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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.01.1893
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1893-01-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18930110028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1893011002
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1893011002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-01
- Tag 1893-01-10
-
Monat
1893-01
-
Jahr
1893
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220 VolkswirWastliches. Me für dkcsni Thrll bestistimlea Sendungen sind zu richten an den verantwortlichen Redakteur desielben C. V. Laue in Leipzig. — Sprechzeit: nur von 10—11 Uhr Bonn, und voa 4—5 Uhr Nachm. Telegramme. 818 Berlin, 10. Haimar. Die Conferenz der Schweizer Cisenbahngesellschajten hat siir die Tauer de- Zollkrieges init Frankreich Frachlermäßigungcn sür Transporte verschiedener Einsnhrarliket an der südlichen, westlichen und nördlichen Landes- grenre nach der Westschweiz zugesagt, deren Festsetzung der nächsten Conferenz Vorbehalten bleibt. kk'1'1! London, 10. Januar. Die Cotirung sür di« Rio. Tinto-Obligationen wurde, angeblich wegen ungenügender hypothekarischer Sicherstellung, verweigert. Ausfuhr nach den vereinigten Staaten. * DrrSVrn, 9. Januar. Der Werth der Ausfuhr aus dem ConsulalSbezirk Dresden seiuschlicstlich Coiiiulatsagentur Zittau) betrug un letzten Vierteljahre 1892 M5 888 8 gegen 509 257 K im letzten Vierteljahre 1891. Es ergiebt sich sonach eine Zunahme um 96 68! L oder nahezu 18 Proc. Am stärksten, nämlich mit über 54'), Proc., sind an der Zunahme der Cxvortzisser Leinen- und Halblemcnwaaren bclheiligt, deren Ausfuhr um 52 526 S stieg, nächsldeni Bacher, Porzellan und Garn; photographisch« Papiere blieben um 19 570 tz zurück. 7 Plancit, 9. Januar. Der Werth der Ausfuhr aus dem Bereiche des amerikanischen ConsulatS zu Plauen i. B. beträgt im vierten Vierteljahr >892 966292,748 gegen 720678.78 Dollar im vierten Vierteliahr 1891. Tic MehrauSsuhr beträgt demnach 245 618,96 §. Die hanvt'ächlichslen Posten waren baum wollene Spitzen und Stickereien 207 258,28 8 4 Vierteljahr 189! 195 296,20 Sh Musikwaare» 215180,32 8 <195 224,98 -) und wollene Kleiderstoffe 4l8812,18 8 <259 644,41 -j AuS diesen Zahlen ist ein Auffchwung der hauptsächlichsten Industriezweige de« VogtlandeS zu erblicken. Wichtig ist auch die Tdatsache, datz im vierten Vierteljahr 1892 sur 61 425,91 8 baumwollene Strümps, waaren auSgesührt worden sind, während solche im Berichte aus das vierte Vierteliadr 1891 überhaupt nicht vorlauten, * Magdeburg. 9. Januar. Der Werth der Ausfuhr ouö dem hiesigen Cvnjulardtsirict betrug vom 1. Oktober bis 8l. De« cember: 1073 987 8 oder 818105 8 weniger als in derselbe» Zeit 1891. A» der Minderautsuhr war Kainit mit 199 427 8 <1891: lj84 875 8> und Zucker mit 139 457 8 <I89l: 848 604 L> bclheiligt. * Bariur», 8. Januar. Der Wcrlh der WaarenauSsubr ans dem hiesigen ConsulalSbezirk stellte sich im vierten Quartal >892 aus insgesamt»! 1 625 02i>8 oder um 141 744 8 höher als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Es gelangten zur MchrauSsnhr ui erster Linie an Hutbändern und Borden für 104 918 8. Vermischtes. Leipzig, 10. Januar. *— Beleuchtung des Hauptpostamtes zu Leipzig. Wie wir in den, „Elektrotechnischen Anzeiger" lesen, hat da- Hauvl- postaint zu Leipzig sich letzt auch zur Einführung von elektrischem Licht entschlossen. Da der Tclephonsaal zur Zeit neu gebaut wird, so ist hierfür eine VcrsuchSbclciichtnng geplant. Ei» l2picediger Gasmotor lTeutzeri wird ll2 Glühlampe» in diesem Saale speisen. Tie Einrichtung ist der Zweigniederiassung Leipzig von Schlickert L Co. übertragen worden. *— Aus dem hiesigen Dresdner Bahnbose wurden im Dccember v. I. 41 48t Fahrkarten verkauft, wozu noch 244 »arten zu den Linmsbusubersübrniige» zwischen diesem und den, Tbüringer Bahubosc und 2l6 Hundesahrkaeten zu rechne» sind. Erstgenannte Summe vcrtbeilt sich mit 17 085 auf einsache Per- sonenzugSiabrkartc» <55 1., 88>> kl. 6I20III. und 9980 IV. ClaffeV 15 420 ans Rückfahrkarten i2228 II. und 13 192 III. CI.H 1680 a»> EchnellzugSsalnkarten 161 l . 527 II. und 1042 Ul. El.). 