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gröbere Rippen 3—6 Schuß in einer Rippe, teils mit, teils ohne Bindekette, Moscovite, taffetbindig mit ganz dickem Baumwoll schuß, 6—8 Rippen auf 1 cm, Rips, einseitig, dicker und dünner Rips- und Bindeschuß, Rips- und Bindekette, Gros de Londres, Grain-zweischiissiger Taffet; außer diesen ripsartigen Stoffen sind noch die folgenden zu nennen: Grossgrain, Sicilienne, Hae- tienne, Po ul t de Soie, Givrine, Christalline, Veloutine u. a. m. Unter den satinartigen ganzseidenen Geweben erwähnen wir: Satin de Chine, fünfbindiger Atlas, Satin de Lyon, Satin soleil, Paillette, fünfbindiger Atlas, leichte Beschaffenheit, Merveilleux, siebenbindiger Atlas,Messaline, Atlas mitOrgansinschuß,Hochglanz, Duchesse, acht- bis zwölfbindiger Atlas, sehr schwere Beschaffenheit, Duchesse amäricaine, Duchesse mousseline, Liberty, sieben öder achtbindiger Atlas mit Schappe-Einschlag, Lumineux, fünf bindiger Atlas, Kette und Schuß Grege, Satin, Satingrenadine usw. Aus der Gruppe der Diagonalstoffe erwähnen wir: Croisä, dreibindiger Köper, Levantine, vierbiudiger einseitiger Köper, Batavia, vierbindiger gleichseitiger Köper, Serge, Surah, Surah grosse cöte, Luxor, vierbindiger gleichseitiger Köper, dichte Ketteneinstellung, wenig aber dicker Schuß, Rhadamä, Peau de soie, Tricotine, Diagonalwirkung usw. Unter den kreppartigen Stoffen finden wir die Namen: Crepe de Chine, Crepe orientale, Crepe satin, Crepe mousseline, Crepon, Charmeuse, Charmante, Fleur de soie usw. Zu den längsgerippten Stoffen gehören Regeuce, Cöte de cheval, Cöte beige, Cords, zu den Armurebindigen Geweben u. a.: Armure, Armure Cröpe, Armure Diagonale, Croisö grenadine, Twill, Rhenania, Royal usw. Die durch Wässerung gemusterten Stoffe, die sogenannten Moires, weisen auch die verschiedensten Bezeichnungen auf, wie Moire antique, Moire fran^aise, Moire velours, Moire para- dise usw. Sie führen bereits über zu künstlich gemusterten Ge weben, die ja hier noch nicht betrachtet werden sollen, weil die Aufzählung der dafür bestehenden T^amen außerordentlich weit führen würde. Es dürften aber auch die angeführten Bezeichnungen vollauf für einen Verdeutschungsversuch genügen! Wenn weiter vorn gesagt worden ist, daß Fachleute die Schwierigkeiten, die hierin liegen, voll würdigen, so mag zur Begründung darauf hin gewiesen sein, daß es erstens für die meisten Namen sehr schwer sein wird, einen passenden deutschen Ausdruck zu finden und daß zweitens, wenn dieser nun selbst geschaffen worden ist, seine Ein führung noch lange nicht gesichert ist! Was will eine Gruppe von Sprachreinigern ausrichten gegen alle die tausend verschiedenen Umstände und Gesichtspunkte — die Imponderabilien, wie Bismarck sich ausdrückte, — die in In dustrie und Handel maßgebend sind, ganz besonders dann, wenn beide durchaus abhängig sind vom internationalen Markt, vorausgesetzt, daß sie nicht aufgeben wollen, eine Rolle auf diesem zu spielen. Diese Absicht dürfte jedoch der deutsche Handel und die deutsche Industrie nicht haben. Im Gegenteil, sie werden beide nach Schluß dieses furchtbaren Krieges ganz besondere An strengungen machen, das durch ihn Verlorene wieder und Neues dazu zu erobern! Zweifellos werden die Handelsbeziehungen in vielen fremden Ländern sich nicht besonders leicht wieder an knüpfen — vielleicht gewinnen wir uns auch durch den Krieg mehr Freunde als wir früher hatten — erleichtert wird dem Ver käufer jedenfalls der Verkauf nicht, wenn er bei der Neuvorlage seiner Erzeugnisse den ausländischen Käufer verblüfft durch eine Reihe neuer deutscher Namen, für welche diesem die Begriffe fehlen. Angenommen, man versuchte Bengaline zu verdeutschen in — ja in? Wenn das nur so leicht wäre! Also sagen wir ein mal, um nur ein Beispiel anzuführen, „Wollseidenrips“ und