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Erfebelnl täglich früh S'/, Uhr. Krdaction und LrpkdUiou JohanaeSgasse 33. Aprechliondru drr Urdacti««: Vormittag» 10—12 Uqr. Nachmittag» —6 Udr. ! W» N»a«ad« ,m,«I-»ticr r>.»i uicnm» »Ult! i »st »let.cii«, >>u»l cip.rigcrTagclilait U»««tz»e »er für »te «ick>ftk»Iaen»e M««»er teftimmtrn Inserate a» v»che«»a,en dis L Uhr Na»«itta,s. a»8»nn- und Arsttagru früh vi»'i,v Uhr. In drn /klialrn für Ins.-Lonahmr-. Ltt» Klemm, Universilärssttaß« LI, L»>i< LIsche, Latharinenstraßt 18. P. «»r »t» ',,S Uhr. Anzeiger. Organ für Politik, Localgcschichte, Handels, nnd Geschäftsverkehr. Auflage 17,230. Abonnement,nrn» vierkelj. 4'/, nicl. Bringerlodn 5 Mk. durch die Post bezogen t> Mk. Jede einzelne Nummer 2ä Pf. Belegexemplar 10 Ps. Gebühren iür Extrabcilaae» ohne Postbeiörderung lll) Mt. mit Postbesörverung 48 Mk. Inserate Kgeipaltene Petitzeile SO Ps. Größere Schriften laut unserem Preis» verzeichniß. Tabellarischer Satz nach höherem Tarif. Urclamen unter den keüactionsÜrich die Svaltzeile 50 Pf. Inserate sind slers an die Erprdttt»» zu Icaden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praemiiuerawlo oder durch Post- Nachnahme. ^84. Sonnabend dm 25. März 1882. 76. Jahrgang. Bestellungen auf -ns zweite Quartal 1882 -es Leipziger Tageblattes (Auflage 17,23«) wolle man möglichst bald an die Unterzeichnete Expedition, JohanneSgasse Nr. 33, gelangen lasten. Außerdem werden von sämmtlichen hiesigen Zeitungsspediteuren Äcstcllungen auf das Tageblatt angenommen und ausgeführt. Auswärtige Abonnenten müssen sich an das ihnen zunächst gelegene Postamt wenden. Der Abonnementspreis beträgt pro Quartal L Mark 3« Pfennige, inclufive Bringerlohn 5 Mark, durch die Post bezogen « Mark. Für eine Extrabeilage sind ohne Postbesörderung 39 Mark, mit Postbefvrderung 48 Mark Veilegegebühren unter Vorausbezahlung zu vergüten. Preis der Jnscrtionsgcbührcn für die 6 gespaltene Petitzeile 20 Pfennige, für Reclamen aus Petitschrift unter dem NedactionSstrich 50 Pfennige. Größere Schriften werden, gering abweichend von dieser Norm, nach unscrm Preisverzeichnis berechnet, wogegen bei tabellarischem und Ziffer - Satz Berechnung nach höherem Tarif eintritt. Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praeniunsrLiulo oder durch Postvorschuß. WW- Das Tageblatt wird früh 6'/, Uhr ausgcgcbcn und enthält die bis zum vorhergehenden Abend eingelaufenen wichtigsten politischen und Börsen-Nachrichten in telegraphischen Original- Depeschen. Mit seiner „Volkswirt Hs chaftlichen Beilage" bildet es zugleich das größte Handels- und Börsenblatt Sachsens. Es bringt namentlich auch sämmtliche wichtige deutsche nnd überseeische Handelsberichte. Außerdem erscheinen im Leipziger Tageblatt die voll- stäildigen Gewinnlisten aller Elasten der Körriglick Sächsischen LandeS-Lötterie und die Nummer-Verzeichnisse der ausgeloosten Königlich Sächsischen StaatSschuldfcheine. Leipzig, im März 1882. Isr gefälligen Beachtung. Unsere Expedition ist morgen Sonntag, -en 26. März, Bormittags nur bis Uhr geöffnet. LxpeäMon