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F g g g g g- 960 Vor dem Trocknen . . . 960,0 0,54 °/ 0 Überfeuchtig keit 5,2 mithin ein Handelsge ¬ wicht von 954,8 _ Hiermit ist bewiesen, daß die Feuchtigkeit von 8,33 °/ 0 keine Unterfeuchtigkeit (da 8,5% gesetzlich zulässig), sondern eine Über- feuchtigkeit ist. Gleichzeitig gibt uns die Formel die Möglichkeit, ohne Gewichtsangaben die Über- oder Unterfeuchtigkeit zu ermitteln. Was die Prüfung auf Feuchtigkeit betrifft, so kann ich diese nur jedem raten, um sich beim Einkauf bezw. Verkauf von Textil Nach dem Trocknen . . . 880,0 -j- 8,5 °/ 0 zulässige Feuch tigkeit 74,8 mithin ein Hand eis ge wicht von 954,8 mithin enthielt es eine Feuchtigkeit von 80 g Dies ergibt in °/ 0 v. H. des Reingewichts einen Feuchtigkeitsgehalt von 80 - 10 °-=8,33O/ o . Beispiel: Das untersuchte Garn (Baumwolle) hatte einen Feuchtigkeitsgehalt von 8,33%. Gesetzlich zulässig sind 8,5%. Wie groß ist die Unter- oder Überfeuchtigkeit? O OO . OK = 8,33 — 8,5 = 0,54 °/ 0 Überfeuchtigkeit. Beweis: Das untersuchte Garn (Baumwolle) wog: vor dem Trocknen (Reingew.) 960 g nach dem Trocknen 880 g rohstoffen und deren Gespinsten schadlos zu halten. Erst dadurch wird jedem die Bedeutung des Konditionierens zum vollen Bewußtsein kommen. Jahrzehntelang bestehen derartige Konditionieranstalten auch im Auslande, besonders in England, wo man sofort ihre unbedingte Not wendigkeit erkannte. Dies kennzeichnet Folgendes, das ich einem Ar tikel einer englischen Zeitschrift, dem „Yorkshire Observer“, datiert vom 30. Dez. 1912, entnommen habe. Darin heißt es: „Die Bradforder Konditionieranstalt ist ein unumgänglich notwendiger Bestandteil der Kammgarn-, überhaupt der Textilindustrie geworden,“ und es sind reich lich Merkmale vorhanden, daß mit dem Laufe der Jahre ihr Arbeits feld bedeutend erweitert wird. Ein Engländer beschrieb einmal die Anstalt als einen Markstein der Ehrlichkeit des Bradforder Handels. Ein anderer nannte sie „a palace of justice“ (ein Gebäude der Ge rechtigkeit). Der Sinn der Stätte wird am besten in dem lateinischen Motto ausgedrückt: „Probitas verus bonos“ (Redlichkeit ist wahre Ehre). Dann heißt es weiter: „Die Konditionieranstalten werden gegründet wor den sein, um eine Erleichterung des Handelsverkehrs nicht nur im engen Kreise der Heimat, sondern mit jedem Erdteile zu sein.“ So schrieb man in einer englischen Zeitschrift vor dem Kriege. Hoffentlich gilt das auch heute noch, und es wäre nur zu wünschen, daß man auch bei uns in Deutschland für diese neue Arbeit, das Kon ditionieren, das nötige Interesse zeigt, überhaupt sich von ihrer Not wendigkeit überzeugen läßt. S Ersatz-Faserstoffe und ihre Verarbeitung. [S Papiergarn mit padeneinlage zu Versteifungen. Von Otto ftnthert in Dresden. (1). R. P. Nr. 312893.) Der Mangel an Hanf und anderen Rohstoffen, aus denen man Bind fäden, Garne u. dgl. bisher herstellte, hat bereites zu dem Vorschläge ge führt, Fäden aus Papier herzustellen. Aus solchen Papierfäden hat man bekanntlich Gewebe hergestellt, Da die Papierfäden eine nur geringe Widerstandsfähigkeit, namentlich in der Fadenzugrichtung besitzen, so hat man weiterhin bereits vorgeschlagen, die Papierfäden mit einer die Zugfestigkeit vergrößernden Einlage, z. B. mit einer Hanffadeneinlage, zu' versehen. Wenn auch bei der vorliegenden Erfindung ein aus Papier herge stellter Faden ünd eine aus anderm Stoff bestehende Einlage eine Rolle spielen, so handelt es sich dabei nicht um die Ziele, die die erwähnten Vorschläge verfolgen. Die Erfindung bezieht sich auf einen Faden, be stehend aus einem Kern von Roßhaar mit einer