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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.03.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-03-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188403080
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18840308
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18840308
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-03
- Tag 1884-03-08
-
Monat
1884-03
-
Jahr
1884
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.03.1884
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Vinte Mage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. Ar «8. Tonnaben- den 8. März 1884. 78. Jahrgang. Musik. Zwanzigstes GewandhauS-Concert. Leipzig, 7. März. Bcclboven'4 großartige Egmont- Ouverture rrösfnele daS gestrige zwanzigste GcwaiibUau-- Eoneert. welches im weitere» Verlause noch die Xmoll-Sin fonie dou Mendelssohn brachte. Beide Werke ersahren durch da» GewanddauS-Lrchester unter der vorzüglichen Leitung des Herrn Egpellmeister Reinecke eine so vollendete Wiedergabe, daß man ihre säst regelmäßige jährliche Wiederkehr aus den Pro grammen der Gewandhaus Lvncerle nur mit Freude begrüßt. Tpecicll die ^moll-Sinsonie kann in ihrer sorgfältigen Ausfüh rung und bezüglich der prächtige» Klangwirkung nicht schöner ge- dacht werden. Wie sein und abgerundet wirb jeder Satz gespielt! Da» reizend« Scherzo besonders ist in seiner rxcellentcn Ausarbeitung ein wahre- CabinrtstUckchen unsere« Orchesters. Mit beiden Werken erntete daS Orchester lebhaften Applaus. Ja die Solovorträge theilten sich Frau Otto-Alv-leben auSDreSdea und Herr Johann eSWeidenbach. Frau Otto- AlvSledeu sang eine Arie au- dem Oratorium 1)avj<Ickv peui- toot« von Mozart und zwei Lieder von Reinecke (.Die Nachti gallen") und Jeiiscn („Murmelndes Lüslchen"). DaS Organ der geschätzten Künstlerin schien etwa« angegriffen und daher mochte eS weht kommen, daß namentlich in der Arie die Intonation keine durchweg reine war. 2»> klebrigen sang dieselbe mit künstlerischem Gelingen und entwickelte ihre tresj- lich« Technik in vorlheilhasler Welse. DaS einfach gehaltene und schön empfundene Lieb von Reinecke brachte Frau Otto« LlvSleben mit warmem GesühlSausdruck zu Gehör, wie sie ebenso mit dem seiusinnigen Jensrn'schen Lieb ..Murmelndes Lüftchen"' sich viel Anerkennung errang. Sowohl nach der Arie als auch nach den Liedern ließ e» daS Publicum an ehrender Au-zeichnung der Sängerin nicht fehlen. Herr Johanne- Wcidenbach hatte da« hochpoctische Sck»:mann'sche ^nwll (zentert zum Vortrag gewählt. Die technischen Schwierig kezte« de« ConcerteS wurden von Herrn Wcidenbach mit großer Sicherheit und tadelloser Accuratrsse überwunden, und «eiten hört man z. B- die Cadeuz im 1. Satz so correcl spielen wie gestern von ihm, wie er gleichfalls den letzten Latz «it virtuoser Fertigkeit auSsührte. Erwägt man hierbei noch, daß Herr Weibenbach selbst bei den von ihm im Tempo überhasteten Stellen stet- volle Klarheit bewahrte, so kann mau seiner Leistung nach technischer Seite hin große An «ikenaung nicht versagen. Aber die wunderbaren Schönheiten de- GefühlSinhalleS blieben bei dem herrlichen Eoncert gestern «eist ungehoben und eine reichere Nüancirung und Wirkung durch Enlsaltung eine» weichen, warmen Tone- fehlten zu ost, at- baß da- Spiel de- Herrn Wcidenbach auch hierin hätte höheren Genuß bieten können. Ebenso kamen die drei Lolostücke ». Rigobon von Reinecke. d. Oismoll-Etub« von Ehopin und o. Tarantelle von MoSrkowSkh mit bestem tech nischen Gelingen, aber ohne sein,wusikalische Schattirung zur Wiedergabe. Besonderes Lob gebührt dem Orchester für die sehr gewandte Begleitung de- äämoll'EoncerteS. Trotz de- ost zu beschleunigten Tempos seiten- des Pianisten folgte da» Orchester so geschickt, daß da» Ensemble nicht gestört wurde. Herrn Weibenbach wurde für seine Darbietungen lebhafte »nerlenuung zu Theil. O»kar Schwalm. * Leipzig. 7. März. Don A. von Goldschraidt'» Oper »HelianthuS", deren erste Aufführung in kurzer Zeit am Leipziger Stadttheater bevorstebt. ist soeben der Elavier- auSzug in vortrefflicher Ausstattung bei Brcilkops L Härtel erschienen. dl Leipzig. 