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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.03.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-03-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189303312
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18930331
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18930331
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-03
- Tag 1893-03-31
-
Monat
1893-03
-
Jahr
1893
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.03.1893
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4. M«P W ÄWlstt TqÄlltt M KlUM K. M, FnitU, ?s. März W. WSS-S-S-SS-S--—- . ! Königreich Sachse». * kri-»i>, 31. März. Am gestrigen Nachmittag fand im Beisein deS Herrn Oberbürgermeister Ov. Georgi, de» Herrn Pvlizeidirector Bretschneider, der Teputirtcn teS RatbS zn Len Stadttheatern und einiger anderer Mitglieder de» Nath-collegiumS, sowie deS Herrn Direktor Stägemann im Neuen Stadtthealer unter Leitung des Branddirektors Herrn Bandau wieder eine Probe der zum Löschen eines im Büboenraum entstellenden Brandes vorhandenen Regen- Einrichtungen statt. DaS Grundprincip deS im Neuen Stadtthealer angebrachten Regenapparates beruht darauf, daß mittelst großer Reservoire und eines auSgebreiteten Röbrcn- systemS im gegebenen Augenblick nach wenigen Sekunden ein wolkenbruchartiger Regen hcruiederstrvmt, der selbst ein schon zu größerer Ausdehnung gelangtes Feuer in kürzester Zeit ersticken muß. Die Handhabung deS separates durch die Feuerwehr erfolgt auf die einfachste Weis« und kann in Folge der getroffenen Borkebrungen nach menschlicher BorauSsebung nicht versagen. Auch gestern funktioniere der gewaltige Apparat wieder aufs Beste. Schon 7 Sekunden nach dem gegebenen Signal stürzten die Wassermafsen, in Form von Millionen kleiner Strahlen und Tropfen, mit solcher Kraft und Ausdauer herab, daß die Bühne schon mcbr einem See glich. Außerdem erfüllten die gewaltigen Wassergarben nach oben und den Seiten spritzenden Hydranten ihre Aufgabe vortrefflich. Zu der in der That großartigen Regen»Einrichtung im Neuen Theater kommt, um daS Publicum möglichst vor FeuerSgcfabr zu schützen, noch der große eiserne Vorhang, der die Bühne durch Niedrrlaffen vollständig vom Zuschauerraum absperrt, sehr leicht sich bewegt und tagtäglich probirt wird, indem man ihn nach jeder Aufführung berabläßt und erst am andern Tag wieder emporzieht. Zu dem Regenapparat wollen wir noch bemerken, daß er sich stets unter sorgfältiger Beobachtung befindet und daß nach den angestellten Uater- illchungea weder im Winter bei größter Kälte, noch im Sommer bei großer Hitze daS Wasser m den Reservoiren und Röhren sich derart verändert, daß die Unbrauchbarkeit t«1 Apparates eintreten könnte. Wenn also wieder einmal, leie neulich, im Neuen Theater von der Bühne her ein Brandgeruch sich bemerklich machen sollte, dann werden die Theaterbesucher nur in ihrem eigenen Znteresse bandeln, nenn sie entweder vorerst ruhig auf ihren Sitzplätzen ver harren oder langsam, in gewöhnlicber Weise, da- Tbeater verlassen. Die angestellten Erörterungen haben ergeben, daß aus letztere Weise da» vollständig gefüllte Hau» sich in 4 Minuten gänzlich entleert. * Leipzig, 31. März. Wir weisen unsere Leser darauf hin, daß zu dem I. Feiertag deS Osterfestes, wie seitens des Raths schon unterm 10. December v. I. betreffs der hoben Feste, Ostern, Pfingsten und Weihnachten, bekannt gemacht worden ist, der Handel mit Eh- und Material- waareu, sowie