Volltext Seite (XML)
46 LEIPZIGER MONATSCHRIFT FÜR T EXTI L-1N D U S TR IE. 1926, Heft 2. Der „Auerbach“ * Schützenauswechsler. (Gebaut von der Fa. Francke Werke A.-G., Bremen.) Originalbeitrag von Oberstudiendirektor Prof. Gräbner, Chemnitz. In den Heften 1/1915 und 1/1920 dieser Zeitschrift wurden von mir geschriebene Abhandlungen unter der Überschrift „Ein neuer automatischer Schützenauswechsler“ zum Abdruck gebracht. In der ersten Abhandlung wurde die ursprüngliche Einrich tung mit elektrischem Kontakt, in der zweiten Abhandlung da gegen mit mechanisch wirkender Abstellung bzw. Auswechslung beschrieben. Nach der letzten Konstruktion arbeitet eine große Anzahl Webstühle im In- und Auslande. Durch die nun etwa 12jährigen Erfahrungen angeregt, wurde der Automat immer weiter vervollkommnet und zeigt heute eine Neukonstruktion und Arbeitsweise, die nachstehend beschrieben werden soll. Bei der alten Einrichtung erfolgte die Schützenauswechslung dadurch, daß die hintere Schützenkastenwand eine Schwenkung nach vorne machte, wodurch der ankommende Schützen hinter die Hinterwand gelangte und in einem Kasten aufgefangen wurde. Es der Schützen wieder freigegeben werden und fällt dann nach unten aus der Bremszelle heraus. Der Arbeitsvorgang wird durch die Fühler a n o r d n u n g eingeleitet und ist folgender: Ist die Spule des Schützens, mit dem gewebt wird, leer ge laufen, dann wird entweder durch den Fühler 5 (Abb. 1) oder durch die Schußgabel die Abreißwelle 1 in Drehung versetzt. Die Abreißwelle hat auf der Fühlerseite einen Abreißbügel 2, an dem durch den Befestigungsbügel 3 der Schnäpper 4 befestigt ist. So bald der Fühler in Tätigkeit tritt, was durch Zurückgehen des Fühlerschiebers 6 mit dem Schnäpper 7 geschieht, wird durch den Mitnehmer 8 und Zugstange 9 der Banlancehebel 10, der vermittels Stellkolben 11 an der Befestigungssäule 12 drehbar verschraubt sitzt, einerseits gehoben und auf der anderen Seite gesenkt. Hier durch wird der Bügel 13 ebenfalls gesenkt und dieser drückt den Schnäpper 4 in die Einkerbung des Schußgabelhammers des Abb. 1 Die Fühleranordnung des „Auerbach“-Schiitzenauswechslcrs. Abb. 2. Der Wechselmechanismus ist nicht in Tätigkeit. Abb. 3. Der Wechselmechanismus ist nicht in Tätigkeit. entstand auf diese Weise eine Abnutzung des Schützens. Der neue Schützen wurde von vorn in den Schützenkasten eingedrückt und mußte auch die Schützenkastenvorderwand selbst heben. Auch diese Einrichtung beanspruchte Kraft und verursachte außerdem Schützenverschleiß. Später wurde dann die Schützenkastenvorder wand durch die Bewegung der Weblade gehoben. Die jetzt gebaute und verbesserte Einrichtung sieht eine be sondere Bremszelle vor, in die der herauszuwerfende Schützen zu nächst eintritt und dann, wenn ein neuer Schützen in den Schützenkasten gelangt ist, aus der Bremszelle herausfällt. Der Schützen wird in der Bremszelle festgehalten, weil die Zelle, wenn die beiden Wände nach vorn ausgeschwenkt sind, ein Paral lelogramm bildet. Erst beim späteren Rückgang der Wände kann Stuhles. Der zurückgehende Hammer dreht somit die Abreiß welle 1. Die Rückdrehung der Abreißwelle 1 wird durch eine Zugfeder 14, die über einen Mitnehmer 15 der Abreißwelle gestreift und an passender Stelle der Stuhlwand befestigt wird, bewirkt. Der Fühlerschieber 6 kann in seine Ruhelage zurückkehren, bevor solches mit der Abreißwelle und deren Mechanismus der Fall ist. Der Fühler ist als Differenzfühler ausgebildet. Die jeweilige Diffe renz zwischen Spulenrest und Schützenaußenwand kann durch eine Regulierschraube 16 leicht eingestellt werden. Die Länge des Messingschiebers 6 muß dem jeweiligen Schützen angepaßt sein. Bei Schlauchkops muß ein langer Schieber benutzt werden, der den Kopsrest gegen die Hinterwand des Schützens drückt. Bedingung ist, daß die Entfernung der Schützenspindel von der Schützen-