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1 — »4» — 381 ' — 88 — 1.10» -— N — 8 -1- « — 2.8 li bi» 1«» ^ > netto, ech »: Wetz» erste 17^, »fer I» ^ Herbst rsj !e. Erscheint täglich früh 6'/. Uhr. Lrdattluu »ut Trptditt«» J^anntSgass« 33. >v«chß»»dru brr Lrbacli«»: vormittags w—12 Uhr. Nachmittags 4—S Uhr. der für die nächst- l>e Nummer bestimmten an Wochentagen bis tzr Nachmittags, an Zonn- «ch Festtagen früh bis Uhr. r, br» Rttatr» für Z,s..A»»ahmt: vtt» Stemm. Universitätsstr. 22. Lo»iS Lösche, Latharinenstr. 18,p. nur dis Uhr. MpMer.TagMM Anzeiger. Organ str Politik, Localgeschichtc, Handels- und Geschäftsverkehr. Unflage 15,254» Ld-«u»e»t,»rtt» viertelt. iucl. Bnngerloha » ML, durch dir Post bezöge» » BL Jede einzelne Nummer X- Pf. veleaexrmplar l» «. »ebührrn für «rttabetlage, ohne Postbefvrdknmg SS Ml. u.Ü Pvstbefbrdenuig 4» Mt Zajaatr 4aefp. vvuraeoiSz. 20 Pf. Größere Schriften laut aasere» chrcisverzelchniß. —Tabellarischer Satz nach höherem Tarif. Rrrlivar» mttrr te» Nrbarttoarßttch die Spaltzeile 4u Pf. Inserate sind stets an d. Eepebttu. zu senden. — Rabatt wird mchf gegeben. Zahlung vraaunmemmch rdurchPo' " ' oder ^ostvorschuß. M 177. Dienstag den 26. Juni 1877. 71. Jahrgang. netrr früh: « loa m- über Stetig! o. d». »eg weiß rw o. »alach. irfiger1»« O-ISS F . do. gal-z, ct. 130 »,t d». Odess, »c» -tefia, I s—irr ui iz. 13« di» »—ISS u» »ff. 14i vr., d«. «r. h 12S bl» I» vr. > isa v,n ». KutUr- 24 ^ » höh« « Br., pr.^ saß fl«, a u» »d.. »l Nr. 0« I 3« Uh Noqge»- Berbanb, ' 10.SSF! IS.SSdi» odurten- lochen- ^ Peter'S en Harr- zlich wn klaufeuki, n abg»- Lsttl 'frr HU agte ». er soch» mportr frrdige« n Total- >ie «»». r-4 und! S » eg« «u Zeit- nn» ou», a» 12 «,» L arge, > d Loa» l02 «,» r i» d« te» da lußliwv » 2»«r Bestellungen ans da» dritte Quattal 1877 des Leipziger Tageblattes (Auflage 15,LSE) wolle man möglichst bald an die Unterzeichnete Expedition, IotzanneSzaffe Sir. 33, gelangen lasten. Außerdem werden von sämmtlichen hiesigen ZeitNUft-fpediteure« Bestellungen auf da- Tageblatt angensmmen und auSgefithrt. Auswärtige Abonnenten wüsten sich an das ihnen zunächst gelegene Postamt wenden. Der Ab »nnementsprei» beträgt pr. O«art«l L M«rk Sb Pfennige, incluflve Bringerlnhn S Mark, durch die Post bezogen S Mark. Für eine Extrabeilage sind ohne Postbeförderung 36 Mark, mit Postbeförderung 45 Mark Beilegegebühren unter Vorausbezahlung zu vergüten. Preis der Insertionsgebühren für die 4 gespaltene BsurgesiSzeile 20 Pfennige, für Neclamen aus Petitschrift unter dem RedactionSftrich 40 Pfennige. Größere Schriften werden, gering abweichend vsn dieser Norm, nach unserem PreiSverzeichniß berechnet, wogegen bei tabellarischem und Ziffer-Satz Berechnung nach höhere« Tarif eintritt. Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praernnnerklnäo »der durch Postvorschuß. Gleichzeitig erlmtbe« »ir «»ß «»ch bes«»derß d»ra»f »«fmerksa« z« mache», daß »«ch Anzeige« tza» 1 Zeile für 20 Pfennige ange- »a««e» werden. DaS Tageblatt wird früh LV, Uhr au-gegeben und enthält die bi- zum vorhergehenden Abend eingelaufenen wichtigsten politischen und Börsen - Nachrichten in telegraphischen Original - Depeschen. Leipzig, im Juni 1877. »b »och W rt sott; bsrlu» »richto- swtfcha i. Juck. »bürg« vr. ch«t»M '/.UM s DoL Frtboot n «b ,»«1- »mps« I». G Leipstg. 