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Erste Seilage M Leipziger Tageblatt and Anzeiger. mrrr. Freitag den 31. August 1877. 71. Jahrgang. Oscar p,stiel. H«r stMri«»er«», «» seine» Lode-tage. Pefchel ist in weitesten Kreisen nur all geist uud Iruutuißreicher Geograpb. all Meister voll» endet« Form »ud Sprache bekannt Seine Werke, Dal Zeitalter der Entdeckung-»", , Geschicbie der Erdkunde", ,.Ne»e Probleme", ..Völkerkunde", die er in schneller Folge, m der kurzen Frist eine» etuzigeo Dutzend flüchtiger Jahre vollendete, stellen ihn ohne Widerrede neben H»mboldt und Ritter, »nd mit ihnen bildet er dal gefeierte Triumvirat deutscher Geographen. Aber der Glanz feine- geographischen Ruhme» hat, so scheint el, viele seiner Zeitgenoffen geblendet und fieüberscheu oder wenig beachten lassen, wie Vor treffliche- er auch alS Publicist und Journalist geleistet, wie eminent und vielseitig sein Talent gewesen, die mannichfaltigstcn Erscheinungen in Wissenschaft und Kunst, in socialen und gewerb lichen Bestrebungen, die poltttschcn Ereigmffe de» Lagel schnell zu ersoffen und mit flylistischer Ele- ganz in vollendeter Form eine« größeren Leser- neffe anziehend zuzusühren Am Wenigsten »st Pefchel all mannhafter Patriot, all Publicist echt deutscher Ge sinnung nach Gebühr gewürdigt worden. War er doch schon Ausangl der Sechziger südlich vom Main, io Bayern, in Augsburger Blättern für Freihandel und Zollverein, für die Annahme de» französischen Handelsvertrages wacker eivgetreten. And wie er später den glorreichen Thaten Preußen-, Deutschland- freudig gefolgt war. so erkannte er auch in der Aufrichtung von Kaiser »nd Reich nur einen „naturgemäßen, berechtigten Darwinischen Kampf »ml Dasein, wo dal Moderne siegt »ud dal veraltete hinabsteigt in die paläontolvgischen Grüfte." El ist hier nicht der Ort, diese strahlend« Licht seite in dem Charakter de- unvergeßlichen deutschen Manuel auch nur versuchsweise darstellen zu wollen. Nur eine Erinnerung sollen diese Zeilen sein an Ihn, der vor nunmehr zwei Jahren am heutigen Monat» tage. am 3t. August 187b, im besten Maunelalter au» dem Leben geschieden. Wir schmücken diese Erinnerung mit Immortellen einiger Bruchstücke feiner frühesten publicistischeu Aussätze. V Am 22. September 18b4 schrieb Pefchel in der ..Allgemeinen Zeitung" einen Artikel: „Die Aufgabe Deutschland» in der orien talischen Angelegenheit." In demselben heißt el: „Oesterreich hat gerüstet und steht mit Armeen «n der russischen Grenze, deren Erhaltung täglich eine halbe Million kostet. Die bewaffnete Neu tralität ist daher jedenfalls ebenso kostspielig, wie der Krieg. Der Krieg wäre sogar wohlfeiler, wenn jene Heerelsäulen auf fremdem Gebiete ver pflegt werden könnten. Da nun Rußland noch nicht Ein freiwillige- FriedenSzugeständtß ab sondern selbst den Rückzug über den Pruth all «inen «ilttairisch erzwungenen Schritt erklärt hat, so wird Oesterreich früher oder später ge zwungen sein, prremtorffche Termine zu stellen >L» wird und muß sich tu diesem Falle nach Allitrten «»sehen, und wer einen Bundesgenossen sucht, der darf nicht klügeln ob der eine oder andere Krieden-punct dem Alliirten mehr vor» theile gewähre, alS ihm selber Die Furcht vor der Uebermacht Englands ist eine unbegründete,denn Niemand hat ein größere» In teresse, dem britischen Leoparden auf die Klauen zu sehen all Frankreich Wal Frankreich der bri- ltschen Macht