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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.06.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-06-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192606141
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19260614
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19260614
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-06
- Tag 1926-06-14
-
Monat
1926-06
-
Jahr
1926
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.06.1926
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„Herr mach uns frei!" Weihestunde schloß stch «tn Zug durch Eisenach an. Hinauf ging» »um Bur- G«nwi»de verlaßt Gott nicht. Und «ttw» 'M«» «»» «« ta» Gebet aller Deutschen erhört worden sein, da» täglich »«« Himmel steigt: An dir «rhedenl da» fabnenaeschmitck^. , . . . schenschaftObrnkmal, um der gefallenen «urschenfchafier ,u gedenke«, di« für ..Ehre. Freiheit, Vaterland" ihr Leden netzen, Burschen heran« . .. Wenn es gilt für» Vater land ... Wär e« au» »um letzten Dang .. . Burschen her an»'. so erschallt da» alte vurschentted au» Hundert«» von stehle«. Dr. vod« j«ermania-Letv»tgi führt nocheinmal da» «rotz« Geschehe» de» Weltkriege» vor Augen. «00 vur- schenschafter haben ihr dursc-enschaftliche» GelAni», ihrem Wahlspruch gemäß, mit -em Tode besiegelt. Di« Häupter entblößen sich. Da» Lied vom gut«» Kamerad«« erklingt, «i» stiller Wehmutgedank« geht an fern« Gräber ... Punkt AS Uhr wurde nach den Kundgebung«» der G»rsch«ntag im „Fürstenhof" eröffnet, Am «bend »«»selben Da»«« sande» sich di« Bertreter der Burschen- schäft«« auf dem vurschenhau» zusammen und erlebten von m«r d«n prachtvoll«» Anblick der erleuchteten Wartburg. Seftht« strahlte da» Kreuz der Wartburg und stellte «in Symbol dar für lebendige» Christentum «nb deutsch« Frei heit. Der Pfingstmontag war gletchfall» der Dagungdarbeit Vorbehalten. Am Abend stieg der grob« Kestkommer «. Der mit- rattzende» Festrede de» Herrn Dr. von Endereb (Teutonia. Wens folgt«» Vorträge de» Herr» Kammersänger «lewing (Tonstantia-Pragi und de» Herr« Hofschauspieler Schreiner (Arminia-Prag), die dem Kammer» «in ganz besondere« Gepräg« gab««. Bei frohem Vurschensang und guten Ge- sprächen saßen die Burschenschafter lange zusammen. Ans den Emporen drängten sich die Eisenacher, vor allem holde Frauen und Mädchen, um stch an b«m festlichen, bunten, stu- -entischen vild zu erfreuen. Würdig und machtvoll verlief di« Tagung der Deutschen Burschenschaft, de» stärksten deut schen studentischen Verbände». Sie hat Zeugnis abgelegt non ihrer mutigen, unermüdlichen vaterländischen Arbeit, von ihrer Arbeit für Großdeutschland. Möge sie «inst gol» den« Früchte tragen. Feber aber, der am Burschentage teil- nahm, wirb wieder neue, unvrraeßltch« Erinnerungen mit HÄnnehmen. E. A. P. Richter, (PrimiSlavta-Berlin). Wie ein Gewitter entsteht. von O. Hoeppek. qrr. Es ist bekannt, daß die atmosphärische Lust und die Erde Elektrizität enthalten. Solange die beiden Arten der selben in regelmäßiger Verteilung sich da« Gleichgewicht halten, merke» wir gewöhnlich nicht» von ihnen. Erst wenn durch Irgendwelche Ursachen auf einer Stell« außergewöhn lich große SlektrtzitütSmengen festaehalten werben, ist da» Gleichgewicht