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Brüning beim König von England London, 8. Juni. Reichskanzler Dr. Brüning und Reichssinai,zminister Dr. Umstus wurden heute vormittag voin englisch«,» König empsan- D««. Der Londoner deutsch« Botschafter stritt« dem englisck^n König die deuisch«n Staatsmänner vor: an die Vorstellung §chloh sich ein« rege freundschaftlich« Unterhaltung. Mittags «ab die englisch« Gesandtschaft zu Ehren der Deutschen «in Frühstück. faschistischen Partridirektoriunis und sagt, die Katholiken warteten auf die Veröffentlichung der Dokumente, die nach dem Wortlaut der Entschließung die feindliche Haltung gewisser Abteilungen der Katholischen Aktion belveisen sollen. Wenn, sagt das Blatt weiter, der Vorstand seine tiese Ehrfurcht für die katholische Religion, ihr Oberhaupt, ihre Priester und ihre Äirchen ausspricht, so kann kein Mensch aus den Gedanken kom- stnen, daß diese Worte etwa bedeuten könnten, man wolle eine ^Wiedergutmachung oder irgendeine Erklärung für das Vor- chefallene unterlassen. „Kein anderer Weg!" Skegerwald Uber die Ziele der Regierung Eleve, 8. Juni. Rcichsarbeilsministcr Sieger wald führte hier in einer Kundgebung der christlichen Gewerkschaften u. a. aus: „An dem Eanierungsprogramm der Rcichsregierung wird von allen Seilen die Kritik einsetzen: sie kann sie vertragen und ist überzeugt, das; keine Regierung ein tvesenilich anderes Programm vorlegcn könnte. Wenn die Inordnungbringung und -Haltung der Finanzen der öffentlichen Hand grundlegende Voraussetzung sür jede Wirtschaslsgesundung und für die Auf rollung der Reparationssrage ist, wenn Deutschland weiterhin keine finanziellen Reserven mehr hat, seine Stcuerquellen und sein Kredit so gut wie restlos nusgeschöpft sind, dann gibt rs im wesentlichen keinen anderen Weg die össentliche Wirtschaft zu sanieren als die Ausgabendrosselung. Wen» bei den Ländern 75—80 v. H., bei den Gemeinten «in- fchlietzlich der Wohlsahrtserwerbsiosen ebenfalls 80 und mehr oom Hundert Personalausgaben sind, dann ist es selbstverständ lich, das; auch aus die Personalausgaben zuriickgegrissen werden mutzte. Ohne erneute Heranziehung der Beamten war die ge meindliche Wohlsahrtserwerbslosensürsorge nicht in Ordnung zu bringen. Streiten kann man höchstens über die Frage, wie das zu geschehen hatte. Auch an der Zuckersleuer und de» Krisenfonds kann man allerlei nussetzen. Wenn aber an einer Kürzung der Bezüge der Arbeitslosen und der Wohlsahrtsempsünger, wenn selbst an den Renten der Kriegsbeschädigten nicht vorbeigcgangen wer den kannte, wenn Kredite grösseren Sills siir Arbeitsbesci;as- fuiig nicht zu bekommen sind, ohne datz Deutschland immer weiter in politische und wirtschaftliche Bcrsklavung gegenüber anderen Staaten gerät, dann gab cs kein anderes Mittel als die in Arbeit Stehenden zu einem vorübergehenden Krisensonds hcranzuziehen. In den nächsten Monaten geht es in Deutsch land buchstäblich um die Zukunft von Volk und Staat. Wenn wir über diese Periode hinwegkommen wollen — und das miisscn wir — dann ist das nur möglich durch ein allgemeines Opserprogramm, bei dem trotz grötzerer Bedenken auch an einer Heranziehung des Wirtschastseinkomnicns nicht vorbcizukom- me» ist lieber weitere Schrille zur Wirtschaslsgesundung und über die Art. wie das Reparaiionsproblem erneut anzu;x»ckcu ist, enthält das Canierungsprogramm der Rcichsregierung nur An deutungen. Darüber hat sich aber bereits im Schoße der Rcichsregierung ein fester Plan hcrauskristallisiert. Die Ein zelheiten dieser