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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.08.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-08-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187708209
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18770820
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18770820
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1877
-
Monat
1877-08
- Tag 1877-08-20
-
Monat
1877-08
-
Jahr
1877
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.08.1877
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Erscheint tSgltch früh Ü'/, Uhr. Ardaklio« »ub TkPikiti-» JohanniSgass« SS. -mrchstuutr« brr Arbattts»; Vormittags lO-12 Ubr. Aachmittagjö 4—v Uhr. Annahme der für die nüchst- „iqrndr Rümmer bestimmten §>,!erate an Wochmtagen bis 5 Mir Rachmtttaas. an Souu- unü Festtagen früh bis V,S Uhr. Je »r, FUialr» für Zos. Annahme: Ltto Klemm. Universttätsstr. 22. jk.ulS Löscht. Kalhannenstr. 18.p> nur dis '/H Uhr. KMgtr.TaMM Anzeiger. vr-<m Kr Politik, tiocalzefchichtt, Handelt- and BeMsttderkehr. Auflage 15,250. Adomuwral»»e«i» viertelt. 4'/, . tacl. Bnngrttohu ü VcL. durch die Post bezogen 6 Jede einzelne Stummer Zü Pf. Belegexemplar 10 M. Leblihrcu für Exttabetla^eu ahne PostbesVrderuug 3« S.P ruU Pvstdesürderung 4» L.r Znserat« Igesp BourgeoiSz. 20 Größere «chnsteu laut uvj«»M Preisverzeichnis — Tabellari^hv Satz nach höherem Tarif Reclauiea nntee dem 8edactUi>»L z die Spaltzeile 40 Pf. Inserate find stet» an d. ^»e» t», zu senden. — Rabatt wir» v «b gegeben. Zablung praeuame-L »dn durch Pofivorschuß. W 23L. Montag den 26. August 1877. 71. Jahrgang. Tagesgeschichilichk Aebersiqt» Lchyig, IS. «ngnst. Ln- Berlin wird vom Sonnabend berichtet: Sr. M. Schiff „Vineta" ist am 3. Inli e. von Montevideo nach Carmen de Patagone- gesegelt. — Sr. M. Schiff „Luise" ist am 5. d. M. in Malta eingrtrvffen nnd beabsichtigte am 14. die Reise nach Gibraltar fortznsetzen. Ln Bord Alle- wohl. —Briefsendungen für Sr. M. Schiff „Gazelle" sind von heute ab bi- ans WetereS nach Malta, diejenigen für Sr. M. Schiff „Nymphe" bi- ans Weitere» nach Dartmoulh (England) z« dirigiicen. Bei der Abschied--Lndievz, die am letzten Frei tag ans Schloß BabelSberg dem bisherigen baye rischen Gesandten Pergler v. Perala- rrtheilt wnrde, nahm, wie «an hört, der Kaiser Ver anlassung, sich in höchst befriedigter Weise über da» gnte Einvernehmen z« äußern, in welchem Bayern zn Prenßen »nd den übrigen Bundes staate» seit Begründnng de- Reiche- gestanden hat. Indem der Monarch hervorhob, daß der langjährige Vertreter Bayern- durch seine im BundeSrath entwickelte Thätigkeit hervorragend mitgeholfeu habe, diese guten Beziehungen zn pflegen, erinnerte er sich der Initiative de- bayerischen König- in den Jahren 1870 »nd 1871 zur Wiederherstellung de- einigen D-ulschland- mit der Ernennung de- preußischen König- zum deutschen Kaiser. Der Monarch gab sich der freudigen Erwartung hin, da- herzliche Verhältniß mit Bayern werde nicht blo- forlbauern, sondern je länger, desto schönere Früchte bringen. Mit dem Wunsche, daß r- ihm immer gut ergehen möge, und mit herzlichem Dank für jeden dem Reiche erwiesenen Dienst entließ der Kaiser den Freiherrn v. PerglaS. Der König von Bayern hat den Obersthos- marschall, Baron Maisen, beauftragt, während