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S Ersatz-Faserstoffe und ihre Verarbeitung. Waschmaschine Jür fasergut, insbesondere Ersatz- faserstojje. Von der Firma Eduard Esser & Co., Cextil-JKaschinen- unö Euch- scheermesserfabrik, Q. m. b. in Qörlitz. (D. R.-P. Nr. 313597.) Es sind bereits Waschmaschinen für loses Fasergut bekannt, bei welchen das Fasergut mittels Rechen u. dgl. Mitnehmer durch die Wasch flüssigkeit bewegt und in sie untergetaucht wird, während die Wasch flüssigkeit selbst das Gut durchströmt oder gegen das Gut gespritzt wird. Hierbei ist die Wasserbewegung das einzige mechanische Mittel zur Reinigung. Deshalb reichen diese bekannten Waschmaschinen nicht für solches Fasergut aus, welches vom Aufschließen her noch festhaf tende Rückstände von Pflanzenleim, Holzteilen u. dgl. besitzt, die me chanisch nur schwer zu entfernen sind. Solche Faserstoffe, insbesondere! die Ersatzfaserstoffe, bedürfen einer lebhafteren Spülung, um die an haftenden Unreinigkeiten durch die Wäsche zu beseitigen. Dabei darf jedoch größtmögliche Schonung der Faser nicht außer acht gelassen werden. Gemäß der Erfindung wird kräftigste Spülung bei größter Scho nung der Faser dadurch erreicht, daß das Fasergut zwischen reihen weise und hintereinander angeordneten Mitnehmern (Rechen o. dgl.) lose gehalten und quer zur Faserrichtung in der in bekannter Weise strö menden Wasdhflüssigkeit rasch und kräftig hin und her bewegt wird. Diese schleuderartige Bewegung des Fasergutes durch die strömende und sich immer erneuernde Waschflüssigkeit bringt letztere zu energisch ster Wirkung auf das Fasergut. Außerdem wird bei jeder Bewegungs- ximkchr ein Auflockern und Umlagern des Fasergutes erreicht, sodaß immer neue Teile desselben der kräftigsten Wirkung des Spülwassers ausgesetzt werden. Man hat zur Erhöhung der Spülwirkung bei Fasergutwasch maschinen bereits quer gerichtete Schleuderbewegungen des Gutes ein geführt. Dabei erfolgen die Querbewegungen des Gutes aber auch quer zur StrömungSTiehtung ( der Waschflüssigkeit durch die Waschmaschine, sodaß das Fasergut unbehindert durch die Strömung der Waschflüssig keit mitgenommen wird. Man kann infolgedessen bei diesen bekannten Maschinen nur eine ganz geringe Strömung der Behandlungsflüssigkeit anwenden, und die Spülwirkung muß lediglich durch die Querbewegungen erreicht werden. Demgegenüber ist die neue Waschmaschine hinsicht lich der Förderung des Gutes durch sie hindurch völlig unabhängig von der Stärke und Geschwindigkeit des Stromes der Behandlungsflüs sigkeit, weil die das Fasergut lose zwischen sich festhaltenden, quer be weglichen Schleudermittel infolge ihrer Queranordnung zur Flottenstrom- richtung das Fasergut hindern, dem Flottenstrome, zu folgen. Man kann also bei der neuen Waschmaschine große Stromstärken und -geschwindigkeiten der Behandlungsflüssigkeit anwenden und da durch die Behandlung des Gutes energischer gestalten. Eine beispielsweise Ausführungsform der neuen Waschmaschine ist in der Abbildung in Fig. 1 schematisch im senkrechten Längsschnitt dargestellt, während die Fig. 2 und 3 Einzelheiten in der Ansicht zeigen. Bei dieser Ausführungsform der Waschmaschine sind die Rechen o. dgl. an endlosen Ketten angeordnet, welche außer der hin und her gehenden Bewegung für die Spülung eine langsame Umlaufbewegung im Sinne der Förderung des Gutes durch die Maschine erhalten, sodaß