zugesteht, kann für Deutschland kein Bedenken erregen, denn die Interessen der See mächte werden sich stell paralyfiren. In besten ist einmal in Deutschland die Antipathie lebhaft gegen Allel, wal über den Rhein oder über den Canal herüber kommt. Dal beste Mittel aber, Oesterreich von seinen westlichen Alliirten zu trennen, wäre eben ein unbedingter fester Anschluß Deutschlands an die Wiener Politik. Im Jahre 1848 und 1819 hat Deutschland »icht nur Oesterreich völlig im Stich gelaffen, sonder» die..Lästerlichen" haben hochmülhig die Lästerlich Königlichen aul der Paulttirche hinaus- votirt. Die Folg« war. daß Oesterreich bei Rußland Hülfe suchen mußte Oesterreich ist jetzt in einer völlig analogen Lage. ES hat zum Schutz deutscher Interessen am Pruth und an dem nordöstlichen Abfall der Karpaihen groß« Heerelmaffen ausaefirllt. Tritt dal übrige Deutschland nicht wie Ein Mann aus Oesterreichs Seite, so wird die Folge sein, daß sich Oesterreich wieder nach auswärtigen Alliirten »mfehen muß. In einem solchen Kalle ist von Durchsetzung reiv deutscher In teressen nicht die Rede mehr, die Alliirten werden dann ihre Jntereffev mischen. Was nun unsere Wünfebe und Ansichten be trifft, so liegen fie in dev Traditionen der letzten -Jahre. Wir haben gestritten mit der sogenannten großveutschen Parte, in Frankfurt. Wir haben au Oesterreichs bittende Zukunft, selbst an feine Finanzkräsie geglaubt imo »nl dem Haß und Spott der liberalen Presse prerikgeaeben — der selben Presse, die über Nacht fetzt österreichisch ge- worden ist. Wir hoben dev Anschluß del Steuer- verein» <m den Zollverein mit Jubel begrüßt, trotz aller damals regen Vorurihetle in Süd Deutschland. Die Idee del österreichischen Zoll avschlufies ist recht eigentlich ein Kind unserer publtcistffckeu Sphäre gewesen. Sie Land auf unser» Repertoire längst, bevor dieser Gedanke Object einer osficiellen Thätigkeir wurde. ^o sehr wir aber an diesem Lieblingsgedanken hingen, haben wir unl doch nie Herbergelaffen, der Sprengung des Zollvereins da» Wort zu reden. Wir wollten dal Gute nicht zertrümmern, so lange das Bessere nicht erreichbar schien. So sind wir nicht preußisch, nicht österreichisch gewesen, sondern wir waren immer, nicht „Mehrer" del Reich», wie die römischen Kaiser, wohl aber Mehrer" der Einigkeit im Reich. Eben weil wir Ursache haben, den Westmächten nicht zu trauen, eben weil sie immer den deutschen Ent wickelungen abhold gewesen, dürfen wir die erste deutsche Großmacht nicht zu dieser Allianz hin- drängen. Man bedenke wohl: heute braucht unl Oesterreich im Osten, morgen vielleicht bedürfen wir seiner im Westen, zwischen solchen Kameraden aber ist el niedrig, über kleine Bortheile zu mäkeln!" — So schrieb Pefchel schon im Jahre 1854. — Und zwölf Jahre später, am 11 September 1866, beginnt er im „Aullavd" einen „Rückblick auf die jüngste Vergangenheit" mit folgender Erklärung: Die politischen Begebenheiten in der Heimath sollten von dem Kreise unserer Wochenschrift streng aulgefchloffen bleiben. Die geschichtlichen Ereig nisse del gegenwärtigen Jahre- sind jedoch so außerordentliche, daß eine Ausnahme wobl »er stattet erscheint. Da in diesen B ättern Gegen stände der Erdkunde vorzugsweise verhandelt werden, und da man nicht Geograph sein kann, ohne Geschichte zu studiren, nicht Geschichte schreiben kann, ohne Geograph zu sein, so ist «S wohl einem Schriftsteller zu gönnen, der sich der