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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.05.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-05-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188305041
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18830504
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18830504
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1883
-
Monat
1883-05
- Tag 1883-05-04
-
Monat
1883-05
-
Jahr
1883
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.05.1883
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^-121. Erste Beilage M Leipstger Tageblatt und Anzeiger. Freitag den 4. Mai 1883. 77. Jahrgang. Reichstag. 77. Sitzung vom 2. Mai. (Schlug au« »origer Nummer.) Abg. Richter (Hagen): Ich habe lediglich bi« Praxis de« Hause« befolgt, al« ich mich mit der Aufforderung um Anstellung von Mißfli-ideu nicht an den Reichskanzler, svndern an die lech- Nische Behörde, in deren Bereich diese Mißstande vorhanden sind, gewandt habe. Da« ist vor Allem auch die Praxis der Budget rommissioa, auf deren Zeugniß ich «ich berufe; auch ff» pflegt sich niemals an den Reichskanzler, sonder» stet« an die Specialverwal- tungen zn richten, »der eS ist sehr schwer, e« dem Kanzler rech» zu machen; früher Hot er sich beklagt, daß er mit allen Kleinig keiten belästigt wurde, daß überall sein Name genannt wurde, heute hat er sich zu anderen Anschauungen bekehrt. Sicherlich aber ha» er seine Gründe dafür, heute sein« staatsrechtliche Stellung zur Militairverwaltung io Ichors zu betonen und ich veriniithe, daß der Personenwechsel im Krieg-Ministerium die Veranlassung dazu ist. Ich will dem Herr» Reichskanzler gern den Gefallen thu», und in meinem Anträge, statt Militairverwaltung „Reichskanzler" setzen und ich bedauere nur, »aß diese unbeabsichtigte Foimverletzung dem Herrn Reichskanzler so viel von seiner kostbare» Zeit gekostet hat- Sehr zufrieden wäre ich, wenn der Herr Reichskanzler an meinem Antrag nicht- weiter auSzusetzen hätte und ich werbe mir erlauben, meine Lorrectur schriftlich mitzutheilen. (Heiterkeit.) Die Er klärung de« Herrn Minister« in der Lommission hat mich nicht befriedigt, sie regelt nicht eudgiltig, wie ich möchte, die vorliegend« Frage. Ganz gleich«. Erklärungen sind unS in der Sitzung vom 26. Januar 1883 von dem Herrn Regierungscommiffar und dem Herrn Minister v. Kamele gemacht worden, wir stehen also noch aas demselben Puucte in dieser Frage. Der Betrieb der Lantinen hat einen Umfang angenommen, der über da« Interesse der Militairver- waltung bei Weitem hinau»geht. DaS hat zum großen Theil darin seinen Grund, daß von.den llantinenwirihen eine Pacht von 6—80»l1 ^l erhoben wird, wo« sie zwingt, ihrem Geschäfte einen größ re» Umsang zu geben uud di« Preise z« erhöhen. Drotz de« letzteren UmsiandeS gehea die Soldaten doch in die Lantinen, «eil ihnen der Besuch von Privativ,rthschasten vielfach verboten ist. Ob die Lantinen in ihrer jetzigen Gestalt überhaupt noch viel Nutzen für die Militair- Verwaltung haben, iß sehr zweiselhast, zumal den Soldaten der Genuß der Spirituosen vor und nach dem Dienst nicht gerade förderlich ist. Ich wundere mich, daß man da« G säbrliche diese« Zustande« nicht «insieht, zumal man ja sonst so eifrig bemüht ist den Arbeitern den Schnapügenuß möglichst zu verbieten. Ls be steht, wie man un« erklärt hat, eine Verordnung, nach welcher r« den Soldaten »«rwehrt ist, die gelausten Getränke in der Lantine selbst zu verzehren; aber e« ist eine solche Verordnung wohl nicht gut durchfiilpwar nnd man kann nicht verlangen, daß der Soldat da« Seidel vier oder ander« magenstärkend« Mittel erst aus sein Zimmer trage uud dort verzehre. (Heiterkeit links.) LS ist in der Commission nicht genug darauf hingewiesen worden, daß die Canlinenwirthe von Steuern befreit sind. LS kann «usfallen, daß wir gerade die Militairverwaltung einschränken wolle»; da« liegt aber daran, daß von dieser Verwaltung allein ein« Zwangsversügung über die Beschäftigung der Militairhanlnverker besteht. Man sagt zwar, daß die Soldaten nur in den freien Stunden für Dienste niqtmilnairischcr Natur verwandt werden; aber das wird nicht durchgcsührt. Durch eine Statistik über die Verwendung der Soldaten in außerdienstlicher Beschäftigung würde man das beste Material für den Vorschlag der Verkürzung der Dienstzeit erhalte». Damit wäre ein Stück Haudwerkcrirage gelöst, wenn man die jungen Leut« nicht