehmer zusammenstehen in gleicher Liebe zum gemeinsamen Volk. Wir glauben, daß der Gott, der die Geschicke der Völ- ker lenkt, noch nicht sein letztes Verwerfungsurteil über uns und unser Volk gesprochen bat. Aber wir wissen auch, nicht anders wird die Zukunft unseres Volkes wie der hell, als wenn wir zurückkehren zu dem Gott, der unser Volk geführt hat durch Tiefen und über Höhen, zu dem Gott, der auch unser Volk gerufen hat ourch seinen Sohn, den Heiland Jesus Christ. Nur ein from me» Volk, das Gott gehorcht mit reinem Herzen in hei liger Zucht, hat die Verheißung de» Leben». So laßt un» wieder fromme Menschen werden, nicht bloß äußer lich, sondern mit dem Herzen, dann dürfen wir an die Zukunst glauben, denn die Zukunft gehört Gott. Wohlan denn, so falle die Hülle, die euere Fahne eueren Blicken verbirgt. Euere Fahne grüßt euch in den Farben weitz und grün. ES sind die alten Sachsenfarben, es sind die Farben des Vaterlandes. Dem Vaterland gehört unsere Liebe. Aber es sind zugleich die Farbe« der Reinheit und der Hoffnung. Weitz ist da» Zeichen der Reinheit. So erhaltet euch euere Ideale rein, die Ideale der Zucht und der Treue, der Kamerad schaft und der Liebe zu Volk und Vaterland. Erhaltet sie euch aller Verirrung der Gegenwart zum Trotz. Grün ist die Farbe der Hoffnung. So lasst« wir uns bte Hoffnung nicht nehmen, daß unser Volk noch eine Zu kunft hat. Eichenblätter umrahmen eueren Fahnenspruch. Der Eichbaum steht trutzig und fest, ob auch die Wetter tobe«. So steht ihr trutzig »nd fest, ob auch der Sturm tobt und viele verzagen in deutsche» Landen. In Gottes Namen weihe ich die Fahne des Militär vereins Pausitz und Umgegend. Sie wehe euch voran, eine stete Erinnerung an große vaterländische Vergangen heit, eine ernste Mahnung »ur Einigkeit in trüber Gegen wart, eine frohe Verheißung einer besseren Zukunft. Das walte Gott. Amen. Rach erfolgter Weih« übergab Ler Vorsitzende -ie präch tige Fahne dem Fahnenträger z» treue« Händen, der sie mit dem Gelöbnis übernahm: Der Fahne treu zu diene«, so lange die» in seinen Kräften stehe. I« markiger, von echt kameradschaftliche« Gefühle« un heißer Vaterlandsliebe durchwobene» Ansprache übermit telte -er BrzirkSvorsitzende Kam. Grünberg herzlichste Grütze und Glückwünsche i« Auftrage de» Schirmherr« de» Sächsischen MilttärveretnSbnnde», de» Königs Friedrich Anglist, sowie de» Präsidiums be» Sächsischen Militär- verettrlbundeS «ud de» Bezirk» Großenhain. Er schloß feine Ansprache mit den Worten: Möge die Zeit nicht mehr fern sein, baß wtr nicht mehr zu sagen brauchen, wir hat ten einst ei« schöne» Vaterland, sondern, baß e» wieder heißen möge: Wir haben ein schöne» Vaterland. Grüß« und Glückwünsche überbrachte« sodann die Ver treter der Ortsgruppe Riesa des Deutschen OfstzierSbnnde», de» Stahlhelms, de» Wehrwolf», des Jungdeutschen Ordens, de» Verein» junger Landwirte, de» Sportverein» Nickrttz, sowie auswärtiger Militärvereine und Bereinigungen, die znm Teil gleichzeitig unter sinnigen Geleitsprüchen Fahnen nägel als Festgeschenke überreichten. Im Auftrag« der Ber einigten Militärvereine von Riesa, Pausitz, Poppitz-Mer- geridorf übergab der Vorsitzende Kam. Hugo Hofsmann ein Glückwunschschreiben mit einem Geldgeschenk, da» zu, Unterstützung bedürftiger Kameraden b«S Verein» Beu- Wendung finden soll. «nschsießend hterau übergab Kam. Grünster» einen »o» König Friedrich August gestiftet«« Fahnennaael »ebft Geleitschreibe«, sowie ein Sahnenband de» Sächf. Militär, vereinrbunde» «nd eine« yahnennagel de» «Uttärveretn». bezirk» Großenhain, «ußerbsm überreichte er «in« große yÄnttMÄgä. 