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r>i28 (Eingefgndß.) rte P,ft 1« MSEer« Zur Warnung für Die, welche zwischen Leipzig und Möckern. Wahren rc. correspondireo. Seit dem Ist. Hepteznbme d. I. besteht in Möckern eine Post, und eck. testet jetzt ein einfacher Brief von Leipzig nach Möckern rc. lv Psg., während er bisher nur 5 Psg. kostete, nur die Lastrrre hat noch di« Vergünstigung, daß sie ihre Lrivzizer Briese durch daS Gohliser Postamt für 5 Psa. erhält. DaS wäre nun nichts Besondere»; da aber die Errichtung einer Post in Möckern mit dem erhöhtem Briefporto nur so obenhin öffentlich bekannt gemacht worden ist*), so daß wohl nur wenige Leipziger Aeuntniß davon haben, so kommen täglich von Leipzig au» Briefe nach Möckern, Wahren ,c. mit nur 5 Psg. frankirt, wir man Da« seit Zähren nicht andere- weiß, und die Post in Möckern erhebt nun ein Straf porto, d. b. sie läßt sich sitr jeden einfachen, mit 5 Psg srankirten Brief von Leipzig noch 15 Psg. „ochzahlen. ES macht gewiß niemals einen guten Eindruck, sich durch Strafen Anderer, und wenn sie noch so gering sind, Bortheile zu verschaffen, nm wenigsten aber da, wo. wie hier, der Bestrafte unschuldig ist und der die Strafe veranlassende Absenoer in Leipzig in Folge mangelhafter Bekannt machungen auch in gutem Glauben gehandelt hat. W>r meinen, die Post könnte, bi» die neue Ein richtung im Publicum genügend bekannt geworden, sich wohl damit begnügen, auf die fraglichen Briefe roch 5 Psg. nachzuverlangen, damit da« Porto von 10 Psg. herauökommt; von eurem Straf- *) lieber da- Thema der «öffentlichen Bekannt machungen" von Seiten der Postbehörden ließe sich Mancherlei sagen! D. Red. p«ct» rinnt« sie «ber hi« wohl vmckäufia ack- seien. ' , s, Briefkasten. ttoarg ttt. Wenden Eie sich doch an den Kauf männischen Verein. tUncku Lulvu 1«ln in «annewttz. Daß Eie nicht der Verfasser oder Einsender de» in der MitttvochL- Nummer de» Tageblattes abgedruckten Eorrespondenz- Artikel» über Connewitz sind, wird Ihnen hiermit gern bescheinigt. r Telegraphische Depeschen. Berlin, 20. Sept. Wre verlautet hat der Kaiser in Beantwortung der von, Reich-tag durch da» Präsidium an ihn gerichteten Adresse ein Dank schreiben an da» Präsidium «rachen lasten. Kassel, 26. September. Gaaeralselemarfchall Moltke hat sich bei dem Manöver eine Erkältung »gezogen, in Folge deren er in seinem Quartier Villa Henscdel Zurückbleiben mußte. Wien, 25. September. Nach der amtlichen „Wiener Zeitung" ist zum Oberst Landmarschall Stellvertreter von Böhmen K!audy ernannt worden. Wien, 25. September. Der . Polit. Corrcsp." wird au» Konsiautmopel gemeldet, die neuesten Erfolge der österreichischen Wcsf n in Besuwn hätten dort einen so nachhaltigen i^ic.Liuck gemacht, daß dieselben Kreise, welche da? Zuüo.nc-. kommen der Convention mit Oesterr'ich biöhe? c.af da- Hartnäckigste hinterlricbc-.r hä.'n, n..nn,l>r sich bemühten, den Su'lan zu der Conveniion ru beeinflussen. Mn» e.w-rr'.r de..».ocki, taf der Sultan bald die U..lcrzcichuu»q t.r Cono.-ntion anordnen werde, indem er zugleich die br-t-engen Vorbehalte ausgäbe. — Die Pforte er dielt neuer dings eine Aufsoroerung von Seiten Montenegros zur ReguUrung der Grenze. — Di- Pforte will Kk«tvtzrrh»l1«-ab»d-n Behandlungen zwischen Serbie» und Montenegro einerseits und Griechen land und Montenegro andererseits wegen einer eventuellen gemeinschaftlichen militairischen Actton. Wien, -ö. Skptsm-er. Das „Fremdenblatt" ist der Ansicht, daß dich Besetzung aller militairifch Uvichtigen Puwcte ür ^ ln» 10 Tagen dnrchgeführt sein wird und betont alSdann, daß es den