länger al« »öthig beim Militair zurückhiclte. Der Herr Minister hat selbst erklärt, daß Verbote existiren, daß die «xtramontirungsstücke nicht bei Livilarbeitcrn angesertigt werden dürfen. Wenn da« schon nicht zulässig ist, so muß eö noch mehr in Verwunderung setzen, daß die Mitilairschmiede gezwungen sind, für die Livilbevölkerung zu arbeite», da sonst die Möglichkeit, die Werkstätten zu erhalten, nicht mehr vorhanden wäre. Ist aber in den Schmieden viel zu thun, so werden die Soldaten in großer Zahl dahin eommandirt, so daß also wieder eine Schädigung des Frontdienstes eintritt und der Soldat in un gehöriger Weise überlastet wird. Die Militair - Büchsenmacher und Sattler erfreuen sich der beionderen Sympathie der Iagdliebhaber, und daraus ist eö wohl erklärlich, daß ina» in der Commission die Meinung aussprach. daß alle Versagungen, die sich aus die Militaic- Handwerker erstrecken, keine Anwendung finden sollen aus Büchsen macher und Sattler. Schließlich richtet sich mein Antrag auch dagegen, daß die Militairpferde für nichtmilitairische Arbeiten verwandt werden, daß dafür da- Entgelt in die EchwadronScasse fließt. Die Verwendung diese- Geldes bleibt dem di-cretionairen Ermessen der Schwadron anheim gestellt. Dadurch entsteht eine Loncurrenz mit den steuerzahlenden Pferdebefltzern. Auch hier tritt eö rin, daß Soldaten zur Bedienung der Pferde außerdienstlich verwandt werden und es wäre gegenüber dieser häufigen Benutzung der Soldaten zu nichtmilitairischen Zwecken gewiß sehe wünsä>enswerth, wenn de. Herr Minister zusagte, diesem Uedelstande entgegenzutreten. Ich ditte Sie, Ihren Einfluß geltend zu macken im Interesse der Ge rechtigkeit gegen die bürgerlichen Gewerbe und der Kürzung der Dienstzeit. (Beifall links I) Preußischer KricgSminister General Bronsart v. Schellen dorss: Die Erörterungen, welche über die hier in Betracht kommen den Verhältnisse in der Commission stattsande», haben zu dem Resultat gesührt, daß die Lommission in ihrer großen Mehrheit anerkannt hat: e« ist eine gesetzliche Behandlung dieser Materie überhaupt nicht angezeigt. Tie Commission ha» sich von meinen Erklärungen außerordentlich befriedigt gezeigt, um so mehr, al« ich dort ausdrücklich betont habe, daß ich diese Erklärungen mit Aller höchster Ermächtigung abgeben könne, ohne die ja die Militairver. waltung auch gar nicht in der Lage ist, selbstständige L klärungen zu geben. Di« Erörterungen in der Lommission haben aber auch den sehr große« Bortheil gehabt, »achzuweifrn, daß vielfach überaus irrige Meinungen verbreitet sind, namentlich i» Bezug aus die staatliche Unterstützung. In der Lommission Hab« ich diese An schauungen schon richtig gestellt, lege aber Werth daraus, auch im Plenum unter Anführung von Zahlen mich zu verbreite», um end lich Klarheit über dies« Frage zu schaffen, die nun schon seit Jahren die Gemüther beschäftigt. Die Frage de« Gewerbebetriebe- bei den Oekoiiomie. Handwerkern ist unter zwei Gesichtspunkten angegriffen worden: einmal unter dem der Loncurrenz überhaupt den Privat handwerkern gegenüber und andererseits unter dem Gesichtspunkte einer Loncurrenz, die nicht ausrecht zu erhalten sei, wen» sie nicht erheblich unterstützt werde. Was die Loncurrenz überhaupt be triff«, so existiren Schneider, Schuhmacher, Sattler uud Tapezierer überhauv! in Deutschland 652,793; rechnet man von diesen etwa 23,000 Tapezierer ab, so bleiben für Schneider, Schuhmacher und Niemer rund 630,000 mäanliche Personen. Diesen 10,081 Oeko- »omiehaadwerker im ganzen deutschen Bundesgebiet gegenüber. Nimmt man uun an, daß die Oekonomie-Arbeiter doch zunächst Nrer militairischen Pflicht zu genügen, also schon ei» Tagewerk lauter sich haben, bevor sie überhaupt an die eewerblich« Thätig- leit denken können, so wird man jugeben müsse«, daß die- nur »l« ganz geringer Bruchtheil de- TageS sein kann. Wie gro; sind nun d e Handwerk-leistnngen dieser Oekonomie - Arbeiter, dl« täglich schon S-lO Stunden im strengen Dienst gestanden habe»? Ich hatte in der Lommission die Erklärung getha», da, dieselben nur der grwülinlichen Tageileistungen betrage» töuue». Diese Erklärung muß ich zurücknehmen. Ich habe aus de» Berich»« der Reginientseommaiidcure ersehen, daß überhaupt iu de» Werkstätten zum Zweck der Okficierbekleidung im ganzen Jahr» utir 180 Arbeitsstunden stattgefuiden habe», also werk, tägl'ch »ur eine halbe Stunde, und das würde nur etwa der gewöhnlichen Arbeitszeit