5058 aut ErgänzungSsabrkarten und 2298 aus Mtlitairsahrkarten. Im gleichen Monate des Jahres 1891 wurden 42 915 Fahrkarten »eben 228 »arten zn den Omnibusübersührungen und 201 Hundeiahrkarteii entnoinme», so daß im letzlvergangrncn December der Fahrkarten verkauf um 1481 Stück zurückgegangcu ist, während 2l Personen medr den IlcbcrsiihrnngS - Omnibus beuutzicn, auch 15 Hunde mehr befördert wurden r^ Vdciunttz, 9. Januar. Die Papiersabrikation hatte während des letzten Halbjahre« 1892 ganz sühlbar unter dem Wasser Mangel zu leiden, kenn die Betriebe konnte» nirgends vollständig auSgenutzt werde», und es ist begreiflich, das, man in den belhe, ligteii Kreise» aus Mittel sinnt, t» Zukunst die Wasserzusuhr durch Anlage von Thalsverren oder Stauanlagen bester zn regeln. Das, aber da« AnslandSgeschäst sür die Papierindustrie iin Jahre 1892 besser war o>« das voihergegangene Jahr, lägt sich aus den Ergeb» nisten des Versandtes nach den Vereinigten Staaten und aus der deutschen Reichsstatistik erkennen. So sind z. B. aus dem Eonsulais bezirke Annabcrg im 4. Äicrieliahre >892 für 28 178 - Papier »ach Nordamerika gegangen, gegen für 8802 5 im gleichen Zeiträume des varhergcga»ge»en Jahres: es ist also eine Steigerung von >9 871 8 oder 509 Proc. zu bemerken. Was die sonstige Ausfuhr betrifsl, so bclrug sie in Toppel-Centiiern während der ersten II Monate: Davon gaiarn Ivö- naih 1«» >a>» Sn/,!,. Ilngeglättete« Packpapier Geglättetes Packpapier . Pdolvgrapdisches Papier Gold-, Silber- und buntes Papier 54811 Löschpapier Schreib-, Druck- und Zeichenpapier Papier, nicht besonders genannt. Sa. Die Steigerung der Ausfuhr in Gebrauchspapier ist sür das Erz gebirge besonders wichtig Dieser Umstand hat aber auch dazu bei getragen, die Vorräthe besonders zu lichten. sj Falkrnstcin. 9. Januar. Da« neue Jahr bat sich in Bezug der geschästlichen Lag« gut eingesuhrt. Ei» Arbeits- mauqel ist in keinem der dier vorhandenen Industriezweige vordauden. Sowohl in der Stickereibranchr wie in der Weberei wurden in letzter Zeit ArbeitSkräste verlangt Die englische» Gardiiienscibrikcii arbeiten sämmtlich Tag und Nacht. Untere Industriezweige be schästigen »ameutlich auch eine gröbere Anzahl weiblicher Arbeit« krafte und ist in letzter Zeit Nachfrage »ach denselben gewesen. —* Frankeiiderg, 9. Januar. Die diesige VeremSbnnk ist in der crireiiiichen Lage, aus da« Gi-schüstSjahr 1892 eine Divi dende von 7 Procent, vorbehaltlich der Genebiuigung durch die am 21 d. Mi«, stattsindende Geiieral-Versammluiig, zn gewabre» -r- An- dem Erzgrdirgk, 9 Januar. Im letzten Vierteliadr» 1892 ging die Bürsten« und Pinsrlsadrikation des Erz- gebirge» wieder recht befriedigend. Da» Iaht sich schon daraus er- rennen, dab auS dem Bezirke der ConsulatSagenlur Eibenstock vom 1. Oktober bis 81. December >892 siir 168«;,90 8 Bürstemvaaren nach den Bereinigten Staaten gesandt worden waren, während rm gleichen Zeiträume von 1891 nur sür 1158,25 K dorthin gegangen waren. Nach der deutschen Reichsstatistik wurden an Bürsten- waaren nach dem Ausland« versandt in Doppel-Cenlnern während der ersten 11 Monate Dave» ,i»«en >«!».' na» ttvl Siizland. Ver «I. 96750 118148 ? V 55244 65850 2 ? 5251 5162 884 2844 54811 54820 17478 14140 I l 097 Ilt^8 ? - 280989 3285:88 186008 3671 .'>56.,l :>6982 14197 746 .589748 6I6I88 0^512 H)I arobe seine l«l wo- England . : . 10017 9718 ... 47,7 5 127 2882 Summa 14 784 14 845 74«vc «Staaten 7tX» UM Sonach hat sich besonder« die AuSsudr feiner Burstenwaare» ge steigert. Bei grobe» Waaren tst auch die Schweiz mit GI5 und Holland mit 720 D-llkrn. vertreten. r dtreiz, '.».Januar Neben unserer Textilindustrie erkrent sich auch die Eiseneonslruction swerkstatt der Firma Louis Dix eine» groben Aufschwung» Nachdem die Firma 8 Enciibabnbrücken sür die Linie Jutcrdogk-Ireuenbrietzen. 8 grobe Dachconjlructtoncn für Behörden nach Hannover, Magdeburg und Berlin zur vollen Zuiriedendeil zur Au»sübr,ing gebrach! hat. sind der Firma inach der hiesigen „Landes-Ztg ") neuerdings die Lieseruiig eo >ai,im licher eiserner Masten sür die eteklrnche Slronenbadu in Edemnitz sowie die Herstellung einer grobe» Ci'rnbadnubersudrung ani Bahnbos Erfurt übertragen worden. Auch in elektrischen Anlagen leistet die Firma Dix ganz Vorzügliche« *—Acttenbraiicrei Erfurt in Erfurt. Nach Abschreibungen von 2!» 974,51 Gi stellt sich kür da« Jadr 1891 !>2 ein Reingewinn von 0l:k>»>.80 Gt heraus, von welche»! taut Beschlich der General Versammlung eine Dividende von 5 Proc. gleich 15 .st pro Aci>e geivadrt wird. Berlin. 