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Notizen Harzburger vister sich In einer Versammlung zu Holzminden hat am Montag ein nationalsozialistischer Redner die angeblich parleiossiztöle Er Klärung abgegeben, dah ziulsä>en Dr. Hugcnberg und Reichs kanzler Dr. Briinlug vor einigen Tagen eine Besprechung stall gesunden habe. Hugenberg habe sich blerbei verpflichtet, seine Anhänger in einem etwaigen zweiten Wahlgang unter gela ssen Mdingungen zur Wahl Hindenburg» auszusordern. Die deutsch nationale Pressestelle teilt hierzu mit: „Diese Behauptung, von der wir nicht annehmen können dah sie im Auftrage eiuer ver antwortlichen Selle der NSDAP, ausgestellt wird, stellt sich als eine ungewöhnlich dreiste Wahl lüge dar." Wir glauben im Sinne der beiden heftig streitenden frühe ren Bundesgenossen zu handeln, wenn wir sie bitten, dach wenigstens unter sich den Wahlkamps etwas ritterlicher zu führen. Aua der Gottlosenbcwegung Der Kampf der Kommuuislischen Partei in Deutschland gegen Kirche und Religion steht dem kirchenfeindliä>en Wüten der russischen Bolschewisten in nichts nach, ivenigstens was die Geisteshaltung und di« Tonart anbelangt. In einer Betrachtung zum bai)erischen Kultu»etat schreibt die ..Reue Zeitung", das in München erscheinende koinmunistlsche Organ, folgendes: „Auch für die bayerisch Bourgeoisie und ihre Regierungspartei, die Bayerische Bolkspartei, ergibt sich die Notwendigkeit, den ideologischen ll n t e r d r ü ck u n g s - und Bernebe- I u n g s a p p a r a t, die Kirche, aus Kosten aller anderen Kultureinrichtungen zu erkalten und zu verstärken. Werk tätige Bayerns, von diesen Millionen, die sür kirchliche Zwecke ausgegcben werden, die man aus euren Knochen herausschindel, wird ein ungeheurer klerikaler Unlerdrückungsapvarat, der euch und eure Kinder zu gesügiaen Werkzeugen des kapitalisti schen Ausbeutersyslems machen soll ausrechterhallen. Mil diesen Millionen wird die sci-amlose Antisowset- und Kommunislenhehe Sonntag sür Sonntag von tausenden von Kanzeln finanziert. Hier ist es notivendig. dah wir unsere Ausklärungsarbeit ver stärken durch 'Verbreitung der revolutionären Literatur und unserer Presse " Die Anssührungen des Kommunistenblattes schliehen mit solaendem Appell sür d'c Reichspräsidentenwahlen: „Die Reichs präsidentenwahlen müssen auch hier ein iveilerer Borstotz zur Klärung der Ironien sein, und die unversöhnliche Ieindschast aller Arbeitenden gegen die kapitalistische Ausbeuterschast ihre weltlichen und geisti-ien Erpanenten demonstrieren." — Dieser sck-anilosen kommunistischen Hetze iverden die christlichen Wäb'er am 1!l. März die rechte An'wort zu erteilen wissen. - Die wahre antlbolschewistische Parole sür den 13. März heisst: Hindenburg! Der SiWMe Staat und d'e Sächsische Bau! Dresden. 