25. Juni. Endlich, endlich ist daS lange erwartete Sr- eigniß eingetreten: die R«ssen haben die Dona« überschritten oder vielmehr diese» schwere Werk an einigen Punctm begonnen. Fast gleichzeitig haben sie bet Galatz, Bratla »nd Hirsowa die Dona» vassirt, «nd zwar so wohl vorbereitet »nd mit solcher Bor sicht, daß dieser erste D»rchbruch durch die türkische Bertheidigung»« livie nicht so viele und blutige Opfer gekostet mlt, als man wohl anfangs angenommen hatte. Lus Barken, die gepanzert »nd mit Dampfmaschinen versehen waren, wurden die Fußtruppen wie auf schwimmenden Blockhäusern ü bergest tzt; Reiterei und Geschütze folgten erst später. Die Schwierig keiten, welche die türkische Donauflotille hätte be reiten können, waren schon im LorauS beseitigt; die russischen Torpedomanöber hielten die Moni tor» an der unteren Dona« schon seit Wochen in respektvoller Ferne. So gelang e» den Russen, au den erwähnten Puucten ungestört über den Strom zu kommen und nach kurzer Gegenwehr von Geilen der Türken in der Dobrudfcha vorzu- drmgeu. Da» feste Matfchin ist bereit» in ihren Händen, und e» wird nun ihre Aufgabe fein, von dort a»S weiter östlich vorrückend «nd von den Nach rückenden unterstützt, die Türken läng» der Dona» (bei Isaktscha, Tultsch« reO zurückzuwerfen. Selbstverständlich find dkfe Manöver aber nur da» Signal z» größeren MafleuÜbergäugen, welche die Hauptmacht der Russen an verschiedene» Puncteu zwisch» Hirsow« und Nikopvll» ver suchen wird. Dieser Vorstoß aus der ganzen Linie und der Einmarsch in da» eigentliche Bul garien kau» nicht »chr lange «qs sich warten lasten, da sonst die russischen Trappen!heile, die sich jetzt in der Dobrudfcha a»Szuvr«ten suchen, leicht ifoltrt werden «nd die Fühlung mit der Hauptarmee verlieren könnten. Wir werden daher in der nächsten Zeit viel von Donauübergäna» hören bekommen, und letzteren dürsten st ch »f schon im folgenden Monat größere Kämpfe a« bulgarischem Boden aureihen, die für den Au»« gang de» Kriege» entscheidend werden könne«. Die er hat nunmehr, nachdem feit dem Erlaß de» russischen Krieg-manifeste» «nd der Ueberschrertuug de» Pruth zwei Monate vergangen sind, in Wahr heit seinen Anfang genommen. Sind die Russen erst aus bulgarischem Gebiete und haben sitz einen Theil d«ffelb«i besetzt, so werden auch die vulgaren nicht säumen, mit den Russen gemeinsame Sache !z» machen und sich gegen die türkische Herrschaft u» erhebe». Im russischen Hauptquartier ist eine bulgarische Legion gebildet worden, die darauf brennt, mit den Russen die Dona» zu überschreiten >md bie Fahne de» Aufruhr» in ihrem Baterlanbe avszupflanzeo. Wir fügen hieran noch einige weitere Nach- s richten, die heute über de» Douauübergaug ein- fiud. L Au- Plojestr, 23. Juni, meldet ein russtsche- Telegramm: Gestern Abend 9 Uhr verließ Kaiser Alexander Plojesti und traf heute Nachmittag 3 Uhr in Braila ein, von wo er nach einem kurzen Aufenthalt die Fahrt nach Galatz fort setzte. Bon de« dortigen Bahnhöfe begab sich der Kaiser direct zum KnegShoSpital und besuchte die Baracken, wo die Chargen der ersten Brigade der 18. Infanterie-Division untergebracht worden sind, welche bei dem gestrigen Kampfe mit den Türken bei dem Uebergange über die Donau bei Galatz verwundet worden waren. Der Kaiser sprach auf da» Huldvollste mit den Verwundeten und verlieh persönlich den St. GeoraSorden 4. Elaste dem Lieutenant Elsner vom 69. Rjasan'» sehen Regiment, welcher unter dem mörderischen Feuer der Türken zuerst da» feindliche Ufer be treten hatte «nd verwundet wordm war. In allen Baracken begrüßten die Verwundeten den Kaiser freudig. Um 7 Uhr Morgen» verließ der Kaiser Galatz und begab sich nach vralla, be suchte da» Bwouak der dort liegenden und darauf die Batterie Nr. 40, wo sich die schütze befinden, welche den ersten türkischen Monitor in die Luft gesprengt. Um 5 