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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.08.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-08-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188408264
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18840826
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18840826
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-08
- Tag 1884-08-26
-
Monat
1884-08
-
Jahr
1884
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.08.1884
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<V0Ü Heute Mittag 1 Uhr verschied saust nach langen schweren Leiden unsere muiggeliebte Schwester Anna Lcllner. Im tiefste« Schmerze zeigen dieses nur hierdurch allen Iheilnehmenden an tzte tra«erndr» Hinterlasseoen. Leipzig, Dresden und Bad Elster, den 35. August 1884. Dank. Znrückgekehrt vom Grabe unserer lieben, unvergeßlichen Gatten und BaterS Lar! Friedrich HSHne drängt et «n-, für den reichen Blumenschmuck und Begleitung zur letzten Ruhe den ausrich- tigsteu Dank allen Verwandte», Freunden und Bekannten von nah und l'crn auSzusprechen. Jn-besondne aber dem Militairvcrein zu Lindenau sssr die gütige Unterstützung bis zu seiner letzten Stunde und sür die ihm noch bewiesene letzte Ehre, desgleichen demKriegcr- verein und der Gesellschaft „Gemüthlichleit" zu Lmdcnau, sowie der Genossenschast „Expreß" zu Leipzig für die liebevolle Thcilnahme. Dank dem Gesangverein „Lyra" zu Lin den«« für die erhebende» Gesänge am Grabe, Dank dem Herrn Pastor vr. v. Criegern sür die trostreichen Worte, welche er am Grabe unsere« zu früh dahingeschiedencn Gatten und BaterS gespendet hat. Leipzig, Plagwitz, Lindenau, am 22. August 1881. Die trauernde Wittwe Dorottzea Hätzne und Lauts HStzne. Hür die diele» Beweis« herzlicher DheN. rahme beim Tod« unsere« lieben Manae«, Bruder«, Schwager« und Onkels, Herr» Rentier Johann Irirdrich Richter sage ich allen Freunden und Verwandten sür den reichen Blumenschmuck, sowie für die Begleitung zu seiner letzten Ruhestätte den innigsten Dank Christiane ver». Richter im Namen der übrigen Hinterlasseneu. Verlobt: Herr vr. mvä. Albert Kietz, pract. Arzt, mit Frl. Amalie Lriterd in Brunndöbra-Schönheid« i/S. Herr Adolf «. tz. H«,», tz«i Ra»«h«r, a/v. mit Frl. Aline Kaiser in Naumburg a/S. Geboren: Hern» Emil Stäritz, Lehrer in Dresden ein Sohn. Herrn Paul Schwarze in Döbeln ei» Lohn. Herrn Oberstlieuleaant Brachmann in Schneeberg eia Sohn. Gestorben: Herrn Vetriebrsccret. Arthur Härtel'« in Dre-dea Eöhnchen Arthur. Frau Ernestine verw. von Brause in Dresden. Herr Wilh. Keßler in Neu-Naußlitz. Herr Friedrich August Kollmann in Wurzen. Fron Henriette Wilhelmine Gasch aeb. Gerlach in Franken- berg. Frau Lhristiane »erw. Vodeck in Frankenberg. Frau Auguste Amalie Böhm geb. Hkhme in Reichenbach. rrLtenlNstt v. ö. 1624. Via keerckigmost ck«a a» 23. ä. R. vantorboueu Herr» eonkr. vr. wsck. Xlu^'mann asu. Lacke» deute staedw. 4 vdr row 1st»u«rd«aio, LSnixmtrnme 24. aus statt. ver Voratnnck. Die auk keutv anAesetrtv Versammlung lallt aus. Lu 8. L. Ver!er^!8«r!»»g«»!!l!»!v8»!»^ietet^ö^ »tttnckixsa Lraat» kür natürllckv öitcker; ckaaseib« reixt üderraaabenckeAlirdnuxsn bei rdeuwat acdeu kierven-, «rrvpiwltiaen I-eickeu «to. u. neiednetniok r. allen »nck. »u, cknrcd uro». Oedalt an Odiormetalleu KS»tll WItt«KSi»8l«Li», Schletterstr. S Wannen- nnd Licfrrnadeldampsbäder bei Gicht. Rhenmatirmn«, Erkältung-leide» ,c. Temperatur äaa NNO Damen: DieuSt., Donner««.. Sonaad.'i .S- 8«derimmdn«»>» , '1,11, Montag. Mittw.. Freitag '/,2-V^. Vtz»<»r»» R8«»«D 8ederlmmd»»n>» ylll) Domen:Dientt..DonnerSt .Soaaab.'<,S- „ns A elleodack LU , '<»11, Montag. Mittwoch. Freitag '/,2-5. 4 IllrNLtNL^Ntj Postitrahe 7. Tagt, geöffnet von Morgen- bi« Abend«. Samttag» hi- Mittag«. Wannencurbädrr geaaa nach ärztlicher Verordnung. .KlliUIIl.'l-Iiiiil »2 ktliielrerntr»»»« 32. Lorok Spciseanst l.«. II. Mittwoch: Kartoffeln u. Petersilie mit Echöprfl. D. V. Pohle, Rühl « 11. Täglich von r bi« S Uhr Abend« geöffnet. Oeffentl. Verhandlungen der Stadtverordneten am 2. Juli 1884.