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Rodewisch, die Feststadt des 40. Bundesfestes am liv. bis ^3. Juli 193^. Von Pressewart Kurt Fröhlich. Nachstehende Aussührungen sollen alle Sportkameraden, Fremden und Uneingeweihten schon im voraus mit der Feststadt bekannt machen. Ueber den volkstümlichen Namen der Stadt Rodewisch, „Ruwisch", haben wir schon in der letzten Nummer unserer Vundeszeitung durch ein Gedicht (Die Sage von Rodewisch) berichtet. Wenn der am Oberen Bahnhof Auerbach-Rodewisch oder Unteren Bahnhos Ankommende seine Blicke nach Osten lenkt, dann sieht er die waldgekrönten Höhen des Steinbergs und des Kuhbergs, den Lauben berg und die Goldene Höhe. Von den Abhängen herüber grüßen Dörf- lein, deren Häuser aus der Ferne wie aus der Svielschachtel genommen erscheinen: Schnarrtanne, Vogelsgrün, Hohengrün, Veerheide. Und gegenüber, von der Höhe des rechten Pöltzschenbachusers, leuchtet das Bezirksstist, der herrlich gelegene Ruhesitz alter Leute. Ties eingeschnit ten im Tale, an dessen beiden ansteigenden Hängen, liegen die Städte Rodewisch, Auerbach und Falkenstein. Unter den vorgenannten Städten fällt besonders die Feststadt Rodewisch mit seiner nach dem neuesten Baustil errichteten Schule, den neugebauten Straßen und Anlagen den ankommenden Fremden ins Auge. Nicht zu vergessen ist natürlich der großzügig angelegte Sportpark mit Gondelteich, Schwimm- und Luft bad. Letzteres wohl ein kultureller Fortschritt, wie ihn manche Groß stadt nicht zu verzeichnen hat. Vom Bahnhos kommend, liegt zu beiden Seiten die Staatliche Heil- und Pflegeanstalt Untergöltzsch. Dieselbe bat eigene Kirche, Verwaltungsgebäude, Wohnhäuser für Patienten und Beamte, und Staatsgut. Weiter durch die Bahnhofstraße abwärts gelangt man direkt ins Zentrum der Stadt, auf den Postplatz. Von da aus gelangt man durch schön angelegte Straßen und Plätze in die schönsten Ausflugsorte der näheren Umgebung. Die innere Stadt näher zu beschreiben, würde wohl zu weit führen. Es sind während der Fest tage Rundgänge und Besichtigungen vorgesehen, bei denen von den betresfenden Führern alles gezeigt und. was geschichtlich mit der Stadt zusammenhängt, erklärt wird. Nun noch etwas von den Einwohnern und der Industrie. Um die Zeit 1500 betrieb man in Rodewisch neben der Landwirtschaft und dem Ackerbau, veranlaßt durch den großen Holzreichtum, die Ruß- und Pech bereitung. Später bürgerte sich aus dem benachbarten Erzgebirge die Hausindustrie der Svitzenklöppelei ein, die ehemals die flinken Hände so mancher Mädchen, Frauen, bis zum alten Eroßmütterchen. beschäf tigte. Die Ursache des Rückganges während des U). Jahrhunderts lag in der Erfindung von Maschinen, die erst die gröberen, später auch die feineren Spitzen weit billiger lieferten, als sie die Svitzensabrikanten mit den Händen Herstellen lassen konnten. Ein wesentlich anderes Bild bietet das Rodewisch von heute, da der rührige Ort im Zeichen der Großindustrie steht. Die Industrie ist die Hauvtauelle auch siir diesen Teil des Vogtlandes geworden, vor allem die Textilindustrie. Von Plauen aus, dem Hauptorte der deutschen Wcißwarenindustrie. nament lich der Spitzen- und Stickereifabrikation, mit der die Eardinenfabri- kation eng verbunden ist, hat sich dieser moderne Erwerbszweig auf viele Dörfer, und namentlich auf das obere Eöltzschtal von Rodewisch bis Falkenstein, ausgedehnt. Rodewisch ist ein ansehnlicher, lebhafter Jndustrieort für Wäschefabrikation. In Verbindung mit dieser Indu strie stehen die Steppereien und Plättereien. Hervorragendes wird ferner aus dem Gebiete der mechanischen Weberei, der Stickereisabri kation sowie der Eardinenbranche geleistet. In nächster Verbindung mit der Eardinenindustrie der Umgebung steht die Bleicherei und Avvreturanstalt, die neben Färberei und Druckerei den verschiedenen Waren, die das betriebsame Vogtland erzeugt, den Stempel der Voll endung ausdrückt. Da die Weißwarenindustrie zum Versand ihrer Jndustrievrodukte viele Kartons benötigt, so ist es erklärlich, daß sich auch die Kartonsabrikation eingebürgert hat. Rodewisch ist aber hin sichtlich seiner Industrie durchaus nicht einseitig, denn als zweites und drittes Hauotindustriegebiet in Rodewisch stellen sich nebenher Erzeu gung von Weißbaumwollwaren die Filztuchsabrikation der Firma Säch sische Filztuchfabrik und die Streichgarnspinnerei, verbunden mit Vigognespinnerei und Karbonisieranstalt, hinzu. Zu nennen ist ferner noch