Handlung vorstehender Dichtung fallt in das Jahr fe, raä/T 3 12 - Constantin, damals Beherrscher von Brittannien, Spanien und Gallien, zog wider Maxentius, der seit 306 in Rom die Gewalt usurpirt hatte, ins Feld, ihm diese zu entreissen. Er überschritt die pottischen Alpen, schlug die Feld herren des Gegners in Oberitalien und dann vor Rom ihn selbst. Auf der Flucht ertrank Maxentius in dem Tiber. Vor der Schlacht bei Rom war es, wo dem Heiden Constantin nach einer berühmten Legende unter der Sonne ein flammendes Kreuz erschien mit der Schrift: Sub hoc signo vinces (unter diesem, dem Kreuzeszeichen wirst du siegen). Alsbald liess er seine Kriegsfahne, wie die Schilde der Soldaten mit dem Kreuze bezeichnen; und als er dann die Schlacht gewonnen, trat er als entschiedener Beschützer des Christenthums auf, welchem nunmehr die Bahn zu freier Entfaltung eröffnet wurde. — Das Oratorium beginnt mit einer Introduction, die hier als Prolog gilt und durch einen Doppelchor gebildet wird, dessen hochtönende Verse auf der einen, dessen schlichtgläubige Worte auf der anderen Seite die Handlung vorbereiten. Diese selbst setzt ein mit einem »Baritonsolo und Frauenchor«. Constantins Hochzeit mit Fausta wird gerüstet, der Chor singt den Hymenäus. Aber in die Leidenschaft des Herrschers für die »gleissend schöne Frau« fallt der Schatten der Sorge um sein Reich und seine Macht, der die bevorstehenden Kämpfe Untergang drohen, und zugleich der Strahl einer edleren Liebe. Bei der Christin Lucretia, die »in geheimer Klause still für ihr: betet«, sucht er Trost und Halt auf seiner Bahn, die ihn in Blut und Verderben zu fuhren droht. Bereit, Fausta zu ver stossen, wirbt er um Lucretias Hand. Diese fordert, dass er zuvor Christ werde. »Ein Christ? Nie! Nie!« ruft Constantin. Lucretias Beharrlichkeit beantwortet er im Grimm mit der An drohung von Marter und Tod. Vergebens.