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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.08.1893
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1893-08-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18930803015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1893080301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1893080301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-08
- Tag 1893-08-03
-
Monat
1893-08
-
Jahr
1893
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Ü457 Todes-Anzeige. Gestern Morgen «alschlief unsere gute Mutter, Schwieger- und Troßmutter IN». Linola iskli. Sosrosks im Alter von 85 Jahren. Die- zeigen allen Freunden und Bekannten zur traurigen Muhri-t an tlrnut lluuo» herx und Frau aeb. Soei-veüe. Beerdigung findet Freitag, den 4. August, Nachmittag 4 Uhr vom IodauniS- sriedhos au« statt. Heute Nachmittag 4 Uhr entschlief sanft und ruhig nach kurzen, aber schweren Leiden meine theure Gattin, unsere liebe Mutier, Tochter, Schwiegertochter, Schwester, Nichte und Cousin« Mara Änna Marie Liiuverlich geh. Ludervig. L--Gohlts. den 1. August 1893. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen !»>»»» diituderltcli. Di» Beerdigung findet am 4. August, Nachmittag« '/«b Uhr vom Trauerhause L--Gohli-, Breitenselder Straße 14, aus statt. 8oMvv-vaä. irnt»H>»eI>« Isntttpf.. I^Is^IiIIL« u»i>t«t»vu Ibe»»«:!»«-IIEel. Fir Herren vo»8-' ,1 u.4-9 Ubr. Da,»«» v. 1-4 lldr täglich. ZLittinrii- II. HauSdädrr zu ,eder Tageszeit. L?E»«»,».4Vena,»;,», <)/dO Tai»»»: Tieiist., Donnerst. u.So»nab.v.".S- i>^LL V»KLLLLL1»L»»»SLU^V . '/,n u. Montag. M»tw.. Freit, v.' .9 ö Utir. öodruwL-SLck, Bliicherstr. 18. W„»»c»-Bnvcr, lrttititllll. Ulnffcr» Laitv- u. EurbüScr. T>iuit>i-B»Ser. Näheres Proivect. «lLrivii-vLS. AMZLDi..«. D°mi.,«. g..ii.«. u«. Dame»: Mont., Mitlw., Sonnab. 8—'/,5> mit Wellenschlag Lorzügl. Toucheu-Wattnenbäder. — Jederzeit Schwiinin-Unterricht. — Pferdebahn. 350 000 Liter täglich ständiger Wasjer-Zu- und Absluß. Krystallkl. Wasser <Lentvc»l»Vnd 9 Nalltivörsche» 9. 8MilillllI>ii88ili 21)o Damen: Montag, Mittwoch, Freitag Vormittag v. '/,9—1l U.< Dienst., Donnerst., Sonnab. Nachm, v. '/,2—5 U. Nuss Dampf-, Dourb.- u. Wannenbäder, Echwiinmliittrrricht zu jeder Zeit. Nrhstalttlares Brunnenivasser. Alle i»rvir»l>schc» Bäder »ach ärztl. Voiichrikt. UAßeH««H e> 8ekee>mmd»,,I» 401 Dainen: Dienst.. Donnerst. Sonnab.'/«9- oock Veiieubaij Montag, Mittwoch. 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All« fstr diese» Theil bestimmte» Sendungen sind zu richte» au de» verautwortlichea Redacteur desselben L. (L. Laue in Leipzig. — Sprechzeit: nur vou 10—11 Uhr von». u»d vo» 4—5 Uhr Nachm. Fernsprechmeldung. RDV. Berlin, 2. August. Falls Rußland den Maximal- taris auch gegen diejenigen Producte Deutschlands in Anwendung bringt, welche nach Finnland eingeführt werden, wird deutscher seits sofort mit dem 50 pro:. Zollzuschlag auf russische Provenienzen geantwortet. ES sind alle Vorbereitungen getroffen worden, ui» die Zustimmung des Bundesraths zu dieser Maßregel schleunigst hrrbetzusühren. Telegramme. ^k-n. Prag, 2. August. (Privat-Telegramm.) Die Elbschiff, fahrt ab Laube-Aussig-SchSnpriesen ist heute versuchsweise wieder ausgenommen worden. V/. Lodz, 2. August. (Privat-Telegramm.) Die Baumwollen- fpiaaerei von M. A. Wiener in Lodz, welche auch in Jdunska- Lola ei» Etablissement hat, wird in eine Actien-Gesellschaft mit 1'/» Million Rubel Capital umgewandelt werden. Petersburg, 2. August. (Ofsiciell.) Das Zovdeparte- ment schrieb den Hafenzollämtern vor, vom 20. Juli alten Stiles ab von den Schissen, welch« unter deutscher Flagge einlauien, bi« erhöhte Laststeuer, nämlich 1 Rubel pro Last, beim Einlaufen und ebenso viel beim Buslausen zu erheben. Ferner verfügte der Finanzminister im Einvernehmen mit dem Minister des Acußern, vou Boden- und Industrie-Erzeugnisse» Deutschlands nebst dessen Eolonien vom 21. Juli ab die Zölle mit sünszigvrorentigen Zuschlag »u erheben. (Vergl. unsere gestrigen Fernsprech- meldungrn.) Dieser Zuschlag erfolgt für Maaren, welche in den Paragraphen eins und zwei