in dem elektrischen Zustand der Atmosphäre gestört, «nb eine große Unruhe am Wetterhimmel ist die Folg«. Positive und negative Meng«» von Elektrizität habe» bekanntlich die Neigung, stch zu vereinigen, und tu« e» immer sofort, wenn zwischen ihnen ein Stofs ist, der Elektrizität leitet. Die Lust ist ei« elektrischer Nichtleiter, da» heißt sie setzt dem Jneinandorfließen von Elektrizitäten «ine« so großen Widerstand entgegen, daß «tn elektrischer Strom durch den Luftweg nicht möglich ist. Wen» zwei ent gegengesetzte Elektrizität-Mengen stch aber immer mehr vergrötzern oder einander näher«, so wächst auch ihre Rei- gung, ineinander ttberzugrhen (Spannung) immer «ehr, sa daß schließlich di« Kraft, die in d«r Spannung liegt, größer ist al» die de» Widerstande». Heftta und plötzlich findet dann «tn Au»gleich -er elektrisch«» Ladungen auch durch di« Luft hindurch statt in der Form de» elektrisch«« Funke«». Venn dieser auf natürlich« Weise unter einer ungeheuren Spannung in der Luft entsteht, so ne»»«» wir 1h« Vlttz, und all« Wettererscheinungen unmittelbar vor und «ach ihm bilden mit ihm zusammen da» Gewitter. Außergewöhnlich groß« Slektrtzttätömengen bild«« stch tn der Luft, wenn bet großer Wärme eine besonder» schnell« Verdichtung de» Wasserdampf«» etntrttt. Dan« werde« di« inetnanderstürzenden warmen und kalten vustmaffen und Wolken gerieben und di« Lufteltktrizltät wird verstärkt. E» entsteht ein Gewitter. Hohe Wärme allein verursacht noch nicht «in Gewitter, vielmehr ist die Entstehung des selben vom örtlichen Luftdruck abhängig. Gewitter entstehen meisten» bet einer Barometerhöhe von 7ösi bi» 755 Milli meter (gemessen ober reduziert auf di« Höhenlage de» Me«r«»sptegelS). Bei höherem Luftdruck kommen ste nur selten vor. Ste treten vorwiegend »wischen 2 und 5 Uhr nachmittag» und während der Nacht, seltener am vormittag auf und sind tn den Monaten Juni, Juli, August am häu- ftasten. (In diesem Jahre allerdings war auch der Monat Mat sehr gewitterresch.) Ste kommen meisten» au» Süd westen, aber auch au- Süden. Oste» und Westen, gar nicht au» Norden, Norbwesten «nb Nordost«». Ihre Fortpflan zungsgeschwindigkeit beträgt für Norddeutschland rund SO Kilometer tn -er Stunde. E» gibt Sommer- und Wtntergewitter. Unter den ersteren unterscheidet man da» eigentliche Sommergewitter ober da« Wärmeaewttter und da» Frontgewitter. Wenn nach einer voraufgegangenen starken Durchwärmung der Luft die erwärmten und wafferdampfretche» Lustmasten aussteige» und die darüberltegenden kalten Luftschichten durchbrechen, so bilden die niedergeschlagenen Dafferdämpfe einen Wolkenturm, der über den kalten Schichte» hoch emporquillt und ein Wärmegewitter hervorruft. Di« Reich weite desselben ist meist örtlich begrenzt und führt sicht zu einem Witterungsumschlag. Die Abkühlung ist nur vor- übergehend, und da» vorherige schöne Wetter stellt stch bald wieder ei». Dies« Gewitter folgen de« «eist nur schwachen winden in beliebiger Richtung. Berge, Wälder und Ge- wässer stnd imstande, solch ein Gewitter aufzuhalten, da über ihnen keine stark erhitzte Luft lagert. (Gewttterschetde). Da» könn«n wir besonder» in Masuren beobachten. Jeder Wetterfreund wird schon gesehe» hab««, wie vor dem Rande einer Forst oder eine» größeren See» solch