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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.11.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-11-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188411054
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18841105
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18841105
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-11
- Tag 1884-11-05
-
Monat
1884-11
-
Jahr
1884
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.11.1884
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Erfchslitt täglich früh S'/.UHr. Reöactisu >a- Er»etM«» Iohannesgaff« SS. -Prechkunde« der LetsM«: Lormttlog« 10—12 Uhr. Nachmitt»»« b—6 Uhr. St'»«, «ra»-d, ««mir«»», »tz »» »cd«ct>«> M»t vrrtuuitü»/ . »er für die M«MO«e»d« Sn«» er bestimmten Inserat« an N»«ch»e N««»er — Wachenla-e« bi« L Uhr RachmtNu^, «» E«««- u»> K«ftta,e« früh »t»'/,» Uhr. I» -en Filialen für 2ns.-A»»«tz«r: Htta Klemm, Unioersilätsstrahe »1, L«»t« Lösche, Sathanueustrabe 18» P. „r »t« '/,» Uhr. kimigkr.TaMalt Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- and Geschäftsverkehr. Airflag» 18,6«« LdauunnentaPrri» oiertelj. 4'/, Mk. tuet. Briugrrloh» 5 VN., durch dir Haft br»aqra 6 VN. Jrde eiazrlne Nummer 20 Pf. Betegarmptar 10 Ps. Gebühre, für Ektrabettaae» (in Tageblatt-Foruutt arfaljy »h«e PostbesSrderuu- A Ml. «it Poftbesörderuu- 48 Ml. Inserate «gespaltene Petitzeile SO Pf. Größer, Gchristr» laut »»Irre« Prei«- verzkichaiß. Tabellarischer u. Ziffernsatz »ach h»herm Tarif. Nrrla»e» unter dem Kedartisuastrich dir Spaltzeilr 50 Ps. Inserate fiud ftrtt aa dir Srpedttta« zu sr»dr«. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung prneuuweraulio oder durch Post» »achaahmr. 310. Mittwoch den 5. November 1884 78. Jahrgang. Amtlicher Theil. vekiimimchimL. Zu Annahme von Beiträgen für die NtzMetzemmmta» 1» Eaalburg haben wir unserer Stiftungsbuchhalterei An» Weisung ertheilt, wa« wir hierdurch öffentlich bekannt geben. Leipzig, am 29. Oktober 1884. Der Skath »er Stchdt Leipzia. vr. Trvndlin. Hentschel. Vrliimtmiihuiir. Die von der Stadt zuin allgemeinen Gebrauche anae» schafften beiden städtischen Leichentücher, weiche bisher im Souterrain deS Museums aufbewahrt wurden, befinden sich von heute ab in Verwahrung deS Herrn G. Spühr, In spector dcö IobannishoSpitalS, und werden durch letzteren gegen eine Gebühr von 9 *4 zu Beerdigungen au«gelichen. Für gedachte» Betrag wird zugleich da« zum Auflegen aus den Sarg bestimmte Crucistx mitüberlassen. Leipzig, den 30. Oclober 1884. Der Rath der Stadt Leipzig. Dr. Tröndli«. Hentschel. Festste»»»» der die Verlängern»« der Vorkstraße bildende» Straßenstreere detr. Wir haben mit Zustimmung der Stadtverordneten be» schloffen, diejenige Straßen st rette, welch» in der Verlängerung der sstorkstraße von der Entritzscher Straße ab entlang der Gasanstalt l. da« Grundstück der Frau vcrehel. Siiesei und städtisches Areal durchschneidend bi« zur Berliner Straße sich hinzieht, nach Maßgabe de- Plane« Nr. 2004 (Cvpie von Rr. .