7. März. Der hiesige „Schlesier-Verein" vereinigte seine Mitglieder uad Gäste, darunter da» schöne Geschlecht in prangenden Ballroben, am gestrigen Abend zu einer musikalisch, derlamalorsscheu SoirSe im Saale de« Eldorado, die Zithervoriräge, Gesänge und Rcciraliouea brachte. WaS die geborenen Zither- Vorträge aulangt. so wurde von einem Quartett, aus drei Schlag- zilhcrn und einer Streichziiher bestehend, Uinloui'S „Serenade" recht wirkungsvoll uad mü gutem Lnjemblespiel zum Ausdruck gebracht, und nur sür die Ltreichzikber zitterten wir an ein paar schwierigen Passagen der graziösen Serenade, die indessen kein Ende mit Schrecken, andern mit wohlverdientem Bestall nahm. Herr Joh. v. d. Wehl erntete nicht minder den Tribut des Applauses kür seine Solo« leistungen al» Ziihervirtao». WaS bei dem Charakter der Zither so schwierig ist, warme Empfindung und tieseS Gemüt» in dea Klang der Saiten zu legen, gelang Herrn v. d. Wehl vortrefflich, und da» stimmungsvolle, schwärmerische Tonstück „Träume der Vergangen- beä" von Burgstellcr kam io sein unaucirl und mit solcher Innig keit zu Gehör, daß der Vortragende zu einer Zugabe genölhigt wurde, die sreilich im stritten Gegensatz der zarten äomvosition Burgsteller'S stand. Es war nämlich Luppä'S Lkuscl-maisch, der von allen Tonce icapellen. Pianisten und OrcheiinonS so herunierge'vieit worden ist, dag man ihm selbst ivüii'chi, er „marich.ere" endlich zum „Teiisel", von Herrn v. d. Wehl indessen sri'ch und ezact zur AuSlührung gebrachi wurde. Die Lirdervoi träge hatte eu> gut geschulter und auch stimmlich gm bcanlagier Bariionist übernommen, der namentlich die ,.Gme Nacht" von BrakmS recht ansprechend und natürlich sang, ader auch mit dem Liede „Leb' wohl liebes Gleichen" von N eis W. Gabe sich die Sympathie der Zuhörer zu erringen wußte. Reben einer komilchcn Aussübrung and der Teclonnttion eiucr Poesie von Holicy. dem Haiiplbichker der Schlesier, „Tär Lclsing und a Fäfferküchler", kam zum Schluß noch da» große „Schauer- und Trauerdrama" von „Joromrr und Clotilde" in einem höchst „unsinnigen" Aufzuge zur Darstellung, welaicS durchweg im edlen «ule de- „geichund-neu Raubritters" der Wittwe Magnus gehalten war und große Heiter keit erweckte. « * Am b. März hatte der „Verein jüngerer Musikalie» Händler zu Leipzig" im Trietschler'ichcn Concert- und Ballsaal eine musikalische Abendunterhaltung veranst >ltet, welche in allen ihren Arrangement» als gelungen zu bezeichnen ist. Das Concert, besten Programm aut sieden Nummern bestand, begann mir dem Bortrag seiten» der Frau Jenny Böttcher-Wiuterlrng, welche ,a den . Liedetlräumen" Nr. 3 sür Pianosorle von Franz Liszt, in dem Komi» capriocioaa op. 14. Lrlur. sür Pianoforte von F. Mendelssohn« Bartholdy sich durch gute Technik und Interpretation Anerkennung erwarb. Daran schlossen sich zwei Leder sür Sopran: „Mond- nacht" und „Dein Angesicht" von Robert Schumann uad da» „FrühlingS'ied" von Reinh. Becker, welche von einer Gönners« de» Vereins mit verftändnißvollem Ausdruck unter Geltendmachung ihrer vortrefflichen Stimmmittel vorgelragen wurden. Do» sür den ersten Theil festgesetzte Drethoven'sche Trio, op. 1,Nr.3, 6 woll, für Pianosorle, Violine und Violoncello mußle aus Rücksicht sür den uoch im Theater mitwirkeudeu Künstler (Violoncello) in den zweiten Theil verlegt werben. — Die von einem BereinSmitgliede vorgelrageneu Lieder sür Bariton mit Planosortebegleitung: „ES blinkt der Thau" von A. Rubiostein und „Ich batte einst ein schönes Vaterland" von E. Lasten wurden beifällig ausgenommen. Frau Jenny Böttcher. Wti.ierlliig sowie Herr Heinrich Böttcher bolen uns dann durch ihr treffliches Zulammensptel lnr Duo: „Inttoäuctwn et Variarwns aur un ITr-me >1« ätorart" (Wen» die Lied' aus Deinen blauen Augen) op. 11 für Piauosorte und Violine von Ferd. David eine sehr ansprechende Leistung. Nicht minder verdient« Aner kennung sand dos obengenannte Trio von Be-thoven, welche» vo« fden eben Erwähnten und Herrn Paul Stein, sachgemäß sorge» tragen wurde. Die zuletzt von Frau Jenny Böttcher-Winter