Punrt zwei des Gesetze« vom 1. Juni 1893 benannt sind, zu den durch dieses Gesetz stipulirten erhöhten Zöllen, für alle anderen Maaren zu den Zölle», die mittelst Tarif» vom 11. Juni 1891 festgesetzt sind. Die Verfügung tritt in Kraft am 21. Juli a. St., sie erstreckt sich nicht auk Maaren, welche bei dem Inkrafttreten der Versitzung in den Zollspeichern lagern, ebenso wenig auf Maaren, deren Frachtbriefe bei den Zollämtern im Laufe deS ganzen 21. Juli bis zum Schluß der Zollamtsstundeu übergeben werden. vvDL. Chicago, 2. August. Ter Silbercongreß, zu wel- chem 800 Delegirte erschienen waren, wurde gestern eröffnet. Der Präsident hob m seiner Eröffnungsrede hervor, die Zurücknahme der Sdermanakte ohne Ersatz durch eine andere Maßiiahme würde der endgiltige Untergang des SilbergetdeS als WerihmesserS sein. Gold allein könnte «ine hinreicheud« Grundlage sür den Münzumlauj nicht bieten. Die Leipziger Messe. Die in Berlin seit März bestehende „1893 er Vereinigung für Veranstaltung einer Vermesse in Berlin" setzt alle Hebel in Be. wraung, die Fabrikanten nach der Reichshauptstadt zu ziehen; wie diese darüber denken, mögen folgende Briese beweise». Ein große« HauS aus Grünhainichen schreibt: „Wir theilen Ihnen hierdurch mit, daß die hiesigen Firmen, welche di« Leipziger Messe besuchen, alle sür die Beibehaltung der- selbe» sind, und zwar derartig, daß die Oslermcsse bleibt, wie sie ist, die Michaelismeffe dagegen mit de» ersten Montag nach den 15. August beginnt, d. h. die LngroSwochel Solches ist bereits in dem Sinne auf den Fragebogen der dortigen Handelskammer von allen geantwortet worden und wird bedauert, daß nicht bereits dies Jahr schon, als Gegengewicht sür Berlin, mit der früheren Abhaltung der Michaelismeffe begonnen werden konnte." Au- Olberuhau schreibt ein Fabrikant: „Ich habe für Sonn, abend, den 29. Juli, eine Versammlung derjenigen Interessenten ein- berusen, welche wünschen, daß die Frühjahr«- und Herbstmessen nicht nach Berlin verlegt, sonder» in Leipzig dauernd verbleiben. Ich lüge noch hinzu, daß man hier allgemein wünscht, daß die Messen in Leipzig verbleiben mögen und hat man sür die Bestrebungen der neue» Berliner Bereinigung nur «in geringes Interesse." Aehnliche Informationen hat der Meß-Ausschuß des Allgemeinen Hausbesitzer-Vereins auch aus anderen sächsische» und thüringischen Fabrikstädtcn. Wir hören ferner, daß der Rath in einer seiner lehten Sitzung den Umbau d«S alten Gewandhauses zu Musterlägeru beschlossen hat und die Pläne hierzu bereite vorliegeu. Ter Meß-Au-schuß de« Allgemeinen Hausbesitzer-Verein» hat auch beschlossen, kurz nach den Ferien eine allgemeine Hausbesitzer- Versammlung, der sich der Gastw>rths-Berein anschließen und zu der der FremdenverkebrS-Berein eingeladen werden wird, einzuberusen, in welcher über die Schritte berathcu iverden soll, wie bessere Muster. ILger, billigere Wohnungen rc. zu beschaffen sind. Obgleich das Polizeiamt abgelehnl hat, die von den Fremden zu zahlenden 50 ^ für Lösung eines WohnungSmeldescheinS i» Wegsall gelangen zu lassen, da sich viele Fremden darüber beschweren, so soll doch noch einmal an Rath und Stadtverordnete da» Ersuchen um Abänderung d«S Melderegulativs gestellt werden; auch wegen Aufhebung der Polizeistunde während der Messe sollen noch einmal Vorstellungen gemacht werden. Zur Miinzreform in Oesterreich-Ungarn. O Der sich gegenwärtig in Oesterreich-Nngarn vorbereitend« Uebergang zur Goldwährung ist von so lies einschneidender wirthschaftlicher Bedeutung, daß inan den Vorgängen aus finanz politischem Gebiete in Oesterreich-Ungarn das größte Interesse ent- aegenbringt. Bet der gegenwärtigen, relativ günstigen finai,zwirth- schastlichen Situation der österretchisch-ungarischen Monorchie sind alle Momente vorhanden, die da« Gelingen de« Werkes verbürgen, und man darf zuversichtlich hoffen, daß der Tag, an dem die neue Währung obligatorisch wird, der Beginn einer neuen Aera, di« finanzielle Wiedergeburt der Monarchie wird. In einem jüngst im Buchhandel (Wien, Verlag von Alfred Hölder) erschienenen, einen Separat - Abdruck aus dem Jahres- berichte der Wiener Handelsakademie 