Länder- »nd Völkerkunde widmet, von feinem Stanvpur.ct aul die jüngste Vergangenheit zu beurtheilen. Der Bersaffer der „Rückblicke" am Schluß del Jahre», der Niemand Andere» ist al» der Herausgeber dieser Blätter, könnte sich auch nirgend» ander- hörbar machen, denn in der süddeutschen Presse würden seine Ansichten wohl eben so wenig An klang finden und ebenso vereinzelt stehen, wie im Jahre 1862 und 1863, wo er südlich vom Main der Einzige war, der gegen eine Sprengung de» Zollveretn» und für die Annahme de» französi schen Handellvertrage» seine Stimme erhob. Ja der norddeutschen Presse aber will er nicht publi ctstisch austreten, »veil er sich nicht von seinen süddeutschen Land-leuten trennen mag, sondern gerade auf ihre Ansichten einzuwirken trachtet, und weil er, wenn diese Ansichten sich nicht än der«, immer mit Denjenigen gehen wird, unter denen er feste Wurzel geschlagen zu haben glaubt Aber hatte Pefchel noch so feste Wurzel in Süddeutschland geschlagen, die Krone feiner geistigen Thätigkett breitete sich weit über ganz Deutsch land. Leipzig, io. Januar 1874, datirt die Vor rede zur „Völkerkunde", »nd in derselben heißt eü: „Nie wäre r» dem Unterzeichneten in den Sinn gekommen, ein Lehrgebäude der Völkerkunde ne» uufzurichten, wenn er nicht am Beginn de» Jahre» 1869 von dem damaligen KriegSmintster General A v. Roon aufgesordert worden wäre, dessen „Völkerkunde al» Propädeutik der politischen Geogrcphie" in vierter Auflage verjüngt heraul- ugebeu Der Wunsch eine» Manne», dessen lkame eng an die Schöpfung unsere» Heerwesen» geknüpft ist, wurde zur Pflicht für einen Deutschen, dem die errungene Stärke seine- Volke» Danke» Pflichten für ihre großen Urheber auserlegte." Der Art waren Pefchel'- deutsche Gesinnungen. I Loewenberg Vtutsqlauds VerlassIM-kett I87L/77 «uf de« Felde der Reise Literatur. L Vkü. Leipzig, 30. August. Soeben liegt wieder ein praktischer Hinrichl'scher Special Katalog recht zeitgemäßer Art vor: „Die Reife literatur Deutschland- aul den Jahren 1871 bil 30. April 1877 ... von Karl Georg", ein Büchlein von 92 Seiten, dal in alphabetischer Reihenfolge die besuchtesten Städte, Bade- »nd Aulfluglorte, Sommerfrischen, Wintercurorte, Staaten »nd Gegenden nicht blos de» deutschen Reich», Oesterreich» »nd der Schweiz, nein, auch de» übrigen Europa» sowie der außereuropäischen Länder, darunter da« gelobte Land, bibliographisch und kartographisch reglstrirend behandelt und dabei die ältere Literatur mit berücksichtigt. Berlin ist z. B. durch 42, Wien durch 2b Bücher, Pläne »nd Karten vertreten. DreSden durch 30, Leipzig durch ca. 20, Halle durch 4, Grimma, LetSnig, Zschopau durch je einen „Führer", die sächsiiche Schweiz durch 7 Bücher und Karten, Sachsen überhaupt durch 9 Karten, Thüringen durch 12 Bücher »nd Karten, Tirol durch 8 Karten und allerlei Reise handbücher repräsentlrt. Sogar die Türkei sigu rirt in dem verzeichniß (S Karten), sowie Dobrudscha, Walachei und Bo-oiev, doch wohl nur im Interesse de, SriegScorrespondenten. Wer etwa nach Palällina pilgern will, findet in dem Büchlein drei Führer nacbgewiesen, die ibn in Jerusalem orienliren, darunter da» Weber'sch« vcrlag-werk, vr Wolfs'» „Jerusalem" (3 Auflage), außerdcm neun Bücher und Karlen über dal gelobte Land überhaupt, darunter auch ein palästinensischer Bävecker mit 17 Karten und 41 Plänen. Von überseeischen Curorten ist Algie- nicht V7, geffen. Für Amerika