ling und Herrn Paul Stein für Pianosorte und Biolonc<llo zur Aufführung gebrachten 2 Piecen: Romanze, op 18. voa H. Hosmaan und eine Gavotte von S. Lee bildeten den Abschluß de» Coucertö. * Leipzig, 7. März Nächsten Sonntag, den 9. d., findet im Kaileriaale der Centralhalle da« 8. Stiftungsfest der „Volkslieder- tasel" unter Leitung des bewährte» Dirigenten Herr» P Feuftel kalt. Dastelbe bittet nächst einer Ouvertüre mit daraus folgendem Prolog am» Lieder von Astholz, Tücher, Krr»ier, Pse»l, Loschst rc. Gäste sind willkommra. Königliches Landgericht. UI. Straska««er. * Leipzig, 7. März. I. Die Dleustmagd Friedrrik« Jds Melzer auS Berlstädt war anaeklagt, gegen Lad« November v. I. einem andere» hier dienenden Mädchen deren verschlossene Lade er brochen und dieselbe ihre» Inhalte- Kleidungsstücke, und Wäsche rc„ im Gcsainmiwertde von etwa 30 Mack entleert, sich mithin eines schweren Diebstahl» schuldig gemacht zu habe», welchen der Gerichts« hos mit 6 Monaten Gesängniß bestraste. II. Um sich au- drückender Gcldveilegenheft zu Helsen, hatte der hiesige Schneider Johann Christian Wildclm Kirchner, ein biSber noch unbrlcho lener Mann, im September v. I. einen Wertste! über ISO -stl unberechtigter Weise mit dem Namen eines gewissen H. als An-stellerS und ersten Jndossanien vericren und darnach das Papier bei dem hiesigen Lredil- und Sparlauk-Verein zur DiSconnrui g vor- gel-gt, bon 0i:ch das Geld, da man das Papier sür eck» gekallcn, emp'angen. Als Kirchner dastelbe zur Versallzert nicht einzulösen vcr mochte, hatte er, um eine Gestundung zu erlangen, erneu anderen Wechsel aus die gleiche Summe lautend und mit dem Namen de- oben- genani»en AnSst.llerS und ersten Jndostanieu verleben, oagesertigt und d-n Wechsel wieder bei dem Bankinstitut prileutrrt, diesmal ader ersolglct Kirchner wurde unter Annahme milderuder Umstände zu 5 Mvnaieu Gesängniß verurtbeilt. Ili. Der LersicherungSbeomie Karl Eduard Köchly an- Eilen bürg hotte nach Inhal» der Anklage eine- Abeudt im November vorigen Jahre» m der Gaststube de« GasthoiS zum „blauen Hecht" in Borna in Gegenwart einer Anzahl voa Gästen, nachdem er ieine Zugehörigkeit zur socialdemokrauichen Part« hervorgehoben, sich in nicht gerade gewählten Worten über di« 1806 durch Preuße» erfolgte Annexion der betreffenden Länder aulgeiprocheu, dadurch aber seinen Landesherr« (stöchly gehört dem preußische» StaalSverbandr an), de» dermaligen König von Preußen, beleidigt. Der Gerichtshof ver. mochte jeroch nach dem Gange der Verhandlung zu einer Veruriheiluag des Angeklagten nicht zu gelange», erkannte vielmehr aus «lag- sreisprechuug. IV. Der Dienstknecht Ernst Eduard Horn ans Penig war be schuldig». am 37. Ottober v. I-, während er als Eriatzreservlst de« 107. Jusanicric-Regimentr zu einer mehrwöchigen Dienstleistung in Schloß Pleißeiiburg cinquartiert gewesen war, einem andern, zu gleichem Zwecke eingezvgcnen Oekonomcu »US dessen verschlvstenem Schraii'e, den Horn gewaltsam geöffnet, «ine Remonioiruhr nebst oidner Aeite entwendet zu haben. Wegen schweren Diebstahls wurde orn zu einem Jahre Gesängniß verurthcilt. V. Anna Elisabeth Kühn au» Dresden, welche »ach beeudigter Tauzmust! in einem Gastlocal zu Oschod einem Müllergescllen eine Baarschast von 10 «awendel zu haben iür schuldig erachtet wurde, erhielt 8 Monate Gesängniß zuerkannt. VI. Der Dicnstknccht Friedrich Wilhelm Kaiser an« Taucha hatte einem V« wandten in dessen Behansung aus einer Lommode 34 .sl und später in Schöneselv «nem Buchbinder, bei dem er Be- schäsngunA gesunden, mittelst falschen Schlüssel- au- einem Schranke 14 oO -j entwendet. Ter Angeklagte wurde zu 1 Jahr Gesä ng n iß verunheilt. VII. Gegen den bereit» wiederholt bestraste« Drechsler Heinrich Moritz Berihold Meyer auS Breslau, welcher sich in letzterer Zeit bettelnd herumgetrieb'n und in Wurzen sich eine« Diebstahl- schuldig gemacht hotte, wurde unter Au-schluß mildernder Umstände auf l Jahr 3 Monate Zuchthaus und 4 Wochen Hast, sowie aus 3 Jahre Verlust der Ehrenrechte uad Ueberwcisuog an die Laades- ! Zolizeibebörde erkannt. Ter ÄerichlShos bestand au« den Herren