1892—93 bildenden, von dem Proseffor der Wiener Handelsakademie, Eduard Büttner, ver faßten Buche, betitelt: „Die an der Wiener Börse cotirten Effecte»" wird unter Hinweis ans di« Bedeutung der Maßregel hervorgehoben, daß sich in dem inneren Werihe der gesammtcn österreichisch- ungarischen Effecten durch die Einführung der Goldwährung that- sächlich eine gewaltige Benderung im günstigen Sinne vollziehen und dies« Wirkung schon jetzt ihren entsprechenden Ausdruck in der Loursentwickelung finden muß. Durch die Umwandelung derselben in Goldtitre«, durch die Sicherheit, daß von einem gegebenen Augen blick« ab di» Zahlung der Zinsen derselben in Gold erfolgen werde, trete» sie in Lo»c»rrenz mit den Papieren der Goldländer, und der Standard der landesüblichen Verzinsung muß daher aus das Niveau derselbe» in den Goldländern mit geordneten finanziellen Verhält nissen herabsinkrn, da- ist also aus jenes Niveau, welches in Deutsch- laut», Frankreich und England üblich ist. Wie die Courssteigerung der Ssterreichisch-ungarischen Effecten lehrt, vollzieht sich dieser Proceß, bei welchem ein wesentliches Moment La« internationale Vertrauen in die Stetigkeit der politischen, wirthschaslliche» und finanziellen Entwickelung bildet, oümälig und nicht sprungdast. Die angedeutete Werrhslergecung der Effecten ist nun in manchem Sinne wtrthichaftlich sür LaS Bolksveruiöqen nicht ohne Nachtheil oebliebe». Eie hindert naturgemäß ein beschleunigte« Tempo der Lapiielsbildung, weil sie ja da« Erträgniß de« Eopitals schmälert, mtd sie schädigt au< dem gleichen Grunde den Rentner. Daher gewinnen kleine Procentlheile in der Höhe des Erträgnisses eine Neigende Wichtigkeit, jemehr sich der Courswerth der Effecten er höht, und die Nuancen in dem inncrn Werihe derselben erfordern eine sorgfältigere Prüfung. Um diese Prüfung zu crinöglichen und die Auswahl der Effecte» zum Zwecke einer vortheilhasten Anlage deS Vermögens zu erleichtern, ist sür den Capilalistcn die genau« Kennt» iß der im Coursblalte der Wiener Börse »otirten Effecte» nothwendig. Die Arbeit Proseffor Eduard Büttner'S gsebt nun, ohne daß dabei Wesentliches und Wichtiges übergangen worden wäre, ein ge- drängte- und doch übersichtliches Bild über de» dermalige» Bestand des österreichischen EffectenmaterialS und verfolgt den Zweck, die Kenntnisse aus diesem Gebiete auch denjenigen interessirten Kreisen zu vermitteln, welche den Unterschied zwischen den einzelnen Effecten-Kategorie» bisher weniger beachteten. In dem Buche ist nach der Besprechung jedes einzelnen Werth- papiereS zur allgemeinen Orientirung auch angegeben, wie im anit- lichen EoursblaUe der Wiener Börse die Notirung desselben siatt- findet und wie die Zinsen berechnet werde». — Bezüglich der Berechnung der Zinsen ist zu merken, Laß dieselbe» stets vom österreichischen Währungs-Nominalbetrage gerechnet werden. Auf ein Goldagio ist nicht Rücksicht zu nehmen. Zum Schluß der Be- prechung >edes einzelnen Papiere« ist auch die Nentabililül desselben berechnet worden, indem der Verfasser de» Cour« vom 3l. Mai d. I. und bei Goldcoupons den CourS von Gulden 8 Gold (20 Francs- Stück) --- Gulden 9,81 ö. W., resp. 20 - Stück --- Gulden 12,07 ü. W. dieser Berechnung zu Grunde legte. Nur dort, wo an diesem Tage keine Notiruug stattsand, wurde der Tours eines anderen Tages angenommen. UebrigenS werden die Effecten an der Börse nur nach „Schlüffen" gehandelt, deren Größe sür jede« Wcrthpapier von der Börsenkammer sestgrsetzt wird, ferner, daß somohi bei Kuus als auch bei Verkauf die gesetzliche Eourlage und außerdem im Sinne de« Gesetzes vom 18. September 1892, resp. Verordnung des Finanznünistcrs vom 10. November 1892 eine Umiaüsleuer zu rechnen ist. Ferner sei darauf bingemiescn. daß an der Wiener Börse nur diejenigen Papiere gebandelt werden dürfen, welche die Bewilli gung der Lote erhalten haben, und im Coursblatte der Wiener Börse zur osficiellen Nolirnng gelangen. Tie Ertheilung der Este, bez. die Zulassung zur Nonrung im osficiellen CourSblaite der Wiener Börse erfolgt unter Bewilligung des k. k. österreichischen Finanzministeriums aus Grund eines Voranschlages der Wiener Börsenkammer. Als Grundsätze sür die Bewilligung eines Cote« gesucheS gelten folgende Bestimmungen: 1) Der Text der Effecten und Coupons muß auch in deutscher Sprach« abgesaßt sein. , . 