Eolienne in „feinen Wollseidenrips“. Der Verkäufer war früher sicher, daß ein Abnehmer in Petersburg so gut wie in Kapstadt, New-York, Buenos Aires oder Sidney genau wußte, was ein Bengaline ist, heute soll ihm zu der Schwierigkeit, überhaupt ins Geschäft zu kommen, noch diejenige erwachsen, dem einzelnen Kunden klar zu machen, was er mit „Wollseidenrips“, „feinem Wollseideurips“ oder mit anderen Verdeutschungen meint! Dies könnte, wenn es gelänge, eine lange Liste deutscher Stoffnamen zu schaffen, ein beträchtliches Stück Arbeit werden und es ist sehr fraglich, ob nicht der ausländische Käufer am Ende die Lust verliert und gebieterisch erklärt, „wenn Sie mir keinen Ben galine verkaufen können oder wollen, dann beziehe ich lieber von meinem schweizer oder französischen Lieferanten, da weiß ich wenigstens, was ich bekomme!“ Bei aller Anerkennung und Meinung für diese Bestrebungen können wir nur dabei bleiben, daß sie für den Auslandsmarkt ein zweischneidiges Schwert darstellen! Und wir fürchten, daß diese Erwägungen, die hier an dem einen Beispiel klargelegt worden sind, viele Hersteller und Händler verhindern werden, mit frischem Wagemut an diese Verdeutschungsversuche der Seidenstoffnamen heranzugehen. Es wird auch darauf hingewiesen, nur für Deutschland und deutsche Abnehmer deutsche Bezeichnungen zu schaffen und da neben fürs Ausland die alte ausländische Bezeichnung beizubehalten, also wie in gemischt-sprachlichen Ländern z. B. in der Schweiz auf der Postkarte außer dieser Bezeichnung noch Carte postale und Cartolina postale steht. Dieser Vorschlag ist wohl der Erwägung wert, nur müßten eben auch die passenden deutschen Bezeichnungen gefunden werden! Wir sind gerne bereit, auf diesem Gebiete mitzuarbeiten, bitten aber vor allen Dingen die Stoffhersteller und die Stoffver käufer einmal Stellung zu dieser Angelegenheit zu nehmen, ihre Meinung zu äußern und etwaige Vorschläge zu machen. Was nutzt die Arbeit von Sprachforschern und für diese Sache ein genommenen Interessenten, wenn die große Menge derjenigen, die eine etwa auf diese Weise zustande gekommene Arbeit nachher hinaustragen und in die Wirklichkeit umsetzen sollen, versagt?! Wir möchten mit vorstehenden Ausführungen zur weiteren Verfolgung dieser Angelegenheit beigetragen haben, so weit das im Interesse unserer Industrie möglich ist! Die geschilderten Schwierigkeiten sind nicht aus „falscher Gefühlsduselei“ oder „un gerechtfertigter Rücksichtnahme“ auf unsere Feinde entsprungen. Wir behalten uns vor, gelegentlich auf solche Stellen im Webstoffgewerbe hinzuweisen, bei denen mit leichter Mühe, ja nur mit etwas gutem Willen, in der hier angedeuteten Richtung manches zu erreichen wäre. Spindellagerung für Spinn- unö ähnliche Maschinen mit einem die Spindel tragenden, in der yintriebsebene der Antriebsscheibe angeordneten Xugellaufringe von Robert }(ampe in Helmstedt. (D. B.-P. Nr. 27893+.) Den Gegenstand der Erfindung bildet eine einfache, in der Her stellung billige Lageranordnung für das den Faden drehende Glied (Spindel o. dgl.) von solchen Spinn-, Zwirn- und ähnlichen nach dem Flügel-, Ring- oder Glockensystem gebauten Textilmaschinen, bei denen die Spindel von einem in der Antriebsebene der Antriebsscheibe an geordneten Kugellaufringe getragen wird. Die Patentschrift läßt sich über die vorliegende Neuerung folgendermaßen aus: „Zwei Ausführungsformen der Erfindung sind in den Abbildungen dargestellt. In dieser zeigen die Fig. 1 und 2 im senkrechten Schnitt und Grundriß zunächst die eine Ausführungsform, beispielsweise auf eine hängende, von dem Zylinderbaume abwärts ragende und unterhalb diesem angetriebene Spindel angewendet. Fig. 3 zeigt im senkrechten Schnitt eine zweite Ausführungsform für Ringspinnmaschinen. Wie zunächst die Fig. 1 zeigt, ist die in bekannter Weise mit