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16 LEIPZIGER MONATSCHRIFT FÜR TEXTIL INDUSTRIE. Platten in Draufsicht mit durch dieselben ge zogenen Kettenfäden. Durch die Abbildungen ist kein vollständiger Webstuhl, sondern nur ein einfaches Gestell eines Handwebstuhles dargestellt. „Die vor liegende FachbildungsVorrichtung eignet sich jedoch,“ so führt die Patentschrift aus, „außer für Handwebstühle noch hauptsächlich für mechanische Webstühle, an welchen sie ohne bedeutende Veränderungen mit Vorteil ange bracht werden kann. Die Platten 1 besitzen vorteilhaft die Form von Quadraten mit abge rundeten Ecken. Dieselben sind mittels an zwei gegenüberliegenden Ecken vorgesehener Löcher 2 (Fig. 3 und 5) auf zwei Stangen 3 aufgeschoben, die an ihren beiderseitigen Enden mit je einer Schnurrolle 4 verschraubt sind. Die Abstände der einzelnen Platten 1 werden gegeneinander durch Schraubenfedern 5 ge sichert, welche derart angeordnet sind, daß zwischen je zwei Platten eine Windung der Schraubenfeder zu stehen kommt, wodurch ein seitliches Verschieben der Platten ermöglicht wird. Die Schraubenfedern 5 stützen sich einer seits gegen die Stangen 3, andererseits gegen je eine Führungsrinne 6, die an den Schnur rollen 4 befestigt sind. Die beiden äußersten Platten werden durch auf den Stangen 3 ungeordnete Stellringe 7 in ihrer Lage festgehalten. Durch Verschiebung dieser Stellringe kann der Abstand der einzelnen Platten voneinander geregelt und hierdurch die Dichte des zu erzeugenden Gewebes verändert werden. Die Platten sind an den beiden frei stehenden Ecken mit Löchern 8 bezw. 9 ver sehen, durch welche die Kettenfäden hindurch geführt werden. Diese Löcher sind rund ge schliffen und sorgfältig poliert, um ein Zer schneiden der Fäden zu verhindern. Durch jede der Platten werden auf die durch Fig. 6 veranschaulichte; Weise je zwei Kettenfäden hindurchgeführt. Die Rollen 4 laufen mittels Zapfen in am Gestell angebrachten Lagern. In die Rinnen derselben sind Schnüre eingelegt, deren Enden paarweise an je einem Schafte 10 befestigt sind. Die beiden Schäfte sind mit je einem Tritt 11 verbunden. Durch Bewegung der Tritte, wird den Platten 1 eine schwingende Bewegung erteilt und hierdurch das Fach ge bildet. Die zum Fadendurchzug dienenden Löcher 8 bezw. 9 der Platten 1 sind in ver schiedenen Entfernungen von den Ecken der Platten angeordnet, und zwar wird der Faden an der gegen den Zeugbaum zugekehrten Ecke der Platten durch das von der Ecke weiter entfernte Loch 9, an der gegenüberliegenden Ecke aber durch das der Ecke zunächst be findliche Loch 8 gezogen. Hierdurch wird er reicht, daß die Fadenbewegung nach oben so wie nach unten die gleiche ist. Sollten sich die in Benutzung gewesenen Löcher nach längerem Gebrauche abgenutzt haben, so können dann nach Umdrehen der Platten die beiden übrigen Löcher in Gebrauch genommen werden. In Fig. 3 ist eine Ausführungsform der Platten dargestellt, bei welcher nur zwei Löcher zum Fadendurchzug vorgesehen sind, und zwar einerseits ein der Ecke näher befindliches Loch 8, andererseits ein von der Ecke weiter entferntes Loch 9. Hierbei ist selbstverständ lich ein Umdrehen der Platten nicht möglich. Bei der Ausführungsform nach Fig. 4 sind statt der Löcher 2 Schlitze 12 angeordnet, wodurch es möglich ist, im Bedarfsfälle eine oder mehrere der Platten nach Lockerung der Rinnen 6 aus der Reihe herauszunehmen, ohne die übrigen Platten entfernen zu müssen. Außer dem ist die Platte mit einem kreisrunden Aus schnitt versehen, um deren Gewicht zu ver ringern. p, 3 6 Fig. 5 zeigt eine Ausführungsform, bei wel cher die zum Fadendurchzug dienenden Löcher beiderseits in geringerer, gleich großer Ent fernung von den Ecken angeordnet sind. Als Material wird bei Herstellung der Platten Metallblech oder Zelluloid verwendet. Letz teres hat den Vorteil einer geringen Schwere.“ bestehenden Litzen haben den Nachteil, daß die Drähte in der Regel bei der Bildung des Faden auges umeinander gedreht werden, was einmal den Halt der Litze beeinträchtigt, zum anderen aber bei feiner Verteilung im Webgeschirr ein Scheuern der Litzen aneinander verursacht. Die vorliegende neue Litze ist glatt, bietet im Auge für den Faden eine lange Auflage und nimmt auch bei entsprechender Steifigkeit im Webgeschirr nur wenig Raum ein. Fig. 1 stellt den Gegenstand der Erfindung von vorn gesehen in unverlötetem Zustande, Fig. 2 von der Seite gesehen und Fig. 3 von vorn gesehen in verlötetem Zustande dar; Fig. 4 stellt einen Querschnitt durch das unverlötete, Fig. 5 einen solchen durch das verlötete Litzen auge dar. Die veranschaulichte Drahtlitze besteht aus drei Drähten «, b und c, welche flach neben einander liegen. Das Auge d wird dadurch gebildet, daß man, wie aus Fig. 1 ersichtlich, einen Draht b nach der einen und zwei Drähte a und c nach der anderen Seite winklig zur Ebene der Drähte durchbiegt. Um einen scharfen Einschnitt in den Kreuzungsstellen e und f zu vermeiden, werden die Drähte, wie aus Fig. 1 ersichtlich, etwas durchgedrückt ge halten und dabei verlötet. Weblitze aus drei oder mehreren flach nebeneinander liegenden Drähten von Max Beyer in Chemnitz. (D. R.-P. No. 179 695.) Uber diese Weblitze äußert sich die Patent schrift wie folgt: „Um Litzen zu schaffen, bei welchen das Auge dem Faden eine größere Auf lage bietet, hat man solche aus drei oder mehr Drähten oder Blechstreifen hergestellt. Die letzteren können nur dann in Betracht kommen^ wenn es sich um die Herstellung von Geschirren für ziemlich weite Ketteneinstellung handelt, und die meisten aus mehreren Drähten Die auf diese Weise hergestellte Litze bietet den Vorteil, daß der Kettenfaden, ohne daß ein besonders eingesetztes Auge in der Litze angeordnet ist, eine breite Auflage findet, und daß ein scharfer Einschnitt an den Kreuzungs stellen der Drähte vermieden ist; außerdem nimmt die Litze, da alle Drähte flach nebeneinander liegen, im Webgeschirr wenig Raum ein, wobei aber eine entsprechende Steifigkeit der Litze vorhanden ist. Anstatt der in den Abbildungen dargestellten drei Drähte können auch bei der Herstellung derartiger Litzen vier Drähte nebeneinander liegen.“