LandgenchtS-Director Justizrard von Bose (Präsid), LandgerichlS-Räkhen Lieber, Adam, Ilr. Fleischer und HiliSrichter Astessor Hössner; die Anklage lütrien die Herren ktaaisanwalt Brückner und Staolsanivalisch ttlS-Astestor Lernbt, die Lertheidiguag köchlq'S Herr RechlSaawalk Freylag II. U. Strafkammer. I. Der bereit- wiederholt wrgen Sigenthumsvergehrn bestraste Ziandarbeiier Karl Paul Dörwald von hirr, welcher am 2ä. Januar d. I. in einem h esigea Schuhwaarengeschäste rin Paar Hausschuhe deimlich sich angeeigne» batte, wurde wegen Rückdiedslahi«, unter Annahme mildernder Umstände, zu 6 Monaten Gesängniß uad 3 Jahren Verlust der Ehrenrechte verurtbeilt. II. Wie den Leiern des „Tageblatt««" noch in Erinnerung sein dürste, wurden eines Abend- einige Einwohner von Bi-dors bei Ehihra, welche von einem Schmause heunkehrlen, aus ein a» de. Bahnlinie Leipzig »Zeitz gelegene« Bahnwärlerhaus aufmerksam, in welchem irgend Jemand herumhantirte. Die Leute gingen der Sache näher und sanden denn wirklich einen Dieb in voller Tbätigkeit; natürlich wurde derielben sofort ein End« gemacht, der Laugnnger ieilgeaommen. in Triumph sortaesüdrl und der Behörde übergebe«. In drin Ergriffenen wurde ein höchst gesät»Oche« Subjett, der erst im Derewbrr vor. I«. auS tri» Z»a,il.ouie rnllasjenc Hintardeit r Karl Erdmann Busch hold au- Ruvrrsdors, erkai.ni. wel-brr bereit-, mehrere solcher Bal^ wärierbäuttr an der genannten Linie als vperaiivnSgebiet für seine verbrecherische Tbötigkeit sich ausgrwählr und Alle«, waS ihm n>itiiehi»casweril, erschien, sich angeeigne, hart«: außerdem war er beschuldig», au« Kohleiiwerken in der Näh«von Ze:tz vwie aus anderen Räumlichkeiten in Ehihra und Redbach «ieidang»- iücke »c. gestohlen naben. Endlich lautere die gegen Buschhold eraobeuc Anklage aus Heriiellung eine- falschen ?lrbettS-rtesieS, ivwie aus Betlilo und LandftreichenS. Bei dem vieliach rücksälligen Aogr- klagte» konnte von Annahme mildernder Umstände teine Rede sein: ri linchr traf ihn die Strenge de« EeietzeS durch Bcru thrttung zu 6Jadreog«chihausund3 Wochen Hast, 10 Jahre» Verlust der Ehrrnrcchie und Zulässigkeit der Stellung unter Polizriauisicht. III. Ein P ndant zu Buschhold lieserle der Handarbeiter Christian Hrmrich August Frauke aus Rupper-dors, wclcher im Januar d. I. aus dem Zuchthause z« Jchter-Hausea, woselbst >r aus zwei Jahr» eingelieserl worben, ealjprungen war und ieiidem sich bettelnd und »agierend herumgetriebea, auch in dem Gastdose eine« Dorfes in der Nähe von Borna einen Einbruchsdiebstahl verübt und dadurch eine geringe Baarschast in seinen Besitz gebracht hatte. Als er sestgenommen und zum Verhör geiührt worbe» war, Halle er sich beharrlich sür einen gewissen Gras an»« gegeben und die« noch während der Untersuchung getdan, mit diesem Namen auch die Protokolle unterschrieben. Frauke will letztere« lediglich zu dem Zivecke gethan habe», um einer härtere» Beftrafung zu entgehen, well der ihm bekannte angebliche Gras nicht s» via bestraft worden sei; allein auch in dieiem Falle konnte sich der Gerichilhof z» Annahme mildernder Umstände nicht entschließen, rielmcbr wurde der Angeklaate zu 2 Jahreu k Monate» 10 Tage» Zuchthaus, 3 Wochen Hast, 10 Jahren EhrenrechtS-Lerluft nnb ulälsigleit von Polizeiaufsicht verurlheilt. IV. Wegen wiederholter Entwendung von Kartoffel» zn« Nach theile seine« Dienstherr» und Begüterten in Allenbach wurde bar Dicnstknecht Ernst Moritz Hartmaua an« Zschippach, der ««iter auch «ine Quantität Weizen demselb«» Verletzten entwendet hatte» zu 1 Jahr 3 Monaten Geftagniß »nd 3 Jahren Vertust dar Ehrenrechte verurthcilt. Der Gerichtshof Ja«pr« Anklage a>ke verurryeut. Gerichtshof bestand au- den Herren LandgerichtS-Rätde» (Präsid.), kachße, Obenan», Wappler und Tiegel, dt» führte Herr Ttaatsanwalts-Affestor vr. Nagel. SO» »m 0rr»ni»»r»icher Hetarich >tl» t» tttvti«. »ui>t»u>«»«, Ld«a tztui»«« Or. Q«c»r G»»t t» ietp»«» Volkswirthschastliches. Alle für diese» DheU bestimmten Sendungen sind za richten an den verantwortsichea Redactenr desielbe» Ek. G. Lau« b» LelpztH vom Tage. ? Die Hausttsonue strahlt glühend aus