de- Aufenthalte- Sr. k. k Hoheit de- Krön- Prinzen in den Schlössern von Würzburg und Regen-burg die Honneur- zu machen. Die „Kölnische Zeitung" meldet auS Wien vom Sonnabend: Der türkische Botschafter, Aleko Pascha, ist zu persönlichem Vortrage nach Kon» flantinopel berufen, auch ist da- EntlassungSaesuch desselben noch immer nicht erledigt. Wahrschein, lich wird derselbe aus seinen hiesigen Posten nicht zurückkehren. Mit dem Scheiden Aleko Pascha'S a»S dem Staatsdienst schwinden vorläufig alle Hoffnungen auf eine Zurückberufung Midhat Pa- scha'». Letzterer wird den Herbst m Schottland zubringen, wohin er von mehreren angesehenen Lord- eingeladen wurde. Die von dem Präsidenten der französi schen Republik angetretene Reise nach der Normandie, »nd namentlich die in Evreux ge sprochenen Worte bilden in Frankreich da- Er eigniß d«S Tage-. Zum Derständniß der Lage »,ß nachträglich bemerkt werden, daß der Tele graph e- nicht für gut befunden hat, die von dem Stellvertreter de- Maire von Evreux sowie dem Handel-gericht-präsidenten gehaltenen Reden zu erwähnen, und zwar wegen ihre- streng republi- kanischen Gepräge». Daß die republikanischen Parteien und Preßorgane mit den Antworten de- Marfchall- .nicht »»frieden fein würden, stand von vornherein fest; Vieser Umstand fällt aber weniger in- Gewicht, weil die Regierung ja überhaupt nicht auf die Bekehrung der selbstständig denkenden Republikaner, sondern nur auf die Ge winnung de- kleinen Mittelstände- »nd der Bauern rechnet. Die Republikaner haben auf die Rede zu Evreux mit einer Rede geantwortet, welche Gambetta gelegentlich eine- in der Stadt Lille veranstalteten Banket» gehalten hat «nd deren Be deutsamkeit in politischer Beziehung nicht minder, al- in rhetorischer unbestreitbar ist Die Stelle, in welcher der Redner die Ziele der demokra- tischen Republik — die Versöhnung de- Volke mil der Bourgeoisie — entwickelt, lautet also „Ganz Europa, meine Herren, beobachtet mit einer für ««» ehrenvollen sympathischen Beforgniß den Verlauf dieser äußersten Prüfung der republika nischen und liberale» Demokratie, welche in Frank reich eine nach außm friedfertige, nach Innen fort schritt!iche Regierung begründe« will; eine Re gierung, die bei voller Achtung der legitimen Rechte der Bürger »nd der bestehenden Corpo- rationev sich gleichwohl mehr »nd mehr den vm - klammerungen de- theokratifchen »nd ultramontaven Geiste- entwindet; welche die Verwaltung und die Erziehung de» Bolke- pemäß den Principien der modernen Vernunft bestallet und den Staat zu dem ausschließlich Uirgerltchen Werkzeuge der Einführung von Re formen und der Stabilität macht." Unter rau schende« Beifall erklärt« Gambetta, daß, nach dem Frankreich fetue sonveraine Stimme erhoben babcn werde, die Nvthwendigkeit etntrete, „sich zu unterwerfen oder avzutreteu." Nach Meldungen der „Polit Lorrefp." au- vukaresi vom 18. df». hätte General Gurko versickert, die Stellungen der Riffen von der Dona« bi- zum Echipkapaffe feien so stark, daß ie Türken einen Angriff nicht wagen würden. Beide Armeen führen fort, neue Verlchanzungen zu errichten. Die Türken hätten namentlich Plrwna sehr stark befestigt, doch sei die Lage O-men Pascha'- eine schwierige, da die zahl reiche Lavallerie der gegen ihn stehenden 80,000 Mann Russen seine Verbindung mit Sofia