be rufenen Foctoren sehr ferne lieg«, auf halbem Wege stehen zu bleiben oder gar da» begonnene Werk rückgängig zu machen. Dir bisherigen Opfer seien größer und schwerer als dieS in den Tagen des Berliner CongresteS erwartet werden konnte. Der Regierung erwachse daher die Pflicht, die Pacification m einer Weise darchzuführen, daß sie unserer Monarchie zu dauerndem Segen ge reiche; dazu sei die Auseinandersetzung mit der Pforte über die rechtliche Stellung deS eroberten Lande» wünschenSwerth. Die ehemaligen Unter- 1 Hanen de» Sultans werden sich um so bereit williger der neuen Oidnung fügen, je voll ständiger die Verhältnisse zu ihren früheren LandcSherrn auch nach der rechtlichen Seite bin geklärt sein werden. Die gebrachten Opfer sind zu kostbar und die noch zu überwin denden Schwierigkeiten z r groß, al» daß die Re gierung auf die Mitwirkung auch nur eine» Factors verzichten könnte, welcher dieUeberwindung der uoch zu bewältigenden Schwierigkeiten erleichtern könne Wien, 26. September! Osficiell. Laut Mel dung auS Dottni Tutzla vom 25. September em pfing Szapari an diesem Tage eine Deputation auS Zwornik, welche ihre Ergebenheit and Unter werfung mit der Bitte auSdrückle, die Truppen i.löch!' « Zwornik besetzen. Die Truppen find heute nach Zwornik abniarschirt. — Generalmajor Rein länder meldet von gestern: Heute erschien in Bihac» D iI»Kt»! «tste Deputation aß» Plrtrovacz und erklärte die »«bedingte Unterwerfung sowie die Bereitwilligkeit, die Waffen abzuliefern; ein Gleiche» erfolgte in Kulen Vakuf und Bilai. Die erst, LrpppendOision hat in Rogatica die Entwaffnen» ^urchhffführt und hierbei nebst einer großen Anzahl von Ee- ivehren 38 Berschläge mit Hinterladermunition, 8319 Paquete für Vorherladergewehre vorgefnnden. Wivn. 26 September. Gerüchtweise verlautet, Fürst Milan habe Ristic telegraphisch au- Karls bad zurtickberufen und ihn beauftragt, ein neue» Cabinet zu bilden. London, 26. September. Die Morgenblätter beschäftigen sich abermal» mit der Angelegenheit Afghanistan». Die meisten befürwortet» ein ener gisch^ Vorgehen gegen Afghanistan und halten eine- blose militairiscbe Demonstration für unzulänglich. Die „Time»" empfiehlt die Besetzung eirnger wich tiger Puncte Afghanistan» noch vor Eintritt deck Wiaterk. Livadia, 24 September. Kaiser Alexander begab sich gestern Nacht auf der Hacht „Livadia" nach Sebastopol, besichtigte die auf der Rückkehr auS der Türkei dort eingetroffenen Truppentheilo der 2. Grenadier- und der 9. Znfanterie-Divifio und kehrte heute Nachmittag hierher zurück Rom, 25. September. Wie der „Diritto" meldet, ist, bei dem Ministerium eingelaufeneu Nach richten zufolge, abermals einer der Mörder Perrod'S festgenounnen worden. Der Leichnam Pcrrod'ck ist noch nicht ausgesunden worden. Rom, 25. September. Die „Italic" ist er mächtigt, die Meldung eine- französischen Blatteck voa der angeblichen Bildung einer Bande von 500 Freiwilligen an der österreichischen Grenz« als erfunden zu bezeichnen. — Die Eruption dÄ Vesuv» nimmt zu. Dom Tage. Volkswirthschastliches. z Glücke sind in der Liquidation stark übrig und auch «Held ist knapper, eine gewöhnliche Erscheinung um diese Zeit. Report- ziehen daher an. Dennocb gelang eS an der Rachbörse in Berlin, Credit auf 408—9 zu treiben. Manchmal kommt noch an» Ende d«r Liquidation größerer Bedarf zu Tage. Vielleicht wwd auch dahin gearbeitet, die Prämie nnottrung zu beeinflussen, um dadurch zum Ankauf von Stücken zu traben. — Von Afghanistan spricht Niemand mehr. Komycy ist, was sich die „R. Fr Pr." von ihrem Londoner Correspondenten ausbinden ließ, daß