9. Januar Monopol ans Sviritn«. Die „Post schreibt Seit geraumer Zeit war da« Gerücht verbreitrt. die Re gierung dcadsichtige die Einsührung eine« Monopols aus Roh spirituS. Trotz der in den letzten Tagen über dies Monopol ver öffentlichten Angaben begegneten diese Gerücht« in Fachkreisen vielfachen Zweifeln. Tie Spekulation griff sie indeb auf und brachte taranikin die Spiritus - Preise an der heutigen Börse bei lebhaftem Geschäft sür loco wie Termine um 90, rcip. 80 ^ in die Höhe. Diese Steigerung dürste indeb eher dadurch gerechtfertigt sein, dag der Preisstand ein niedriger ist und es nur eine- geringen Ansisbc« bedarf, um die Preise zum Steigen zu bringen. Tie Geltungsdauer des im Jahre 1889 zwischen Groß britannien und Bulgarien abgeschlossenen und bereits einmal verlängerte» Handel Sab ko in mens ist erneut bis zm» 8l. De- cenlber d. I. ausgedehnt worden. Tic Bortheile dieses Abkommen-, welche-« sür dir britische Einfuhr nach Bulgarien einen allgemeinen 8 proc. Werihzoll sestsetzt, finden während seiner weiteren Geltung«- dnuer aus Grund der Meistbegünstigung sür die deuijche Einfuhr auch ferner Anwendung. *— Berliner Borsen-Gerüchte. An gestriger Börse traten mit großer Beslimmlheit Gerüchte aus, wonach eine Fusion der Bochumer Gußslahlvcretns mit der Berliner Maschinen- abrik vorm. Schwartzkopss in ähnlicher Form wie die Fusion Krnpp.Gruso» in Aussicht genommen sei. Obgleich von wohlunter- richteter Seite dielen Gerüchten sehr bestimmt widersprochen wurde, waren die Conrse Anlaß, daß der gesammte SpeculationS- inaikt stieg. Erst gegen den Schluß der Börse fanden Realisationen latt. Tic Specnlation erinnerte sich daran, daß der Fusion krupp- Grusvn bis zum Tage des Perseetwerdeus ebenso bestimmt wider- sprochen wurde; sie schenkte daher den gestern erfolgten Dementi ivensg Glaube» nud combinirte bereits diese neueste Fusion in den verschiedensten Formen, welche indeb zweifellos als Erfindungen bezeichnet werden müssen. 0. II. Wirthjchastliche Lage, GaS »nd elektrisches Licht i» Berlin. Ter Vcrivaltungsbericht de« Magistrats über die Gasanstalten pro l89> 1892 constatirt, daß das Jahr, welche« für alle Zweige der Industrien, des Handels und der Gewerbe als ein güniligeS nicht bezeichnet werden kann, auch aus die Gas Production nicht ohne Eins! ns» geblieben ist. Wahrend das Jahr 1889 !>0 eine Steigerung der Gasprodnction gegen das Vorjahr um nahezu 6 Millionen Kubikmeter criordcrt batte und in dem Jahre 1890 9l eine weitere Erkühung derselben um etwa 4 Millionen »oihwendig war, ist in dem jetzt abgelausene» Jahre 1891 92 nur eine Mehrproduclion '>on etwa« wehr als 3'/« Miil. Kubikmeter zur Deckung des Bedarfs von (bas erforderlich gewesen. Neben de» allgemeinen Verhältnissen, welche die gesainmlc Industrie ungünstig beeinflusst haben, sind noch zwei Umstände zu erwähnen, welchen eine Einwirkung aus die Höbe der Zunahme de» Gasver- brauch« ziigeschneben werden »ins; Ter eine, welcher in fast allen Gasanstalten sich bemeiklich macht, beruht in der Benutzung der sogenannte» I»teniivlampen sür Gasbeleuchtung. Ter andere, ivelcher ipeciell in ganz besonderem Maße die Berliner Gas anstalten berührt, besteht in der Verwendung der Elcktricität zu Bklenchtungszweckeii. Sv hatte die Zunahme der elektrischen Beleuchtung im Gebiet de» Staiide-amtsbezirkS I, umfassend die alten Stadktheile Berlins, Alt-Kölln, Friedrichswerdcr, Torotheen- stadt iGeschästsgegend) bereits im Vorjahre eine Verminderung LeS GaSgebranchs uni 7,59 Pro«, hervorgeruse», und auch in diesem Jahre weist diese» Gebiet eine weitere Verminderung des Gasverbrauch», jedoch nur uni 0,52 Proc. des vorjährige» Gasverbrauch«, aus. Im Gebiet der Friedrichiladt beträgt die Gasverminderung 1,8? Proc. de« vorjährigen Gebrauchs. Ter geioinmic Gasverbrauch betrug 115086981 cbm gegen IN 761 641 des Vorjahres. Tie Gestimmt- zahl der vorhandenen elektrischen Bogenlampen betrug 18!>2 787«! gegen 6208 de« Vorjahre», die der Glühlampen 140 276 gegen 168 258; eS hat alsv eine Zunahme von 82 018 slattgesuiide» *— Berliner Stadtbahn, lieber die BcrkchrS-Enlwickelung bringt der „Berl. Act." einige Taten, denen wir entnehmen, daß in 1891 92 au Fahrkarten im Stadtverkehr 24,10 Millionen auSgegeben wurden gegen 22,10 Mill. im Vorjahr und 12,01 Mill. in 1886,87. Die Gestimmt Einnahmen aus den; Stadt-, Vororte- und Fern verkehr, welche sich 1882 83 ans 1,99 Mill. Mark beschränkt hatten, betrugen 1886 87 bereit« 8,Ol Mill. Mark, 1889 90 4,05 Mill. Mark, 1890!» 4,35 Mill. Mark „nd 189l 92 4,64 Mill. Mark, wozu noch 588 610 .öl <I8Ri9l 512 >91 .