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In der Abbildung ist eine Ausführungsform in schematischer Weise dar gestellt, und zwar in Fig. 1 in Ansicht, in Fig- 2 in Seitenansicht, und in Fig. 3 -in Draufsicht. Fig. 2- Fig- J- Die ständig angetriebene Welle a treibt einerseits die Kegelräder b und c, das Zahnrad d und e, anderseits wird durch die Welle a auch das auf ihr durch Nut und Feder verschiebbar angeordnete Reibungsrad f ständig in Drehung versetzt. Die Spiralfeder g sucht das Rad f in der Stellung I zu erhalten. Ferner ist auf der Spuldornwelle h, die in dem Spuldornböckchen i gelagert ist, ein kleineres Reibungsrad k und daneben ein Zahnrad 1 fest auf gebracht. Die Spuldornwelle h selbst ist im Spuldornböckchen i in üblicher Weise ausschwenkbar an geordnet. Soll nun der Spuldorn h eingekuppelt werden, so wird durch Ein schwenken des Spuldornböckchens zum ersten das Reibungsrad k mit dem Reibungsrad f in Berührung gebracht und dadurch dem Zahnrad 1 und dem Spuldorn h die entsprechende Tourenzahl von der Hauptwelle gegeben. Durch bestimmte Wahl des Durchmessers von Rad k und des Abstandes dieses Rades von Hauptwellenmitte kann die Tourenzahl von k und 1 die gewünschte werden. Es besteht unter diesen Umständen keine Gefahr mehr, durch weiteres Andrücken der Spuldornwelle gegen das Zahnrad e dieses mit dem Zahnrad 1 in Eingriff zu bringen. Diese weitere Bewegung wird auch das Reibungsrad f mitmachen, bis zu Stellung II, die in der Zeichnung gekennzeichnet ist. Durch eine Klinke wird die Einrückung des Spuldornböckchens in be kannter Weise aufrechterhalten. Die Auslösung bei voller Spule erfolgt in üblicherweise durch Lösen der Klinke. Das Zahnradi der Spuldorn welle h wird sich aus dem Zahnrad e auskämmen. Das Reibungsrad k wird sich von dem auf der Hauptwelle sitzenden Reibungsrade f lösen, da dieses Rad f schon bei dem auf der Welle a angebrachten Anschlag m außer Berührung mit dem Reibungsrad k tritt, während die Spuldornwelle noch weiter aus schwingt und dann stillsteht. Riemenzuführung für Streckwerke mit Gleitverzug (Casablancas Streckwerk). Von Fernando Casablancas in Sabadell, Spa nien. (D. R.-P. Nr. 314160.) Pa t e n t-An s p r ü ch e: 1. Riemenzuführung für Streckwerke mit Gleitverzug (Casablancas Streckwerk), dadurch gekennzeichnet, daß die Riemen locker liegen, sodaß sie frei die ihirer eigenen Steifheit ent sprechende‘Biegung annehmen und mit Führungswalzen zusammenge stellt sind, welche so ungeordnet sind, daß die Riemen infolge der Wir kung ihrer natürlichen Steifheit gegeneinander Druck ausüben. 2. Riemenzuführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungswalzen der Riemen festliegen, sodaß sie sich nicht drehen können, zum Zweck, daß die so zwischen Riemen und Walzen entstehende Reibung selbsttätig die Walzen rein halte und das Anhäufen von Fasern und Schmutz darauf vermeide. 3. Riemenzuführung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch ge kennzeichnet, daß einer der Riemen oder beide innerhalb ihrer vorderen Bucht oder Biegung eine Führungswalze haben, welche so angeordnet ist, daß sich ein Riemen gegen den anderen nicht infolge der Wirkung der Führungswalze, sondern nur allein infolge der natürlichen Steif heit des Riemens anlegt. 4. Riemenzuführung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch ge kennzeichnet, daß einer der Riemetn oder beide eine Führungs'walze haben, welche außerhalb der vorderen Bucht oder Biegung des Riemens so ungeordnet ist, daß er die Kraft vergrößert, womit sich ein Riemen- an den anderen anlegt. 