—7 ) festzustellen, und ist dieser Plan in unserem Bau- 3254 amte (Tiesbauabtheilung, Zimmer Nr. 14) zu Jedermann« Einsicht vier Wochen lang au-gelegt. Widersprüche hiergegen sind bei deren Verlust innerhalb jener vierwöchentlichen Frist, vom Tage der Veröffentlichung dieser Bekanntmachung in den „Leipziger Nachrichten" an ge rechnet, schriftlich bei un« auzubringen. Leipzig, de» SO. Oktober 1884. Der Rath der Stadt Leipzig. Misch, vr. Tröndli». «ff »«ßrlttrm, Weier »«plilhr »» »er Harkorl- im» Lenxe-Sttatze. Die beiden der Stadtgemeind« gehörigen Bauplätze de« betr. ParcellirungSplane« Bauplatz >1 an der Harkortstraße von 337.95qm) . Bauplatz L an der Lampe- und Harkortstraßc s exclus. Ecke von 753.59 gm ! geyalt sollen Freitag, de» 1». R»ve«der d. I., Vormittag» 11 Uhr, ttm Saale der Alte« Waage, Katharinenstraße Nr. 29. 2. Etage, zun» Verkaufe »ersteigert werden. Der versteigcrungStermin wird pünktlich zur angegebenen Stunde eröffnet und die Versteigerung bezügl. eine« jeden der eiuzeln «ach eiuauder »»«gebotenen Bauplätze ge schloffen werden, wenn darauf nach dreimaligem AuSruse kein Weiteres Gebot mehr erfolgt. oasfe I. Zimmer Nr. 2, für 1 zu erhallen. Leipzig, den 24. October I8S4. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Tröndli«. Eerutti. VrennholMtlis». Mittwoch, de» S. Roveaiber oo., sollen im Forst reviere Connewitz von Nachmittag » llhr an aus dem Mitteiwaldschlage in Abth. 3« ca. 290 Haufen klein gemachte«, troche««» »ichene» Stockholz unter den öffentlich «»«hängenden Bedingungen und der übliche» Anzahlung au Ort nnd Stelle meistbietend verkauft Werden. Znsannmeaknuft: aus dem Holzschlag« l» der Sanne- witzer Linie, oberhalb der Rödelbrücke. Leipzig, am 29. October 1884. DeS Rath» Forst-Drp»tatt»«. AirWtlls -Vtknnlmrchiirrs. GeüoNen wurden allhier erttaiteier Slmeige »usmg«: 1) Fünf bi« sechs Cetarir-Pinsel mittelst Einbruch« au» eiuer Sellerabchrilung in Nc. 8? der Sleinstraße, im Laus« der letzt- vergangenen 4 Wochen; 2) eia schwarzseidener Regenschirm mit gelbem Stab und grouem Griff, Letzterer mit gelben Nägeln beschlagen, au« eine» Schalter- raume ia Nr. 33 der Iohanne«gasse, am 33. vor. Vit«.: 8) riue Plane von Segeltuch, ca. 5 Meter laug »»» 4 Meter breit, gez. „1mip«8er kollverein, L. O. Ho. 35^, au« eine« Güter- schupp«» tm Tvüringer Bahnhof, am 25. vor. Vit«. Vormittag«; 4) ei»« Oautilit Kerntalgseife, in Lartoa» »erpockl, 4 llarton 5 Kilo schwer, und eine Partie süße Mandel«, etwa 5 Kilo au Eavicht, ,u» einem Niederlag«raum« tu Nr. 1—2 am Johauur«- Plap,. vom 25. bi, 37. vor. Vit«.; 5) ei» Portemanuate von brauuem Leder, »Ü Stahlbügrl und NnSpfchruverfchluß, »mhalteud ca. Id ^l, i» »»ei Lhalern. drei Zoeünarlftücke» »,d div. kleiner vianz«, aus eine« «eschästtlneale d» Nr. » de« Sal»g»ßcheu». am 26. vor. Ml«. Mittag« : ^.Hormoel» Maschen di». Sein mit verschiedene» Etikette» »ud de« Dialche» La, erbt er, mttiklft Einbruch« au« rmer KeUer. ablchmüm, i» Nr. 28 »er KSuigSstroß«, am »ümlichr» Tage Noch» roch. nnd vtthearrirter Deckbett»»er»»«, ge». X. A. AG >E« Vorsaal einer Wchiuug ia Nr. 2? der Fritvrühstraße, am -^2 ein Partemonnat« »m, schwamm Swrr. mit wttßrm «ügckm>^e,°km Iuhntte ,, .iE, Zweimart-, ^^^ffEckenuad kleiner Mü^r, smnie eine vnesmarteä 10 ^ Schlafstube tu Nr. 7V d««olttestrahe. am gKichr,Tage S) ei, Ktttdettna^« mit eisen»« «,»,». a^be» »arbvrrdeck !