«6 Mietbcrträge kommen. Die Anlaaekostc» sind auf >»tgcsami»t 68,18 Mill. Mark scstgesiellt. *— Gebrüder Sachscnberg, Gesellschaft mit be schränkter Haftung. Die offene Handelsgesellschaft Gebrüder Sachscnberg in Roßlau ist in eine Gesellschaft »iit beichränkier Haftung unter Eingang« bezcichnetcr Firma »mgcwandelt worden. Zweck und Gegenstand der neuen Gesellschaft besteht in dem Fort- belriebc der ossenen Handelsgesellschast Gebrüder Sachsenbcrg in Rosstan seither zuständig gewesenen Untelnekiunnge», insbesondere der Eisengießerei nud Mnschincnsobrik in Roßlau a. E., der Schiffs- werst daielbst, des Verkehr«, und Winterbasen« daselbst mit allen Nebcngeschüilc». Es bleibt der neue» Gesellschaft die Erweiterung aller dieser Geschälte, die Ausdehnung aus ähnliche GeschäitSzweige, die Errichtung von Zweigniederlassungen an andere» Orten, auch die llebmnadink und der Betrieb ahiilicher Geschäfte durch Ankauf oder Pachtung jeder Zeit Vorbehalten. Da« Etammcapiial der Geselljchast beträgt 1 500000 *— Zuckcrhandel. Die Aeltesten der Magdeburger Kaust man»s<hast beriechen in ihrer Sitzung vom 7. Januar ». A. über Abänderungsvorschläge, betreffend die Notirunge» sür rassi nirten und granulirten Zucker, und beschlossen »ach ein gehender Veratdiing aus Antrag der Borjen-Eoinmissare: l> Es sei nach wie vor rassinirter Zucker täglich zn iiotiren; 2) e« sei in de» NotirungSsorinuIaren Knistallzucker 2 z» streichen, dagegen gemahlener Mell« beizubehalten: 8> bei der Notiriing seien nur Vertreter solcher Zntkerrasfflicrien znzulassen, die sich verpflichten, ihre Waaren dauernd am hiesigen Platze zu veräußern: 4) seien bei der Notiz Spannungen von .6, statt der bisher höchsten zulässigen von ' « .«! zu ge- statten; 5> die Notirung-n von granulirtcm Zucker seien an'ziigeben. — In Angelegenheit der Abänderung der Zuckerprobenchmer- Vorschrift wurde ein Schreiben de« Rübenzucker-Verein« zur Kenntniß gebracht, nach welchem dieser sich mit der vorgeschlagenen Veranstallling einer geineiuiamen Eonseren.z aller belheiligte» Handel«, kammeni »nl> sonstige» Körperschaften einverstanden erklärt. Es wird daher beschlossen, eine solche Conferenz in der erste» Halste des März in Magdeburg abzuhallcn und dazu alle betheiligte» Handels kammerii einzuladen. *— Siegeuer Eisengießerei Actien-Gesellschast. Im Jahre 1891 92 wurde ein Beiriebsgcwinn iin Betrage von 2514,76 Mark erzielt, von welchem 125,84 «i dem Reservefonds überwiesen und 2888.G2 .41 aus neue Rechnung vorgetragen werden. Hamburg, 9. Januar. In der vorgestrigen Gencral-Bersa nm- lung der Harburger Mühlenbetrieb«-Actienqesell schakt wurde die VerGeilung einer Dividende von !> Proc. beschlossen sowie eine Offerte des Bnnkhause« S. L. Rothschild in Berlin wegen Einführung der Aciirn an der Berliner Börie angenommen — Diese im Jahre 1888 begründete Actiengesellichast arbeitet mit einer Million Actiencapital »nd hat recht gute Resultat» erzielt *— Eontante»-Ei nfuhr in Hamburg. Boi, Harivich und London wurden 5 Kisten Gold sür die Rkich«bank zugesührt »nd von London 19 Kisten Gold sür die Reschsbank. L Deutsche Dampsschiss«.Rhederei zu Hamburg Ma» schreibt »n«: „Die arn 7. Januar obgeboltene außerordentliche General-Verian niliing der Deiit'chen Dampsichisss-Rbederei zu Hain b»rg, Kingstn-Liiiie. bat, wie der Telegraph bereit« meldete, den Antrag der Remiions-Eommission ans gerichtliche Hasibermechung der Mitglieder der früheren Vkiwaltung für die der Geiellschastl durch Schaffung der Ennda-Llnie bereiteten finanziellen Schabe» abgelebnt, und sie hat Recht getdon, jenen Antrag aus Haftbar' machiinq abznlebnen. Zunächst ist zu bedenken, taff ein langwieriger, vorali«sichstich durch alle Jnitaiizci' zu stchrender Proceß dem Ge- schäitsbetriebe der Gesellichai! überou« hinderlich sein müßte, ganz cidjesedkn von dem Resnttate, das dieser Proceß schließlich zu Tage fördern würde. Die Kosten de« Processes dürsten sich schätzungs- weiie <d. b nach inrisiischrr Schätzung! aus etwa >50(BObe- lausen, und es «st denn doch wirklich die Frage, ob eine Geselljchasl, welche bei einem Actieiicapilale von 7 500 060 Mark einen Verlust von 8G10000 ./I erlitten hat, ver niinstiger Weile eine» Proceß anstrengei, dark, der ihr schlimmsten Falle« 150,Oi« » «osten auierlegt. Diele Erwägung würde aller ding« nicht ausichlaggebend sein siir die Bcnrlbeilung der Sachlage, wenn nicht ein Vertieren des Proceffe« au« folgenden Grunken so aut wie sicher wäre. Zunächst ist sür all, Abrechnungen bi- ein- jchließlich de« Jadre« >890 Dechargr an Aussichlsraib und Vorstand seiten« der General-Versammliing erlbeilt worden Sßenn nun auch di,st Dechargeerthettiiiig a»> vom Auisickstsrath und Vorstand in der t^eühaslssuhruiig etwa begangene Versehen