ä«8 l^elprlxer Daxedlalte^. Amtlicher Thetl. erledigt bat sich dl« von uns unterm 24. v. M. nach dem Maurer Theodor Bernhard Ttetdten erlassene Recherche, t-'eipzig, den 20. März 1882. Drr Rath brr Stadt Leipzig. (Ärmenanit) Ludwig - Wolf. Auction. A« SO «tr, 1884 von v»rmtttay« IS Uhr «« s«I«n t« Grundstücke Nr. 5 der Lchulstraste zu Neudultz 2 große und 2 kleine eiserne Drehbänke, i Bank mit 4 Schraub- stöcken, 3 Bänke mit je l Schraubstock, 1 Dampfkessel, 7 Stück Luftkessel, 1 fertige» Büffet mit 4 Leitungen, 4 kleine und 3 große halbseilige Büffets, 6 Eiskalten, S Stück Marmorpla„en, 8 Stück kleine eiserne Kessel, 3 Oelsänger, 3 Schankbleche, 1 alte Luftpumpe, 1 Partie alte» Eisen und Zinkblech, 1 Feldichmiedr mit AmboS, 1 Schleifstein, 1 Quecksilbermanometcr, 1 Feder wickelmaschine, 1 Hebepumpe, 1 Manomeierjustirpumpc, eine größere Partie Hand- und Gewindestähle, 2 Lüihkolden, 2 kleine Ambosstöcke. 1 Richtplatte, 5 Stück Schlipsmaschinen, 1 Theil« Maschine mit Normalstab, 1 Werkbank mit Schraubstock, 2 Reiß- dritter, Manometeriheile, Modelle, eine Partie neue Feilen, 4 Kiste mit Meisingguß, 1 AaSsparavparat» Ofenrohre, Regale, alte Kisten, I Sopha, l ovaler Tisch. 2 Tommoden, 3 Kleiderschränkc, l Waschtisch, 6 Rohrstühle. 2 Spiegel, 2 Pulte, 2 Küchenschränke, 1 Kochapparat u v. A. m. meistbietend gegen sofortige Baarzahlung öffentlich versteigert werden. Eia specielleS verzeichniß der zu versteigernden Gegenstände hängt in der Restauration zum Schloßkellcr in Reudnitz aus. Leipzig, den 24. März 1882. Singer, Gerichtsvollzieher. BuWildttr-LttiraiiSalt. Die diesjährige Entlastung der abgehendea Zögling« findet «»»nt»,, den 26. März, vormittags lt Udr. im Neinen Saale der Buchhändler - Börte statt. Ich beehre mich, im Namen da» LehrercollegiumS die sehr geehrte» Herren Principal« und die Eltern unserer Schüler, sowie Alle, die an unserer Schule ein Interesse srenndltchft nehme», hierdurch einzuladeu, dieser Feierlich, seit beiwohnen zu wollen. Leipzig, de» 20. Mär, 1882. vr. Willem Smitt, Direktor. Oellenttktiv Hrrnctelsletnimkkllt. 2» cker keuts X»eiumtk»ir 3 lTir »tattünckoackea Lntln»suo<z cker keitdler cker dödereo KdtdeUuog beehrt «cd lüerckureb er gedmrst «nrulncken l-apris, cken 2S. Lltru 1882. O»rl Volkrnw, vireetar. Israetitislhe Neligtousschnte. - ^.Eg, den 28. Mär, von 0-1 Uhr öffentliche Grüfnag -Sr Gchäler >»- Echuterlnne« in dem dcr I. BKrscr- ßchole, zu welcher hierdurch ergebenst einlader cker vlreotor. Bekanntmachung. Lin bler in Hast befindlicher Mensch hat am 23. d. M. Nach. miltag V«5 Uhr, als er von einem Schutzmann von der Ulrichgasse nach der Uoi»ersität«firaße zu geführt worden ist, mehrere Schlüssel in die Proaienadenanlagc» geworfen. Eine Frau — ohne Kopf bedeckung. bekleidet mit grauem Regenmantel — und ein junges Mädchen, bekleidet mit kurzem Jaquel, haben die Schlüssel nacl). malS nusgesunden und dieselben dem tran-portirenden Schutzmann übergeben, habe, sich aber so schnell entfernt, daß der Schutzmann ihre Namen nicht hat scststellcn können. Beide Personen werden hiermit