>^-r»l°n.lei°w.°d nnd be.«« de« befoudeu sich riue Matratze »ud eia Muttste» von grau- und bla»,«streifte« Dril —, au« der Flur de» Hause« Nr. 34 der Frankfurter Straße, am 28. vor. Mt«. Vormittag»; 10, riu Vaar riud-lederne Halbftirsel» mit Lederstrippe» und Absatzeisen, ou« einer Baubude am Börscu-Neubau zu derielbe» Zeit; 11) eia« Flasche Nothmet» und zwei G«a«»üchsen. wavon rft>« mit eingelegten Stachelbeeren gefüllt war, mittelst Einbruch« au« einer Kellerabtheilung in Nr. 58 der Sidonienstraße zu gleicher Zeit; 12) zwei Kinderbetten mit roth- und »elßgestrelften Inlett« nebst ueberzng von weißem Piquö, bez. von roth. und weiß« earririem Zeug, beide IV. gez., aus einem Kinderwagen, welcher im Flur de« Hause« Nr. 15 der Sebastian Bachstraß« gestanden hat, aa demselben Tage Nachmittag«; 13) ein MannSrock von seinem gerieften schwarzen Stoff, mit zwei Reihen Knöpfen, Schooßtaschen und schwarzwovenem Futter, — in dea Taschen befanden sich ein wrißleinene« Taschentuch und ein Paar braune Aoirnhanbschuhe —. au« einen, Restauration«- locale in Rr. 7 der Alexanderstraße. an letztgedachtem Tage; 14) zwei Deckbetten und ein Unterbett mit weiß, und blau- gestreiften Inlett-, eia Unterbett und drei Kiffe» mit roth»» Inlett», zum Theil IV. L. bez. IV. 8. gez., ein rothbraune«, wollene« Kopftuch mit zwei schwarzen Saminetlchlrisen und ein Hebekurb» an welchem ein Heulet fehlt, mittelst Nachschlüssel» aus eiuer Bodenkammer in Nr. 58 der Sidonienstraße, vom 27. bis 29. vor. Mt«.; 15) eine Spitzhacke, ein Spaten und eine Schippe, au» dem Hosraum des Grundstücks Nr. 3 am Ranstädter Steinweg, vom 28. b:« 29. vor. Mt«.; 16) drei Billardbälle von Elfenbein, au« einem Restauration«, locale ia Nr. 30 der «örnerstraße, am 29. vor. Mt«. Vormittag«; 17) ei» MaunShem» von Ara», und wrißgestreiste« Lama, au« dem Hosraum deS Grundstücks Rr. 68 der UlrichSgaffe, am gleichen Tage Abends: 18) rin jeder»»« Eigarren-Etui mit neusilberurm Bügel und rothem Futter »ud «in weißleinenes Taschentuch, L S. ge,., aus eiuem Schtasraume iu Nr. 40 am Ncumark», im Lause der letzt- vrrgangeueu 6 Wochen: 19) eine goldene Ankeruhr mit schwarzemaillirter Rückseite, urbst langer gedrehter goldener Kette mit icbwarzemaillirtem Schieber, auf beiden Seiten eine rothr Perle, eine ebensolche Lamenuhr. aus deren Rückseite eine Taub« eingradirt ist, nebst kurzer goldener Kette mit Quaste und einen» Vertraue von rother Toralle und goldener Vleifrber, eine dergleichen Tamenuhr mit Gravirnngen auf der Rückseite und kurzer starkgliedriger goldener Kette mit Quaste und einem Brrloque von Toralle und goldenem Petschaft, eine eben- solche Da«c»Mhr mit ciselirter Rückseite, nebst einem roihauS- gelegte« UbrhöuSchen. ein langes gvldcneS Eallier nebst matt- goldenem schwarzemaillirteu Medaillon, ei» ebensolches kleine« Collier mit Mrbaillaa mit drei Perien aus einer Seite, eine aolden« Brache und Dhrriuge mü Rubine,^ riue Varnitur -olden- Cbe»tG«ttauk»>Pfe mit weiße« »erirn. «m gold^e« breite« ßk», baub mit einer Er«««» ei» silderue« Ur»»a»p «tt ««er Sugel, ^tue silberne vrach« in Far« etur« Edelweiß, ein Medaillon von schwarzem Stein mit Monogramm, eia sächsischer «ud rin preußischer Diegrsttzaler uud ein schwarzseidene« Fraurnktrib mtt Sammet» au-putz. an« einer Wohuuug in Nr. 48 der Nürnberger Straße, am 26. vor Mt«. Nachmittag«; 2V) ein Kiftchen, enthaltend 50 Stück Cigarre«, aus einem RestaurationSIocale iu Nr. 4 des GoldhahngäßchenS, am 31. vor. Mt». Abend«; 31) ein Paguet mit der Adrrffe: Wilhem Opitz, Leipzig, eiu Abretzbuch »on Frankfurt a/M. enthaltend, aus einem Handwagen, welcher iu der Thalstraße gestanden hat, am 22. vor. Ml«. Bor- mitlaaA - 22) rin Kiftchen mit der Adresse: 6»rl Tükvert juu.. tzneälin- durx u/llurr, etwa 3 Kilo schwer, enthaltend Käse (Roquefort), ou« einem Handwagen, welcher im Salzgäßchen gestanden hat, am 1. ds«. Mt«. Abend«; 23) eine silberne Ctzlindernhr, 17 Linien groß, mit Secunde. Goldrand» rissigem Zifferblatt«, aus der Rückseite ein Schiff eingradirt. uebst Messingkapsek. aus einem ArbeitSIocale in Nr. 30 der Querstraße, am 3. vor. Mt«. Nachmittag». Etwaige Wahrnehmungen über deu Berblieb der gestohlenen Sachen oder den Thitter sind ungesäumt bei unserer Trimiual. Abthriluug zur Anzeige ,u bringen. Leipzig, am 3. November 1884. T«» P«ltret»A«t »er Stabt Letprig. Bretschurider. Kueschke. Geverbelrammer Leipzig. Freit«» be« 7. b. M.. Nachmittag 5 Uhr. öffentliche Plenarsitzung tm Kammrrlocale. Tagesordnung: 1) Mittheilungen au« der Registrande. 2) Autschußberichte über von der köuigl. KreiShauptmannschast geforderte Gutachten, betreffend ». die Errichtung eiuer veueu Jnnuug, d. die KrankenvrrsichcruugSpslichi der Musiker. Leipzig, deu 4. November 1884. D. S. Oehler, Bors. Allttion. Herzog, S. Im Uurtionttocale Le« Königlichen Amtsgericht« hier sollen Donuer»t«g, pe« 6. November b. A.» vormittag« Ltz Uhr «iue Partie Möbel, darunter Schreib-, Kleider- und Däschsecretaire, Pseilerspiegel, Tische, Spiegel, Waschtische, Bettstellen, 1 Lausruse und 2 Lehnsessel «tt grünem RipSbezug, 1 Sopha mit grünem Plüschbezug, ftrner 1 Pianosorte, 1 Tiegeldruckpreffe, 1 autogra phische Druckpresse, 1 große« Zugtau. 3 Sophagestelle, 4 Lausemen- gestellt, 3 Fauteuilgestelle, 19 Matrotzenrahmen, 3 Hobelbänke, 1 kleine eiserue Drehbank, 1 Schuhmacher-Nähmaschine und l Hand wagen, sowie verschiedene Betten. Molratzeo ». A. m. meistbietend gegen sofortige Baarzahlung versteigert werden. Leipzig, am L. November 1884. Handtrag. Gerichtsvollzieher. Der Unterzeichnet» beabsichtigt den Fußboden de» hiesige» katholische» Kirche mtt . „Tementplattrn" ^ ^ ^ . belegen zu leffea und will diese Ar best aus de« Wege der Sud- Mission vergebe». Nähere« «inzuirhea ist Nudolphftraße 7, 1. Etage, ta der Zeit vom 5. bi« 10. November. Leipzig, h» 4. Nodemd«: 1884. I. gln h r. Psarrrr. Nichtamtlicher Theil. vie MiMairverschwörungen iu Nußland. * Wie au« verschiedenen, in srauzvsischm. englischen und österreichischen Blättern vorliegenden Petersburger Berichten zu entnehme« ist, hat der jüngst in der Hauptstadt Rußland« zu Ende geführte große HochverrathSproceß in allen Schichten der russischen Gesellschaft den peinlichsten Eindruck hervor gerufen. ei» Eindruck, vor freilich iu den der Eeusur unter worfenen russisch»» Blätter» »ur weuig oder gar keinen Ausdruck findet. Die Proceßverhaadlungen habe« indeß vor r. N."',ALL chiedenen Tbeilrn der russischen.