*) (Aus Grund de« Prol^.'olleS bearbeitet und mitgetheilt.) Anwesend 48 Stadtverordnete und als Vertreter des Ruthe« die Herren Oberbürgermeister vr. Georgi und Stadlrath Dietel. Der Borsitzende, Herr Vorsteher Rechtsanwalt vr. Schill, er- öffnete die heutige Sitzung durch Mitthcilung folgender neuerer Rcgistranden-Eingänge: 1) Gesuch de« Herrn Stadtverordneten vr. Eckstein om Urlaub aus die Zeit vom 1. bis 2l. Juli d. I. Der Urlaub wird einstimmig gewährt. 2) Mittheilung des Rothes, die von den Löwengard'schen Ehe leuten mit 5000 >4 begründete Löwengard-Sarburg-Stistung und Zuwendung von 300 sür die Biener'jche Blinden anstalt betr. 3) Mittheilung de« Rathe«, daß er mit der Abänderung de- srüheren Beschlusses des Collegium« hinsichtlich der Her- ftellnaa der Faßwege und von 4 Anfahrten am ConcerthauS einverstanden sei. E» bewendet hierbei. 4) Schreiben der hiesigen Gewerbekammer bei Ueberreichung »»» 30 Exemplaren ihre« Jahresberichte« aus 1883. Die Jahresberichte liegen aus dem Tische au«. Ferner bemerkt der Herr Bor sitz ende, daß ein Schreiben des Rathe«, betr. Regulirung de« Bayerischen Platzes, heute eingegangcn sei. da« rvent. heute über 8 Tage zur Beratknng kommen könne »uo « de» Oekonomie-Ausschnß verwiesen worden sei. Bstm tritt in dir Tagesordnung ei». Erster Gegenstand der selbe» »: «»trag, betr. die Vergebung städtischer Arbeite» und Liese- k»»geu a» Stadtverordnete. Hier«» erstattet Herr LaadgerichtSdirector Bartsch Namen« de« BersaffungsauSschusscS Bericht. Der von dem Letztere» gestellte Antrag hwrzu lautet: Da« Collegium wollt beschließen: in der Erwägung, daß 1) ei» aesetzliches oder ortsstatutarische« Hinderniß der Vergebung städtischer Arbeiten an Stadtverordnete nicht entgegeusteht, auch 2) »icht zu verkennen ist, daß es, vom Standpuncte strenger Gerechtigkeit au« betrachtet, mit der letzteren nicht zu verein baren ist, daß Stadtverordnete in Betreff der Betheiligung an städtische Arbeiten ungünstiger gcstelll sind als andere Bürger, und es von diesem Standpuncte aus höchsten« ge rechtfertigt sein würde, Stadtverordnete, welche Mitglieder gemischter Ausschüsse sind, von Arbeiten, die von diesen Ausschüssen zu vergeben oder zu überwachen sind, anszu- schließen ; ferner 3) «icht zu bezweifeln sein dürfte, daß die ouSaahmSlose Be- solaung de« Grundsatzes, Stadtverordnete von städtischen Arbeiten auSzuschlicßen, unter Umständen zum Schaden der Stadtgemeinde gereichen kan» und deshalb in solchen Fällen zu bedauern sein würde, und 4) überdies ein Grund für die verschiedene Behandlung der dem Stadlverordneten-Eolleginm ungehörigen Gcwerbetreibcn- deo und anderer Mitglieder desselben in Betreff der Heran ziehung zu Arbeiten oder Leistungen sür die Stadtgemeind« nicht ersichtlich ist, 3) gleichwohl es bedenklich fällt, ans die Verwaltung, zu deren ausschließlicher Eompctenz die Vergebung von städtischen Arbeiten gehört und welche hierbei t» den concreten Fällen unter sorasältigcr Abwägung der dabet in Frage kommenden Verhältnisse sachlicher und persönlicher Art zu versahren hat, mit bestimmten Anträgen einznwirke», so lange nicht ein wirklicher Nachtheil sür die Stadtgemeinde au« der Befolgung eine« solchen Verfahrens bemerklich geworden ist, den Antrag der Herren Oehler und Gen offen aus sich be ruhen zu lasten. Der Herr Referent bemerkt, daß der AnSschuß einstimmig zu der Ansicht gekommen, daß eine gesetzliche oder ortsstatutarische Bestimmung nicht vorlicge, die den Rathsbeschluß rechtfertige: eine contequente Durchführung desselben könnte ferner zum besonderen Nachtheile der Stadt gereichen, zum Mindesten einen größeren Kostenaufwand verursachen. Auch könnte der Fall eintreten, daß die Benutzung von Capacitäten nicht mehr möglich sein werde, blo« deshalb, weil sie Stadiverordnete seien. Für gerechtfertigt halte man einen solchen Beschluß nur bei Arbeiten, die von Mit gliedern der gemischten Ausschüsse zu vergeben oder zu überwachen sind. ES seien aber auch bei den Behörden Magdeburg, Hamburg, Breme», Lübeck, München, Berlin, Dresden und Chemnitz Erkundi gungen eingezogen worden, die alle dahin gehe», daß ein solcher Beschluß dortselbst nicht bestehe; eine Berücksichtigung der Stadt- verordnten bei SnbmissionSvergcbungen finde vielmehr überall statt, wenn auch in beschränklcrem Maße, wodurch aber Unzutröglichkeilen nicht entstanden seien. Man habe sich jedoch zu sagen gehabt, daß