Volltext Seite (XML)
VLSI Luderrrseit« -ab«» sich dagearu die Unznträ-llchkelten vergrößett, welch« durch di« vrivilegine Sonderstellung drr öffentlichen Socie- litr», Insbesondere in Preußen. veranlaßt werden. Der Umstand, daß d«n StaalSdehörde» diese öffentlichen Eocietäten uäber stehen al» der Privatbetrieb, ist Veranlassung gewesen, daß da- Statistische Bureau de» preußischen Staate» seiue Angaben über da« Fruerver- sichernngSweseu drm Material der Träger der öffentlichen Sccietäte» «» Merseburg «utlehut hat und damit i» dies« sonst überall al« objektiv und wahrheitsgetreu gerühmte Stätte Darstellungen und Zifferangaben getragen worden sind, gegen deren Nichtigkeit der Verband der Deutschen Feuer »Versicherung«. Gesellschaften bei dem preußischen Reffortminister, dem Minister de» Inner», t» eiuer durch die Presse veröffentlichten Eingabe Einspruch erhoben hat. Die betreffende Eingabe betont insbesondere, daß in der amt lichen Statistik der Gewinn einzelner Feuer-BersicherungS-Actiea. gesellichastea an» dem Geschäft der Feuerversicherung selbst der Wahrheit nicht entsprechend, sondern höher beziffert worden ist, al» derselbe in Wirklichkeit sich gestellt Hot. Wir meinen aber, daß keine Behörde mehr al- da» Reich-versicherung-amt berufen sei» kan», in diese Verhältnisse einzugreise» und zum Nutzen der Ge- sammtheit seiue Wirksamkeit auch aus da« Feuerversicherung»««!»» autzudebne». Seine resormatorische Thätigkeit würde sich hierbei nanienilich daraus zu richten haben, daß da« bürgerliche Gesetzbuch richtige Grundsätze für die Entschädigung sestsetzt und daß den öffentlichen Societätrn ebenso wie den Privat-Feuerversicherung». Anstalten vollständige Oeffentlichkeit in Bezug aus die jährliche» Geschäftsberichte vorgeschrieben wird, so daß eine unrichtige Rech nungslegung. wie sie z. B. bei der SchleSwig-Holsteinschcn Feuer» Versicherungs-Anstalt in Kiel betreffs ihre» Reservefonds vorgekom- men, absolut auSgeschloffen bleibt und die Bearbeitung einer amt- licheo Statistik des Versicherungswesens vou Reich-Wegen zu ersoluen hat. In diesem Sinne soffen wir di« Aufgabe der obersten Reich». behSrd« für da» Feuerversicherung-Wesen auf. Die staatliche Beaus» sichtignng der Versicherungsgesellschaften würde aber praktisch nicht duribsahrbar sein, wenn sie sich eine andere Aufgabe stellen wollte al» die, d'e Richtigkeit, Vollständigkeit und Bei ständlichkeit der von den Geievschalten ou-gehenden Veröffentlichungen ihrer Rechnung». Ergebnisse sicher zu stellen. Die StaatS-Aussicht kann sich nicht auf die Spectak-Lontrole der GeschästSvei Wallung rinlassen und darf drm Versicherten nicht den Eindruck gewähren, daß der Staat durch seine Ueberwachung eine Verantwortlichkeit für die Erfüllung der dem Versicherten seiten» der Gesellschaft übernommenen Verpflichtungen auf sich ge- nommen habe. Einzelne Fehler sind, wie überall im menschlichen Leben, so auch im Betriebe der Feuerversicherung nicht zu vermeiden. Eine mehr oder weniger unverständige Geschäftsführung wird aber aus da» geringste Maß zurückgesiihrt werden können, sobald jene Zielpunkte einer diesbezüglichen resormatorischen Tdätigkeit de- Reich». versicherungSanitS nicht blo» angestrebt, sondern auch erreicht werden. Vermischte». Leipzig, 17. November. 8 Nu» der Fremde. Die Baissier» io Pari» sind bisher sehr getäuscht worden, wenn sie glaubten, mit der Cholerafurcht ein gute» Geschäft machen zu können. Die Lourse haben sich rasch wieder vou dem scharfen Fall» welchen sie in der ersten Panik erlitten hatten, gehoben. Freilich kann Niemand wissen, welche Entwickelung die Seuche noch nehmen möchte. DaS Pariser Ge- schüft liegt schwer darnieder, der Loafliet mit China wird noch viel Geld «w sonstige Opfer kosten. AuS der Bank von Frankreich giugt» 5 Millionen Franc» Gold nach Amerika. ' Marseille soll Gold für Egypten entnommen haben. Gold-EagleS und Barren hat die Baak zu 3*/^ Prämie verkauft. Ja Frankreich existire» die Postsparkassen erst seit Beginn 1882. aber die Resultate haben alle Erwartungen übertroffea. Im ersten Jahre wurde» 227.438 Rechnungen eröffnet und die Depositen stiegen aus 64,634.381 FrcS.: im zweiten Jahre fielen die neuen Tonten a»s S07H07 FrcS., während die Depositen auf 73,035,771 Frc». «»wuchsen. Judeß fiel da» Plu» der Einzahlungen über die SttSz-hlnnge» von 46,823,941 Frc». in 1882 aus 27.SS,.335 Frauc» in 1883. Die Anlagen in Renten für Depositen waren i» 1883 größer» indem fie ans 2,889,452 Frc». gegen 1,399,622 Frc». im Vorjahre, doch da» konnte die » Rückzahlungen nicht auswiegen, welche der wachsenden , ssio» im Geschäft-Verkehr zuzuschreibea sind. Di« Zahl der Lauten, welche durch volle Auszahlung geschloffen wurden, stieg von 15.858 in 1882 auf 43,569 in 1883. Die Function der Postipar- raffe» trat vorzugsweise ia armen, dünnbevölkerten Departements in Wirksamkeit, welche keine oder wenige Privaisparcassen b«. sitzen. Wo solche vorhanden, stehen di» Postsparkassen zuletzt auf der Liste. Da» Versprechen de» Minister« der Landwtrthschaft, einen Gesetz, eutwurf über Erhöhung der Getreide, und Mehlzölle vorzulegen, und die Verzögerung, welche derselbe erlitten, bereiten dem Geschäft große Beschwernisse. Da die Landwirthe auf eiuen Zoll von 2—3 Frc». pro Leutner Weizen hoffen und vou 5—6 FrcS. auf Mehl, so halten sie ihre Producte zurück, die Händler machen große Ankäufe ou»wärtS und ungeachtet einer reichen Ernte i» Frankreich wird die Einfuhr in diesem Jahre bedeutend sein. Der Außenhandel Frankreich» während der ersten 10 Monate diese» Jahres stellte sich folgend: 1884: 1883: 1,194,480,000 FrcS. 1,296,983.000 FrcS.. 1,849,791,000 . 