Eonditoreiwaaren, Tabak und Cigarren zu den für die Sonntage festgesetzten Zeiten betrieben werden darf, wie auch Fleisch und Fleisckwaaren. Fische und Blumen, sowie Blumengewinde und Pflanzen an stnem Tage zu den sonst für deren Verkauf an Sonntagen festgesetzten Stunden verkauft werden dürfen. tz Leipzig, 30. März. Am gestrigen Tage hielt der Hauvtverein der deutschen Lutherstiftung für die Krei-Hauptuiannschaften Leipzig und Zwickau im Saale der l. höheren Bürgerschule seine Jahresversammlung ab. Dem von Herrn Geh. Hofrath Professor llr. Wach er statteten Rechenschaftsberichte ist zu entnehmen, daß 21 Ge suche um Unterstützung eingegangen waren. Bon diesen leimten 10 mit dem Gesammtbetrage von 950 berücksichtigt werden, zwei mit je 150, fünf mit je 100, drei mit je 50 >2 Eine» derselben erhielt der Sohn eines Geistlichen, die übrigen Lehrer dezw. Kinder von Lehrern. Auf drei an den Ecntral- vorstand abgegebene Gesuche wurden von demselben 300 bewilligt. Die Caffe weist einen Bestand von 817,80 ^ auf. Die Rechnung war von Herrn Bankdircclor Fa vre au ge- vrüft und ricbtig befunden worden. Dem Schatzmeister, Herrn Kaufmann Schnoor, wurde Entlastung erthcilt. N Leipzig, 30. März. Am vergangenen Dienstag hatten sich mehrere Vorstandsmitglieder des deutschen Lebrrr- verein», sowie die Geschäftsführer der deutschen Lehrer- rersammlung im hiesigen Lehrervereinshause eingefunden, um Bcrhandlungen zu fuhren über die Vereinigung de» deutschen LehrrrtageS und der deutschen Lehrer- versammluug. Derartige Verhandlungen haben schon früher wiederholt stattgefunden; sie hatten jedoch niemals Erfolg. Die letzten Berathungen haben jedoch eine voll- stäudigr Einigung der beiden Körperschaften herbeigefübrt, und eS werden deshalb in Zukunft nur aller zwei Jahre Lehrerversammlungen abgehallen werden, während jetzt all jährlich solche festgesetzt waren. In dem einen Jahre tagte zu Pfingsten die Generalversammlung de» deutschen Lehrer verein», die al» Lehrertag bekannt war, und im nächsten Jahre, gleichfalls zu Pfingsten, wurde die allgemeine deutsche Lehrerversammlung ausgeschrieben. DaS war teS 'Guten doch zu vieh Die deutsche Lrhrerwrlt wird mit Befriedigung von der erfolgten Vereinigung Kenutniß nehmen. -g- Im Anschluß an unsere Mittheilungen über dir Bor träge vr. Stublmann'S dürste noch von Interesse sein, daß der gleichzeitig anwesende, auS der Näbc von Kiloa in Deutsch - Ostafrika stammende Neger einige Jabre lang der treue Diener Uv. Stublmann'S gewesen ist, ibn auf allei» seinen Reisen ins Innere begleitet und ibn nach der Rückkehr zur Küste bei seiner Krankbeil aufopfernd gepflegt hat, ja sich hat für ihn Blut abzapfcn (tranSfusioniren) lasten. — Heule Abend 8 Uhr wird Herr ?. Or. Rock, die letzte PassionSandacht ini großen Saale deS evangelischen BereinSbauscS batten. Sein religiöser Vortrag wird die Passion des Herrn und die 7. Bitte deS heiligen Vaterunsers zum Gegenstände baden. —m. Die von Frau Auguste Busch so trefflich geleitete höhere Fach- und weibliche Gewerbeschule (Ccke der Harkortstraßc) batte für die jünzstverslosscncn Tage eine Ausstellung von Sckülerinnenarbeiten veranstaltet, die als ein erfreulicher Ausdruck der in diesem Institut er rungenen Leistungsfähigkeit gelten durfte. In übersichtlicher Anordnung fick, bietend, waren die gefertigten Arbeiten im ersten Stockwerk des AnstaltSgedäudeS zur ^ckiail auSgelezt, Stickereien. Nähereien, Puyarbeiten. fertige Kleider, Häkel arbeiten, kurz, alle Schöpfungen weiblicher