ein Gewitter zum Stehen kommt. In einem trockene» Jahr«, tn dem die WSrmeg«wttt«r vorzugsweise au» einer Himmelsrich tung kommen, kann dadurch für die hinter den Seen und Forsten liegenden Ländereien ein großer Ausfall an Nie- -erschlagen entstehen. Wenn kalte Luftwaffen stch unter die warmen schiebe» und diese rasch -och brücken» so können btese dadurch zu «irrer Gewftterbtlbung gezwungen werden. Dieser Kaltlustetn- brach geschieht meist von Nordwesten her und bildet eine Hunderte von Kilometern lange, kalt« Sustfront. Ste er streckt stch von Norden nach Süden und schiebt stch von Westen vor. Die große», dunklen Hausenwolken liegen dann auch in einer Front und bilden den sogenannten Gewitter kragen. Die Gewitter dieser Art haben de« Name» Front gewitter. Da diese sehr mächtig in Ler Au»behmrng stnd. laste« ste stch durch örtlich« Luftvrrhältnist« über Wälder«, Seen usw. nicht aushalten und bringe» ein« stark«, «ach- haltig« Abkühlung hervor. Bevor Ne eintreffen, herrschen ost schwache östliche »der süftöftltche Winde, so daß in diese« Kalle die ««ficht,« Recht besteht, daß di« Gewitter -gegen den Wind ziehe«'. Ein ausgeprägtes sommerliche» Gewitter zeigt «eist solaend« Eigentümlichkeiten i« Ser Form: Gewöhnlich am südliche« bi» westlichen Horizont (tu Res«« und 1» vorigen Jahre auch häufig am südöstliche«) zeigt sich «in« dichte Bank von verfilzte« Schichtwolken, die sich f Scher- und pilz förmig auSbretten. St« stnd am Vorderrande auSgesasrrt und sehen tn der Mitte dunkelgrau a«S. Unter ih«e« treten beim Heraufziehen mächtig«, meist mich dunklere, »st aber auch im Sonnenlicht blendend weiß scheinend« Haufen- walken nebst verwaschenen losen Wolken auf. Letzter« ord nen stch bald zu einem Vogen (Kragen oder Vorhang) an, der senkrecht zu der Zugrichtung des Gewitter» steht. Vet der Annäherung nimmt dieser ein drohende», oft schwarz blau-graues Aussehen an. Er verdeckt di« obere« Wolke«. Von ihm hängen zerrissene Wolkenfetzen herab. Sobald der Vogen Lurch de« Zenit (das ist der Himmel direkt aber unserem Kopfe) geht, beginnen die ersten großen Tropfen tn ««ringer Anzahl zu falle». Hinter dem Gewttstrkragen folgt ein gleichmäßig hellgrau auSsehendeS scheinbar dünne» Gewölk, au» welche« der Regen oder der Hagel herab- stürzt. Wenn der Vogen -erauskommt, «ntsteht oft eine Ge- wttterbüe, da» ist ein stoßweise austretender stürmischer Wind, welcher groß« Staubmaffen vor stch -er treibt. Ler Htnterrand eine» Gewitter» erscheint gewöhnlich au» dich- tem aber lückenhaften Gewölk zusammengesetzt. Er zeigt niemals bogtge oder stanzenartig herabhängende Wolken- formen. — Eine gleichmäßig blaugraue Wolkenwand am Horizont zeigt nach dem Gewitter di« Himmelsrichtung an, tn -er da» Gewitter abgezogen ist. In der kälteren Jahreszeit austretende Gewitter zeigen nicht diese charakteristischen Wolkenformen. Sie treten zu meist bei ganz bedecktem Himmel auf. Viele Niederschläge gehen voran und folgen mit stürmischen Winden den ein zelnen elektrisch«» Entladungen, »uwetlen mit mehr, stündigen Pausen austrete«. Kauft und Wissenschaft. A» Jahre deutsche Kuadeufchule i« Kopenhagen. Die deutsch« Knabenschule in Kopenhagen, eine der ältesten deutschen «uSlandSschule«, kann auf ein SOstjährtgeS Be stehen