1,849,822,000 . 530,409,000 . 586,265.000 . 149,934,000 . 160,653,000 . 3,724,614,000 FrcS. 3,893,723.000 FrcS. 626.761.000 Frc». 540.862.000 . 1,357.852,000 » 141.366,000 » 660.158.000 FrcS., 534.330,000 . 1,479,698,000 . 126,327,000 . Einfuhr Nahrungsmittel. Rohstoffe . . . Fabrikate. . . Andere Waareu. Ausfuhr Nahrungsmittel. . ; z Nohstoffe z Fabrikate Andere Waareu. . . 2,666.841,000 Frc«. 2.800,513,000 Frc». Ei» Anti-Schutzzoll-Bereia hat sich >n Pari» gebildet. DaS „Journal des EconomisteS" nimmt Anmeldungen an. Die Berichte de» Lyoner WarigeamtS zeigen, daß die Depression im dortigen Seidengeschäst weit übertrieben wird. Die Menge de» in den ersten 10 Monaten declarirten Rohmaterials betrug 3,824.660 Kilogr. gegen 3.826.823 Kilogr. im vorigen Jahre; indeß mögen die Lyoner Weber unter einer Versetzung ihrer Manusacturen nach anderen üentren leiden. Die Einnahmen des Suez-Tanal» in der ersten Decade de» November stiegen auf 1,240.600 Frc». gegen 1,560,000 Frc». im Vorjahre. Die Zahl der vassircnden Schiffe fiel vou 77 auf 64. Die Erfolge, schreibt der englische „Economist", welche die Er- Höhung des Diskont- der Bank aus 5 Proc. gezeitigt hat, scheinen zu bestätigen, daß nun die Grenze der Erhöhung erreicht ist. Zu gleich ist aber klar, daß die Bank in keiner solchen Lage sich befindet, welche irgend einen Nachlaß der Direktion in der Vorsicht recht- fertige» würde. Nur durch außerordentliche Maßregeln (Borgen aus LonsolS om offenen Markt) gelang e», die Rate wirksam zu machen und selbst jetzt, wo die ausländischen Wcchselcoursc sich ent- schieden zu unserem Gunsten gewendet haben, bleib» New-f-ork niedrig und eS ist daher zu früh, den amerikanischen Gold- begehr als befriedigt anznschcn. ES ist abzuwarten, ob die Bank von Frankreich ruhig den Abfluß von Gold nach Egypten ansehen wird, weicher eS nnr vorläufig gelungen ist, auf sie abzuwälzen, besonder- wenn wir nun die englischen Finanzen in die Hand nehmen und für die Alexandrinischen Indemnitäten und ander« dringende Dinge mittelst einer neuen Anleihe Sorge tragen und der Goldabsluß dahin größere Dimensionen annimmt. Für die zukünstiqe Gestaltung de» Markte» ist einigermaßen wichtig, aus weich« Weise die Regierung die nun votirten Supplementar-Lredite ausbringen wird. Dieselben erreichen volle 2 Mill. Lstrl. und r» ist sehr möglich, daß neue Lredite zur Verstärkung unserer Marin« und Loloaial-Vertheidigung votirt iverden. Wird drr Bedarf durch neue Steuern ausgebracht, so wird die Folge sein, daß die Steaerein» easstrnngen de» letzten Quartals anwachsen und so dem Markt mehr flüssig« Mittel entzogen werden al» sonst gewöhnlich. Sollte ober der Betrag in anderer Weise ousgebracht werde», so daß am End« de« Jahre» «in beträchtlicher Betrag durch Borgen anzuschaffen ist, ko möchte der Markt einigermaßen eine Erleichterung erfahren, da me Steuererhebungen tu gewissem Maße durch größere Ausgaben drr Negierung ei» Gegengewicht erhielten. Wie «othwendig r» für die Bank ist, ihren Goldvorraih nicht blo» z» schützt«, sondern za vermehren, zeigt da» Blatt in einen, anderen Artikel» welcher vo» der Schwierigkeit der Ausrcchterhaltung der Bankreserve handelt. . Dar»ach habe» die 11 bedeuiendsten Joint Stock-Vanke« l» London allein 144.8 Millionen Lstrl. Verbindlichkeiten gegenüber dem Publicum, «ährend fie tn baarrm Gelbe und ia Guthaben bei der Baak »an England nur 16.4 Millionen Lstrl. oder im Durch, schnitt 10.6 Proe. besitze». Line dieser Banken hat 17L Proc. Deck»»«, eiae andere nur 6.7 Proe.» und selbst der eben erwähnte Durchschnitt ist offenbar eia sehr atedriger und er beweist, t» wie hehem Grade diese Baake» auf den Rückhalt bei drr Baak vo» «itzfland «»gewieft» sind. Letztere» Institut hat gegenwärtig etwa 36 Proeent Deckung «,d «»» erachte» diese« Brrhällniß mit Recht al« ei» uugüustige», weil die Bank, wie eben nach, gewiesen, nicht nur für sich allein, sondern ta Wahrheit sür de» gesammte» Londoner Markt die eigentliche stet« bereite Reserve repräirntirt. Ausgabe de« Institut« ist daher, durch rücksichtslos« DlScont».Polink den Markt zu schützen. Wen» die anderen Baaken durch billigere« DiScoulicen dem eutgegenrreleu, so will da» Blatt ihnen daran« keinen Borwurf machen, bemerkt aber, daß eS dann