5. Riemenzuführung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch ge kennzeichnet, daß einer der Riemen nur eine innerhalb der vorderen Bucht oder Biegung liegende Führungslwalze hat, während der andere Riemen nur eine außerhalb der vorderen Bucht oder Biegung liegende Führungswalze hat. Weberei, Wirkerei, Stickerei, Strickerei, Spitzen- und Posamenten-Herstellung. Anwendung der Farbenlehre in der Weberei. Von R. Die Regeln und Lehren der Farbenlehre sind im allgemeinen auch für die Textilbranche und besonders die Weberei, von der im nachstehenden in der Hauptsache die Rede ist, zutreffend. Es sind aber immerhin noch andere Faktoren zu berücksichtigen, die auf die Farbenzusammenstellungen von größerem Einfluß sind. Jeder ein zelne Faden strahlt Licht zurück, und der Grad dieser Wir kung ergibt sich aus der Art des -Materials der Drehung der Fäden und der Bindung des Gewebes. Es ist ein großer Unterschied, ob die Fäden in einem Gewebe eng zu einander liegen und ob sie sich je nach der Bindung nach sehr engen oder nach weiteren Abständen, mit anderen Fäden kreuzen. Es ist weiter ein großer Unterschied, ob man die Fäden in einem System eng zusammenstellt und die des anderen weiter, oder auch beide Faden-Systeme, also Kette und Schuss, in gleichmäßigen Dichten zueinander anordnet. Auch in strei fenartiger Anordnung der Fadendichten nimmt, sich ein und dieselbe Farbe anders aus. Ganz besonders kann man sich davon an Ge weben überzeugen, die aus Material mit höherem Glanz ganz oder teilweise hergestellt worden sind; es sind dies Kunstseide, echte Seide und merzerisierte Macco-Baumwolle. Solche Fäden, die in großen Abständen abbinden, strahlen mehr Licht zurück als kürzer bindende Fäden und erscheinen farbiger. Deshalb erscheinen auch Gewebe von ein und derselben Farbe und ein und demselben Ma terial, aber mit anderer Bindung versehen, infolge der Reflexion des Lichtes verschiedenartig. Man kann es deutlich auf Taffet, Köper, Atlas und Samt oder Plüsch wahrnehmen, wenn man diese nebenein ander legt. Dicht eingestellte Atlasgewebe z. B. ergeben eine glatte spiegelnde Fläche, und die Strahlen des auffallenden Lichtes werden regelmäßig zurückgeworfen. Bei Taffetgeweben wird das Licht nur schwach reflektiert, und deshalb haben diese Gewebe ein mattes glanzloses Aussehen gegenüber Geweben, die in offenen Bindungen gewebt worden sind. Dafür kommt aber bei Taffet- oder Leinwand- nilCii. [Nachdruck verboten.] Geweben die Feinheit des Gewebes und die dadurch erzielte hohe Haltbarkeit mehr zum Ausdruck. Die größte Tiefe und Sättigung einer Farbe kommt bei Samt oder geschnittenem Plüsch zur Geltung. Dies wird bewirkt durch die geschnittenen Fäden, die auf dem Grundgewebe stehen. Es werden deshalb nur die Spitzen der Fäden dem auffallenden Licht ausgesetzt. Das Licht, wird demzufolge nur wenig zurückgeworfen und verliert sich zwischen der Samtstruktur. Demzufolge erscheint die Farbe nicht hell, sondern tief und gesättigt, während z. B. auf Atlas-Bindungen das Licht ziemlich ungebrochen zurückgestrahlt wird. Weiter ist für die Gewebemusterung die Wirkung der Farben zu einander entsprechend zu berücksichtigen. Die har monische Anordnung der Farben kapn man überall in der Natur be obachten, sehr deutlich heben sich die Farben des Regenbogens ab. Vom Grün geht die Färbung in Gelb, dann weiter in Orange, in Rot, in Violett bis zum Blau über, um von hier über Blaugrün bis zum Grün zurückzukehren. Aus dieser Reihenfolge kann für die Ge webemusterung manche Lehre gezogen werden. Legt man die Farben des Regenbogens in einem Kreis zusammen, so findet man in gerader Richtung über dem Mittelpunkt die Ergänzungsfarbe jeder Farbe, so steht z. B. dem Grün Rot gegenüber und Grüngelb Rotviolett, dann kommt Violett und Gelb, dann Blauviolett und Gelborange, dann Blau und Orange, Blaugrün- und Ziegelrot. Zwischen diesen Tönen liegen noch viele Zwischenfarben. Schon dadurch, daß Grün aus Blau und Gelb entsteht, Orange aus Gelb und Rot und Violett aus Blau und Rot gemischt wird, lassen sich weitere Richtlinien erkennen. Die sich im zusammengestellten Regenbogenfarbenkreis gegenüberliegenden Farben ergänzen sich gegenseitig, wenn man z. B. bei guter Belich tung längere Zeit scharf auf einen grellroten Gegenstand blickt und das Auge plötzlich abwendet, so sieht man Grün. Es sind darum diese beiden Farben Ergänzungsfarben.