betragen. Wenn Sie diese« Verhält- »iß uuu ans die 10,091 O konomiehandwc ker ausd hnen, so Würden im Ganzen 000 Stunden zulammenkommen, und da« erzieht, aus di« 830,000 Privathandwerker au-gedednt, nur Concur. rrnz. Dieser Thatsach« gegenüber möchte ich denn doch die Frage «ufwersen, ob da von einer Loncurrenz überhaupt »och die Rede sein kann? L- darf hierbei auch nicht vergessen werden, daß dir Beschwerden in dieser Sach« in der Regel von Loncurrenten aus gehe», di« einen Vortheil dadurch zu erreichen suchen. Um Ihnen aber »och eiu andere- Beispiel z» geben, will ich die Statistik der Garuisan zu Potsdaur hier erörtern, die, wie man mir zugebr» Wir^ eine für meine Beweisführung möglichst ungünstige ist, da sie i« Hinblick aus die niedrig« Bevölkeruugsziffer doch tu« Werkstätten »o» »irr Lavallerierrgimentern, einem Infanterieregiment, einer Unterafficierschule, dem Lehrbataillon und einem Jäaerbataillon sübrt. LS find augenblicklich in Potsdam 924 Männer als Schueider und Schuhmacher verzeichnet, denen etwa ISO Oekonomie Handwerkrr gegenüber stehen. DaS Rechenexempel würde hier 1:123 sein, »ine schon erhebliche Ziffer, die aber vollständig verschwindet, wenn man sich vergegenwärtigt, daß die Orloii 'unehandwerker ja nur mit ihren, und für ib.en rruppeuthe l da sind, sich also ausschließlich ans denielbe» brsch>änkcn. Außerdem bleckt zu bemerken, daß ja ei» großer Tlgil derselben Civil Handwerker sind, z. B. di« Arbeiter für die Osficiertbrkleidung. In wie weit Oificiersbekleidungkanstalleu überhaupt noch cristiren, ergeben folgende Zahlen: In sämmtlichen 224 iu Betracht kommenden Truppeiitheile» bestellen 18, jage acht zehn Anstalien zur Beschiffung der Oisiriers-kleidnngSstücke. von welchen 9 gar Nicht in Betracht zu ziehen sein würden, weil sie sich auße halb fiskalischer Räume befinden und Livilarbeiler beschästigen, und von allen 18 Werkstätten giebt e- wieder nur 2, in denen die Arbeiten ausschließlich von Oekruomic - Handwerker» besorg« «erden. Der Berich» eines Regiments > Loimnandeur» sagt auch, daß e« gar nicht angängig sei, die Oekonomie-Arbeiter zu «eiteren Arbeiten heranzuziehen. weil sic ja schon 9 bis lO Stunden im Dienst sei» müssen; auch niit ihrem körper liche» Wohlbefinden würde sich da- sehr schlecht vereinen lassen. Wenn das der RegimeniS-Lommandeur sagt, dann sollte man doch wohl meruen, daß auch die unteren Cbarge» wenig andrrS Handel» können. Nun die Frage der Begünstigung durch den Staat! Die Benutzung der fiSeal,scheu Hnndiverkstältrn ist bereit» so ringe- chräukt, wie ich angciührt habe, daß sie kaum »och besonderer srivähnung bedürfte. Man sag», die Oekonomiehandwerker befinden ich ja in Staatsdiensten. Da« ist richtig, dafür leisten sie aber auch dem Staat ihre Dienste, und ich bi» der Ueberzeugung, daß der Privatarbeiter sich doch jedenfalls bester steht, als der Oekonomie- Handwerker. Eine Unterstützung durch den Staat kann nirgend« uachgewiesen werden. Die Frage der Lantinen und der StaatS- untcrstützung für diese wird ebenfalls vielfach falsch verstanden. Man war der Meinung, daß der Staat den Lantinen freie Feuerung, Beleuchtung w. gebe. Das ist nicht der Fall. Das einzige, was den Lantinen, die direct für die Trupventhrile bestimmt sind, vom Staate gewährt wird, ist die däusiq rech« schlechte Krllerräum- lichkeit. Herr Richter bat hcrvorgehoben, daß durch die Lantinen die Verabreichung geistiger Getränke gefördert wird. Gerade da« Gegentheil ist der Fall! Wenn der Soldat wieder genöthigt sein würde, die Privaischenken zu benutzen, wäre rmr Lontrole sehr erschwert, wädrend die« in den Loatinen sehr leicht geschehen kann. DaS Zcchemochen findet bei „nS ganz gewiß nicht statt; da» Mitbrinaen von Gästen, Land-Ienten >. s.w. läßt sich doch unmöglich beschränken. Die Frag« der Besteuerung wird auch aus anderem Wege bester als durch ei» einfaches Verbot geiezelt. Von unbeschränkten finanziellen Mitteln de« Staate» für diese Zwecke kann überbaopt keine Rede ei». Das Maß der LeistungSiähigkeit der Menschen ist ja bei einzelnen Individuen verschieden; wir müff-n un< an Minimalleistungen halten. Biel mehr Zeit übrigen», al- diese Arbeiten erfordern, gebt ans Be urlaubungen und dergleichen verloren; verlangt man zwei jährige Dienst- jeit, Io muß man a»ck gegen Beurlaubungen sein. Die Billigkeit der Extra-Anzüge stebensall ken Argument für den Antiag de» Vorredner-; ein Wackln,elfter kann »>chl entscheiden» ob