auch Aufgabe dieser anderen Banken sei, sür hin- reichende Reserve selbst za sorgen. Drr declarirte Edelinelall-Beckehr de« Bereinigten Königreichs innerhalb der erftea 10 Monate stellt sich folgend: Eiasvbr: Gold 9,721,829 ck(1883: 6,961,169), Silber 7.S41.78SS (7 861 444). ' Ausfuhr: «old 10,492.309 ck (5,586^70), Silber 8,761,068 S (7,713,385). *— Emission-schmarotzer. ES glebt eine ganze Reihe vou Uebrlstäadea, die gelegentlich jeder neuen Emission, mag dirftlb« Staatsanleihen, Aktien, Obligationen industrieller Gesellschaften oder Psandbriese vou Hypothekenbanken begreifen, häßlich hervoktreten und, indem sie da« EmissionSgeschäft de« BanquierS erschweren, ihat- sächlich in letzteren Effecten den SmissionSprei« de« fraglichen Papiere« unnöthig erdöden. Diese „EinissionSschmaroyer" sind Leute, welche profession-mäßig aus jede zu einem civilen Preise ausgeschriebene Emission subicribiren, um die auf sie entfallende Zeichnung-quote so schleunigst wie wöqlich mit einem Profite wieder zu veräußern. Man mach« sich den Effect dieser bei fast allen Emissionen beobachteten Erscheinungen klar: Lin sehr ansehnlicher Tbeii der aufgelegten Emission komm« beim ersten Steigen de- Lourse» wieder aus den Markt, behindert also die natürlich« stärkere Steigerung auch de» on-sicht-reichstrn Papiere» und zwingt in den häufigsten Fällen da» Emission-Han«, dasselbe Papier, welches e« zum Subftrivtion-pieise weggeaeben hat, nun zu einem höheren Preise wieder ziirückzukrusen. Da» EmilsionSbauS muß also solgeweise, da e« ja seine Alssicht war. da« fraglich« Papier zu veräußern, um seine Mittel sür weitere Unternehmungen flüssig zu machen, entweder den EmissionSvrei» höher stellen, als eS sonst nöihig war. oder aber aus den Rückkaus zu verzichten. Bisher geschah regelmäßig da» Erster« und die „Emission-schmarotzer" rechneten daraus. E» würde richtiger er- scheine», wenn die EmissionSHSukr künftig aus solche Verthruerung der Papiere für die reellen Lapitalisten verzichteten und die Course nach der Emission unbeeinflußt ließen. Dann mag im Anfänge ein LourSrückfchlag erfolgen, drr innere Werth des PapiereS bleibt doch derselbe. Und erkennen die .,Emission-schmarotzer" erst, daß die von ihnen gepflegte profession-mäßige rasche Rralisirung eine« kl,inen Lour-gewinnc- nicht mehr sicher gewährleistet ist, dann geben sie, wie di« „Neue BSrfenzeitunq" treffend bemerkt, ihr Gewerbe auf und der solide Privotrapitalist Hai von diesem Wandel den Voriheil. *— SilbercourS. Der Tour», zu welchem die in Silber zahl- baren Coupon«, sowie verloosteu Stücke der österreichischen Eisen- bahn-DriorltätS-Obligatione» on den deutschen Zahlstellen eiagelöst werden, ist von 83'/. aus 83 Pro«, herabgesetzt worden und werden demnach bi« aus WeNerrS sür 100 fl. gezahlt 166 -Al *— BetriebSergebnisse der Leipziger Pferd«.Eisen bahn in der Woche vom 10. bi« 16. November: 126,779 Personen 17,323 95^« Pln»: 24,588 Personen 3144.45 Plus seit I.Juli 888,400 Personen 117,739.05 >» —ck. Zwickan, 15. November. In unserer Stadt hat schon seit langer Zeit die Drahtseilfabrikatioa eine größere Zahl Arbciter beschäftigt. Die Drahtseile sind nicht allein sür den Kohlen-» so», der» auch für de» Erzbergbau unentbehrlich, da dieselben weit halt barer sind als Hanfftile und 2'/,mal so viel Tragfähigkeit besitzen al- diese. Die eine Fabrik verarbeitet in einem Jahre etwa 200,000 Kilogramm Draht, während die andere vielleicht 75 Proc. diese» Quantum« braucht. ES besteht noch eine Drahlseilsabrik in Schnee, berg, welche die Erzbergwerk, deS Erzgebirge« meist mit Drahtseilen versorgt. Auch diese hat immer gute Beschäftigung. *— Holzstoff- und Holzpappensabrik Llmmrttz« Steina. Unseren früheren Mittheilungen haben wir noch folgende hinzuzufügen: Im vergangenen Geschäftsjahre hatte da» Unternehmen unter ungünstigen Verhältnissen zu arbeiten, al« eineStheil- sich die sehr gedrückten Preise sür dir Holzstoff, und Holzpappen. Produkte erhielten, anderntheil» die Papiersadrikaiion — eS war nur die Lo-> wigrr Fabrik im Betrieb« — noch nicht in brr beabsichtigten AuS- debnung sich brsand, um in ausreichender Weift vorlheilhaste Selbst. Verwendung der Holzstoffproduciion zn sichern. Indeß ei» alter, durch laugiährige gute Bedienung erhallencr Kundenkreis und recht- zeitige Berschlüffe seiten« der Direktion gewährten auch tzieie« Jahr stet- flotten Absatz der Producte und ein verhältnißmäßigeS günstige« Erträgniß. Dabei ist darauf hinzuweise», daß das für Anlegung der Etrlnaer Papiermaschine samait Zubehör re. aus- gegebene Capital von ca. 300,000-A an dem Erträgniß bereits mit patticipirt, ohne daß e- zi»-einer solchen beitragen konnte, da diese Anlagen entgegen den früher gehegten Erwartungen erst im neue» Geschäftsjahre in Betrieb gekommen sind. Die Gesammlproduction erbrachte im verflossenen Geschäftsjahre 2,946,812 Kilo und der Facturenwerth stellte sich auf 569,66068 Der Gewinn belief sich aus 134,013.67 -A, hiervon gehen ab für Abschreibungen 45,386.40 -A, 4431.36 -Sl zum Rcservrsond« und 9261.55 -4i sür Tantiemen, so daß 74,934.36 ^ verbleiben, welche zu einer 8proc Dividende sür die Prioritätsaktien und zu einer 3proc. Dividende sür die Slammaclien zu verwenden sind, während 234 36 ^l! aus neue Rechnung vorgetragen werden. Znr Benrtheilung der Ab- schreibungen ist zu bemerken, daß Ersatzfiücke nicht al- Vermehrung gebucht worden sind. Die Sieinoer Papiersabrikanlage ist nun- mehr im Betriebe, dieselbe ist außerordentlich solid und vollkommen hergestellt und darf sich den bestciiigerichleten Fabriken dieser Art mindesten- ebenbürtig an die Seite stellen. Billige und aushaltende BetriebSkraft. geringe Transportspesen von und zur Bahn, eigene Holzstofferzeugung om Platze und eine lohnende, zur Zeit fast con- curreuzsreie Specialität sichern dieser Anlace, durch welche die übrigen Werke deS Etablissements in der Le>st»»g,'sühigkeit nicht beeinträchtigt sind, eine dauernde Rentabilität. Durch vorerwähnte Neuanlage sowohl als durch da» ToSwiger Etablissement ist da« Unternehmen von den schwankenden Preisen de« Holzstoff,uarkiS insofern unab hängig, al« e« durch dieselben so leicht nicht mehr in Mitleidenschaft gerathen kann: denn während da« Unternehmen bei Holzsiosf-Uebcr- vroduction denselben zur Herstellung von Ganzsabrikat gut zu vcr« werthen in der Lage ist, hat e» bei Holzstoffmangel für seinen Bedarf stet« ausreichende Deckung in Folge eigener Production. Gegenwärtig ist Holzstoff gesuchter alS leit Jahren, ebenso finden Holzpappen reichlich Abnehmer und glaubt die Verwaltung de» Unternehmen», ßaß eine dauernde Preilbefferung bet dieser Pro- duction nicht auSbleiben wird. X A«S -k« Bsgtlantz«, 16. Novcnibcr. Line vom Central- comltü sür die Erbauung einer Eisenbahn von Pirk nach Hof an da« känlgl. sächs. Finanzministerium gerichtete Petition um baldigen Ausbau der Bahnstrecke „Pirk-Hos" ist abschlägig be- schieden worden. ES beißt in her Antwort: „Dem Tomitö sür die Erbauung einer Eisenbahn vou Pirk nach Hof wird aus die unter dem 2. September lausende» Jahre» anher überreichte Petition er- öffnet, daß nach dem Ergebnisse der vom Finanzministerium angestelltea eingehenden Erörterungen die gedachte, erbetene Bahnlinie weder vom Standpuucte drr allgemeinen Verkehr-interessen, noch von dem finan- zirllen Standpunkte der StoatSbahnverwaltung au« für Io wichtig angesehen wcrden kann, daß sich die Uebecnahme der namhaften Opfer auf den Staat, welche die Erbauung und der Betrieb dieser Eisenbahn erfordern würde, rechtfertigen ließe. DaS Finanzministerium vermag daher zur Zeit der Verwirklichung de- gedachten Eisenbahn- projecic« nicht näher zn treten." L Plauen, 16. November. Die hiesige Handels- und Gewerbekammer hat soeben den zweiten Theil ihre« Jahre», berichte« für 1884 hrrauSgeaeben. Derselbe enthält sehr viele mit großem Fleiß« zusammengestellte Tabellen über da- Markt-. Be» kehr«., Versicherung-., Bank-, Sparcasftn- und GenossenschoftSwesen de« Kammerbezirk«, ferner Mittheilungen über dir Verhandlungen und vorgrkommenen Veränderungen bei der Kammer, sodann Be- richte über die Thätigkeit der gewerblichen Vereine, der Fachschulen re. Ja Hinsicht der Rechtspflege innerhalb de- Kammerbezirkes giebt eia« Tabelle über die bei den Landgerichten Zwickan und Plauen und bei den 23 AmtSgertchieu de- Bezirkes vorgekommenen Ber- Handlungen Ausschluß. AuS den Mittheilungea über Patentwesen ist zu entnehmen, daß im Jahre 1883 an 42 im Kammerbrzirke wohnende Personen Patente ertheilt worden sind. In einem An. hange 1 werden die Berichte über die Ba«anstalten auszugsweise gegeben: auch finden sich einig« Mitiheilungen über elektrische Be- leuchtung vor. Außer den Etadliflement« in Plauen, Werdau. Zwickau, Wilkau und Schedewitz, welche schon im Jahre 1882 mit elektrischem Lichte arbeiten, sind im Jahre 1983 noch 2 Etabliffe- ment« in Zwickau, nämlich eiae Buchdruckerei (l5 Glühlichtlampen) n»d die Mühle von C. F. Leonhardt, mit elektrischer Beleuchtung »erfthe» worden. Anhang 11 bring» eine Dampfkessel« und Dampf« maschinenstatiftlk und ia Anhang III wird da» verzrichniß der Mitglieder der Handel», und Gewerbckammcr gegeben. AuS den verschiedenen Tabellen geht hervor, daß dar Jahr 1883 in ind» ftrieller Beziehung weit besser war al« da« Vorjahr, namentlich wenn man da« Verkehr-- und Bankwesen in« Auge saßt. Weimar-Geraer Eisenbahn. Au» Thüringen wird an« geschrieben: Ihre Laxe drr Dividende für die Staminpri-rltät« Aclien drr Wrimar-Geraer Eisenbahn pro 1884 dürste krineSsall« zn hoch sein. Bel Verwendung de« 1886er lleberschuffe» kamen übrigen» <0,000 ^l zur Anschaffung einer Lokomotive und zu Dammbauten mit in Ansatz, welche größten»-«»« in diesem Jahre den Inhabern der StainwprioritätSactien zu Gute kommen iverden. Angesicht- de» sich mehr und mehr entwickelnde» Verkehr« aus der genannten Bah» darf auch sür dir restlichen zwei Monate de« lausenden