Aufgaben werden nach Rückkehr des Herrn Reichskanzlers und des Herr» Außenministers aus England in Angriff genommen werden." Blutopfer in Chemnitz Kommunistischer Uebersall aus Teilnehmer des nationalsozia listischen Gautages. Ehemnitz, 8. Juni. Am Sonntag hat hier dernational so z i a l i st i s ch e GauIag für Sachsen stattgesunde», an dem Tausende von Nationalsozialisten teilnahmcn. Adolf Hit ler sowie die Reichstagsnbgcordnctcn Göring und Göb bels hielten Anspract;en. Die bemerkenswerten Aeußerungen Hitlers zur neuen Notverordnung geben wir an anderer Stelle wieder. — Mil dem Parteitag war ein Propagandazug durch Ehemnitz verbunden. In dem Hause Am Brühl tO, in dem sich eine kommu nistische Buchhandlung befindet, ereignete sich während des Parteitages ein Zusammenstoß zwisckgm Nationalsozialisten und Kommunisten. Zwei Nationalsozialisten wurden durch Schüsse der Kommunisten getötet, 10 Personen nicht unerheblich ver letzt Die Polizei nahm 70 Verhaftungen vor. Oie russisch-französischen Verhandlungen Paris, 6. Juni. Wie das „Journal" Sonnabend früh sestzustellen weiß, hat im Pariser Handelsministerium am Freitag die erst« sranzösisch-sowjetrussische Fühlungnahme stattgesunden. Die, Sitzung sei jedoch nur der Ausstellung eines Verhandlungs programms über die handelspolitischen Fragen gewidmet ge wesen. Einer der Programmpunkte sei die Erweiterung des russischen Marktes für die französische Ausfuhr. Moskau (über Kowno), 6. Juni. In der ersten Zusammenkunft der russischen und französischen Handelsvertreter in Paris wurde — wie von hiesiger unterrich teter Seite verlautet — das Programm-der V«rbondlunw>n be handelt. Insbesondere soll die Frage der Vorbereitung eines Handelsvertrages zwischen Rußland und Frank- »eich geregelt werden. Die russische Abordnung werde den Fran, zosen einen Vorschlag unterbreiten, wonach sämtlich« Zwangs maßnahmen, die seinerzeit von der französischen Regierung gegen russische Einsuhrivarcn in Frankreich erlassen worden sind, sofort aufgehoben »verde» sollten. Der russische Vertreter Dwoilacki besitze große wirtschaftliche Vollmachten, um mit fFrankrcich zu »erhandeln. Er gehöre zu den engsten Mitarbei tern Stalins. Die rusM>e Abordnung rverde es ablehnen, iir^ndwelche Besprechungen zu führen, die mit den alten Kriegs« Schulden Zusammenhängen. Auf französischer Seite sei man bestrebt, von Rußland eine sZusicherung zu erhalten, daß die russisch« Ausfuhr nach Frank reich nicht größer sein soll, als dir russischen Bestellungen In Frankreich »veil sich die Franzosen vor einer passiven Handcls- »ilanz gegenüber Rußland unbedingt schützen wollten. Ob die russisch« Abordnung aus solch« französischen Vorschläge ringehen Vverde. bleibe abzuwarten. Siimmen -mr Notverordnung Für und wider Im Inland Berlln, 8. Juni Zur Notverordnung der Rcichsregierung liegen eine Reihe von Aeußerungen vor, die Rückschlüsse auf die Haltung der Parteien zulasten. Hinsichtlich der Haltung der S o z i a l d e in o k r a t i« ist die Aeußerung des „Vorwärts" interessant, daß die Not verordnung in vielen Punkten den Forderungen sozialer Ge rechtigkeit ins Gesicht schlage.. Für die Sozialdemokratie sei es eine glatte Selbstverständlichkeit, daß sie den antisozialen In halt dieser Notverordnung bekämpfe und so rasch und so gründ lich wie möglich beseitige»» »volle, lieber die Methoden einer gründlichen Beseitigung »verde man in der Fraktion aussühr- lich sprcclM. lieber die Verurteilung der sozialen Härten in der Notverordnung gebe es in der Sozialdemokratischen