dem Collegium ein WiderspruchSrecht nur dann zustchen könne, wenn ein wirklicher Schaden für die Stadt aus der Befolgung de« betr. Verfahrens einaetretcn sei oder unmittelbar bevorstehe. Zum direkten Antrag auf Aushebung des Rathsbeschluffcs habe man daher nicht kommen können; die Form des AuSschußantrageS sei aber absichtlich gewählt worden, und zwar ans solgenden Gründen: Man habe von einzelnen Seiten eine schärfere Mißbilligung des Rath-beschlusse» gewünscht, während dem von anderer Seite auch dcShalb widersprochen worden sei, weil e« sich um eine delicate Angelegenheit handle, bei der e« leicht scheinen könne, als ob man pro ckomo verhandeln wolle. Diese Meinung sei schließlich allseitig zur Anerkennung gelangt und habe man sich daher zu der vor- liegenden Form des Antrages entschlossen. Ohne Debatte nimmt man den An-schnßantrag einstimmig a». Urbe» die Beschlüsse des RatheS: de» Umbau der Ost-. Nord- «nd Westseite de- Kirchen- gebände« der Thomaskirche mit Ausnahme der projectirten Umgestaltung de« ThurmeS Inspektion«- und patronatSwegcn »och den auSliegcnden Plänen zu gestalten, die Umformung de« ThurmeS aber abzulehnen, auch da« vom Bauamte gemeinschaftlich mit dem RathS- gärtuer auSgearbeitite Projekt für die Gestaltung der An- lagen vor der Wcstfayade der Kirche, jedoch vorbehältlich späterer Beschlußfassung über den Abbruch der alten gegenüber liegenden, an die alte Thomasschnlc angrenzenden Gebäude zu acceptiren *) Eingegangeu bei der Redaktion am 18. August. und de» tu dem Schreiben de« Kirchenvorstandes zu St. Thomä vom 20. Mai 1884 enthaltenen modificirte» Finanzplan zu genehmigen, referirl sür den Finanz, und BauauSschuß Herr Direktor Heuschkel, indem er hierzu im Aufträge dieser Ausschüsse beantragt: von der Borlage Kenntniß zu nehmen und zu erklären, daß man gegen den vorgelegten, in Folge Wetterführung des Umbaues der Thomaskirche nothwendig gewordenen Finanz plan nicht- zu erinnern gesunden habe. Der Herr Referent verliest zuvörderst da« Rath-schreibe» »nd bemerkt sodann: Die Südseite der Kirche sei renovirt worden, durch Abbruch der Capellen habe sich herauSgestellt, daß die ganze Renovation in großem Umsange »ölhig sei: die Westseite solle ferner eia Haupt- portal erholten, was früher schon dagewesen, aber wegen der Stadt- mauer nicht zur Erscheinung gekommen. ES müßten deshalb in Zukunft die Wirtschaftsgebäude der Thomasschule fallen; auch die Beicht- und Consicmandenstube sollen auSgebaut werden: der Chor müsse bedeutend vergrößert werden, namentlich durch Verschiebung der Orgel in den geplanten westlichen Anbau und Verlegung der Bälge in den Dachraum; auch eine neue Orgel sei nölhig. Im Osten sind Fenster anSzubrechen, und die Nordseite sei ebenso!!« wie die Südseite zu renoviren. Au« dem Gutachten de« BanamteS gehe hervor, daß die Renovation durchaus nicht luxuriös projectirt sei; dasselbe spreche sich aber entschiede» gege» Abänderung de» ThurmeS durch Gotbisirung aus, zumal derselbe baulich völlig iutact sei. Di- erste Ansicht werde von Herrn Hosbaurath v. Egle in Stuttgart bestätigt. Der Anschlag de« Kirchenvorstand«« sei revidirt worden von seinem BauauSschuß und bez. von Herrn Maurermeister Steib, dadurch aber eine Erhöhung der Kasten um 25,000 rin- getreten. DaS Projekt der Umwandlung der Promenade an der Westseite sei in zweifacher Weise vorgelegt, aber verworfen worden von den beiden BauamtSabtheilungen und dem RathSgärtner; diese schlagen vor, von der Treppe abzusehen und die Mauer in veränderter Weise herzustellcn. Ans diese Weise werde wenigsten« noch das Umlenken von Wagen mäglich. Hosbaurath v. Egle hat an den Plänen nicht« auszusetzen gehabt und ist auch dafür, die Golhisirung de« ThurmeS zu »ntrrlassen. Bezüglich der Kosten trägt der Herr Referent das Schreiben de« Kirchcnvorstande« vor, das den Finanzplan evtbält; au« letzterem geht auch hervor, daß von der Communalbank ein Darleh« von 230,000.4! ausgenommen werden soll. Dieser Finanzplan hat ebensall» die Billigung der Ausschüffe erfahren und von sachverständigen Mitgliedern de« Bau- auSschusse« sind auch die Pläne geprüft und diese sehr würdig gesunde» worden. Die obige Anleihe anlangend, so sei im Aus schuß bemerkt worden, daß die gestellten Bedingungen