aufgesordert, sich sofort bei unserer Criminal-Adtheilung zu melden. Leipzig, den 34. März 1882. Da» Polizei-Amt »er Stadt Leipzig. Richter. vr. D, Nichtamtlicher Thetl. Vit Wahlreform in Oesterreich. Wir berühren heute ein recht trübseliges Capitcl von einer Sacke, die nickt ist, wie sie sein sollte; eS bildet eine reckt drastische Illustration zu dem leider nickt widerlegten Satze, daß nirgends mit Reformen so schwer durchzuvringeii sei als in Oesterreich! Dies erscheint in der Thal gar nicht wunderbar — höchstens Rußland dürfte an zähem Widerstand gegen Re formen Oesterreich noch Ubertresscn — wenn man steht, wie da» politische Leben in Oesterreich einer völligen Stagnation und Versumpfung verfallen ist. Da» Volk, zum Theil te» politische» Interesses entwöhnt, sucht Ersatz für die öffent liche Thätigkeit und Bergessenheil für seine Misere in den Lustbarkeiten und allgemeinen Vergnügungen, an denen e- in dem leichtlebigen Oesterreich nicht fehlt. Seit 30 Jahren fehlt c» in Oesterreich denn auch an jeder ernsthaften Initiative zu tiefgehenden Reformen, wie sie Land und Volk nöthig haben. Die Politiker gehen aus in dem unfruchtbaren Nationalitäten streit und die besten Kräfte verzehren sich dabei. Die Unnatur der Zusammcnkopvelung einer Menge von grundverschiedenen Stämmen mit verschiedenen Interessen, verschiedenen Sprachen, verschiedene» Bedingungen und Gewohnheiten de« Lebens tritt immer fühlbarer hervor. Die Regierung weiß nicht, zu wem sie sich halten soll; auS Furcht, da- Reich möge zerfallen, sucht sic die czecbischen rcsp. slavischen Elemente zu versöhnen, indem sie dieselben bevorzugt. Und doch sind cs dieselben Slaven nnd Ezechen, auf deren Maulwurfsarbeit sich Ruß land verläßt und aus die eS sich zu stützen gedenkt, wenn c« den geplanten und so schlecht verhehlten großen Vorstoß zur Zertrümmerung Oesterreich- beginnen wird. Ucberall in diesem buiilsckeckigen Staate Nationalitälenhader. Mißmulh. Verdruß und dabei die Ungeschicklichkeiten einer unbeliebten Regierung, die zwar sehr rücksichtslos verfährt, der aber die Lage langsam über den Kops z» wachsen beginnt. In diese« Ekao« der Aera Taasfe einen frischen Zug, eine Wendling zum Besseren zu bringen, konnte allerdings ange- bahnt werden, wenn man ernsthaft und ausrichtig den LZcg zur Wahlresorm beschritt. Da« Wählen und Gewähltwerden ist in den österreichischen Staaten, mit Ausnahme Ungarn-, lediglich ei» Vorrecht veS Grundbesitzes und des Einkommen- von einer gewissen Höh«. Davon will die Regierung aber um keinen Preis abgeden. Wenn den Massen ein erweiterte«, am Besten ein allgemeine« Wahlrecht wie beim deutschen Reichstag rntgeaengebracht würde, so würde da« politische Leben wieder ausblühen und man würde sich mit wichtigeren lingcn beschäftigen als mit dem unfruchtbaren Nationalitäten streit. Wenn auch ansang» die Masse sich dem neuen Wahl reckt gegenüber apathisch verhalten würde, nack und nach würde sie dock den Werth desselben rinseben und von dem ihr verliehenen Mittel auch gehörig Gebrauch machen. Aber dazu hat man in Oesterreich keine Lust. Die Aenterungen an dem jetzigen wunderlichen Wahlsystem, welche die Regierung unv die ihr ergebene Mcbrhert acceptiren «ollen, sind durchaus unerheblich und nicht der Red« werth »MM niedertrückt und an stelle L" s,,« ^c»»dbodel>S Staatsmänner die Geschick'- ihres eigenen Landes hmre.chc.'d studirt Hallen. um zu wissen. wie schwer ' ^ ^ese» Meister aller Ctaatsknnst gepriesene Fürst MUter,>>a'd>e^ Irrtlmm hat büßen iiinssen. dlbcr daS »st -niim s , v.