Hand, wie sie die weibliche Gewerbeschule ausiübrcii beißt. Sauberkeit und peinliche Ausführung charaklcrisirten durchgehentS die Leistungen der Schülerinnen. — Unser Mitbürger, Herr Holz- und Kohlenhändler Moritz Snhr, in Firma Ernst Rabe'S Nachfolger, Burg straße Nr. 20, feiert heute fein 25 jähriges Gcschästs- jubiläu m. — Der Verein der Kellner und BerusSgenossen veranstaltet am 5. April in sämmtlichen Räumen des ElysiumS die I. Abendnntcrbaltung, verbunden mit Ball. DaS Nähere ist ans dem Anzeigenlheil zu ersehen. is. Ein Viertels«brbundert erfolgreicher Tbätigkeit schließt mit dem bcutizen Tage die weithin bekannte Leipziger Biergroßhandlung E- G. Canitz ab. AuS kleinen An fängen heraus hat der Gründer der Firma, Herr Christian Gott lieb Canitz, mit Hilfe seines ca. 20 Jahre jüngeren und am 1. April 1888 der Firma beigetretcnen Bruder», Friedrich Carl Canitz, daS Geschäft zu einem so großen zu gestalten gewußt, daß sich der Jahresumsatz auf circa 30 000 Hektol tcr beläuft. Die Firma erfreut sich der aus gedehntesten Kundschaft, die es erfordert, daß tagtäglich Bier wagenladungen auS Bayern hier einlanfcn. Zur Feier deS 25jäbrigcn Bestehen» deS Geschäft- sind nun aus der Actien- brauerei zum Löwenbräu in München und auS der renom- mirtcn ersten Actienbrauerei in Culmback zusammen circa 700 Hektoliter Bier auf Bestellung der Firma C. G. Canitz an dieselbe mit Extrazug abgcgangcn. Der 6 Ubr 12 Min. gestern srüb avisirle, aus 10 festlich geschmückten Doppel waggon- bestehende Zug wird am heutigen stillen Tag in den Räumen de» Thüringer Bahnhofs stehen bleiben, uni am morgenden Sonnabend entleert zu werden. Ein Eptrazug niit 70 000 Litern Bier, da» an einen. Tag verladen und den .stunden zugefahren werden kann, ist gewiß ein sichere» Zeichen flotten Geschäftsganges. 8. Leipzig, 30. März. Gestern Abend in der zwölften Stunde sind zwei Radfahrer, Mitglieder eine- hiesigen Vereins, auf der Chaussee von Taucha nach Leipzig in der Nähe der Eisenbahnbrücke von drei Männern meuchlings überfallen und von einem derselben mit einem dicken Knüttel derart mit Schlägen tractirt worden, daß sie wobl die geplante größere Ostertour unterlassen werden müssen. ES gelang leider nicht, die rohen Feiglinge polizeilich festnehmen zu lassen. ---- AuS dein Bureau deS Stadtthealers: Heute, Freitag, und morgen, Sonnabend, bleiben beide Stadttheater geschlossen. — Für die Ost erfrier tage ist da« Repertoire wie folgt entworfen: Der erste Feiertag bringt im Neiien Theater Mozart'« Oper „Der Schaujpieldirector", das Ballet „Der Berggeist" und Leoncavallo's einactige Oper „Der Bajazzo". Im Alten Theater findet die PremiSre de« neuen Sudermann'schen Schau spiels „Heimat!,", statt und im Carolatheater gelangt die »eueinsludirtc Operette „Die Großherzogin von Gerol stein" zur ersten Wiederaufführung. — Am zweiten Feiertage gebt Nachmittags 'Fl Uhr das Ballet „Der Berggeist" (Rüde- zahlt als Kindervorstellung zu ermäßigten Preisen in Scene Abends wird Weber'» Oper „Oberon" gegeben. Im Alten Theater wird die Operette „Die Großherzogin von Gerol stein" und im Carolatheater das Schäumtet „Heimath" wiederholt. — Am DienStag findet im Neuen Theater dir erste Wiederaufführung der neueinstudirten Oper „Der Ratten- säugcr von Hameln" statt. Der Borverkaus der Billet« für die Feiertags-Borsiellungen imit Aufgeld von 30 pro Biller) be ginnt an den Cossen des Neuen und Alte» Theater« morgen, Sonnabend, vormittag 10 Uhr. 8 Krystall-Palast. Zu den bevorstehenden Osterseiertogen