nicht gerade günstige zu nennen; e« seien nun von einigen Mitgliedern Offerten in Aussicht gestellt worden, welche einen für den Kirchenvorstand günstigeren Abschluß ermöglichten. Dem Rath würden hierüber Propositionen zugehen und derselbe könne daun dem Kirchenvorstand« Mittbeilung machen; die Ausschüffe wollten aber schon letzt hiervon dem Rathe und Kirchenvorstand Kenntniß geben. Noch bemerkt der Herr Referent, daß die Beschlüsse gegen ein« Stimme gefaßt worden. Herr Geh. Hosrath Professor vr. Wach macht daraus ausmerk sam, daß die jetzige Orgel zu hoch stehe» »nd bittet de» Rath, daß er sür bessere Ausstellung der Orgel brhus« Verbesserung der Akustik Sorge tragen solle. Herr Oehler betont, daß die Orgel uur »och Westen zurück- geleat werden solle. Herr Oberbürgermeister vr. Georgi fügt drm hinzu, daß dir Pläne bezügl. der Orgel und Umgestaltung de« Chore« tn vollem Eiuverständniß mit Herrn Professor Riedel eatworsea worden. Der Au-schußantrag findet gege» eine Stimme Annahme. Ja Folge Neuregelung der Lbdcckereiverhältnisse hat der Rath beschlossen, da- von Herrn Island auf dem städtischen Areale, Berliner Straße Nr. S, errichtete Gebinde für 3000 und den Gcbhardt'schen Hundezwinger für 750 4 oonto Stamm- vermögeii anzukauseu und von da »»« Herrn Witte zunächst anf 6 Jahre die mit drm Hundeschlag z»sammenhänge»dra Geschäfte unter Gewährung einer JahreSvergütung von 1500 ^l aaSübea zu lassen, übrigen» aber der chemische» Fabrik z» Eutritzsch die Ab- holung und Verarbeitung de« gefallene» oder Krankheit halber ge- tödteten Biehe« unter Herstellung einer telephonischen Lerbindung mit dieser Fabrik über die hiesige Fernsprechvermittelungsanstalt, zu welcher Anlage die Fabrik die Hälfte zu da» Betriebskosten bei- zusteueru bereit ist, zu übertragen und zwar glelchsall« zunächst ans 6 Jahre. Vom Finanzausschuß wird hierz» durch seine» Referenten« Har» Herrmaan, beantragt: die Vorlage zu genehmigen, wenn es nicht möglich sein sollte, unverzüglich die Anstellung eine« eigenen Caviller« z> bewerkstelligen, jedenfalls aber die Anstellung de« Herrn Witte ans kürzeste Zeit zu empschlen. Der Herr Referent giebt zunächst eine Rekapitulation der früheren Verhandlungen und trägt sodann den Inhalt der Raths vorlage frei vor, worauf er «och bemerkt, daß der Ausschuß die wesentliche Veränderung in der Sach« nicht mit Freuden habe be grüßen können; doch habe sich derselbe an die lyatsLHliche» Ver hältnisse zu halten. E« wäre nach Ansicht de« Ausschusses da« Richtigste gewesen, einen neue» Caviller anzustellen, womit der Rath hätte Vorgehen sollen, zumal auch'tu Taucha ei» solcher ge halten werde; jetzt sei mit 2 Faktoren zu rechne»; de-halb der Zusatz zum Beuehmigung-antrag. Ferner sei ei» Schreibe» von Gebhardt an einzelne Mitglieder de« Collegium« eingegangeu, tu welchem er bittet, aus da» nicht einzugehea, wa« er a» Rathrstelle erklärt habe. Diese« Schreiben, a» sich im Widerspruch stehend mit der Rathsrorlage, sei schwer verständlich und könnte vom Collegium überhaupt nicht berücksichtigt werden wegen Mangel« der Lompetenz. Herr Stadtrath Dietel widerspricht der Behauptung de« Herrn Referenten, daß der Rath den Anträgen der chemischen Fabrik allenthalben beigetreten sei; er habe nur de» Wünsche« de» Calle- gium« zu entsprechen gesucht ; auf jene Fabrik Hab« er keinen Zwang anSüben können. Mit Herrn Gebhardt sei e« aber gelungen, ein Abkommen zu treffen, bez. mit seiner Lhesra»; beide ober hätten recht-gütig zu Protokoll die i« Rath«schreiben gedachten Verzichte au«gesprockien. Bezüglich der Anstellung eine« Caviller» bemerkt der Herr Redner, daß nach der Gewerbeordnung «tn Jeder das Cavillcrei-Gewerbe dann betreiben könne, wenn eine genehmigte Lavillerei vorhanden sei; auf die Person desselben komme eS gar nicht an; für jene Genehmigung seien aber ganz besondere Vor- schrislen, auch bezügl. de- Bersabren« dabei, vorge,eh«u. Nicht die Anstellung eine« Caviller« könne in Frage kommen, sondern nur die Concessionirnng einer Cavillerei, für welche jedoch keine Persön lichkeit jetzt vorhanden, dl, d«r»» »«chsnche« werde gegenüber der Bortrefflichkett der Einrichtungen in der chemischen Fabrik zu Eutritzsch, welche übrigen« au« dem Betrieb ihrer hier einschlagende,i