zweckmäßig durch Um wicklung hergestellten Papierhülle. Bei diesem Fadengebilde hat die Roßhaareinlage nicht den Zweck, die Zugfestigkeit zu erhöhen, sondern es handelt sich um die Schaffung eines elastischen Gebildes, das dauernd das Bestreben hat, in die Strecklage, zurückzukehren und daher zu vielerlei Zwecken brauchbar ist. Dieses Gebilde unterscheidet sich auch von den bekannten Roß haarfäden, die durch Zusammenfügen von Roßhaaren unter Umspinnung gebildet werden. Abgesehen davon, daß wegen Rohstoffknappheit eine solche Umspinnung jetzt nicht mehr in Betracht kommt, bildet der Papier faden ein 'durchaus hinsichtlich Federung, Schmiegsamkeit und Stärke bemessung abweichendes Erzeugnis. Einen solchen Faden, der in jeder beliebigen Stärke und Farbe her gestellt werden kann, kann man z. B. zur Unterstützung zarter Gewebe (Spitzenkragen u. dgl.) als Einlage für Schleifen u. dgl., als Stengel für künstliche Blumen, als Versteifungen durch Einlegen oder Einnähen in Kleidungsstücke benutzen. Aus solchen Fäden kann man zum anderen Geflechte aller Art herstellen, insbesondere Hutgeflechte, wobei man einen biegsamen, stets in seine Form zurückkehrenden Hutkörper (ähn lich den Panama- und Tagalhüten) erhält. Vor allen Dingen aber kann man aus solchen Fäden auch Gewebe herstellen, die eine große Elastizität und Schmiegsamkeit aufweisen und die insbesondere für Futtereinlagen geeignet sind. In derartigen Geweben liegen die Roßhaare derart fest verankert, daß ein Herausziehen nicht möglich ist. Es entfällt deshalb auch das bei den üblichen Roßhaargeweben so lästige Hindurchtreten der sich herausschiebenden Roßhaare durch den Kleiderstoff. In der Abbildung ist in Fig. 1 stark vergrößert ein Faden gemäß der Erfindung dargestellt. Es ist die Roßhaareinlage mit a bezeichnet. Um die Einlage wird zwecks Bildung des Fadens der Papierstreifen 6 gewickelt, dessen Windungen c sich eng aneinanderlegen. Zweckmäßig läßt man die Enden der aufeinanderfolgenden Roßhaare nicht stumpf Zusammenstößen, sondern sich teilweise überdecken, um einen Faden von überall gleichmäßiger Federung zu erreichen. Auch ist es zweckmäßig, die Fäden so zu legen, daß je efn stärkeres Roßhaarende mit einem schwächeren zusammentrifft. Man kann überdies mehrere Roßhaare neben einander einlegen, wobei man zweckmäßig die Roßhaare so verteilt, daß je ein schwächeres mit einem stärkeren Ende zusammenfällt. Auch kann man mehrere Papierstreifen gleichzeitig zum Bewickeln in an sich be kannter Weise benutzen. Jedenfalls kann man auf diese Weise Fäden von beliebiger Fein heit und Stärke und beliebiger Farbe erzielen, deren Verwendungsmöglich keiten außerordentlich zahlreich sind. In Fig. 2 ist dargestellt, wie man den Faden d als versteifende Einlage bei einem Kleidungsstück verwenden kann. Es ist der Faden d im Zickzack auf das Futter eines Rockkragens gelegt und durch Steppen befestigt. Bei richtiger Wahl der Fadenstärke entsteht so eine Einlage, deren Federung durchaus hinreicht, um den Kragen dauernd in seiner Form zu erhalten. 1 Fig. 3 zeigt nun ein Gewebe, das aus dem neuen Faden hergestellt ist. Bei diesem Gewebe sind sowohl die Kettfäden e als auch der Schuß faden f nach der Erfindung ausgebildet. Das Gewebe besitzt eine hohe Fig. 3 . Federkraft und große Schmiegsamkeit. Es ist im besonderen als Futter einlage für Bekleidungsstücke geeignet. Da die Roßhaareinlagen von der Papierhülle durchaus festgehalten werden, so ist ein Heraustreten der Roßhaare an den Schnittstellen nicht möglich, sodaß das überaus lästige Vortreten der Roßhaare durch den Kleiderstoff bei dieser Ein lage vollkommen fortfällt.