zurückbltcken. vor einem Jahrzehnt betrug die Ge- famtschÜlerzaSl — zusammen mit den beiden von der Kiv- chengerneinde St. Petri unterhaltenen deutschen Schule» — Städtischer «lbdüd. — WafferwSrme 20 <> 0. ess«» b-ms» „Auch er wurde ein anderer,' rief er übermütig. .Das heißt, seine Liebe war unermeßlich von Anfang an, nur daß er sie zurückdämmen mußte aus Gründen der Vernunft. Nun geht » nicht mehr, und vielleicht darf er'» dir nun frei bekennen, wie unmenschlich lieb du ihm bist, du liebes, süßes, beste» Mädel der Welt. Sag', kleine Ute, hast du's denn nie geahnt?" Sie lächelte heimlich. »Heinz, ich kann durch sieben Lretter sehen, wie Vati behauptet, und deshalb " .Deshalb ? " Er legte den Arm um ihre Schustern, sah ihr innig in das erglühende Gesicht. .Wird es mir nicht schwer, dich jetzt zu verstehen. Za, längst kam ich hinter dein großes Geheimnis. Und was ich da sah, war ansteckend, flog mich an, ich weiß nicht wie." Eie lachte leise, ein wenig verlegen und doch voll tiefer, inniger Zärtlichkeit. Und warf plötzlich die Arme um seinen Hals: .Nein, du alter, lieber Heinz, ich glaub« eher, ich hab' dich zuerst liebgehabt, immer, immer, immer. Weshalb denn hätte ich mich von dir ausschelten lasten, wie von keinem sonst?" .Ach, du Geliebtes, was du Schroffheit nennst, war «in hilfloser Trotz. Ich braucht« einen Schild, um mein« töricht« Liebe dahinter zu bergen. Was war ich denn, daß ich meine Augen hätte zu einer Hadringtochter erheben dürfen? Selbst jetzt zweifle ich noch, ob dein Vater mir feinen Liebling geben wird." .Unserem getreuen Ekkehard? Heinz, daran zweifle ich keinen Augenblick. Und überhaupt — wenn ich dich doch will? Ich kann äußerliche Wünsche aufgeben, zum Bei striel da» Studium, du weißt, aber auf dich, den besten TeU meine» Lebens, verzichte ich ganz gewiß nicht." Ja, da sprach wieder da» selbstwillige, verhätschelt« Kind au» ihr, aber diesmal tadelte er nicht, er sah seine energische kleine Liebste zärtlich und dankbar an. Aber sie hatte nicht einmal für ihre Liebe zu streiten. Sie ging mit dem Freund durch den flammenden Park zurück, weit langsamer al» sie gekommen, denn nun glühte auch in ihrem Herzen ein leuchtende» Wunder. Dar über gab es viel zu staunen, zu flüstern, es war solch «ine selig« Entdeckung. Dazwischen nahm der .alte, bedachtsame Freund" immer wieder sein holde» Brautwunder in die Arme und versichert«, es ganz nah« bestaunend, unter viel zärtlichen Küssen, es gäbe unter der Sonn« nichts Liebere» für ihn, al» diese süße, klein« Ute, was er freilich nicht erst seit dieser Stunde wisse. Li» sie endlich lachend wehrt«: .Heinz, ! halt' ein. Ich komm« mir zwar selber mit einmal riesig interessant vor, aber, im Verstauen, ich hab' so » bißchen was EhamSleonartiges, da gibt'» für später auch noch Ueberraschungen. Laß dir Zeit damit. Sonst kommen wir nicht vor Abend bei Papa an, und du wolltest nicht die Sona« untergehen sehe», ohne ihn zum Schwiegerpapa in qm zu machen." ^fa, Kleine», predige jetzt du. Ich bin wie berauscht. Mei« Leben ging hin, einsam und hart, es war ein öde» Wandern wie durch Wüstensand. Run überströmt den Dürstenden eine ganz« Flut von Glück, di« macht ihn trunken. Aber du hast recht, ich muß vernünftig sein, den Kopf oben behalten. Den Verstand