GeschäftStheileS keinen besonderen Gewinn ziehen könne, so daß ei» Zwang aus Uebernahme desselben nicht anSzuübe» gewesen sei. Auch die Benutzung dc« Gebhardt'schea Hundezwinger» sei sür die chemische Fabrik unmöglich geworden. Nach weiterer Darlegung der vom Rathe in seiner Vorlage dargrthanen Gründe seiten« de« Herrn Redner- befürwortet er dieselbe nochmal« mit der Bitte, von den im AuSschußgutachten gestellten beiden Vorbehalte» sowohl bezüglich der Anstellung eine« Eaviller«, al« bezüglich der An- stellungszett de» Hundefänger« obzusehen, welch' fttzterer sein Geschäft bisher zur Zufriedenheit au--esührt habe. Der Herr Referent eutgegnet, daß die Vorbehalte de« Au«- schnßantragc« nur den Wunsch zum Ausdruck bringe» solle», daß e» besser gewesen wäre, all« Geschäfte ia eine Hand zu lege». E« handle sich hier ja nur um Verwaltung-maßregela bezügl. deren eben nur Wünsche geäußert «erden sollten. Nach Schluß der Debatte erklärt Herr vr. Jernsalr«, daß er sich der Abstimmung enthalte. Der Herr Vorsitzende erklärt, daß er die Abstima«»- über de» Antrag trennen werde. Soweit die Genehmigung vorgeschlagen ist» wird der AuSschuß- antrag einstimmig» und sodann der übrige Theil tu gleicher Weise angenommen. Die Hanptzusammeustellnng der gesäumte» Baukosten de» Fruer- wehrdcpot« wird von dem Bau- und LöschauSschnß, nachdem der Referent Vieser Ausschüffe, Herr vr. Ftebiger, bemerkt hatte, daß eine Lrsparniß von 5434 ^l 31 zu verzeichnen sei, zur Justificatto» empfohlen und diese vom Collegium ohne Weitere« einhellig ausgesprochen. eichen stimmt man dem Anträge ver beide» genannte» Ans chüsse, die Rathsvorlage wegen »»entgeltlicher Äasserabgabe an die hiesig« k-nigl. Garnison- Verwaltung zu Fcucrlöjchübnnge» ia de» Baracken bei Sahli« z» genehmigen. einhellig zu. Sodann reserirt sür den van- «nd OekvnomIeanSschaß Herr vr. Fiebiger über die auderweite Vorlage de- RatheS: Parcelleneintheilung für da« städtische Bauareal »wische» der Harkartstraße und der Straße k de« südwestliche» Bebauungs planes. Wie die Ausschüsse beantragen, ja wird» und zwar einhellig, Zustimmung zur Vorlage, obgleich man die Gegengründe de« RatheS nicht ganz als stichhaltig anerkennen kannte, beschlossen. In einem anderen für den BauanSschuß vorgetragene» Bericht empfiehlt Herr Vr. Fiebiger die Rathsvorlage, betr.: Nachverwilligung von 800 ^l sür Baureparatnee» t» Stadt haus«. zu genehmigen. Herr Zimmermeister Wagner macht auf Uazutrtglichkettra nnd bez. de» unordentlichen Zustand in den Abtheilunge» der Stadt- tener-Einnahme ausmcrkiam, die darin bestehen, daß man nicht einnial Platz zur Auslegung der Bücher re. Hab«. Ia der Abthei lung für die Personalsteuer sei der Zustand noch unzuträglicher; eine Verbreiterung der Tafeln wäre doch leicht zu bewerkstelligen geweien. Nachdem der Herr Resereut wiederholt, wozu die gesorderten 800 gebraucht werden, wird die beantragte Zustimmung ein stimmig ausgesprochen. Zum Zwecke baulicher Herstellungen «nd Aeadernugen im Grundstücke Sk. 1 am Naschmarkt verwilligt das Collegium aus Antrag de- vanansschnsse«, Referent Herr vr. Fiebiger, 157? ^l 65 -C- Hieran schließt sich ein von demselben Herrn Referent vor- getragene« Gutachten de« Bau- »nd OekonomieauSschuffcS über Herstellung von Anlagen »nd eine« Springbrunnen« anf der westlich von dem Stadthanse zwischen der Ringstraße und der Mühlgasse befindlichen Platzsiäch« mit 1590 ^l, bez. 6521 Aufwand an« de» Ersparnisse» der für dir Regu lirung de« König-Platze« auSgeworfenen Gelder, indem er den folgenden Antrag enwfiehlt: dem Collegium wegen Herstellung sowohl der Anlagen» al» auch de« Springbrunnen« eine andere Vorlage zagehe» z» lassen. Nach Rekapitulation der Vorgänge über diese schon einmal be rochene, aber an die Ausschüsse zurückverwiesene Vorlage bemerkt der Herr Resereut. daß sür die projectirten Anlagen der Platz z« klein gesunden worden; sie müßten wenigsten« mehr nach drm Stadthausezu zusammengedrängt werden; auch sei aus den Verkehr von der Mühlgasse aus Rücksicht zu nehmen. Für den Spring, brunnra habe man sich wegen der großen Kosten nicht recht erwärmen können; jedenfalls könnte da« Bassin einfach wie am Rabensteinplatz auSgesührt werden; deshalb möge der Rath eine andere einfachere Vorlage