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Sächsische Erscheint bis auf weiteres am 25. eines jeden Monats. Alle Einsendungen Inserate betr. sind nur zu richten an: Robert Weniger, Leipzig, Hohestr. 48. — Nachdruck von Original-Artikeln, soweit nicht ausdrücklich verboten, nur mit genauer Quellenangabe »Sächsische Rad- u. Motorfahrer- Zeitung* gestattet. — Rad- u. Motorfahrer-Zeitung Organ für Radfahrer, Motorfahrer, Automobilisten Zeitung des Sächsischen Radfahrer-Bundes, e.V. Anzeigen-Preis: o die viergespaltene Petitzeile 30 Pfg., bei größeren Auf trägen und Wiederholungen entsprechenden Rabatt. — Schluß der Schriftleitung: 8 Tage vor Erscheinungstag. Schluß der Anzeigen-Annahme: Dienstag vor Erscheinungstag. Nr. 9. Leipzig, den 30. Juni 1916. XXV. Jahrgang. j 18. Kriegsnummer. Herr Max Bergmann, Leipzig Der Gesamt-Vorstand des Sächsischen Radfahrer-Bundes. die Leitung des Sächsischen Radfahrer-Bundes in den Händen hat. Dem gesamten Bunde ist es Herzensbedürfnis, ihm für seine selbstlose, zielbewusste und treue Tätigkeit den herzlichsten Dank auszusprechen, mit dem Wunsche, noch recht lange in geistiger und körperlicher Frische dem Bunde als Führer erhalten zu bleiben. Am 7. Juli dieses Jahres vollenden sich 10 Jahre, dass unser hochverehrter 1. Vorsitzender 10 Jahre Bundespräsident. In diesem Jahre, daß die 25. Wiederkehr der Bundes gründung bringt, stehen wir auch noch vor einem anderen Jubiläum: Unser all vereinter Bundesvorsitzender Max Bergmann steht am 7. Juli 10 Jahre an der Spitze des Bundes. 10 Jahre sind im Weltenlaufe keine Zeit von Belang und dennoch bilden sie im Leben des einzelnen Menschen eine Spanne, in der das Schicksal oft eine entscheidende Rolle ihm zuteilt. Die gewaltige Zeit, in der wir jetzt leben, verwischt oft mit einem Strich Schicksale Tau sender von Menschen, sie bringt aber ebensooft auch Menschen in aller Munde von denen wir bis vor kurzer Zeit nichts gewußt haben. Erlebt liaben wir dies bei den großen Heerführern wie Hindenburg, Bülow, Kluck, aber auch in den untergeordneteren Teilen der Armee bei Männern wie Bölcke und den leider zu früh vom Schauplatz ihrer Tätigkeit abberufenen Immelmann und Weddigen. Aber auch im Stillen bilden sich oft Talente, die durch irgendwelche Umstände dann, manchmal all mählich, manchmal plötzlich in die Öffentlichkeit ge stellt werden und dann erkennen lassen, daß sie als die richtigen Männer am richtigen Ort stehen. Zu diesen Männern gehört unser Bergmann. Wir sahen ihn vor 22 Jahren als einfaches Mitglied in den damals gerade 2 Jahre bestehenden Bund eintreten und ihm gleich lebhaftes Interesse, zunächst am Bezirk Leipzig, dann aber auch am Bundesleben nehmen. Schön 4 Jahre später, 1898, wird ei' zum Kassenprüfer im Bezirk Leipzig gewählt und 1900 beim Bundestag in Werdau überträgt man ihm das wichtige Amt eines Bundesbeisitzers und Beisitzers im Zeitungsausschuß. In den kritischen Zeiten des Bundes hält er treu zur Fahne und auf Grund seiner Tüchtigkeit wählt man ihn 1901 auf dem Bundestag in Plauen zum 2. Bundesvor sitzenden. Die Welle, die ihn zu dem zweiten Amt, das der Bund zu vergeben hat, hinaufgetragen, ebbt noch nicht ab, man hat noch größeres mit ihm vor und so wird ihm im Jahre 1900 auf dem Bundestag in Pirna «les Bundes höchstes Ehrenamt übertragen. 10 Jahre steht unser Bergmann nun an der Spitze des Bundes und wer ihn kennt, weiß, was er in dieser Spanne Zeit geleistet hat, daß oft in kritischen Zeiten, wie vor 2 und 3 Jahren, er es fast allein gewesen ist, der den Bund lebensfähig erhalten hat. Unbeugsame Lauterkeit, Gerechtigkeit und unver-