Volltext Seite (XML)
ström ist, uni so mehr die Ausdehnung dieser Zone verringern. Dies läßt sich auf verschiedene Weise erreichen, z. B. dadurch, daß man die Abstände der Scheiben allmählich vermindert, oder daß man die Messer nicht nur schräg aufwärts und horizontal, sondern auch schräg abwärts richtet, (siehe Fig. 5). Aus diesen Betrachtungen ergibt sich gleichzeitig noch, daß die hauptsächlich in Grobspinnereien so beliebten Doppelöffner durchaus nicht zweckmäßig arbeiten. Denn diese bestehen aus zwei Einzelöffnern jedoch mit nur einem Ventilator, der das MateriaJ durch beide Öffner saugt. Man beurteilt diese Konstruk tion meist, nur nach der Arbeitsweise des ersten Öffners und be rücksichtigt den zweiten weniger, da man annimmt, daß dieser dem ersten ähnlich arbeite. Dies ist jedoch nicht der Fall. Sind z. B. im ersten Öffner die Verhältnisse gut, so daß eine genügende Peinigung und Auflösung des Materials erzielt wird, so sind sie im zweiten Öffner durchaus nicht günstig, und umgekehrt. Denn die im ersten Öffner schon ziemlich gelösten, leichten Flocken treten in den unteren Teil des zweiten Öffners ein, wo schon ein stärkerer Luftzug herrscht, als im oberen Teil des ersten Öffners. Die Folge ist, daß das Material den zweiten Öffner bedeutend schneller durchläuft, also hier eine viel geringere Reinigung er zielt wird. Meiner Ansicht nach sind also derartige Doppelöffner wenigstens für Baumwolle durchaus zu verwerfen, jedoch auch nicht, etwa durch zweimalige Passage eines Einzelöffners zu er setzen, sondern durch zwei Einzelöffner (also zwei Ventilatoren) hintereinander geschaltet, wobei die Umlaufszahl des zweiten Ventilators innerhalb gewisser Grenzen leicht regulierbar ist. Mit vorstehendem beabsichtigte ich darzulegen, wie der Öffnerprozeß sich mit geringen Kosten verbessern ließe, so daß es nicht schwer sein wird, einige Anregung zu für verschiedene Fasennaterialien entsprechend brauchbaren Verbesserungen da durch zu erhalten. 0 Selbstbremsende Spule, insbesondere für flügelspinn- und -zwirnmaschinen, von Dr.-Ing. Heinrich Schneider in Neusalz a. O. (D. R.-P. Nr. 247087.) Die heute gebräuchlichen Flügelspinn- und -zwirnmaschinen be dürfen zum regelmäßigen Aufwickeln des gelieferten und gedrehten Fadens einer Spulenbremsung, die zur Erzielung einer gleichmäßigen Fadenspannung mit zunehmendem Wickeldurchmesser stärker wirken muß. Es sind die verschiedensten Vorrichtungen angegeben worden, eine gleichmäßige Fadenspannung selbsttätig zu erreichen. Aussicht auf Erfolg haben zurzeit nur diejenigen, welche die Ge wichtszunahme der Spule benutzen, sei es mittelbar zum stärkeren An drücken von beweglichen Bremsbacken an Bremsgehäuse, sei es unmittel bar durch dem Wickelgut angepaßte Bemessung der Spulen von ge eignetem spez. Gewicht. Eine Sonderausbildung der letzteren bekannten Art — Johannsen, Baumwollspinnerei, 1902, Bd. II, S. 232 — bildet den Gegenstand vor liegender Neuerung, über welche die Patentschrift folgendes mitteilt : „Derartige Bremsspulen verdanken ihre Wirkung ganz allein den einmal richtig zu wählenden, dann aber unveränderlich festen Ab messungen, auf welche also die Bedienung gar keinen Einfluß ausüben kann. Es muß daher ein Mittel gefunden werden, bei gegebenen Spulenabmessungen und -gewichten stets die richtige Spannung erreichen zu können. Spinnt man z. B. auf einer Maschine Nr. 18 bis 35 und nimmt eine für Nr. 18 richtig berechnete Spule, die z. B. von 50 g Anfangsgewicht bis 150 g_ Vollgewicht stets die gleich starke, der Fein heitsnummer 18 entsprechende Fadenspannung gibt, so wird beim Wickeln auf die gleiche Spule Garn Nr. 35 natürlich weit über seine Festigkeit beansprucht; die Maschine kann unmöglich arbeiten. Die nächstliegende Anpassung wäre das Verkleinern der Spulen form, etwa im Hube. Weder diese noch die Veränderung des Wick lungsdurchmessers sind angängig. Man würde die Leistung der Ma schine ganz wesentlich beeinträchtigen, ganz abgesehen von der müh samen Einstellung beim Nummerwechsel. Eine