sie das ihnen zugeführte Gut erfassen, während des Spülens lose zwi schen sich festhalten und schließlich an die Austragvorrichtung abgeben. Der die Waschflüssigkeit aufnehmende Bottich 2 ist im oberen Teile mit einer wagerechten Zwischenwand 3 versehen. Die Zwischen wand 3 reicht von der Vorderwand des Bottichs nicht ganz bis zu dessen hinterer Wand. An sie schließt sieh die Austragvorrichtung in Gestalt eines endlosen Siebtisches 4 an, sodaß das auf der Zwischenwand 3 vor wärts bewegte Gut unmittelbar auf den endlosen Siebtisch 4 gelangt. Zwischen dem Zwischenboden 3 und dem Bottichboden ist außerdem eine abschließende, senkrecht stehende Siebwand 5 vorgesehen, welche etwa in den unteren Teil des Biottichs gelangende Fasern zurückhält. Ein Überlaufrohr 6 hält den Flüssigkeitsstand oberhalb des Zwischenbodens3 und im Bottich 2 dauernd in gleicher Höhe. Der Umlauf der Waschflüs sigkeit erfolgt durch eine Pumpe 7, welche Waschflüssigkeit aus dem unteren Teile des Bottichs absaugt und einem Spritzrohre 8 oberhalb des Zwischenbodens zuführt, welches quer zur Längsrichtung des Bot tichs 2 angeordnet ist. Die Zuführung des Gutes erfolgt zweckmäßig durch Quetschwalzen 9. 10, denen das Gut durch ein endloses Tuch 11 in an sich bekannter Weise zugeführt wird, wobei die Faserrichtung quer zur Bewegungsrichtung des Gutes ist. Die Quetschwalzen quet schen das Gut aus und werden dabei zweckmäßig beständig von der zugeführten Waschflüssigkeit gereinigt, indem die Strahlen des Spritz rohres 8 tangential zur Walze 9 gerichtet sind und die Walze 10 den tangential zu ihr gerichteten Strahlen des Spritzwasserzuführrohres 12 aus gesetzt ist- Die tangential gegen die Walzen wirkenden Wasserstrahlen spülen etwa hängengebliebene Fasern ab, ohne diese zu beschädigen, wie es bei Verwendung von Schabern u. dgl. zur Reinigung der Zuführ- und Quetschwalzen der ball ist. Das durch die Quetschwalzen zugeführte Gut wird zunächst der Spritzwirkung der senkrecht zueinander auf treffenden Wasserstrahlen aus den Spritzrohren 8 und 12 ausgesetzt, und dabei von der wagerecht gerichteten stärkeren Wasserströmung den Vorrichtungen zur Hin- und Herbewegung in der strömenden Spülflüs sigkeit zugeführt. Von diesen Vorrichtungen sind beispielsweise zwei vorgesehen. Jede besteht aus einer Anzahl im Abstand voneinander hinter einander angeordneten Rechen 13 bzw. 14, die auf endlosen Ketten 15 bzw. 16 befestigt sind. Diese laufen über Kettenräder auf Wellen 17, 18 bzw. 19 und 20, die i u einem gemeinsamen Rahmen 21 drehbar ge lagert sind. Der gemeinsame Rahmen 21 ruht auf gleichlangen Pendel stützenpaaren 22, 23, die um feste Drehbolzen 24, 25 seitlich am Bottich 2 schwingbar sind und an seitlichen Zapfen 26, 27 des Schwing rahmens 21 angreifen. Die Pendelstützen 24 sind durch Lenker 28 mit Kurbeln 29 auf einer Welle 30 verbunden, die vom Antrieb der Maschine aus ebenso wie die Walzen 9, 10 beständige Drehung erhält- Außer der hin und her gehenden Bewegung mit dem Rahmen 21 erhalten die Rechen ketten 13, 15 bzw!. 14, 16 noch eine Umlaufbewegung im Sinne der För derung des Fasergutes durch die Waschflüssigkeit nach der Austra.g- vorrichtung 4. Diese Umlaufbewegung der Rechenketten ist zweckmäßig von der Schwingbewegung abgeleitet. Beim Ausführungsbeispiele ge schieht das durch Schaltwerke in regelbarer Weise, indem ein Satz ver schieden großer Schalträder 