-r Geschickte und gewöhnlich uinfonst erlveiii. gchä^ckelt uuv be o z g ^itergehen soll, weiß man Nickt, man weiß L daß eS »ich. lange mehr ° we,-rg-.,en kann. Denn c, wird d.e Zeit komme,,, wo man Oesterreich schwer bereuen wirk, so verfahren zu jein. Leipzig, 25. März 1882. DaS Beglückwünschungs-Telegramm de- russisch-" Kaiscrpaareü zum G-burtStagr deS Kaisers -vil- Helm geht in seinem Tone schwerlich über die Grenzen jener Formen binanS. wie sie Berkebr der eurofä,sch-.' ^d>,. veraine für solche Angelegenheiten »buch 1"w. ^eniieck i mit Genugthunnq zu coiiltalire». daß einige begleitende Rcle»- umslänke eS gestalte», da» Telegramm de« Zaren 1" den Anzeichen einer friedlicheren Gestaltung der deutsch-russischen Beziehungen zu rechnen. Ecken daß man eS in Petersburg für angcmessci, fand, kiese Kundgebung sofort »» . Reg,cr»»gS- Anzeiger", also ossiciell, zu veröif-ntl-cken. spricht sur das Gewicht, welche- KaiserAleranker seinen Worten beigclegtwissen will; sie sollen augenscheinlich mehr noch nach innen, an, die erreaten ^eidensd>§slen deS P^nslaviHmus, als nacl> cnnzen wirke». A»ck beißt c». daß Kaiser Wilbeln, beim Empfange der Botschafter Anlaß geiioiiiiiien habe, Herrn v Saburost, den er in '.'er Unterhallung besonders anSzcichnete, von dem erhaltenen Schreiben Ko»»t»iß zu geben. Smnpathien und Anti- vatbicn der Fürsten entscheiden freilich nicht mehr über Krieg oder Frieden der Völker. Aber diese Regel erleidet noch immer eine «»«nähme in de», Verl'ältmß zwischen Berlin nnd Petersburg, in welche», eine etwaige persönliche Span nung der Herrscher zwar nicht zu schwereren Frictionen sichren konnte, wobt aber i!>re beiderseitige Freundschaft manche, sonst gesährlicke Disseren; wobltbätig zu schlickten vermag. ES >st 1- Z- europäischer Zündssosj ansgebänst. daß eS eine rrsreuliche Beschäftigung ist. auch einmal solche Mementc zn betonen, welche die drohende Explosion möglichenfalls abzu- wenden im Slante sind, und zu diesen Momenten gehört ohne Zweifel der Austausch von Freundlichkeiten zwischen den Souverainen der Nachbarreiche. DaS Gefühl der Wachsam- keit braucht trotzdem nicht »achznlassen. lieber die Thrilung der Arbeit zwischen dem Reick'S- tage, dessen Einberufung in Aussicht genommen ist, und dem preußische» Landtage herrscht noch immer keine voll ständige Klarheit. Wie die „Vess. Ztg." erfährt, hat der Kaiser bei dem Empsang den, Präsidenten des Reichs tags v. Lcvctzow gegenüber geäußert, daß der Reichs kanzler demnächst ans einige Zeit Berlin verlassen werde, und der Kaiser sügtc hinzu, daß der Reichskanzler die Ein berufung des ReickStagS