bat die Direktion die umsajsendslen Maßnahmen getrosten, um in den kolossalen Räumen deS Etablissement- Tausende Schaulustiger und BergnügungSbedürstiger auinehnien und verpflegen zu können. Ta ist zunächst da» großartigeMarine-Paaorama im Kuppelbau der Alberthalle, welche- mit seiner eleganten Originat-Aus. stattung der inneren Schiffsräume sowohl, wt, mit der großartigen kunstvollen Ausführung LeS RundgemäldeS nebst Darstellung des oberen Original-Decks eines OceandampscrS zum Besuch eiiiladet. Dasselbe ist wahrend der Feiertage geöffnet nach dem Früdgoltes- dienste ununterbrochen bis Abends 11 Uhr. — Im Circus Schumani» in der Alberthalle finden groß» GalaäBorstellungrn statt, in denen sämmtliche Künstler in ihren Glanznummern auftreten. — In der neuen Halle findet Abend- von '/,8 Uhr ab großes Mtlitair - Concert von der vollständigen Regiinents- musik unserer 106er unter Leitung des Stabshautboisten Herrn I. H. Mattheit statt, während im Parterresaale am 1. Feiertag Unterhaltungsmusik slattfindet und am L. Feiertag die allgemein beliebten Leipziger Sänger Herren Hanke, Eyle, Hoffmann, Frank, Lipart, Frische und HerrmannS austreten. — Endlich sei noch der Station für tclepdoalsche Lpern-Uebertragung vom Stadt- theater, sowie des mit allem Comfort autgestatteten Wein- Restaurants Erwähnung gethan; da- letztere bietet mit seinen bequemen riuladenden Räumlichkeiten einen angenehmen Ausenthalt. — Im Schützenhause zu Sellerhausen veranstalten während der drei Feiertag» die allreiiommirleii Leipziger Ouariett- und CoiicertiLnger, die Herren Etsie, Müller- Lipari, Hossmann, Frank, Herrmanns, Friiche und Hanke ihre so belieblen humoristische» Concerte. Die Programme sind äußerst rcichhallig und biete», da verschiedene neue Nummern zum Vortrag gelangen, manche heitere Ueberraichung. Im alldeutschen Restaurant finden Frühschoppen- und Fainilieneoneerle bei freiem Eniröe von der Capelle der Torgaucr Pioniercapelte slatt; an die Concerte schließt sich am zweiten und dritten Feiertage Ball an: alles Weitere ist aus den Anzeigen zu ersehe». 8 Für die zahlreichen Besucher des herrlichen Nosenthotes bildet daS alircnommirle CasS-Reslaurant „Kaiser Friedrich" tsrüber CasS Hennersdorf) in GohliS eine» äußerst angenehmen Er- dolungspunct. Das Etablissement hat unter der gegenwärtigen Leitung eine großartige innere und äußere Umgestaltung ersaliren. Auch der prachtvolle große Garten wird neue Reize biete». Cs sei »ur erwähnt, daß außer den geräumige» Längs-Colonnadcn nun mehr auch die gieß Ouer-Cotonnade einteilig mit Fenster» ver sehen ist. BezugliUi der Bewirthschauung sei erwähnt, daß diese i» die Hände des allbewübrlen Wirthes, Herrn Schunke, über- gegaiigen ist und als eine vorzügliche bezeichnet werden muß. — In tcr Kircke zu Schenefeld veranstaltet der dortige Kirchenchor am dculigen Ebarsreita.ze NachmttlagS > -l llbr eine geistliche Musi l aufs üb rnng. An tcr Ausführung betkciligcn sich ferner Fränl. Elln Jansen (Sopran), Herr- Felix Schmidt (Tenor), sowie das Slreichqnartelt der Herren Krüger. Pfeiffer, Wüste fcld und Pbilipp, Mitglieder tcr Eapclle Günlber Eoblniz. Die Orgclvorträge hat Herr Cantor Kleine übernommen, in testen Hände» auch tie Lcilung tcr ganzen Aufführung liegt. In tem sein- sinnig zusainniengesteUlcn Programm finden sich Werke von Bach, Stein, Frank, Schubert, Mendelssohn, Psrelschner, Händel, MaScagni und Mozart. Auch ein von Herrn Eanlor Kleine componirle- geistliche- Lied: „Ans Gott" wird zum Vortrag