31, 32, 33, 34 auf einer an einer der Pendel stützen 22 gelagerten Welle 35 mit auslösbaren Klinken 36, 37, 38, 39 Zusammenwirken können, die ortsfest auf einem gemeinsamen Bolzen 40 angeordnet sind. Die Welle 35 ist oben und unten in Lagern 41, 42 an der Pendelstütze 22 drehbar, achsial aber unverschiebbar und trägt außer den Schalträdern eine Schnecke 43, die in ein Schneckenrad 44 auf der Welle 18 der Rechenkette 13, 15 eingreift. Die Welle 18 steht mit der Welle 19 der Rechenkette 14, 16 durch ein Kettengetriebe 45 mit gleich großen Kettenrädern 46, 47 in Verbindung. Je nachdem die eine oder andere der Klinken 36, 37, 38, 39 mit dem zugehörigen Schaltrade in Eingriff gebracht wird, wird bei der gleichbleibenden Schwingbewegung eine größere oder kleinere schrittweise Drehung der Welle 35 und damit eine entsprechende schrittweise Umlaufbewegung beider Rechenketten er folgen. Dadurch erfassen die umlaufenden Rechen nacheinander das ihnen zugeführte Fasergut, um es zunächst eine Zeitlang zwischen sich für die Spülbewegung lose festzuhalten, dann an die nächste Rechenketto abzugeben, von der es schließlich der Austragvorrichtung 4 abge liefert wird. Durch die Regelung des Rechenkettenumlaufes ist man in der Lage, genau die Zeit zu bestimmen, während welcher das Gut der Spülwir kung ausgesetzt ist. Das ist sehr wichtig, um die Spüldauer bei der“ energischen Spülwirkung der Widerstandsfähigkeit des jeweils behan delten Fasergutes anpassen zu können. Um eine kräftige, ruckweise Umkehr der Bewegung der Rechen ketten zu erzielen, können die zwischen die Lenker 28 und die Pendel stützen 22 entsprechend federnde Glieder eingeschaltet werden. Die Übertragung der Drehbewegung von der Welle 35 auf die Kettenrechen kann auch in anderer Weise als durch Schnecke und Schneckenrad erfolgen. Diese Übertragung hat jedoch den Vorteil, daß Schnecke und Schneckenrad zugleich eine Hemmung für die unbeab sichtigte Drehung der Kettenrochen bilden, es also dafür einer beson deren Hemm- oder Sperrvorrichtung nicht bedarf. Das auf das Fördertuch 11 in Querlage aufgegebene Fasergut ge langt zu den Quetschwalzen 9, 10, wird von diesen ausgequetscht und in die Behandlungsflüssigkeit über dem Zwischenboden 3 befördert, wo es zunächst den Strahlen aus den Spritzrohren 8 und 12 ausgesetzt ist, um dann von der Rechenkette 13, 15 erfaßt und mit ihr im Spülwasser rasch und kräftig hin und her bewegt zu werden. Die Rechenkette 13, 15 gibt das Gut an die zweite Rechenkette 14, 16 ab, während diese es schließlich auf die Austragvorrichtung 4 befördert. Diese kann, wenn weitere Spülung .und Waschung des Gutes erforderlich ist, zugleich Zu führvorrichtung für eine anschließende, gleicherweise ausgebildete Wasch vorrichtung sein. Papiergarn und Verfahren zu seiner Herstellung. Von Oscar Hoffmann in Stuttgart. (D. R.-P. Nr. 301220.) Paten t-A nsprüche: 1. Papiergarn aus reiner Papiermasae oder durch Fasern verstärkte Papiermasse, gekennzeichnet durch eingelegte und mit einander verzwirnte oder versponnene Länesfäden und Querfäden. 2. Verfahren zur Herstellung von Papiergarn gemäß Anspruch 1, da durch gekennzeichnet, daß man eine aus Papierstoff oder Papiergewebe her gestellte und durch Längsfäden und diese Längsfäden kreuzende Querfäden verstärkte Unterlage zwischen den Längsfäden in schmale Streifen schneidet und diese Streifen zusammenzwirnt oder spinnt.