«rm« u 'd Kr' g an ES sind die» der Infanterie - Okrstlieutrnani Ntwen brenner der Artillcrie-Hauptmann Pochitonow, ^ und die beiden Marmeofsiciere Baron Alexander wtrom berg und Iuwatschew. . AuS der «"kiageschr st u d den Beweisaufnahmen ging unter rlnderem h rvor v ß namentlich der Arttllerie-Lieutenant Rogalschew 'N ve nihilistische Verschwörung t,e verflochten war und m" den verwegensten Häuptern derselben, wie Schchabow Suchanow u. in directem Bcrlehre stand, ^"senant Roqatschew betrieb auch unter den Ossicieren und Sotbatcn de^Garnison zu HelsingforS die revolut.ona.r- Bewegung übernahm nach dem Attentate am ^ Mä« i»8i von Suchanow di- geheime Druckerei und verbarg diese m scmrr Wohnung zu Petersburg. Ueberdie« trat Rogatschew im Iabr« 1882 im Auftrag« der Verschwörer eine Ag»tatlon-- reise nach dem nordwestlichen Rußland an. wo er unter d Ossicieren der verschiedenen Garnisonen ervolutionaire Ver bindungen anknüpfen und in jedem Regiment« em geheime- Comitö^ gründen sollte. Schließlich leistete Rogatschew der «usfordcrunq der Nihilistin Wcra Figuer. seinen Abschied zu nebmen, Folge uud beschästigte sich al«Pa»n säst auS- schließlich mit der geheimen Organisation der sogenannten .«vjewya Drusching-, zu deutsch: revolutionairen Kamp,- batalllone. — Auch der Marineosficier Baron Stromberg verkehrte lange Zeit mit dm Nihilistensührern Scheliabow und Suchanow; später wurde Stromberg sogar «meS der thätiasten Mitglieder der Verschwörung und richtete als solehe« namentlich sein Augenmerk aus di« Verbreitung redo- »tionairer Idem nnd Verbindungen unter den OsficiercorpS »«, Petersburger Garnilo». Am 13. März 1881. dem Tage d« «ttmtat, amm Kaiser Alexander ll.. befanb sich Strom- berg in de, Wohnung Suchanow'«, wo auch me Nthmsnn Perow«Iaj» erschien und zur Befrei«,» de« verhafteim Scheliabow aufforderte. Stromberg betyeiligte sich auch an der Anfertigung revolutionairer, am Attentat«1age de« 13. März 1881 verbreiteter Proklamationen und schaffte au« der Wohnung der Figner die geheime Druckerei und Dynamitvorräthe fort. Mit dem hier Gesagten ist noch lange nicht da« ganze Ai'klagcmaterial gegen die beiden, am 22. October zu Peters burg mit dem Strange Hingerichteten militairischen Haupt- Verschwörer Stromberg und Rogatschew erschöpft, aber schon da- hier Mitgetheilte dürste völlig auSreicken, um den Geist und die Zustände der russischen Armee im bedenklichsten Lichte erscheinen zu lassen. Man würde indeß sehr irren, wenn man annehmen wollte, daß die revolutionär«» Bestrebungen uud da» Berschwörerunwesen in den Reihen der russischen Ossiciere eine Erscheinung der Neuzeit. brziehung«weise eine Folge de- in alle russischen GesellschaftSschichten eingedrungenen Nihilismus seien. Da» ist, wie geschichtlich