den Eourszettel herab und treibt Vlüthen hervor, wie sie seit lange die Welt nicht gewohnt ge- wesen. Die Menschheit wandelt wieder unter Palmen, sie kostet die Dnnder tropischer Regionen ohne di« Beichwerdcn derselben. Tiger and Löwen sind »ahm geworden und fressen aus den Händen. Daß der Mensch sei» Brod im Schweiße seine« Angesichts verdienen müsse, ist eine alberne Sage; er braucht nur zu wollen, und der Goldstroi» fließt ihm zu Füßen; er braucht sich bloS zu bücken, und er hat die Hände voll kostbaren Metalls. Wozu da arbeiten? — Die Bürie össvet ihre Thor« jedem Gläubigen, und wer zählt die Schaaren Derer, welche sich alle Tage au den Verkündigungen deS CourSzettelS ergötze»? Diejenigen, welch« immer vom Schein sprechen und darüber den günstigen Moment ungenützt vorübergehrn lasten» vergessen, daß der Mensch eben aus DaS angewiesen ist, was er mir seinen Sinnen wahrnimmt, daß er ost von einem Jrrthum in den andern taumelt, aber dabei sich ganz wohl befindet, wenn er die Dinge nimmt wie sie sich geben, ohne in Gaukeleien sich einzulasteo. Strömen nicht Tausende in» Theater, um glänzende Dekorationen und Büdnenestecte zu schauen, uad doch handelt e- sich nur um bemalte Pappe, um »ine Täuschung, die, in der Nähe besehen, durch««» schaal erscheint. Di« Beleuchtung macht Alle«, sie ist e-, die den Effekt hcrvorbringt, and so ist e» jetzt auch an der Börse. Die Beleuchtung besorgt hier di« ungarische Conversion: sie ist es, die den EourSzrttel im Strahlenglanz erscheinen läßt. Dir Haustcspeculaiion wird aber auch durch die Ereignisse ganz besonder- begünstigt. Noch vor wenigen Tagen traf die An- »ich», daß die Di-ronlo-Gesellichaft in Berlin 10'/, Proc. Dividende »rrlkeilen werde, aus starken Zweifel; und siehe da, trotz der un günstigen Coajunctlir, w.lche gegen die Banken in« Feld geführt worden war. erhalten die Aciionaire dieselbe Dividende wie un Vorjahre» obgleich der Bortrag von 1882 um die Hälfte geringer war als im Vorjahre und sür 1884 ein« bedeutend größere Summe retervirt wird. Dabei zeigen alle Gewinn-Lonti eine ansehnliche Zunahme, so daß der Abschluß als sehr günstig angesehen wird. PartS bleibt der todie Punct, welchen noch kein ArcknmedeS in Bewegung zu setzen vermochte. Ungeachtet des günstigen Eindruckes, welchen di« deutsche Thronrede hervorrief, verlies das Geschäft am Donnerstag in matter Haltung. Orientwerthe flau. Der Abend- bvillevard bracht« keine Veränderung. Ln der Wiener Borbörje vom Donner-tag sanden in Folge von Realisirungen Abschwächungen im Lrcdiiattien-Course statt, was bei besten »cejsiver Höhe nicht verwundern kann. An der Mittog-börse ergab sich ein ausgesprochener Mangel an Kauflust, hingegen wurde dos AuSgebot in allen Svielpapierrn drängender, demtusolge die Reaktion weiter griff. Am Schluß befestigte die preußische Thron- red». Credit 31890: an der Nachbörle 322.60; Abend« 321.90. Es ist sehr begreiflich, daß da« Rothschild-Consottium mit der von der vorjährigen mißglückten Conversion ihm aus dem Hal- ge bliebenen ungarischen vierproeeutigen Golbrente io den letzten Tagen tüchtig ausgeräumt bat. Ja Berlin herrschte gttheilte Stimmung. Die Mehrzahl der Courle war Anfangs wesentlich bester als Mittwoch. Monianwerth« vernachlässigt; inländische Bahnen eher matt als lest. Mecklenburger lebhaft. Das Hauptinteresse concentrirte sich aus Rüsten, die steigend war«. Ungarische Goldrenten in gutem Verkehr. Banke« lebhaft. Oesterreich,lche Bahnen still. Dir Haltung blieb »nch im «eitere» Verlause jest. kredi» bü? (Lbl'/,), Franzosen b33',, (332'/,), Lombarden 248'/, (247»,I. Darmstädtrr 157'/. (do.). Deuiiwe Bank 152»,. (153'/,). Discoaio 203 (203'..), Mainzer 109"/, (IO!?