die große I. F. Schmidtsche Brauerei, die in Geschmack und Be kömmlichkeit anerkannt hervorragende Biere herstellt. Ganz besonders ist noch die rege Bautätigkeit seitens der Stadtverwaltung hervorzu heben, durch welche am östlichen Ausgang der Stadt ein ganz neues Stadtviertel erstanden ist. Gewiß haben Kriegs- und Nachkriegsjahre. Voungtribute und Steuerlasten auch hier schädlich gewirkt, dennoch darf man wohl hoffen, daß die jetzt fast 13 000 Einwohner zählende jüngste Stadt des Vogtlandes, die an der Eisenbahnlinie Zwickau Oelsnitz liegt und so mit den sächsischen Hauvtverkehrslinien Reichen bach—Dresden und Leipzig—Hof engoerbunden ist. auch diese Not überwinden wird, wie wir dies ja für unser gesamtes Vaterland er sehnen. * Festausschuß: Hauvtausschuß (grün-weiße Rosette): Richard Blei, Vorsitzender. Kurt Landgraf. Svortausschußvorsitzender des SRV. Fritz Schneider, Rennsahrwartsamt des SRB. Max Thielemann, Kunstsahrwartsamt des SRB. Kurt Adler, Krastfahrwartsamt des SRB. Bruno Hennig, Wanderfahrwartsamt des SRB. Willy Schöne, Jugendamt des SRV. Paul Blei. Sportausschuß. Alfred Morgner, Empsangsausschub. Max Döbler, Finanzausschuß. Kurt Fröhlich, Presse- und Reklameausschuß. Willy Schwabe, Ordnungs- und Vergnügungsausschuß. Albin Lenk, Wohnungsausschuß. Sportausschuß (blau-gelbe Rosette): Paul Blei, Vorsitzender: Georg Schmalfuß, Max Schädlich, Albin Lenk. Alfred Morgner, Kurt Fröhlich, Arthur Wun derlich, Willy Schädlich, Paul Döhler. Rone Eismann, Paul Petzold, Oskar Vadstübner, Hans Solbrig, Max Schneider. Empfangsausschuß (gelb-weiße Rosette): Alfred Morgner. Vorsitzender: Paul Blei. Kurt Schmutzler, Arthur Wunderlich. Finanzausschuß (blau-weiße Rosette): Mar Döhler, Vorsitzender: Otto Schmidt, Haus Schwarz. Louis Freitag. Georg Schmalfuß, Karl Günthel, Max Fleischer, Walter Heckel. Presse- und Reklamcausschuß (gelbe Rosette): Kurt Fröhlich, Vorsitzender: Alfred Morgner. Erich Seidel. Ordnungs- und Vergniigungsausschuß (rot-weiße Rosette): Willy Schwabe. Vorsitzender: Kurt Schmutzler, Ernst Fleischer, Otto Schmidt, Arno Werner, Georg Günthel, Otto Dressel. Kurt Schädlich, Willy Schädlich, Max Fcustel, Erich Rudolph. Paul Frisier, Walter Rudolph, Paul Blei. Wohnungsausschuß (grüne Rosette): Albin Lenk, Vorsitzender: Kurt Fröhlich, Mar Schädlich. Paul Döhler, Emil Schädlich, Kurt Petcrmann, Gerhard Döhler, Oskar Vadstübner, Kurt Fleischer. Fcstbüro. Das Festbüro befindet sich im Restaurant Lenk (Inh. Akar Grimm) am Postplatz. Daselbst erfolgt die Ausgabe der Quartierscheine, Ver kauf von Daucr-Festkarten, Festabzeichen und Festschriften, sowie auch sonstige Auskunftserteilung. Es befindet sich auch hier die Einschreibe kontrolle für alle Wanderfahrer und Kraftradfahrer. Festbeitrag. Die Dauer-Festkarte kostet für Erwachsene 2.50 RM., für Jugend liche bis 18 Jahre 1.50 RM. einschließlich Festabzeichen. Die Dauer- Festkartc berechtigt zum freien Eintritt zu allen Veranstaltungen, Für die Festteilnehmer, die nur kurze Zeit zum 40. Bundestag in Rodewisch bleiben, haben wir Einzcleintrittsvreisc geschaffen. Wohnungsanmeldungen. Alle auswärtigen Bundeskameraden, welche während des 40. Bun destages in Rodewisch Quartiere benötigen, werden gebeten, ihre Wünsche aus dem Fragebogen rechtzeitig zu melden. Ins besondere bitten wir anzugebe», ob Hotel oder Gasthaus zum Preise von 2, 3 und 4 RM. pro Nacht oder Privatauartier zum Preise von nur 1 RM. pro Nacht gewünscht wird. Einzelmitglieder müssen diesen Fragebogen unter der Bezeichnung „Einzelmitglied" aussüllen. Die Herren der Bundesverwaltung bitten wir. ihre Wohnung auch anzu fordern. Fragebogen zum 40. Bundestag des SRB. v. 10. bis 13. Juli 1031 in Rodewisch i. V. (Bitte abtrennen und spätestens bis 2. Juli 1931 ausgesüllt an den Vorsitzenden des Festausschusses. Herrn Rich. Blei, Rodewisch i. Vogtl.. Otto-Lcnk-Str. 29 L, cinsenden. Nichtgewünschtcs bitte zu durchstreichen.) 1. 'Name des Vereins: 2. Wann erscheint der Verein? . . . . 3. Wieviel Personen beteiligen sich: a) am Festkorso, mit oder ohne Banner? b) nm Festkorso, außer Konkurrenz, mit oder ohne Banner? . e) an sonstigen Wettbewerben? 4. Für welche Tage wird Quartier gewünscht? Vom .... bis (Namentlich aufführen und besondere Liste unfertigen.) Für 2, 3 oder 4 RM. pro Nacht? 5. Privatquartiere 1 RM. pro Nacht? 6. Wird Auto oder Kutsche für Bannerdeputation gewünscht? . 7. Sonstige Wünsche? (Bitte deutlich schreiben!) Unterschrift: