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Waarenabzugsvorrichtung für Tüllweb- stühle von der Sächsischen Tüllfabrik Act.-Ges. in Chemnitz-Kappel. (D. R.-P. No. 146 248.) Bei der Mehrzahl der früher gebauten Tüll- webstühle wird der Waarenbaum II, auf welchen der fertige Tüll aufgewickelt wird, von irgend einem bewegten Maschinentheil Ä aus durch ein Klinken schaltwerk jB C D, eine Schnecke E und ein auf der Achse des Waarenbaumes sitzendes Schnecken rad U angetrieben. Je mehr sich Tüll auf den Waarenbaum aufwickelt, desto grösser wird dessen Durchmesser und damit die Geschwindigkeit, mit welcher der Tüll abgezogen wird. Die Tüllmaschen würden also am Ende des Stückes eine ganz andere Form haben, als am Anfang. Um das bis zu einem gewissen Grade zu verhindern, sind auf der Sehneckenwelle mehrere Schalträder D l D., D, D t und zugehörige Klinken C x C„ C a C\ angeordnet. Die ersteren haben verschiedene Zähnezahlen; zu Anfang des Stückes wird das Schaltrad mit der kleinsten Zähnezahl benutzt. Nachdem eine ge wisse Anzahl Maschen gewebt sind, legt der be dienende Arbeiter die Schaltklinke dieses Schalt rades aus und die des Schaltrades mit der nächst höheren Zäbnezahl ein usf., wodurch eine dem zu nehmenden Durchmesser des Waarenbaumes ent sprechend verlangsamte Umdrehung desselben und damit eine gewisse Gleichmässigkeit der Maschen grösse bezw. des Waarenabzugs erlangt wird. Uebersieht der Arbeiter, die Schalträder recht zeitig zu wechseln, so treten zu grosse Unterschiede in der Maschen bildung auf, und die Waare gilt als fehlerhaft. Die der vorliegenden Neuerung zu Grunde liegende Einrichtung dient dazu, den Wechsel der Schaltklinken bezw. der zur Wirkung kommenden Schalträder von der Maschine aus selbstthätig erfolgen zu lassen. Hinter den Schaltklinken (7, 4 ist auf einem im Maschinengestell gelagerten Bolzen drehbar eine Walze V angeordnet, welche auf ihrem Umfange vertheilt so viel Einschnitte hat, als Schalt klinken vorhanden sind. Die Schaltklinken werden durch den Zug der Federn 0 gegen die Schalträder und gegen die Walze gezogen. Die am Umfange der Walze anliegenden Schaltklinken können nicht in die Zähne der Schalträder fassen, dagegen kann stets die Schaltklinke zur Wirkung kommen, gegen welche ein Einschnitt der Walze gekehrt ist, der zulässt, dass dieselbe in die Zähne des zugehörgen Schaltrades fasst. Um die Walze so zu verstellen, dass in gleich mässigen Zwischenräumen nacheinander die Schalt räder Z>j j zur Wirkung gelangen, ist nach der Patentschrift folgende Einrichtung getroffen: „Von einem bewegten Maschinentheil aus wird die Schaltklinke P in Thätigkeit gesetzt, welche in ein lose auf dem im Maschinengestell gelagerten Bolzen Q laufendes Schaltrad R eingreift. Das Schaltrad R hat einige besonders tief ausgearbeitete Zahnlücken, welche zulassen, dass die Schaltklinke P bis in die Zähne eines neben R laufenden kleineren Schaltrades S einfasst und in diesem Falle letzteres um einen Zahn fortschiebt. Dadurch wird ein mit 8 verbundenes Zahnrad T gedreht, welches in das auf der Walze V sitzende Getriebe G eingreift. Das Uebersetzungsverhältniss zwischen T und R ist so gewählt, dass bei Fortrfickung des Schalt rades 8 um einen Zahn die Walze um den der Zahl der Einschnitte entsprechenden Theil ihres Um fanges gedreht wird. Auf diese Weise werden die Einschnitte der Walze F den Schaltklinken C 1 __ i so gegenüber gebracht, dass diese nacheinander die Schalträder D, 4 bewegen, womit selbstthätig eine Verringerung der Fortrückung des Waarenbaumes W bewirkt wird.“ Patent-Anspruch: Waarenabzugsvorrichtung für Tüllwebstühle mit gleich bleibendem Waaren- abzug, dadurch gekennzeichnet, dass die in be kannter Weise angeordneten Schalträder von ver schiedener Zähnezahl (D, D 2 D 3 DJ und die Schalt klinken (Cj C a C t ) dadurch selbstthätig einge schaltet werden, dass eine dieselben für gewöhn lich äusser Thätigkeit haltende, geeignet gestaltete Walze (V) angeordnet ist, die bei ihrer Drehung die Klinken nacheinander zur Wirkung kommen lässt. Verfahren und Vorrichtung zur Her stellung von Geweben von Paul Schopp in Sannesund b. Sarpsborg (Norw.). (D. R.-P. No. 146 041.) Ueber dieses Verfahren entnehmen wir der Patent schrift: „Das Verweben eines einer feststehenden Schuss spule entnommenen Eintragsfadens hat den grossen Nachtheil, dass der Schussfaden in Folge der fest stehenden Spule bisher nicht feucht verwebt und die Vortheile, welche das an und für sich bekannte Nassverweben mit sich bringt, nicht erzielt werden können, so dass bei derartig hergestellten Geweben immer ein nachträglicher Appreturprozess erforder lich war. Nach der vorliegenden Erfindung wird nun der einer feststehenden Schussspule entnommene Ein trag- oder Schussfaden direkt während des Webens appretirt, geschlichtet, gefärbt oder mit einer be liebigen Flüssigkeit behandelt, so dass eine nach trägliche Appretur nach dem Weben vollkommen vermieden wird. Ein derartiges Behandeln des Schussfadens während des Webens kann z. B. durch Verwendung von Kreuzspulen ermöglicht werden, bei welchen das Garn unter Vakuum gestärkt oder mit der be treffenden Flüssigkeit getränkt wird, so dass der Schussfaden im feuchten Zustande eingewebt und hierdurch die Bindung fester und das Gewebe steifer gemacht wird, ohne dass eine besondere Appretur nach dem Weben in Anwendung zu kommen braucht. Das Schlichten oder Färben des Schussfadens kann auch dadurch bewerkstelligt werden, dass derselbe nach dem Abwickeln von der feststehenden Schuss spule durch einen ausserhalb des Webstuhles ange brachten, mit Schlichte oder Farbe gefüllten Be hälter hindurcbgeleitet wird, wobei die überschüssige Flüssigkeit, z. B. vermittels kleiner Kautschukrollen oder dergl., aus dem Faden ausgequetscht wird. Eine beispielsweise Ausführungsform dieser Anordnung ist in der Abbildung schematisch dar gestellt. j Celluloscfaden ermöglicht nicht, selbst bei dem stärksten Anschlag der Weblade, eine dichte ge schlossene Waare herzustellen, was besonders zu Tage tritt, wenn die Kette ebenfalls aus Cellulose garn besteht. Es ist deshalb nothwendig, um grössere Geschmeidigkeit zu erzielen, den Faden anzufeuch ten; um diese möglich zu machen, ohne den Faden zu schwächen, muss dies unmittelbar vor dem, bezw. während des Webens geschehen. Ein vorheriges Anfeuchten, z. B. der ganzen Spule, wie dies bisher mit anderen Garnen geschieht, hätte zur Folge, dass sich der Cellulosefaden durch das Liegen im I feuchten Zustande auflöst, an Haltbarkeit verliert und in Folge dessen ein Verweben unmöglich macht. In Folge der der Cellulose anhaftenden hygros kopischen Eigenschaften wird der innere Kern des Fadens direkt von der Feuchtigkeit durchdrungen, so dass für den Fall, dass solches Garn in der j Spule angefeuchtet wird, jeweils das Innere der Spule die Feuchtigkeit anzieht, während die äusserste Fadenlage allmählich austrocknen würde, was dann ungleiche, unbrauchbare Waare zur Folge hätte. Steifleinen wurde bisher an der fertigen Waare appretirt, was zur Folge hat, dass diese durch die , Behandlung 7 bis 10 Procent in der Breite und ■ Länge eingeht. Durch das neue Verfahren wird diesem vorgebeugt und im weiteren weist das nach dem neuen Verfahren hergestellte Gewebe den Vor- theil auf, dass der während des Webens appretirte Schussfaden an der Kreuzungsstelle mit dem Kett faden festklebt, wodurch die Waare grösseres Steif vermögen erhält und ein Verschieben der einzelnen j Fäden verhindern wird. Leichentücher werden in der Kette bis 100 Proc. | erschwert und als Stuhlwaare direkt für den Orient exportirt; das neue Verfahren ermöglicht nun, auch den Schuss zu appretiren, um die Leichentücher mehr gegen Infektion zu schützen.“ Patent-Ansprüche: 1. Verfahren zum Ver weben eines einer feststehenden Schussspule ent- ; nömmenen Eintragfadens, dadurch gekennzeichnet, dass der der feststehenden Spule entnommene Ein tragfaden während des Webens nass eingetragen, appretirt, geschlichtet, gefärbt oder mit einer be liebigen anderen Flüssigkeit behandelt wird. 2. Einrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der der feststehenden Schussspule entnommene Ein tragfaden durch einen zwischen der feststehenden Sehussspule und dem Webstuhl angebrachten, mit Flüssigkeit gefüllten Behälter hindurchgeführt wird. Vorrichtung zum Auffangen des Web schützens im Kasten von Gebr. Baumann in Rüti (Schweiz). (D. R.-P. No. 145 559.) Bei dieser Vorrichtung für mechanische Web stühle zum Auffangen des Webschützens im Schützen kasten übt die Ladentriebstange bei ihrer Aufwärts bewegung durch einen Hebel unmittelbar den Bremsdruck aus, so dass ein sicheres Auf halten des einlaufenden Schützens vor dem Treiber erzielt wird. In der Abbildung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 einen Theil des Erfindungsgegenstandes im Aufriss, Fig. 2 einen Grundriss des Schützenkastens mit theilweisem Schnitt durch die hintere Schützenkastenwand und die Fig.’3 und 4 zwei Stellungen der Vorrichtung bei der tiefsten und bei der höchsten Stellung der Ladentriebstange. a ist die feststehende Schussspule, b ein Be hälter für die zur Verwendung kommende Flüssig keit, durch welche der Schussfaden hindurchgeführt werden soll, c, c sind zwei Paar Ausquetschwalzen, welche zur Entfernung der überschüssigen Flüssig keit dienen. Das neue Verfahren, den Schussfaden während des Webens zu appretiren, schlichten, färben usw., weist für ' die verschiedenen Gewebearten, wie Cellulosegewebe, Steifleinen, Leichentücher usf., folgende Vortheile auf: Der an und für sich steife An der Ladentriebstange a sitzt ein Träger c mit Tragwinkel y, welcher eine mittelst Schrauben k einstellbare Druckfeder l trägt. Oben am Träger c