/.), Mariendurger 83'/. Ostpreußen 106'/, (106'/,), Mecklenburger 195'/, (194'i.). rra 102.70 (102.90). Galizier 126.25 (127.25), Nordwef» 314 (815). Elbe,hal 347 50 (349.50). Duzer 147.80 (147.70), Gotibard 96'/, (96' ^), Schweizer Central 97.40 (97.25^, 1880er Russen 75'/, ' Russische Roten 202.75 (201 75), Ungarisch« Goldrente 76',, 7 ^>do^talir»er 94 (94.12), Laura 111'/, (111'/^, Dortmunder S» iß nicht «ehr well »o» Himmrl. Die Hleinkohltnabfuhr aus den sächsischen Abbaubezirken Zwickau, Lugau-Oel-nih und Dresden aus den Eisenbahnen im Jahre 1883 (io Wagenladungen ä 5000 Kilogr.). Bon dem überhaupt abgefahrenen Quaninm an 618,455 Ladungen kamen auS dem Zwickauer Bezirke 398.817 -- 64 Proc., au» dem Lugau - OelSnider 158,776 — 26 Proc. und au» dem Dresdner 61,062 — 10 Proc. Gegen da» Vorjahr ist die Gcsamintabfuhr um 48,783 Ladungen —» 8.56 Proc. gestiegen. An dieser Steigerung bttheiligte sich Znnckau mit 24,686 Ladungen — 6.60 Proc., Lugau > OelSnitz mit 20,545 Ladungen --» 14.86 Proc. und Dresden mit 3552 Ladungen — 6.18 Proc. Von den inSgeiammt abgefahrenen 618.455 Ladungen ginge» katunge» nach de» unter sächs. Staatsverwaltung stehenden Bahnen 486,04? -»» LH1 Prve. -s- nach den unter preuß. Staatsverwaltung stehenden Bahnen . 47,850 — 4.83 » » nach der Weimar-Geraer Bahn . . . 2,982 — 6.92 . . nach der Nordhauleii^krsurter Bah» . . 652 — 13.07 - » nach der Soalbahn 4.765 — 19.66 » » nach der Werrabahn 8,786 — 8.83 « » noch sonstigen uord- und mitteldeutschen Bahnen 568 — 0.71 » » nach den bayerische» StaatSbahnen . . 85,087 — 3.64 » » nach dea württembergischea und badischen Staat«, sowie sonstigen südd. Bahnen 402 — 14.20 - « »ach den österreichischen Bahnen . . . 1,3<iS --- 818 « » In den einzelnen Monaten wurden abgefahren: 53,655 Ladungen im Januar;- 49.399 im Februar, 54.048 im März, 53,989 im April, 44,372 im Mai, 43,571 im Inni, 47,087 im Juli, 56,259 im August, 52.172 im September, 54,111 im Oktober, 56.195 im November und 53,597 im December. Die tägliche Absuhr während des ganzen Jahres betrug durchschnittlich 1694 Ladungen, nämlich 1092 von Zwickau. 43S von Lugau-Oel-nitz und 167 von Dresden. Da« größte Kohlenquantum — 8.6 Proc. der Geiammtabsuhr hat wiederum Chemnitz (incl. Kappel) mit 53, >63 Ladungen be zogen; davon stammten 7128 au» dem Zwickauer und 45,261 au« dem Lugau-Oel«nitzer Bezirke; dann folgten hinsichtlich der Be- deuiung im Inland«: Leipzig mit 47,141 Ladungen und zwar: 42,973 Stadt und 4168 Bahnhöfe; ferner Dresden mit 37,821, davoa 6201 an« dem Zwickauer und 6007 au» dem Lugau-OelS- nitzer Bezirke; Crimmitschau mit 21,298, Reicheubach i/B. 19,563, Werdau 16 690, Plauea i,B. 12,311, Freiberg 13,094, Glauchau 9489, Schwarzenberg 8874, Meerane 8313, Plagwitz-Lindenau 5862, «ltchemnitz 6823, HoinSberg 4991, Aue 4187, Penig 3824, Burgstädt 3521, Döbel« 3490, Frankcnkerg 3408, Siegvrar 3360, Liinbach 3343, Waldheim 3297, Osirau 308? «. s. w. Die wichtigsten Bezog-orre im Ausland« waren: Sera mit 17,073 Ladungen, Nürnberg 11,306, Greiz 10,359, Hof 8242, Bomber 5584, Bayreuth 5090, Untenvellenborn 4984, Fürth 4153, Pöl 3653. Köstritz 3627, Eisseld 3054. Der vrannkohlenderkrhr von Meuselwitz, Rositz und Rehm-dors betrug 1883: 123.883 Ladungen, d. i. gegen 1882 rin Plu« von 17.914 Ladungen — 16.94 Proc. Bon dem abgefahrene« Gelammt- quantui» hoben die Siatiouen der sächsischen Staa»«bahnen allein mehr alt die Hält«, nämlich 62,754 Ladungen bezogen, 7972 La- düngen vermittelten dieselben sür fremde Bahnen, während 20.630 über Zeitz ohne Berührung der Sraol-badnen nach fremden Bahnen br fördert wnrdeu »nd 32.527 aus der Altendurg-Zeitzer uad Gaichwih Meuielwitzer Bahn verblieben. Die bedeuiendsten Abladorte waren: Leipzig mit 21.736 Ladungen. Gera 8277. Altenburg 8147, Plagn»tz- Lindenau 6407, Gettdam 4252. Zwenkau 3630, Gaichwrtz 3346. Schmölln m S.-A. 2628. Groitzich 2503. Gößnitz 2464. Berlin 2458. Lehndors 2238. Markranstädt 2180, Erfurt 2098. (Zw. « Vermischte». Leipzig. 7. März.