erwiesen werden kann, durchaus nickt der Fall. Die russische Armee und ihr OsficiercorpS warm viel mehr schon seit Anfang diese- Jahrhundert« wiederholt dir Mittelpunkte, von denen verschiedene Verschwörungen, Palast revolutionen und allerlei revolutionaire Bestrebungen und Anschläge anSgeaangen waren. In dieser Beziehung krauchen wir in der Geschichte Rußland- nicht lange zu blättern. So war die Petersburger Palastrevolution, welche am 23. März 1801 dem Kaiser Paul I. da« Leben gekoste», gleichsoll» da verbrecherische Werk einer großen Militairverschwörung. Da« Haupt derselben war der Gmerallieutenant und Peter«, burger Militairgouvernmr Gras Pahlen, der sich täglich in der unmittelbaren Umgebung de« Kaiser« befand. Neber- dieS sind al« Haupttheilnehmer an jener Verschwörung noch zu nennm: die Generäle Gras Bennigsen und Uwarow. Gras Arkamonow, General - Adjutant de« Kaiser». Fürst Galt,in. Oberst de« Regiment« „Preobraschen-ki", Fürst Tatischew, Garde»Oberstlieutenaut, Graf Depradowitsch, Oberst de« Garderegiment» „Semenow«ki". und Gardanow Adjutant in der Garde zu Pferde. Alle diese Verschwörer, welche im Vereine mit noch vielen andere« nntverschworenen Ossiclerm dm Tod de« Kaiser« Paul I. aus dem Gewissen hatten. ging«, nach der Thronbesteigung de» Kaiser« Alexander l. völly straflo« au«. Bieruudzwanzig Iahrr später, am 26. December 1825 kam m Petersburg eine andere Militairverschwörung. der sogenannte Dekabristenausstand zum AnSbruckr. der gegen die Thronbesteigung de« Laiser« RicolauS gerichtet war" Der ttvolutionaire Geheimbund zerfiel in eine .Gesellschaft de« Norden« und de« .Süven«", sowie in eine .Gesellschaft der Vereinigung aller Slawen". Fast sämmtliche Leiter der Ber- Uw^ung waren russische Ossiciere. dir auch wirklich einen ,-V. ^ AE»r«bu,ger Gardereg,m«nter zum Ausstand« ver- hervorragendsten Führer desselben wurden am 25 Jus, »826 «,t dem Strange hingerichtet und etwa huuder» andne mitschuldige Ossiciere zu gemeinm Soldatm ^egradlrt und «ach Sibirien verbannt. sicht also, e« geht bi« heute «in sehr unheimlicher Geist durch die^rmeegeschuhtr Rußland». Was soll man »un von emem Staate denken, dessen erste Stütz«, di« Armee, Boken"st7ht? * * unterwühltm und schwankmdm politischen Leipzig, 5. November 1884. -deutschsreisinnig«' Presse charaklerisirt d^hicrgebniß schlechtweg ,l« «ne Niederlage de« deutschen Liber»l,«mu«. Dem können wir nicht bei- iehm eiustweilm nur den Zusammenbruch der »deutschsreifinnigen' Partei; ob und lawieweit aber der Liberal,«mn« m seiner Gesammtheit dadurch geschädigt wird »rage- Di. Versuche kiuz.km Vetter lmk« stehmder Preßorgane, jetzt wieder von einer Solidarität de« gesammtm deutschen Liberalismus z« rrden, können nicht verfangen. Nicht eine Gemeinsamkeit de« Vor gehen« der beivrn liberalen Parteien, sondern die Auseinander setzung zwischen denselben ist die Signatur diese« Wahl kampfe« gewesen. Die Fusion ist mit dem Anspruch aus- getreten die einzige Repräsentantin de« deutschen LtberaliSmu« zu sein; Herr Eugen Richter hat bei der Entscheidung über da« UnsallverncherungSgesetz rin« förmliche Excommunication der