Jahre« eine Mchreinnahme in Aussicht genommen werden, zumal die zum Ver- gleich stehenden entsprechenden vorjährigen Einnahmen niedrige Ziffern auswrisen. -r. Erfurt, 15. November. ES dürste wohl von Interesse sein, zu erfahren, wa« die hiesige Handelskammer in ihrem Bericht pro 1883 über Maschinenfabriken und Eisengießereien und die dam,» zujammenhängendeu Geschäftszweige sagt. Ja diesem Jahresbericht heißt eS u. A.: Obwohl die Aussichten sür die Maschinensabrikatiou im Herbste des Jahre- 1882 sich sceundlichcr gestaltet hatten, da trotz der Schwächung der Eoncurrcnz'äliigkeit, welche die hiesigen Maschinenfabriken in dem Verkehre mit Oester reich und Rußland durch die Erhähung des EinfnhrzolleS sür Maschinen in diese Länder erlitten Hanen, eS dennoch gelungen war. die Beziehungen dorthin aufrecht zu erhallen, begann da« Javr 1883 doch unter ungünstigen Auspicien. In Folge der gegen da« Ende deS Jahre« 1882 durch die Zeitungen gehenden kriegerischen Gerüchte und der politischen Verwickelungen nämlich, welche befürchtet wurden, warrn auch die russischen und österreichischen Rcslcclankea aus die- jtiiige» Maschineaarten and BetriebSeinrichtungen, welche die Spe cialität de« Ersurter Maschinenbaus« auSmachen, i» Besorgniß gerathen und in ihren Unternehmungen so bedenklich geworden, daß sie die angeknüpften Verhandlungen abbrachcn und Anstand nahmen, die diesseits erhofften Aufträge definitiv zu «rtheilcn. Die hiesigen Fabriken sahen sich deshalb geuöthigt. zu Anfang de- Jahre« 1883 ihren Betrieb einzuschränken und die Arbeitszeit zu verlürzen. Erst im zweite» Quartale wurden dieselben durch den Zusluv anderer weilerer Aufträge wiederum in den Stand gesetzt, die volle Arbeits zeit hindurch arbeiten zu lassen. Die Erhöhung der Einsuhrzölle aus die Einfuhr von Maschinen in die gedachten Länder lastet wie ein Alp aus der hiesige» Maschinenindustrie. Denn abgesehen davon, daß durch diese Erhöhung den hiesigen Fabriken die Co»cuirci,z mit drn österreichische» und russischen Fabriken aus da« Acußcrste erschwert wird, hat die Ausschließung deullcher Maschinen von den in Rede sieheiiven Ländern zugleich die Folge, daß die Concurrenz der deutschen Fabrikate auf dem inländischen Markte sich mehr und mehr vcrlchärst und die Preise mehr und mehr herabgedrückt worden. Diese Erscheinung ist im Jahre 1883 von den hiesige» Maschinenfabriken sehr empfindlich wahrgenommen worden. Auch sür die Gicßcrcibraiiche gilt das Gesagte. DaS Angebot von Guß. woaren hat im Jahre 1883 de» Bedarf erheblich überstiege», wie schon an- dem niedrigen Slandc der Rokmatcrialienpreise hcivor- geht, pnd eS dürste bei dieser Lage d>r Verhältnisse auch aus eine baldige Alifbesserung der Fabrikat-Preise nicht zu rechnen sein. In dem Geschäfte der l andwirlhichastliche» Maschinen ist gegen die Vorjahre eine wesentliche Veränderung nicht eiogetretcn. In Folge der Mißernten und der niedrigen Preise der landwirthschaft- tichen Erzeugnisse, sowie angesichts der ausreichenden Anzahl zu Gebot« stehender Arbeitskräfte ist der Absatz an den Landwirts» von einigermaßen entbehrlichen Maschinen eher zurückgegangen als größer geworden, und nur in den besseren, jür den mehr und mehr sich auSbreitcnden Rübenbau bcst/mmten und durch Handarbeit nicht mehr zu ersetzenden Maschinen hat der Bedarf merklich zugenommcv. Auch trat eine recht rege Nachfrage nach richtig coiiflruirte» und sachgemäß au-geführten Lastwagen sür landwirthschaslliche Zwecke au- den «nlscrntercn Provinzen ein, indessen wnrden diese Fabrikate durch den hohen Frachtsatz, welchen deren Transport, lelvst in zerlcgtem Zustande, kostet, so vcrtheucrt, daß der Absatz davon lange nicht den Umsang erreichte, wie er de» hiesigen Fabriken erwünscht und ersprtrhlich gewesen wäre. Sowohl im Inleresse der Landwirthschaft, welche derartige Fahrzeug« bedarf, wie im Interesse der hiesigen Fabriken bleibt eS zu wünschen, daß die erwähnten Frachtsätze eru.äßigt weiden möchten. Da» Geschäft mit eisernen Geldschrän ken ist vom Ausang« bi- zum Ende vorigen Jahres lebhaft gewesen, auch wurden durchgängig gute Preise erzielt. Ter Absatz nach dem AuSlande, namentlich nach Rumänien, hat erfreulich an Umfang gewonnen. Die beiden N i e t e n sa briken unseres Bezirks, deren eine an unserem Platze, und deren andere in Sömmerda belegen ist, ersreute» sich im vorigen Jahre vermehrter Nachfrage, welche bi« zuin Schluffe deS Jahre« »»hielt, indessen bleiben die Preise um so mehr gedrückt, alS diesriben lediglich den Eisenpreilen folgen mußten und die letzteren immer weiter zurück- gingen. Recht lebhaft ging die Fabrikation von Kesselnietkii. jo daß die hiesige Fabrik Aufträge daraus zum Theil ziirückweisen i»»ßtr; indessen auch sür diese Fabrikate blieben die Preise so niedrig und abhängig von den Preisen deS Eisen», daß ein erbeb- sicher Gewinn nicht erzielt wcrden konnte. DaS Geschäft mit Zündhütchen und Mun itionSartikeln, welche in unserem ezrke in der Stadt Sömmerda angefertigt werden, hat sich auch .im vorigen Jahre nicht gehoben und ist in mäßigem Umsauge aus den Privatbedars und den Export beschränkt geblichen. D Aua Thüringen. 