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Maschinen zum Reißen von Baumwoilfäden. (Anfrage Nr. 6988.) Wer baut Maschinen zum Reißen von Baumwollfäden, wie solche aus der Weberei kommen, zum Wiederverspinnen nach Mischung? Pelz-Färberei. (Anfrage Nr. 6993.) Welche Firma übernimmt das Färben von Pelz? Bleichen von Baumwoll- und Flachsabfällen im Lohn. (Anfrage Nr. 7001.) Wer übernimmt im Lohn das Bleichen von Baum woll- und Flachsabfällen? Beilage. Unserem heutigen Monatshefte ist beigefügt: Nr. 5 des Beiblattes: „Muster-Zeitung der Leipziger Monatschrift für Textil-Industrie“. Unsere geehrten Leser seien auf die oben bezeichnete Beilage hier mit noch besonders aufmerksam gemacht. —., — —-i,— l — I — 1 Vermischtes. Der Arbeitsmarkt in der deutschen Textilindustrie im Monat März 1915. Das vom Kaiserlich Statistischen Amte herausgegebene Reichs-Arbeits blatt berichtet über den Monat März 1915 wie folgt: Die Baumwollspinnereien Westdeutschlands verzeichneten im Monat März im ganzen ebenso flotten Geschäftsgang wie im Februar; es wurde über erhebliche Überarbeitsleistung berichtet. Für Sachsen und Hannover wurde eine teilweise Abschwächung des Beschäftigungsgrads festgestellt; der Abruf war nicht mehr so dringend wie früher. Eine Anzahl der berichtenden Betriebe wiesen keine Verschlechterung auf und gaben an, daß sie im März ebensogut wie in den Vormonaten beschäftigt waren. Be züglich der Herstellung von Strickgarnen und Häkelgarnen wie von Nähfadenfloren wurde eine Verbesserung festgestellt; vereinzelt wurde über Lohnerhöhungen berichtet. Bei den schlesischen Baumwollspinnereien war etwas schlechterer Geschäftsgang wie im Vormonat eingetreten; es wurde angegeben,, daß sich der Heeresbedarf eingeschränkt hat. Den Arbeitern sind Teuerungszulagen gezahlt worden. Die bayerischen Spinnereien haben den gleich guten Beschäftigungsgrad wie im Februar aufzuweisen. Auch aus Württemberg wurde über volle Beschäftigung für den Kriegsbedarf berichtet. Für die Vigognespinnereien war, wie aus Sachsen berichtet wurde, eine Abschwächung des vielfach noch ausreichenden Beschäftigungsgrads ein getreten. Auch aus diesem Geschäftszweige wurden Lohnerhöhungen gemeldet. Die Kammgarnspinnereien waren in Schlesien während des Be richtsmonats schlechter als im Vormonat beschäftigt; als Grund wird an geführt, daß eine Verringerung der Aufträge der Heeresverwaltung eingetreten ist. Auch aus Westdeutschland wurde berichtet, daß eher eine Ver schlechterung als eine Besserung des Geschäftsganges der Kammgarnspinne reien stattgefunden hat. Die Fabrikation von Kammgarn-Herrenstoffen hatte in der Lausitz ebenso guten Geschäftsgang wie im Februar. Süddeutsche Roh Webereien erfreuten sich einer Besserung in der Beschäftigung, weil neuerdings größere Heeresaufträge vergeben worden sind; den Arbeitern sind Kriegszuschläge gewährt worden. Die Baumwoll-Weiß - und Buntwebereien hatten in Süddeutsch land guten Geschäftsgang; die Lage wurde als besser als im Vorjahre be zeichnet. Aus Schlesien wurde eine Veränderung dem Vormonat gegen über nicht festgestellt. Die Verfertigung von Möbelstoff en, Vorhängen und Tischdecken hatte, soweit die Betriebe nicht für Kriegslieferungen beschäftigt waren, schlechten Geschäftsgang. Auch die Herstellung von baumwollenen und halbwollenen Futterstoffen war nach Berichten aus Westdeutschland wie aus Schlesien, soweit die Betriebe nicht Militärlieferungen erlangt haben, ungenügend beschäftigt. Die Wo 11 warenfabrikation hatte im Berichtsmonat keine Verände rung ihrer Lage zu verzeichnen; dies wurde nicht nur für Slchlesien son dern auch für Thüringen berichtet. Die Tuchfabrikation hatte in Mitteldeutschland infolge der vorliegenden Heeresaufträge andauernd gute Beschäftigung aufzuweisen. Die Lage wurde als teilweise besser als im Vorjahr um die gleiche Zeit bezeichnet. Die Überarbeit, die in den früheren Monaten notwendig war, dauerte auch im März noch weiter an. Die Löhne bewegten sich in aufsteigender Rich tung. Für Schlesien waren gleichfalls Veränderungen nicht festzustellen, und zwar dauerte nicht nur der befriedigende Geschäftsgang der Industrie in Grüneberg und Sagan fort, sondern es zeigte sich auch anderseits bei der Feintuchherstellung in Görlitz keine Änderung der unbefriedigen den Verhältnisse. Die Beschäftigung der schlesischen Leinenspinnereien und-Webe reien war andauernd gut; es wurde fast ausschließlich für den Heeres-und Lazarettbedarf gearbeitet Teilweise Überstundenarbeit war wie in den früheren Monaten erforderlich. Es wurde angegeben, daß in Schlesien über all Teuerungszulagen gewährt worden sind. Die