Nationalliberalen au« dem Rahmen de« Liberalismus vor- qenommen; er hat in der Berathung Über den Antrag Windt« Horst wegen Aushebung des ExpatnirungSgesetzeS mit Herr« Schrvder-Lippstadt gewetteiserl, dem Nationallibrralj-mu« unter Sckimps und Schande dm letzten Stoß zu versetze». Deutlicher konnten die Wähler wahrlich nicht ausgefordert werden, zu entscheiden, welche der beiden liberalm Parteien in der praktischen Politik die bessere Berechtigung habe. Die Ent- scheivung ist gegen die dmtschsreisinnige Richtung, ist zu Gunsten keS NalionallioeraliSmu« ausgefallen. Wir find niemals so sehr in engherzigem FractionSparticulariSmuS befangen ge wesen. daß wir nicht hätten erkennen sollen, wie der Kamps im eigenen Lager deS Liberalismus zu bedauern sei. Aber dieser Kamps war eine Nothwcndigkeit, wenn wir in die Bahn gesunder Entwickelung zurückgelangen wollten. Der Proceß, welcher mit der Secession begaun, erhält jetzt sei«» naturgemäßen Abschluß. Die Anschauung, daß der deutsch, Liberalismus in seiner Gesammtheit einer größeren „Ent- scbiedmbeit" bedürfe, oder concret gesprochen, daß er dem Fürsten BiSmarck in grundsätzlicher Opposition enlgegmtrete» müsse, hat im Volke keinen Boden gesunden. Die „große deulschsreisinnigr Partei" sinkt zurück auf das Niveau einer rein neairmden uud kritisirmden OppofitionSsraction, während der positiv schaffende Liberalismus aus der Grundlage der alten nationalliberalm Partei neu ersteht. Mögen unsere „frei sinnigen" Gegner immerhin Trost suchen in dem Spotte über die geringfügigen Erfolge der „gewaltigen Heidelberger An strengungen" — leugnen können sie nicht, daß die Wendung sich vollzogen hat, daß der gemäßigte Liberalismus in zweifellos aus- steigender Bewegung begriffe» ,st. Unter diesen Umständen Hab» wir gar keine Brranlasiung, in da« Jammergeschrei über die angebliche allgemeine Niederlaae deS deutschen Liberalismus rinzustlmmen. Wa« die numerische Zunahme der conse««» tiven Partei anlangt, so warten wir erst ab, «ach welche» Seite — ob nach der gemäßigten oder nach der extremen — die zahlreichen neuen Elemente sich dort „eigen werden. Da« Anwachsen der Socialdemokratie aber bestärkt nn« mehr al« alle« Andere in der Ansicht, daß in dem politischen und wirth- schastucben Radikalismus am wenigsten die erfolgreiche Wider- fftand«krast gegrn dies« Gefahr zu siuden ist. Mehr al« j, sind wir üherzenat, daß nur in der Zusammen fassung, in der Verständigung der Gemäßigten von reckt« und link« der Boden für ein« ersprieß liche Thätigkeit nicht nur, sondern überhaupt für die Lroenösähigkeit unsere» Parlamentär»««»» zu erblicken ist. Und in dieser Richtung ist jetzt wenigsten« der Anfang zur Gesundung gemacht. * Die .Nationalliberale Correspondenz' schreibt zur Parteilage: .Die überaus unerguickliche Entwicklung der Berliner Parteiverhältnisse wird längst in den weiteste» Kreisen al» ein arger Mißstand empfunden. Bei den Wablen haben die Bürger der Reichshauptstadt regel mäßig sich zu entscheiden zwischen Socialdemokraten auf der einen Seite, den radicalsten Fortschrittsmännern oder der speciellen Berliner Spielart der