die englische Regierung sechzigtausend Mann bereu» in Bereitschaft an der Grenze halte. Es paßt freilich zu dcic andern polnischen Flausen, welche dieS Blatt ihren Lesern vorzumacben pflegt. Unö scheint fast, d.iß d»' Börse Lust haben möchte, im Oktober an den Courseu wieder die Wunden zu reparinn, welche sie ihr im September geschlagen. Von Bosnien wird e« auch ftillrr, und so kann eS sich ereianen, daß der Oktober zum geraden Gegeinhelt de» September sich gestaltet, wenn die großen Capellmeifter dos strichen geben. Vorerst ist der Umstand, daß die Haussepartei »och immer keiner entsprechenden Contremine gegen übersteht, allerdings wenig anheimelnd. Die „Börsenzeitung" schreibt darüber: Während man bisher annahm und nach dem ganzen Verlauf des Geschäfts in den letzten Wochen auch annehmen mußte, daß das Baisseangagement überwirge, ent wickelt sich aeaenwürtig ein Ueberfluß an Stücken, der thatsächlich daS Gegenth.il beweist. Für alle Speculalisneeffecten fast bestehen Holze Reports, und in Wahrheit schien heute die Speculation nur in Verlegenheit, ihre Effecten unterzubringen, nichi aber solche sich zur Bedeckung eines Decouverts zu ver- siaffen. UeberdicS zieht der Geldmarkt sehr merklich an, so »war, daß der Privatdisconi sich heute auf 4',,, selbst auf 4*/, stellt«, waü auf den weiteren Ver lauf der Ultimoregulirung nicht ohne Einfluß bleiben kann und jedenfalls dazu beitragen muß, t ie Reports noch zu steigern, resp den Zufluß effektiven Materials »mn Markt zu vermehren^ Nach Ablauf der Quartalswende srrleicht«rn sich allerdings die Geldverhältnisse. Der /.Berliner Actionair" bestätigt, daß die corn- miffariichcn Verhandlungen wegen Verstaatlichung der Berlin Stettiner Bahn vorläufig abgeschlossen sind, nachdem man sich über alle weientlicben Puncte verständigte. Zu dem mehr Nebensächlichen, über welche die Commission der Gesellschaft bei der Ver waltung noch nähere Instruction einholen wolle, ge hört der Reservefonds. Die Gesellschaft will daraus die Mitglieder de- DirectoriumS abfinden und den Rest bei der letzten Dividende ausschütten. Die Regie rung billigt da» erster«, verlangt aber, daß auch son stige eventuelle Abfindungen an Beamte der Gesell schaft daraus entnommen, und der dann noch ver- bleibende Rest an die StaatSregrerung fallen solle. Offenbar wird man sich auch darüber rasch verstän- di ien. Wenn die Regierung für die Bahn eine so viel größere Rente bezahlt, al» sie gegenwärtig ab- wirft, so kann es ihr aus die andere Klrinigkeit*nicht an kommen. ES ist nur. damit man etwa» abgehan- best haben zu wollen sich die Miene giebt. Für die R.-gierung hat >a da» ganze Geschäft vornehmlich die Bedeutung «ine» Zwangsmittel» gegen andere Privat- babnen. r Die preußisch« StaatSbnhn-Berwaltung sche,nt neuer bings, worauf der „Berliner Lclionair" aufmerksam macht, auch im Berlin-Leipziger Verkehr die Loncurren» gegen Berlin-Anhalt betreiben zu wollen, wie ein cirigeküridiater Sonntag-Extra-Echnellzug von Berlin über Verlin-DrcSden und Halle-Sorau-Guben nach Leipzig, zeigt. Nach der „Börsenztg." (die freilich schon früher der gleichen meldete) sollen eben jetzt bestimmte Anträge an di« Rechte Oder-Mer-Balm betreff» Uebernabme der Verwaltung der OelS-Gnesener und der Posen- Kreuzburger in der Vorbereitung begriffen sein. — Nimmt sich stark wie rin» Erfindung au». Die Nachrichte» au» London vom Montag con- ftatiren die Wirkung der politischen Nachrichten au» Indien aus den FondSmarkt. Der Goldzufluß zur Bank dauert fort (heute wieder 148.000 Lstrl. hauptsächlich au» Deutschland) und die Inhaber von DlSeonlen ziehen daher vor aozuwarten, ob die Bank nrcht ihre Rat« beruntersetzen möchte. Die Bank de- findet sich nun allerdings in einer sehr erstarkten Position, wdcß ist eS unter den gegenwärtigen Ver- bültniffrn sehr schwierig, die Zukunft vorauszusehen. 