gelangen. Dank tcr schaffcnssrentigen ansenernten Thäliglcit des Herrn Cantor Kleine bat sich »i tcr Kirch gemeinde Schönefeld ein rege» musikalisches Leben und Streben enlsaUcl, das bereits schöne Früchte gezeitigt bat und sicher lich auch bei dem bevorstehende» Concert znm Ausdruck gelangen wird. Hoffen wir, daß der Anssilbrung, deren Reinertrag zu kirchlichen Zwecken bestimmt ist, cm zahlreicher Besuch zu Tbeil werte, damit neben einem schönen künst lerischen Erfolge auch der edle Zweck in entsprechender Weise gefördert wird. —m. Adolf Lebnert'S St. Georgen-FrieS. Zur schmuck- und kunstvollen Ausstattung der Faz-adc de» neuen VergnügungS - Etablissements „Schloß DrachcnselS" in Gohlis bat unser heimischer, schassenslnstigcr Bildhauer Adolf Lebnerl in jüngster Zeit einen gewaltigen Fries vollcntcl, welcher, in Sandstein ausgesülm, als Bogen über den mächtigen Nundsäulen LeS Portals geführt worden soll. An seiner Ausarbeitung wird gegenwärtig slotl gearbeitet. Adolf Lelmert hat hier die Sage vom Ritter Georg ungemein lebendig verkörpert und ibr auch im steinerne» Bild die volle Poesie bewahrt. Trefflich ist die Hauplgestalt de» Ritter» aus dcnl bäumenden Roß ersaßt, ebenso glücklich da» all» der Höhle hcrvorkricchende Ungeheuer, tcni der Specrstoß de» muthigcn El. Georg den Tod bereitet. Rccl'is blickt über Farrnlrant und Tankieugeäst daS erlöste Königskind zu dem Ritter herüber, von links stürmt ein Knappe mit nn geduldig ani Slrick zerrenden Bluthunden nach der Kamps - statt bin. Eö liegt Leben und Bewegung in dem packende» Bilde, in dem sich wiederum Adolf Lehncrt'S Hobe Kunst bewährt. r. Lschatf, 30. März. Gestern brannte in Nochzabn kurz nach Mitternacht das »cugcbaute HauSgrundstück deS SchuhmachermeisterS Zimuierinann nieder. Der Milbcwobner, Gemüsehändler Möbius, welcher in einige» Tagen auSzicbc» sollte und leine neue Wohnung finden tonnte, bat an» Acrgcr über die Kündigung daö Feuer veranlaßt und sich gleich darnach an einem danebenstehcndcn Baume durch Erhängen das Leben genommen. ff Jol,a»ngcorgcnstadt. 27. März. Die hiesige Schul- sparcasse wies Ende März in 510 Büchern 5127 ^ auf. An 64 Eonfirmanden wurden im März 1216.zurückgezahlt. Die seit längerer Zeit geistesgestörte Frau de» Fuhrmanns Hahn in dem böhmischen Orte Ziegenschachl balle sich am vorigen Sonnabend in ihr väterliches HanS in Schw imiger bringen lassen und sich hier in den neben dem Hause befind lichen Brunnen gestürzt, wobei sie auch ihren Tod fand. — Am DienStag erkängte sich hinter dem Forstbause in Ziegen- schachl der Tagelöhner Dittrich. Derselbe sollte, weil er von dem Fuhrmann Hahn eines SiltlichkeilsverbrccheiiS be schuldigt worden war, von zwei Gendarmen verhaftet werden. Dittrich, ein bisher unbescholtener Mann, batte verschiedenen Personen gegenüber seine Unschuld betbencrt und erklärt, die ihm angethane Schmack nicht überleben zu können. ^ tCattleuba, 29. März. Gestern Abend batte der Vor sitzende deS Res ormvcreinS zu Dresden hier eine Ver sammlung abgehallen, welche von über vierhundert Personen auS den Ortschaften de» oberen GotllcubalhalcS besucht war. Der Referent war H. F. Hänichen aus Lockwiy, welcher eme lhsstündige Ansprache an die Versammelten hielt, die darin gipfelte: „Der Resormvercin hat eö sich zur Ausgabe gemacht, die Regierung zu veranlassen, daß sie durch Gesetze den Handel in andere Bahnen leitet, besonders den Börsen- bandol. Nach den großen BeifallSbe^rugungcn traten am Schlüsse deS Vortrages nur 78 Personen dem