ein Soldatteinen vor- chrisl. mäßigen Rock trägt, da» kann nur der Rittmeister rrip. Haupimann, und wen» der Vorredner da- nicht weiß, dann kennt er den inneren Dienst wirklich lehr schlecht. Bezüglich der Schmie den »lüsten wir Alles auch im Friede» sür den Kriegsfall vor- bereiten, damit rechtfertigt sich, daß auch im Frieden Mannschaften zur Aus! Übung in den Schmieden abcommandirt werde». Formell habe ich gegen den neue» Antrag Richter dasselbe Bedenken, welche« in dem Schreiben des Reichskanzlers zum Ausdruck gekommen ist; inateriell muß ich den Ausdruck „ausserdern" bemängeln, da ein Recht aus Ersüllung der Aufforderung dem Ncick>SIage an sich nicht zusieht. Dü Militairverwaltung kann solche Vorschriften, einseitig, ohne Allerhöchste Menehmignng, gar nicht erlösten. Ls liegt hier also wieder «in Eingriff in da- Commandocecht des Kriegsherrn vor. ES ist Sache Sr. Majestät, inwieweit die gewollten Beschick», kungen re. im Interesse der DiScipIin anzunedmen seien. Ich kann daher nur bitten, auch auö diesen Gründen den Antrag aiziUehin,, (Beifall recht«.) Abg. Richter (Hagen) Hot inzwischen seinen Anlrag modiflclrt und statt „Militairverwaltung" „Rcichskinzler" gesetzt. Abg. Windthorst: Der Aog. Richter hat mich militairsromm genannt; ich bin vielleicht nickt so ganz ungezügelt wie er (Abg. Richter: das ist Geschmackssache!), aber wir haben unsere Ansicht so gut wie jeder Andere. Sie haben mit dazu beigetragen, daß die Katholiken in Deutschland an Händen und Füßen gebunden sind, wie könne» Sie von un- erwarten, daß wir Sie jetzt unterstützeii. Der Herr Kriegsminister bat meiner Ansicht »ach alle erforderlichen Ausklärunqc» gegeben; dieselben sind für u»S ausreichend. Ich bin durch diese Erklärungen des KriegsministerS befriedigt und lehne de» Anlrag Richter daher ab. Abg. Vr. Goldschmidt: Auf unserer Seite ist ebensoviel mili tairischeS Verständniß w,e aus der rechten Seite, indessen ist di« be- antragte Resolution rein wirthichastlicher Natur und greift keneS weg«, wie der Herr Kriegsminister sagt, in die Lommandovcr. hältnisse ein. Tie Resolution soll ei» sür olle Mal die Grenzen der Militairwerkstälten sestictzen und den vielfache» Klage» über die den Privolhandwerkern bereitete Coiicurrenz adhelsen. Die Resolution kommt einem in vielen Kreisen lies gesühlteu Bedürsniß entgegen, und ich bitte Eie dieselbe anzunehm ». Abg. v. Kleist-Retzow: I'aiduriimt monten, nw>eetur riäi- culii» mu«, da« ist der Eindruck, den wir von dem Antrag« Richter erhallen. Der Herr hat eingesehen, daß seine Angriffe gegen das Militair im Volke einen unangenehmen Eindruck gemacht baden und deshalb hat er, um wenigsten- etwa» für die Wahlversamm lungen »u thun, diesen Antrag gestellt. Daß er übrigen« selbst kühlt, daß er für eine verlorene Sache kämpft, haben wir auch aus seiner verhältnißmäßig weniger lauten Tonart bereit- erkannt. Abg. Heydrmann giebt Namen« der nationalliberalen Partei dir Erklärung ab, daß diese gegen di« Resolution stimmen werde, da die Erklärungen, welche- in der Lommiisto» von Seite» des Herrn kriegsminifterö abgegeben worden, völlig zufriedenstellend sind und die Forderungen der Resolution zum größeren Theil« erfüllt werden. Abg. Richter (Hagen): Ich habe den Lindruck, al« ob Ich bei dem Abg. Windckorst eine wundere Stell« berührt habe, al- ich gealaudt habe. Lr bars es mir nicht verübeln, wenn ich nicht will daß alle politische» Fragen abhängig gemacht werden von der Archen politischen Lage. Ich habe eine Reihe von genauen Angaben gemacht, ohne daß die Militairverwaltung Gelegenheit genommen hätte, sich darüber zu insormiren, ich darf daher annehmen, daß wenn meine An- gaben falsch gewesen wären, dielelben längst widerlegt worden wären Die Zusammenstellung der Schneider, wie sie der Minister gegeben, ist schön deshalb nicht zutreffend, weil in der Generalsumme, die er angab, auch die Dameuschneider mit einbegriffen sind, die hier ja gänzlich ausscheiden. (Heiterkeit.) Ich Hab« im Uebrigen den Ton gelegt aus die Thätigkeit der Oekonomiehandwerker sür die Unter, osficirre, Einjährigen re, nicht aus ihre Thätigkeit sür Livilisten Die Ansicht de« Ministers, daß man bei den hohen Futterpreisen sich freuen müsse, wenn man die Militairpferde sür andere Zwecke gegen entsprechende« Entgelt verwenden kann, ist doch sehr eigen, thümlich. Wohin würden wir kommen, wenn dieser Grundsa g allgemein in der Verwaltung Eingang sände, zu welchen Zwecken