8 Monat-Bank-Wechsel stellten sich niedriger al» 4'/, Proc und im Leibaeschäft« fanden wenig TranS- actwnen statt. Freihandel in Amerika. Der Vorstand deS New-Horker FreihandelSclubS hat eine Petition in Umlauf gesetzt, welche mit zahl reichen Unterschriften bedeckt dem Senate und der Aepräsentantenkammer zu Washington vorgelegt wer den soll. In der Einleitung begehrt die Pension eine umfassende Enquete. ES wird gebeten, daß dre beiden Häuser vor Aenderung des Tarif» und der Zölle, die jetzt auf Ausfuhrartikeln liegen, über die Lage, die Aussichten und Bedürfnisse aller Fabrik- intereffen deS Lande- und ihre gegenseitigen Be ziehungen sorgfältige Erhebungen anstellen. Dann beißt nach einem AuSzuge der,K. Z." «S in der sehr bemerkenSwerthen Petition werter: Gestatten Sie uns, einige Gründe anzuführcn. welche nach unserer Meinung eine Modifikation deS bcstekenden Schutztarifs rechtfertigen: >) Die Politik, unsere inländische Fabrikation durch Schutzzölle zu fördern, begann vor 100 Jadren, und wrr sind gegenwärtig dem Verheißenen nicht näher gerückt, a>S wir beim Ende deS RevolutionSkriegeS waren. Man nahm das System in der Hoffnung an, daß mit einiger zeitweiligen Unterstützung die In dustriezweige, denen man diese Vergünstigung zu- wandte, erstarken und sich selbstständig machen würden. Ader von Zöllen, welche um daS Jahr 1799 nur 8'/, Proc. betrugen und auf die Dauer von sieben Jahren aufgelegt waren, ist daS System auf 40, 50, oo. ja sogar 1L5 Proc. gestiegen und hat die Zeit- belchränkung ganz aufgehoben. Dieselben Industrie zweige erfreuen sich noch jetzt de- von Anfang an genossenen SchutzeS; und wert entfernt davon, stark und selbstständig geworden zu sein, haben sie in all düsen Jahren eine beständige Erhöhung der Zölle mit ihren Hülferusen erzwungen, und beute sind sie in trostlosem Zuttande, weil Bankerotte, Stockungen und Arbeiterftrrkeö die Hauplereignisse ihrer beklagenS- werthen Geschäfte bilden. Der Grund lie-rt nickt fern: Halten wir an der einfachen Wabrheit fest, l, rß der einem Industriezweige verliehene Schutz an- d.-ren Zweigen eine Last ausbürdet, so finden wir ihn sofort. Wenn Sie unS zum Beispiel fraaen, warum daS große Gewerbe der Klerdennacher nicht blüht, so weisen wir als Antwort auf die Tariftafel hin. Die Wolle für Kleidungsstücke ist „geschützt" durch 81 Proc. EmoangSzell; Farben sind unter Schutz mit nahezu 3« Proc, Serde zum Füttern mit 80 Proc., Sammet ist geschuht turch 60 Proc. EingairgSzoll und so Weiler, Seidengarn mit 40 Proc., Spulengarn mit 75 Proc., Alp. ccafuttertuch mit 70 Proc., Leinen mit 40 Pr.c., ausländische» Tuch mit 60—80 Proc und nubr. Selbst Nadeln und andere Gerälh« sind „ge schützt"! Wie können amerikanische Kleider macher, br onder» unter den gegenwärtigen Verhältnissen ber solcher Last vorwärts kommen? Nehmen wir einmal an, sie könnten den Binnenmarkt nach seiner ganzen Ausdehnung befahr»»: n-ie können sie aber nur mög licherweise mit ausländischen Fabrikanten und Erport- waaren concurriren ? Sie können'» nicht und lhun'» auch wirklich nicht. England, Frankreich, Deutschland und die bchwciz dehnen ihren Kleidererport von Jahr zu Jahr au» und gerade nach jenen Ländern, wohin die Vereinigten Staaten natürlichen günstigen Absatz haben könnten — nach Mexico, Canada, Brasilien, Lhili, Peru, der argentinischen