vollständig unterbreche und die Munition», «nd Leben-mittel-Züge abfange, we-halb die Ver pflegung sehr erschwert sei. Die Russen würden hre Operationen vor dem Eintreffen der kaiser> ichen Garde nicht aufnehmen, wa- eine zwei- bi- dreiwöchentliche Pause gewärtigen lasse Die Russe« räumten ketne-weg- die Dobrudscha, im Gegeutheil träfen fortdauernd Verstärkungen für da- Corp- de- General- Zimmermann ein, der im Begriff sei, die Offensive zu ergreifen. Ein Peter-durger Telegramm vom l8. August meldet: Osficielle Krieg-uachrichten auS Gornji Stuben vom 17. August: Der Artillerkkampf zwischen Rustschuk und Giurgewo am 15. d. endete damit, daß die russischen Batterien die türkischen zum Schweigen brachten, unser Verlust betrug: 1 Artillerist todt, 2 verwundet. Am 16. d. be gannen die Türken vom rechten Ufer de- Kalorasch auS unsere Posten von Dolob zu drängen, sie wurden gegen 11 U(r Vormittag-durch 3 herdei- gekommcne Compagnien »nd 2 Geschütze zurück« gedrängt. Später ging türkische Cavallerie «nd Artillerie gegen Bassandow »nd Kadikioei vor, während vier Bataillone sich weiter link- zogen. Da- dabei entstandene gegenseitige Beschießen hörte gegen 3 Uhr Nachmittag- auf, die Türken zogen sich in der Richtung von Rust schuk zurück Oberst Chreschtschanicki verfolgte dieselben mit 2 Sotnien Kosaken bi- Tscherna- woda und Ieni.E-mtl «nd verdrängte die dort stehenden BaschibozukS »rd Tscherkeffen. Uns-r Verlost betrug 8 Wann und zwei lcickt Ver mundete. Aus" der Straße von OSmonbazar führten 4 russische Compagnien von Kesarewo eine Recogno-cirung gegen Dimirkioi au-, sie wurden dort überlegene Strentkräfte gewahr »nd kehrten, mit einem Verlust von 1 Ofstcier »nd 30 Mann todt oder verwundet, nach Kesarewo zurück. Im Balkan haben die Türken den Paß von Hainkioe angegriffen, sind ab durch da- das Ieletz'fch« Regiment zurückgewiesen wordm. AuS der Türkei geht der „Pol. Corr." die kurze aber inhallschwere Nachricht zu, daß die Urheber dks Consulmvrde- in Salonichi freige lassen worden seien. Wenn diese Nachsicht sich bestätigen sollte, so wäre Da- allerdings ein schwer wiegender Beweis für da- freche Spiel, daö in der Türkei mit den obersten Grundsätzen de» europäi schen Völkerrecht» getrieben wird. Man fühlt ^fich fast versucht, zu fragen, ob denn die otto- manischen Behörden so gänzlich baar jeder Einsicht und Ueberlegung sind, daß sie sich die hochernsten Folgen nicht klar zu machen vrrmögen, welche durch derartige, da- Hereinbrechen der Anarchie geradezu hervorrufende Vorkommnisse für die innere Lage der Türkei — um zunächst nur diesen Gesichtspunkt hervorzuheken — erwachsen müssen AuS Belgrad, 18. August, wird gemeldet Durch ein Decret de» Fürsten Milan wird dem Ministerpräsidenten »nd Minister für die Lffend lichen Arbeiten, Stevtscka MibailooicS. a»S Ge sundheit-rücksichten ein Urlaub auf unbestimmte Zeit bewilligt. VeMscher JouruaUstevtag. -7- Dresden, 18 August. Der morgen und Übermorgen hierfelbst stattfindende 12. brutsche Iournalistentag wurde heute Abend durch eine gesellige Vereinigung im kön'gl. Belvedöre auf der Brühl'schen Terrasse eingeleitct. Zahl reiche Vertreter auswärtiger Zeitschriften waren während de- Tage- hier emgetroffen. Leider ließen die Vorbereitungen de- Localcomilö, dessen Thätigkeit im Uebrigen volle Anerkennung ver dient insofern Einige- zu wünschen übrig, alS et den au-wärtigen College« nur durch mancherle Umfragen möglich war, sich über da- Local, wo der Au-fchuß versammelt war, «nd über andere nicht unwesentliche Puncte zu orientiren Erfreulich ist da- Entgegenkommen der General- Directton der königl. Sammlungen, sowie der Direktionen einiger Prtvatsammlungen (det Körner - Museum», de» akustischen CabinetS von Kaufmann L Sohn und der sächsischen Au steilung), der Generalinteudanz der königl. Hof theater »nd der Direktion de- Gommertheater-, welche den Mitgliedern de- Iournalistenlaaet freien Eintritt anaeboten, ebenso der sächsisch böhmischen Dam-.chisffahrt-gesellfchaft. welche denselben zu ' ^ am Dien-tag stattfindenden Au-flua der sächsischen Schwciz ein Extra-SlA, zur Verfügung stellte — Der oben erwähnten geselligen Vereinigung wobnten al- Vertreter der städtischen Behörden Ober bürgermeister vr. Stübel und Stadtverordneten vorsteher Ackermann, und überdies Generalstaat-- anwalt vr. v. Schwarze bei. Oberbürgermeister vr. Stübel begrüßte die Versammlung etwa wie folgt: „Ich schätze'es mir zur besonderen Ehre, Sie hier begrüßen und bewillkommnen zu können; ist mir doch Ihr Erscheinen rin neuer Beweis dafür, daß unser schönes Dresden seine altbewährte Anziehungskraft noch nicht vettore». Mit dem Aufblühen der Wissenschaft in unserer Stadt hat auch die Dresdner Presse einen erfreulichen Aufschwung genommen, ist au» dir Dresdner Presse zu einer respektablen Macht geworden. ES ist nicht zu bezweifeln, daß in einer solchen Stadt Ihre Berathungrn ein allgemeines Juten sie erregen. Sind Sie auch gekommen, um zunächst Berufs- und Stan- drSfragen zu erledigen, so kann doch nicht daran ge- zweifelt werden, dag Sie Zeugniß ablegeu werden von dem stetig steigenden Ansehen der deutschen Presse. Ich heiße Sie nochmal« herzlich willkommen. Möge Ihre Ermattung, hier eine allseitige Gastlichkeit zu sludeu, sich bestätigen. Beide städtische Eollegtrn haben Ihren Beschluß, hier zu tagen, mit Freuden begrüßt." Diesen Gruß erwiderte vr. Kletke (Boss. Ztg ), indem er zunächst dem Danke für dre freundliche Aufnahme AuSdruck gab. „Wir sind hier ver sammelt, fuhr er fort, um einen wahrhaft deutschen Kampf zu kämpfen, einen Kampf, an dem auch Dre-den Theil hat: den Kampf um Freiheit dcS Gedanken- nnd um Fortentwickelung der deutschen Presse. UnS in diesem Kampfe zu stärken, dazu trägt der Eindruck, den die Natur schönheiten »nd die herrlichen Kunstschätze Dre-den- »nS empfinden lassen, in hohem Maße bei. Ich spreche nur auS dem Herzen meiner College», wenn ich sage: ES lebe Dresden »nd seine Fort entwickelung, rS lebe Dre-den und seine Ver treter !" — Hieran schloß sich die Vorstellung der einzelnen Mitglieder BiS gegen Mitternacht blieben dieselben in traulicher Bereinigung bei sammen ; da wurden alte Bekanntschaften erneuert, neue gcrüpst, Meinungen «nd Erlebnis^ getauscht — nur Ein- fehlte: Gezwungenheit.! Mitlheüuugeu aus dem Leipziger Haussrautnverem. Allseitig wird die Idee, einen Wiener resp. Dresdner Bäcker für den Verein hier zu etablirev, mit Freuden begrüßt. Die Mitglieder der Süd vorstadt, denen Herr Bäckermeister Gcrasch bisher lirserte, werden von heute an durch Herrn Bäcker meister Günther, Windmühlenstraße 5, bedient, dem Bestellunaen baldigst zu übersenden sind; an Stelle de- Herrn Lange, der den Nordbezirk und die innere Stadt hatte, sind die Herrn Bäcker meister Haisinger (Nicolaistraße 21) und Honig (Lmdenau, Lügner Straße 41) eingetreten. Die Lieferantenliste liegt im Verein-local au-; eigevthümlich berührt es, daß mehrere Firmen (Mode, WeiHwaaren, Posamenten), die sich schrtft lich gemeldet, um in die Lieferantenliste ausge nommen zu werden, jetzt um Streichung bitten, da ihnen von vielen ibrer Abnehmer angedrvht worden, sie würden, fall- sie Lieferanten drS Hau- srauenverein- blieben, keinerlei Bedarf von ihnen entnehme«. ES scheint sich im eigentlichst»« Sinne de- Worte- eine Coalition gegen den Verein ge bildet zu haben, die mit erlaubten und unerlaub ten Mitteln seine Exstistenz schädigen will. Eine« Seifenfabrikanlen, ver mit dem Verein wohl in den 3 ersten Wochen seine- Bestehen- einen Um satz von gegen 500 gemacht, wurde von sämmtlichen Händlern die Entnahme ihre- Be darf- gekündigt, fall- er nicht seine Lieferung an den HauSsrauenverein eivstelle. Eine noch ecla tantere: Feindseligkeit ward dem Verein durch einen Hau-wirth, der einfach in dem Local in dem eine Kaffeebrennmafchine de- Verein» auf gestellt ^ist, die Eff« ver««»er» ließ. An. gesicht- solcher Vorkommnisse glaubt man sich wirklich in die Zunftzeit de- Mittelalter- verletzt, und wie jeder Druck einen Gegendruck bedingt, wird der Verein, der seine Preisliste noch ziemltck hoch ««stellte, um die Stadthändler nicht zu sehr zu schädigen, nun schonungslos Vorgehen müssen und, ohne Rücksicht aus bestehende Prn-verhältnisse zu nehmen, in seiner neuen Preisliste bedeutend billigere Nottrungen ansttzen, al- dir- in der jüngst erschienenen Liste geschehen. Obgleich bereit» 3 Lokalitäten gemiethet sind, reichen selbige kaum auS, da besonder- an Markt, tagen der Andrang rin riesigrr ist. Die Aufnahme neuer Mitglieder dürfte danach bald zu beschränken sein, da die Arbeitslast für den Vorstand derartig wächst, daß die Thätigkeit einiger Damen aus» Aeuperste angespannt »nd durch jene sick täglich erneuernden Feindseligkeiten unliebsam erschwert ist. Die Stellenveruritteluug de» Verein- findet jetzt in den Stunden von 3—5 Uhr statt »nd erfreut sich ebensall- regfter Theiluahme; — einzelne Damen sind in genannten Stunden an wesend. um den Verkehr der Herrschaften mit den Stellesuchenden zu reguliren. — Die Kohlen bestellungen gehen in so reichem Maße ein, daß chaen mit dem vorhandenen Betrieb-material aum genügt werden konnte und sich eine Ver doppelung desselben nothwendig machte. Die Preise »leiben di- Ende de- Monat- dieselben, doch können Mitglieder, selbst wenn sie jetzt die Kohlen nicht geliefert haben wollen. Bestellungen für be ledige Lieferzeit aufgeben, derart daß da- Werk auch dann zu den jetzt angesetzten Preisen liefern muß. Besonderen Anklang- erfreuen sich die hier noä wenig eingeführten Bitterfeldcr Briquette-, die an Heizklüft nach jüngst in diesem Blatte veröffent- ichler chemischer Analyse alle andern» über- trrsfen. Auch hier ist der Verein direct mit dem Werk in Verbindung getreten und erzicli einen bedeutenden Absatz Die Preise für Kohlen, Briquette- und Holz sind im Verein-local an AuShängetaseln zu ersehen. Die WeinpreiSliste de» Verein- wird in den nächsten Tagen erscheinen, desgleichen vaS Mit- gliederverretchniß. Die Lieferantenliste liegt be reit- im Local a«S. Wie sehr der Verein auf Lieferung guter un verfälschter Waare hält, beweist die vor wenigen Tagen erfolgte Rücksendung von 200 Pfd. Mettwurst die, obgleich sie immer tadello- eintraf und dem gemäß schnell vergriffen war, die-mal nicht in oekannter Güte anlangte und de-halb ohne Be denken gleich zurückgeschickt wurde. Bei so energie vollem Vorgehen werden sich einzelne, durch die Feindschaft der Concurrenz herausbeschworene lebelstände in gleicher Weise leicht abstellen »affen; vielleicht sehen die Herren Gegner auch mit d:r Zeit ein, daß eS vollkommen unritterlich ist, Damen, die mit Aufopferung von Zeit und Arbeitskraft dem ökonomischen Wohle dienen, eine Feindschaft zu bereiten, die sich sogar so himmelhoch »ersteigt, daß sie — wa- wobt noch nicht dage- w«,eu. — sich selbst bi- zur Vermauerung der Rauchfangzüge versteigt. Vas Leipziger Gewand- und Zeug haus betreffend. Auf meine lose aneinander gereihten Notizen au- Große'- Geschichte Leipzig-, Leonhardi'S Beschreikung Leipzig-, dem Urkundeubuche der Stadt Leipzig und (Dvrffel's) „Führer durch die musikalische Welt Leipzig»" über da- jetzt ne» abqeputzte Gewandhaus ist in Nr. 231 vom 19 August eiue etwa- unfreundliche Berichtigung erfolgt. Die Kritik der von mir abgedruckten Angaben übergebe ich, da sie eben obige Quellen trifft, deren Werth oder Unwert! bekannt genug ist, nicht mich. Die Berichtigung läuft übrigen- darauf hinaus, da- Datum der Uebersiedelung der vor 200 Jahren gestifteter RathSbibltothek in den gegenwärtigen Saal nac' Jahr und Tag festzustrllen (23. August 1756. nicht 1746). Bon ungleich größerem Werthe find die in dem Aufsatze „Nochmal- da-GewandhauS" enthaltenen actenmäßigen Mitteilungen über die Baugefchichte de- BibliothrksaaleS. Verfasser wußte, daß der Biograph Lotter'S eingehende Studien über letztere gemacht hatte, und der Zweck seine» kleinen Aus sätze- in Nr. 223 vom 11. August war lediglich der, jenen Kenner unserer Leipziger Baugefchichte endlich zum Reden zu bringen. Dieser Zweck ward erreicht, freilich um den Prei-, daß Ver fasser etwa- abgeschulmeistert ward Unsere Leser werden e- mir vielleicht Dan! wissen, al- harm loser, wohlmeinender „ugont prorocutour" dies, neuen, besseren actenmäßigen Aufschlüsse berauS geleckt zu haben. Und da- würde mich für den ohne Roth scharfen Ton jene- Aussätze- reichlich entschädige«. Der Verfasser de» Artikel-: „Der Abputz de- Gewandhaus«-". Ans LIM und Lm». —r. Leipzig, 19. August. Man konnte schon in den letzten Jahren auf den hiesig« Turn Plätzen die erfreuliche Beobachtung machen, daß e- mit de« Turvwrsen wieder vorwärts gehe Die Zahl der Turnenden vermehrte sich allmäUc und e- wurde überhaupt wieder mit größerer Lus: und Liebe geturnt. Au- der im vorigen Jahre in ganz Deutschland aufgenommenen Statistik der Turnvereine geht nun hervor, daß zwar die Blüthezeit de- Verein-turnen-, welche in die Jahre 1863—1864 fiel, noch nicht wieder erreicht worden ist. daß aber gegen 1869. wo die vor letzte Statistik bewirkt wurde, wohl ein Fort schritt in Bezug auf die Zahl der Vereine »nd ihrer Mitglieder stattaefunden hat. Da- Ergeb niß der drei letzteu statistischen Aufnahmen war Folgende-: I8«äl. I8«r>. LS7« Vereine 1908 1546 1647 Mitglieder 167.932 128.561 156.5S0.
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