Rcform- verein bei. 2° Dresden, 30. März. Der König und die Königin, Prinz Georg, Prinz Friedrich August und seine boke Gemahlin, Prinz Johann Georg, Prinz Max, Prinz Albert und die Prinzessin Mathilde wohnten heute Vor mittag der Predigt und dem Hochamt, sowie der daraus stattgebabten Prozession der feierlichen Uebertragung des Allerhciligsteu in der katholischen Hoskirche bei. 2. Dresden, 30. März. Tie Jubiläumsausstellung der Gartenbaiigescllschast Feronia in der neuen städtischen Marklballe wurde beute Mittag I2llhr in Gegen wart der hoben Prolectorin des llnternebinenS, tcr Frau Prinzessin Friedrich August, feierlichst eröffnet. Prinz Friedrich August wokitte dein Fcstaet bei. Die Spitzen sämmllichcr Staat»- und städtischen Behörden waren er schiene». Am Nachmittag beehrten der König und die Königin die Ausstellung mit ihren Besticke, llni 1 llbr erschien Prinz Georg mit den Prinzen Johann Georg, Max »nd Albert, sowie Prinzessin Mathilde in den Ausstellungsräumen und nahmen eingehend Kenutniß von den AuSftcllnngögcgcnständcii. Christlicher Herein junger Männer. * Leipzig, 30. März. Im christlichen Verein junget Männer Vielt am gestrigen Abend Herr llr. Helmolt einen Vorlrag über: „Eine Episode aus der Geschichte des aus gehenden Mittelalters". Er behandelte darin den Zug nach Italien, den König Ruprecht von der Pfalz im Winter >401—02 unlernoimncn bal. Es ist dies eines der schmachvollsten Ereignisse deutscher Geschickte. Dock läßt sich gerade aus solch trüben Eapiteln der Geschickle manche gule Nutzanwendung ziehen. An dem vor liegende» Falle isl zu lerne», wie Optimismus in der Politik zu den ichwcrslc» Fehler» verleiten muß. Der Redner ging, nachdem er über die Wahl Ruprecht s zun» Uonige und über die damalige polnische Lage, besonders die Obcrilaliens, eine» kurzen llcbcrblick gegeben halte, näher aus die unglückliche Expedition ein. Er wies Nach, wie nickt allein die Zerrissenheit des Reiches »nd der tiefe Stand des Königlhums überhaupt, sondern vor Allem der Charaller- sehler Rnvrcchl's, sich von Freund »nd Feind imnier nur des Besten zu versehen, an dein traurigen Berlaufe und dem überaus kläglichen Ende des Jlalienzugcs di» Schuld trug. Au seinen Folgen bat die ganze übrige Rcgierungszeit des Pfälzer- gekrankt. Der Vorsitzende des Vereins, Oie. I>e. Dalinan, erinnerte in seinen Schlußworten daran, wie der Blick an traurige Zeiten in der Vergangenheit un seres dentschen Vaterlandes zuin Danke stimmen müsse gegen Gott, der »nS in der Gegenwart so viel Besseres gegeben, and gedachte in dielen, Zilsaminelibange auch des bevorstebendeu Geburtstages bes genialen Schöpfer» unserer ReichSversaffuug. Verein für Unterstützung hilfsbedürftiger verheiratbeter Wöchnerinnen. Leipzig. 30. Mürz. Im Saale der Loge Balduin zur Linde hielt gestern Nachmittag der Verein seine Jahresversammlung ab. Vor Lein Eintritt in die Tagesordnung vollzog sich eine ernste und zugleich erbebende Feier. I» Vertretung des Vorstandes der Loge waren Herr Bank- director 1>r. zur. Harrwitz und zwei Beisitzer erschienen, die aus Anlaß des Wegzuges der Frau verwitlwclen Bnrgermeister Itr. Cichvrius von Leipzig und des dadurch bedinglc» A»S- scheidens als erste Vorsitzende des mit der Loge eng verbundenen Vereins zur Unlerslntzung bilisbedärstiger verdeiralhetcr Wöchnerinnen der verebrle» Fra» den herzlichsten Dank barbrachlen. In einer An- spräche gedachte Herr I'r. Harrwitz mit herzlichen Worten der Verdienste die sich die nun Scheibende um den Verein durch