2) Für die Auszahlung der Zinsen, Dividenden, sowie der »er- loosten Stücke ist auch in Wien eine Zahlstelle namhaft zu machen. 3) Dem Notirungsgesuche ist die verpflichtend« Erklärung bcizu- fügen, daß alle Bekannimachunge», insbesondere die vecloosien Stücke durch die „Wiener Zeitung" veröffentlicht werden. RücksichtÜch der Notirung von Aktien und Obligationen, welche von Aktien - Gesell schaften emittirt werden, gelten folgende Bestimmungen: ». Dem Notirungsgesuche muß in der Regel ein Einführungs- prospect beiliegen. Dieser Prospekt, welcher alle sür die Bcurlhcilung des Effects wichtige» Angabe» zu enthalten hat, ist von den Aktien- Unternehmungen selbst oder von der da« Effect einführenden Firma zn unterfertigen. Dem Gesuche ist die verpflichtende Erklärung bei- zusügen, längstens drei Tage nach erfolgter Este de» Prospect in der amtlichen „Wiener Zeitung" zu veröffentlichen. b. Das Effecten-Lapital soll eine solche Höhe besitzen, daß ein regelmäßiger Verkehr in dem betreffenden Effecte an der Wiener Börse statifinden kann. e. Bei schon bestehende« Actiennnternehmunqen ist der Geschäfts bericht über das letzte Betriebsjahr beziehungsweise bei längerem Le, stehen der Actien-Gesellschaft über die letzten beiden BetriebSjahre vorzulegen. Aus den vorstehenden Bedingungen, an welche die Cote-Bewllligung an der Wiener Börse geknüpft ist, ist leicht zu entnehmen, daß es unmöglich ist, einen Non-Valeur zur osficiellen Notirung zu bringe» ES liegt rin gewisser Schutz darin sür das Effecten kaufende Publicum. Selbstvcrstandlich kann sich dieser Schutz nicht bis zu allen möglichen Pcei-notizen der notirten Effecten erstrecken. In dieser Beziehung muß der Käufer selbst sein Interesse wahren. An ihm ist es, sich die Kenutniffe oder Auskünfte zu verschaffen, die un- erläßlich sind, um Verluste zu vermeiden. In Folge dieser strenge» Bestimmungen haben die eigentlichen Speculationspapiere, die Bank, actien, gar keine Vermehrung aufzuweise». Die Jndustrie-Actie» zeigen in einer Epoche, welche für Deutschland eine Gründungsepoche industrieller Actiengesellschasten in großem Stile war, eine nur ge, ringe Zunahme. Dadurch ist in der That di« österreichisch-ungarische Monarchie in den letzten Jahren vor den schlimmen Folgen der finanziellen und wirthschafllichen Krisen, welche in den letzten Jahren Deutschland, Frankreich, England und Italien erschütterten, bewahrt geblieben. Die im osficiellen Coursblalte der Wiener Börse notirten Effecten zerfallen in folgende Hauplgruppen: 1) Fix verzinsliche Effecten; 2) Dividenden-Papiere; 3) Loose; 4) Wechsel und Valuten. Das Coursblatt enthält die Effecten in einer andern Gruppirung und zwar in folgenden Rubriken: n. Allgemeine Staatsschuld; d. Staatsschuld der im ReichSralhe vertretenen Königreiche und Länder; e. Staatsschuld der Länder der ungarischen Krone; <i. Grund- entlastungs-Obligationen; e. andere öffentliche Anlehen; k. Pfand, briese, Hypothekar-Obligationen und Schuldbriefe; g;. Prioritäts, Obligationen; k Diverse Loose; i. Actien von Banken; ü. Actien von TronSport-Untcrnehiiiungen; I. Actien von Judustrte-Unter, nehmungen; w. Devisen; o. Valuten; o. Salinenscheine; p. Steuer Resiitiitlonsanweisungeu. Zur Lage in Chile wird uus aus unserem Leserkreise heute die Uebersetzung eines Schreibens zugesandt, welche« die Handelskammer zu Val paraiso an den Fiaanzminifter von Chile gerichtet hat und dessen Inhalt allerdings interrefiant genug ist, um hier wörtlich wiedergegeden zu werdeu. Das Schreiben lautet: „Herr Minister! Der stufenweise Fall des internationalen TourscS, wie er sich in den letzten Monaten fühlbar gemacht hal, Hai die hiesige Handels- kammer lebhaft beschäftigt, wie er denn überdaupl die Auimerksamkeit oller Personen von irgend welcher G.'Ituiig sür das Land woch- gerusen hat. Zur Post vom 6. Mai d. I. kam der Cours auf 15 und 1b'/, ä. Schwierig war und ist es noch, sich diese» Fall zu erklären; eS