Uhr Nach mittag» kehrte der Kaiser, begleitet von den Groß fürsten Thronfolger, Wladimnc, Alexei und Sergei nach Plojesti zurück. Eine andere Depesche au» Plojesti lautet: Am 22 d. wurde die Position der Türken bei Buvjak durch 10 Compagnien de» RjaSktschen und Rjafanfchen Regimentes unter dem Oberbcfebl de» General» Iukoff genommen. Sämmtliche Truppen waren in Booten p»n Galatz au» über die Donau gefetzt. Artillerie und E«vaLert« be fanden sich nicht bei denselben. Rach eine« sehr heftigen, von 3 Ahr Morgen» bi» zum Mittag dauernden Kampfe geae» eine feindliche Macht vo» c«. 3000 bi» 4000 Mauu Infanterie, »SO Mm« Cavallerie und 2 Geschützen »«den die türkische» Stellungen «ach ein »»der mit de« Bajouuet ge nommen. Die Türken zogen sich zurück, die r»fsische» Truppen verfolgten sie nicht und faßt« auf den Höhen festen Fuß. wo sie Lebeuömittel, Pferde. Muntlion und die Ambulanzen erwartet». Der Verlust beträgt 3 Officiere uud 41 Soldat» an Todtm «nd 2 Officiere «nd 92 Soldat» an Verwundeten. Letztere besuchte der Kaiser in de« HoSpital in Galatz und decorirte bei dieser Ge legenheit de« General Iukoff uud zwei andere Osfinere, welch« unter den Erst» aus dem feiud- sich» Ufer gewesen warm, mit dem St. GeorgS- Orden. — Am 23. e früh besetzte General Zimmermann »it de« Regiment Borodiu» Mat- schm, da» von de« Türk» verlassen war und wie» die Brigade Iukoff a«, zu ihm zu stoßen. — Obgleich die Brücke über die Dona» bereit- vollendet ist, wurde sie doch nicht beuutzt, da »wisch» Getschet nach Matschi» da» Master noch sehr hoch steht. Generalmajor Iukoff selbst meldet über die erfolgreich« Ausführung der ihm Übertrag»» schwer» Aufgabe, von Galatz au» die Donau auf Booten zu Überschreit» »nd die auf dem rechten Ufer liegenden Höh» von Budjak zu besetzen, Folgende»: Ja der Nacht vom 2l. zum 22 d. »urdm in Gegenwart de» Commanbeurö de» 14. Corp», Generallieutenant» Zimmermann, fünf Compagnien der Rjasan'schen und RjaSki'- en Regimenter auf Boot» übergesetzt. Die zuerst angekommen» Rjasan'schen Compagnien wurden von dm Türken au» der» Logement» mit heftigem Feuer empfang», griff» aber die Höhen muthig an und verdrängten den Feind. Zuerst landeten die Lieutenant» ElSner «nd Iukoff. Der Versuch der feindlich» Cavallerie, dm rechten Flügel unserer an Zahl geringen Infanterie an- zugreifm, wurde durch die herbeigeeilt» Com- pagnien de» RjaSki'sch» Regiment» zurückgewiefm. Gegen 7 Uhr Morgm» erneuerte der Fewd, der inzwischen Verstärkung» erhalt» hatte, den An griff auf unseren rechten Flügel. Der heftige Kampf dauerte bi» zum Mittag. Da bei unseren Truppen weder Cavallerie noch Artillerie war, so maßte die Infanterie die türkische Cavallerie mit dem Bajonnet angreifen Nachdem jedoch ein russische» Geschütz eingetroffcn war, nahm der Kampf einen andern Verlauf, die Türken stellten ihr Feuer ein und zogen sich zurück. Die rufst- scheu Truppen wurden durch die übrigen Tbeile der Brigade verstärkt und faßt» aus den Höh» von Budjak festen Fuß. In diesem Kampfe stan den 10 Compagnien Ruff» gegen 3000 Mann türkischer Infanterie, 300 Mann Cavallerie und zwei Geschütze. Unsere Trupp» zeigten eine be wunderungswürdige Tapferkeit Unser Verlust beträgt 7 Officiere «nd 41 Soldat» an Todtm und 2 Officiere und 88 Soldat» an Verwundeten. In der Nacht vom 22. zum 23. d. traf der Kaiser mit dem Großfürst» Thronfolger, mit den Groß fürsten Wladimir. Alexei «nd Sergei in Galatz ein, woselbst er da» HoSpital besuchte und die Verwundet» huldvoll ansprach — lieber dm Kampf bei Budjak sind von dem General Zimmer mann weitere Mtttheilungeu