- - Allgemeine Deutsche Credit-Anftalt. An Stelle des durch Tod au» dem VerwaltunHSrätbe der Allgemeinen Deulschen Crcdit-Anstalt ausgejchiedenca Herrn Georg Lampe-Bender wurde Herr Paul Gerilcher, io Firma Genscher L Co., als Mitglied gewählt. — Die Kaiser WilhelmS-Spende wird nach einem Beschlüsse ihres BerwaltungSralheS au» ihrcit» Sicherheitsfonds aus jede Ein- läge (zu 5 ^). welche spälrstenS am 31. März 1883 gemacht und on> 31. März 1884 noch io Kraft ist, sür jedes Jahr des Bestehen» eine Dividend« von 5 -4 gewähren, welche jedoch in Form einer unkündbaren Einlage ohne Borbrhalt der Rückgcwäbr guigeichriebea wird. Wenn diese Dividcndeubeträge nicht zur Erfüllung einer Einlage von 5 aulreichen, so kann, entweder der Fehlbetrag durch Juzahlung ergänzt werden, oder der Betrag wird jo lange in der Lammelcasse angelegt, bi« der Betrag einer vollen Einlage erreicht ist. Da man wohl annehmen dors, daß dieser Beschluß in der sicheren Vvrou-sicht gefaßt ist. daß auch in Zukunft Dividende» in mindesten« gleicher Höhe gewährt werden können, so läßt sich sür die Berechnung der Einlagen in der Kaiser Wilhelm«.Spende eia Ertrag voa 4 Proc. Zinsen und l Proc. Dividende, mithin 5 Proc. „lammen, zu Grunde legen. Diese Leistung aber, welche der Kotier Lilhelm«.Spende nur da möglich ist, daß dir VerwaltuugSkosten aus dem Grundstock von mehr al- 1.8 Mill. Mark gedeckt «erden und außerdem reiche Mittel zur Verstärkung de« Sicherheitsfonds übrig bleiben, sichert der Kaiser Wilhelms-Spend« einen erheblichen Vor sprung vor ähnlichen Anstalten, welche mit erheblich niedrigerem ^ nSsuße arbeite». Beiläufig mag erwähnt sein, daß gerade der onat März sich um deswillen zu Einlagen empfiehlt, weil der Ansang der Verzinsung und der Divideudeuberechnuug mit dem Aasang de« Rechnungtjabres (1. April) znsamniensillt. *— Gersborser Steiakohlenvau-Lerei». Der Ge- schäst-bericht pro 1883 läßt im Vergleich zu den Vorjahre» wiederum «inen flort'chritt erkennen. Die kohlensörderung erreichte die Höhe von 1,110,31? Hektoliter. Dir durchschnittlich« Belegschaft betrug 414 Mann gegen 393 Mann im v. I., der durchschnittliche JabreSver- dienst eine« Arbeiter« 806 ^l 13 -C (753 19 -H), der Vertieast pro Mann und Schicht 2 53 (2 ^ 44 >H), die durchlchnith lickie Arbeitsleistung pro Man» und Jahr 2681.93 Hekiolitrr (2578.09) und die durchschnittliche Arbeitsleistung pro Mann uud Schicht 8.13 Hektoliter (8.35). Die Knappschosttcasse schloß mit einem Vermögen von 71,844 Die finanziellen Gelchästsergedniste ergaben eine Einnahme vo» 678,291 Die Ausgaben incl. Zinse» der Prioritötsanleih« beliefen sich aus 563,710 ^l. s» daß nn Brutto gewinn von 114,581 ^l verblieb. Davon ab für Abschreibung aus Anlogekosten: 68,596 ^l; Rest 45.984 Davon kommen in den Reserveionds 2290 an Tantitme» und Gratificalionen 5956 an Dividend« ans 3000 Stück Stammprioritiiea Serie I - 4'/» — 12 : 36,000 ^ Gewinnvortteag aas neue Rechnung 1737 » Das Jahr 1883 war der Kohieninduftri» durcki de» lang anhaltenden Winter 1882 83 nicht ungünstig, da es möglich war, pro Hektoliter um 3 höher als 1882 zn erzielen; andererseits haben sich aber «nch die Prodnction-koften »nd Spesen «m 2. >9 -4 Per verkauft»» Hektoliter erhöbt, da es oöthig war, di» Arbeitslöhne aufzudesteru. Der gegenwärtige Winter beeil,stußt durch seine abnorme Milbe das Kohlengejchäft in nachtheiligfter Weise, immerhin können wir mit den dt« jetzt erzielten Resultate» »erhältnißmüßig nicht unzusriede» sein und wir bürten hoffen, daß auch das Jahr 1884 mit günstigen Ergebnissen abschließen wird. *— Bautzner Tuchfabrik und Kunstmühl« (dorm. C. G. E. Mörbitz). lieber die Geschäftslage diele« Unternehmen« gehen nn« von wohlinsormlrter Leite folgende Miklheilungen zu: In der Tuchfabrik bat sich namentlich in de» letzten Monaten ein etwa» lebhafterer Umsatz bemerkbar gemacht; im Ganzen dürft« bi« jetzt im lausenden und am 31. Mai o. zu Ende gehenden Geschänsjohre gegen den gleiche« Zeitraum de- vorhergegangenea ein« Mehrsaclurirung von ca. 25 Proccnt erfolgt sein. Die Fabrik ist mit Aufträgen augenblicklich noch reichlich versehe«. Der ne» engagitt« Direktor, der vorzugsweise in seinen früheren Stellungen sich «ft der Fabrikati»» von Buckskin« nach englischen Muster, be saßt Hai uad allgemein als tüchtig gilt» wird in einer der nächsten Wochen seine» Posten antrete», vi» dir MstHkentznanch« i« Allgemeine, jetzt etwas schwächer liegt al- im vorige» Jahre, so auch ia Bautzen. Immerhin dürste diese Branche doch einen ganz ansehnliche,, Nutze» obwersen. Im Uebrigen ist die finanzielle Position de« Uniernchmeat eine durchaus günstige uud es steht -» hoffen, daß die Aciionaire