Lu er.: Wenn den Erlöser du bekennst, Wenn du dich Gottes Streiter nennst, Wenn deinem gläubigen Verlangen Der Stern der Gnaden aufgegangen, Dann will ich zitternd dich begleiten In deine goldnen Herrlichkeiten, Dann will ich dir in Glück und Pein Mein armes Erdenleben weih’n! C o n s t.: Ein Christ ? Nie! Nie! Lucr.: Dann fort! Entflieh! Wir sind geschieden hier und dort! Const.: Ist das dein letztes, letztes Wort? Lucr.: Ich sprach. Const.: Euch drohen Marterqual und Ketten. Bedenk es wohl! Ich werde dich nicht retten. Lucr.: Der ew’gen Liebe leg’ ich mich an’s Herz. Const.: So ist’s gethan! Mit kühnem Lauf Auf der Cäsaren Blut’ge Bahn! Ein Abgrund thut sich vor mir auf! — Doch lockt der Lust Sirenensang — Ihm folg’ ich nach, Und sei’s zum eignen Untergang! Mit Rebengrün die Stirn umlaubt Weg über aller Feinde Haupt! Lucr.: So ist’s gethan! Das Zagen schwand, Der Weg ist frei, Hell ist die Bahn, Es fiel das letzte Erdenband. Was immer naht — Mir ist nicht bang — Dir folg’ ich, Herr, Und sei’s zu Tod und Untergang. Ich weiss, dass dort dereinst mein Haupt Der Oelzweig ew’gen Glücks umlaubt.