sollen mir diese heiße» Wellen denn doch nicht ertränken. Wahrhaftig, ich haß, heute noch anderes zu tun, al» mich in diesen Liebeszauber einzuspinnen." ^ch weiß," lächelte sie fanst, .Ekkehard muß für uns all« Minen und wachen. Und ich will nie ungeduldig oder traurig fein, wenn ich ibn nicht für mich allein haben , kam«." j Als ft« die Villa erreichten, erklärt« Ute: .Nun gebe ich erst mal allein zu Dati. Man muß noch immer sehr behutsam mit ihm sein, und ich weiß am besten, wie man ihm Neuigkeiten mitteilen kann, ohne ibn zu erschrecken." Heinz war e» zufrieden. Er Netz sich inzwischen bei Frau Hadring melden. La sie ihn nicht länger unter schätzte, ja ihm seit der Stunde, da er sich al« schneidiger Detektiv erwiesen und ihr wenigsten» die Hälfte ihre» geraubten Eigentums wieder zustellen konnte, ein gewiss« Wohlwollen zeigte, durste er hoffen, mit seinem Ansinnen nicht gerade zur Tür gewiesen zu werden. Ute aber rückte sich «in niedere« Stühlchen an Herr» Hadring» Ruhebett, so daß sie in gleicher Augenhöhe vor ihm sag und seine arme, gelähmte Rechte bequem mit ihren warmen, jungen Händen umschließen und streicheln konnte. „Batt, ich hab« dir was zu erzählen." Er schaute in müder Trauer tn ihr «arm belebte» Gesicht. .E» ist Herbst. Run wiM du wohl fort, klein« Schwalbe, wie ? Ja, der Zug in» Weite. Wa» soll'» denn nun für «in Studium werden?" „Nicht« mehr, Batt. Habe nämlich längst wa» andere» ausstudiert. Nun rate mal?" Aber ihr lächelnder Blick irrte plötzlich ab. Sie neigte sich jäh und legte ihr er glühende« Gesicht auf seine Hand. Da strich er verstehend mit der gefunden Linken zärtlich über ihren blpnden Kopf. Liebling, nur «tn roenhg früh ist'» gekommen." .Batt, bin ja bald neunzehn." .Und «» heißt, man sei nie zu jung, noch st zu alt für di« Liebe," lächelt« er träumerisch. .Run, Kleine, mit diesem Studium wär« ich noch am ehesten einverstanden. Daß ich dich «ine» Tage» hergeben müsse, habe ich immer angenommen. Und wer ist » nun, der dich mir nehmen will?" .Gar nicht gehe ich von dir fort, Batt. Nein, nie ver lasse ich unser Marienwalde. Gerade hier wollen wir unser Nest bauen. Und nun weißt du auch schon, wer mich hier festhatten wird, nicht, Batt?" .Also — — Hein- Landsberg." — — — Herr Hadring sprach «» mit schwerer Betonung. Ute vermißte den Klang stolzer Freube, der ihr Herz »um Springen füllte, und darum reckte sie stch hoch und sagte nun ihrerseits bedeutsam: La, Dater, unser Ekkehard ist'». Der treue»« Hüter und Mehrer deiner Werke, der Erhalter unserer Wohlfahrt und mir der liebste Mann auf Erden." .So ist alle« gut, mein Liebling. E» ist ja wahr, im Licht de» Schwiegersohnes habe ich Landsverg nie be stachtet, ich hob meine Lugen «in gute» Stück höher, wollt« meine Töchter in Positionen sehen, hervorragend und glänzend, denn für ihren sicheren Bestand konnte ich Gewähr leisten. Lin ich aber noch d«r Mann, so hohe An sprüche stellen zu dürfen? Nein, der stolze Chef der Hadrlngwerk« hat einen tief gehenden Stoß bekommen. Lief gegen «in Wrack an wie ein Sinnloser. Und mag er auch da» Leck zustopkn können, «tn Beschädigter bleibt er lebenslang. Ein Siecher, der wohl Gott danken muß, wenn ein charaktervoller, fähiger Mann ihm die tatkräftige Stütz« bleibe» will. Ja, einem Mann