Partei keine Meinungsverschiedenheiten. Es bestehe auch vollkommene Einigkeit in dein Wunsch, die Regierung Brüning so bald wie möglich durch ein« sozial verständnisvollere, weiter links gerich tete zu ersetzen. Cs könne sich für die Sozialdemokratie nur darum handeln, den Kampf um dieses Ziel richtig zu führen unter Berücksichtigung der gegebenen Machtverhäitnisse und der zur Vcrsüching stehenden Kampfmittel. Ausgabe der sozial demokratischen Reichstagsfraktion »Verde es sein, gegen den antisozialen Kurs der Regierung Brüning einen Kampf z»i organisieren, der vielleicht nicht im Handumdrehen zur Entschei dung komme, aber in der Endwirkung den Erfolg bringe. Für die D e u I s ch n a t i o n a le n hat deren Vorsitzender Geheimrat H ugenberg in einer Versammlung in Porta u. a. folgende Bemerkungen zur Notverordnung gemacht: „Die DNVP. wird zur Beschlußfassung über die Notver ordnung dei» Zusammentritt des Reichstages ver langen. Wir sind gespannt darauf, ob die Sozialdemokratie die sem Anträge zustinuut oder — nach all ihren großen Worten durch Ablehnung des Zusammentritts dem Kabinett Brüning und seiner Notverordnung wieder Hilssstellung gibt und da durch die ganze Heuchelei ihres politischen Spieles bestätigt. Tritt der Reichstag zusammen, so werden auch wir erscheinen und solange Im Hause bleiben, wie es uns sachlich richtig er scheint. Wir werden die Unmöglichkeit der neuen Notverord nung beleuchten und ihre Aufhebung beantragen." Diese Aeußerung bestätigt also, daß die Dcutschnationalcn bei einer möglichen Beratung der Notverordnung in den Reichs tag zurückkehren »vollen. Adolf Hitler hat auf den» Sachsentag der Natio nalsozialisten rech» bemerkenswerte Ausführungen zur Notverordnung gemacht. Hitler erklärte u. a.: „Wir nehmen es der gegenivärtigen deutschen Regierung nicht übel, daß sie Opfer fordert, das werden auch wir tun, wenn »vir die Macht errungen habe»» werden, aber die Opfer, die die Regierung fordert, werden nicht In die Wagschale der Freiheit geworfen, sondern in die der Erfüllung. Die Notver ordnung scheint nicht von Menschen gemacht worden zu sein, die sehen, was um sie herum vorgeht. Die Reichsregierung scheint nur «in Finanzproblcm zu wählen, dessen sie mit Iah- lenkunsislückchen Herr werd«»» möchte. Es ist ein Trugschluß, zu glaube», man müsse erst sanieren, ehe man von Revision reden könne. Man habe nun die dritte Notverordnung. Den beiden ersten sei das Ordnen nicht geglückt. Auch durch die dritte »verde die Unordnung nur wachsen. Wenn am 14. Sep tember die Regierung ringeschwenkt märe in die Front des nationale»» Deutschlands, hätte Großes geleistet werden können. Nicht Unordnung der Finanzen, sondern Ordnung Im Volk« gelte es zu schassen, und das geordnete Volk könne auch sein Lebensrccht geltend machen." Diese Ausführungen Hitlers müssen als bemerkenswert maßvoll bezeichnet werden. Wenn diese Tonart im Natio nalsozialismus die herrschende würde, dann ließe sich mit ihm ernsthaft reden. — Die Aeußerungen zur Notverordnung dürf ten in den nächsten Tagen sehr lebhaft fortgesetzt werden. Im Ausland Neuhork, 8. Juni. Die Ncuuorkcr Blätter befassen sich zum Teil ii» Leitartikeln mit dem Ausruf der deutschen Reichs, regierung. Neu»)ork Times schreibt: Der letzt« Versuch niit neuen Steuer,, und neuen Ausgabeneinschränkungen mllst« schließlich dl« Gesamtsrage der Reparation«» und Krlegsschul- den »vieder auswersen. Diesmal aber werde sich die bisherig« Fiktion der Trennung von Reparationen und Kriegs schulden nicht mehr