erst nach Verlaus von 5 Jakren lindende Kro't gewinn», so bleibt doch zn unter chciden ob di« etwa begangenen 2str eben tr tz heiseren Wilstn« vorgeksnimen oder »nr »i„ orr>,r >st iml^emciu sind. Wenn ein Mann, wie der Vorsitzende des Aussichrsrathe« der Hamburg«amenkauljchen Packetsahrt - Actien » Gesellschaft, in der bcregten General - Ber- ammlung daraus Hinweis«, daß der Beschluß betreff« Schaffung der Eunda-Linie aus der Initiative der Aclionaire hervorgegangen ist; wenn er ferner daraui aufmerksam macht, daß beim Bau der Schiffe nach Anweisung der Geaeral-Versammlung besondere Sorg- alt aus die Cajüleneinrichtung zu verwenden war, so ist seine Schlußfolgerung eine vollständig berechtigte, daß dem AiissichtLralbe, der in dieser Weise mit gebundener Marschroute entlassen wurde uud der nur die Beschlüsse der General-Versammlung au-sührte, nicht allein die Schuld dcigemessen werden kann, wenn da- Experiment mißlingt, weil die holländischen Passagiere, aus die man gerechnet, aiisbleibkn, und weil die Frachten, sobald die Schiffe der Sunda- Linie ans der Bildslüche erscheinen, zn weichen beginnen. Tie chasfung der Snndo.-Linie sei ebenso wie der Uebergang der Packet« iahrl-Gejellichast zum Schnelldaiiipierdienst ein Experiment gewesen, ein Experiment, da« man mit vollem Einverständnisse der Aclionaire gemacht habe. Diese« Experiment sei mißlungen, ebenso wie daS Experiment der Anschaffung von Schnelldampfern seitens der Packetsadrt hätte niißlingc» können; wenn inan den AussichtSrath und Vorstand einer Rhedcreigcsellschast sür jedes von ihnen in der Geschäftsführung mit Einvcrständiiiß und Billigung der Aclionaire gcinachlc Experi ment gerichtlich belangen und finanziell haftpflichtig machen wollte, dann würden sehr bald keine Männer sich mehr finde» lassen, welche bereit seien, die Leitung eines SchiffsahrtSunteriiehmenS in die Hand zu nehmen. Diese Worte, zumal da sie vo» so gewichtiger und sachverständiger Seite kainen, wirkten einschlag- gebend und die Aclionaire lehnten den Antrag aus Klageerhebung ab. AuS dem Umstande aber, daß diese Ablehnung nur mit 1979 gegen 1987 Stimme» erfolgt ist, darf gefolgert werde», daß allein die juristische Aussichtslosigkeit der Klage die entscheidende Majorität zuiammengebracht hat, und Laß nicht allein die Minorität von 1987 Stimmen, sondern auch eine namhafte 'Anzahl von Stimmen der Majorität vollständig überzeugt war und ist, daß die Mitglieder der früheren Verwaltung, zumal aber die vier Herren vom früheren AussichtSrathe. nicht immer die durch da« Handels- gcsetzbuch den Leitern von Actien-Gesellschasten ans Herz gelegten Pflichten eines ordentliche» Kaufmanns erfüllt haben." *— Eisenbahn Geestemünde - Buchholz. Tie Antwort des preußischen Ministers auf die von dem zur Förderung dieser Angelegenheit gebildeten Eomitü eingercichtcn Petitionen ist jetzt ein- gegangen. In der erste» Petition war da« Ansuchen gestellt, den Oberbau siir die projectirte Bahn Geestemünde-Bremervörde <mit Wcitersiihrung nach Stade) derart herzustellen, daß ans derselbe» ohne Weiteres der Bollbahnbetrieb eingesührt werden könnte. Ter Minister hat hieraus insofern günstig geantwortet, al« er erklärt hat. daß er die Sache in Erwägung ziehen tvvllo. In einer weiteren Petition war dann daraus ongeiragcn worden, einer zu bildenden 'Actiengesellichast die Vorconccssion für den Weiterbau einer Bad» von Bremervörde nach Buchdolz zu erthcilen. Die hieraus ge- wordene Antwort lautet weniger günstig, doch hofft man durch mündliche Verhandlungen mit dem Minister dein Ziele näher ge- lange» zu können. Zu dem Zwecke wird sich in nächster Zeit eine Deputation nach Berlin begeben. *— Elbc-Trave-Eanal. Wie der „K. Z." auS Lübeck tele graphisch iiiitgelhcilt wird, sind die Verhandlungen zwilchen Preußen und Lübeck, betreffend dcn Elbe-Trare-Canal, abgeschlossen; Preußen trägt 16, Lübeck 18 Millionen zu den Koste» bei. >V-o. Prag. 9. Januar. Vom Prager Zuckermarkte. Die erste Jannarwoche pflegt sich niemals durch besondere Lebhaftigkeit des Geschiffte« auszuzcichnen und blieb mich diesmal dieser Tradition getreu. Wohl hatten wir bei Eröffnung des Geschält» eine Steige rung sür prompte Waare zu verzeichnen, welche jedoch alsbald, »ach-e», die wenigen erübrigten, noch erforderlichen Deckungen sür Amerika vollzogen waren, in der nun folgenden Gcschäitsslille iuccessive wieder verloren ging. Im Jnlande blieben Hauptkauscr die Raffinerien, wodurch sich zunächst sür Aussig loco gegen Aussig Landungsplatz ein Mehnverlt, von ca. 5 Kreuzer herausbildctc, während die Prämien sür Rasfinericflalioncn sich allgemein rveicnllich steigerten. Besondere Lebhaftigkeit ist wohl zunächst im Markte überhaupt nicht zu erwarten, zumal man allgemein geringem svec»' lativen Interesse begegnet, da alle Welt von der guten Position des 'Artikels durchdrungen ist und Meinungsverschiedenheiten nur darüber bestehen, obdieicPvjilionbereitSeScoinptirl erscheint oder nicht. Hier bat die Deeen.bcr-Statistik nicht günstig gewirkt, weil wie in der AnSsuhr von Rohzucker gegenüber dem Vorjahre »m 530 000 D.