wünsche, für den Termin jedoch noch gar keine Dispositionen getroffen seien. Es wird mit Reckt auS dieser kaiserlichen Miltheilung der Schluß gezogen, daß die Einberufung des ReickStagS keinesfalls schon nach Ostern oder >m Monat April erfolgen wird, da sonst schon die DiS Positionen jetzt mit Rücksicht auf die Bundesregierungen ge troffen sein müßten. Es ist wohl auch darauf die Mittbei- lung der „Provinzial-Correspondenz" von einer mögliche» Einberufung des ReickStagS zurückzusübren. I»i klebrigen werden in BundeSralhekrcisen Zweifel dafür rege, ob eS überhaupt in diesem Frübjahr zn einer NeickStagSsessio» kommen wird. Bei dieser Sachlage wird der Landtag seine Arbeiten unmittelbar nach Ostern wieder anfnebmen und ohne Unterbrechung zn Ende führen können. Gcheimrath vr. Nottenburg, der Chef der Reichs kanzlei, wird, wie man unS noch initlheilt, denFürste» Bis marck begleiten, wenn derselbe seine FrühlingS-Toiiiinersrische antntt. Die Abreise dcS Kanzler« von Berlin ist für die nächsten Tage in Aussicht genommen. Ob er sich nach Varzi» oder Friedrich« ruhe begeben wird, sicht bis zur Stunde noch nicht völlig fest. Vermuthlich wird indessen der letztere Ort derjenige sein, in welche», der Fürst Erholung von seine,, plwstschei, Leiden und auch wohl von manchen 'harten poli tischen Schlägen sucht, denen er in den jüngsten Tagen (viilo VolkSwirthschaslSrath) auSgesetzt gewesen ist. Die Dauer der Abwesenheit de« Reichskanzler« dürste sich nach de» Disposi tionen für die ReichStagSberlisung bemessen. Nichts charac- tensirt die Verworrenheit der augenbltckUcbrn Lage besser als die widersprechenden Meldungen, die, anscheinend gleich gut liisormitt. über diese wichtige Frage gebracht werden. Heule wollten conservative Abgeordnete wissen, daß betreffs der Frubjahrsirsston noch Alle- in der Schwebe sei; gleichzeitig aber deuteten sie an, daß, wenn eS wirklich zu einer Früh- lohrSsesslon kommen sollte. daS Tabakmonopol wohl kann, den Angel- und Mittelpunkt derselben bilden werde. Sie verfängliche Frage aus. ob man wohl glaube, daß Fürst BiSmarck die Angelegenheit der russischen Zollcrhöhiingen aus den Augen gelassen habe und ob man länger als nölhig mit.zollpolitischen Repressalien säumen werde. Es ist nicht V ^ E"> ^->n Avis der Wunsch der Vater des Gedanken« ,st. oder ob in ihm der Widerhall von Plänen der ReichSrcgierung zu finden ist. Daß d.e Volksvertretung ledig- lick, zu dem Zwecke berufen werde» sollte, den Zollkrieg qeaen Rußland giitzuheißc». erscheint aber doch nicht recht glaublich ^i>?srn gefallen sich in der Ansicht, daß der Sica ^E'kmt-n Biinzlau-Lübeii ge.chbedeu.end sei mit einer Niederlage der ^National ^G-h. Ralb Vr. Engel ausgestellt "tten Diese Darstellung ,st durchaus falsch. Vr. Falk der b,s h-r.g. Vertreter ,,«e» Wahlkreise«, hat sich erst m'der letzten Session der Fraetion der Nationalliberalen angeschlossen. er ivar gewählt und betrachtete sich jabrclang als Mitglied der ireiconservativen Parkei. Diese also ist der jetzt unter legene Theil, und wenn c« auch zwei liberale Eandidaten in Blinzlau-Lüben