würden dann die Soldaten benutzt wc.den. Man hat es für gut besunden, bei dieser Gelegenheit eine staatsrecht liche Fraqe aulzuwerse», die aber vom krieg-minister in ganz anderer Weise ausqesaßt wird, als vom Reichskanzler. Der Letztere sagt, er sei die Person, an die wir un» zu wenden haben, wenn wir eine Beschwerde haben, der Herr Minister dagegen behauptet, daß man sich an den Kaiser in diesem Falle wenden müsse. Der Kanzler nimmt für sich da« Recht in Anspruch, beim kaffer Vor- trag zu halten und ganz mit Recht, denn er ist „n- gegenüber allein verantwortlich. Nun ober hat der krieg-minister selbst erklärt, daß er dem Kaiser über dies« Frage Vor trag gehalten hat und dazu war er nicht berechtigt, er un« gegenüber nicht verantwortlich ist. Der Minister hat sich in dieser Angelegenheit also „zwilchen geschoben". Jetzt ist eS mir erst erklärlich, daß unter der Ernennungsurkunde des Herrn Kriegsministers die Unterschrift de« Kanzler- gefehlt hat und man geht wohl nicht sehl, zu behaupten, daß der Brick de« Kanzler- Heute nicht an un«, sondern an die Adresse des Krieg-minister- ge. richtet war, dem er mitlheileu wollte, daß er auch »och da ist (Heiterkeit) Auch die Eomniaudogewalt hat eiue Brenz« uud »war dort, wo unser Bewilligungsrecht in Frage kommt (Sehr gul l links' und wir »erden nickt dulden, daß mit dem Geld«, dos wir hier b«. »illiat haben, ungesunde Zustände erhalten werden. — Man hat den Ausdruck „aufforder»" i» der Resolution bemängelt «ud ge meiut, eö wäre richtiger gewesen, wenn mau dafür „ersuchen" ge^ bitte. Ich bin der Meinung, daß beide Ausdrücke etwa dam bedeute», >van pflegt den lateren bei einzelne« Personen, den rrsierrn bei Lollegien anzuwende». Au« dem Umstande, daß man da« beinängelt bat, glaube ich zu erkennen, daß man das gegenseitige Derbiltniß venvechell i»:d der Ansicht ist, b iß wir der Negierung veraiit'vorliich »d und nicht diese nnS. Herr Windihorst I>at das Verdienst, die Frage ansgeworse» zu dicken, wer die Pemioninmg-decrele gegenzeichnei. Trotzdem das Cenlrum, di« Nalionallckeralen und die Forffchrntler in den Minister drangen, un» darüber Auskunft zu ertheilen, hat er un- erwidert, daß er nicht glaube, verpflichlet zu sei», un- hier- über AuSkui.il zu ertheilen. Schon daS ha» man als einen Ein griff in die Coimnandogeivalt bezeichnet, daß ih in einem anderen Antrag« die Bezeichnung Garnisonältester -ewäblt halte, wo die Regierung einfach Vorgesetzter setzen wollte. Der Begriff der Loni- maudog'walt ist überhaupt ei» recht mystischer Begriff, mit dem man nichts anzuiangen weiß. Man hat ja vielsach bei der Er nennung de« Herrn Ministers die Ansicht ausgesprochen, daß idm di« Stellung eines ConflikismiiusterS zugewicsen iei, und ich glaube, »ver in einer sachliche» Debatte eine sächliche Entscheidung will, thut nicht gnt, staatsrechtliche Fragen in dieselbe liineinzulragen. Wenn von Seilen des Minister- dergestalt verjähre» wird, dann ist e» ür ui!« eine Aufforderung, unier Recht dem Minister gegenüber anl-Strengste zu wahren und zwar besonder« bei Geldbewilligungen. (Bravo! links.) Minister Bronsart v. Schellrndors: Ich will zuerst con- iatiren, daß ich niemals debauptet habe, daß aul diesem Gebiet ur Zeit meines Amt-vorgänger- Mißstände bestanden haben, er- läre vielmehr, daß schon Herr v. Kameke an der Regelung des Lantinenwesen» gearbeitet hat und daß ich mich in denselben Bahnen, wie er, bewege. Mir erscheint der Begriff der Eom- mandogewalt durchaus nicht mystisch, wtr sehen darin da« Mittel die Arm e aut der Höhe zu Hallen, wo sie steht. (Bravo! rechts.) Die Vorsicht ist bei dieser dilieoten Frage schau dadurch verletzt wo ben, daß die Aufforderung de- Herrn Richter, die an di« Krone oerichtet ist, ergangen ist, nachdem ich in der Lommiisio» mit lllerhöckster Ermächtigung bestimmte Lrklärungeu abgegeben Hab«. Krr Richter irrt mit seiner Meinung, daß der Kauzler sich der l iermntclling de« Reichstage- bedient, wenn er mir etwa- mitzu- «heilen bat. Herr Richter hat aber durchan» falsche Vorstellungen von dem Verhältmß de» Reichskanzlers zu den Ministern. Ich glaube nicht, daß die zahlreichen Einwürse im Stande ge- wesen sind, meine loyalen Au-sührungea, die den Zweck hatten zu zeigen, wie unerheblich di« Loncurrenz ist. die den Livi'arbeitern von den Ockouomi« - Handwerkern gemacht sind, zn alteriren. Herr Richter hat sich gewundert, wie o ich dazu konime, dem Kaiser Vortrag zu Hallen. Die Antnwrt