16. November. Aus dem Gebiete des Eisenbahn-PerionentariswesenS tauchen seit dem Beginne der Bcr- staailichungS-Aera immer neue, auf Preisermäßigung gerichtete Vorschläge aus. deren Verwirklichung freilich nicht so rasch, a!S inan es wünscht, staitfinben kann. So wird neuerdings die Frage angeregt, ob e« sich nicht als zweckmäßig erweise, dos System ber Retour- billetS auch auf die vierte Classe auszudehnen und im Weiteren auch Militair-Retourbillete mit zweitägiger Giltigkeit zu verausgaben. Motivirt wird diese Forderung damit, daß der ärmere» Bevölkerung, die sich doch vorzugSweiie der vierten Wagen- classe bedient, sowie den Miliiairpersonen aus die Dauer nicht die Vergünstigung entzogen werden dürfe, welche die Passagiere der drei ersten Elasten durch die Ermäßigung der Normallaxen bei der innerhalb kurzer Frist erfolgenden Hin- und Rückreise schon lange genießen. Freilich ist andererseits dabei in Betracht zu ziehen, daß diese weiter« Eoncession einen Einnahmc-AuSiall im Gefolge habe» muß. der, wenigsten» in der ersten Zeit, schwerlich durch die erhöhte Frequenz gedeckt wird. Als Kilometer-EinhcitStaxen sind sür Retour billett 4. Classe 3 -H, sür Militair-Retourbillete aber --- 2 -ij in Vorschlag gebracht, wa- drm procenlualen Nachlasse bei drn übrigen Billctsorte» ungesälir gleichkommt. *— Deutsche Grundcreditbank zn Gotha. Der Director der Preußischen Bodencredit-Aciienbank, Herr Geh. Rath Stephan, und drr Direclor der Dresdner Bank, Herr Consul Guctmann, habe» sich heute (17. d.) nach Gotha begeben, um die Prüfung der Ber- hältnisse der Deutschen Grundcreditbank vorzunehmen. —r. Meiningen, 16. November. Die Vorarbeiten sür die Her- stellung de« BahnhosS zu BischosSheim sind nun vollendet, so daß die Arbeiten auf der ganzen Strecke bei günstiger Witterung demnächst in Angriff genommen werden. Bei gelindem günstigen Wetter würde die arme Rhönbevölkerung für diesen Winter keine Sorge zu hege» brauchen, da der Bahnbao den wirklich fleißigen Arbeitern vollauf Beschäftigung bieten wird. Bon höherer Stelle ist angeordnet, daß bei der Annahme von Arbeitern in erster Linie aus die Bevölkerung der Rhön selbst Rücksicht genommen werden soll. — Der bayerische DistrictSrath in Kronach hat aus Antrag de- Frei« Herrn von Swatne an- Stockheim einftmmig eine Resolution an- genommen, dahingehend, daß über Ertheilung einer Eoncession zum Anschlusft einer Eisenbahn von Sonncberg an die neu zn eröffnende Bahn Stockheim-Lande-grenze der Anschluß in Stock- heim oderGundelSdorf als dem Interesse dcS TistrictS bei Weitem mehr entsprechend zu betrachten sei, alS der geplante An- schluß in Prcssia^ Berlin. 15. November. Der Vorsitzende der Commission für die 1885er Weltausstellung zu Antwerpen in Beilin. Herr Georg Goldberger, königlich belgischer Loniul, erläßt folgende« llommunlquö: „Da an» einem kürzlich veröffentlichten ministeriellen Erlaß zu entnehmen ist» daß trotz der erheblichen Betheiligung Deuilchland« an der Aatwerpener Ausstellung aus einen staatlichen Commlssar während der Zeit der Ausstellung nicht zn rechnen kein wird, wa» ansrichtig za bedauern ist. so sind von Seiten des Eentral-Comits« in Antwerpen, in Verbindung mit den sür Deutschland bestehenden Commissionen, Maßregeln in der AnSiührung begriffen, welch« die Thätigkeit eines staatlichen Eom- misslirS in geeigneter Weise ersetzen und die Interesse» der dentschen Aussteller zur Geltung bringen werden. Ganz besonder» wird eine nach dem Vorgänge der österreichischen Aussteller in der Eon- stituirang begriffene „Deutsche Commission" in Antwerpen, welche sich an» Mitgliedern der dortige» bochangksehenen denischen Tolonie und anderen sachverstündigen Persönlichkeiten c»iS Deutichland zu- sammrnfttzen wird, eine dir Interessen der deutschen Aussteller aus dem AnSstellungSplatze nach jeder Richtung hin wahrende Fürsorge entwickeln, so daß in dieser Hinsicht selbst den weitgehendsten An- sprücden Genüge geschehen wird. Die weiteren hieraus bezüglichen Einzeldeite» werden die deutschen Commissare nicht verfehlen den Interessenten rechtzeitig zur Kenntniß zu bringen." *— lieber Production und Cvnsumtion. Besteuerung und fteuersreie Ablaffung sowie Einfuhr und AnSsuhr von Salz im deutschen Zollgebiet für da- Etat-jahr 1883/84 bringt da« Septemberhest zur Statistik de« Deiitichen Reich» Nachweisungen, denen eine Reihe von Tabellen angelchlosftn ist. in ivelchen die Haupt- rrgrbuisje dieser Uebersichien mit den bezüglichen Ermittelungen der neun Vorjahre (Kalenderjahre 1874-1876 und EtatSjahre 1877/78 bi» 1882,83) verglichen werden. Die Vergleich«»- ergiebt, daß zwar die Zahl ber SakzprodnrilonSstätte« im Verlauft der letzte« 10 Jahr, sich nur wenig verändert, die Salzproduciion dagegen ganz erheblich zugenonimen