aufrecht erhalten lasse». . Auch Herald Tribüne beschäftigt sich in ihren» Leit artikel mit dem Ausruf der deutsche» Regierung und schreibt: Es sei denkbar, daß das deuisck-e Boll» sich gegen die Steuer zahlung siir Re;mratio:»en erhebe und sich weigere, eine Regie rung zu unterstütze», die die Rcparaliousbeträge auszutreiben sucht. Damit würde die Zahlungssähigkeit einer deutschen Regierung enden, obwohl die Zahlungssähigkeit des dentsci-en Volkes nicht erschöpft märe. (?) Paris, 8. Juni. Zum Ausruf der Reichsregicrung erklärt das Journal, daß die Deutscl-en nur eine der Möglichkeiten zur Behebung der Wirtschaftskrise erblicken, da sie Kurzerhand Beseiiigung der Reparationen fordern. Es sei ein Irtuin zu glauben, daß dl« Annullierung d«r Reparationen die Wirt schaftskrise beheben würde. (Beheben sicher nicht, aber crlcich. tcru! D. Red) Populaire erkennt an, daß die Notlage Dcntschlcmds unbestreitbar sei und erklärt, daß aber der syoungplan sämtlick-e Elemente sür die Lösung der Schwierigkeiten enthalte (?). Weder ein Moratorium noch eine Revision könne den Fran zosen den geringsten materieilen Abbruch tnn. La Räpubligue schreibt, daß cs schwierig sei, vorauszu« sagen, ob der durch das Manifest geschaffene Explosivstoss auch zur Explosion gelangen »verde. Das deutsche Memorandum enthalte allerhand Vernünftiges. Niemand könnte den Umfang und den Ernst der Krise, die Deutschland durchmache, bestreiten. Auch sei. richtig, daß sich die deutschen Finanzen in einem ver hängnisvollen Zustand befänden. Doch »verde die Verkettung von Schulden und Gläubigeranspriichen nicht durch den Willen Frankreichs, sondern durch den der Vereinigten Staaten bestimmt. Aus England komm! es an Professor Cassel appelliert an öle englische Negierung «toayoim, o. Juni. Die schwedische Presse mißt der Londoner Reise von Brüning und Lurtius allergrößte Bedeutung bei. Die Londoner Korre spondenten stellen fest, daß in den führenden Kreisen England» nun endlich die Ueberzeugung durchgedrungen sei, daß di« Zeit für eine allgemeine Abschreibung der Kriegs schulden gekommen ist. Besondere Beachtung verdient der heutige Leitartikel des „Svenska Dagblad «t" von Professor Lassel, der soeben auf englisch« Einladung einen aussehenerregenden Vortrag in London gehalten hat und in den nächsten Tagen nach Deutschland kommt, um auf Einladung des Hansa-Bundes in Berlin zu sprechen. In Cassels „Reparationen und Weltkrise" überschriebenen Artikel heißt es u. a.: „Die wirkliche Verantwortung sür den Fall der Waren preise und sür die Verteuerung des Goldes muß immer bei denen liegen, die durch die Anhäufung großer Eoldmengen, mit denen sie nichts ansangen, den Goldmarkt anspanncn. Daß die Repa rationen und Kriegsschuldenbezahlungen eine solch« Wirkung haben müssen, ist ganz offenbar. In diesen» Punkt ist die all gemeine Ansicht in England zur Klarheit gekommen, und «» ist gewiß nicht zuviel gesagt, daß zur Zeit in England der sehr »er- breitet« Wunsch herrscht, sobald al» möglich, diese» solgen- schweren Zahlungen rin Ende p» bereite». In England herrscht jedoch zur Zeit eine wunderlich« Atmo sphäre von Mutlosigkeit, di« es dem Land unmöglich macht, sich um ein bestimmtes Programm zu sammeln und seinen Willen iin internationale»» Leben durchzusetzen. Ein Fremder, der jetzt London besucht, bekommt den Eindruck, daß man auch in weitesten Kreisen passiv aus etwas wartet, was die Situation ändern soll. In bezug aus die Abschreibung der Kriegsschulden ist man unwillig, selbst di« Initiative zu «greisen, würde