liegt kein Anhalt zu seiner Begründung vor. Tie Ge rüchte über internationale Verwickelungen mit der Republik Argen- tinien waren bereit« vollständig zerstreut und da» neue Ministenum, dessen würdiges Mitglied L. tz, sind, wurde hanplsächlich gebildet, um die Schwierigkeiten zu lösen, zu denen einige Verfügungen de» Gesetzes vom letzten 26. November Anlaß gegeben holten. Und trotzdem behielt der Tours seine fallende Tendenz bis zu dem Extrem bei, daß am Montage (d. h. am 15. Mai d. I. — der Hebers.) eine AN Panik ausdrach und die Nachirage nach Wechseln anf London so stark wurde, Laß sich zu 14'/« ö käuier janden. I» Hinsicht aus diese rapide Entwendung des Billet«, de« einzigen Vermittler« sür die Transoclionen Chile-, Hai es die Handelskamnier für ihre Pflicht erachtet, nicht mit Gleichgiltigkeit einer allgemeinen Calamitär, wofür sie dies« Entwendung anfiehi, zuzuschauea, sondern stch an E. H. zu weudeu, um ihre schwachen, ade: wohlgemeinten Dienste anzulragen und E H. von den Ideen zu unterrichten, die unter dem hiesigen HandelSstande vorherrschen. Laut den Berechnungen der verschiedenen Finanzintiiister über steige» die Einnahmen der Regierung die Ausgaben. Nach de» Laudesproducteil herrschte aus den ausländischen Märkte» gule Nach- frage, die Wassersrachlen wäre» dem Export günstig und begründete Beiürchtungcu zu innere» Unruhen oder iiilernalionale» Ver wickelungen lagen nicht vor. Alle diese günstigen Umstände hätten dem Staatsbillct mehr Halt geben müssen, und es stand zu hoffen, daß das nationale Versprechen, es gegen Metallgeld eiuzulöscn, mehr Weith hoben würde. Zur selben Zeit, da der Congreß darüber beräth, ob das Billet mit einer Münze im Werihe von 24 ä oder mit einem Silber- pcso von 25 k und Feingehalt bezahlt werden soll, erklärt der Handelsstand, dein es ziikouimt, die Thatsochen aus ihren wahren Werth hin zu prüfen und der sich nicht mit Worten, sondern nur auf eine gewisse stumme Weise ausjprechen kann, daß er die Hoss ilung, für das Billet (auf dem die Zusicherung der Republik Chile aufgedruckl ist, es in Gold oder Silber zu bezahlen) 24 ä oder 25 x Silber zu empfangen, sür so hinaus gerückt und gering hält, baß cr lieber 14'/, <1 au- nimint, als zu warten, baß das Berspiechen ccsüllt werde. Es intcressirt nicht nur die Chilenen »nd die in Chile wohnenden Ausländer, de» wahren Werth LeS Slaatsbillets zu schütze», sondern auch alle Dir, welche mit Chile in Handelsbeziehungen stehen. Dem chilenischen FiScus dürste es nicht schwer fallen, in einem relanu kurzen Zeitabschnitte die durch seine Emissione» rcpräsentirien Schulden bei dein Publicum einzulösen, den» er hat bcdeulende Einnahmen, und wen» er vorsichtig und ordentlich bei den Aus gaben verfährt, so könnte er viel sparen, ohne daß der Staatsbetrieb darunter Ulte, der im Gegentheil, unseres Erachtens, mit geringerem Personal, daS seine Zeit besser aussüllte, sogar gewinne» würde. Das würde zweifache» Verdienst bcbeulcn: Ersparnis sür die Nation und eine größere Anzahl von Personen, die sich vorlheilhusler sür das Land beschäftigen könnte». Aber unglücklicherweise lautet die Frage jetzt gar nicht, ob die Regierung in einem iliehr oder welliger kurzen Zeitabschnitte daS Nöthige ersparen kau», um ihr« Billele gegen Münze von 24 ä oder Pesos von 25 8 zurückzuziehen oder ob sie eS nicht kann. Wir befinden uns 14 Jahre unter dem Zlvangscourse und Las Publicum gcwöhnr sich an das uiiconvertablc Billet und übernimmt sich in seine» Geschäfte». Es ist unleugbar, daß ein Circulationsmittel, dar nach und nach enlwcrthet, die Geschäfte sehr erleichtert und neue wirkliche Bedürfnisse schafft. Deswegen wird die Rückkehr zur Mclallwährung viele Hindernisse finden, und mit Entschiedenheit gilt eS, ihnen auszuweichcn. Es ist nicht allein die Summe dcr circulirenden inconvertablen Villete, die den Cours beeinflußt, sondern die Gesammtheit der fidu- ciürcn Credile, die im Lande existircn. Wen» morgen die Staats- emission zurückgezogen und in Metallgeld ausbezahlt werde» würde, was würde die Folge sein? Die Besitzer der Billete würden sich bereichern und viel mehr dafür empfange», als