hat, da die Summe der producirtea Salzmenge» (Krystall- salz, Steinsalz und Siedesalz zusammen) 1883/84 auf 802,579 Touaen gegen 536,475 Tonnen im Jahre 1874 sich belaufen hat. Und zwar sind im letzten EtatSjahre aus 81 Salzioerken (10 Steiusalzbergwerken, 63 Saline» und 8 Fabriken mit Salznebrngewinnung) erzeug« wo «den 66.250 T. Keystallialz, 257,517 T. andere» Steinsalz und 478Z12 T. Siedesalz. Abgrsetzt wurden von drn deutschen Salzwerkrn nach dem In lande zu Speiiezwecken gegen Erlegung der Abgaben 383,583 T. steuerfrei 308,6U) T.. zusammen 632.193 L. Salz und »ach dem AuSlande 180,428 T. darunter 51,713 T. nach den deutschen Zoll- auSschlüffen, 80,032 T. nach Rußland und 81.450 T. nach Oester- reich. Die Einsuhr von Salz in da- deulsche Zollgebiet ist verhält- nißmäßig sehr gering und belies sich 1883,84 aus 36,789 T„ darunter 30.686 T. aus Großbritannien. Von dem steuersrei obgelasienen Salz (in- und ausländische- zusammen 314.949 T.) wurden verabfolgt zur Biehsülterung 100,730 I. und jur Düngung 3538 T., sodann an Soda, und Glaubersalzsabriken 169,271 T., chemische und Farben- iabriken 16,832 T.» Seifen- und Kerzeusabriken 5960 L.» die übrigen Mengen an die Leder-, Metallwaarea-, GloS- und Thonwaareu- industrie und znr sonstigen Verwendung in der Technik. Die Retto- einnahme an Salznbgaben (Zoll- und Steuer zusammen) betrug 42.2 Millionen Mark, der Salzvcrbrauch berechnet sich für 1883/84 aus drn Kaps der Bevölkerung im Ganzen aus 14.7 Kilogr., speciell zu Speise-Wecken 7.8 Kilogr. Nach der im „Reichs. Eiseubahnamt" ausgestellte» Noch- Weisung der aus deutschen Eisenbahnen — ausschließlich Bayerns — im Monat September d.J. beim Eisenbahnbetrieb« (mit Ausschluß der Werkstätten) vorackommenen Unfälle waren im Ganzen zn verzeichnen: 9 Entgleisungen und 2 Zusammenstöße aus freier Bahn, 19 Entgleisungen und 30 Zusammenstöße in Stationen und 153 sonstige Unsälle (Uebersahren von Fuhrwerken, Feuer im Zuge, Kessel-Explosionen und andere Betrieb«.Ereignisse, sofern bei letzteren Personen getödtet oder verletzt worden sind). — Bei diesen Unfällen sind im Ganzen, und zwar größtentheil» durch eigenes Verschulden. 182 Personen verunglückt, sowie 54 Eisen- bahusahrzcuge erheblich und 144 unerheblich beschädigt. Es wurden von den 22,657,948 überhaupt beförderten Reisenden 1 getödtet, 12 verletzt, und zwar entfallen I Tödtung auf de« VerwaltungSbezirl der königl. Essenbahn-Direction Berlin, 7 Verletzungen aus die Reichk- Eisenbahnen in Elsaß - Lothringen, 2 Verletzungen ans den Verwal« inngSbezirk der königl. Eisenbohn-Direction Bre-lau und je 1 Ver- letzung aus die Verwaltungsbezirke der königl. Siftnbohn»Directiouen Magdeburg und Köln (rechtsrheinische) und die söchs. StaatS-Eisen- bahnen, von Bahnbeamicn und Arbeitern im Dienst beim eigentlichen Eisenbahnbetriebe 24 getödtet und 86 verletzt und bei Nebenbeschästi- guiigen 1 gelödtet, 16 verletzt; von Steuer- rc. Beamten 2 verletzt; von fremden Personen (einschließlich der nicht im Dienst befindliche» Bahnbeamten und Arteiter) 10 getödtet und 15 verletzt, sowie bei Selbstinordversucden 13 Personen getödtet und 2 verletzt. 8cKI. Ein Vorschlag zur Regelung de» Submission»« wesen». Durch zwei Ministerial-Erlaffe, welche in diesen Tage» von der preußischen Regierung behus« Aendernng de« Submission«. wesenS veranlaßt worden sind, ist diese Sache wieder sehr in de» Vordergrund der öffentlichen Aufmerksamkeit getreten, haben sich doch die Schäden deS Vergebens öffentlicher Arbeiten an den Mindest, fordernden so eclatant gezeigt, daß e« in der That an- gebracht erscheint, mit dem gegenwärtigen System zu brechen. „Billig und schlecht", diese Worte Reuleaux' haben sich nirgendwo so wahr erwiesen als im Subinissionswesen. Zu allernächst liegt e«, die Submittenten selbst um Rath »u fragen, damit eine so wichtige Frage nicht allein vom grünen Tische au« entschieden wird. I» diesen ürrisen ist die Meinung eine sehr verschiedene, allein immer und iiiimcr wieder krhrt die Forderung, in diesem Falle den goldenen Mittelweg einzuschlogen, d. h. weder dem Höchst, noch dem Mindest- fordernden die Arbeit zu überlassen, sondern Demjenigen, welcher zwischen beiden di« Mitte im Preisangebot hält. Jeder einzelne Fall muß so wie so geprüft werden, weshalb eine Mehr- arbcit gar nicht entstehen kann. Und daun hat man die Gewähr, Laß der Mittelpreis nicht im Enlserntestrn den Bewerber schädig», wie dies leider so oft vorgekommen ist. Auch der Staat fährt gut dabei, da die Arbeit nunmehr in reellerer Weise anSgesührt werden kann. Ein solche« Verfahren zwingt den Bewerber, alle Factoren bei Ausstellung seiner Berechnung heranzuziehen, namentlich den Faeior der Rechtlichkeit und den der Solidität. Die Mehrausgabe gleicht sich sür den Unternehmer sehr bald au«; denn am billigsten ist immer da» Bessere, welche« sich auch hier wieder als Feind de« Guten erweist. Daß dieser Vorschlag übrigen» »och durch Zusätze in seiner Wirkung