Reisende macht sch de» be konnten 1 Traugott Bromme Hand- und Reffe buch für Auswanderer und Reisend« (jetzt in 9 Auflage) noch immer nützlich. Im Ganzen sind l6 Werke und Karten über dev Weltthetl I aufgesührt Aus LtrLt uu- Lau-. L. Issb Leipzig, 30. August, vom 30 August bil 1. September tagt zu Stockholm die Astronomische Gesellschaft, welche seit >865 ihren Sitz in Leipzig hat. Geh. Hosrath Pros. vr. Bruhnl hat sich von hier nach Schweden begeben, um an den Verhandlungen Theil zu nehmen, da er stellvertretender vor- fitzender der Gesellschaft ist. Nach dem Adreß buch für 1877 ist Herr August Auerbach Rendant der Gesellschaft, Pros vr. W. Scheibner ihr Bibliothekar. Die Bibliothek befindet sich m unserer Universität»-Sternwarte. Erster Vor sitzender ist Geh. Rath vr. O. v. Struve in Pulkowa, außerdem gehören zum Vorstande die Professoren John AdamS in Cambridge und A. Möller in Lund, E Scbvnseld in Bonn (Schrift führer) und A. Winnecke in Straßburg (zweiter Schriftführer) — Da» Organ d«S Verein», die „Lierteljahr-schrift der astronomischen Gesellschaft", erscheint in Leipzig (bei W. Engelmann), redigirt von F. Schöafeld und A. Winnecke, bi» letzt zwölf Jahrgänge. — In jedem dritten Jahre findet eine General- oder Wanderversammlung statt. Die bi» jetzt besuchten deutschen Versamm lungsorte waren Leipzig, Bonn, Wien, Stuttgart »nd Hamburg; vor zwei Jahren tagte die Gesellschaft zum ersten Male aus nicht- deutschem Boden, tu Leyden, Heuer wählte fie Stockholm alS Sammelpunct. ^ Leipzig, 30. August. DaS Aeußcre mancher Straßen unserer Stadt hat im Lause de» gegen wärtigen Jahre» durch die vielen Neubauten uud den Abputz der Häuser ein ziemlich veränderte» Aussehen »nd zwar in vortheilhaftem Sinne erfahren. Zu den Prachtbauten dürfen die Er neuerungen de» Caf6 Felsche, worüber nach Fertigstellung der Arbeiten ein besonderer Bericht gegeben werben wird, und de- großen, dem Maurer meister Siegel gehörigen Haufe» in der West straße gezählt werden. Nicht minder zieht der Merßuer'sche Villenba« in der Sldonien- straße die Aufmerksamkeit aus sich. Mehrere ne» gebaute Häuser in der Eolonnadevstraße kaffen ebenfalls erkennen, daß man von dem leicht fertigen SpcculationSba», der namentlich während der Gründerperiode florirte, mehr »nd mehr wieder abgekommen ist und da» bessere Theil in solider, dauerhafter und schöner Herstellung sucht. In einem dieser Häuser wird gegenwärtig im Haus flur Mosaikpflaster nach italienischer Art von eigen- dazu benffenen italienischen Arbeitern gelegt. Mit welchem Geschick uud Geschmack sich die Spielwaaren-Jndustrte aller brennenden Tage- fragen bemächtigt, beweist da» Schaufenster der Spielwaareuhandlung de- Herrn Beyde, Markt 14. ES ist darin die Berthetdigungde» Schipka-Passe» seiten» der Russen ausgestellt. Mehr als 500 Soldaten treten hier in Action. Man sieht die Befestigungen der Russen am Ein gänge de» Paffe-, um die Angriffe der Türken abzuwehrcn, «ährend die Reservetruppen sowie der Generalstab entfernter sich in gedeckter Stel lung brfindcn Türkische Geschosse werfen ihre Kugeln in die Batterien der Russen ». f. f Alle» Dick in seinen Einzelheiten vorzüglich ge arbeitet, ist ein prächtige» Spielzeug für Knaben — In Anbetracht der in Kürze statt findenden Eröffnung de» neuen Schulgebäude» de- hiesigen ThomaS-GymnasiumS haben die Schüler dieser Anstalt eine werthvolle Fahne Herrn I. A. Hietel in Auftrag