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ob zu präparierende oder nicht zu präparie rende Ware aus der Bleiche läuft. Es ist dieses von größter Wichtigkeit, da jede Änderung der Warenführung viel Zeitverlust verursacht und ein rationelles kontinuierliches Arbeiten un möglich macht. Ferner ist der Antrieb des neuen Maschinen systems so gewählt, daß die Geschwindigkeit beider Trockenmaschinen innerhalb weiter Gren zen veränderlich ist, sodaß nach Ausschaltung des Präparationsprozesses die mit Rücksicht auf den dann durch einmaligen Trockenprozeß in betracht kommenden Geschwindigkeitssteige rung des Maschinensystems und damit eine volle Ausnützung der beiden Trockenmaschinen sich leicht ermöglichen läßt. die Maschine so rasch laufen lassen zu können, daß beide Trockenmaschinen, also sämtliche 50 Zylinder so ausgenutzt werden, daß auch noch der 50. Zylinder als Trockenzylinder wirkt und einen gewissen Grad von Feuchtigkeit aus dem Gewebe zum Verdampfen bringt. Die Fig. 1 und 2 veranschaulichen die Arbeits weise nach dem neuen Verfahren. Die Patent schrift teilt darüber folgendes mit: „Fig. 1 zeigt die Arbeitsweise des Maschinen systems bei der Herstellung von präparierter Ware für die Zwecke der Druckerei. Die nasse, aus der Bleiche kommende Ware geht zunächst über die Trockenmaschine A (mit 20 Trocken zylindern), wird dort so weit getrocknet, daß etwa zwei Drittel des in der Ware enthaltenen Diese volle Ausnützung der beiden Trocken maschinen ist darin begründet, daß sämtliche I Zylinder der Trockenmaschinen am Trocken prozeß beteiligt sind. Ebensowenig wie die j Ware die Trockenmaschine in feuchtem Zu- i stände verlassen darf, darf sie in überhitztem ■ Zustande von der Maschine kommen. Es muß J vielmehr auch die letzte Trockentrommel noch eine gewisse Menge Feuchtigkeit aus dem Ge webe verflüchtigen. Damit diese vollständige Ausnützung einer Trockenmaschine jederzeit möglich ist, sind die gebräuchlichen Trocken maschinen so eingerichtet, daß die Geschwindig keit innerhalb gewisser Grenzen, beispielsweise von 1 zu 2, variiert werden kann. Auf diese Weise kann man die Trockenmaschine bei leichten Geweben entsprechend rascher, bei schweren Geweben entsprechend langsamer laufen lassen und erzielt so eine vollständige Ausnützung der Trockenmaschine. Bei dem in betracht kommenden Maschinen system nun muß die Veränderlichkeit der Ge schwindigkeit einen voch erheblich größeren Spielraum haben, weil in dem angezogenen Bei spiel, wenn das Maschinensystem als Imprägnier- und Trockenmaschine arbeitet, nur 30 Zylinder für den Haupttrockenprozeß in betracht kom men, während, wenn das ganze Maschinen system als erweiterte Trockenmaschine arbeitet, 50 Trockenzylinder in Wirksamkeit treten. Es kann nun der Fall eintreten, daß gerade im ersteren Falle, wo nur 30 Zylinder als Haupt trockenmaschine arbeiten, schwere Ware zum Trocknen gelangt, während im letzteren Falle (50 Zylinder) ganz leichte Ware verarbeitet wird. Die Veränderlichkeit in der Geschwindig keit muß daher eine sehr weitgehende sein, um im Falle 1 (30 Zylinder) das Maschinensystem so langsam laufen lassen zu können, daß die Ware trocken wird und im Falle 2 (50 Zylinder) Wassers verdunstet ist, dann sofort in die Prä pariermaschine B (welche eine Lösung von 30 g saurem rizinusölsaurem Natron in 1 1 Wasser enthält), von hier über die Trockenmaschine C (mit 30 Trockenzylindern) geleitet und voll ständig getrocknet. Die Ware läuft mit einer Geschwindigkeit von 30 bis 40 m in der Minute. Fig. 2 zeigt die Arbeitsweise des Maschinen systems, nachdem der Präparationsprozeß durch rasches »Senken des Troges während des Laufens ausgeschaltet ist. Dieses Ausschalten kann durch beliebige, nicht dargestellte maschinelle Einrich tungen geschehen, könnte auch dadurch ersetzt sein, daß man dem Gewebe eine andere, nicht durch das Präpariermittel führende Bahn vor schreibt. Die Ware geht denselben Gang wie bei Fig. 1, nur ist der Trog der Präparierma schine so weit gesenkt worden, daß das Gewebe mit der Präparationsflüssigkeit nicht mehr in Berührung kommt. Die Warengeschwindigkeit ist jetzt auf 50 bis 60 m in der Minute ge steigert worden. Die Vorteile des Verfahren sind sehr er heblich und bestehen zunächst darin, daß das Ablegen oder Aufwickeln der Gewebe nach der ersten Trockenmaschine in Wegfall kommt und das Wiederaneinandernähen der vorgetrockneten Stücke vor dem Präparationsprozeß vermieden wird. Ein weiterer sehr großer Vorteil ist da durch bedingt, daß bei dem ersten Trocknen der nassen Gewebe dieselben nicht vollständig getrocknet zu werden brauchen, wobei man die Präparationsflüssigkeit natürlich entsprechend konzentrierter stellt. Bei dem bisher üblichen Verfahren verbietet sich Halbtrockenmachen der Ware aus dem Grunde, weil der Transport derselben dadurch erheblich erschwert wird. ; Durch das neue Verfahren wird also an Be- ■ dienung und Dampf gespart und die Gewebe werden vor Fleckenbildung geschützt.