gab. so kann man dock höchstens sage», daß sie miteinander concurrirte», nicht einander bekämpften. Der AnSgang jener Wahl bedeutet ganz allgemein einen liberalen Wahlsieg und einen Rückgang der konservativen Stimmen. Wien wird nun auch durch die Agitation de« czechiscken SchnlvereinS „KomenStv" eine Reih: czcchisckcr Volks- ckulen erbatte». Vorerst wird >>» zchnlcn Stadtbezirke zu Beginn des nächsten Schuljahres eine vierclassige czeckische Volksschule eröffnet, in der die Kinder gleichwie i» der össcnl- lickcn Volksschule unentgelllichen Unterricht genießen sollen. Der Prager czeckische Eenlral - Schulvcrcin bat dem Wiener Vereine -i»- namkaslc Subvention in Aussicht ge- stellt. Der Verein „Komcneku" beabsichtigt auch in zwei Orlen dcS Bezirkes Waitlwscn an der Thaya czechiscke Schulen zu errichten. Dabei muß freilich in Anschlag gebracht werde», daß in Dien über 50,000 czechische Arbeiter leben und die czeckische EinwanLcning noch fortwährend in Zunahme begriffen ist. Einige W ieuer Blätter sanden eS in den jüngsten Tagen angezeigl. mehrere Sensationsnachrichten vom Stapel zu lasse». Eine derselben bezog sich aus eine angebliche Begeg nung deS Kaisers Franz Joses mit dem König von Italien in Turin, für die der 14. April d. I. in Aussicht genommen sei. Ti- ganze Nachricht wird nun ossiciell als völlig an- der Lust gegriffen bezeichnet. DaS österreichische Abgeordnetenhaus hat am DonncrStag die Wablresornivoriagc »ach den Anträgen der AuSschußmchrheit unverändert in zweiter Lesung angenönimen; ein Antrag deS Depulirlcn Weillos, den Antrag der Mino rität aus Bermekrung der Zahl drr Wiener Abgeordneten in die Wablresormvorlagc auszunebmen, wurde imt 157 gegen l38 Stimmen abgelcbnt. Im klebrigen verweisen wir ans den besonderen Arlilel in der heutigen Nummer un'crcS Blattes. Nun droht auch dem deutschen Sprackverkehr in Südösterreich ein arger Rückgang. Die im ReickSratbe tagenden slowenischen Abgeordneten habe» nämlich be schlossen. nock in dieser Session rin für die slowenischen Lau« deStbeile geltendes Sprackengesetz, ähnlich wie das für Böhmen erlassene, cinzubrinzen. De, Gei'etzeiilirnrs ist bereits von den slowenischen Abgeordneten Poklukar und Tvnkli aiiSgcarbcitct »»d wird sich zumal ans die Süksle,crmark. .Kärnten. Krain nnd das adriatische Küstenland beziehe». Zu den Bcrakhiingen der Slowene» ist auch der denlsch-con- servalive Abgeordnete Llciibacker geladen worden. Die Regierung wird sick. wie es beißt, zu dem slowenischen Sprackengesetzc zlisiininiciid Verhalten. Der Unwillen, der sich in Deutschland gegen den Versuch, die deutschen Schulen in Ungarn gewallsai» zu »lagvarisirei,, luiidgegcbcn. das'Eintreten der deutschen Presse für die bedrängte deutsche Nationalität in Ungarn, die Bestrebungen de« Deutschen SckulvercinS sind doch nickt ohne Erfolg geblieben. Wie soeben telegraphisch ge meldet wird, bat der llnterricktSauSschuß deö Pester Reichs tage« den Gesetzentwurf über die Mittelschulen, worin jener MagyarisirungSzwang am dentlichsten zum Ausdruck kam, abgclchnt. Znvcrlässichgc