gegeben, deren eine Sette, da» Stadtwappen und die Inschrift „Gymnasium zu St. Thomae" enthaltend, einige Tage zur An sicht «»»gestellt bleiben wird. —r. Leipzig, 30. August. Aus Ansuchen einer Mehrzahl von früher zum vormaligen Gericht» amt Rötha gehörig gewesenen Gemeinden hat da» Justizministerium in DreSden genehmigt, daß von dem königl. GerichtSamt 1. in Leipzig, jedoch zunächst nur versuchsweise, allmonatlich ein statt und in der dritten NachmittazSstunde v r- sammellen sich die Feuerwehren zu dem festlichen Umzüge durch die Stadt, deren Bewohner in ter begeisterten Begrüßung ihrer Festaäste wetteisertc a Nachdem der Zug ä dem Restaurant „Wa d. kater" angrlangt war, begannen die Verhand lungen de- Feuerwehrtage» Daraus ist zu erwähnen, daß im nächsten Jahre kein besonderer Feuerwehrtaq de- sächsisch-anhalttuischen Ver bände- statt finden soll, »veil die freie Bereinigung, welche a»S diesem Verband, dem Thüringische» »nd dem Harz-Altmärkifchen verband beste»!, 1878 einen Feuerwehrtag in Weißenfell ab.u- halten gedenkt, mit dem eine größere Aulstellung verbunden werden soll. Für dal Jahr 1l7» wurde von den vorgeschlagenen Städten Grlbzia all Vorort del sächsisch-anhaltinischeo Bei bande- gewählt. Der Commandant der Delitzscher Feuer wehr, Herr Schulze, erstattete einen interessant.'« Bericht liier den deutschen Feuerwehrtag in Stuttgart, au» dem hervorging, daß Süddeutsch- land rn der Entwickelung de- Feuerlöschwesen- weit voraus ist. In Betreff der Unterstützung verunglückter Feuerwehrleute «nd ihrer Hinter- laffenen neigte man sich der Ansicht zu, daß, so lange vom Staate in dieser Richtung noch Nicht» ge schehen, die Gemeinden um ihre Fürsorge angegangen werden sollen. Der Vorschlag, in Preußen etwa» der den Kreisen zu erreichen, fand »war auch Anklang, man verhehlte sich jedoch die Schwierigkeiten der AuSfübrung nicht. Andere Beschlüsse gingen dahin, daß die Feuerwehren de- Verbandes v kr pflichtet sein sollen, in Zukunft dem Borort Bericht über die bei Bränden gemachten Erfahrungen und ferner darüber erstatten sollen, ob in ihrer Nähe Ort schaften rpstiren, in denen die Gründung von Feuerwehren mit Erfolg angestrebt werden kann Den Abschluß de- in allen seinen Theilen harmonisch verlaufenen Feste- bildete ein sehr stark benützte» Tanzvergnügen. — Ja DreSden ist von den Stadtverordnete» in die vacante 1t. besoldete StadtrathSstelle Herr Bürgermeister Geyer in Schneeberg mit 32 von 59 Stimmen erwählt worden. verschir-eues. — Wie die „Hamb. Nachr." erfahren, tritt Ende September in Halle a. S. die Commffßor. für Revision der lutherischen Bibelüber setzung wieder zusammen Die Eommtffion ist ihrer Zeit durch die Conferenz der deutschen evangelischen Kirchenregierungen hervorgerufen und hat die Revision de- Neuen Testament» bereit« beendet. Die Eanstein'sche Bib-lgesellfchaft in Halle, auch die britische »nd auswärtige Bibel- gesellschast haben sich für ihre A »»gaben diese Re Vision angeeignet. AlS man mit dem Alten Testament begann, wurden zu den bisherigen 10 Mitgliedern noch weitere 8, die mit den Grund- «nd volkSthümlichen Sprachen bekannt sind, hinzugezogen. Die Revisionsarbeit wird sehr sorgfältig betrieben Zuerst machen die bestellten Referenten ihre Vorlagen, dann folgen in Zwischenräumen die Berathungen. Rach der zweiten Lesung werden die revidirten Texte durch den Druck veröffentlicht, um der allgemeinen Be- »rtheilung Sachkundiger