länger als 25jähriges treues, segensreiches Wirke» als Vorslandsnittglied er worben habe. Seit seiner im Jahre 1827 durch Friedrich Götz ersolgten Begründung habe der in Rede stehende Verein edle Frauen gesunde», dir seine Zwecke fördern halten. Als leuchtendes Beispiel habe Frau veno. Bürgermeister Ile. Cichvrius zu gelten, die siel, allezrit ihrer An'gabe mit segensreichem Elser widmele. Ter Redner schloß inil den, Wunsch, daß der ewige Baumeister aller Welle» sie auch aus ihren, ferneren Lebenswege inil Segen beglücken möge. Al» äußeres Zeichen des Tankes überreichte der Redner der Ge feierte» eine koftbare Bluinenschaa!e inil Blumen. Ja Erledigung der Tagesordnung wurde von Herrn Kaufmann Biehl der Jahresbericht Vvrgctragcn. Deniselben ift zu enlnehmeu, daß im vorige» Jahre a» Wöchnerinnen zahlreiche Jrauen- und Kindersachen vertheilt wurde»: an Vaar kamen insgesanimt 3910.st zur Veitheilung Im Jahre 1802 betrug die Geiamiiitzahl der Uiiterslützungssalle 420, gegen 4«>0 iin Jahr« I89l; eS sind mithin im letzten Jahre 20 Fälle inehr geworden. Seit der Eröffnung der Tbüligkeit des Vereins in, Jahre 1827 waren bis Ende des Jahre- >801 17 E llnlerstützungssälle vor- fletoniiiikn; dazu sind die IW Fälle im Jahre >802 zu rechnen, so daß die Gesauimlzahl der bis Ende 1802 vorgetommenen llnter- slützuugsialle I8«»3l beträgt. Nuler den Einnahmen befinden sich Beiträge des »öings und der stöiiigin, des Prinzen Georg, de» Raibes der Stadt Leipzig u, s. w. Der Eassenbestand betrug am 31. December des Vorjahres t>54,78 .st Ausdrücklich erwähnt wurde, daß auch in den Monaten Juli und August dieses Jahres keine Anträge auf Unterstützung angenommen werbe». Hieraus wurde die Neuwahl des Vorstandes vollzogen. Als erste Vorsitzende des Vereins wurde Fra» Prvsessor lür, Weber gewühlt, die satznilgsgemäß ausscheidende» Tistrictsvorsteherinnen Frau Haupt- inann Schultz-TriniuS und Frau Hosmann.Schwab» wurde» wiedergewäbll. Nach Erledigung anderer Vereinsangelegenheiten fand die Bcr- sammlung ihren Abschluß. Vermischtes. Halle a, T , 30. März. Vom Besuche der Inter nationalen SanitätSconfercnr in Dresden kommend, trafen zahlreiche deutsche und ausländische Gelehrte, Acrzle und Hhgiciniker hier ein, unter ihnen Geh. Rath Professor Robert Koch, und begaben sich unter dessen Führung nack der bcnachbarlcn Provinzial-Jrrenanstalt Nietleben, in der im letzten Winter so unerwartet ein AuSbruch der Cholera erfolgte. — Gestern Abend wurde auf hiesigem Bahnbose bei Beobachtung von Signal Proben Bahnmeister DeliuS von einem Nangirzugc erfaßt, überfahren und sofort getödtet. s^firn lRiihrs, 30. März. (Telegramm.) Der „Rheinisch Westfälischen Zeitung" wird aus Siegen gemeldet: Der Wilddieb Dietrich, welcher am Freitag, den 23. d.M , Nacht« mit zwei anderen Verbrechern aus dem Siegcner GerichlSgefängniß entsprungen ist, bat heule Nacht i» Weidenau seine Ehefrau und drei Kinder ermordet. Die Spur de» Verbrecher» war bisher nicht zu finden. O IUo1plio1o>xr»pti, Le»1pl»«»t«»»tr»p^ «I«» vor» Du — LV-pLix, IVrSSÄ«»- VSrHir- LrSsIau, LL»iii»«VSr. Du »WW vrBippei». WWM» v»Kvi*»vn»>K»g vsKsi'monKsg gssvklossvn. kiluai'rl Grimmaische Str. 14, zwischen Markt und Neumarkt. Lr. vaei. is-! «rStze: S 5 « I unil I ILHnii«»'- u. V»n,vn-L1nvn>p§«, 7 8 0 10 11 1L —.40, —.4b, —.50, filr »«« Alter »»» L—2 2—» 2—L —.bb, —.60, —6b, —.70, —.7b, 4-S 5 « 4-7/8 8-S10 14-12/1» Sahrro. »«sei« nriet I»«,»« -4or1«-n. .80, —.85. .90, —.Sb
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