an'« Collegium bringen. Vielleicht könnte aber der Springbrunnen auch an eine andere Stelle gesetzt «nd der > ganz frei gelassen werden, denn sehr begeistert sei Niemand im Ausschuß für die Sache gewesen. Herr Oberbürgermeister vr. Georgi betont dagegen, daß die Anlage bezwecken solle, eine» Stoubheerd za beseitigen. Beim ganzen Projekt der Regulirnng de» KönigSplatze« und Obstmarkte« seien an dortiger Stelle Anlagen schon früher in Au-sicht ge- nommcn. Anlangeud den Springbrunnen, so sei e« wünscheaSwerth, an noch mehreren Stelle» solche anznlegeu, um die Lust durch Feuchtigkeit zu verbessern. Versuche mit möglichst geringem Ver brauch von Wasser seien gemacht worden, ähnlich den Ausführungen am Pariser Platz in Berlin; der Wasserverbrauch fei ein sehr ökono mischer gewesen; aber wegen der weiteren Ausstreuung de« Wassers sei das Bassin groß projectirt. Ein Bassin au« Lement werde bald unansehnlich werden. Hierzu komme aber, daß der fragliche Platz den Zugang zu einem hervorragenden Siadttheile bilden werde insolge der Errichtung de« Gebäude« für da« Reich-gericht» für welch' letzteres übrigen« demnächst die Loncurrenzausschreibungen vor sich gehen würden. Er, Herr Redner, müsse daher wünschen, er möchte lieber Granit sür da« Bassin gewählt und dte ganze Vor lage genehmigt werden. Herr Schneider bittet ebensall« um Aufstellung eine« Spring- bronneu« und »war in Granit, aber nicht an« rothem, sondern auö blauem, der vierfach billiger sei. Die Anlage» betr., so habe er nicht« gefunden bei wiederholter Prüfung, wa« diesen hinderlich sein könnte. Von einer neuen Vorlage ftt nicht« Bessere« z» er- warten. Herr Redner beantragt für den Fall der Ablehmtug de« AuSschußantrager, unter Znrücktritt vmi seiner Abstimmung im Ausschuß, die Rath«vorlage z» genehmige», jedoch mit der Modifikation, baß da« Bassin au» blauem, statt an» rothem Granit herge« stellt «erde. Dieser Antrag wird unterstützt. Der Herr Referent rrcavitultrt nochmal» die Nusschnßanträge auf Grund der vorliegende» schriftliche» Ausschußbeschlafle mit dem Hinzusügeu, daß er persönlich der AuSschnßsttzuag »icht beigewohnt. Bei der Abstimmung wird der Ausschußontrag mit großer Majorität abgelehnt und sodann der Schueider'jche Antrag gegen 3 Stimmen angenommen. Endlich reserirt noch Herr Rachtsanwall vr. genier für den StistungsauSschuß über 1) die Rechnung über da» Schnmannssch« Legat für Johanni»« »nd Bei-HoSpitaliten aus da» Jahr 1881, sowie dir Rechnungen pro 1882 über 2) die Trantmana'sche Stiftung. 3) die Freae'sch« Stis- tung für da« städtische Krankenhan«, 4) dir Plant'schen Stiftungen, 5) die Frege'sche Stiftung sür kr« Dienstboten, 6) dte Earl Strub«. Stiftung, 7) die Frieden-stistnag brr Stndt Leipzig, 8) die Berger'sche Stistung sür Feuerwehrmänner - Wittwe« nnd -Waise», 9) Die Berger'ich« Stiftung für Rathsdiener-Wttttoe» »nd -Waisen, 10) die Ra«h»diener- und Feuerwehrmänner-Wittwen- und Waisenkasse, 11) die Weidmann'sche Stiftung, 12) da» Schrldter'sche Legat» 13) die „Kaiser Wilhelm goldene Stiftung" für da» städtische Krankenhau-. 14) die Frege'sche Stiftung für Conservatoristen, 15) die Voigt-Stiftung für Wittwe« von Schutz-, Feuerwehr- «nd Rrttung-compagnie-Männer», 16) die Votgt^tiftnng mir vrrthei- lnng von kohlenzetteln au arme tränke Senke durch Vir Armenärzte, 17) dir Gottlieb Adolf Schröder'sche Sttftnng, 18) da» Hierony- muS'sche Legat zur Unterhaltung einer GradsteG« w.» 19) die Semina- risten-Stipendien.Stiftung. 20) dte Margenstmmhch« Stiftung für die Thomas-, Nicolai- nnd Realschule, 21) die ßftlix «endelrsohn- Vartholdy-Stistung für Eonservatortsten. 22) dt« Serbnrg'jche Stiftung zur Fütterung der Tauben. 23) dte Gevtcke-Stittuog für die Erste Bürgerschule, 24) die Schcffler-Stiftnng, 2b) den di« mit dem Jahre 1868 an da« JocobSho«pi«al abgegebene» Betrag der Hundesteuer, 26) die Gabin'sche Stiftung sür Waisenkinder, 27) die Arbeiter-Wittwen-WohiiungS-Stiftung, 28) die Elfriede-Segen-Ttis- tung für Schutzmannschaften. 