sie gegeben habe». Für das Volk, die Nation, würde gar kein Nutzen daraus ent springen. Ma» würde im Gegentheil künstlich solche Knappheit deS UmlausS- mittelS hcrvorgeruse» haben, daß eine Münzkrisis entstehen würde, und nur die Reiche», welche im Stande waren, ihre Billete auszu bewahren, würden immer gewinnen, während die Allgemeinheit große Störungen in ihren Geschäften, vielleicht sogar enorme Ber- luste erlitte. Es ist zweifellos, daß für den Staat keine größere Schwierig keit zur Einwechselung seiner Emission in Metallgeld besteht, aber sür das Land liegt die Sache nicht so einfach. Nach unscrem Urtheil muß ein bestimmter Termin sür die Conversio» festgesetzt werden, aber er ist weiter hinouSzurücken, als durch das Gesetz vom 26. November 1892 bestimmt war. Die Einlösung muß in der durch jene« Gesetz festgesetzten Münze «rsolgen. Wenn die Situation des Lande- eS gestaltet — und dies würde der internationale Lours documentiren —, könnte das Datum der Lonversion vorgerückt werden, vorausgesetzt immer, daß der Tour- nicht unter 23 <1 steht. ES ist unzweckmäßig, an das für die Conversion festgesetzte Datum die Bedingung zu knüpfen, daß dcr TourS 6 Monate vorher nicht unter einen gewisse» TyvuS herobgegongen sein dürfe Wenn die Regierung ernsthaft an die Conversion gehen will und das auf praktische Weise durch Ersparungen in den öffentlichen Aus. gaben beweist, so sieht nicht zu befürchten, der Cour« werde znrück- bleiben. Der Werth, den das Publicum dem Staatsbillet giebl, ist die Erklärung seines Vertrauens in die Maßnahmen, die die Con Version zum glücklichen Ende führen solle». Wie wir vorder gesagt haben, befinden wir uns unglücklicherweise einer Gesahr von anderer Beschaffenheit gegenüber, von einer so drohenden Beschaffenheit, daß keine Mittel, um ihr zu begegnen, unterlasse» werden dürfen. Die mit dem CourSfall aut 14'/« >1 ge schaffene Situalion ist außerordentlich schwierig, und es ist evident, daß, wenn dieser Zustand der Tinge anhält, wir die Handels und Hypothekenbanken dem vollständigsten Verfall anheiinsaven sehen werden. Gleicherweise wird der Bonsinhaber leiden, der mit Gehalt bezahlte Angestellte und, was noch gefährlicher ist, die Proletarierclasse, die sich mit ihrem Tagelolm nicht mehr wird be gnügen können. Es muß irgend ein sehr gewichtiger Grund für diesen un- erwarteten und deftigen CvurSsturz Vorgelegen haben, der genau in dem Augenblicke eintrat, als Jeder ans das Gegentheil gefaßt war. Wir glauben, daß der Grund wahrscheinlich dieser ist: Wegen dcr Revolution wurden die Waarenaustrüge nach Europa eingestellt und der Triumph faod die Jmporthäuser ohne Lager. Hn der Hoffnung auf bessere Zeiten bestellten sie mehr Maaren, «i« unterließe» die gebräuchlichen Rimessen in dem Glauben aus eine CourSsleigerung, den sie wegen des i» Aussicht stehenden Con- versionsaesetze« hegte», waS den» auch bald eine Thaisache wurde. Dieser Mangel an Nachfrage führte nunmehr eine Eoursausbesseruna herbei, die bie Importeure mehr und mehr davon überzeugte, daß ivir ohne irgend welches Hinderniß zur Metallwähruiig zurück lehren würde». Die welche also glaubten, deponirten ihre Gelder in den Banken, erschraken, als die unvorhergesehenen Wirkungen des Lvaversiousaesetzes vom November, einlratea und kauften Wechsel. Der Alarm ward größer, als ma» sah, daß das neue Cabinet dem Congreß einen Abänderungsantrag zum November- gesetze vorlegtr, durch den da- sür dir Einlösung festgesetzte Datum unterdrückt wurde. Wir lenke» die Aufmerksamkeit aus ein Zu- samilienlreffen zweier Dingel Dieser neue Alarm brach genau an dem Tage aus, an dem in Europa die Nachrichten über Schwierig keiten der Banke» wegen Mangel an UmlausSmitteln «ingetroffen sein mußten, was vermutden läßt, daß daraufhin telegraphische Ordres, Fonds zu remittiren, nach hier gelangt find. Der Mangel an Lirculalionsmitteln ist eine unleugbare Thatsache, nicht sowohl durch Knappheit de- Staatsbillet« an sich, sondern durch seine Ver bergung, da es Artikel 7 de« Novembergesetzc« an einem bestimmten Datum zu eine,» hübereu Werthc zu bezahlen verspricht, al« die in jenem selben Gesetz