daraus ist sehr leicht gegeben, ich bin preußilcher krieg-minister. Hier allerdings snngire ich alö Bevollmächtigter der preußiichea Regierung zum Bunde-rath. Auch die Frage der Pension» ungru ist hier berührt worden, aber ich werde daraus erst antworten, wenn mir der Zusammenhang zwischen der Pensionirung-srage und der vorliegenden gezeigt sei» wird. Man hat hier daS Be trebe», die Militairverwaltung über Gebühr «»izuschränken, aber dem werde ich mit aller Energie entgegentrete» und werde nicht dulden, daß an dem bisherigen Zustand etwas geändert wird. Wenn ich mich berechtigt halte, hier grundlegende Fragen a»S- zuivrechen. so geschieht »« deshalb, weil Preuße» die Führung in Deutschland bat und dies besonders in militairischen Angelege». heilen. Die Vertreter a derer Rcgierunge» sind ja anwesend und in der Lage, zu widersprech-n ; aber da sie e« nicht thun, so können Sie erkennen, daß wir Mit den anderen Bundesregierungen in vollstem Einvernehmen in dieser Frage sind. — Nochmals erkläre ich. daß ich Nicht in die Vesugnisse des Kanzler- eingreise, wenn ich dem Kaiser Vortrag halte. Wenn mir Herr Richter dies be wiese, so wäre es mir sehr inleressant. (Beifall rechts) Abg. Richter lHagen): Es erinnert mich an vergangene Tage, den krieg-minister über Bersaffungsiragen sprechen zu hören, wir haben ihm keine Veranlassung gegeben, diese Fragen in die Debatte hineinzutragen. Bald gerirt er sich als preußischer Minister, bald als Bevollmächtigter zum Bundesrath. Für uns ist er i» letzterer Eigensckast hier und kann sich auch nur aus den Kanzler, nicht aus de» Kaiser stlbst beziehen. Das kommt ihm nicht ui, ebenso wenig in diese Schneidersrage die Krone hineinzubringen. !gür »nS ist der Herr Minister nur du vorhanden, wo es sich um Elatss agen handelt und mit Rücksicht auf unser BewilliaungS- recht haben wir ein A cht, ihn nuizusordern, M ßstände in der Militairverwaltung abzuschaffe». (Sehr richtig! links.) An die Krone war unsere Aufforderung nicht gerichtet, wir haben oft genug regleinentarische Bestimmungen, welche die Unterschrift des Kaiser« trugen, zum Gegenstand unserer Angriffe gemacht, ohne daß man uns vorhirlt, daß wir damit der Krone ein Mißtrauen». Votum geben wollten. Die ganze Haltung deö KriegSministers resultirt a»S seiner geringen parla.nenlariichen Routine. Der Minister hat auch gesagt, daß der Reichskanzler nicht der Mann tst, ihm aus dem Uiniveg des Reichstages etwa- mitzutheilen. Ganz dasselbe bat auch einst hier der Fiiianzministcr Biller gesagt und kurze Zeit daraus war der Herr nicht mehr Minister. Und wenn der Herr Minister der Meinung ist, daß der Reichskanzler sich nicht des Mittels de« Reichstages bedient, nm einem Minister etwas milzutheilcn, so kennt er den Herrn Rommel nicht. (Heiterkeit.) Wenn der Minister solcher Meinung ist, dann kennt er den Reichs kanzler nicht und wenn er ihn nicht bester verstehe» lernt, dann wird er bald der sechsiindzwanzigste Minister sein, der dem Fürsten Bismarck weichen muß. (Heiterkeit links.) Minister Bronsart vou Schellendorss: Ueber das Geld bewilligung-recht werde ich mit Ihnen dedaltiren, wen» der Etat unS vorliegen wird. Daß ich parlamentarisch iioch nicht routinirt bin, bekenne ich gern, doch es wäre mir angenehmer gewesen, wenn mich Herr Richter auf gesetzliche Bestimmungen und nicht aus den Mangel parlamentarischer Erjahruitg ausmerksam gemacht hätte. (Sehr gut! rechts.) Ich protestire gegen jede Insinuation, dir in der Rede de- Herrn Richter gesunden werden könnte in Bezug aus die Loyalität des Verkehrs des Fürste» BiSmarck mit den preußischen Ministern. lZuruf: Eulenburg.) Wenn hier persönliche Verhält nisse i» di« Debatte getragen werden, dann wird die sachlich« Er örterung nicht gefördert. (Vravo! recht».) Aba. Richter (Hagen): Wir habe» keine persönlichen Momente in die Debalt« getragen. E» ist die- durch die Vorlesung de» Bries« de- Kanzler- und die Berusung de- Ministers aus deu Kaiser »er anlaßt worden (Sehr richtig l links.) Aba. v. Küller: Wenn das noch nicht persönlich war, al» Herr Richter von dem sechSundzwanzigsten Minister sprach, dann weiß ich nicht, wa» persönlich ist. Da- sachlich« Debattiren hat bei dem Abg. Richter einen bedenklichen Ruck bekommen (Heiterkeit rechts); allerdiiig». e« ist schwer zu kämpfen, wenn man sich schon von Ansang an geschlagen sühlt. Die Debatte wird geschloffen. E» entspinnt sich eine längere Geschäst-orduung-bebatte darüber, ob