andere Möglichkeit ist in der Patentschrift 87437 angegeben, jedoch haften ihr Mängel an, die vielleicht in der sauberen Baumwoll spinnerei weniger hervorgetreten sind, die aber die Konstruktion für die Bastfaserspinnerei unbrauchbar machen. Nachstehende Erfindung hat mit genannter den Grundgedanken gemein, die Berührungsfläche zwischen Spule und Spulenträger als Kreisringfläche auszubilden, deren Durchmesser der Feinheitsnummer des Wickelgutes angepaßt werden kann. Im Gegensatz zum Patent 87437 wird jedoch nicht der Spulen träger, sondern der Spulenfuß ringförmig ausgebildet, wie in Fig. 1—-3 bei R dargestellt, woraus sich die im folgenden genannten Vorteile er geben. Wesentlich und neu ist vor allem, daß die Kreisringfläche nicht ruht, sondern sich selbst dreht. Dadurch wird erreicht, daß Unreinig keiten, die beim Aufstecken der Spulen am Fuß haften, mit dem An laufen sofort weggeschleudert werden. Die saubere Beschaffenheit der Reibfläche bleibt dauernd gesichert. Der feuchte Schmutz der Bast fasern — Scheben, Pflanzenleim — kann sich nicht in dem Raume innerhalb des Kreisringes sammeln und denselben nicht wie bei dem Patent 87437 ausfüllen bis zur voll tragenden Fläche, wobei die richtige Bremsung stets verloren geht. Die Bremsarbeit, die in der Bastfaserspinnerei wegen der gröberen Nummern ziemlich bedeutend sein muß, bewirkt naturgemäß eine Ab nutzung der Reibflächen auf Seiten des weicheren Stoffes. Da notgedrungen Maschinenteile, wie eine Spulenbank, aus wider standsfähigerem Stoffe hergestellt werden müssen als die Füße kleiner leichter Spulen, so erleiden die Füße die Abnutzung. Die damit bei dem Patent 87437 verbundene Zerstörung der ebenen Vollfläche macht schnell ein Arbeiten mit verschiedenen Ring flächen unmöglich. Demgegenüber verliert bei vorliegender Erfindung der Ringwulst mit den Jahren etwas an Höhe; seine Fläche aber und deren saubere Auflage auf der unverändert ebenen harten Spulenbank bleiben dauernd gewährleistet, sogar dann, wenn abwechselnd Ring flächen zur Verwendung kommen, die aneinander angrenzen oder sich gar etwas überdecken. Und darauf muß die Bastfaserspinnerei unbedingt Wert legen. Wenn man Feinheitsnummern von 0,5 bis 100 zu spinnen hat, so kann man mit einem Zweiringsystem nach dem Patent 87437 nichts anfangen. Vorliegende Erfindung ermöglicht beliebig viele Abstufungen in der Ringgröße und trotzdem bleibt noch immer die Bedienung ein facher als bei obigem Zweiringsystem, denn bei einem Nummerwechsel müssen ohnehin neue, d. h. leere Spulen aufgesteckt werden; nur be nötigt die neue Feinheitsnummer z. B. statt der „grünen“ die „roten“. Die Sonderarbeit des Umdrehens sämtlicher Spulenbänke entfällt.“ Vorrichtung zum Regeln der fadenspannung für ablau/ende, drehbar gelagerte garnträger von .Joseph Robert Leeson in Boston, Mass., V. St. A. (D. R.-P. Nr. 246777; Zusatz zum Patent 271797.) Nach der Patentschrift stellt die vorliegende Neuerung eine Ver besserung der Vorrichtung zum Regeln der Fadenspannung für ab laufende, drehbar gelagerte Garnträger nach Patent 231799 dar. Nach diesem Patent ist das die Spannung des Garnes abfüblende, die Drehung des Garnträgers beeinflussende Organ mit dem Garnträger so in Ver bindung gebracht, daß es dem letzteren einen Drehstoß erteilt, wenn das Organ durch den Garnzug verstellt wird. Werden auf einer Spül maschine Garnstränge sehr verschiedener Länge abgehaspelt, so ist die Anwendung einer Garnwinde mit zwei Rädern, eines sogenannten Schweizerhaspels, erforderlich, bei dem das Garn über die zwei Winden räder gelegt und durch Auseinanderstellen derselben gespannt gehalten wird. Bei solchen Garnwinden ist es meistens nicht genügend, nur das eine Rad zu verschieben, sondern es müssen häufig beide Räder verstellt werden. Beim Versetzen des mit der Regelungsvorrichtung verbundenen Rades wird nun ein Auseinandernehmen und Wiederzu sammensetzen der Regelungsvorrichtung nach dem Hauptpatent erforder lich, das sehr umständlich und zeitraubend ist. Durch die vorliegende