eingegangen, nach welchen derselbe am 23. d. Nachmittag» 3 Ubr mit dem Borodino'schcn Regiment auf Dampf bark» in Matschin eintraf. Die Stadt, welche von den Türken verlassen war, wurde von d» Russen ohne Kampf besetzt. Die Geistlichkeit sowie die christlichen Bewohner empfingen da» Regiment in feierlicher Weise unter Vorantraguug von Kreuz» «nd Heiligenbildern. Da» Regiment zog mit mtsalteten Fahnen unter dm -läng» ver Nationalhymne in die Stadt ein und ver bleibt daselbst. Ebendorthin wird die Brigade de» General» Iukoff vorrücken. E» sind Vor kehrung» getroffen, um eine für Lagen fahrbare Straße zwischen Matschin und Braila herzustellen. Auch ein türkische» Regierungstelegramm be stätigt, daß russische Trupp» in großer Anzahl die Dona« zwischen Matfchin »nd Isaktscha »nd außerdem noch beiKarahatz in derGegmdvonLir- fowa aufvarken überschritten haben. Anfäng lich leistet» die dort ausgestellten türkisch» Abth«- luugen Widerstand »nd brachten den Russen Ver luste bei. Da aber die Türk» wenig zahlreich warm, mußt» sie sich bald zurückziehen und könnt« die russisch» Trupp» danach ihren Uebergang üb» die Donau an dm bezeichnet» beiden Punkten i» der Dobrudfcha sortfetzen. Heber bie bei Braila gebaute Brücke «hält die „Nat-Ztg." folgende» Privattelegramm: Die Russen «baut» eine große Brücke in zwei Lag», ohne von den Türken gestört wordm zu fein, da ibre Monitor» dem Feuer d» südlich von da Stadt vlacirten russisch» Batterim schwersten Ka liber »nicht widerstehen könnt» und sich nach Silistri« »nthäti- Mrückgezogeu hatten. Die türkisch» Batterien könnt» de« russisch» Brückeuba» nicht stören. In Braila stehe» 35,000 Ruff« zu« bereit. Die »rücke läuft in Getschet ist solid gebaut uud kam» »ou 4 Mann in Front, von Artillerie uud Trat» pasfirt werden. « war ^ Türk« eine Matfchin de» Nebngaug» da Ruff« danaSktrt werden könnte. Li-rsgeschichüiche Ileberstcht. LeiMlß« 25. Juni. Unt» da Ueberfchrift: „Dreikaiferbünd- uiß uud Kammerßericht" sagt die „Tribüne": ,.I« November vorig» Jahre» erschien i» ein» politische» Wochenschrift (in der „Waage" von vr. Guido Weiß) ein Artikel. d« sich üb« die Politik Rußland» i« Orient verbreitete. E» war um die Zeit de» serbisch-türkischen Waffenstill stände», und d» Verfasser, der in diese» Waffen stillstand, wie in all» übrigen Ding» im Orient, die Hand Rußland» sah. faßte seiue Kritik i» ein» scharf» Angriff auf da» „Doppelspiel" der russisch» Politik zusamme», die, während sie de« Sultan Frieden»- uud Freuudfchaftßverficher«»-« g-I sch heuchle, gletchzeitia dessen Untathanm notorisch »r Empörung aufstachele. Diese» frivole Doppel viel, hieß e» weit», finde allem Völkerrecht ür» Trotz unt» der Aegide de- Dreikaisnbuudc», dieser großartigsten Offenbarung de» 19. Jahr hundert», statt Zu sein» Ehre müsse «au au- nehmm, daß dies» Dreikaiserbund in Wirklichkeit nicht existire rc Einige Monate spät» staud der verantwortliche Redacteur jener Wocheoschrist vor ein« Crimiualdeputation de» Berliner Stadt gericht» unt» der Anklage weg» — Majestät»« veleidigung. Da» Collegium »kannte auf Schuldig. E» nahm die Beleidigung de» Dreikaiserbuude», folglich die Beleidigung d« einzeln» Mitglied» desselben, folglich die Beleidigung de- deutsche» Kasser» al» »wiesen an und führte in fei«» Er- kenntmßgründen au-, daß, wenn der Abschluß de» Bündnisse» durch die Monarch» persönlich auch nicht seststehe, sondern in »st» Linie wohl durch die Diplomaten d» betreffenden drei Reiche er folgt fei, die Souveraine doch jedmfast» „ihre Zustimmung" dazu gegeben hätten In dies» Zustimmung" also, deren Kmntniß da» Berlin» Gericht »st» Instanz man weiß nicht au» welchen Thatsachen und juristisch beweiskräftig» Merkmal» ableitete, lag also da» rechtliche Mo ment, wrlche» da- Oberhaupt de» deutsch» Reiche» zum mittelbaren Object ein» Gering schätzung machte, die sich ihr« Tendenz nach lediglich gegm eine internationale Constälation richten sollte. Da» Erkenntniß lautete auf drei Monate Festung. Wir gesteh», damals diese« Richterspruch die Bedeutung nicht betgelegt zu haben, die er bei ernsthafterer Behandluug vielleicht verdient hätte. Wir sah» in der gauz» Art und Weise, in d« hi« eine hochcoutroverse Frage d» auswärtig» Politik vor die Schranken eine» Triminalanicht» gezogen wurde, einfach da» Symptom eine» preßpoliznlichen Uebereifer», für da» un» die Correctur in der höher» Instanz unausbleiblich schien. Wir bielte» e», abgesehen von aller juristischen Unbegreiflichkeit, für schlechter dings unmöglich, daß eine liefere und ionerlich freiere Auffassung, «l» sie d» mit Alltag-Vergehen überladenen Strafbeputation eine» Untergericht» in solch» Fäll» möglich ist, ihr Siegel unt» eine Entscheidung setzen könnte, die d» Begriff d» „MajestätSbeleidtgung" schließlich üb« da» esamwte Gebiet d» politisch» Kritik, ja der ge- ichtlichen Forschung verflüchtig» uud den jukgebildm dehnvarst» Sorte a» die Veite ielen müßte. Da» hiesige Kammeraericht hat nun da» Urtheil de» ersten Richter» bestätigt. ... vielleicht wird Manch», d» bei Gelegenheit de» Gtreite» um den Sitz de» deutsch» Reichsge richt» mit Eis» für die Fühlung de» Gericht» „mit dem pulsirenden Leb» de» Staat» i« Centrum desselben" feine Lanze einlegte, »ach nesem DreikaisnbundSproceß dm längst ver söhnt» Leipzigern t« Still« noch «achträg- lich Abbitte thun." Dem englischen Parlament li«t ein Schreiben de» Grafen Derbhand» Grafen Sch «wal off vom 4. Mai «nd eine Erwiderung de» Kürst» Gortfchakoff an dm Gras» Schuwaloff vom 80. Mai vor. In dem «st» wird au»- geführt: England werde gewissenhaft eine Politik >« Neutralität beobacht», so lange die Interessen der Türket allein von dem Kriege «rührt würden. England würde ein» Versuch, dm Guezcanal zu lokiren und die Schifffahrt auf demselben zu be hindern, al» eine Bedrohung In die»! und cl» eine schwere Beuachtheiligung de» Welthandel» betracht». Bezüglich Konstantinovel» wird her- vorgehoben, daß England dasselbe nicht «it Gleich« rgkeit rn auderen Händen, «l» in dm» de» gegenwärtigen Besitz»» sehen köune. Auch gegen ane materielle Aenderuug d» gegenwärtigen Bestimmung» üb» die Schifffahrt auf dem Bos porus uud dm Dardanellen würde Euglaud errste Einwendung» zu mach» Hab». Südlich werdrn iu dem Schreib» die englisch» Interessen tu dem Gvlf von Persien geltend gemacht. In der Erwideru^ de» Fürst» Gortfchakoff wird «klärt: Rußland w»d« in keiu« Weife die Schifffahrt aus dem Suezcanal behindern »der bedroh» uud werde Egypten überhaupt «icht in die Sphäre fein» «mtairischcn Opera tionen hiueiuztehm. In Betreff Koustanti- nopel» wirb von Neuem hervorgehob«, daß eine Erwerbung Konstantinopel» außerhalb der Absicht» de» Kais»» Alexander liege. Die Frage der Zukunft Koustantinopel» sei eine Krage des »llgemeiuen Interesse», welche nur aus de« Wege allgemeinen Einv»stä»d»iffe< gelöst werde» köune. Koustautiuopel könne kein« europäisch» Macht gehör». Die Frage de» VoSporu» uud der Dardanellen müßte geregelt werden durch ei» gemeinsame» Eiuverstäudniß «,f billig» und wohl verbürgt» Grundlage. Bezüglich der anderweitigen Interessen England» wird bemerkt, daß die kaiserlich« Regierung dieselben acht» »»de, so lauge «nglaud neutral bleib«. Schließ-