-Ctr. zurück geblieben sind, »in welches Quantum unser Lagerstand größer ist. Es ist dies lediglich eine Folge deS frühzeitigen SchiffsohrtSschlusseS, welcher die Waare an den böhmischen llmschlagplätzen zurückg»' halten hat, die iin Vorjahre in Hamburg den Lagerstand Lurch Monate alimentirte. Auch sür Herbst kam es zu vereinzelten Trans- actiouen beim Preisstand» von 16,15 fl. Frachtparilät Aussig, doch blieb da« Ansgcbot der Fabriken immer »och sporadisch und icden fall« weit zurück hinter den vorjährigen Umsätzen. In raifinirter Waare legte sich die englische Kundschaft in jüngster Z<stt große Relervc aus, wodurch auch in diesem GcschäsiSzweige, zumal mit Triest gar kein Verkehr stattsand, Geschäft-stille eingeireten ist. Nur der inländiiche Verbrauch hat erhöhte Ansprüche an die erste Hand gestellt und in Folge dessen zu einer ziemlich allgemeinen Preis- erhöhung aus 36,25— 36,50 fl. sür Rasfinaden geführt. *— Gegen die Buschtiehrader Eisenbahn-Gesellschaft, welche bekanntlich die verloosten Stücke ihrer üproc. Prioritätsaiileihc nur i» Silber zahlt, war in Frankfurt a. M. von einem Besitzer von 84tXX> -4k verlooster Prioritäten der 1868er, 1871er und 1878er Emiffioncn Klage ans Einlösung in deutscher Reichswährung erhoben worden. Bon diesen Emiisione» tragen jedoch nur die Obligationen au» dem Jahre 1871 die ausdrückliche Bestimmung, daß sie in Frankfurt a. M. zahlbar sind, während t>ezügtich der anderen die Klage diirchgesctzt war, daß die Buschtiehrader Eisenbahn in einer besondere!, Kundmachung Zahlung in Frankfurt versprach. Ja dem dieser Tage vvr der Eivilkainmer anstehenden Termin wurde der Einwand der Incompetcnz erhoben, woraus Kläger be hauptet, daß die Beklagte hier in Frankfurt Vermögen besitze, nämlich Guthaben au« der Berkebrsabrechnung bei der konial. Eisenbahn direction. Weil die Beklagte dies bestritt, prodncirtc der klägerische Anwalt ei» Schreibe» der königl. Eiscnbahndircction, worin dieselbe mitlhcilt, daß sic das VcrkehrSgulhaben au« dem Monat September, in welchem die Klage angeslellt und Arrest gelegt wurde, bei der Regierungs-Hauvtcasse in Wiesbaden hinterlegt habe; daraus folge, daß zur Zeit ein Guidaben der Beklagten hier besiehe. Tie beklagte Bahn konnte sich bieraus nicht erklären, woraus die Sacke aus de» März vertagt wurde. <Frks. Ztg.) 5VT8 Wien, 9. Januar. In der heutigen Evnserenz im Finanzministerium wurden, wie das „Fremdenblatt" meldet, vor- iiehmlich eine Reihe technischer Telailsragen der Valuta- operation erörtert. Ter Beginn der eigentliche» Verhandlung«» sei sür Mittwoch in Aussicht genommen. Bei de» bevorstehenden Confcrcnzcn bandle cs sich um die Konversion der sünsvroccntigen Märzreiile i.n Geiainmtbelragc von 238 Millionen in eine vicrprocentige Kroiienrentr, dcr sunivroceniigen Vorarlberger Eiseubalmobligationen un Betrage von 5 940 000 sl. und der 4' ,proc. Rudolfbah».Obli gationen in vierprocentige Kreneneisenbahn-Obligatione». Ileberdtes sei der Finanzininister l>r. Sleinbach ermächtig», etwa 190 Mil lionen Gulden Goldrente zu begeben, uni Len österreichischen An tbeil au der Fundirung der Staatsnolen zn beschaffe». Ein Theii dieler Goldrenle soll jetzt gleichfalls zur Ausgabe gelangen. E« bestede die Absicht gleichwie in Ungarn auch in Oesterreich einen Theii der Titres lest und einen The,: in Option zu übernehmen. *— Tie Ziiisverkürzung der 8procent. StaatSbahn- Prioritäten. Aus Wien, 7, d. M., wird der „Frks. Ztg." ge schrieben: „Entgegen der hier und da noch immer bestehenden An »ahme, al« ob die Staalsbahnverwciüung zu einem solchen Eni gegenkommen sich bereits cnlschlosicn hätte, wie die ersten sangninen Mlttdeitungen einiger diesigen Blätter dies glauben »lachte», erfahre ich bestimmt, daß die Verwaltung, »nd namentlich Herr v, Taujsig, sich tdatsächlich darauf beschränkt, eine gewiss« Geneigtheit zu Vcr> gteichsverdandlungeii iiijoseru zu bekunden, al- zugegeben wird, daß, falls die Obligationaire einen