so fester, starker Gesinnung darf ich meinen Spring insfeld wohl anverstauen." Ute aber wußte, daß dies, fest. Ruh« ihre» Heinz auch «in« innig« Tief« hab«. Sie dacht« an sein« Sone voll heißer Zärtlichkeit — -ich ü«b« dich unermeßlich." und .Du sollst ihn selber Nebgewinnn, Batt." .Man muß ihm gut sein, auch da» geb« ich zu. So ruf« mir denn deinen Heinz Landsberg her. Er wird es zufrieden fein, wenn nun auch die Firma sich seinen Namen einverleibt. E» ist sein gute» Rechts er chatt» um sie ver dient." .Vati, du freust dich auch «in bißchen über mein große», große» Glück?" „Ja, ja, Liebling, da» ist mir di« Hauptsache. Und es wird die Schattin au» unserem verdunkrlten Hause sch lagen, da» will ich dir gern prophezeien." -Und Mama?" m« griff nach ihre» Vater» gütiger Hand. Da lächelst er ihr zu: Steine Bange, Mau». Mama fühlt sich nun endlich al» stolz« Deutsche, da» einzig Gust ist», wa» bei der schwindelhaften Vaterschaft herauskam. Glaube nur, auch sie versteht jetzt eine» Ekkehard zu würdigen. Bon «»»ländischen Schwiegersöhnen will sie nicht« mehr wissen." „Sela hätte auch keinen genommen, und hätte selbst «in echter Nabob um sie angehatte». Uebrtgen«, Batt —5 Ute lachst listig — „vueo it nüo», st» pouriog.- »Ust — — —" -Ja, ja, sei nicht bös, ich mein« also, wenn e» regnet, strömt*» man gleich so. E» wird geradezu Verlobungen bei uns regnen." Sr lächelst nicht ohne Wehmut: »Und keine einzige sogenannte glänzende Partie. Da fällt unsere wählerische Schönheit schließlich auf einen armen Leutnant rein." „Der ein bewunderungswürdig« Unikum ist, denn er schlägt sich ohne Schulden durch." „Die ich auch nicht bezahlen könnte. Auf mehr als da« Kommißvermögen darf Gela auf Jahr« hinaus schwer- üch rechnen." „Genügt," versetzt« Ust prompt. .Madonna Gela hat nie großen Luxus gemacht, jetzt kann sie, wenn e» sei» müßte, sogar von der Lieb« leben. Und ich auch." „Ihr törichten Kinder," seufzte Batt. „Nein, nein, «st seligen. Wenn Testen nun dieser Tage kommt, seinem schriftlichen Antrag mündlichen Nach, druck zu geben, wirst du sehr nett zu ihm sein, ja, Vati?" .E» mag schon zu einer zweiten Verlobung im Haus kommen. Kleine. Schon weil du keinen Borsprung haben solltest. E» müßte ordnungsgemäß nach der Reihe gehen." „So käme eigentlich Rott zuerst daran. Ja, Väterchen, dem wirst du die arm«, liebe Hedwig zur Frau geben Müssen. Sie war'«, die fein« groß« Wandlung bewirkte. Ihr verdankft dn «, daß «r d«nnoch gut «inschlug und dst nun solch« Stütze wurde. Frage nur Heinz, ob es nicht so ist, er nennt ihn wirklich tüchtig." „Kino, diese Sache ist noch nicht spruchreif. Da Rolf hierüber nie ein Wort verlaust» ließ, steh« ich hier völlig vor dunklem Tor. Bon Hedwig aber wissen wir leider, sie war ttn Begriff, jenem Erzgauner zu folgen. L, wäre geschehen ohne Land»b«rg« wacker« Dazwischentrestn. Nun kommt sie her, eine kaum Genesen« vo» schwerer Nerven krankheit. Sie kann und wird ost früher« liebenswürdige und feine Selbstsicherheit, dst warme, mutige Energi« nicht m«hr haben. Luch sst wurde «ine anlstr«, «ne durch Schick sale Seprüfst, der wir fremd, ja abl«hn«nd gegenüberstehen. Ob sie sich da nicht auch uns inzwischen entfremdete?" lSHttch folgt.)
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