Republik, Australien und Neuseeland. Nun haben aber amerikanische Fa- brikanlcn an einer Production von nicht weniger al» lM Millionen DcllarS im Jahr« 1876 sich nur mit der ver hälttsißmüßig winzigen Summe von 579^95 Doll. s»r Expvrtwaaren bethesiigt, also mit etwa» mehr als einem Drittel von 1 Proc. Die Arbeit der ame rikanischen Fabrikanten ist besser und billiger al» die der auSländrfchen Fabrikanten, aber Eoncurren» mit Ar »ländern ist unmöglich, denn der Schutzzoll ver- m. krt die Auslagen für Material so bedeutend. Ob- schon nun der Export solcher Werse künstlich abge- schnitten ist. bat die LerstungSfühigkeit de» amerika nischen Producenten die Nachfrage auf dem Binnen markt« überboten, und die Folge war, daß ein gro ßer Borralh — ern Ueberschuß — sich von Jahr zu Jabr aufipe-icherte, welcher die Preise heraodrücktc, Stockungen heevorrtes und den Handel zerrüttete. Wa» von d«r Kleininduftrie gilt, findet auch auf viele andere Erwerbszweige ferne Anwendung. Wir legen diesen Fall »ur alS ein Beispiel de» Unrechtes vor. welche» wan begeht, indem man sich «inbildet, die Fabriken dcü Binnenland«» zu Heden. Folgen wir dem Faden na» «irrer anderen Richtung, so bitten wir zu beachten, das: tü gegenwärtigen Schutzzölle viele unserer Industriezweige von denVortheilenauSländischcrMärkte d»-ch Verbind,-»mg deS Tauschhandels au-schli-ßrn. Wir können unscre Product«, wie Ersen, Wolle, Holz. Kupfer rc. nicht nach Südamerika und anderen Ländern rxportiren, weil wir als Entgelt nicht rohe Wolle, s rohen Hanf, roheS Kurser rc. zurückiiebmcn können: Ansiel, womit diese Länder Einkäufe machen müssen, wenn sie überhaupt kaufen wollen. Mit einem Worte: wir können nicht mit diesen Ländern Handel treiben, we>l wir mit ihnen Handel zu treiben un» weigern. Welchen Wohlstand wir aber erlangen könnten, davon kann man sich einen schwachen Begriff macken, wenn wir auf unsere kürzlich« Erfahrung mit Venezuela Hinblicken, wo der Erfolg der Abschaffung der Tarife auf Kaffee und Häute in den Jahren 1870 und 1878 eine beständige Zunahme unserer Exporte nach diesem Lande war — eine Zunahme, die sich im Ver- aleicke mit dem Jahre 1870 im Jahre 1876 bi» auf 200 Pioc. steigerte. Wir wiederholen: die Thatsachen, welche wir hier anführen, sind blo» Beispiele, die au- einer Masse entnowmcn sind, welche in ihrer Gesammtbeit einen viel überwältigenderen Eindruck inacbkir als durch die Anführung d«S Einzelnen. 3) Wir stimmen gern mit zerren Anhängern des gegenwärtigen Tarifs überein, welch« erklären, daß die Interessen der arbeitenden Elassen eben so sehr auf dem Spiele stehen wie die der Arbeitgeber. Das Wort enthält leider nur die bitteie Wahrheit. Aber wir stellen Ihrer Erwägung anheim, ob es noth- wendig ist, Theorien über die Ursachen des namen losen Elendes unter unserer Arbeiterclasse auSzu- spinnen, da doch die Tbatsachen so offen und gebie terisch zu Tage liegen. Pauperismus und Verbrechen sind in unserem Lande ,n sieter Zunahme begriffen: Geschickte Mechaniker durchziehen da- Land, vergebens Arbeit und Unterhalt suchend, und die Beispiele sind nicht selten» wo eurige von unseren besten Künstlern sich veranlaßt sehen, unser Gestade zu verlassen, um den sogenannten Tagelobn deS Annen sich zu ver dienen. In England haben umgekehrt PauperiSmuS und Verbrechen in einigen der größten Städte ab genommen, und die AuSwanderungSlust hat bedeu tend nachgelassen. Der Tagelohn in England über steigt gegenwärtig — Hinsichtlich des Kaufpreises der Unterhaltungsmittel — den in den Vereinigten Staa ten um 25 bis 30 Proc. Ein Seidenwirker in Lyon rst in materieller