gütlich«» Ausgleich wünschen, die Verwaltung solche Verhandlungen nicht ablchiien werde. Speciell die wiederholte Angabe eines hiesigen Blnttes. daß die Nachzahlung der gekürzten 10 Procent aus Len vor,adrigen Septeniber-Eoupon jcho» be'chlosien sei, sa auch die Vrllzablung de» März-Eoupon« in AnSsicht stehe, wird mir von zuständiger Seite ausdrücklich al« absolut unrichtig bezeichnet; von ein:r Nachzahlung bezw Voll zablung könne erst dann die Rede sein, wenn entweder die Proceffe zu Ungunsten der Staal»badn entschieden werden sollten, oder nach dem die Angetegeuheit durch eine» Vergleich zum An-lrog gebracht wäre." — Wenn die« wirklich di« Auffassung der Siaoisbabnvcr Wallung ist. und wenn sie nicht etwa nur cuien Schritt de« C»ra tor« zn veranlassen wünscht, um den Anschein der Initiative von sich abznleiike». so wäre er dn« Eiskachste, sie ließe nunmehr die Proceßverhandlungeit oh»« weitere Verschleppung-versuch« ihren Gaug gehen. Tenn e- darf als feststehend betrachtet werden, daß von den Obligatirnairen dir Initiative zu den letzthin aus Wien berichteten Vergleichsbestrebungen nicht au-geaangen ist, und daß veciell bei len deutschen Interessenten auch keinerlei Geneigtheit zu derartigem Vorgehen besteht. Oesterreichische Südbahn. Für die Actien der Oester- reichische» Südbahn, die aus den Eouponzuschlag hin in den letzten Wochen stark geworfen worden waren, zeigt sich zunehmendes Interesse. Die großen Mehninnahmen, mit welchen die letzten Aus. weise der Leslcrreichischen Südbahn abgeschlossen baden, konnten allerdings angesichl« der durch Schneeverwehungen hervorgeruscnc» mehrtägigen Verkehrsstörung nicht so recht zur Geltung kommen, iinmerhi» gelangt man an der Börse nach und nach wieder zur Einsicht, daß der Rückgang, welchen da» Papier in den letzten Monaten erfahren hat, sachlich nicht zn rechtfertigen ist, zumal die VcrkrhrSverhältnisse sür da» Unternehmen sich günjliger zu gestalten scheine» al« seit langer Zeit. Tie Gerüchte, mit welchen man die Besitzer zu ängstigen versucht bat, daß die Oesterreichische Südbahn ür 1892 keine Dividende werde vertheilen können^ erscheinen an- gesichls der Einnahme-Gestaltung so hinfällig, daß man nicht be greifen kann, wie sie überhaupt ernst genommen werden konnten. MlUlnnS, 9. Januar. Der Schatzmiuister Grimaldt empfing in den letzten Tagen wiederholt de» General-Director der National, bank Grill», welcher ihm Vorschläge wegen Verschmelzung der jenige» vier Zettelbanken, die Aetien-Gescllschaften sind, zu einer EiuheitSbank unterbreitete; auch zwischen den in Rede lehenden Instituten schweben bereit» dteserhalb lebhafte Verhand- lnnge». Die Bauen di Napoli und die Baues Sicilia sollen nach dein Project selbstständig erhalten bleiben. 1VP«. Petersburg, 9. Januar. Ta bisher bei Zollzahlungen der laufende sowie dcr vorhergehende Coupon von den Gold- anlei Heu angenommen wurde, so hotten di« mit halbjährigen Coupons versehenen älteren Goldanleihen einen Vortheil vor dcn mit vieteljäbrigen Coupon« ansgestakteten, seit 1889 emittirlen Goldonleihen. Um diesen Unterschied auSzugleicheu, ist jetzt die Bestimmung getroffen worden, daß außer allen bereits iäll'gen Coupons jeder Coupon zur Zollzahlung giftig sein soll, welcher tu pülcstenS 6 Monate» fällig wird. <S Au- Charkow wird berichtet: Die Preise für Baum wollen waaren des polnische» und Moskauer FabrikgebieteS sind —'siegen, und zwar um einvicrtel bis ein Kopeken aus dcn Arschin l Arschin — 0,71119 in. Ferner erwartet man auch eia Steigen der Preise für andere Tuchsonen. *— Vom englischen Geldmarkt schreibt der „Econ." u.A.: Wie «S sich vorauSjebe» ließ, sind die Sätze diese Woche gewichen, und beste Tremzonatswechscl notircn jetzt zu 1'/« Procent. Man erwartet eine Reductio» der Banksätze, aber die Direktoren haben vorsichtig gehandelt, bis jetzt keine Veränderung vorzunehmcn Sie mögen gezwungen werden, hcrunlerzugrhen, weil eS nicht recht ist, daß dcr Banksatz, nach dein sich ein so großer Theit der Fiuanzgeschäste des Landes richtet, thalsächtich ein fictiver Satz ist. Wenn jedoch die Bank auch jetzt Gold zur Ausfuhr verlier!, wenn Ocsterrcich-Uligar» sich vorbereitet, weitere Maßregeln »ur Aus- sührung seiner Währungsreform zu »reisen, und wenn so grotze Unge- wißheit über die Finanzpolitik der Bereinigten Staaten besteht, so ist cs jedenfalls Pflicht der Tirectoren, ihre Reserve zn schützen, so weit sie können. Ter Markt hat sich zeitweilig der Eoatrote entzogen, dieselbe wird aber größer werden, wenn die Steuern einkommen. Tie DiScontokäuser uud Wcchselmakler warten desbalb aus die Schritt« dcr Bank, haben ober einstweilen die Sätze sür Depositen aus 1 Proc. für Geld aus Ruf und 1'/. Proc. für Geld aus kün- dignng reducirt. — Am Anfang der verftoffenen Woche war dcr 2 ilbermarkt sehr ruhig. Am Dienstag trat ein Fall von "<1 bi« 37'/, <i in Barren ein und 8'' ,, cl i» mexikanischeil Dollar«. Diese Preise blieben bi« TonnerSiag unverändert. An jenem Tage stiegen sie '/, ck, und am Freitag bewegten sie sich ebensall« ein wenig auswärts. >VDö. Washington. 