29) die Frege'sche Stiftung zur Er- richtung einer Besserungsanstalt für verwahrloste Kinder, 30) die CaSpari-Stistung, 31) die Stiftung sür die Sedanfeier, 32) die Teichmonn. Stiftung für bedürftige und würdige hiesige Lehrer-- Wittwen. und Waisen, 33) die Frege'sche Stistung zur Erbauung billiger Miethwohnnngen, 84) die Graff'sche Stiftung, 35) die Banhel'iche Ctisung, 36) die Stöckner'sche Stiftung, 37) die Unter- stiitziingScasse der FenerlSjchmannschasteu, .38) die Schlcinitz^tiftung sür «oaservatoriftrn. .39) die LicharioS-Stistung, 40) die »räse'sch« Sttftnng für dir Erst« Bürgerschple, 41) dt« Felix MendekStad». Bartholdy-Stiskung für Wittwen von Orchestcr-Mitgliedern, 42) di« Schierholz'sche Stistung sür französischen Unterricht an der Ralh«. reischulk. 43) den Leibniz-Denkmal-Fonds. 44) das Rabrahn'sche Legat sür die Bürgerschulen, 45) die Berciani-Stistung. 46) die Nees'sche Stiftung für freien Schulnnterricht, 47) die Rabrahn'sche Stistung sür die Bezirks-, vormal« Armenschulen, 48) das Mende- che Vermächtniß für die Stadt Leipzig zur Errichtung eine» monu mentale» Brunnen«, 49) da« vr. Johann Wilhelm Richter'sch« Legat, 50) da« HieronymuS'sche Legat sür Waisenkinder, bl) die Biener'sche Stistung, 52) die von Ritzenberg'sche Stistung, 53) die Winkler-Pöppig'sche Stiftung, 54) den UnterstützungSsond« für da« städtische Krankenhau« zu Et. Jacob, 55' die 7-»oye-Stiftung, 56) die Mcnde'sche Stistung znr Unterstützung unbemittelter köhnc und Töchter au« dem Gelehrten-, Kaufmann«- und Künstler^taude, 57) die Robbe - Stiftung, 58) die Ad. Iäger'sch« Stiftung für einen Ricelaischüler, 59) die anonyme Stistung für da« städtische Kranken haus, 60) die Lindner-Stiftung für die Ricolaischule. 61) die Nico. laiianer-Stiftung, 62) da« SchumannstiftungShauS, 6.3) die FahlarLn- Stiftung, 64) die Querseld-Stiftuua, 6b) antheilige, dem Museum au« der Stistung für die Stadt Leidig »»kommende Zinse». Hierzu liegen folgende Anträge de« StistungSauSschusse« vor: 1) »u Nr. 4. die Plaut'sche» Stiftuage« betr., de» Rach zu er suchen, der Rechnung in Zukunft gleiche Quittungen, wie von den Empfängern christlicher Conseision, von de» Empfängern israelitischen Glauben«, oder wenigsten« der Senrralquittung de« israelitischen Gemeindevorstande« rin verzeichnt- der seinerseit» Unterstützte» »nd der ihnen gewährtrn Beträge beiiufüge»; 2) zu Nr. 22, dte Seebnrg'scht Stiftung zur Fütternng der Tauben betr.» bet dem Rath« zu beantrage»» sich mit der Wittwe de« Stifter« darüber in« vernehmen z» fetze», ob an Stell« der Fütterung von Laibe» tm Georgenhause Futterplätz« für Vögel an geeignete» Stelle» im Rosenihale Ausstellung finde» dürfen; 8) zn Nr. 27. die Srbeiter-Witt»e»-Wohmma»-Sttst»n« betr., bei dem Rathe z» beantragen» daß in Zukunft am Schluffe der der Rechnung voraugeschriedene» LestamentSbestimmnngen die für Herstellung der Stiftung-Häuser verwendete Summe, auch die Straße und Nummer, nntrr »elcher die Gebäude gelegen, namhaft gemacht werden; 4) zu Nr. 33, die Frege'sche Sttftnng z»r Srbannag billiger Riethwohuonge» betr; ». bei dem Rath« z» beantragen, daß t» Zukunft am Schlaffe der der Rechnung varangeschriebenen Stistmigrbestt»m»««gen die Herstellungskosten der Stiftung«HLuser aaaegeben werden, um die Bestimmung, „daß der Zin« »ach Abzug der m,»h. mißliche» Rrvaratu»- »nd Verwalt»»gSkostr» höchsten« drei Prvcent de« Anlagekapital« pro aano ergiebt " mit prüfe» z» kvnuen, d. dem Noth« anheim zu gebe», ob nicht da« angesammelle Capital 41H6S ^l die Erbauung eine« wrlterr» Gebäude« wüiischen-wrrth mach« und zulasse; 6) zu Nr. 46, die Nees'sche Stiftung für freie» Schulunterricht betr., bei dem Rathe z» beantragen, daß in Zukunft eine generelle Bescheinigung darüber der Rechnung mit beigesügt wtrd, daß sämmtliche unterstützte Kiuder t» Leipzig uicht heimathsangehörig find; 6) zu Nr. 54, den UnterstützungS-Fond« für da» städtische Krankenhau» z» St. Jacob bete., den Rath um Auskunft zu bitten, ob er sicher sei, daß e« den Intentionen des Stifters enisprecht. weuu die StiftungSzinse» lediglich zur Verpflegung von Unbemittelte» verwendet werde», wie »« in» Jahre 1882 geschehe», nnd nicht auch zur Gewährung von Subsistenzmitteln an an» de» Krankenhan» al» geheilt Entlassene; 7) zu Rr. 62, da» Schumannftiftnng-Haa» betr„ ». bet dem Rathe zu beantragen, daß in Zukunft am Schluffe der der Rechnung dorangtschriebeueu Stistung«. brstimmungeu die Herstellung-koste» de» Ettftnngthause» mit angegeben werden, und h. an den