sofort oder erst bei dritter Lesung über die Resolution abg« stimmt werden soll. Es findet indessen sich ein allgemeine- Einverständniß dahin, daß die Abstimmung erst bei der dritten Berathung stattfinden soll. L« folgt der Bericht Über den Antrag Büchtemann, brtr. die Errichtung von „Gcsellen-Jnnungen". Die Lommission beantragt, dessen Antrag abzuweisen. ' Abg. Büchtemann behält sich vor, den augenblicklich au-sicht lose» Antrag später wieder einzubringrn; er bedauert, daß man Innungen nur den Arbeitgebern gewähren will; sür die Arbeiter haben »olche Bereinigungen mindesten» die gleiche Wichtigkeit; durch solche ungleich« Behandlung von Arbeitgebern und Arbeitnehmern werde man es zu keinem Frieden kommen lassen. Abg. Ackrrmaun weist historisch nach, daß die Gesellen-Ber- elnigungen früherer Zeit, namentlich die Gesellen-Verbrüderungen des Miltelaltkk« nie zu etwas Gutem geführt hätten. Streiks und Berrusserklärungcn der Meister seien das Einzige gewesen, womit sich dies« Bereinigungen beschäftigten. Sie würden auch heule zu nichts Anderem führen, und eine Einigung zwischen Arbeitern und Arbeitgebern würde aus diesem Wege nicht möglich sein. Geh. Ralh Bödiker bittet ebenfalls den Anlrag abzulehncn Abg. Vr. Hirsch: Die Ablehnung diese- Antrages wird den Arbeitern die Augen öffnen über die arbeitersreundlich« Gesetzgebung der Gegenwart. Die Gesellen Innungen des Mittelalters sind selbst von wiffenschaitlicher Seite als »üblich anerkannt worden, die Dar stellung des Abg. Ackermann ist einieitig. Auch die Meister-Innunaen sind durch ein Reichsgesetz von 1721 aufgehsbrn und für schädlich erklärt worden. — In unserem Antrag« ist eia großes resormato- risckes Princiu enthalten. Dir Absicht der Ablehnung de« Anträge« ist deutlich erkennbar: «» uiwfi»« uzxrariuu». Der erste Paragraph wird abgelehat, woraus der Antragsteller Büchtemann den Rest seiueö Autrageö zurückzieht. Hieraus vertag» sich da« Hau«. Auf die Frage der Abgg. Schröder (Frirdberg) und Reini ger rnlaegnel der Piäsideui, daß er allcrdingö noch vor den Ferie» einen Smwermslag abzuhalten gedenke und die heute nicht erledigten Gegenstände ans die Tagesordnung gesetzt werden sollen. Naffche Sitzung: Freitag 12 Uhr. Tagesordnung: Gewerbe« OrdnungSnovclle. Etat pro 1884/85. Schluß L'/« Uhr. Der Erweiterungsbau des städtischen Museums. * Leipzig, 3. Mai. Zn der gestrigen Sitzung de- Stadtverordnete»^ollegiumS ist in der Frage wegen Erwei terung keS Museum« h,„sichtlich der hauplsächlichffen Puucte eiu Einverstäuknitz zwischen Heiden städtischen Eollcgien erzielt worden, so daß nunmehr der Bau wohl bald wird i» Angriff czenoininen weiden können. Nur die gcsorderten Mehrkosten un Betrage von 33.lvO -kl sind abgeiehnl worden. Ta da» Collegium einstimmig der Meinung war, daß der Bau ftir die Eunimc von 9Ö0.000 -kl recht gut in Ausführung oe- brackl werden könne, da namentlich die im ersten lmi- schiage eingestellten Kosten sür Vergrößerung de« Mittel baues um 2 Fenster, de« die Clavlverordnelen abgelrhnt Hallen und mit welcher Ablehnung sich der Ralh ein verstanden erklärt hat, in Wegsall zu kommen haben. Tem Anträge des Stadlverordnelr»-Collegium-, die Fa^ade de« jetzige» Gebäude« mit derjenigen der beiden Anbauten, nauirnt- lich durch Umbau der unteren Fensterreihen, in Einklang zu dringe», wirb der Rath möglichst Rechnung tragen. Hieraus aber resulliren in der Hauptsache die gesorderlen Mehr kosten von 33,lV0 -kl, da dieser Umbau eine Summ« von 40.900 ^II erfordert, wozu noch 7500 ^l sür die allgemein gewünschte Tieserlegung des L)rtogo»s hinzu« trelen, iiisgesamml 48,400 -kl, welche den ersten Kosten anschlag (884,700 aus 933,100 ^tl erhöhen. Zur Deckung der Koste» haben die Stadtverordneten bereit» dir Ver wendung von 300.000 -kl aus dem Stanimvermögrn der Stadt genehmigt, während bekanntlich 800,000 -kl aus dem Grass'schen Bermächliusse zur Verwendung kommen. Ferner ist au« der neueren Rath-vorlage zu entnehme», daß der Rath bei der Ablehnung einer zweiten Nebentreppe und der Be leuchtung de« Parterre« vom Orlogon au« Beruhigung gesaßt hat. Dagegen hal der Ralb de» von» Stadl- Verordneten-Collegittin beantragten Umvau der Haupttreppe »ach dem von diesem bezeirtnelen Plane abgelehnl, da durch diesen umsangreichen Umbau allein rin Kostenauf wand von 103,000 -kl entstehen würde. Tie vou den Eladtverordneien vorgenouimene Streichung der Position 420 des Anichlag« »22,22l -kl für Anserligung