0*" einzelnen MMtärverrinen gestifteter I» Name» der Kamerabeufraue» überretchten Frau Kantor Richter da»vanbolierzur Fahne,Frau Gehre- Nickrttz «amen» de» Fraurnveretn» de» Kirchspiel» die Schärpen für die Fabnenbegletter, Fra« Schönert- Pansttz «ine Trauerschleife «nd Frl. Schwarze-Dostewitz eine von -en Kestjnngfraüe« gestiftete Sahnenschleife. Für bte zahlreichen und ehrenvollen Festgeschenke baifkte der Veretn»vorsitzende Kam. Schönertmit Worten herzlichsten Danke». Er bankt« ferner herzlichst dem ver ehrten Festredner Herrn Pfarrer Michael, den Ehrenmit- gliedern de» Verein», sowie allen, die durch Svende« zur Beschaffung der schöne« Fahne mit detaettage« haben. Mit dem gemeinsamen Gesänge „Deutschland, Deutsch land über alle»* erreichte di« erhebende Feier ihr Ende. E» folgt« der unterhaltende Teil auf der Festwiese. Astend« wurde in den Gasthöfen Pansttz, Oelsitz nnd JahniS- stmrfen zur vallmnstk aufgespielt. Heut« abend finden die Festtage, die gewiß allen Betei ligten in angenehmer Erinnerung bleiben werden, mit einem kameradschaftliche« Beisammensein ihre« Abschluß. vertttchesHüchslsche». Riesa, den 14. Juni 1826. —* Wettervorbersaa« für de« Ist. Juni. lSUtaetellt von der Sächs. Landetzwetterwarte zu Dresden ) Wechselnd bewölkt, nur vorübergehend MederschlagSschaner Flachland warm. Schwache bi« mäßige Winde au« West bis Südwest. — WitterungScharakter der nächsten Tage. Wechselnd bewölkt,« Wetter bei gemäßigten Temperaturen. —* Daten für den Ist. Juni. Sonnenaufgang 3,43 Uhr. Sonnenuntergang 8,17 Uhr. Mondaufaang 8,24 Ubr B. Mondnntergang 11,49 Uhr N. — 1520: Luther von Leo L in Bann getan; 1848: Der Komponist Edvard Griea in Bergen geb. (geft. 1907); 1888: Kaiser Friedrich UI. in Potsdam aeft. (geb. 183^Thronbesteigung Kaiser Wilhelm« II.: 1905: Der Afrikasorscher Hermann von Wißmann in Weißenbach gelt. (geb. 1853). — DieElbesteigtwieder. Am Dresdner Pegel wurde beute 7 Uhr vormittag« ein Stand von 100 über Null und starkes Steigen gemeldet. Der Wasserwuchs scheint sich aber nur auf das sächsische Elbgebiet zu er strecken. Don Aussig wurde heute weiterer Fall gemeldet. Am diesigen Platze wurde heute vormittag 131 über Null gemessen — gegen 126 am gestrigen Tage. —* Schadenfeuer. Gestern nachmittag in der 4. Stunde wurde di« Feuerwehr nach dem Grundstück des Herrn Glasermstr. Thomas, Meißner Str. 17 gerufen. Aus noch unaufgeklärter Ursache war dort di« tm Hosraum« stehende Scheune in Braud geraten. Da» Feuer war in dem sogen. .Spänsckuvpen" oder .Spänboden" entstanden und bald schoßen mächtige FenersSnien, «ingehüllt in unge heuren Rauch »um Himmel empor. Durch den starke» Funkenstug wurde auch di« danebenftehende große, mit Stroh gedeckte alt« Scheune de« Herrn Mühlrnoesitzer Röhrborn in Brand gesetzt, und glich bald einem Feuer meer. Das zwischen beiden Scheunen stehende Glaserwerk stattgebäude biteb merkwürdigerweise unversehrt, nur di« Hitze richtete hier einigen Schaden an. Sehr schnell er schienen an der Brandstelle di« Freiw. Feuerwehr Riesa, die Laucbhammerfeurrwehr, dann di« Feuerwehren aus den Stadtteilen Weida und Gröba, sowie di« Feuerwehr Rödrrau. Die Wehren mußten sich darauf beschränken, die angrenzenden Wohnhäuser »u schützen, wa» auch gelang. Ein Glück war e«, daß Windstille herrschte, sonst hätte ein unabsehbares Unglück entstehen können, da die anliegenden Grundstücke meist au» kleinen, älteren eng zusammenbängen- den Häusern bestehen. Nach zirka »weistüudiger schwerer Arbeit konnten die Wehren wieder abrücken, nur das Freiw. Rettungskorps stellte «ine Brandwache bis 12 Uhr nachts, bis dahin war alle Gefahr beseitigt. — Mit der großen alten Scheune de» Herrn Röhrborn ist wieder ein Wahr zeichen Alt-Riesa» verschwunden, wer kannte sie nicht, di« strohgedeckte Scheune .Unter den Bauern", auf der so mancher Storch sein Nest gebaut? l N—r. —* Das Schützen- und Volksfest, das gegen- wärtig stattfindet, bat auch diesmal, wie alljährlich, seine starke Anziehungskraft nicht verfehlt. Bei prächtigem Sonn- tagswetter, das gestern bi» in die späteren Nachmittags stunden anhielt, konnten die Veranstaltungen des Haupt- sefttages wie geplant durchgeführt werden. Leider setzte nach de« Tages Schwüle in der S. Abendstunde leichter Gewitterregen «in, der den Verkehr auf der Festwiese aller dings ziemlich starr beeinträchtigte. In den späteren Abend stunden trat da« Gewitter und damit auch die Niederschläge immer heftiger auf. Einen günstigen Auftakt nahm das Fest am Sonnabend abend mit dem üblichen Zapfen st reich. Nach der regnerischen Witterung der letztvergangenen Tage hatten sich Heller« Wolken durchgerungen nnd bescherten un« «inen herrlichen Sommerabend, wie man ihn schon seit langem mit Sehnsucht erwartet hatte. Es ist daher wohl begreiflich, daß sich viele »auf die Beine gemacht" batten und die Straßen umsäumten oder .in gleichem Schritt Tritt" nach den Klängen der Musik mitmarschierten und und ihrer Freude an der Veranstaltung kundgaben. Es herrscht« froh« Feststimmung in den Straßen der Stadt. Li« Schützen wurden von einer starken Abteilung der Freiw. Feuerwehr mit helleuchtenden Fackeln begleitet, wodurch die marschierende Gruppe «in willkommenes festliches Ge präge erhielt. In der Frühe des Sonntags ertönte aber mals Marschmusik. Mit dem Weckruf wurde der Tag eingrleitet. Der Schützenkönig und feine Minister wurden im Laufe de» Vormittag« durch «ine Morgenmnsik begrüßt. Mittags gegen 1 Uhr versammelten sich d e Kameraden der Schützengesellschast und die übrigen Teitin h »er im „Wettiner Los", um anschließend — nach Eiuholen oec Fahne — »um Krftzug zu stellen, der sich dann Segen '/,2 Uhr in Be- wegung setzte. Nach Abholer» des Schützenkönigs und seines Ministeriums, die in offenen Wagen Platz genommen batten, nahm der Zuä seinen Weg durch die mit Flaggen geschmückte Stadt. Zu Ehren des derzeitigen Schützenkönigs, Herrn Bäckermeisters Winkler, beteiligten sich in stattlicher Anzahl auch di« Mitglieder des Bäckergehilfen-AereinS .Früh auf", die durch ihr« blendend wrttze Berufstracht die Wirkung d« Fest,uges wesentlich erhöhten. Di« beruflich« Tätigkeit verkörperten sie durch einen sinnvoll hergerichtetrn Fest- wagen. Ihr« Erzeugnisse verteilten fi« an das den Zug begleitend« oder auf den Straße» postierte Publikum. Au« ein reizender Blum,«wagen mit zwei darin befindlichen zierlichen Feftjungfrauen belebt, den Festzng wirkungsvoll, «über den «ameraden der Schützengesellschaft beteiligten sich an dem Zuge wiederum zahlreiche Kameraden der Freiw. Feuerwehr, die ja bekanntlich schon seit vielen Jahren treue Kameradschatt mit den Schützen verbindet. Auch Kameraden der Freiw. Ganttätskolonne vom Roten Kreuz bemerkte man jm Feftzuoe. Mit dem SintreKn aus dem Feftj-latz. zog gleichzeitig aucheine gewaltige Menschenmaffe mit «in. die nunmehr die Wirse bevölkerte «nd sich alsbald den Freuden de« Echützensest-Rummel« widmete, wozu sich ja. da allerhand Belustigung», und UnterbaltungS-Unternetz. mungrnin,reichem Piabevorhanden find, »ur Genüge G«. legenheit bietet. Nach Auflösen de» Nestiuaes nab» stz
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