Privatnachrichten anS Eattaro schildern den^land der Dinge a»s dem InsurrectionSschauplatze für die Truppen noch wenig günstig. Die Ii,siirge»Ieiiba»ten beben sich nicht vermindert, sondern belästigen fortwährend die Truppen ans ihren Märschen und in ibren Oniarlicren. DaS sogenannte „Kesseltreiben", welchem einige mililairisch zweifelhafte Wiener Blätter so viel voreiliges Lob gespendet, hat sich nicht bewährt. — Gegenwärtig gehen die Insurgenten mit größter Schonungslosigkeit gegen die katholischen Dörfer vor, welche sich dem Aussiriid nickt angrschlosien und den Truppen Kiinkschastertieiiste leiste». So habe» die In surgenten daS katholische Dorf Orljc überfallen und voll ständig aiiSgcplüntert. Auch i» der katholischen Ortschaft Ljubinje machte eine Insurgenten Abtheilung ansehnliche Beule. — Zufall- Verordnung vom t7. d. wurde auch der ganze Bezirk Eastelnnovo cnlwassnet, a»Sgeno»i»icn die katholischen Ortschaften Schljcbi, K»ti und Sasowik, wo die Einwohner gegen die Insurgenten bewaffnet wurden. Der militairische Berichterstatter der Wiener „Polit. Eorrcsp." constatirt. daß die Jiisnrgcntcn in der Eri- voScic gegenwärtig aus den nördlichen Randhöbrn der Hoch ebene von DverSiii, unmittelbar au der montenegrinischen Grenze, sich scslsetzten. ohne indeß die Grenze bisher über schritten zu haben. Wegen Wasscrinanaets würden von Ab teilungen von 15—20 Mann waghalsige Expeditionen »nler- nommcn. Für die bisher in der ErivvScic bivoualirenten Truppen wurden Nolhunlcrkünste hcrgestcllt. Wie a»S Nagusa von, lO. d. genicltot wird, brssiidet sich Mr. EvanS. Eorrespondent der „Pall Mall Gazelle" und dcS ..Manchester Guardian" »och imiiicr im dortigen Gcsäiignisie. wiewohl zu seiner Befreiung der englische Eoiisul große Anstrengungen gemacht. EvanS soll »»Icr Anderem angeklagt sein, de» Insurgenten der Herzegowina die Adresse gegen Oesterreich an Gladstone versaßt zn habe». Evans vcrtbeidigl sich aus Grund dcS Berliner Vertrages und be hauptet, Oesterreich nicht beleidigt zu haben. da die Herze gowina und Bosnien noch immer dem Sultan gehören. EvanS wird weiter aiigeklagt. gegen Oesterreich gerichletc Schmähartikel in englischen Blätter» vcrössenttickl z» haben, wcsür man ihn aber wohl schwerlich zur Verantwortung ziehen kann. DaS montenegrinische Amtsblatt „Glas Ernagorza" erklärt die Nachricht, daß Montenegro Willens sei, die bis herige strenge Neutralität gegen Oesterreich auszugeben, für unbegründet. TaS Blall erinnert an den seiten« Monte negro- den Insurgenten ertbcillcn Rath, sich Oesterreich nicht zu wirersetzen »nv bedauert, daß dieser Rath ohne Erfolg geblieben sei. Montenegro müsse unter Bewahrung seiner Neiilralität de» Dingen ihren Laus lassen. DaS Blatt druckt schließlich den Wunsch »ach Ausliören deS AnsstaiikeS auS in Rückiickt auf da« FrictenSbedürsniß unv zur inncrcn Er starkung Montenegros. In Petersburg wurde am DienStaa, wie wir beute ausführlich wiederholen, den Apotheken besitzern jüdi scher Eonsession ein Erlaß des Minister» deS Innern vor gelesen, wonach e« nicht länger geduldei werden könne, daß