der Banzeich. nlmgen u. s. w. »ach 3 Procenl brr Bausumine'' betreffend, so kann der Rath sich mit dieser Streichung nicht rliiver- stailden erkläre». In dieser Position se» keineswegs, wie etwa angenommen werde, ein Honorar sür Herrn Baudireclor Lichl enthafte», die Summe sei nur uvlhwencrg sür die Kesten der Bauleitung, der Zeichner, HiljSarveft, Eulwcrsuug der Details rc. uud im Anschläge mil ausgenoininen. damit tem östers vom Sladlverordtictencollegiuni zum Ausdruck ge brachten Wunsche, daß derartige Rosien inchl im Coiiio „HilsSarbeil bei der Hochbauverwaftung" ausgenommen >verteil solle», sondcrn in ter Baurechnung zu erscheinen haben, entsprochen werde. Cin derartiges verjähren sei hier um so mehr nolhwendig. alö die gesammkcii Baukosten i» der Haupl- sachc aus Slifiungsmillel» bestritte» würde». Al» zu hoch aber köiinle» tie kosten nicht bezeichnet werden, wenn man in Betracht Ziehe, daß hiersür iucl. deö Honorars sür den Archileklen bei dem Nenban tcS Concerlhauseö 69,700 .kl veranschiagt seien. Herr I)r. Fiebiger alö Resereut sür den Bau- und Finanzausschuß couslalirt in der Hanpl- ache, daß die jetzige Faz;ade zum Vorlheiic derselben erheblich von der srüheren abweiche. Ter Anlrag, die Rüelsaz'ade etwa» ruhiger zu gestalten, soll« teineö- wegö bezweck n. das; di« Vorlegung einer audeien Faeaien- zeichnung verlangt werde. Man »volle es lediglich dem Ralhc überlassen, »iit dem Baudireclor Herrn Licht zu berathen, ob noch die oder jene Ae»keruageil vorgenommen werden solle». WaS die frühere Ad ehiinug der Posilio» 420 be- lrcsse, so sei bei den bezügliche» Beralhiinge» >»cht geäußert Worte», daß in dieser Position ei» Honorar sür Herr» Bau- direclor Lichl enlhatte» sei. Ma» sei nur damals der Meinung gewesen, daß das Bauanit die Pläne anznsertigcii habe, ohne daß hieisür besondere Ansätze gemacht würden. Tic »eueren Aiiöeinantkrsrtzniigc» in der RalhSvorlage halte» die Aus schüsse bestimmt, nunmehr Geiiehmiguug der Position a»zu- empsehlen. Universität. lk. >Vd. Leipzig. 3. Mai. Freilag. ben 4. d., Mittag« l2 Uhr wird der in der philosophischen Facultät sich habili» tirrnke I>r pliil. OttoCrusiu«, Oberlehrer a» der Thomana. seine Probevorlesung hafte,» (Bornerianum, Auditorium 5). Sein Tbema ist: „Stesichoro« von Himrra und dessen Stellung in der Geschichte der griechische» Lyrik." vr. Crusiu« ladet zu diesem Vortrag durch eine Habilita tionsschrift ein, welche den ersten Theil einer Arbeit: ,,Xu»Ieet» criUc» ack paroemiograpko» Oravcoo« enthält. Die ganze Untersuchung wird als Monographie im Verlage von B. G. Teubner erscheinen. Der vorliegend« Theil behandelt die Codices be« Zenobio«, welche überhaupt vorhanden sind. Ter zweite Theil saßk nur da« Zenobio» Manuscript vom Kloster Alho« und der dritte Theil die Vulgate desselben Sophisten in« Auge. Neues Theater. Leipzig, 3. Mai. Die Gräfin Orsina in Lrsfing's „Emilia Galotti" wird in der Regel von den Heroinen gesvielt. Man ist daher gewohnt, sie al« eine imponirenke Erscheinung aus der Bühne zu sehen; die niederschmetternde Wucht ihre« SarkaSmu« pflegt dann auch durch ei» mächtige« Organ z» vollster Wirkung zu gelangen. Es giebl natur wüchsige Orsina«, welche bloS durch solche Mittel der stolze» Gräfin Erfolge sichern. Franziska Ell me «reich gehört nicht zu ihnen: ihre Gräfin Orsina war mehr liebenswürdig und graziös al» stolz und holieilSvoll; der Grundton der Rolle war ein elegischer. Mit ausnehmender Feinheit waren alle Ucbcrgängc in den Stimmungen der Gräfin und ihrem Ausdruck auSgearbeilel; ja hier und dort erschien uns die Ciseiirarbeit fast zu sein und künstlich, so daß der volle große Ton. den die Orsina doch verlangt, darunter etwa« litt. Im Ganzen aber war diese Leistung wieder mit rinem lies eindringendcn Verständniß aus» gearbeitet, stet« auch im leidenschaftliche» Ausbruche von ben Grazien begleitet und auf ihrem Höhcpnncle von großer Wirkung. Die Darstellerin wurde nach Verdienst durch drei fachen Hervorruf ausgezeichnet. Rudolf von Go lisch all. Meteorologische Seobachtnugen 2«t cksr 8-vdnektiinp-. Urft Xb. 8. - tlrx. 8 V Ii»r<ua Hi-eino! N-I»Uv« eoä. -nk mieOI» l-n-v- u-uiii,„> ^ »i, . 742.4 s-Z- 9.0 s 60 81V 743.8 ! ff- 7.8 s 59 IV ttlmm»!«- kNiirä«. 2 b. iler trüb, llarimum ,ler D«wp«r»tor — -s- 15'.9. Zkiniwum — -s- 4'0. iN^-ciexe veixri, Z»l« >x ««>»>»>. gir «»„k.Inchrx 2>>e,> l'r. O»k», v»»r i» k«l,,i,.
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