“ Neue Farbstoffe. (Besprochen für die „Leipziger Monatschrift für Textilindustrie“ von E. S.) Die Aktiengesellschaft für Anilinfabri kation, Berlin, bringt unter der Bezeichnung Walkgelb GA einen Wollfarbstoff in den Handel, „der im schwach essigsauren Bade, ohne Nachbehandlung, sehr leb hafte reingelbe Färbungen von vorzüglicher Wasch echtheit und bemerkenswerter Walkechtheit liefert. Durch eine Nachbehandlung mit Chromkali, wo durch die Nuance allerdings etwas stumpfer wird, kann die Wasch- und Walkechtheit noch erhöht werden. Da der Farbstoff nicht chromempfindlich ist, kann er zusammen mit anderen Chromierfarb- stoffen und auch in Kombination mit den Meta chromfarbstoffen gefärbt werden. Es zieht ferner gut auf vorgebeizte Wolle und kann daher auch allgemein mit Beizenfarbstoffen und Farbhölzern Verwendung finden. Der Farbstoff wird für das Färben von Strickgarnen und Trikotagen, sowie von loser Wolle, Kammzug, Streich- und Kammgarnen empfohlen und bietet auch für Stückware wegen der vorzüglichen Lichtechtheit und der Eigenschaft, vegetabilische Effektfäden nicht anzufärben, Interesse. Da er auch im neutralen, glaubersalzhaltigen Bade leicht auf die Wollfaser zieht, kommt er auch für die Halbw'oll-Einbadfärberei in betracht, ebenso für gemischte Gewebe aus Wolle und Seide, für unbe schwerte und beschwerte Seide, Schappe und Tussah.“ Naphtogenblau B wird von derselben Firma im Anschluß an Naph- togenblau 6R in den Handel gebracht, „als ein neuer einheitlicher Farbstoff, der auf der Faser diazotiert und mit Betanaphtol entwickelt, indigo blaue Nuancen von guter Wasch- und Lichtechtheit liefert. Er ist für alle Zweige der Baumwoll-Echt färberei, wie auch für alle anderen vegetabilischen Fasern und infolge der leichten Ätzbarkeit der Färbungen auch für den Baumwoll-Ätzdruck zu empfehlen.“ Die Badische Anilin- und Sodafabrik, Ludwigshafen aJRh., hat dem Sortiment ihrer sauerziehenden Schwarz - Farbstoffe unter der Be zeichnung Agalniaschwarz 4B .eine neue leichtlösliche Marke angereiht. Diese be sitzt bei blauerer Nuance vor Palatinschwarz 4B den Vorzug der besseren Wasch-, Licht- und Schwefelechtheit und des billigeren Einstandes. Der Farbstoff kommt hauptsächlich in betracht für Wollgarn- und Wollstückfärberei, wobei baumwollene Effektfäden nur in sehr geringem Maße angefärbt werden. Auf Seide und Halbseide liefert es weniger günstige Resultate als Palatinschwarz 4B, erweist sich dagegen vorzüglich geeignet für die Zwecke der Halbwollfärberei.“ Leopold Cassella &Co., Frankfurt a./M.» bietet unter der Bezeichnung Diaminbengalblau G und R zwei substantive Baumwollfarbstoffe aus, „die sich in ihren Eigenschaften an die älteren Diamineral- blaumarken anschließen, die sie jedoch an Lebhaftig keit der Nuance übertreffen. Sie kommen wie Diamineralblau sowohl für direkte Färbungen als auch für Nachbehandlung mit Kupfervitriol und Chromkali in betracht, ziehen ganz vorzüglich auf und eignen sich daher ausgezeichnet zur Herstellung dunkelblauer Färbungen, sowohl auf loser Baum wolle, als auch auf Garn- und Stückware. Für Halbwolle und Halbseide sind sie ebenfalls ver wendbar, insbesondere liefert die Marke G recht gut übereinstimmende Färbungen auf Tier- und Pflanzenfasern.“ Die Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer & Co., Elberfeld, vermehren die Zahl ihrer Kaschmirschwarzmarken um ein weiteres Produkt, das sie unter der Bezeichnung Kasch mirschwarz 3BX in den Handel bringen. „Der neue Farbstoff wird am besten anfangs mit weniger Säure gefärbt, als die älteren Marken. Er egalisiert gut und liefert etwas blaustichigere Töne als die ältere Marke Kaschmirschwarz 3BN. Er wird hauptsächlich zum Färben von Damenstoffen, wie Kaschmir, Musselin etc. empfohlen. Weiße Baumwolleffekte werden etwas angeblutet. Außer für Stückware kann das Produkt auch zum Färben von Garnen benutzt werden, von denen mittlere Waschechtheit verlangt wird. Bei künstlichem Licht wird die Nuance des Schwarz nicht verändert.“ Azosäureviolett A2B ist ein neuer Egalisierungsfarbstoff derselben Firma, „der wie üblich mit Glaubersalz und Schwefelsäure oder Weinsteinpräparat gefärbt wird. Er, besitzt eine etwas blaustichigere Nuance als die ältere Marke AL, der er sich in seinen Eigenschaften eng anschließt. Wie diese ist er durch eine gute Alkali-, Licht- und Schwefelechtheit ausgezeichnet. Er eignet sich besonders zur Herstellung von Violett-, Bordeaux- und Weinrottönen und als Kombinations-