geschaffene Münze. Es ist da» Einigen lehr an genehm und sie Halle» ihre Billets verborgen. Wie wir die Sache »«sehen, muß dieser Umstand bei Verbesserung d»S Artikel« 7 des erwähiiten Novembecgesetzes sehr in Rücksicht gezogen werden. Ihre Ansicht«» zusammensaffeiid, glaubt die Kammer, daß für die Conversion ein unverrückbarer Termin festgesetzt werden muß; daß diese Conversion in der durch das Novembergesetz geschaffenen Münze stattfinden, daß, wenn sich die Situation de« Lande« vor dem festgesetzten Termiu» bessere, dann die Conversion auch früher vorgenommen werden und daß der Termin sür die Conversion nicht bedingungsweise sein müsse, denn die Nolhwendigkeit liegt nicht vor, daraus zu warten, daß der Cour- vorher einen be stimmten Standpunct erreicht habe. Wenn man bei der Regierung Festigkeit und Entschlossenheit sieht, so wird der Cours noth- wciidigerweije herausgchcn: Festigkeit und Entschlossenheit müssen i» einer bei de» »olhwendigen Ausgaben angevrdneien Sparsam keit und in dem vollständigen Verzicht jeder Idee aus große Werke, ob sie auch von öffeullichem Nutzen sind, bestehen. In besseren Zeiten können sie ansgejührt werden, die bei einer vernünftigen Regierung nicht fern sind. Auch der Mangel an Lirculatioos- Mitteln muß die Regierung beschästigen, und sie muß vorbereitet sein, nüihigensalls zur Besferuiig der Lage Anspringen zu können. Wenn die Panik in Folge übermäßigen Coursrückganges zu- nedinen sollte, so müßte die Regierung Gebrauch vo» ihrem Credit oder ihre» Fonds i» Europa mache», damit da- Publicum sieht, daß keine Ursache zur Beunruhigung voriieat und daß, wenn es Londonwechsel nicht am Markte findet, die Regierung ihm welch«, z. B. z» 14 ck, abgiebt. Das wäre ein Damm, hinter welchen der Cour- nicht znrückgehe» würde, und das Vertrauen müßte zurück- kehren, wenn die Nachfrage aufgehört. Die Regierung müßt« Maß- regeln ergreifen, taß ihre Wechsel nicht in die Hände der Speculanteu fielen. Wir hoffen, daß E. H. es nicht verübeln werden, baß di« Handels- kammer, ohne um Ihre Meinung angegangen worden zu sein, sich an das Ministerium gewandt hat. Ader die Schwierigkeit der Lage verpflichtete sie dazu. Mögen E. H. in dieser Anseinandersetzung nur de» Wunsch erblicke», nach Maßgabe unserer Kräfte an der Losung des verwickelten volkswirthschaftlichen Problems mitzuarbeitrn. Bei dieser Gelegenheit ist eS mir ein Vergnügen, zeichnen zu können als Ihr gehorsamer Diener Wilhelm Henderson, Präsident. B. Solar Avaria, Skcretair. An den Herrn Finanziiiliitster." Vermischtes. Lcipziß, 2 August. *— Credit, und Spar-Bank, Leipzig. Der Status am 1. Juni 1893 befindet sich unter den Inseraten aus S. 5447. —Ist. Textilindustrie. Bei dem Rothe der Stadt Chemnitz hat Herr Direktor Alschbach i» Wiesbaden die Anregung gegeben, in Chemnitz, als Lein Sitze einer bedeutenden Textilindustrie, ein Textilmuseum zu errichte» und dafür feine im Nachhause zu Wiesbaden unlergcbrachle Sammlung vo» Texlilmustern, eine der reichhaltigsten Privaliammluiige» dieser An, zum Kaufe an- geboten. — Tie vorgeichlagcnen Auszeichnungen sür die Aus- flellung von Texnliiiilsierii (künigl. kuiislgcwcrbeichiile) haben soeben die ministerielle Genehiniguiig erhalte». Dieselben bestehen in 4 silberne» und 18 bronzene» Medaillen, sowie 39 Diplomen an Aussteller und 13 Diplomen au Milarbeitcr. Voraussichtlich wird die Ucberreichuilg dieser Aiiszeichiiungen am Sonntag, den 6. August Borinittogs 11 Uhr bei Gclegeicheil des hier stattsindende» Muster- zeichneriages erfolgen. *— Actienverein zur „Stadt Paris" inDreSden. Der Reingewinn stellt sich aus 5320 Hiervon sollen 4950 al- 3'/, Proc. Dividende dienen, 370 .4L werden vorgelragen. * Cöllrda in Thüringen hat seit Alters eine» Rus im An bau« von Medicinnlkrautcrn, die »Heils (Pfefferminze, Krause- ininze, Werinuch, Benedikten) als Blattgewächse, theils (Aland, Angelika, Baldrian, Liebslock rc.) al- „Wurzelwerk" cullivirt werdeu. Ter lohnendere Rübenbau hat allerdings im letzten Jahrzehnt den Kräiiterbau etwas verdrängt, so daß dieser in unserer etwa 8000 Morgen fassenden Flur wesentlich von mittleren und kleineren Laiidwirlhe» theils