9. Januar. Iin Senat wurde die neu eingebrachte Bill, betreffend die Suspendirung der monat- iichen Silberverkäuse, berathen. Dieselbe dürfte in der gegen- wärtigen Session, wie der Senator von Colorado erklärt, keine Aussicht aus Annahme haben. Post-, Telegraphen, und Kernsprechwesen. *— Der Firma Elkan L Lo. in Hamburg, welche seit 25 Jahre» die Vermittelung des überseeischen Packetverkehrs siir die Rcichs-Postverwaliung besorgt, ist von dcr kaiserlichen Ober- Posidirection da« nachstehende Anerkennungsschreiben zugegangcn: „Mit dem Eintritt des neuen Jahres vollendet Ihre Firma eine 25 jährige Thäiigkeit im Dienste der norddeutschen Bundes- und de. Reichs-Postverwaltung als 'Vermittlerin des Postsrcichtstückvcrkehr: nach und auS überseeische» Ländern. Es gereicht mir zur bcsondercn Freude, Ihnen zu diesem Tage meine volle Anerkennung und zugleich den Tanl der Poslbehörde sür die ersprießlichen Dienste anSzusprcchen, welche Ihre Firma in der langen Reihe von Jahren der ReichS-Posl- venoaltiing geleistet hat." Königliches Amtsgericht Leipzig. HaiiScl-rrgtstcr. -l»> 7. Januar eiiigrtragci«: Daß die den Herren Franz Julius Georg Pezold und Wenzel Eduard Sckade für die hiesige Airma P. Scbunck 6 Co. »rthrilt gewesenen Proeuren erloschen sind und Herrn Wilhelm Ludwig Gebtjarü Jugler sür diese Firma Procura crthcil; worden ist. Taß die Firma E. Vcrnseld in Leipzig aus Herrn Emil Stern hier übergegangcn ist und dieser künftig Emil Stern vorm. E. Bernfcld firinirt, sowie, daß die der Frau Adele Bernfcld gcb. Kanncr und genanntem Herrn Emil Stern für diese Firma erthcilt gewesenen Procnren erloschen sind. — Daß Herr Friedrich Robert Ronngcr au« der hiesigen Firma Borman» Ronnger als Mitinhaber aus- geschieden ist. — Ter Uebergang der hiesigen Firma A. Böhr ans Verrn Julius Louis Oscar Looß hier. — Tie Herren Oito Gustao Paul Brinckniann und Max Adolf Wendelin Brinckmann als Procuristen der hiesigen Firma „Kunst-Anstalt von H. Gustav Brinckniann". — Tie Firma D. G. Schüssel in Leipzig (Sceburg- siraße Nr. 35) und als deren Inhaber Herr Wilhelm Goilfri ö Schöffel daselbst. — Tie Firma „Leipziger Tatter'all, Ed. Schlupv ' in Leipzig <Elsterstroße Nr. 22 24) und al- deren Inhaber .Herr Julius Eduard Schlupp daselbst. Zahllmgs - (5il»stcllungeu rc. «amen AalcnKn, Üriftlain. LLe»h. c^Ulto L,»h. Kauimann Tbeodor Hntch. Kaufmann Wchaeri Nmitzericht Ä - LItena Ullona S.«, 'S kl » 4» KN A 21 l i. ' V>,!iii E'rilin K8 LK2 L8 caiieeberz -8 8 2 >' : r-tannhenn tz.l wr »I.» 3U T'ibmissionci, im Januar. >4. Dresden, Garnison-Verwaltung, Eiserne Bettstellen; 14. Erfurt. BclrirbSamI. Gasleitung; 15. Dresden, Sächsische Staatebahnen, Verkauf von Asche und Schlacke. Einnahme -> Answeise. *—Oslrau-Friedlanver Eisenbahn. Tecciiiber 22338 fl <-t- 1920 fl ), zusammen 294 09? st. <-s- 9268 fl ). Literatur. Versichern»»» «egen Vonrsverluft. Das Bankhaus Earl Neuburyer in Berlin, Französijch« Straße 13, veröffentlicht auch in diesem Jadre unter dem Titel „Kalender sür die Bersiche- riing gegen Eonrsveriust" eine Tabelle aller Ler,caigea Wer:h- pap„re, welch« im Lause de» Jahres mit Verlust zur Ziehung ge« langen und ron demsc.ben gegen diesen Loursverlust in Versichcruiig genomme» werten. In dem Kalender wird dir Versicherung gegen Coursvrrliist Nar und eingehend erläutert, so daß sich Jedermann unscbwer in der Angelegenbeit inkoriniren kann, auch sind zur Orientirung über die ungesahren Kosten der Versicherung bei jedem Papier diejenigen Prämien angegeben, zu denen >m Jadre 1892 ver sichert wurde Der Kalender wird von der Versichernngs-Abiheilun j de« genannten Banknanje» an Jedermann gratis und franco aus- gegeben reiv. übersandt. Tie Gefahr, eine» Verlust Lurch die Anier- tiiationSziednng z» erleide», w ichst von Jahr zu Jahr, da di« Zahl der >m Umlaut besindlichen Stucke von Ziehung zu Ziehung ge ringer wird, während der an-zuloosend« Betrag bei jeder Zieh»»,
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