Beziehung nach jeder Seite besser daran als ein Serdenwirker in Patterson. Diese Thalsachen sind derart, daß wir Sie bitten, dieselben zu studiren, und wir glauben, Sie werden sich von den schlagenden Details nicht durch die Travestien deS Patriotismus oder durch irgend welche leere Redensarten, wie Leibeigenschaft, welche den schutz losen Arbeiter unter der Tyrannei europäischer Despoten drücke, ablenken lassen. AlS Fabri kanten, welche nicht wünschen, in die Lage der Armen zu geralhen, als Geschäftsleute, welche nur ehrliche» Spiel und gleiches Recht auf ein ehrliche» Fortkommen in der Handel-classe fordern, muß es un» gestattet sein, die Meinung als eine grobe Täuschung zu bezeichnen, al» ob der „Schutz" eine Wohlthat für die Arbeiter sei. Der ArbeitSmarkt unterliegt denselben Gesetzen wie jeder andere Markt, und wenn Angebot und Nachfrage sich so stellen, daß dadurch die Löhne herabgedrückt werden, dann kann keine Zuvorkommenheit gegen dm Arbeitgeber sie in der Höhe halten. Die einfache Wahrheit ist, daß der Arveiter selbst vor allen ande ren am meisten unter dem Schutzsystem leidet. Er erfreut sich nicht de» geringsten Schutze», muß aber kür den Schutz zahlen, unter welchem der Producent steht, der ihn mrt dem Nochwendigen versorgt. Alle» wa» er kauft, seine Nahrung, seine Kleidung, sein Obdach, muß er wegen de» „Schutze»" mit 80 bc» 100 Proc. mehr bezahlen, al» die Sachen sonst kosten würden. Da» ist e», wa» ihn unterdrückt, da» ist «», wa» Entblösung und Leiden zu seine» Antheil macht, in einem Lande mü grenzenlosem natürlichen Reichthume. Der amerikanische Gesetzgeber wird gut tbua. auf die Interessen und Recht« der arbeitenden Classe Rücksicht zu nehmen, wenn er die Frage der Tarifrevision erwägt. Als Fabrikanten befürchten wir die schlimmsten Folgen für die Geschäfte von einer Fortsetzung der gegenwärtigen Einflüsse, welche die Arbeit oeSorganistren. AlS Bürger erschrecken wir vor den Aussichten, welche ein Beharren bei un gerechter Unterdrückuung un» eröffnet, die wir kaum zu nennen wagen. 3) Die landwirthschaftlichen Interessen de- Lande» müssen unendlich unter einer Politik leiden, welch« untere Fabrikinduftrie einschränkt; de»halb ist e» teineSwcgS zu verwundern, wcnn, trotz der besten Ernten mehrerer Jahre, unsere ackerbautreibenden Gemeinden durch Armulh gedrückt, durch Schulden gefährdet und mit Eiend d'»"ck> Zwang-Verkäufe und Verfallen der Münder erft '.l find. Aber der Schutz wirkt noch directer dem ameiikanischen Landmanne entgegen. Alle», wa» er kaust, ist „geschützt", während Alles, was er verkauft, auf freiem Markte abgeht. DaS Matenal für ferne Sckeuer ist mit 20 Procmt besteuert, der Anstrich, den er ihr giebt, mit 40, da» Eisen, welches er braucht, mit 35 Proc. und so fori. Die Eisenbahnfracht ist durch den Sckutz der Ma terialien enorm gestiegen: die Ocean-Schiffsracht wegen deS Schutzbefehls für Retour frachten und weil die amerikanisch'ir Schiffe auS den Seen verdrängt worden sind, durch das Schutz-Gesetz für Schifffahrt. Alles, Wa der Landmann bezahlen muß, ist geschützt", aber e» giebt keinen Schutz für deS Farmer» Weizen oder dc» Pflanzers Baumwolle. Die Preise dieser Product« werden in Liverpool bestimmt, wohin dre schützende Hand Amerikas nicht reicht. 4) Nicht am wenigsten Beachtung verdient di« un- vermeidlicb traurige Wirkung auf daS nationale Ein kommen eines Revenuensystems, da» AlleS schützt, ehe es auf Einkommen bedacht ist. Die Ausgaben der Bereinigten Staaten werden jedes Jahr mit größerer Mühe bestritten. Kern civilisirtes Volk der heutiger ^ Welt unterzog sich solchen Steuern, wie sie da» amerikanische Volk willig brzahlt. Ab r die Geduld Kat beinahe ihr Ende erreickt, und jeder besonnene Mann weiß, daß bald eine Erleichterung der Last kommen muß. Erleichterung bedeutet Tarifrevifion. Nichts kann abgeschmackter sein als die oft wieder» bolre Behauptung, daß die Schutzzölle auf tmportirte Artikel so viel wie Einkommen seien, daS „absolut von den ausländischen Prvducenten erhoben werde". Wir haben nicht nöthiq. Ihnen die so offene Täuschung danuthun. Der Zoll wird auf den Verkaufspreis geschlagen (was ja schon in dem Begriffe von „Schutz" liegt) und wird so von dem amerikanischen Eonsu- menten bezahlt. Aber wir bitten Sie, zu bedenken, daß die Eingangszölle allein nur ein Theil von dem find, wa» der amerikanische Consument für da» Srbukprivileg bezahlen muß. Die Kosten für in ländische Production sind gestiegen, und bei durch schnittlich 40 Proc. Steuern ist e» nicht zu hoch ge rechnet, wenn man annimmt, das amerikanische Volk habe in den letzten zwölf Jahren 20 Proc. mehr für die im eigenen Lande producirten und consumirten Waaren bezahlt, alS eS nach dem Tarife von 1857 hätte zu zahlen gehabt. Schätze man die jährliche einheimische Fabrikation aus nur 3,000,000,000 Doll., dann muß man die Sckmtzsteuer über 1857 hinaus und getrennt von den EinaanaSzöllen auf nicht weniger cüG 800,000,000 Doll. lährlich veranschlag n. Ta» beißt, da» amerikanische Volk hat in den letzien zwölf Jah ren die enorme Summe von 7,200 WM.OOO TcL — dreimal mehr al» die Nationalschuld - bezahlt, u» Industriezweige zu fördern, welche jetzt in traurigerer Lage sind, al» sie zuvor waren. Nicht ein Pfennig davon ist in den Staatsschatz der Vereinigten Staaten gewandert. Die Regierung empfängt nur die Steuer auf ausländische Waaren und der Ertrag davon wäh rend der zwölf Jahre hat nicht ein Viertel jener an deren Summe erreicht. Es ist eine sehr annehmbare Schätzung, daS Protectiveinkommensystem aus 1 Doll. Einkommen von 4 Doll. Sievern zu veranschlagen. Der gegenwärtige Tarif läßt sich nicht vertheidlgen auf dem Grunde, d-'ß man der Regierung «ine Ein nahmequelle offen halten will. Im Gegenlheil: eA ist nur zu bekannt, daß die Aufhebung gewisser unter unseren EingangSzSIken eine sofortige Zunahme un» sere» Einkommen» »ur Folge haben wird. Die Be dürfnisse «ine» mit Steuern überbürdeten Volke» urG die Lücken unsere» Staatsschatzes stellen -erneinschait» lich di« gebieterisch« Forderung nach erner Reform des Tarif». Indem wir Ihnen dies« bloßen Angaben von Thal» fachen und Zuständen untrrbreiten, von denen wtr annehmen, daß sie die Hauptelemente de» von Ihne» zu lösenden Problem» find, wünschen wir, die Mit glieder de» New-Vorker Freihandelsclub» und Andere, unsere Bereitwilligkeit auszudrücken, bei den Er hebungen hülfrercbe Hand zu leisten welche darauf zielen, die ganz« Wahrheit an da» Licht ru bringen und den Weg zu zeigen zu allgemeiner Wohlfahrt. Al» Fabrikanten find wir überzeugt, daß die gefor derten sofortigen Reformen zwei klare Grundsätze enthalten: die Befreiung de- Rohmaterial» der ver schiedenen Manufacturen von unnötbigen Lasten und di« Oeffnung von ausländischen Märkten für ameri kanische Waaren durch Entfernung der Hindernisse für den Tauschhandel. Im Vertrauen, daß eine ge rechte Untersuchung Sie zu denselben Schlußfolge rungen führen wird, dringen Ihre Petenten ehrerbietig auf eine unverzüglich« Untersuchung, die mit strengtr Ehrlichkeit und au» keinem anderen Grunde und zu keinem anderen Zwecke gefaßt werden möge, al» uv» die Wahrheit sestzustellen und da» für die größte Zahl Beste zu sichern.