Rath die Anfrage z» richte», »ach welchen Prinripien die Aufnahme i» da» Schumauu'sche Hans erfolgt: ff) tm Uebrige» sämmtliche unter Rr. 1 bi» mit 65 a»f-es»hrte Rechnungen richtig zu sprecht«. Der Herr Resereut erläutert diese Anträge näher, und »erden dieselben einstimmig »»genommen, hteranf aber dte Sitzung geschloffen. Musik. Neues Theater. Leipzig, 24. August. Al» .Tannhänser" eröffnet- gestern Herr Anton Schott sein diesjährige» Gastspiel, nachdem »hm durch sein vorjährige» da» freundlichste Andenken gesichert war. Die Meisterleistungeu Anton Schott'« als Cellini. Tannhäuser, Rienzi, Masaniello rc. sind gewiß Jeden, in lebendigster Erinnerung geblieben al» gleichbedeutend so- wohl waö Gesang, al» wa» dramatische Gestaltung betrifft. Mi» aufrichtiger Freud« konnte man sich auch bei der gestrigen Vorstellung überzeugen, daß die schwere Erkrankung de» Künstler», die ihn an der frühzeitigeren Absolvirung seine» für den Juli in Aussicht genommenen Gastspiel» hinderte, nicht von folgenschwerer Bedeutung sür ihn gewesen ist. War c» auch zu bemerken, daß sich der Sänger in der ersten Scene im BenuSberg etwa» schonte, um seine volle Kraft für den Sängerkrieg und die Erzählung im dritten Act zu bewahren, so kann ihm darau« um so weniger ein Borwurs ge macht werden, al» die zur Schau getragen« übersättigte und später resignirte Stimmung sich sehr Wohl der le weiligen Situation anschließt. Wie ander« war gegen den Vortrag de» BenuSliede» ,m ersten Act der desselben Liedes im zweiten! Hier zeigte sich die wiedererwachte, durch den Sängerstreit entzündete Leidenschaft in größter Naturwahrhcit und Ursprünglichkeit. Daß Herr Schott die Erzählung des dritten Acte» meisterhaft zu gestalten versteht, hat er bereits früher bewiesen, auch diesmal war e» wieder die imposante Stimme, ebenso wie die ganz ausgezeichnete Declamation, die der Scene zur größten Wirkung verhalf. Herr Schott wurde durch sehr reichen Beifall und vielmalige Hervorrufe nach jedem Act nach Verdienst ausgezeichnet. Frau Sthamer- Andrießen hatte wegen plötzlich ringetretener Unpäßlichkeit um Nachsicht gebeten; desto erfreulicher war ihre Leistung als Elisabeth, die eigentlich nirgend» diese Nachsicht herauSfordertc Die Stimme gab sich ganz frei; auch war der Ausdruck ein meist angemessener, öfter» sogar von bedeutender Wirkung, vorzugsweise im zweiten Acte. In der Darstellung wirk Fra« Sthamer-Andrirßen gewiß noch manchen Moment effectvoller anSzuarbeiten verstehen, so den Abschied von Tannhäuscr »nd die Scene bei der Rückkehr der Pilger; rin liebevolle» Eingehen auf die Handlung und Thciinahme an derselben documcntirte sich jedoch überall, was gern anerkannt werden soll. Herr Perron als Wolfram bot gleichfalls viel TrcsslicheS; vor einer zu großen Verschleppung der Tempi inöae sich der so vielfach beanlagte junge Künstler jedoch hüten; besonder- auffällig war dieselbe zn Ende deL ersten ActeS, wo sie einen gar zu sentimentalen Eindruck hervorbrachte. Derselbe wurde noch gesteigert durch die außer- gewöhnlich jugendliche Erscheinung, die für Wolfram nicht angemessen erscheint. Ebenso möchte Herr Perron auch seine Aufmerksamkeit aus eine recht gute Aussprache der un betonten Silben noch verwenden: deutlich und deklamatorisch wirksam ist dieselbe fast durchgehend». Die kleine Partie be sungen Hirten sang Frl. KacerowSka mit anzuerkennender Sicherheit und natürlichem Bortrage. DaS Ensemble befriedigte nicht immer, und hinterlicß die Vorstellung nickt den Eindruck einer überall gründlich vor- bereiteten. Frau Sthamer, sowie Herrn Perron wurde sür ihre Leistungen ebenfalls reicher Beifall zu Theil. Da» Orchester, unter Leitung veS Herrn CapellmeislerS Kogel, leistete Vorzügliche». G. Schlemüller. * Leipzig. 25. August. Tine meist sehr freundliche Aus- nähme fand die gestrige, im Ganzen rockt gelungene Anfjüb- rung von Lortzing'S »Undine". Hat e» der Dichtcr-Com- ponist weniger gut verstanden, die Partie der Berthalda dramatisch anSzuarbeiten und ihr den musikalisch richtigen Ausdruck zn verleihen, so bat er sür die Partien der Undine, de» Kttbleborn, deS Knappen Veil „nd Kellermeister.- Han« zumeist den richtigen Ton gesunden, so daß dieHe .ü I>
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