3. März. In einigen Tageszeitungen sind Miltestungen über das Verhältnis des Sächsischen Staates zur Sächsischen Bank er schienen. Hierzu wird um» Finanziniuisleriuui nnlgeteilt: Der Besch des Staates an Aktien der Sächsischen Bank zu Dresden rührt aus früherer Zeil her. In den leisten iechs Jahren hat er überhaupt keine Käufe an Aktien des genann ten Bankinstituts mehr getätigt und schon aus Mangel an Mitteln gar nicht tätigen können. Nichtig ist. das; die Staats bank vor längerer Zeit Aktien der Sächsischen Bank erworben Hal. Seit der legten Generalversammlung jedoch hat sie weder o<.n dem Bankhaus Gebr Arnhold noch von anderer Seite solche Aktien angekaust. Die in der Presse an den Erwerb der Sächsischen Bank-Aktien durch die Sächsische Staatsbank gtknüpslen Kombinationen «ressen nicht zu. Eine engere Berbindung oder gar eine Berichmelzung der beiden Bankinstitute ist schon nach den Bestimmungen des Priuai- Notenbankgeseges nom 30 August 1924 gar nicht möglich. Untersagung von Bausparkassen Dresden. In der Berhandlung vor dem Berufungs senat des Neichsausfichtsamts sür Prive-tversistierung wurde die Berufung der Spar- und Kredilgemenstchaft Bausparkas sen A.-G. Dresden zurückqeivie'cn. Die Untersagung des Geschäftsbetriebes dieser Gesellschaft ist somit rechtskräftig geworden. Bewilligung von lUeingartenslellen in Sachsen Dresden. In der Zeit vom 25. Februar bis 1. März sind wiederum zahlreiche Kleiniiedler- und Kleingarlenstellen bewillig« worden. Unter lcssteren befinden sich 129 in Zit tau. 109 in Wurzen, IWO m Leipzig und 100 in Sprembcrg. Aus den Konzerksitten Dresdner Bcrelnshauo. Der Ruf, der Franz Völker voraus geht, hatte den Saal dicht gefüllt. Der Wiener Sin- ger brachte Lieder und Arien von Jos. Haydn. Nob Schuman», Mozart, Brahms, Hugo Wolf, Richard Straus;, Rich. Wagner und Verdi. Franz Völker, durch den Rundfunk und die Schall platte bekannt, fesselte auch aus dem Podium. Besonders mit den Wolf- und Strauh Liedern holte er sich ausserordentlichen Beifall, ebenso mit Othellos Tod. Die Mittellage ist nicht ganz frei von Lleglelterscheinungen. Schönlnnt der izesangliä>en Lin'e, Weichheit der Höl>e. Ausgealick^.ml>eit der Technik, stlmmliäp! Qualität, feinmusikalisches Empfinden und vorziiglicl-e Tert prägung sind jedoch Eigenschaften, die diesen Tenoristen ein« be sondere Stellung einräumen Als vortrefsstclwr Begleiter und ausgezeichneter Pianist sWerke von Mozart und Brahmss konnte Franz Rupp an den lek-haflen Veisallsehrungen lcilnehmen —ei— Petrenzoper. Im Volkswohlsaal bracht« die Petrenz- oper eine Wiederholung von Rich Wagners .Tannhäuser" mit einigen Neubesetzungen Für die Barste der „Venus" setzte sich Cläre Körner mit klangschönen Stimmitlcln und gesth'ck- ter darstellerlsä^r Vertiefung ein. Den Hirten betreute Erika Kaufmann mit friscl-er klarer Sopranltlmme. Anscheinend war Hilmar Hegarth lTannhärster) Indisponiert, so dah man Uber seinen Tenor kein abschlietzendes Urteil bekam, aber in der Darstellung einen gewandten und natürlichen, sicher peslaliende» Künstler kenne» lernte. Im übrige» verlief mster Felir Pe- trenz' belebender Führung die Vorstellung sehr anregend und flüssig. —ck. Slnsonlekonzert in der Alberthall«. Leipzig. Dao 4. Leipziger Sinfonie Konzert sand In der Albertholle statt, mit Rundsnnkübertragung. Was hat Generalmusikdirektor Carl Echuricht im Bunde mit der Musilsteltung des Rundfunk aus diesem bisher zweitklassigen vrä;ester gemacht!... War das eine Fülle, eine Gediegen!;«!» der einzelnen Orckstistergitippen. War das ein wohlgzeo S »gen und Kling«,» — «in freies Schiveben und Wogen — ein Drän Erziehung und Evangelium Evangelisches Ringen um das Wesen der christlichen Erziehung Dresden, 3. März. Prolessor DDr. Leopold Cordier. Gienen, sprach am Mittwochabend ons Einladung des Kunst-Dienstes Dresden in der Aula des Kreumyninasiums über „Erziehung und Evangelia in". Der Bortraaende ist durch sein dreibändi ges Werk „^uaendkunde" bekannt: aus ieiner Feder erscheint soeben «in Buch Uber „Evanaelische Pädagogik". Er ging ans von der Tatsache, das, es heute sür Biele überhaupt zwei'el- hast geworden ist, was denn eistentlilb t^rziel'ung ist. Aus der einen Seite hat man betont, das, das Mesen der Erziehung in der Wirkung der alteren Generation auf die jünoere bestehe, ans der anderen Seite hat man als das Wesentliche die Eni wiäluug der in dem Kinde vorhandenen Anlagen erklärt. Eine dritte Stufe bildet die Erkenntnis, dast beides zusammenwir ken must, das, Erstehung oleick'eiilg Perlönlickkeitsvntmm'aik und Mertuödaoogik sein muh. Dazu kommt heute die llebcr- zeuaung. das, die Persönlichkeit nicht das Let-ie ist. dah sm ihren Mtert erst erkält durch die Einordnung in ein gröberes Ganzes, in Volk und Mem-bhelt. Mir geben beute zu. dok der eigentliche Vorgang der Erziehung von der theor-stst-ben Betrachtung a»s überhaupt nicht fanbar ist. und da» Leben ersaht wird nicht dur-b Denken, sondern durch Handm„. Damit wird der erste- kerstche Poraang aus der theoretischen Sphäre in die Sphäre des Seins erhoben. Pädagogik wird angewandte Ethik. Hier ist der Punkt, wo der Anspruch des Evangeliums d!e Erziehung trijst. Im ganzen Evangelium bleibt die Erziehe»» im Nahmen des Hauses, der Familie. So steh, im Euau-clium die Erzie hung immer in Berbindung mit der Mirtlilbkeit des Lebens. Die Ausgabe der Eltern ist im Sinne des Evangeliums, die Kinder Iniminzuit- llen in die Meli, die sie selbst als Gottes ikstelt erkannt haben, die Kinder in Berührung in bringen mit der hier im Leben wirtenden Kraft Gottes. So gemhen, ist das er'icherstche handeln e-n Handeln im 'Auftrag« Gottes. Iln'ere pädagogische Ausgabe ist cs. den Kindern ans der Theorie den Weg in die Wirklichkeit zu weisen. Aber diese Wirtlichkeit als Go'msn'irkl'chteit zu leben, das iöandeln in dieser Wirklichkeit als ein LmiMeln vor G-stt zu erkennen und die snnaen Wcpichen dmje Wi'Ilichk«it so erkennen zu lassen. So wird der Erzieher zum Botschafter, der aus jenen anderen Pol der Welt hin"'eist, aus dem wir unsere let-te Eroänning linden können. Neben der Erziehung lte>'t. wenn wir vom Evangelium Herkommen, der Dienst der Erlösung. Der 'Vortrag von Professor Cordier zeigte, wie man beule ouk evangelischer Sette um das Problem der christlichen Erzie hung rinat. Er wurde von den Hörern mit ernstem Schweigen ausgenommen. y. ! Ehemalige wehrmachkmigehörlge als Siedler Dresden. Wie uns vom Reichsbund ehemaliger Wehr- machtangehöriger. Landesverband Sachten, imigeteilt wird, ist die Frage der Ansiedlung ehemal-.ger Wehrmachiangehö- rigcr sv weit geklärt, das, in Kurze nü' den praktilchen Ar beiten begonnen werden kann. Der künftige Siedler — es kommen in erster Linie Ledige in Fragr — Hai zunächst ein Jahr die Siedlerschule in Hammerstein zu besuchen, »vo ihm neben freier Unterkunft und Verpflegung ein Taschengeld ausgehändigt und eine gewisse S-nmme p-v Lag auf einem Sparkonto gulgeichrieben wird. Nach Ablauf des Jahres der Einlchuluug erhält der Siedler Anrecht auf eine Stelle, deren Grütze nach der Eignung des Siedlers und nach den örtlichen Verhältnissen bestimmt wird. Kreishauptmannschast Bautzen bleibt vorläusig bestehen! Betannltich war die Anshcbnng der Kreishauptmannschast Baus,eit und ihre Bereinig»»» mit der Dresdner Kreishanpl- niannschast sür den bevo-ltehenden l. 'April geplant. Indessen lasst sich diese Sparmas-nahme aus verschiedenen Gründen doch nicht so schnell durchführen, wie man beim Erlas, der sächsischen Sparverordnung im Semember vorigen Jahres geglaubt Hai. 'Wie die Sächsisch-Böhmische Korrespondenz von amtlicher Seite -rsahrt, wird daher die Krelsbaupttnannschait Bautzen noch nicht Zt'in I. 'April, sondern erst zu einem späteren Zeitonntt anseeheben werken. Frühestens dürste der l. Juli in Frage kommen, möglicherweise wird sich «her die Bereinigung mit Dresden n o ch weiter hina .> s z öger n. Auch hinsichtlich der Amlshauptmannschasten. die aufge hoben werken sollten, — Dippoldiswalde. Werdau und Oelsnih t 2, — babeu sich ebeufalls g röste re Schwierigkeiten ergeben, sodast guch die Einziehung dieser Amlshguptmannfchasten und ihre Austeilung an bennchbarlc Bezirke noch nicht znm 1. April durchgesührt werden wird. s. Ke>ne erhöhten Einheltsn'erle für Grundsleuerveran- lagung in Snchsen. Aus Grund der ersten Reichsnolverordnnng vom 1. Dezeml>er 1930 mühten eigentlich am 1 April dieses Jahres d'e neuen, znm Teil wesentlich erhöhten Einbeilsiverle fnr öle Grundsteuerveranlagungen auch in Sachsen ein geführt werden. Die sächsische Regierung hat jedoch vor einiger Zeit beim Reich-finanzminister beantragt, das, sür Sachsen eine Aus nahme geschlissen werde und die bisherigen n edrigen Einkeils werte auch noch sür 1932 bestehen bleiben sollen. Der Reich» sinanzminister hat diesem Antrag aus Aussetzung der Besinn mnngen der ersten Notverordnung fürs Rechnungsjahr 1932 stallgegeben, cs dürste daher lust dem bisherigen Eini)eilsw«rt von 1925 auch fürs nächste Geschäftsjahr bleiben. Das Amtliche Leipziger Metzadrehbuch erschien am 29 Fe brnar 1932 in 2 Bänden, st Teil: Ninslci messe: 2. Teil: Gcotze Tech,nsche Messe und Baumesse! Gegen Em-aklung von l M. Auslieferungsgebühr sür jeden Band ans Postscheckkonto Lest' zig 66 759 lVerlagsanstall des Leipziger Mehamts) wird das Metzadrehbuch dem Besteller porto- und spescnsret zugesandt. l-eiprig unrl Umgebung Forderungen der Skromabnehm« Leipzig. Der Neichsverband der Elekikizktälsalmehmer e. D., Sitz Berlin (REA> hielt in Leipzig ein« Tagung ab und fasste folgende Eistschlietzung: „Die Bemühungen des Neichskommissars für Preisüberwachung haben nicht zu einem die Slroinabnehmerschafi auch nur annähernd befrie digenden Erfolg geführt Wir fordern vom Relchswirlschasts- ministerium nochmals nachdrücklich den Eriatz eines leit Jahren im Entwurj vorgclegtcn Reichsgeietzes betreffend Elektrizitätsbelieserung, damit an Stelle der feilherigen Rechtsunsicherheit eine klare Rechtslage enilrilt und der Stromabnehmer (auch Kviizefsionggemeinden; durch Anru fung des — vom REA vorgeschlagenen — Elektrowirlichast- lichen Senats der Oberlandesgeiichte als gesetzlichen Schieds gerichts unter möglichst geringem Kostenrisiko sein Recht im Sinne einer wirttchaistichen Gerechtigkeit lBerücksichlianna der Interessen aller Beteiligten! verfolgen kann. — Auch die Länderregieruugen fallen wiederholt angegangen werden, sür den Erlatz des vom REA vvrgeschlagenen Reichsgeietzes betreffend Elektrizitätslieferung einzutrelcu. L bhasi b.grützt wurde die G r ü n d u n g e i n e s S ä ch i I i ch e n L a n d es- verba »des des REA, durch den eine einheitliche Ver tretung der Interessen der sächsischen Stromabnehmerfchast geschaffen werden mutz. Leipziger verkehrswerbnng Leipzig. Vor der Ortsginppe Leipzig des Deutschen Re klame-Verbandes lprach Stadtial Dr Leiske, d-r Dezernent des Leipziger Natsverkehrsamts über „Leipziger Verkehrs werbung". Die Frage, ob es sich lohne sür Leipzig Frem- denverkchrswerbung zu treiben bejahte der Vortragende entschieden. Gerade Leipzig le, geeignet eine B r ü ck e z wi sch e n R o r d u n d S ü d zu schlagen. Zu dem ichönen Sladtbild komme ein ungewöhnlich reiches Eigenleben der Stadt als Messestadt Buchstadt Musikstadl. Pelzstadl. Auch in der näheren Umgebung bieten tick, für ivirtichasilist; orien tierte Fremde besondere Anziehungspunkt« wie die grasten Industrie-Werke in Leuna. Böhlen Büteiseld, Gaipa Der merkantile Fremdenverkehr herrsche gegenüber dem vergnü- gungsmätzigen Berkehr vor namenllich tu Verbindung, mit den Messen, den Rauchlvarenvertt-tgeruiigen und den Buch- händlerversaminlungcn. Wen» mich in den nächsten Jahren Zurückhaltung geboten lei, la müsse doch Leipzig als S'adt des Buches im Gutenbergjahr 1910 bejonders würdig peäfen- tieren. - Leipzig als Fremdenstadt. In der Zeit vom 21 bis zum 27. Februar wurden in hiesigen Logicrkäusern aus dem Aus land 279 und aus Deutschland Illst, zusammen also ttl9 Per sonen angemeldet. gen, Vorwärtsstürmen und «in gewattiges Ausladen — ein Drometenklang. der sich auswärts zur Höhe emporschwang mit unerhörter Kraft und ergreisendeni Feierglanz. In der Ein- aang» Sinfonie lNr. 5 in B Dur) — von dem 19jährigen Franz Schubert — tveläw Sauberkeit und Innigkeit. In diesem Jüng ling offenbart sich in ihrer vollen Reine die göttliche Abkunft des Gentes. Wie weh wird einem, wenn man solcher Fülle be- aconcl. Und daneben die grotze Sckar derer llelll, die an dürrem Holz« nagen... Besonderen Dank darf G.meralmusikdirektor Schurlcht dieser Künsller mit der reichen Musikseele, entgegen nehmen sür die vollendete Darbietung der ..Italienitänm Ser« nade" von Hugo Wolf. Em einziger Genutz. Und daraus „Die Neunte" van An ton Bruckner" Der grotze Meister mit dem glaubenden Herzen eines Kindes. Hier hat er ein er greifendes Bild seines Lebens voll Kampf gegen Gemeinheit und Lüge, aegen Hatz und Feindschaft iptschrielnm. 