es aber ,weisest»» äußerst gern« sehen, daß Deutschland ro täte. Man spricht auch von einem Moratorium, «in solches bedeute jedoch infolge der aanren Kenttrukilon des Noung, planes keinen Nutzen für Deutfchland, fondern würde nur den deutschen Kredit noch mehr verderbe»». Wahrscheinlich muß daher «ine Revision des Poungplae» «r- rrörtert werden." Cassel besänftigt sich weiterhin mit den Auswirkungen einer Poungplanrevision sür England in seinen» Verhältnis zu Amerika und betont zum Schluß: „Das Schicksal der Weltwirtschaft wird auf jede» Fall Wesentlich »on der englische» Negierung bestimmt werde», wenn diese jetzt mit der deutsche» znsammentrisst. Kanu «an jetzt nicht di« Kraft zu pofl. - liuer Handlung finden, so'werden die Ansfichten siir di« Wirtschaft sich sehr trüb« gestalten." Zwangsarbeit in der Sowjetunion Die Verhandlungen der Internationale» Arbeitokonsereuz. Sens, 6. Juni. Der Schweizer Arbeitgebervrrtreter Tzant richtete aus dei Internationalen Arbeitskonserenz einen «ngewöhnlsich scharfer Vorstoß gegen di« Dumping-Politik der Moskauer Regierung und forderte, daß^der Völkerbund und di« internationale Ar beitsorganisation sich mit den gegenwärtigen Arbeitsbedin gungen in Sswjetrußland befassen müßten. Die Moskauer Regierung habe dagegen di« Zwangsarbeit in der brutalst«n Form im eigenen Landen «ingeführt und sich damit die Mittel geschaffen, di« Wirtschaftslage sämtlicher tibrft gen Länder zu untergraben. Aus amtlichen Verössentlichungen de» englischen Außenministeriums gehe einwandfrei hervor, daß in Eowjetrußland heul« die Zwangsarbeit als Straf« für di« ge ringfügigsten Vergehen, Steuerübertretungen, Verletzung der Verordnungen über den Religionsunterricht und ander« Nein« Vergehen «Ingeführt worden sei. Ferner würden di« von der GPU. aus politischen Gründen in di« Konzentrationslager de portierten Gefangenen zur Zwangsarbeit gezwungen. Auf diese Weise sei dl« Moskauer Regierung in der Lag«, den Wettbewerb mit den übrigen Ländern aus der gan^n Linie aus- -unehmen. Di« sowfetrusflschen Behörden verwrndcten Insbeiandere 'n den nördlichen russischen Waldgebieten, die wenig bevölkert seien, politische Gefangene zum Holzfällen nnd könnten auf diese Weise die tzolzweltmarktpreis« fortgesetzt drücken. Di* Zahl der zwangsweise von der fowjeträflilchen Regierungen den Zwangsarbeiten verwaiidten Arbeiter fei außerordentlich groß. Tatsächlich besteh« damit in Eowjetrußland ein« Sklaverei inderbrutal st «»Form. Die gegenwärtige Lage zwing« die übrigen Mächte dazu, sich jetzt ernsthaft und eingehend mit den in Sowjetrußland herrschendrn ArbeitsverhiiltiUssen »nd den sich daraus für di, gesamt« «uropSifch« Wirtschaft ergebenden Gefahren zu besassen. Die Ausführungen des Schweizer Arbeitgebervertreters wur den von der Konferenz mit stürmischem, lang anhaltendem Bei fall aufgenomm«» ' Der kommunistisch« „Kampfer" m »yemni» v«r»»l«n< Wie das Polizeipräsidium mitteilt, ist das Chemnitzer Komi munistenbatt „Der Kiimpser" wegen Belchimpsuna der Polizei aus Grund der Notverordnung vom SO. Juni verboten worden. Die Freitag-Nummer des „Kämpfers" wurde beschlagnahmt und eingezogen. Anlaß zu dein Verbot war ein Artikel mit dev stebcrlckrilt „Geheime Mordvolizei der Nazis" Weiterbericht -er Dresdner Wetterwarte Witterungsaussichien. Cchivach« bis mäßige Wind« aus westlichen Richlungen. Temperaiurverhältniss« wenig geändert. Wolkig mit zcitnuüiigem fönartigen Aufklaren, dabei noch elitxio Neigung zur Unbeständigkeit. Oertliche Gewitter nicht ausgeschlossen.