sich die längste Zeit mit schmalen Divi denden baden begnügen müise». fs Die Deutsch« Jutespiunerei und Weberei -» Meißen hat im abgelauseaen Geschäftsjahre 1883 einen Brutto gewinn von 753.932 ^ erzielt. Nach Abschreibungen in Höbe von 150.228 >i, sowie nach Absetzung von 25.000 für den PensionS-, Unterstützung«, und Arbeiter-Prämienfonds verbleibt hiervon ein Reingewinn von 578.703 ^l, von welchem eine Dividende von 20 Proceut an die Actionairr vertheilt werden soll. ff Lrr-drn, 6.,März. Dampsschleppschisssahrt-gesrll- schast vereinigter Schisser zu Dresden. Tie beule Nach mittag in dem Helbig'ichcn Etablissement hier unter Betheiligung von 37 Actionairea abgebaltene außerordentliche Generalversammlung der vorgenannten Actiengeiellschast bildete lediglich eine formelle Wiederholung der am 31. Januar starigcbaktten ersten ordenilichen Generalversammlung, die sich in Folge handclorickilcrl.chen Beschlusses uöihig gemacht hatte. Der de» Zeitraum von Milte Oktober bis Ende Dccember l883 umsaffende erste Gcichäftsdericht, welcher einen nicht zur Verilittlung gelangenden Gewinn von 33,916 ^ auiweift, wnrde wiederholt einstimmig geaedniigt, der vorhandenen Heber- Ichuldung im Bettage von ca. 290,000 » aber nicht nochmals Liwähnung gethan. Der Borsitzende, Schiffseigner Moritz Förster aus Rirsa» bemerkte ergänzend zum Ge chästS- berichte, daß im lautenden Jahre an Schlevplobn vereiis 140.333 Mark vereinnahmt worden leien, und daß der 5. und 6. Schlevp- dampser gegen den 20. d. M. in Verrieb gesetzt werden lollea. Tie Generalversammlung ertheilie hieraus einstimmig die Dewarge an die LenvaltungSorganr, beschloß die Erhöhung de« Actirncavilals von 300,000^ aus 600,000^1 durch Ausgabe neuer, ebeniall- ans den Name, lautender Aclie» und conffaliric, daß aus das errölite Actiencapital bereit« 10 Proc. eingezahit worden sind. Die aui die Cavital-erhöhiing bezüglichen Statutenänderungen fanden einsiimmige Bnnadme. — Da die Anschaffung der 6 Dampscr der Geselisawst einen kostenauswand von ca. 740,000 verursacht hat, so vervleidt »ach Bvlleinzahlung Le« erhöhten Bctiencapitals voa 600,000 >t »me schwebende Schuld von ca. 140,OM *— Aus den Sächsischen Staat-elsenbahnen hat die Heizung der Personei.wageu durch Dampf sowie d,e Beleuchtung derselben durch Gat bereits eine ganz ansehnliche Ausbreitung ge wonnen. Zu Aasang diese« Jahre« waren nahezu 8M W'gen zur Tampsheizuag eingrrichtrr, während dir Gaedelcuchlung de, c.rca 550 Wagen angewendei ward«. Mit Brigueti« wurden am Beginn diese- Jahres ca. 200 Wagen erwärm«, 2vO Wagen besaßen Oese» und ungesähr 800 Wagen wurden mit Wärmflasche» belegt. E) vo» -er Payrrischer» Grenze, 6. März. Die große Baumwollaetirnspinnerei in Bayreuth, welche im Jahre 1883 zusammen 66.768 Spindeln gehen hatte, hat in dem erwännten Jahre 10.700 Ballen Baumwolle versponnen und daraus 3,600.000 englisch« Pfand Garn erzielt. E« wurden 801 Arbeiter im Eiabliffe- ment beschäftigt, welche zusammen 389,OM Löhne erhielten. Nach Abzug der Unkosten in Pöhe von 842,OM ^ verbleibt eia Brutto gewinn von 384,006 ^!; doch sollen davon 12.000 zur Dotirnng der neuen Krankencaste für die Arbeiter, 155,OM zu Abschreibungen verwendet und der Nettogewinn von 217,000 ^l als 12'/,proeent. Dividende vertdeilt werden. Da« Eiabliijement war bei seiner Gründung mit 4 Millionen Mark belastet; e» ist ader durch hohe Abschreibungen jetzt nur noch mit 2 Millionen gebucht. — Die dem Abgeordnetenhaus« in München vorgelegte Petition um Erbauung einer Eisenbahn vo» Fichtelberg nach Neueusorg (an der Bahn Hos-Wicsau). welch« von Fürther Spiegelgla-sabrikanttii, sowie von de» Besitzern der Schleis, und Poliranstalte» in Uuterltnd, Grenzdammer und Oberworinenfteiuoch ausgegangen war. holt» nur den Lrsolg, daß sie der Regierung znr Senntuißnahme überreicht wurde. Braunkohlen-Abba».Verein „Znm Fortschritt". Die om 6. d. M. in Meuselwitz stattgehabte ordentliche Generalver sammlung de- Braunkoklen-Aabau-Berein« ,Lum Fortschritt" war »»» 8 (!) Acttonairen besucht, welche eine Stimmenzahl von 705 r«
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