Seidenindustrie Westdeutschlands wies nur für den Seiden stoff eine geringe Verbesserung dem Vormonat gegenüber auf. Die Samt- und Samtbandherstellung hatte eine Besserung des Geschäftsganges da gegen nicht erfahren. Das gleiche gilt für die schlesischen Seiden webereien. Die Trikotgarnspinnereien hatten im März wiederum gut zu tun, nur einer der eingegangenen Berichte verzeichnet eine Abschwächung des guten Geschäftsganges, da vom Inlandsmarkt wie von der Heeresverwaltung die Aufträge nachließen. Was die Herstellung wollener Garne, die als Er satz für englische dienen, anbelangt, so wurde über besseren Geschäftsgang wie im Vorjahr und gleich guten Beschäftigungsgrad wie im Vormonat berichtet. Die Strick- und Wirkwarenherstellung hatte im ganzen die gleiche Geschäftslage wie im Vormonat; verschiedentlich ist allerdings eine leichte Abschwächung eingetreten. Es wurde angegeben, daß, wenn das fehlende Ausfuhrgeschäft nicht in Ansatz gebracht wird, der Beschäftigungs grad als besser wie im Vorjahr bezeichnet werden kann. Die württembergische Trikotweberei hatte weniger gut zu tun als im Vormonat. Die Spitzenindustrie hatte eine Hebung ihrer Lage nicht erfahren. Für die Hanfspinnereien und Bindfadenfabriken war eine wesentliche Änderung nicht eingetreten. Der Geschäftsgang wurde als be friedigend, zumeist als andauernd gut gekennzeichnet, teilweise war wegen der Heereslieferungen Überarbeit erforderlich. Die Bleichereien und Färbereien hielten ihren Geschäftsgang im Monat März im allgemeinen auf der gleichen Höhe wie im Vormonat; ver einzelt wurde angegeben, daß bei den Färbereien eine Verschlechterung dem Februar gegenüber eingetreten war und zwar auch bei den im März noch flott beschäftigten Kammgarnfärbereien. Die Türkischrotfärbereien haben, wie in den Vormonaten, noch immer sehr mangelhaft zu tun gehabt. Die Baumwolldruckereien hatten im ersten Vierteljahr 1915 vielfach mit Überstunden zu arbeiten, und es waren überwiegend steigende Löhne zu zahlen. Aus Schlesien wird für März eine Verbesserung des Beschäf tigungsgrads festgestellt Die Posamentenindustrie ruhte noch fast vollständig. Für die Tressenfabrikation und die Verfertigung von Gold- und Silbergespinsten wurde über eine Verbesserung berichtet. [gadaai]t^sE^=i(=.— ii^^g?s^iF^=]F==^E_nifiiagti^] h Konditionier-Anstalten E=ltBEpi===ll -Ji——J [ ^= 11 ^=]| =ll= = naB]|^l Öffentliches Warenprüfungsamt für das Textilgewerbe zu Aachen. == Errichtet 1888. ===== Das Amt ermittelte im Monat April 1915 das Handelsgewicht von: Wolle 2295 kg Kammzug 902 , Kammgarn 142780 , Vom 1. Januar bis 30. April 1915 total 566001 (422421 i. V.) kg. Öffentliche Konditionier-Anstalt zu Leipzig. (Waren-Prüfungsstelle fiir das Textilgewerbe). Errichtet 1900. === Mit Genehmigung des Königl. Sächs. Ministeriums des Innern unter Aufsicht der Leipziger Handelskammer. Betriebsübersicht für Monat April 1915. Bestimmungen des Handelsgewichts von: (auf Grund des nor- Anzahl malen Feuchtigkeitszuschlages zum Trockengewicht) Gewicht 34 Seide: 3043 kg. 21 Wolleu. Abfällen: 8100 , 191 Kammgarn: 36180 , 9 Baumwollgarn nur Muster. 266 Mechanisch-techn. Untersuch, von Seide, Garnen und Geweben. 7 Mikroskopische » , . » . » » 60 Chemisch-techn. , „ Öffentl. Warenprüfungsamt für das Textilgewerbe zu Reichenbach i. V. Vom 1. bis 31. März 1915 wurden nachstehende Untersuchungen ausgeführt: Anzahl Bestimmungen des Handelsgewichts (auf Grund des nor ¬ malen Feuchtigkeitszuschlages zum Trockengewicht) von : 588 Kammgarn 82602,162 kg 11 Kammzug 6223,775 „ 1 Kämmlinge 338,050 „ 8 Streichgarn 875,052 , 608 90039,039 kg Ferner wurden noch folgende Intersuchungen ausgeführt: 454 Garn nummerbestimmungen; 61 Feuchtigkeitsprüfungen von Militärstoffen; 13 Er mittelungen der Dichte von Geweben; 11 Bestimmungen des Längenmaßes vou Waren; 1 Feststellung eines Taragewichtes; 5 Untersuchungen auf Wasser dichte eines Zeltstoffes; 1 Feststellung des Fettgehaltes eines Garnes; 1 Be stimmung des Olgehaltes eines Garnes; 1 Untersuchung auf die Verarbeitungs möglichkeit eines Garnes; 2 Untersuchungen auf Baumwollgehalt in Geweben; 7 div. chemische Untersuchungen. Vom 1. Januar bis 31. März 1915 wurden insgesamt 160544,251 kg konditioniert und 546 physikalisch-technologische und 11 chemisch-analytische Untersuchungen ausgeführt. Der Handelsteil unseres Fachblattes erscheint wöchentlich im Format der Monatschrift mit der Bezeichnung: „Wochenberichte der Leipziger Monatschrift für Textil-Industrie“ und zwar MF* jeden Mittwoch. Wir empfehlen unseren Lesern auch den Handelsteil unserer Fachzeitschrift angelegentlichst zur Beachtung.