inorgenweise, theils auf kleinen erpachteten Haus plänen betrieben wird, deren jedes der 700 alten Häuser einen hat. In kinderreichen Familien wird dabei die jugendliche Hilfe zum Ver ziehe», Jäten, Schneiden rc. ausgenutzt. Der ganze Kräiiterbau ist mühselig genug, so daß ma» es den „Cöll'schen Botanikern" — so nennen sich unsere Krauterzüchler gern — wohl gönnen darf, wenn sie mal gute Preise erziele» wie z. B. voriges Jahr, wo die Nach- »rage au« Hamburg zur Lholeiazeft den Preis sür Pfefferminze aus 150 pro Ccnttier hob und alle Vorruthe räumte. Heute ist der Preis schon aus 190 -4L gestiegen, denn in trockenen Lagen fällt die Ernte gering aus, während allerdings in guten, feuchten, be- wässerungssähigcn Lagen, bcsoiidcrS im Riethsclde, 4—5 lltr. vom Morgen geerntet werden. Auch nach Wurzelwerk, dessen Ernte ziemlich gut ouszufallen verspricht, ist bei guten Preisen schon jetzt lebhafte Nachfrage. * Berit«, 2.August. In seinem neuesten Situ»tionSbericht bespricht der „Consectionair" die allgemeine Geschäftslage u. B. wie folgt. Mit einer seltenen Ungeduld erwartet man den Beginn der große» Saison. Es ist das natürlich; die Pause, welche zwischen dem Schluß deS Sommcrgeschäfts und dem Beginn der Herbstsaison liegt, ist stets eine große, eine viel längere als zwischen dem Schluß der Winiersaison und dem Beginn des Frühjahrsgcschästs. Ein etwas lebhafterer Zug geht schon durch das Geschäft. Man kann es überall merken und deutlich sehen, daß dcr Verkehr bald be deutend lebhaftere Bahnen »inschlagen muß. So weitReiseordres vorliegen, werden dieselbe» efsectuirt. Die Lager wereen noch completirt. Sie sind allerdings augenblicklich in allen Bronchen wohl assortirt. Die Zahl der anwesenden Einlänscr ist zwar noch immer eine recht ge ringe, trotzdem sieht man aber schon mehr Kunden als in den Vor wochen. Wir konnten einzelne deutsche Eiiikäuser aus Elberfeld, Leipzig, Braunschweig, Breslau begrüße». Einzelne dänische und schwcdiichc Kunden waren hier. Ei» Käufer aus Bern besorgte seine Einkäuse. Es mehren sich die Briefe, durch welche die Ablenkung der auf der Reise bestellten Maaren verlangt wird. Für den An sang nächster Woche ist die Ankunst einer größeren Anzahl Einkäufer aus einzelnen größere» Städten SüddeullchlandS und vom Rdcin zu erwarten. Von Mitte des Monats ab bekommt das Geschäft diejenige außerordentlich bewegte Gestaltung, die stet« dem Anfang ber großen Saison vorausgeht, wcnigstcnS haben schon viel EinkäKser ihre Ankunft sür Mille August aagezeigt. — Im EiigroSgeschäft wird die Hauptthätigleit durch die Effectuirung der Reiseordres in Anspruch genommen; in allen Bronchen ist man damit eifrigst beschäftigt; in der Conseclion find die Regenmäntelordres fast sämmt» lich schon effectuirt. Anfragen wegen Abjendung gingen von vielen Seiten ein. In Kleiderstoffen lst ebenfalls schon dcr größte Theil der Ordres zum Versandt gebracht worden, erleichtert durch die flotte Ablieferung seitens der Fabrikanten. — Das Detail» Ge schäft ist still; viele Herbstacttkel, namentlich Kleiderstoffe, Regen mäntel, Jnpons, Blousen, werden in den Schaufenstern au-gkslellt, man erwartet «inen etwas lebhafteren Geschäftsgang, wcnir die Herrschaften aus den Bädern zurücktommen. In den Provinz« slädten beginnt das Herbslgeichäit kaum vor Milte September. Ja Kleiderstoffen wird schon früher Biele» verkaust, um so mehr al« wir finden, daß nicht allein der Neueingang von Herbsikleiderstvffen, sondern auch schon das Eintreffen einiger „billiger Partien" in Kleiderstoffen angezeigt wird. — Tos ausländische Geschäft. Unsere amerikanischen Kunden haben uns verlassen. Die Ordres sind ertheilt. Sie sind noch geringer al« im vorigen Jahre ausgefallen, wenn auch einzelne bekannte Firmen ein gutes Resultat erzielt habe». DaS englische Geschäft vermißt Nach bestellungen. Die ersten Ordre» find nunmehr bald erledigt. Die englischen Reisenden sind von ihre» Touren zurückgekehrt. Sie haben nur wenig verkauft, wobei aber berücksichtigt werden muß, daß eigentlich nicht nur die englischen Engros-Kunven, sondern mich dt«
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