erweitert werden kann» ist selbstverständlich: davon aber sind wir überzeugt, einfacher und zu größerer Zusrirdeuheit sür beide Thcile wird sich da- SubmissionSwesen wohl nicht um- gestalten lassen. *— Die Oesterreichische Nordwestbohn beabsichtigt auf ihrem Bahnhöfe in KünigSgrätz in der nächsten Zeit die elektrische Be leuch lnng eitizusühren und sollen zu diesem Zwecke in dem 1100 Meter langen Bahnhof 12 Bogenlampen mit einer L'chtstärcke van 12,000 Normalkerzen ausgestellt werden. Die Anlagekosten wer- den aui iiiigesähr 24,000 fl. beziffert. Die Betriebskosten sür 12 elektrische Lampen (inbegriffen die Bezahlung eine» geprüften Ma. schineuwärttrS und eine» Heizers) betragen ca. 5809 fl. jährlich, während sich di: Betriebskosten sür 100 Petroleumlampen mit zu- sammc» nur 2400 Normalkerzen Lichtstärke auf ca. 6500 fl. belaufen. *— Die k. k. Generaldirection der österreichischen Staat», eisenbahnen hat in Aussicht genommen, im nächsten Jahre aus zwei ihrer Seciindärbahncn die elektrische Locomotiv- Beleuchtung einzusühren und dürste diese BeleuchiungSart, dakern sie sich im praktischen Dienste bewährt, wohl bald eine größere Ver- breiiung sinden. *— Oesterreichische Bahnhofrestaurationen. In Wien wurde in der letzten Zeit ein Vorkommniß bei den österreichischen Staatsbahnen viel besprochen. Im vorigen Jahre hatte nümlich die Gencral-Dircciion sämmtliche an der Elisabeth- und Rndols-Bahn ge legenen Bahnhos.rcstauralionen an die »n Jahre 1882 gegründete „Öberösterreichische LandeSproducten - Gesellschaft «n Linz , eine klerikale Genossenschaft mit beschränkter Haftung, verpachtet und zwar vorläufig probeweise aus ein Jahr. Da nun da» fahrende Publicum allgemein über die schlechten BahnhosSrestaurationen klagte, so forderte die General-Direction mehrere große Restourant- s» Wien zn einer Offert-Ueberreichuna aus, um mit der LandrS- producten - Gesellschaft zu brechen. ES trat denn auch eia Coiisortium der ersten Weinhändler und Wirthe, mit Schlum- berger von BöSlau an der Spitze, zusammen, tvelche einen FoudS von einer halben Million Gulden zusammenschossen und der Generaldirection ein sehr vortheilhasteS Angebot stellten. Da» Co», sortium erhielt auch al»bald eine halbe Zusage, die jedoch wieder zurückgezogen wurde, mit dem vertraulichen Bedeuten, daß die Ton- ccssionen, welche die LandeSproducttn-Gcsellschaft zugrstanden, von dem WirthS-Consortium unmöglich gemacht werden könnten. Hin- sichtlich dieser Concessionea deutet man nun in insormirte» Kreisen, nach ,drr Wiener Correspondenz der „Fr. Ztg.", der wir die- ent- nehmen, aus die Wichtigkeit hin, welche die klerikalen Stimme» Oder- östtrreichS be! der nächsten Wahl sür da« Ministerium haben werden. — Und die Bewirthung der Passagiere aus den Bahnhöfen, wird die eine bessere werde»? — Solche Dinge kommen freilich auch anderswo unter dieser oder jener Form vor. Eine Hand wäscht die andere. — Schon längst hat man eine Eisenbahnverbindung von der Gotthardbahn nach dem Züricher See angeslrebt. ohne daß bisher die Ausführung des Unicrnebmen» finanziell gesichert werden konnte. Nunnielir soll eine normalspurige Straßenbahn in der Länge von 20 kiloin. von Goldau nach Biberbrück hergestellt werden, sür welche nur ein Aufwand von 2 Millionen Franken in Aussicht genommen ist. Der Lanton Schwyz wird nicht nur die Mitbenutzung der Eantonstruße Sattel-Rothenthurm-Biberbrück gcftaiten, sondern sogar eine« angemessenen Zuschuß leisten. * N««, 16. November. Dem Vernehmen nach wird Luzzattl allein Italien aus der Müazcouserenz vertreten, welch« nur vo» kurzer Däner sein dürste. Man glaubt. Frankreich werde einer fünfjährigen Verlängerung der lateinischen Münzconvention, sowie der allmäligrn E-nzirhvng der silbernen Fünsirankenstücke zustiimnen. Unter diesen Bedingung«» würde Italien an drr Lonsrreiiz Theil nehmen. *— Kohlenverkchr mit Holland. Aus den Strecken Oberhausen-Emmerich und Wesel-Benlo ist augenblicklich der Kohlen verkehr so stark, daß täglich mehrere Züge mit 40 und mehr Waggon» Kohlen die Strecke,> p.rssircn, i» nach Holland ist drr Kohlenverkehr so lebhaft, nie er noch nie gewesen. LS unterliegt gar keinem Zweifel mehr, daß die denisch« Kohlenindnstrie d« eng. lischen gewaltige Concurrenz macht. V»r. Der Newa-Seecanal beiKronstadt. —Erfindung nenartiger Streichhölzer. — Wie wir den Petersburger „Virschcwüa Vjedomosti" (Börsen-Rachrichttn) entnehmen, wird di« feierliche Eröffnung de« neuen Newa-Seecanal« seiten« de« Kaiser- Alexander erst im nächsten Früblinge stattsindeu. Dir Vertagung der Eröffnung ist aus den speciellen Wunsch de« Kaiser« ersala», drr indeß gleichzeitig die Erlaubniß ertheilte, die bereit« fertig gestellte» Strecken de« LanalS zur Lrleicdttrung de« Handelsverkehr« z» be nutzen. Wa« die Anlage und Richtung dieser neuen Wasserstraße betrifft, so beginnt der eigentlich« Seecanal bet Kronstadt und endet hinter der Mündung drr Newa, bei RorSkvi-Pristan, wo» z» deutsch