unterbreitet zu werden. Erst eine spätere dritte Lesung, die alle Ausstel lungen in Erwägung gezogen hat, gtebt die dcfi- uitive Feststellung. In angegebener Weife fir d bi» zur gedruckten Vorlage ein Theil der historischen Bücher de» Alten Testament», sowie Psalmen. Sprüche und Jefaia gediehen. Man hofft, die gesammte Revision de» alten Testament» bi- zum Jahre 1880 beendigen zu können. Mit dieser Arbeit wird die deutsche Bibel in denselben Besitz der gesicherten exegetischen Forschungen kommen, die sich im Laufe der Zeit die fremde« Heber- setzungen der heiligen Schrift bereit» angeetgnet haben. — A»S Weimar, 27. August, schreibt man: Während überhaupt in Thüringen mauuich. fache Klagen laut werden über die Verwilderung de» Volke», über Mefferaffairen »nd dergl, kommt bereit» wieder die Nachricht von eine« grauen- vollen verbrechen, da» in der Nacht zum Soun- Gerichtstag für die Bewohner der Ortschaften I tag in dem weimarifchcn Dörfchen Loaelsberg Dechwitz. Drcrlkau, Göhren. Göltzschen. Gruna, s be» Erfurt verübt worden ist. Die Mühle dort Kützschwitz, Rödgen, Rüben, Sestewitz. Störmthal, Tanzberg mit Magdeborn «nd Zehmen im Gast. Hofe „Zum Schteßgraben" zu Kötzschwitz abge. halten werde und zwar den 17 September, 15. Oktober, 19 November und 17. December von 9 Uhr Vormittag» di- 8 Uhr Nachmittags. Gerichtliche Vorhaben sind einige Tage zuvor bei dem betreffenden OrtSrichter auzumelden —r. Leipzig« 30. August, lieber den Verlauf de» 8. FeuerwehrtageS de» fächsisch-an« haltinischen Feuerwehr - Verbandes, welcher vorigen Sonntag in Schkeuditz abge halten wurde, ist Folgendes zu melden. Die Beiheiligung der Feuerwehren de» Verbände- war eine zahlreiche, dmn e» hatten sich im Ganzen über 700 Feuerwehrleute eingefunden. Nachdem der Zug aus dem Marktplatz Ausstellung ge nommen. begrüßte Herr Bürgermeister Schulze ldie versammelten mit Herzlilien Worten und darauf erfolgte der Abmarsch nach dem zum Feuerwehr tag besonder» gewähltcu, z^ön gelegenen Ue^ungSplatze, wo ein provisorische» Stetgerhau» errichtet worden war. Die Schlnrd:tzrr Feurr. wehr führte eine nach AuSsagen von Sachver ständigen recht gut gelungene Urbung vor. Nach der Hebung fand ein gemeinschaftlich? Mittagessen liegt etwa» ab vom Dorfe; diese ist zu der an- egebenen Zeit angezündet worden. Als aus em Dorfe Hülfe kam, fand man die Frau de» Mühlenbesitzer» und den 16jährigen Sohn er- schlagen, die Schränke erbrochen und etwa 3000-F geraubt. Der Müller »nd der Knappe waren abwesend und scheinen auch jetzt noch nicht zu» Vorschein gekommen, so daß mau anoimmt, die selben seien gleichfalls erschlagen »nd dann in der Scheune von den Mördern verbrannt worden Die 9jährige Tochter de» Müller», die sich in da» Dorf gerettet hat, will die Mörder gesehen «ud unter ihnen einen Einwohner au» dem Dorfe selbst bemerkt haben, der sich jetzt in Haft befindet. — Man schreibt aul Kairo: Der „Vater aller Dinge", der Nil, will Heuer absolut nicht seine Schuldigkeit thun. Mit ängstlicher Gewissen Hastigkeit «ißt man feine Höhe Morgen für Morgen »nd Abend für Abend, aber el fehlt ihm immer noch mehr all ein Meter zu jenem Wasserstande. welcher erreicht werden muß, ,he u..ter den üblichen Feierlichkeiten die Ceremonie der Einreihung de» Damme» am Canal Haltg erfolgen kar r. In regelrechten Jahren wird dies« Ceremnnie gewöhnlich schon innerhalb der erfreu Au^usitage vorgenommen; je länger die vnr-