hochconservativen Partei aus der andern Seite. ES liegt auf der Hand, daß weite» Schichten der Bevölkerung diese drei Richtungen gleuhmLßig unsympathisch sind, daß zahlreiche gemäßigte Männer weder in den politischen Anschauungen eine« Stdckcr und Cremer, noch in denjenigen eine- Birchow und Eugen Richter» noch gar in denjenigen der Socialdcmokraten eine Ber» wandlschaft mit ihren eigenen Gesinnungen zu erkenne« vermögen. Schon bei den diesmaligen Wahlen ist viel fach der Ruf laut geworden, e« möchten zwischen de« schroffen Extremen von recht« und link» Eandidaten von aa. mäßigter Richtung in Berlin ausgestellt worden, und wir find überzeugt, der Versuch hätte sich wohl gelohnt, wenn auch nicht gleich an Sieg zu denken sein mag. Die große Stimmen« zahl, die einst Herr v. Forckenbeck, al« rr noch nationalliberal war, in Berlin aiif sich vereinigt«, ist noch Wohl in OK« innerung. Da» Bedürfniß nach einer Zusammenfassung uud Organisation der gemäßigten Elemente hat sich mtt der angedeuteten schroffen »nd unerquicklichen Zuspitzung der Parteigegensähe in der Reich-Hauptstadt in immer weitere» Kreisen füblbar gemacht. Bei der Stellung Berlin« iu unserem politischen Leben ist e« eine Frage von weit mehr al« localer Bedeutung, daß diesem Bedürfniß Befriedigung ge währt wird. Wie wir hören, sind Vorbereitungen »« Gange, um einen festeren Zusammenschluß und eine dauernd« Organisatwndergemäßigten Richtungen in Berlin an- zubahncn". * Unter allen Parteien bat derhältnißmäßig keine so große Verluste erlitten, wie die Volksparte«: Diese süddeutsche Spielart deS Fortschritt- verschwindet nahezu von der par lamentarischen Bildfläche, und darüber wird man nur freudige Genugtbming empfinden können; die Sieger sind fast allent- balben Mitglieder der gemäßigten nationalen Parteien. Auch da» Eintreten für die Getreivezölle. im Widerspruch mit allen Programmen der Partei, hat nicht- geholfen. Die Bolk«- vartei zählte im Ichten Reichstag 10 Mandate, davon ist Würzburg an die Ulkramcntanen, Cannstatt, Hall, Ulm an die Nationalliberalei, gefallen. In Heilbronn, Stuttgart» Mannheim finden Stichwahlen mit Nationalliberalen statt, in Frankfurt Stichwahl mit den Socialdemokraten. Rur zwei Mandate, Reutlingen und Crailsheim, hat die Partei im ersten Wahlgang zu behaupten vermocht. Ob w»ßl angrsicht« dieser unerhörten Niederlage durch die .Heidelberger' di« „Frankfurter Zeitung" etwa» bescheidener wird? * Die Stürme der vergangenen Woche habe» de« deutschen Küsten, de, Nordsee sowohl al» auch der Osts«», mannigfachen Schaven zugrfügt. Am meisten Hab« die natürlichen Strandbescstigungen — Dünen >c — gelitten, weniger die künstlichen, von Menschenhand hrrgestellten, «in Umstand, der wohl mit dazu beitrage« dürste, besonder« erponnte Punkte zahlreicher und auöaiebiarr «it künstlichen (Schutzvorrichtungen zu bedenken, al- die« bislang geschehen ist. * Der Etat de« allgemeine« PenfiauSfonds- Prv I885I8S weist in Einnahme >9,276 in AuSgech« ^'???>647 „L auf. Von den Au«gaben entfallen ans dte Milttairverwaltung 20,299,628 auf die Marineverwaltnnß
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