'Alan kann es ihm aufs Wort glauben, datz ihm bisweilen die Vision gekommen sei, als öffnete sich der Himmel und als säbe er ..mit leiblichen Augen die himmlischen Heerscharen". Nie Ipst sich ein gew'sser Kreis Neider und Ignoranten erbärmlict>er ne-eigt als die Klike um Hansllck. Sie kaben das Wien der Klassiker geschändet... Schurlcht vollbrachte geradezu Wunder der Steigerung, und wiederum einer Verklnrnna. d-e jeden 'Vergleich unmöglich machl. Da» he-tzt man nicht mehr dirigieren. Das verdien! den Namen: sekerisclw Gesichte klanastch deuten. S'e seelisch ivahe bringen. Plan mutz sie in der Partitur enwesehen halnm — diese überschmierigen Gänge und Einkilze. lind nicht ein Ton daneiwn... Der ergriffene Zuhörer fühlt es nach, ivle Anton Bruckner dazu kam. dieses Rtesemverk seines Geistes und Her zen» dein stelzen Gast zu w'dmen. . Und wie ergreifend, datz dieser geistige Höhenmensch das Lied der Freude in Beethovens .Neunter" umdeutete in das grotze Bekennersted seine» „Te> demns". Er null es nngegliedert wissen an diese Unvollendete Neunte seines Lebens. Dies nennt man Aufstieg. Gottesdänuncrung. Hier ergrei fen Gedanken die entwickle Seele, die nach dem Urquell aller Schönheit, alles Glückes, alles geistigen, alles seeliscl^m Lebens sichren... Hier wird uns der Künstler Anion Bruckner zum Prophet und Führer, sür den mir alle Ursache haben, Golt zu danken. Wie glücklich darf sich Leipzig schätzen, das; ein Führer ivie Schurlcht an der Spitze dieses überraschend leislunasfähigeii Sm- sonieorchesters steht. Die ergriffenen Zuhörer suhlten sich in einem starken Bann. Der leider nm Schlus; zu srüh einletzende Beifall wollte sich zu Ansang der Schintzovation nicht recht lösen Aber nur eine Stimme rückhaltloser Anerkennung flog von Mund zu Mund. Dieser Abend war «ine Tat... Den Leipziger Katholik en hierdurch zur beacht- licipm Nachricht: Nächsten Sonntag in acht Tagen, am 13 März, bringt der hochangeseheue Riedelverein unter 'Max Ludwig die ergreifendste Mess« m E 'Atoll mit Blasorchester in der Thomas- kirän: zur Ausführung. In 'Verbindung mit Ein Deutsches Re quiem" von Johannes Brahms. Ein künstlerisch kochliedeul- sainer Abend steht bevor. Dr. Hugo Löbinann. Ernst Otltvalt - Denn sie ivissen. was sie tun. Ein deutscher Justiz Roman. Ma'-K Verlag. Mrlin. — Otlmalt schildert In diesem Roman den Werdegang eines deut» sct^m Richters: Ans einer allen prentzllchev Beamtenmmilie stammend, ivar er zunächst Offizier: nach der Revolution studiert er Iura, wird Korpsstudent, nimmt natürlich am Kappntsch teil und wird schliesslich Richter. Er versucht gelegentlich geaen die ihm anerzogenen Voruneste anzukämpsen. jedoch ohne Er folg. Der 'Verfasser greift jede Gelegenheit ans. um wirkliche oder verweintstes»! Mängel in der deutsäwn Justiz, inslnisondere Fehlurteile, aufznzclgen. — Künstlerischen Wert besitzt da» Buch nicht. Es schildert nur ein Einzelschicksal, da» Kem Recht aus Verallgemeinerung Hal. Die Darstellung ist nicht leinme-echt und datgir nicht überzeugend, der Stoss nicht künstlerisch gesonnt. Da» Buch sän-inl nur deshalb geschrlcl'en zu lein, nm die Kluft zwisäpm den Richtern und dem übriaen Volke in Deuttchland liefer und breiter zu reisten Datz Recht sprechen, solang« es von Menschen versucht wird stets etwas Unvollkommenes blei ben wird, ist eine Binsenwahrheit. Dort, wo die Di kussion erst beginnen kann, wie nämstch besseres Recht aeschassen und ge sprochen werden könnte, schweigt der 'klersasser — Aus Einzel- heilen dieses Buclws, in dem kaum etwas völlig salsch, aber fast alles verzerrt gezeichnet wird, kann hier aus Raumgründen nicht «ingcgangen werden.